Übers Dach Europas Teil 3 - durch die Ostalpen 2025
Einklappen
Ankündigung
Einklappen
Keine Ankündigung bisher.
X
-
Deine Luxusunterkunft in Forni di Sopra hat das gewisse Etwas - bitte unbedingt noch die Adresse verraten!
-
37.Tag
Es gibt einen Pfad der direkt runter nach Forni di Sopra führt, allerdings die Hälfte auf unschöne Skischneisen.
Ich nehme einen anderen Pfad Richtung Westen über ein bewaldetes Nebental. Der Weg ist länger, aber hoffentlich schöner.
Zunächst finde ich den Einstieg nicht und folge einen falschen Pfad bis ich irgendwann wieder umkehre. Als ich den richtigen Pfad finde stelle ich fest daß er nicht mehr instand gehalten wird. Das erste kurze Stück ist der Weg noch vage erkennbar aber dann ganz weg. Es folgt ein ätzendes wegloses Busch- und Hanggeplackere bis ich Stunden später unten im Bachbett endlich auf den markierten Pfad stoße. Dieser Pfad kommt von der Hütte die ich gestern abend mal kurz besucht habe und er war auf meiner Karte nicht mit eingezeichnet.
kurzes Stück guter Pfad
dann wegloses Geplackere
wegloses Bachbett
endlich stoße ich wieder auf den Pfad
Nun leichtes Wandern. Unten im Tal will ich einen Hangpfad bis nach Forni di Sopra folgen. Die ersten anderthalb Kilometer wurde der Pfad von einer häßlichen neugebauten Forststraße ersetzt, es sind immer noch Bagger zugange und es werden massiv Bäume gefällt hier!!
Danach folgen noch einige Kilometer Pfad durch schöne Waldabschnitte bis Forni di Sopra.
Zum Glück war dies nun erstmal der letzte Abschnitt mit kommerziellem Holzeinschlag entlang meiner Route. Ab Forni di Sopra geht es erstmal eine ganze Weile durch einen sehr schönen Naturpark ohne Forstwirtschaft.
diese spektakuläre Landschaft gibt einen Vorgeschmack auf meinen nächsten Abschnitt
Hangpfad durch schönen Wald nach Forni di Sopra
Kurz vor Forni di Sopra schlage ich mein Zelt im Wald auf.
Nach dem Zeltaufbau stellt sich allerdings heraus daß der ganze Boden voller Ameisen ist!!
Es wurde nachher so schlimm daß ich spät am Abend nochmal umziehen musste. Mir im stockdunkeln eine neue Wildcampstelle zu suchen wäre mir aber zu stressig.
Habe mir daher ausnahmsweise mal ein Zimmer genommen für zwei Nächte, für meine Verhältnisse ziemlich komfortabel und luxuriös. Aber man muss sich im Leben auch mal was gönnen.
Hier meine Unterkunft, ein feudales Anwesen etwas abseits des Ortes mitten in der Natur. Absoluter Geheimtip, noch nicht auf booking.com zu finden.
etwas gewöhnungsbedürftige Türöffnungsmechanik
die Empfangshalle ist personell unterbesetzt und etwas düster
hier geht´s hoch zu den besseren Zimmern
ich reiße mir das beste Zimmer des Hauses unter den Nagel. Das Bett und exklusive Mobiliar muss ich etwas zur Seite schieben damit mein Zelt da mit reinpasst.
nun passt es
sogar mit guter Möglichkeit meine Akkus zu laden
Blick aus meinem Zimmer auf Wald und Berge
auch das Nachbarzimmer wäre noch frei
an der Wand hängt das modern bearbeitete Foto der stolzen Unterkunftsbetreiberin. Ihr Motto lautet: bete häufig und alles wird gut.
für den nächtlichen Toilettengang werden hier Utensilen bereitgestellt.
Wegen der nicht hundertprozentig aufgeräumten Küche wurde das Restaurant vom Gesundheitsamt leider dauerhaft geschlossen. Sein Essen muss man sich hier also selber mitbringen.
Forni di Sopra
12. und 13. August 2025
Falls mal jemand nach Forni di Sopra kommen sollte und einen Unterkunftstip braucht, dem kann ich gerne die Adresse nennen. Aber nur per PN, es soll ja schließlich ein Geheimtip bleiben.
In Forni di Sopra gibt es einen kleinen Supermarkt und mehrere Lebensmittelläden. Ich kaufe meinen Proviant für die nächsten 11 bis 12 Tage ein.
Forni di Sopra lebt vom Tourismus und hat über 900 Einwohner, der Ortskern ist nicht unsehenswert.
Zuletzt geändert von berniehh; 23.11.2025, 10:43.
Einen Kommentar schreiben:
-
Der nächste Ort mit Läden ist nur drei Tage von Sappada entfernt, Forni di Sopra. Da ich noch Essen im Rucksack hatte, muss ich in Sappada nur noch wenig nachkaufen.
Die Wettervorhersage sieht gut aus.
Die kurze Etappe von Sappada nach Forni di Sopra war ziemlich gemischt. Immer wieder geht es durch uninteressante Abschnitte mit intensiver Forstwirtschaft, Kahlschlägen, Forstwege und einer Passstraße. Dazwischen liegen einige Passüberquerungen mit spektakulären Landschaften. Die meiste Zeit wander ich unterhalb der Baumgrenze, nur kurze Abschnitte verlaufen oberhalb der Baumgrenze.
Insgesamt würde ich dies als Zwischenetappe sehen, quasi zum überbrücken, bevor es hinter Forni di Sopra wieder fast durchgehend mega lohnend wird.
35.Tag
Erst um 10:30 starte ich von meiner Campstelle in Sappada. Zunächst wander ich weglos durch Wald zum Eingang des Val Enghe und dieses dann aufwärts über den Passo Oberenghe und auf der anderen Seite runter ins Val Frison.
Der zentrale Teil über den Pass ist spektakulär, aber davor im Val Enghe wurde massiv Holz eingeschlagen und Fahrwege gebaut, auch dort wo das Tal schon eng und landschaftlich beeindruckend war wo auf der Karte nur ein Pfad eingezeichnet ist. Am Beginn wander ich weglos im Flussbett oder auf zugewachsene Wege am Fluss weil ich keine Lust auf die blöden Forstwege hatte.
Hinter dem Pass im Val Frison liegen auch heftige Kahlschläge.
Am Anfang ist das Val Enghe noch uninteressant
Erst am Talende kurz vor dem Passanstieg wird es spektakulär
Abstieg ins Val Frison
bis zur Campstelle folge ich das Flussbett
36.Tag
Heute geht es über die nächsten beiden Pässe.
Die Wanderung startet durch üble Forstwirtschaftsgebiete mit Fahrwegen, dann weglos den Waldrücken hoch zur Passstraße Sella di Razzo.
weglos steige ich hoch zur Passstraße
Passstraße Sella di Razzo (1760 m)
Auf der Passstraße ist viel los, ich zweige auf dem Pfad zum Forcella Tiarfin. Ab hier treffe ich für den Rest des Tages nur noch zweimal Wanderer. Es geht auf lohnender Route über den Forcella Tiarfin und Forcella Tartoi.
für den Rest des Tages geht es auf attraktive Pfade
Blick zurück
Hochtal auf der anderen Passseite
es geht gleich noch über den nächsten Pass
Abstieg auf der anderen Seite
nur paarhundert Meter von meinem Camp liegt diese Hütte in der eine italienische Familie übernachtet.
Morgen steige ich runter nach Forni di Sopra.
Zuletzt geändert von berniehh; 21.11.2025, 21:20.
Einen Kommentar schreiben:
-
Ja, offensichtlich war ich dann wohl im falschen LesachtalZitat von blauloke Beitrag anzeigenAllerdings warst du im falschen Lesachtal.
Meines hat mir gut gefallen, ein sehr schönes Tal, durch das ich mehr zufällig gewandert bin.
. Anscheinend gibt es nicht nur ein Tal das so heisst.
Das Lesachtal in dem Du warst liegt ja woanders und wenn ich mir deine Bilder so anschaue scheint es in der Tat schöner zu sein.
Einen Kommentar schreiben:
-
Auch ich begleite dich auf deiner Wanderung, bei der du uns die Schönheiten der Alpen zeigst.
Allerdings warst du im falschen Lesachtal.
Meines hat mir gut gefallen, ein sehr schönes Tal, durch das ich mehr zufällig gewandert bin.Zitat von berniehh Beitrag anzeigen31.Tag
Die Wälder auf meinem heutigen Abschnitt sind massiv Borkenkäfer geschädigt und die Gegend ist nicht schön.
Fast die gesamten Berghänge hier im Umkreis sind kahlgeschlagen und viele neugebaute breite Forstwege verschandeln noch zusätzlich die Gegend. Dort wo auf den Karten noch Pfade eingezeichnet sind verlaufen jetzt häßliche Forststraßen. Ich kann mich nicht erinnern auf meiner gesamten Alpendurchquerung so ein unattraktives Tal gesehen zu haben wie das Lesachtal.
Zitat aus meinem Reisebericht:
Das Lessachtal wird im oberen Tal stark durch Wasser geprägt, mit seinen Seen, Bächen und Wasserfällen ist es einen Ausflug wert.
Ende Tag 2 und 3. Tag
https://www.outdoorseiten.net/vb5/fo...e-nach-villach
Einen Kommentar schreiben:
-
34.Tag
Heute geht es nach Sappada. Zunächst folge ich den Pfad über den Passo del Mulo zum Laghi d´Olbe.
dort hinten mein letzter Pass von gestern
sogar den Großvenediger sieht man von hier
Vom Laghi d´Olbe geht es weiter zum Rifugio M.Ferro. Von dieser populären Hütte wander ich weglos den bewaldeten Bergrücken runter nach Sappada, was ziemlich problemlos war, anstatt den langweiligen Fahrweg von der Hütte nach unten zu folgen.
Sappada 8. und 9. August 2025
Am Nachmittag erreiche ich Sappada. Dieser Touristenort liegt südlich der Karnischen Alpen unten im Tal auf 1250 m Höhe. Es ist die höchstgelegenste Gemeinde der oberitalienischen Region Friaul Julisch Venetien und hat etwa 1300 Einwohner.
Es gibt hier vier Lebensmittelläden, aber keine größeren Supermärkte.
In den Wäldern am Ortsrand schlage ich für zwei Nächte mein Zelt auf. Es gibt hier zwar auch einen Campingplatz, aber erstens ist der überteuert und zweitens liegt er mir mit drei Kilometern zu weit weg.
Einen Kommentar schreiben:
-
Moin Wafer, es freut mich daß Du meinem Bericht folgst. Es geht mir oft genauso, wenn in einem Reisebericht von einer Route berichtet wird, die ich selber schon gegangen bin, wird es immer besonders interessant.Zitat von Wafer Beitrag anzeigenHallo Bernieh.
Es ist so schön deine Tour zu verfolgen! Und jetzt, wo du wiedermal durch mir bekannte Gebiete wanderst, wird es für mich immer spannender. Die Wettergötter haben dich ja weiß Gott nicht gerade gesegnet. Aber trotzdem bist du voll motiviert unterwegs. Bewundernswert! Ich bin gespannt, was noch alles kommt!
Viel Spaß noch
Wafer 🙋🏼♂️
Es kommen hier auch noch mega lohnende Abschnitte.
Zitat von beigl Beitrag anzeigenWas daran liegen könnte, dass Wildcampen in Venetien und im Friaul viel problemloser ist als in Südtirol und Österreich?
Moin beigl, ich weiss ehrlich gesagt nicht woran es liegt. Dass das Wildcampen in Österreich und Südtirol problematischer sein soll habe ich auch schon gehört, die Erfahrung habe ich persönlich aber nicht unbedingt gemacht.
Aber es wird vermutlich schon was wahres dran sein.
Zitat von beigl Beitrag anzeigenIns Friaul kommen z.B. auch Unmengen von slowenischen Wildcampern, da Wildcampen in Slowenien streng bestraft wird.
Ich habe keine einzigen slowenischen Wildcamper in Friaul gesehen
.
Die Zeltwanderer die ich traf war eine große Gruppe italienischer Pfadfinder, nur junge Leute, die in vier Tagen um den Monte Peralba wandern wollten. Die habe ich auf der österreichischen Seite getroffen. Wenig später auf der italienischen Seite nochmal einen Einzelwanderer mit Zelt und einige Wochen später zwei Australier mit Zelt im Triglav Nationalpark. Das war´s dann auch schon.
Vermutlich liegt es auch mit daran daß in den Alpen Hüttenwandern mehr im Kopf der Leute drin ist als Zeltwandern.
Zitat von beigl Beitrag anzeigen
Toller Bericht btw!
Danke
Einen Kommentar schreiben:
-
Was daran liegen könnte, dass Wildcampen in Venetien und im Friaul viel problemloser ist als in Südtirol und Österreich?Zitat von berniehh Beitrag anzeigenZum ersten Mal seit meinem Start in diesem Sommer sehe ich heute sogar mal Wanderer mit Zelt und Campingausrüstung.
Ins Friaul kommen z.B. auch Unmengen von slowenischen Wildcampern, da Wildcampen in Slowenien streng bestraft wird.
Toller Bericht btw!
Einen Kommentar schreiben:
-
Hallo Bernieh.
Es ist so schön deine Tour zu verfolgen! Und jetzt, wo du wiedermal durch mir bekannte Gebiete wanderst, wird es für mich immer spannender. Die Wettergötter haben dich ja weiß Gott nicht gerade gesegnet. Aber trotzdem bist du voll motiviert unterwegs. Bewundernswert! Ich bin gespannt, was noch alles kommt!
Viel Spaß noch
Wafer 🙋🏼♂️
Einen Kommentar schreiben:
-
33.Tag
Es sind noch zwei Tage nach Sappada.
Heute ist endlich mal schönes Wetter, der schon seit Tagen angekündigte Hochsommer scheint zu kommen.
Um 9:40 wander ich los, zunächst weiter auf dem Karnischen Höhenweg zum Hochweißsteinhaus.
dort vorne das Hochweißsteinhaus
Auf dem Karnischen Höhenweg und rund um den Monte Peralba war viel mehr los wie beispielsweise in den Lienzer Dolomiten, Wiener Höhenweg oder Venediger Höhenweg. Zum ersten Mal seit meinem Start in diesem Sommer sehe ich heute sogar mal Wanderer mit Zelt und Campingausrüstung.
Bei der Hütte verlasse ich den Karnischen Höhenweg und quere Richtung Süden über den Passo Sesis nach Italien rein zur Rifugio Calvi, eine sehr populäre Hütte.
Von der Rifugio Calvi ist es nicht weit bis zur nächsten Hütte, der Rifugio Piave. Beide Hütten sind mit Fahrweg- bzw. Straßenanschluss und es ist richtig viel los.
Hinter der Rifugio Piave wird es endlich wieder deutlich einsamer und nach weiteren zwei Kilometern schlage ich mein Camp auf. Morgen geht es über den letzten Pass und dann runter nach Sappada.
Einen Kommentar schreiben:
-
31.Tag
Wie gestern ist das Wetter auch heute wieder schön, meist sonnig und heiß, nachmittags wolkiger.
Um 8:50 wander ich los. Die ersten 4 Kilometer geht´s auf Mischung zwischen wegloser Flussbettwanderung und Fahrwege das Eggenbachtal runter ins Lesachtal, wo die Hauptstraße überquert wird nach 1h45 vom Camp. Ab nun bin ich in Kärnten.
Die Wälder auf meinem heutigen Abschnitt sind massiv Borkenkäfergeschädigt und die Gegend ist nicht schön.
Eggenbachtal
Im Lesachtal wird die Hauptstraße überquert
Hinter der Straßenquerung geht´s auf der anderen Hangseite wieder nach oben in die Karnischen Alpen rein. Ich folge Wegweiser zur Schulterhöhe.
Fast die gesamten Berghänge hier im Umkreis sind kahlgeschlagen und viele neugebaute breite Forstwege verschandeln noch zusätzlich die Gegend. Dort wo auf den Karten noch Pfade eingezeichnet sind verlaufen jetzt häßliche Forststraßen. Ich kann mich nicht erinnern auf meiner gesamten Alpendurchquerung so ein unattraktives Tal gesehen zu haben wie das Lesachtal.
Erst sehr weit oben schon fast an der Waldgrenze wird es langsam wieder schöner.
32.Tag
Wegen Nebel und Niesel wander ich erst um 12:10 los und folge den alpinen Pfad hoch zur Schulterhöhe, komplett im Nebel.
Der Pfad endet auf dem Gipfel und die weiterführende Kammroute ist schlecht markiert und nicht als Pfad erkennbar. Im Nebel finde ich den Weg nicht. Daher will ich erstmal abwarten und schlage auf dem Gipfel mein Zelt auf.
Der Nebel lichtet sich heute nicht mehr, aber nach etwas Auskundschaftung finde ich im Nebel doch noch die Markierungen und wander nach vier Stunden Pause um 18:00 weiter.
Ich folge den Gebirgskamm zur Steinkarspitze, wo ich auf einen guten markierten Pfad stoße, den bekannten Karnischen Höhenweg.
Ab nun leichtes Wandern, ich folge den Karnischen Höhenweg oben auf der Kammhöhe der Karnischen Alpen Richtung Hochweisssteinhaus, die ganze Zeit im Nebel. Bei klarer Sicht muss dies eine spektakuläre Route sein, aber heute sieht man leider nichts. Kurz hinter dem Luggauer Törl finde ich die erste mögliche Campstelle, gerade noch rechtzeitig bevor es ganz dunkel ist.
Karnischer Höhenweg
fotografiert am nächsten Morgen
Zuletzt geändert von berniehh; 17.11.2025, 22:24.
Einen Kommentar schreiben:
-
Ja der hat mir auch sehr gut gefallen. Die letzte mögliche Stelle unter Bäumen bevor das offene Gelände beginntZitat von Blahake Beitrag anzeigen
Einen Kommentar schreiben:
-
30.Tag
Auf Bergpfade geht es über die nächsten beiden Pässe, Hallebachtörl und Kuhbodentörl ins Kuhbodental.
Dann geht´s weiter zur Kofelalm auf dem flachen Kofelpass.
Kuhbodental
Blick zurück
Auf dem Kofelpass wird das Gelände wieder flach
Kofelpass (1880 m)
Die Normalroute führt von der Kofelalm auf Fahrwege das Eggenbachtal runter Richtung Lesachtal, aber ich zweige auf einer alten Route für die nächsten 4,5 km die Hänge entlang um Bergrücken herum zur ehemaligen Birbachalm. Diese Route ist auf den meisten Karten nicht mehr eingezeichnet, ist nicht markiert und wird auch nicht mehr instand gehalten. Ich muss etwas suchen um den Einstieg zu finden.
Die Route ist schwierig, der Pfad an etlichen Stellen weg erodiert. An Fünf Stellen habe ich mir mit dem Pickel Fußtritte den steilen Hang entlang gehackt, die Absturzgefahr wäre sonst zu hoch. Das hat alles Zeit gekostet. An einigen Stellen war auch ein lasches Seil rübergespannt, aber dem alleine würde ich nicht trauen.
Definitiv nur für Geübte und zu einem Pickel würde ich dringend raten.
Diese Route wird fast gar nicht mehr begangen und führt druch eine beeindruckende Wildnis. Für die über 7 Kilometer lange Strecke zum nächsten Camp brauche ich über fünf Stunden.
meine gehackten Stufen kann man auf dem Foto erkennen
Blick ins Eggenbachtal und weiter hinten das Lesachtal
dort hinten am Talende die Birbachalm
An der Stelle, die auf der Karte als Birbachalm bezeichnet ist, steht nur eine kleine im Wald versteckte private Jagdhütte. Anschlusspfade finde ich keine und wander daher weglos das Bachbett runter ins Eggenbachtgal, wo ich kurz vor dem Dunkelwerden mein Zelt aufschlage.
Wäre ich heute mittag von der Kofelalm auf langweilige Fahrwege direkt das Eggerbachtal runtergewandert wäre ich um ein mehrfaches schneller hier. Meine Route war dafür aber deutlich attraktiver und ich war froh die gegangen zu sein.
private Jagdhütte
Ich folge das Bachtett abwärts
Einen Kommentar schreiben:
-
29.Tag
Um 10:45 wander ich los und kurz nach meinem Start passiere ich die Hütte der Lavanter Alm, wo drei Einheimische waren.
Weiter geht´s über den ersten Pass, das Laserztörl. Diese Route nennt sich Dreitörlweg. Bis zur Passhöhe treffe ich niemanden mehr, allzu populär scheint die Route nicht zu sein aber sehr schön.
Auf der anderen Passseite steige ich runter zur Karlsbader Hütte, wo viele Leute unterwegs sind. Ich wander direkt weiter.
Am anderen Seeende die Karlsbader Hütte
Weiter geht´s über das Kerschbaumer Törl zur Kerschbaumer Alm. Ab dem Kerschbaumer Törl sehe ich nur noch wenige Wanderer und die Gegend ist sehr schön.
Blick zurück zur Karlsbader Hütte
Von der Hütte wander ich noch ein Stückchen hoch Richtung Hallebachtörl und finde kurz vor der Baumgrenze eine gute Campstelle.
Einen Kommentar schreiben:
-
Ja es stimmt daß das Wetter nicht gut war, das hat mein Vorwärtskommen auch verlangsamt. Davon wollte ich mir die Laune aber nicht vermiesen lassen. Die Hauptsache ist daß es insgesamt gesehen eine geile Tour war und ich mein Endziel erreicht habe.Zitat von StefanBoe Beitrag anzeigenDu bist bis dato ja nicht vom Wetterglück verfolgt worden - was ein nasser und kühler Juli in den Ostalpen! Hut ab, dass du dich da auf hoher Route durchgetankt hast. Ich war Mitte/ Ende Juli weiter im Westen südlich des Monte Rosa (Valsesia, Val Anzasca), da war es verglichen mit normalem Juliwetter wolkig und kühl, aber doch deutlich sonniger und trockener als in Österreich. Ich hoffe, du hattest dann in den nun folgenden Südlichen Kalkalpen besseres Wetter.
Einen Kommentar schreiben:
-
Du bist bis dato ja nicht vom Wetterglück verfolgt worden - was ein nasser und kühler Juli in den Ostalpen! Hut ab, dass du dich da auf hoher Route durchgetankt hast. Ich war Mitte/ Ende Juli weiter im Westen südlich des Monte Rosa (Valsesia, Val Anzasca), da war es verglichen mit normalem Juliwetter wolkig und kühl, aber doch deutlich sonniger und trockener als in Österreich. Ich hoffe, du hattest dann in den nun folgenden Südlichen Kalkalpen besseres Wetter.
Einen Kommentar schreiben:
-
Vierter Abschnitt - Lienzer Dolomiten & Karnische Alpen
Mein nächster Einkaufsstop wird Sappada, 8 Tage entfernt. Auf der ersten Hälfte der Strecke geht es durch die Lienzer Dolomiten und auf der zweiten durch die Karnischen Alpen. Dazwischen liegt das Lesachtal, ein dicht besiedeltes Zivilisationstal. Der spektakulärere Abschnitt war meiner Meinung nach die erste Hälfte durch die Lienzer Dolomiten.
Ab Lienz ändert sich die Landschaft. Ich komme nun in die Südlichen Kalkalpen. Die Berge sind nicht mehr ganz so hoch, ab nun bis zum Trekende unvergletschert, aber oft steil und felsig. Die Pässe und Scharten waren im Gesamtschnitt etwa 500 m niedriger wie in den Hohen Tauern und aufgrund der niedrigeren Gesamthöhe meiner Route bin ich hier und da auch mal durch Wälder gewandert.
27.Tag
Um 12:00 geht es vom Sparmarkt in Dölsach los. Wegen Regen am Nachmittag wander ich heute nicht mehr weit.
Es wird eine flache Talbodenwanderung im Drautal, meist am Fluss entlang. Dies ist meine Anmarschroute zu den Lienzer Dolomiten.
28.Tag
Es ist stark bewölkt mit teils heftigem Dauerregen. In Regenpausen wander ich hoch Richtung Lavanter Alm. Weit komme ich heute aber nicht und auf halbem Weg schlage ich gegen 12:00 im Regen erstmal mein Mittagspausencamp auf. Der Regen hört erst am Spätnachmittag auf und um 17:40 wander ich weiter.
Kurz vor der Lavanter Alm schlage ich im letzten Tageslicht mein Zelt auf.
Frauenbach Wasserfall
Einen Kommentar schreiben:
-
26.Tag
Von meinem Camp sind es noch 8 Kilometer zum Spar Supermarkt in Dölsach, ein Abstieg von 1110 Höhenmetern, was recht flott geht. Man ist hier quasi schon in der Zivilisation und viele Fahrwege schlengeln sich den Hang runter, die meiste Zeit kann ich zum Glück aber auf einem Pfad ausweichen.
Heute ist der erste Schönwettertag seit langem, bis 22 Grad unten im Tal.
Dölsach / Lienz
In Dölsach gibt es einen Spar Supermarkt, allerdings keinen Campingplatz. Die nächsten beiden Campingplätze liegen in Lienz. Mit Wildcampen sieht es in Dölsach nicht so gut aus. Auf Google hatte ich zwar eine Stelle gefunden, die möglicherweise gehen würde, allerdings liegt die nicht gerade nahe dran.
Ich entscheide mich die 6 Kilometer nach Lienz zu fahren und nehme den Bus. Dort checke ich mich für zwei Nächte auf dem Campingplatz ein (Camping Falken) für 23,60 Euro die Nacht. Das finde ich ziemlich teuer, schon Schweizer Preise. Der Campingplatz ist aber gut, ich finde einen schönen schattigen Zeltplatz und dazu liegt er auch noch ziemlich zentral nur einen Kilometer von der Lienzer Innenstadt.
Der zweite Campingplatz (Dolomitencamping Amlacherhof) liegt noch anderthalb Kilometer weiter draußen und ist sogar noch teurer.
Lienz ist mit 12.000 Einwohnern die größe Stadt Osttirols, die Innenstadt ist nicht unsehenswert. An Einkaufsmöglichkeiten mangelt es hier auch nicht, es gibt sogar einen syrischen Lebensmittelladen der Vollmilchpulver hat, was man in Österreich sonst nur schwer findet. Außerdem sorgen die üblichen Fastfoodketten wie McDonalds etc.. für kulinarische Abwechslung.
Lienz ist die ideale Stadt für einen Ruhetag.
Lienz
Einen Kommentar schreiben:
-
25.Tag
Es sind noch anderthalb Tage nach Dölsach.
Heute starte ich um 8:40, es geht weiter auf dem Wiener Höhenweg an der Adolph-Noßberger Hütte vorbei, von dort dann wieder auf anspruchsvollerer Route über die Hohe Gradenscharte und Kreuzseescharte zum Wangenitzsee. Der Hochtalkessel um den Wangenitzsee herum ist ein beliebtes Wanderziel, am See steht die populäre Wangenitzseehütte hier ist so einiges los. Ansonsten sehe ich etwa acht Wandergruppen über den Tag, plus Leute am Abend ab dem Fahrwegbeginn.
Das Wetter ist mal wieder herbstlich unbeständig, um die Mittagszeit etwas Schneefall und Regen wo ich erstmal mein Zelt aufschlage und später wieder abbaue als der Niederschlag nachlässt.
Hohe Gradenscharte (2803 m)
Auf der anderen Seite geht es erstmal über Felsbrockenfelder
Kreuzseescharte (2810 m)
Weiter geht es über die Obere Seescharte, dann steil runter bis unterhalb 2000 m gefolgt von langer flacher Hangroute zur Roaner Alm und Winklemer Hütte, wo ich in den Wald komme und Fahrwege beginnen, die ab hier ziemlich zahlreich durch die Gegend verlaufen. Mein Zelt schlage ich etwas abseits des Weges im Wald auf. Morgen muss ich nur noch absteigen.
nun geht´s ne ganze Weile eben am Hang entlang, dort hinten liegt schon das Drautal, wo diese Etappe endet
Einen Kommentar schreiben:

Einen Kommentar schreiben: