[ES][AND] La Senda Transpirenaica, GR11-Teil 3: El Pont de Suert - Cap de Creus

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  • FatmaG
    Erfahren
    • 14.03.2013
    • 233
    • Privat

    • Meine Reisen

    #21
    Zitat von Meer Berge Beitrag anzeigen
    Wieder bekanntes und neues. Von der Pla de Boet über den Baiau-Pass bin ich auch gestiegen - und hätte hier wegen Muskelproblemen fast abgebrochen. Ich hatte auf der Pla de Boet gezeltet. Auf dem Pass erzählte mir ein Einheimischer, dass dort unten gerade ein paar Bären unterwegs wären ... Ups. Ich habe sie nicht getroffen.
    Über Comapedrosa bin ich dann nach El Serrat abgestiegen.
    Ja, ich habe genauso mitgefiebert bei Deinen Berichten - die ich zum Teil VOR zum Teil NACH meinen eigenen Wanderungen gelesen habe.
    Das mit den Bären passiert bei Dir häufiger, oder? Ich denke da an die Nacht an der Fuen Blanca 😎😈...
    (Jedoch bin ich ehrlich gesagt heilfroh, dass mir im Vorfeld niemand von Bären an ganz bestimmten Orten gesprochen hat - ich hätte wohl noch schlechter geschlafen...)


    Zitat von Meer Berge Beitrag anzeigen
    Ich finde es auch immer wieder schön, andere auf Wegen zu begleiten, die ich selbst schon gewandert bin. Dein Weg wird meinen immer wieder einmal kreuzen, denke ich.
    Wer weiß, irgendwann ist es soweit und wir treffen uns tatsächlich dort unten? (bzw. "oben").
    Allerdings laufe ich ja bisher immer den Markierungen hinterher, Du jedoch querfeldein...

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    • Nicki
      Fuchs
      • 04.04.2004
      • 1304
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      • Meine Reisen

      #22
      Hallo Fatma,
      schön - wieder ein Bericht von dir.
      Mit Bären hatte ich zum Glück keinen Kontakt.
      Meine Tour fiel letztes Jahr Corona bedingt aus- mal schauen wie es diesen Sommer wird.
      LG Folko
      www.mitrucksack.de
      Ganz viel Pyrenäen ( HRP- Haute Randonnée Pyrénéenne - komplett) und ein bisschen La Gomera

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      • FatmaG
        Erfahren
        • 14.03.2013
        • 233
        • Privat

        • Meine Reisen

        #23
        Fr., 7.8. - 10. Tag : Vom Coll de Les Cases über den Camping Ansalonga zum Coll d'Ordino (11 km, ↑633Hm ↓608Hm)

        und Autostopp wieder zurück zum Camping!


        Tatsächlich habe ich diese Nacht erstaunlich gut geschlafen! So komme ich auch früh aus den Federn und aus den „Pötten“. Der Weg durch den sonnendurchfluteten Wald ist angenehm; dennoch melden sich meine Knie und erinnern mich unangenehm daran, dass sie gedehnt werden möchten – und zwar regelmäßig!

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Name: 61-GR11-Val d'Ordino.jpg
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        Val d'Ordino

        Die erste Enttäuschung empfängt mich in Arans: Alles ist zu! Dabei hatte ich mich so sehr auf den Milchkaffee gefreut... Die Eingangstüre zum Apartment-Hotel steht offen, Hoffnung kommt auf. Ich trete ein, klopfe, rufe, nichts! Fast hätte ich schon die sanitären Anlagen aufgesucht, jedoch schreckt mich die krächzende Stimme eines Papageien auf und weg. (Ich bin einfach nicht frech genug!). Egal, weiter.

        Der GR11 führt am Ausgang des kleinen Städtchens nach rechts auf einen Fußpfad. Jedoch steht dort ein Schild, das ich zweifelnd betrachte und versuche, mir einen Reim daraus zu machen, was dort auf Katalanisch geschrieben steht?! Irgendwann klingelt es: Dies ist tatsächlich ein Einbahnschild – und zwar für Fußgänger!!!
        Auf dem kurzen Weg entlang der Straße nach La Cortinada wird mir allmählich klar, dass alle Fußwege und Bürgersteige Einbahn sind. Corona läßt grüßen! Das kann ja heiter werden...


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Name: 62-GR11-Einbahnpfad.jpg
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        Einbahnpfad!

        In La Cortinada gibt es immerhin geöffnete Einkehrmöglichkeiten und gleich auf der Terrasse des ersten Hotels lasse ich mich nieder und frühstücke ausgedehnt. Mein ursprünglicher Plan war es, heute einen kürzeren Tag bis zum Camping Ansalonga zurückzulegen, dh dem GR11 bis oberhalb von Ordino zu folgen und dann über die Straße ein Stück dorthin zurückzulaufen. Jetzt setze ich ihn sozusagen von der anderen Seite um, und gehe ganz brav die Straße entlang, auf der ich Null Komma nichts und viel schneller noch als gedacht an der Rezeption des Platzes stehe.

        Auf einem der vielen Hinweisschilder steht etwas von Autobushaltestelle „Coll d'Ordino“ und mein Plan ist schnell gefasst: Der Tag war viel zu kurz – auch für einen kurzen Tag – ich baue in einer Windeseile mein Zelt auf, laufe fast bis Ordino und durch das hübsche Städtchen durch, suche und finde den GR11 und lege noch ein paar Höhenmeter bis zum Coll d'Ordino zurück. Vorbei an einem „Pool“, einem riesigen angelegten Regenwasserauffangbecken, aus dem gerade ein noch Halbnackedei entstiegen ist, an ein paar sehr leckeren Quellen, ein paar Senioren und einer Familie vorbei. Ohne Gepäck ist das alles eine wahre Freude!!!

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Name: 63-GR11-Ordino.jpg
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ID: 3034533
        Ordino

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Name: 64-GR11-Coll d'Ordino.jpg
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ID: 3034534
        Coll d'Ordino


        Am Coll inspiziere ich erst einmal die schönen Aussichten um mich herum, dann suche ich an der Passstraße nach der angekündigten Haltestelle. Mmmh, ich kann nichts entdecken. Einfach mal warten? Ich bleibe an der Straße, stehe rum, beobachte die Tagesausflügler, die aus ihren Autos einsteigen, drei Schritte machen, wieder in ihre Autos einsteigen. Der Bus ist eigentlich überfällig?! Soll ich Autostopp machen?

        Schließlich spreche ich ein Paar mit Hund an, das gerade ankommt. Natürlich sind sie auch Touristen und wissen nicht, ob es einen Bus gibt. Aber sie können mich mitnehmen und in Ordino absetzen, nachdem sie erst ein paar Runden mit ihrem Hund gedreht haben. Fotos machen.
        Nach zirka 20 Minuten sind sie wieder da, ich darf neben Rita (so heißt der Hund) Platz nehmen und fahre mit Michaela und ihrem Mann ins Tal.

        Im Bus nach Ansalonga, in den ich fast sofort springe, erfahre ich von dem freundlichen Busfahrer, dass die Haltestelle „Coll d'Ordino“ sich am letzten Hotel des Ortes befindet, welches zwar schon weit außerhalb, nicht jedoch am Coll liegt... Da hätte ich warten können, bis ich schwarz werde. Naja, dazu hat es nicht gereicht, wohl aber zu einem fetten Sonnenbrand, den ich mir eingehandelt habe.

        Es folgt das Pflegeprogramm: Erst ich, dann die Wäsche (sie dreht sogar zwei Extra-Touren, da die Ladetüre sich einfach nicht öffnen will und ein Mitarbeiter nochmal eine Münze einwirft); schließlich Schwimmbad. Und zu allerletzt Aperitif und Knabbereinen statt Abendbrot.

        Wie komme ich morgen früh zum Coll d'Ordino?
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        • FatmaG
          Erfahren
          • 14.03.2013
          • 233
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          • Meine Reisen

          #24
          Sa., 8.8. - 11. Tag : Vom Coll d'Ordino zum Refugi Riu dels Orris (18.4 km, ↑1130Hm ↓883Hm)


          Nach einer erholsamen Nacht sitze ich mit einem Milchkaffee kurz vor Acht auf der Terrasse und warte auf das Taxi, das ich am Abend zuvor vorsorglich bestellt hatte. Der Pragmatismus ist dem Purismus schon längst gewichen und für läppische 25€ lässt mich der Taxifahrer keine 20 Minuten später am Coll d'Ordino raus.


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ID: 3034539
          Pfadfinderlager


          Unweit vom Coll geht es quer durch ein Pfadfinderlager, das an einem sehr idyllischen Plätzchen mitten auf dem GR aufgeschlagen wurde und sehr angenehm ins Tal und nach Encamp hinein. Im Touristenbüro kaufe ich ein Notizheft und erkundige mich nach dem Wetter, da die Wettervorhersagen von Gewitter in den nächsten Tagen sprachen. Aus den nächsten Tagen werden die nächsten Stunden, „tormentitas de verano“ seien nun schon heute zwischen 15 und 17 Uhr gemeldet. Noch ein Brot kaufen, einen Kaffee trinken, mit ein paar „Einheimischen“ plaudern (Belgien sei ja so schwer getroffen... ), dann aus der Stadt heraus und durch waldige Wege hinauf zum Estany d'Engolasters, wo es von Tagestouristen nur so wimmelt.



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ID: 3034540
          Nach Encamp


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ID: 3034541
          Idylle am Estany d'Engolasters


          Der Weg ist wirklich sehr angenehm und lädt zum Sonntagsspaziergang geradezu ein. Ein Mirador mit vielen Holzstufen und Sicht auf „Andorra la Veilla“, ein Fußgängertunnel, einige Brunnen und ein mit Polizeiband gesperrte Picknickhütte sorgen für Abwechslung. Am Coll de Jovell betrachte ich interessiert den Wegweiser, der eine alternative Streckenführung beschreibt und hadere. Zwei Wanderer empfehlen mir die obere Variante und so wähle ich den „luftigeren“ Weg, bleibe fast konstant auf derselben Höhe bis zur Selbstversorgerhütte, dem Refugi de Fontverd, und spare mir den Abstieg.


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ID: 3034542
          Hoch über dem Vall Madriu


          Das Refugi ist wunderschön im Fontverd gelegen und so verweile ich eine ganze Zeit dort, betrachte Menschengrüppchen, die kommen und gehen, die Landschaft, dieWolken, die sich grau- dunkelgrau-schwarz am Horizont bilden.
          Mit einem Finnen tausche ich einige Worte aus, er ist mit seiner katalanischen jugendlichen Tochter unterwegs, und auch sie möchten heute am nächsten Refugi (del Riu dels Orris) übernachten.
          Der Hund eines Grüppchens will mir im wahrsten Sinne des Wortes an die Wurst – ich weiß sie aber erfolgreich zu verteidigen, meine leckere Trockenwurst! Als der Hund weg ist, kommt eine Familie mit kleinen Kindern an. Natürlich habe ich nichts gegen Kinder, immerhin habe ich mein halbes Leben lang Kindertheater gemacht, aber bevor sie eine Eidechse gefangen bekommen (zu welchem Zweck auch immer), ziehe ich weiter.

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ID: 3034543
          paradiesisches Fontverd


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Name: 70-GR11-Riu Madriu.jpg
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ID: 3034544
          Riu Madriu


          Das Vall de Madriu ist Weltkulturerbe der Unesco. Und der Name ist Programm. Es ist wirklich wunderschön. Das finden auch die Bremsen, die mich immer mal wieder gerade dann attackieren, wenn ich mich bewundernd umsehen möchte. Mistviecher, elende! Kurz nach der Weidefläche Pla de l'Ingla komme ich an mein Ziel, das Refugi Riu dels Orris. Das Zelt des Finnen und seiner Tochter steht rechts über den Bach rüber. Wir wechseln noch einige Worte, dann baue ich in respektierlichem Abstand mein Zelt etwas oberhalb des Refugis auf der linken Seite auf. Nach einigen argwöhnischen Blicken auf den Himmel lege ich mich schließlich schlafen. Zumindest bis ca. 2:30 Uhr.


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ID: 3034545
          Am Refugi del Riu dels Orris


          Tausend Geräusche rauben mir den Schlaf. Tierschritte, rollende Steine, ein blökendes Schaf, wieder Schritte in den Steinen direkt neben mir, Knirschen, Knistern.
          Plötzlich Licht! Die Taschenlampe der Nachbarn, die die Umgebung ihres Zeltes abgrast, gibt mir den Rest! Ich stehe auf, greife schnell nach ein paar Utensilien und suche „Schutz“ in der Hütte...

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          • FatmaG
            Erfahren
            • 14.03.2013
            • 233
            • Privat

            • Meine Reisen

            #25
            So., 9.8. - 12. Tag : Vom Refugi Riu dels Orris Richtung Portella d'Engorgs und wieder zurück zur Cabana dels Esparvers (ES) (11.2 km↑500Hm ↓725Hm)



            Die Zeit kriecht im Schneckentempo voran. Zunächst bin ich aufgedreht, schreibe und lese, dann wird mir zusehends kalt, zum Glück habe ich meinen Schlafsack dabei und kann mich einhüllen. Müde döse ich mit dem Kopf auf dem Tisch sogar ein, bis mein Wecker klingelt.
            Zurück zum Zelt – es steht noch, logo – lege ich mich zum Aufwärmen nochmal kurz hin. Um 7:30 Uhr bin ich jedoch startklar, winke dem Finnen in der Ferne zu und ziehe weiter Richtung Spanien. Heute verlasse ich Andorra und seine charmante Bergfauna (deren Existenz noch unter Beweis zu stellen ist) 😈 wieder.

            Natürlich hätte ich mit ihm über diese Nachtaktion sprechen können, aber ich bevorzuge es, von dannen zu ziehen. Glorreich fühlt sich mein Rückzug in die Schutzhütte wirklich nicht an, auch wenn ich um nichts in der Welt im Zelt geblieben wäre.

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ID: 3034552
            Unterwegs zum Refugi de l'Illa

            Auf dem Weg zum Refugi de l'Illa begegne ich noch anderen Campern. Und komme an einigen ziemlich gut aussehenden Schlafplätzen vorbei. Womöglich hätte ich überall besser geschlafen, als neben diesem Geröllhang...
            Das Refugi de l'Illa liegt fast schon am heutigen Col; tatsächlich bekomme ich sogar einen Kaffee und obendrein was zu essen, obwohl gerade Putzen und Herrichten für die nächsten Gäste angesagt ist. Ist es, weil ich so mitleiderregend aussehe?
            Beim Zahlen erkundige ich mich bei einem der beiden Refugi-Wärter noch nach der Wettervorhersage, erhalte jedoch nur eine sehr vage Auskunft. Das für gestern gemeldete Gewitter habe es ja auch gar nicht gegeben, heute eher kein Gewitter.

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ID: 3034553
            Gesellschaft zum Frühstück

            Der GR führt vom Refugi de l'Illa am Estany de l'Illa vorbei über den Col de l'Illa zurück nach Katalonien und hinunter ins Vall Civera hinein, wo ich mir am Talboden angekommen ein erfrischendes wohltuendes Fußbad gönne.
            Wo der Riu de Vallcivera in den Riu de la Llosa mündet kreuzt der GR11 den GR107, den Cami dels Bons Homes. Diesen sehr schönen Fernwanderweg bin ich 2012 gewandert und so lege ich neben der Cabana dels Esparvers eine kurze Mittagspause „in memoriam“ ein. Im Cicerone-Führer wird sie als rustikal beschrieben und das ist sie, eine grobe Steinkonstruktion ohne Fenster, einem sehr niedrigen engen Eingang, einem Kamin und einem groben Holzpodest auf dem staubigen Boden. Schlafen würde ich definitiv nicht hier...

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Name: 74-GR11-Am Coll de l'Illa und der Grenze nach Katalonien.jpg
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ID: 3034554
            Am Coll de l'Illa an der Grenze zu Katalonien

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Name: 75-GR11-Auf zum Pla de Vallcivera.jpg
Ansichten: 491
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ID: 3034555
            Zum Pla de Vallcivera

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Name: 76-GR11-Kurz vorm Wetterumschwung.jpg
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ID: 3034556
            Kurz vorm Wetterumschwung

            Ein ganz kurzes Stück laufe ich meinen Weg von 2012 nun rückwärts, dann biegt der GR11 rechts ab, überquert den Riu d'Engaït und schwingt sich in Kurven hinauf Richtung Porteilla d'Engorgs. Es sind ca 700 Höhenmeter, ungefähr die Hälfte liegt hinter mir, als ich auf einem kurzen etwas flacheren Gelände ankomme. Wo genau ich bin, kann ich leider nicht sagen, denn diese Etappe habe ich irgendwie nicht im Off-Line-Modus geladen und Netz gibt es hier nicht. Ich blicke mich um und zurück. Über Andorra sah der Himmel schon seit längerem recht dunkel aus, nun hat es sich zügig zugezogen, schneller als erwartet zieht ein Gewitter in der Ferne auf und hierher. Erste dicke Regentropfen fallen, drei junge Menschen hasten an mir vorbei Richtung Tal.

            Definitiv nicht der richtige Moment, um noch einmal ca. eine Stunden höher zu steigen bis zum Kamm... Also warte ich erst einmal ab und hoffe, dass das Gewitter abdreht.

            Das tut es nicht, sondern kommt nah und näher. Hagel, Donner, Blitz. Ich kauere mich winzig klein hin. Es dauert eine Ewigkeit. Dann wird es ruhiger, ich richte mich zum Entkrampfen auf, schon rollt das nächste an und das Spiel beginnt von vorne. Es wird mir kalt. Außerdem schreitet die Zeit voran. Irgendwas muss passieren. Könnte ich zumindest hier irgendwo mein Zelt aufschlagen? Ich müsste dringend aus den klatschnassen Kleidern raus und mich aufwärmen. Die Suche und Versuche bleiben erfolglos. Entweder zu schräg oder zu nass. Ich muss was tun! Packe wieder die halbausgepackten Sachen ein und schultere meinen Rucksack. Wenn es jetzt nicht mehr donnert, gehe ich... Donner. Donner.
            Genug!
            Ich steige (frustriert, aber entschieden) ins Tal. Es ist 18 Uhr, ich habe schon viel zu viele Stunden hier gewartet, geheult, gehockt. Rein in die rustikale Cabana – ich erschrecke eine der Spanierinnen, die dort hocken, zu Tode. Ich friere, jedoch hier drinnen ist es recht warm. Im Halbdunkel versuche ich, mich umzuziehen, meine nassen Kleider auszuziehen und irgendwie aufzuhängen an den Steinwänden. Nicht einfach, denn die kleine Hütte ist voll mit den drei Personen, die ihre Sachen auch schon überall verstaut haben und nicht wirklich auf Seite rücken, um mir ein wenig Platz zu machen. Ungeschickt fällt mir zu allem Unglück ständig was auf den staubigen Boden. (Das Ausmass der „Katastrophe“ werde ich zum Glück erst am nächsten Morgen feststellen).

            Die drei, zwei Spanierinnen und ein US Amerikaner rücken schließlich ein wenig auf Seite, versuchen, mich ins Gespräch zu ziehen, jedoch ist mir nicht danach und ich antworte nur sehr einsilbig. Schließlich, es regnet kaum noch, baue ich vor der Hütte mein Zelt auf, krieche hinein und schlafe erschöpft fast sofort ein...

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Name: 77-GR11-Unwetter.jpg
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ID: 3034557
            Hatte ich erwähnt, dass ich vor Gewitter im Freien eine Riesenangst habe?

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            • Meer Berge
              Fuchs
              • 10.07.2008
              • 2381
              • Privat

              • Meine Reisen

              #26
              Unsichtbare Bergfauna, Gewitter, herabrollende Steine ... da werden einige Erinnerungen wach ...
              Und auch bei deinen Bildern von den herrlichen Landschaften!
              Wie schön, dass du die Zeit findest weiterzuschreiben! Ich scrolle immer gespannt durch die Themen, ob ich etwas Neues von dir finde. Es ist so klasse mit dir mitzuwandern - und dabei auch meine eigenen Touren wieder zu erleben!
              Viele Grüße, Sylvia

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              • FatmaG
                Erfahren
                • 14.03.2013
                • 233
                • Privat

                • Meine Reisen

                #27
                Mo., 10.8. - 13. Tag : Von der Cabana dels Esparvers zum Refugi de Malniu (10.2 km, ↑621Hm ↓561Hm)

                Jetzt aber...

                Eine kalte Nacht. Brrr! Oft werde ich wach. Die feuchte Kälte ist mir bis in die Knochen gezogen. Auch steht das hastig aufgebaute Zelt nicht wirklich eben und ich rutsche immer mal wieder.
                Gegen 7 Uhr bin ich definitiv wach, werde aber erst um 10:30 losziehen, so dass meine Ausrüstung relativr trocken ist. Relativ. Die Schuhe sind feucht. Die Socken auch.
                Die beiden Spanierinnen sind schon längst fortgezogen, der Amerikaner liegt noch schlummernd in der Cabana.

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 78-GR11-Junge, Junge!.jpg Ansichten: 0 Größe: 421,8 KB ID: 3034867
                Besuch am Morgen

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 79-GR11-Cabana dels Esparvers.jpg Ansichten: 0 Größe: 384,8 KB ID: 3034868
                Die Cabana dels Esparvers

                Schwer ist der Rucksack; kein Wunder, zwei sehr unruhige Nächte nagen an der Moral. Endlich, zirka 30 Minuten später, stehe ich da, wo ich gestern kehrtgemacht habe. Eine letzte sehr steile Steigung liegt noch vor mir. Ich keuche voran. Ein Mann kommt mir entgegen und feuert mich mit einem „venga“ an. Energielos zähle ich sogar die Schritte, bis ich endlich an dem sanft ansteigenden Grasstück stehe, das mich noch von der Portella d'Engorgs trennt.
                Der Himmel hinter mir sieht wieder gewittrig aus, ich schleppe mich hinauf und bin heilfroh, dass ich gestern nicht versucht habe, diese so ausgesetzten Passagen zum Pass zu gehen.

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 80-GR1-Portella d'Engorgs.jpg Ansichten: 0 Größe: 274,1 KB ID: 3034869
                An der Portella d'Engorgs

                Der Abstieg ist recht in Ordnung, die Aussichten hier gefallen mir. Geröll und Gestein, Seen, Pferde und Kühe. Gegen 14 Uhr komme ich an dem Refugi libre J. Folch i Girona an und lege eine Essenspause mit Blick auf die Cerdanya ein. Es zieht gerade ein Gewitter darüber. Bin ich froh, hier zu sitzen! Eine Stunde später gehe ich weiter. Der weitere Weg bis zum Refugi de Malniu ist wunderschön.

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 81-GR11-Refugi J.Folch i Girona.jpg Ansichten: 0 Größe: 412,3 KB ID: 3034870
                Das Refugi libre J. Folch i Girona

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 82-GR11-Besuch.jpg Ansichten: 0 Größe: 207,6 KB ID: 3034871

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 83-GR11-Cerdanya.jpg Ansichten: 0 Größe: 232,3 KB ID: 3034872
                Gewitter über der Cerdanya

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 84-Um das Massiv des Puigpedros.jpg Ansichten: 0 Größe: 191,9 KB ID: 3034873
                Um das Massiv des Puigpedros

                Um 17 Uhr komme ich dort an, gönne mir einen heißen Milchkaffee gefolgt von einem kalten Zitronenbier, richte mein Zelt in der Biwakzone auf, dusche und gehe zum Abendessen, das ich bei meiner Ankunft noch reservieren konnte. Corona verpflichtet, jedes Grüppchen bekommt seinen eigenen Tisch und so bekomme ich einen kleinen Tisch nur für mich.
                Als ich wieder an der riesigen Zeltwiese stehe, hat sich tatsächlich eine Familie mit Schwiegermutter, Kleinkind, Hund und dem nötigen Geräuschpegel fast unmittelbar neben mir häuslich eingerichtet... Dem Erfinder der Ohrenstöpsel dankend lege ich mich hin und schlafe schnell ein.
                Zuletzt geändert von FatmaG; 07.04.2021, 13:04.

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                • FatmaG
                  Erfahren
                  • 14.03.2013
                  • 233
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                  #28
                  Di., 11.8. - 14. Tag : Vom Refugi de Malniu nach Puigcerdà[/FONT] (15 km, ↑120Hm ↓1110Hm)

                  und mit einem ungewollten Schlenker nach Frankreich


                  Am Morgen kommen auf der anderen Seite des Zauns die Kühe mit fröhlichem Gebimmel und Gemuhe schnellen Schrittes näher und wecken nach und nach selbst die Langschläfer auf der Zeltwiese. Der Stier hat einen Wahnsinns-Bariton und macht ein beeindruckendes Höllenspektakel. Gut, dass er auf der anderen Seite steht. Jedoch ein paar der Ladies haben es tatsächlich bis auf den Campingbereich geschafft und grasen genüßlich vor sich hin, bis sie von einem beherzten Spanier (oder ist es ein Katalane?) aus dem Grasparadies vertrieben werden. Aus die Maus, bzw. die Kuh.

                  Nach einem herrlichen cafe amb llet geht es los. Vom Refugi aus lasse ich den Parkplatz liegen, laufe an der eingefassten Quelle vorbei und schnurstracks in den Wald hinein... bevor ich mich so richtig schön verfilze zwischen verblassten, fehlenden oder verschwundenen Wegmarkierungen. Erst einmal nachfragen, gracias; weitergehen und weitersuchen. Ganz klar ist das alles nicht, aber ich hangele mich plus minus durch den licht- und sonnendurchfluteten Wald an Kühen vorbei bis ich aus dem Wald trete und an einer Weide stehe, an der ein Fahrtweg entlangläuft. Die Richtung stimmt und so gehe ich dem Weg entlang, bis ich einen Wanderer sehe, der parallel zur staubigen Piste läuft. Der GR11!

                  Der nächste Wegweiser zeigt quer über eine riesige Weide, an deren Ende man einen Weg in das nächste Waldstück hinein erahnt. Allerdings gönne ich mir zuvor noch eine Kaffee- und Saft-Pause an dem kleinen „Refugi de la Feixa“, das eher wie ein Imbissstand als wie ein Refugi wirkt.

                  Der erst ebene dann abwärts führende Waldweg mündet abermals in eine Weidefläche, auf der eine riesige Kuh- und Pferdeherde liegt, steht, kaut und kackt, die von Tagestouristen umstellt, bewundert, kommentiert und fotografiert wird.

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Name: 85-GR11-Waldweg.jpg
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ID: 3035513
                  Waldweg

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Name: 86-GR11-Kuh-Pferdeherde.jpg
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ID: 3035514
                  Kühe soweit das Auge reicht. Pferde auch...

                  Abermals suche ich mich blöde nach Wegmarkierungen und probiere schließlich aus, ob ich Empfang habe. Ich habe. Oke, da lang... Hätte ich wohl noch lange suchen können. Immer weiter und weiter geht es bergab ins Vall de Cerdanya. Drei junge Wanderer pausen und fragen, wie lange es denn noch sei bis „oben“...

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Name: 87-GR11-Blick zurück.jpg
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ID: 3035515
                  Blick zurück

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Name: 88-GR11-und Blick ins Vall de Cerdanya.jpg
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ID: 3035516
                  Das Vall de Cerdanya

                  Endlich komme ich in Guils de Cerdanya an, das ich allerdings – den weiß-roten Zeichen folgend - zügig verlasse. Am Ortsausgang ist wieder alles unklar, ich folge einem Weg, sehe keine Markierungen mehr, kehre um, um mich zu vergewissern. Erneut zurück und dem Weg weiter folgen. Dennoch. Irgend etwas ist seltsam. Auch stimmen die GPS-Daten nicht mit der Wegführung überein; aber das muss ja nichts heißen... Noch ein kurzes Stück...

                  Irgendwann stehe ich an einem verfallenen Weiler. Ein Schild in mehreren Sprachen sagt, dies sei „Saint-Pierre“, französisches Gebiet?! Ah bon?! Nach erneutem Überprüfen muss ich nun feststellen, dass diese „GR11“-Markierungen eigentlich die Markierungen für eine Schlechtwetter-Variante des GR107 ist...

                  Ich suche (und finde), wie ich von hier am schnellsten wieder auf den GR11 stoße, ohne umzukehren und bald schon bin ich wieder „richtig“, obwohl es sich „falsch“ anfühlt: Der GR führt sehr ungemütlich an einer Nationalstraße entlang bis nach Saneja (Pause auf dem Campingplatz) und geradewegs in das nicht sehr einladende Industriegebiet von Puigcerdà, der Hauptstadt der Cerdanya.

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Name: 89-GR11-Landstraße nach Puigcerda.jpg
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ID: 3035517
                  Landstraße nach Puigcerdà

                  Der GR streift Puigcerdà lediglich, daher schlage ich mich Google-Maps folgend zum Zentrum durch und hoch – die Stadt liegt auf einer Kuppe. Oben angelangt stelle ich fest, dass der Campingplatz noch ein ganz schönes Stück außerhalb (und vor allem wieder unterhalb) liegt. Das hieße nun mehrfach wieder rauf und runter laufen. Und so tue ich mich extrem schwer mit der Entscheidung wo übernachten... Schließlich mache ich mich auf die Suche nach einem Hostal und bekomme, wie mir scheint, das letzte freie Zimmer in der Stadt, die zur Zeit ein Jazzfestival beherbergt. Glück gehabt!

                  Nach der erfrischenden Dusche mache ich mich auf, da ich etwas Proviant kaufen möchte. Auch kann ich in der Bibliothek das Internet nutzen und mir die fehlenden Tracks für das Offline-Benutzen downloaden. Später suche ich in der brechend vollen Stadt einen freien Platz auf einer Terrasse und finde diesen schließlich unweit von meinem Hostal und neben dem Aufzug, der unentwegt Menschen vom tiefer gelegenen Viertel ins Zentrum bringt. Der Aperitif, die Tapas und vor allem das Telefonieren mit meinem Liebsten lassen den Tag schnell ausklingen. Zurück im Hostal falle ich in einen wohltuenden Schlaf. Meine Geräte laden derweil auf Hochtouren.

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Name: 90-GR11-Abenddämmerung mit Personenaufzug .jpg
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ID: 3035518
                  Abendstimmung mit Personenaufzug in die Unterstadt...

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                  • FatmaG
                    Erfahren
                    • 14.03.2013
                    • 233
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                    #29
                    Mi., 12.8. - 15. Tag: Von Puigcerdà zum Camping Can Fosses (über Planoles) (26,9 km, ↑1120Hm ↓1000Hm)


                    Die Wettervorhersage für den Tag sind nicht die rosigsten und so verlasse ich heute morgen schon um 6:45 Uhr die Pension. Allerdings werde ich am Ortsrand gleich ausgebremst, da an der Straße zu Frankreich schon ein Café geöffnet hat und mich zu Kaffee und Croissant überredet...

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Name: 91-GR11-Kuriosum hinterm Stadtrand.jpg
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ID: 3035521
                    Am Stadtrand

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Name: 92-GR11-Morgenstimmung - Age.jpg
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ID: 3035522
                    Age im Morgenlicht

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Name: 93-GR11-Unterwegs nach Vilallobent.jpg
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ID: 3035523
                    Das fruchtbare Tal der Cerdanya

                    Jetzt aber! Anfangs geht es recht zügig voran, dann wieder etwas schleppender. Eine Kuhherde mit ihrem Stier verstellen den Weg. Und umgefallene Bäume. Dann Regen. Kurze Pause. Weiter. Regen. Stoppen, Regensachen raus. Weiter. Regen hört auf... usw. Eine junge Frau mit Rucksack und Havaianas kommt mir entgegen. Schließlich gelange ich an den Coll Marcer, den ersten für heute, mit seinen fantastischen Aussichten. Da wo ich herkomme, Puigcerdà, tobt ein Unwetter. Wie froh bin ich, dass ich jetzt hier stehe!

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Name: 94-GR11-Am Coll Marcer.jpg
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ID: 3035524
                    Am Coll Marcer

                    Kurz vorm zweiten Kamm dem Coll de la Creu de Meians ist dreimal ein Donnergrollen zu vernehmen, aber dabei bleibt es. Vorerst. Hinterm Coll geht die Suche nach dem Weg wieder los. Und obwohl ich früh schon unterwegs bin, zieht sich der Tag hin.

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Name: 95-GR11-Am Coll de la Creu de Meians.jpg
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ID: 3035525
                    Am Coll de la Creu de Meians

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Name: 96-GR11-Unterwegs nach Dorria.jpg
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ID: 3035526
                    Unterwegs nach Dorria

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Name: 97-GR11-Ladies.jpg
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ID: 3035527
                    Ladies

                    Erst gegen 14:30 Uhr komme ich in dem kleinen Bergdorf Dòrria an und lege auf der Bank neben der Kirche endlich eine Essenspause ein. Just, als meine Schuhe wieder feste geschnürt sind, höre ich in der Ferne erneutes Donnergrollen. Ich drehe mich herum Richtung Tal und blicke auf ein Gewitter, von dem ich weder weiß, woher es so schnell gekommen ist noch wohin es zieht.

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Name: 98-GR11-Dorria.jpg
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ID: 3035528
                    Dorria

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Name: 99-GR11-Unwetter über Dorria.jpg
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ID: 3035529
                    Gewitter aussitzen – diesmal im Trockenen!

                    Ich bleibe, stelle Rucksack und mich unter und warte. Eine gute Entscheidung. Das Tal zieht sich zu und schallt nur so vor Donner. Es schüttet; diesmal bin ich immerhin im Trockenen!
                    Um 16 Uhr tropfen die letzten Tropfen vom Himmel und ich lege den letzten Abschnitt bis zum Camping Can Fosses durch die nun dampfende und voll gesogene Natur zurück.
                    Hier finde ich alles, was ich brauche: Zeltplatz, Dusche, Essen und Internet.

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                    • FatmaG
                      Erfahren
                      • 14.03.2013
                      • 233
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                      #30
                      Do., 13.8. - 16. Tag: Vom Camping Can Fosses nach Queralbs (10,2 km,↑649Hm ↓694Hm)

                      ...und weiter mit der Zahnradbahn bis Núria


                      Der heutige Tag beginnt zäh. Schon das Wachwerden ist schleppend. Mein Schlafsack hat (zum ersten Mal) Feuchtigkeit mitbekommen; irgendwie ist alles kalt und feucht.
                      Erst nach 8:20 Uhr komme ich endlich los. Immerhin ist die Bar noch geschlossen, und kein leckerer heißer Kaffee hält mich vom Starten ab... 🙄

                      So zäh wie das Aufwachen gestaltet sich auch die erste Tageshälfte, bzw. der steile Aufstieg durch den Wald zum Refugi Corral Blanc. Zu allem Übel habe ich – das ist neu – so gar keine Lust auf Wandern! So überprüfe ich alle X Meter, wo ich bin. (Manchmal ist es auch hilfreich, wenn man vergessen hat, die Offline-Tracks herunterzuladen!). Irgendwie pausiere ich ständig und sträube mich innerlich gegen das Vorankommen. Als ich dann doch am Refugi eintreffe, einen Kaffee und einen Müsliriegel bekomme, sieht die Welt schon wieder besser aus.

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Name: 100-GR11-ein Lichtblick.jpg
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ID: 3035809
                      Erster Lichtblick – bzw. zweiter nach dem Kaffee 😉

                      Anschließend ist der Kamm schnell erreicht und der Wald macht wieder offeneren Aussichten Platz. Herrlich ist es hier! Und der Weg wird schön und schöner. Beschwingt gehe ich berab bis zur Font de l'Home Mort, deren Quelle köstlich schmeckt. Und gleich weiter in Richtung Queralbs. Ich hätte zwar eine GR11-Variante einschlagen können, die direkt nach Nuria führt, möchte aber gerne das schöne Dorf sehen und den als spektakulär beschriebenen Weg durch die Schlucht, die Gorges de Núria, nehmen.

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Name: 101-GR11-Blick auf den Puigmal.jpg
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ID: 3035810
                      Blick auf den Puigmal

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Name: 102-GR11-Font de l'Home Mort.jpg
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ID: 3035811
                      Die Font de l'Home Mort

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Name: 103-GR11-Faust aufs Auge.jpg
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ID: 3035812
                      Wie die Faust aufs Auge...

                      Kurz vor der Ankunft in dem wirklich hübschen Queralbs lege ich an einer kleinen Kapelle noch eine Picknickpause ein – unmittelbar gefolgt von einer ausgiebigen Kaffeepause im Ort selber. Und dann mache ich mich auch auf die Suche nach einer Unterkunft vor Ort. Leider muss ich bald feststellen, dass einfach nichts zu finden ist im Dorf. Meine Alternative: Mit der Zahnradbahn hoch nach Núria und dort oben auf dem in den Wanderführern vermerkten spartanischen Zeltplatz campen.

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Name: 104-GR11-Picknickplätzchen.jpg
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ID: 3035813
                      Idealer Rastplatz

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Name: 105-GR11-Queralbs.jpg
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ID: 3035814
                      Queralbs

                      Gesagt getan. Erst einmal die Fahrt per Internet nach oben buchen (Corona, pffff...) und später losfahren. Núria ist eine Pilgerstätte, eine Art Freizeitpark und ein recht großer Komplex mit verschiedenen Gebäuden, die jedoch momentan zum Teil geschlossen sind. Dort erwartet mich gleich die nächste herbe Enttäuschung: Wegen Corona sei die zona d'acampada geschlossen, teilt mir ein unfreundlicher Mensch an dem Infostand mit. Nächste Alternative: In der Jugendherberge, die noch ein Stück höher rauf liegt, ein Bett reservieren. Allerdings – endlich erreiche ich um 17 Uhr wen – müsste ich in einem 12er-Zimmer übernachten. Mmh, so ganz schmeckt mir das nun nicht. Zur Jugendherberge fährt noch mal eine Seilbahn hoch, jedoch – stelle ich dort fest – muss auch dieses Ticket online gebucht werden, oder aber am Infostand. Auf dem Weg zurück zum Infostand merke ich, dass ich wirklich sehr ungerne nur in einem Mehrbettzimmer bleiben möchte. (Die Bestimmungen in Belgien sind streng, die Menschen werden gebeten, sich – auch fern von Zuhause – daran zu halten). Kurzentschlossen stapfe ich zur Hotelrezeption und frage an, ob es ein freies Zimmer gebe? Yep, allerdings für minimum 2 Nächte und es seien nur noch etwas größere Zimmer frei. Für läppische 175€ schlage ich – nach 2 Sekunden nachdenken – zu; „si, tomo!“, checke ein (mit Fiebermessen!), richte mich ein. Und bestelle mir dann immer noch sehr spontan für Morgen eine einstündige Ganzkörpermassage. Wenn schon, denn schon!
                      Etwas herumstreunen, zur Aperitif zeit in der Bar rumlungern und später noch zum Abendbuffet ins Hotelrestaurant gehen und das üppige Angebot genießen.

                      Alles kommt immer so, wie es kommen muss. (Auch wenn es teuer ist 😉)

                      Übrigens: Morgen früh werde ich mit der Zahnradbahn ins Tal fahren und ab Queralb gepäcklos wieder hierher nach Núria wandern.
                      Völlig tiefenentspannt sinke ich in das weiche Bett und schlafe zufrieden ein.

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                      • FatmaG
                        Erfahren
                        • 14.03.2013
                        • 233
                        • Privat

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                        #31
                        Fr., 14.8. - 17. Tag: Von Queralbs zum Santuari de Núria (7,2 km, ↑745Hm ↓25Hm)

                        diesmal zu Fuß


                        Lange vorm Wecker bin ich wach, beschäftige mich, stehe schon um 7:50 vorm Restaurant und reihe mich in die schon gebildete Warteschlange ein. Nach einem schnellen Frühstück fahre ich mit der ersten Zahnradbahn los und bin schon kurz nach 9 Uhr in Queralbs und am Ausgangspunkt des heutigen Tages. Es geht über den Pilgerweg durch die Schlucht von Núria; der Weg ist abwechslungsreich und ich schleppe mich mal ausnahmsweise nicht bergauf – kein Wunder, ohne Gepäck!

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Name: 106-GR11-Lieferung per Zahnradbahn.jpg
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ID: 3035817
                        Warenlieferung per Zahnradbahn

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Name: 107-GR11-Alter Pilgerweg.jpg
Ansichten: 376
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ID: 3035818
                        Ein alter Pilgerpfad

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Name: 108-GR11-Was man so Refugi nennt....jpg
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ID: 3035819
                        Was man so Refugi nennt...

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Name: 109-GR11-Gorges de Núria.jpg
Ansichten: 383
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ID: 3035820
                        Die Schlucht, die Gorges de Núria

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Name: 110-GR11-Zahnradbahn.jpg
Ansichten: 368
Größe: 414,3 KB
ID: 3035821
                        Immer wieder kreuzen sich der Pilgerweg und die Zahnradbahn


                        Zu der frühen Uhrzeit sind noch nicht so viele Tagestouristen unterwegs, nur hin und wieder treffe ich auf andere Wanderer.
                        Nach genau 2 Stunden 45 Minuten stehe ich an dem Punkt, von dem aus sich die Sicht auf die Pilgerstätte eröffnet. Ich verweile eine Weile hier, lege eine kurze Pause ein, steige nach Núria ab, laufe einmal ums komplette Gebäude und mache mich auf die Suche nach der weiteren Wegführung des GR11s.

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Name: 111-GR11-Fast oben.jpg
Ansichten: 370
Größe: 432,0 KB
ID: 3035822

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Name: 112-GR11-Erster Blick auf das Heiligtum.jpg
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Größe: 376,7 KB
ID: 3035823
                        Erster Blick auf das Heiligtum – ein Zufall, dass keine Menschen auf dem Foto sind, denn normalerweise sieht es aus wie...

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Name: 113-GR11-Zweiter Blick.jpg
Ansichten: 369
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ID: 3035824
                        … auf den zweiten Blick!

                        Dann folgt das Entspannungsprogramm zwischen Zimmer, Shoppen (bzw. Shops kucken), Essen, Zimmer, Duschen. Die Massage entspannt mich völlig und selbst die tausende Hummeln in meinem Kopf kommen (fast vollständig) zur Ruhe. Kurze Siesta, Shoppen (Teil 2: Brot und Wasser besorgen). Wieder zur Bar und die nächsten Tag etwas planen, ohne mich jedoch festlegen zu wollen – on verra, es kommt, wie es kommt. Morgen soll laut Wanderführern der letzte „heftigere“ Tag auf dem GR11 sein.


                        Heute werde ich lediglich eine Kleinigkeit in meinem Zimmer essen und nicht wieder ein komplettes Menu zu mir nehmen. Allerdings kann ich – statt zu frühstücken – für morgen früh ein Picknickpäckchen bekommen, das mir ca 15 Minuten später prall gefüllt überreicht wird.

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Name: 114-GR11-Nuestra senora de Núria.jpg
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ID: 3035825
                        Nuestra Señora de Núria

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                        • FatmaG
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                          • 14.03.2013
                          • 233
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                          • Meine Reisen

                          #32
                          Sa., 15.8. - 18. Tag: Von Núria nach Setcases (20,3 km, ↑1040Hm ↓1740Hm)


                          Der Wecker klingelt. Ein, zwei, dreimal. Dann stehe ich auf. Draußen ist es noch dunkel.
                          Ich dusche, dann frühstücke ich etwas von diesen vielen Vorräten (den halben Liter Wasser, den Saft, den Joghurt) – auch um das nicht alles mitschleppen zu müssen. Der Rest kommt obenauf in den Rucksack.
                          Um 6:50 Uhr verlasse ich mein Zimmer, deponiere den Badge an der Rezeption und ziehe mir noch einen Kaffee in dem Automaten des Touristenkomplexes nebenan.

                          Es ist 7:03 Uhr. Los geht’s. Von Anfang an steigt der Weg stetig, aber moderat an.
                          Der Rucksack fühlt sich recht schwer an, kein Wunder, bei all den Essensreserven!
                          Etwas höher hinauf stehen links vom Bach, dem Torrent de Noufonts, mehrere Zelte. Ein paar junge Männer schultern ihre Rucksäcke, lassen ihr Zelt stehen und brechen just vor mir auf Richtung Coll de Noucreus.

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Name: 115-GR11-Zum Coll de Noucreus.jpg
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ID: 3036127
                          Am Torrent de Noucreus entlang

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Name: 116-GR11-es blüht.jpg
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ID: 3036128
                          Blüten in der Steinwüste

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Name: 117-GR11-Steinwüste.jpg
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ID: 3036129
                          Die letzten Meter zum Coll de Noucreus

                          Immer wieder blicke ich zurück auf das Santuari, und sehe immer wieder das Fortschreiten der jungen Männer vor mir. Als ich sie am Ende des Kessels am Coll de Noucreus laut juchzend ankommend sehe (und höre), ist es 8:40 Uhr. Ich selber werde knapp 40 Minuten später dort stehen.
                          Hier setzt das große Staunen ein und ich kann mich gar nicht an dem Anblick ringsumher sattsehen.
                          Dennoch frühstücke ich hier – man kann ja nicht nur von Luft und Bewunderung leben - und genieße diesen Moment, so ganz alleine an diesem magischen Ort. Einen sehr kurzen Moment – denn urplötzlich tauchen aus allen Richtungen Wanderer, Trailer, Läufer auf, machen Selfies, stoppen die Zeit oder verschnaufen, bevor sie genauso schnell wieder abtauchen.

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Name: 118-GR11-Noucreus.jpg
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ID: 3036130
                          Die neun Kreuze auf 2800m

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Name: 119-GR11-Am Coll de Noucreus.jpg
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ID: 3036131
                          Am Coll de Noucreus – ganz unten liegt auf 1960m das Santuari de Núria


                          Einige Zeit führt der GR11 auf diesen Höhen weiter über den Coll de la Vaca inferior bis zum Coll de Tirapits, wo der lange Abstieg ins Vall de Camprodon und nach Setcases beginnt. An einer steinernen Nothütte, die ich natürlich inspiziere geht es vorbei; immer wieder kreuze ich Tageswanderer – deren Anzahl am Coll de la Marrana auf ihrem Höhepunkt scheint. Welch ein Stimmengewirr umgibt mich – ganz „zen“ schaffe ich es dennoch, völlig abzuschalten und mich – auf einen Felsen gekauert – zu entspannen. Der weitere Abstieg – vorbei an einer Herde stoïscher Bergziegen – bleibt steil, anspruchsvoll für die Kniegelenke und bevölkert.

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Name: 120-GR11-Blick zurück.jpg
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ID: 3036132
                          Blick zurück zum Coll Tirapits

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Name: 121-GR11-Am Coll de la Marrana.jpg
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ID: 3036133
                          Am Coll de la Marrana

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Name: 122-GR11-Abstieg zum Refugi Ulldeter.jpg
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ID: 3036134
                          Abstieg zum Refugi Ulldeter

                          Am Refugi Ulldeter ist auf der Terrasse ein leerer Tisch und natürlich kehre ich ein; ein kaltes Erfrischungsgetränk, ein Milchkaffee und ein frisch gebackener noch warmer Keks erfreuen mich. Dann geht es weiter – an einigen wunderbaren Zeltplätzen (legal oder auch nicht) vorbei, über einen Parkplatz und anschließend unklarer Wegführung weiter abwärts zu einem zweiten Parkplatz.
                          Hier angelangt fallen die ersten dicken Regentropfen und das Schild „Bar“ kommt da wie gerufen!

                          Ich drifte ab, setze mich auf einen Plastikstuhl unter den überdachten Eingangsbereich des Hostal Pastuira, bestelle abermals einen Kaffee und sitze hier den heftigen Regen und ein Gewitter aus. Nach einem netten Austausch mit einer Frau in meinem Alter, die hier mit ihrer Gruppe zum Essen eingekehrt ist, aber deren heulender Hund sie immer wieder hinauslockt, gehe ich – sobald der Himmel es zuläßt – weiter, denn ich habe noch etliche Kilometer vor mir.

                          Der Boden hat sich durch diese kurzen aber heftigen Regenschauer richtig schön vollgesogen, was das Vorankommen nicht wirklich vereinfacht.

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Name: 123-GR11-Zur Pla d'Hospitalets.jpg
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ID: 3036135
                          Zur Pla d'Hospitalets

                          Irgendwann stoße ich auf die neue Wegführung, die es ermöglicht, nicht mehr der Landstraße bis Setcases zu folgen, sondern die fast immer zwischen zwei Bächen den Weg hinab sucht; oft muss der eine oder der andere Wasserlauf überquert werden, an einem Punkt jedoch ist das Furten mir einfach zu riskant! Der Bach führt sehr viel Wasser, Steine zum Drüberbalancieren sind (nicht mehr) vorhanden – Regen und Gewitter haben wohl das ihre dazu beigetragen.
                          Also kehre ich um, es gab etwas höher hinauf einen Weg, der zur Landstraße zurückführt. Und so folge ich dieser ein paar Kilometer lang, bis ich nach Setcases gelange. Da es kurz vorm Eintreffen wieder über mir grummelt und grollt und ich eh recht müde bin, entscheide ich mich kurzerhand dazu, ein Zimmer zu suchen.

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Name: 124-GR11-Neue Wegführung.jpg
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ID: 3036136
                          Neue Wegführung des GR11

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Name: 125-GR11-Vallter.jpg
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ID: 3036137
                          Vallter

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Name: 126-GR11-Setcases.jpg
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ID: 3036138
                          Setcases

                          Ein Zimmer, welches ich zum Glück sofort finde. Mein Abendprogramm ist bescheiden: Duschen, das Frühstückssandwich essen, eine Runde drehen, einen (nein zwei!) Aperitifs genießen, noch eine kurze Runde, aufgrund einer persönlichen Empfehlung ein Zimmer in Beget reservieren, Bett.
                          Es ist kurz nach 21 Uhr. Die Welt ist gut!

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Name: 127-GR11-Zona lliure de Covid.jpg
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ID: 3036139
                          Zona lliure de Covid-19

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                          • FatmaG
                            Erfahren
                            • 14.03.2013
                            • 233
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #33
                            So., 16.8. - 19. Tag: Von Setcases nach Beget (23,8 km,↑820Hm ↓1550Hm)


                            Nun bin ich wieder im „Mittelgebirgsland“, die hohen Berge liegen definitiv hinter mir.
                            Dennoch sind die Wettervorhersagen immer noch nicht rosig und so starte ich auch heute wieder vor 7 Uhr.
                            Immerhin sind auch hier, in dieser „Hügellandschaft“ die Steigungen zum Teil ganz schön steil und so keuche ich mal wieder langsam hinan. Irgendwo überrasche ich zwei „echte“ Biwakierer, die nur in ihren Schlafsäcke gerollt draußen übernachtet haben und keuche weiter Richtung Coll de Lliens, wo ich frühstücke.

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Name: 128-GR11-Hinter Setcases.jpg
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ID: 3036141
                            Im Wald hinter Setcases

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Name: 129-GR11-Aufstieg zum Coll.jpg
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ID: 3036142
                            Aufstieg zum Coll

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Name: 130-GR11-Am Coll de Lliens.jpg
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ID: 3036143
                            Am Coll de Lliens

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Name: 131-GR11-Coll de Lliens.jpg
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ID: 3036144
                            Farbtuper am Coll de Lliens

                            Munter geht es weiter – zum Teil durch infernalische Kuh-Gerüche an unzähligen Kuhherden vorbei. Nach Molló geht es moderat stetig bergab und unter einer sehr beeindruckenden Geier-Schar vorbei. Erneut führt mich ein weiterer GR ein wenig in die Irre, so dass ich über einen kurzen Schlenker im Dorf eintreffe.

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Name: 132-GR11-Vor Molló.jpg
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ID: 3036145
                            Vor Molló

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Name: 133-GR11-Bei Molló.jpg
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ID: 3036146
                            Vor Molló

                            Nach der ersten obligatorischen Kaffeepause gehe ich nun – dem Cami de Sant Jaume entgegen – über dem Coll de la Boixeda (eine weitere, diesmal Essenspause auf einer einladenden Parkbank) hinein in die „Pampa“. Urwaldstimmung macht sich breit – auch wenn ich zugegebenermaßen immer mal wieder kurz einen Feldweg, einen staubigen Fahrweg entlang laufe bzw. eine Landstraße kreuze. Immer tiefer schlängelt sich der GR hinab, aber jedesmal wenn ich denke, ich komme an, geht es wieder über die Straße und in die Vegetation hinein...

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Name: 134-GR11-Hinterm Coll de la Boixeda.jpg
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ID: 3036147
                            Kurz hinterm Coll de la Boixeda

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Name: 135-GR11-Nach der Casa Etxalde.jpg
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ID: 3036148
                            Hinter der Casa Etxalde

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Name: 136-GR11-Vor Beget.jpg
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ID: 3036149
                            Im Urwald 😏

                            Gegen 17 Uhr, kurz bevor ich die Hoffnung aufgebe, stehe ich am Ortsrand von Beget.
                            Am Hostal El Forn werde ich lauthals von einem Paar begrüßt, die mich wohl auf der Sitzbank bei meinem letzten Picknick am Coll de la Boixeda wahrgenommen hatten und mit dem Auto unterwegs sind.

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Name: 137-GR11-Beget.jpg
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Größe: 248,6 KB
ID: 3036150
                            Beget

                            Das Abendessen (ein nicht sehr geheimer Geheimtipp) nehme ich auf der Terrasse zu mir; an dem Tisch vor mir sitzt ebenfalls ein einzelner Wanderer. Und etwas später treffen ganz entspannt zwei weitere Männer ein, die hier lediglich essen, jedoch nicht übernachten werden. Ich habe Glück gehabt, sagte der Wirt, normalerweise seien die wenigen Zimmer immer schnell alle belegt.
                            Das Abendbrot hält, was mir versprochen wurde. Und direkt danach entschwinde ich ins warme frischgemachte Bett...

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                            • FatmaG
                              Erfahren
                              • 14.03.2013
                              • 233
                              • Privat

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                              #34
                              Mo., 17.8. - 20. Tag: Von Beget nach Talaixà (12,2 km,↑680 Hm ↓377Hm)


                              Das Frühstück wird erst um 8:30 Uhr serviert. So gönne ich mir einen Spätstart. Eine sehr gute Entscheidung; der Frühstücksteller mit viel Obst ist sehr lecker und alles natürlich super frisch. Und obwohl ich fast schon satt bin, bekomme ich gleich hinterher noch zwei Spiegeleier mit Speck serviert, obwohl ich den gar nicht bestellt hatte... So kann ich mich erst um 9:30 Uhr aus diesem Schlemmerparadies losreißen. Die Wanderer von gestern sehe ich nur kurz, Nummer eins (ein Baske) geht just vor Frühstückszeit los (selber schuld!), Nummer zwei (ein Katalane mit hoher Stirn) möchte – und darf – das stille Örtchen benutzen. Die Spanier sind ein wirklich sehr gastfreundliches Volk!

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Name: 138-GR11-Beget.jpg
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ID: 3036153
                              Los gehts

                              Der GR11 führt aus Beget heraus, der Landstraße und später Feldwegen entlang. Ich treffe einen Elektriker, der an einem Mast hängt, und eine ältere Hirtin mit kleiner Kuhherde. Dann balanciere ich auf zig Steinen über die Riera de Beget (oder ist es der Torrent de Rabassa) lasse das verlassene Gut „La Farga“ rechts liegen und folge dem Weg hinauf zur Collada dels Muls. An einem verlassenen Gut (les Feixanes) schlage ich mir den Bauch voll mit leckeren Brombeeren – die ersten reifen und reichlichen auf dem Weg – und wieder hinab zur Riera de Beget, die ich diesmal über ein Brückchen überquere. Dahinter beginnt der mitunter steile Aufstieg nach Talaixà, einem (einst) verlassenen Weiler, dessen Kirche und ein Gebäude wieder aufgebaut wurden. Mitunter gleicht der Weg einer Bobbahnrinne, den ich ungern in einer Regenschauer hinaufgehen würde...

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Name: 139-GR11-Flachland.jpg
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ID: 3036154
                              Ungewohnt flach unterwegs...

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Name: 140-GR11-Furten bei La Farga.jpg
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ID: 3036155
                              Furten bei La Farga

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Name: 141-GR11-Baum.jpg
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ID: 3036156

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Name: 142-GR11-Coll Joell.jpg
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ID: 3036157
                              Am Coll Joell

                              Oben angekommen, es ist immer noch schwül-warm, empfängt mich ein Schild „Aquest poble no està abandonat“, ein Wanderer rastet wie zum Beweis auf einer Bank, bevor er wieder in die Natur abtaucht. Und auch wenn außer mir keine Menschenseele hier ist, so fühle ich mich geborgen und wie magisch von diesem Ort angezogen. Ich bleibe lange Zeit in der Sonne vor dem sanierten Haus, das ein Refugi libre und eine zu reservierende Unterkunft sowie einen Privatteil beherbergt, sitzen, und entscheide mich irgendwann, die Nach hier zu verbringen. Ob im Zelt oder innen, werde ich sehen.

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Name: 143-GR11-Ankunft in Talaixa.jpg
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ID: 3036158
                              Ankunft in Talaixa

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Name: 144-GR11-Mittagspause.jpg
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ID: 3036159
                              Der perfekte Platz für eine späte Mittagspause

                              Dann taucht irgendwann der „Hüttenwirt“ auf – ich könne selbstverständlich hier bleiben, solle jedoch, falls ich zelte, innerhalb des Zauns bleiben, da draußen Wildschweine unterwegs seinen. Und bitte nichts vorm Zelt stehen lassen – es gebe einen frechen Fuchs, der gerne mal was mitnehme...
                              Später taucht einer der Katalanen von gestern Abend auf, alleine. Sein Wanderkumpan habe heute – nach einem Tag – abgebrochen, es sei nicht das, was er suche. Wir tauschen aus, er hat Sitzfleisch. Irgendwann jedoch zieht er weiter.

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Name: 145-GR11-No abandonat.jpg
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ID: 3036160

                              Dann tauchen 5 Mädels auf, sie hatten die Gruppenbleibe reserviert und für sie war der Hüttenwirt auch hier gewesen. Noch später – ich wähnte mich schon definitiv alleine – taucht ein Paar auf, das sein Zelt vor die Hütte stellt. Und noch später ein junger Mann, ein Flame (!), der jedoch nur Wasser tankt und weiter Richtung Gipfel zieht, wo er am Morgen aufwachen möchte...
                              Ich bin also heute Nacht innen alleine und richte mich häuslich ein – all mein Proviant hängt an der Wäscheleine (man lernt ja schließlich dazu!) - und klettere ins Etagenbett.

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Name: 146-GR11-Abendaussicht.jpg
Ansichten: 340
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ID: 3036161
                              Von dieser Aussicht kann ich mich kaum wegreißen...

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                                Erfahren
                                • 14.03.2013
                                • 233
                                • Privat

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                                #35
                                Di., 18.8. - 21. Tag: Von Talaixà zum Camping Bassegoda Park / Albanya (19,4 km, ↑740Hm ↓1246Hm)


                                Diese Nacht war ein Satz mit X! Hätte ich mal mein Zelt aufgestellt...
                                Jetzt komme ich nicht aus dem Bett und muss mich überwinden, damit ich dennoch um 7:30 von hier loskomme.
                                Heute soll es unterwegs drei natürliche Becken geben, die zum Schwimmen einladen. Ich bin gespannt!


                                An der Ermita de Sant Aniol angekommen steht der Wegweiser zu dem ersten, dem Salt de Brull: 20 Minuten! Den Nerv habe ich nicht, denn ich bin immer noch etwas groggy. Dabei wäre ein erfrischendes Bad bestimmt perfekt gewesen. Das Refugi an der Ermita ist wohl schon seit geraumer Zeit im Umbau, aber dennoch weit von fertig. Trostlos wirkt es hier. Nicht einmal der Brunnen führt Wasser... Neben dem Gebäude geht es über eine kleine Hängebrücke und bald wieder bergaufwärts. Ein zweites natürliches Becken muss irgendwo in der Riera de Sant Aniol sein, aber erneut treibt mich meine innerliche Ungeduld weiter voran...


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ID: 3046343
                                Puig d'en Coll


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Name: 148-GR11-Strudelbaum.jpg
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ID: 3046344
                                Strudelbaum


                                Drei Kämme liegen vor mir, der höchste ist der Coll de Principi auf lediglich 1128m und der letzte, der Coll de Bassegoda mit seinen 1101m ist der allerletzte Punkt auf dem GR11 über der 1000er Marke. Aber so bewusst ist mir das in diesem Moment gar nicht. Erst einmal schleppe ich mich mal wieder voran, die unruhige Nacht tut das ihre dazu. Lichtblicke sind die kleine Kirche von Talaixà, die immer mal wieder in der Ferne zu erblicken ist und der Frischling, der mich erblickt, kurz erschrocken quiekt und schnell nach unten (zu seiner Mutter?) flieht.


                                Der Weg vom Kamm bis zum Refugi Bassegoda ist steinig und steil. Ich bin froh, als ich an dem Gebäude stehe. Anschließend verläuft der Weg größtenteils über eine Piste, bzw. die Landstraße. An dem Hof Can Nou soll es eine Bar sowie den Schlüssel zum höher gelegenen Refugi geben. Allerdings wirkt alles dicht und etwas ungastlich. Ein simples aber effektives Gatter aus grobem Metall ist vor der Einfahrt. Schon will ich weitergehen, als ein Paar kurz nach mir vom Tal aus hier eintrifft. Sie wollen im Refugi übernachten, und da sie den Schlüssel brauchen, haben sie mehr Geduld und mehr Glück als ich. Der Hausherr (ein recht junger Mann) öffnet uns das Tor und serviert Cola (das einzige Erfrischungsgetränk) und mir einen sehr leckeren Expresso, den ich sogar ohne Milch mit viel Genuss trinke!


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Name: 149-GR11-zum Refugi de Bassegoda.jpg
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ID: 3046345
                                Unterwegs zum Refugi de Bassegoda


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Name: 150-GR11-Puig de Bassegoda.jpg
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ID: 3046346
                                Rückblick zum Puig de Bassegoda


                                Der GR11 führt nun immer etwas langweilig dem Fahrweg entlang bis hinunter zum Rio Muga. Dort werde ich mir allerdings das dritte Badebecken nicht entgehen lassen und lege einen kurzen Schlenker ein.


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Name: 151-GR11-am Riu Muga.jpg
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ID: 3046347
                                Wasserbecken am Riu Muga


                                Bis zum Campingplatz Bassegoda Park ist es nicht mehr weit. Dort stoße ich auf den Katalanen von gestern Nachmittag, auch er zeltet hier.

                                Einrichten, Wäsche waschen, eine Runde Schwimmbad , Duschen, Abendessen – so vergeht die Zeit mal wieder schnell ...

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                                • FatmaG
                                  Erfahren
                                  • 14.03.2013
                                  • 233
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                                  #36
                                  Mi., 19.8. - 22. Tag: Von Albanya zum Camping Maçanet de Cabrenys (14,5 km, ↑780Hm ↓810Hm)


                                  Nach dem ersten Kilometer komme ich im Dorf Albanyá an. Auch wenn ich mal wieder nicht so ganz früh gestartet bin, so war die Bar das Campingplatzes dennoch immer noch geschlossen. So versuche ich mein Glück hier.

                                  Und ich finde es! Gleich neben dem Dorfkern, der eigentlich nur aus einer Kirche besteht, ist Pension, Café und Tante-Emma-Laden in einem. Und zwar geöffnet! Yes. Auf der Terrasse lasse ich mich träge nieder und bestelle ein ausgiebiges Frühstück zu mir. Café con leche, zumo de naranja, croissant !

                                  Gestärkt kann ich nun die – abseits des Hochgebirges – dennoch relativ vielen Höhenmeter in Angriff nehmen. Die Sonne brennt unerbittlich – vielleicht sollte ich doch anstreben, früher loszukommen? Außerdem halten mich die vielen reifen Brombeeren am Wegesrand vom Voranschreiten ab. Sie sind zu köstlich!


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Name: 152-GR11-Hinter Albanya.jpg
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ID: 3046350
                                  Irgendwo hinter Albanya


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Name: 153-GR11-über der Serra de Ferreros.jpg
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ID: 3046351
                                  Über der Serra de Ferreros


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Name: 154-GR11-flimmernde Hitze.jpg
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ID: 3046352
                                  Flimmernde Mittagshitze


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Name: 155-GR11-excepte GR11.jpg
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ID: 3046353
                                  Excepte GR11


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Name: 156-GR11-unwiderstehlich.jpg
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ID: 3046354
                                  Brombeeren – noch und nöcher


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Name: 157-GR11-Korkeichenwald.jpg
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ID: 3046355
                                  Korkeichenwald


                                  Die Markierungen sind immer mal wieder etwas unklar, aber da zum Glück die GPS-Tracks sehr klar sind, komme ich heute tatsächlich schon um 15 Uhr auf dem Campingplatz vor Maçanet de Cabrenys an. Bei dem Weiler Oliveda habe ich den GR11 verlassen und werde morgen bei Maçanet wieder auf ihn stoßen. Aber erst mal mache ich mir einen sehr gemütlichen faulen Nachmittag, genieße die Ruhe, die Sonne, das Schwimmbad und das Dasein.


                                  Später taucht der Katalane wieder auf, Jordi heißt er. Während jeder auf sein Essen wartet, erzählen wir ein wenig miteinander.
                                  Dann kommt die Pizza und während ich sie verspeise, verspeisen mich die Moskitos. Das Ausmaß dieses Banketts werde ich jedoch erst am nächsten Morgen feststellen. Irgendwann treiben mich diese Moskitos (im Sanitärbereich hängt übrigens ein Fledermauskasten!) ins Zelt, wo ich bei offener Plane geschützt hinter dem Moskitonetz sanft entschlummere.


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Name: 158-GR11-Bei Oliveda.jpg
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ID: 3046356
                                  Bei Oliveda


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Name: 159-GR11-Feierabend genießen.jpg
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ID: 3046357
                                  Feierabend genießen...


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Name: 160-GR11-Nachtstimmung.jpg
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ID: 3046358
                                  Nachtstimmung

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                                  • FatmaG
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                                    • 14.03.2013
                                    • 233
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                                    #37
                                    Do., 20.8. - 23. Tag: Vom Camping Maçanet de Cabrenys nach La Jonquera (25,7 km, ↑534Hm ↓644Hm)


                                    Kurz nach 8 Uhr bin ich unterwegs auf der Landstraße nach Maçanet de Cabrenys, einen hübschen Dorf, auf dessen Platz ich gleich die erste Kaffeepause einlege. Kurz vor 9 Uhr ist hier schon die Hölle los. Zwei Tische mit rüstigen Senioren in Wanderkluft und Kaffees vor sich. Ein Tisch mit angeheiterten jungen Männern; sie haben volle Biergläser vor sich stehen und sind wohl gerade beim Konterbier?!


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Name: 161-GR11-Maçanet de Cabrenys,.jpg
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ID: 3046360
                                    Dorfcafé Maçanet de Cabrenys


                                    Noch Wasser an dem Wasserhahn neben der Touristeninformation auffüllen und dann raus aus der Stadt und auf den GR. Zunächst verläuft er wirklich lieblich durch einen Korkeichenwald, steigt kurz aber steil hinauf zu dem verlassenen Gebäude der Mina Canta vorbei, in der während des spanischen Bürgerkriegs Kunstwerke aus dem Prado-Museum versteckt wurden.


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Name: 162-GR11-Nach La Vajol.jpg
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ID: 3046361
                                    Unterwegs nach La Vajol


                                    Auf dem Weg nach La Vajol kann ich den reifen Brombeeren auch heute einfach nicht widerstehen; und obwohl ich vor dem Dorf an einem Picknickplatz raste, kehre ich erneut in der Ca La Conxita Bar ein, die ihre besten Zeiten offensichtlich hinter sich hat. Ein Kaffee und ein künstlich schmeckendes Eis wird mir von einer älteren Señora serviert. Ob ich denn nicht müde sei, (es ist kurz nach Mittag), nein, mir sei lediglich etwas heiß; denn sie böten auch Zimmer an, danke aber es ist wohl noch etwas zu früh...


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Name: 163-GR11-MIna d'en Negrin .jpg
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ID: 3046362
                                    Mina Canta oder Mina d'en Negrin


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Name: 164-GR11-Sich den Bauch vollschlagen.jpg
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ID: 3046363
                                    Sich den Bauch vollschlagen...


                                    Nun folgt der GR recht unschön der asphaltierten Straße mit ihren in rasantem Tempo vorbeirauschenden Autos. Und so kürze ich den offiziellen GR etwas ab und laufe frech (ich bin ja immer viel zu brav!) einem Privatweg entlang, der mich wunderbarerweise fernab der Straße zu der Piste Richtung Ermita de Santa Eugènia bringt.
                                    Ich bin wieder unentdeckt auf dem „rechten Weg“ gelandet. Perfekt!


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Name: 165-GR11-Kakteen.jpg
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Größe: 578,6 KB
ID: 3046364
                                    Stachelige Pracht


                                    Nach der Ermita, die wohl zu einer Art Jugendlager umgebaut wurde, gibt es eine letzte Anstrengung, sprich kurz mal steil hoch – wobei „kurz“ relativ ist. Dann zieht sich der Weg endlos hinunter bis La Jonquera, durch die spektakulären Waldbrände von 2012 verwüstetes Gebiet mit immer noch schwarz verkohlten Stämmen, an gut eingezäunten Olivenhainen vorbei, durch einen Fußgängertunnel unter der Autobahn bis hinein ins Herz von La Jonquera.


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Name: 166-GR11-Fort de Bellegarde.jpg
Ansichten: 166
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ID: 3046365
                                    Blick nach Frankreich zum Fort de Bellegarde, le Perthus und den GR10


                                    Hier gibt es ein Refugi, das man als Mitglied eines Alpenvereins nutzen kann, der Schlüssel ist bei der Polizei abzuholen. Da just bei meiner Ankunft vor der Tür diese geschlossen ist, rufe ich die Nummer an, die in meinem Wanderführer steht; eine der beiden ist die Mobilnummer der Streife, die noch unterwegs ist. Sie kämen in ca 30 Minuten zurück...
                                    Nachdem wir später alle Formalitäten geklärt haben, erinnert sich der Beamte, dass wegen Corona das Refugi geschlossen sei. Ich könne jedoch dahinter zelten, dort sei eine eher ruhige Zone.
                                    Das klingt eher beunruhigend, und so entscheide ich mich für die Pension Marfil, auf deren Terrasse ich eben schon gesessen hatte...

                                    Später gehe ich dennoch hinauf zu der Torre de Carmanxel, esse bei Sonnenuntergang zu Abend und genieße die Aussicht, von der der Polizist geschwärmt hatte.



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                                      • 14.03.2013
                                      • 233
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                                      #38
                                      Fr., 21.8. - 24. Tag: Von La Jonquera bis kurz vor Els Villars (23,6 km, ↑896 Hm ↓769Hm)


                                      Pünktlich um 7 Uhr sitze ich vor der Bar und warte auf die Öffnung und meinen morgendlichen Kaffee. Die 4 spanischen Senioren, die schon vor mir hier sassen, warten mit, bis la Señora endlich erscheint, erst einmal ein Kläfchen hält und dann gemütlich die Bar eröffnet. Und dann geht es schnell.


                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 167-GR11-La Jonquera.jpg Ansichten: 0 Größe: 196,4 KB ID: 3046368
                                      La Jonquera – Detail


                                      Ich bin froh, vor und für den ersten Berg – eigentlich müsste ich ja nun von Hügeln oder Hängen sprechen - gestärkt zu sein. Immerhin sind es 664 Höhenmeter bis zum Collet d'en Dutres. Auf halber Strecke liegt die Xte Ermita (Sant Llucia) inmitten von Ginster. Auch diesseits von Jonquera ahnt man die Auswirkungen des Feuers immer noch.


                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 168-GR11-Stadtauswärts.jpg Ansichten: 0 Größe: 246,5 KB ID: 3046369
                                      Stadtauswärts


                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 169-GR11-Zum Coll de les Canals.jpg Ansichten: 0 Größe: 269,7 KB ID: 3046370
                                      Zum Coll de les Canals


                                      Eine sehr lange staubige Piste führt ganz allmählich bis nach Requesens hinab. Der rote Jeep, der sich vorsichtig die Schotterpiste hier hinaufwagt, bietet eindeutig eine visuelle Abwechslung. Und die blonde Dame mit den sehr ungeeigneten Schuhen, die aus dem Fahrzeug steigt, ebenso. 😈


                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 170-GR11-lange staubiger Weg.jpg Ansichten: 0 Größe: 394,4 KB ID: 3046371
                                      Staubige Angelegenheit – der Weg nach Requesens


                                      Das Mittelmeer rückt näher – es ist heiß! Ich freue mich auf Requesens, von dem ich mir einiges verspreche. Bald komme ich an ein Gatter, an einen Hof, dann wieder an ein Gatter... und habe eigentlich somit schon Requesens wieder verlassen. Hä? Nochmal umkehren? Aber trotz des Kuckens und Suchens, der Ort ist winzig und weder eine Wasserstelle noch das verheißene leckere Restaurant in Aussicht! Nichts. Und niemand. Doch – ein junger Mann sitzt telefonierend in seinem staubigen Jeep und unterbricht seine Unterhaltung, um mir einen Wasserhahn zu zeigen, der etwas versteckt an einer Hauswand hängt. Die Quelle sei trocken und das Restaurant geschlossen...


                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 171-GR11-das berühmt berüchtigte La Cantina.jpg Ansichten: 0 Größe: 263,6 KB ID: 3046372
                                      La Cantina


                                      Etwas unterhalb des Dorfes an einem (nicht ausgetrockneten) Brunnen sitzt ein ziemlich abgeschlagen wirkender Wanderer, dem ich kurz zuwinke und zügig Richtung Refugi de Forn de Calç weiterrausche mit meinen eben gebunkerten 4 Liter Wasser auf dem Rücken. Die kleine Selbstversorgerhütte ist recht sauber und einladend und ich lasse mich gemütlich vor dem Gebäude auf einer Steinbank nieder. Und obwohl ich versucht bin, die Nacht hier zu verbringen, packe ich nach einer Pause alles ein. Gerade startklar, da kommt der Wanderer von eben um die Ecke und diesmal erzählen wir ein wenig länger miteinander.

                                      Dann gehe ich weiter, erschrecke eine Kuh, stoße auf drei weitere Wanderer, die in einem natürlichen Wasserbecken hocken und sich von ihren Strapazen erholen. Von ihnen und ihrem Anblick leicht abgelenkt, schlage ich fast die falsche Richtung ein. Fast.

                                      Anschließend – der Weg führt immer noch durch Wald, mal mehr mal weniger dicht – geht es nochmals ca 250 Höhenmeter hinauf zum Portell de les Creus.


                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 172-GR11-vorm Portell de les Creus.jpg Ansichten: 0 Größe: 302,0 KB ID: 3046373
                                      Am Portell de les Creus


                                      Dort galoppiert ein Stier links an mir vorbei und rast von dannen hinab. Puuuh, welch ein Muskelpaket auf vier Beinen.
                                      Der Weg führt nun auf einem Forstweg wieder hinab; ich möchte bald einmal einen Schlafplatz finden, tue mich jedoch mal wieder schwer damit. Den im Cicerone-Führer beschriebenen habe ich erst verpasst, dann nicht für „gut“ empfunden und so ziehe ich weiter; nachdem ich in den letzten Stunden von Scharen fieser Fliegen verfolgt wurde, übernehmen nun die Stechmücken den Job...

                                      Im allerletzten Moment und im allerletzten Tageslicht baue ich mein Zelt irgendwie auf einem steinigen, immerhin (fast) ebenen Platz auf und hechte ohne Essen oder Zähneputzen hinein. Und schließe triumphierend das Moskitonetz hinter mir. Mittlerweile ist es so warm, dass ich ohne Schlafsack einschlafe und sogar den Eingang halb offen lasse.
                                      Schadenfroh höre ich noch die Moskitos vergeblich um das Innenzelt schwirren. Dann schlafe ich ein...

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                                      • FatmaG
                                        Erfahren
                                        • 14.03.2013
                                        • 233
                                        • Privat

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                                        #39
                                        Sa., 22.8. - 25. Tag: Von Els Villars bis Vilamaniscle (16,9 km, ↑294Hm ↓376Hm)


                                        Seit den frühen Morgenstunden weht hier eine gewaltig frische Brise und drückt mein Zelt ganz schön zur Seite. Und obwohl ich immer noch völlig geschlaucht bin, stehe ich schon um 7 Uhr auf. Es reicht! Heute mal andersherum: Ich packe erst alles in meinen Rucksack und baue dann das Zelt ab. Der Wind hat mir schon dabei geholfen: 3 der Heringe sind herausgerissen und liegen neben der Plane auf der Erde.


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Name: 173-GR11-morgentlicher Blick ins Tal.jpg
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ID: 3046378
                                        Mein Schlafplatz. Die fiesen Fliegen sind auch schon auf...


                                        Sehr schnell erreiche ich Els Villars. Die ersten fiesen Fliegen sind schon wach, was man von den Dorfbewohnern nicht behaupten kann. Der Dorfbrunnen am Ende des kleinen Ortes ist neben einer Parkbank, ich frühstücke und packe jetzt ordentlich. Soviel Zeit muss sein.


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Name: 174-GR11-irgendwo hinter Els Villars.jpg
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ID: 3046379
                                        Irgendwo hinter Els Vilars


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Name: 175-GR11-Korkeichendetail.jpg
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                                        Korkeichendetail


                                        Der weitere Weg ist erst einmal nett, wenn auch unspektakulär. Die vielen Olivenbäume und die mediterrane Vegetation sind jedoch hübsch anzuschauen. Bevor der GR ca. 5 Kilometer entlang einer recht befahrene Straße verläuft, steht am Wegesrand ein Tisch mit etlichen gefüllten Wasserflaschen: Vorausschauende Bewohner versorgen die Wanderer hier mit Wasser.


                                        Bei der verlassenen Finca mit dem herrlichen Namen „Mas Pils“ („Maes“ ist der Name eines belgischen Pils!!!) driftet der GR wieder ab und ich verlasse endlich den Asphalt auf einem Fahrweg Richtung Coll de la Platja. Dann geht es wieder „ab in die Pampa“ - aber diesmal nicht nur im übertragenen Sinne: Der schmale Pfad ist völlig mit Dornen überwuchert – es würde sich für eine Dornröschenverfilmung bestens eignen – oder damit der „Prinz“ in echt erlebt, was er im Film mimen soll. Völlig entnervt komme ich erleichtert am Coll an, nur um keine 3 Minuten später auf der anderen Seite mich durch Dornen schlagen zu müssen.


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Name: 176-GR11-Mas Pils.jpg
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ID: 3046381
                                        Das verlassene Mas Pils – ein Prost auf das Pils Maes


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Name: 177-GR11-Dornröschen spielen.jpg
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ID: 3046382
                                        Wo war noch gleich der Weg?


                                        Mein Ziel: das Convento de Sant Quirce de Colera. Ich laufe jedoch daran vorbei, um sehr zielstrebig dahinter zu dem Restaurant zu gelangen und mich bei einem Café con Leche plus einem erfrischenden Getränk wieder zu motivieren.


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Name: 178-GR11-uralt.jpg
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ID: 3046383
                                        Uralt. Und immer noch wunderschön...


                                        Dann geht es wieder über die Landstraße bis nach Vilamaniscle, das ich um 15 Uhr erreiche. Picknickpause, dann gehe ich zum Schwimmbad des Dorfes, das sowohl über eine nette Bar als auch über eine Biwakwiese verfügt. Hier bleibe ich!

                                        Fläzen, Schwimmen gehen, Lesen, Schreiben, Zelt aufbauen, einen Salat und ein Bier genießen, das Abendrot genießen. Das (Wander)leben ist gut!

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                                        • FatmaG
                                          Erfahren
                                          • 14.03.2013
                                          • 233
                                          • Privat

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                                          #40
                                          So., 23.8. - 26. Tag: Von Vilamaniscle nach El Port de la Selva (21,5 km, ↑800Hm ↓950Hm)


                                          Heute morgen starte ich recht früh – ob mich die „Böllerschüsse“ in den Weinbergen geweckt haben? Ich kann es nicht sagen.
                                          Aus dem Ort hinaus, ein paar Höhenmeter hinauf zum Coll de la Serra, später führt eine Abkürzung mal wieder durch die dornige Vegetation hinunter zur Ermita de Sant Silvestre de Valleta, bevor es gleich wieder hinauf zum Coll de les Portes geht, der die Sicht auf das Mittelmeer freigibt. Es funkelt und flimmert in der Sonne und scheint in der Tat schon zum Greifen nahe.


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Name: 179-GR11-Blick zurück auf Vilamaniscle.jpg
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ID: 3046387
                                          Blick zurück: Vilamaniscle


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Name: 180-GR11-Ermita de Sant Silvestre de Valleta.jpg
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ID: 3046388
                                          Die Ermita de Sant Silvestre de Valleta


                                          Nach einer kurzen Frühstückspause auf einem Mäuerchen geht es weiter nach Llança, das ich schnell hinter mir lasse. Vorher sehe ich jedoch noch die erste (und einzige) Schlange. Sie ringelt sich am Rande der Straße, versucht vergeblich auf den Bürgersteig zu gelangen und zischelt mich giftig an, als ich sie aus der Nähe betrachte. Gut, dass sie nicht springen kann...
                                          Die letzte Steigung des Tages liegt vor mir: Es geht auf in diesem Gelände eigentlich unerwartete 510 M hinauf. Und zwar in der Mittagshitze!


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Name: 181-GR11-Schild vor Llança.jpg
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ID: 3046389
                                          Der Weg...


                                          Mit den Höhenmetern hatte ich gefühlsmäßig schon abgeschlossen und so schleppe ich mich mal wieder hinauf. Mir ist übel und ich mache langsam, lege sogar im Schatten eines Baumes eine Pause ein, bevor ich die allerletzte noch steilere Steigung anpacke. Endlich gelange ich an den Fahrweg und dann recht zügig an das Monestir de Sant Pere de Rodes, das nun nur noch ein Ausflugsziel ist. Und zwar ein sehr beliebtes. Es wimmelt nur so von Menschen. Da Bar und Restaurant sich im Innenbereich des Komplexes befinden, begnüge ich mich mit 2 (!) Büchsen Cola aus dem Automaten und beobachte das Treiben um mich herum; dann mache ich mich auf zum letzten Teil des Tages.


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Name: 182-GR11-Hundeparkplatz am Monestir de Sant Pere de Rodes.jpg
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ID: 3046390
                                          Hundeparkplatz am Monestir de Sant Pere de Rodes. Gebührenfrei wohl bemerkt!


                                          Erst führt ein sehr angenehmer Pfad in das malerische La Selva de Mar, das jedoch zumindest auf ersten Blick menschenleer wirkt.
                                          Hinterm Dorf stehen riesige Kakteen, deren rote Früchte nur so zum Probieren einladen.
                                          Himmel! Die blödste Idee des Jahrhunderts, eine frische Kakteenfrucht berühren zu wollen.
                                          Eine geschlagene halbe Stunde lang zupfe ich nun die unglaublich feinen Dornen aus meinen Fingern. Und selbst später noch finde ich immer wieder was Pieksiges zum Rausfriemeln wieder...
                                          Auf die Zwangspause hätte ich gut und gerne verzichten können!


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Name: 183-GR11-stachelige Versuchung (Mist).jpg
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ID: 3046391
                                          Stachlige Versuchung


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Name: 184-GR11-Steinweg.jpg
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ID: 3046392
                                          Endspurt


                                          Die nächste Entscheidung steht an, als ich dann El Port de la Selva erreiche. Gehe ich zum Campingplatz Richtung Norden, suche ich ein Zimmer im Städtchen oder soll ich zum Campingplatz im Süden? Nach einigem Hin und Her (sowohl im Kopf als auch real zurückgelegt) lande ich später auf dem kleinen Campingplatz, der ca. 1 km südlich von dem Städtchen liegt.

                                          Ich darf mir meinen Platz hier frei wählen und entscheide mich für eine Parzelle, die komplett auf Beleuchtung verzichtet. Warum sich die Nachbarn schräg gegenüber für diesen Teil des Campings entschieden haben, ist mir jedoch schleierhaft. Als ich vom Abendessen auf der Terrasse der Bar zurückkehre, haben sie ein Flutlicht angeschmissen, das die ganze Nacht auch mein Zelt in Tageslicht taucht...

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