[DE] Der Weg der Deutschen Einheit. Von Görlitz nach Aachen

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  • Atze1407
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    AW: [DE] Der Weg der Deutschen Einheit. Von Görlitz nach Aachen

    Zitat von Chouchen Beitrag anzeigen
    [OT]Der kleine Kerl frisst in Ruhezeiten 350gr/Tag?!?
    Danke Couchen.

    Frag mal Werner , der wird das bestätigen können. Er hat Atze mal Futter gegeben, so schnell konnte Werner gar nicht gucken, wie Atze die Büchse weggeputzt hat.

    Lg
    Atze

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  • Chouchen
    antwortet
    AW: [DE] Der Weg der Deutschen Einheit. Von Görlitz nach Aachen

    Zitat von Atze1407 Beitrag anzeigen
    Nicht so wie bei meinen Atze, der nur Feuchtfutter zu sich nimmt. Zu Hause gibt er sich mit 350 gr. zufrieden. Bei der Tour fraß er aber die 3 fache Menge!!!
    OT: Der kleine Kerl frisst in Ruhezeiten 350gr/Tag?!? Julius mit seinen fast 15 kg war mit 400gr/Tag zufrieden. Die zwei Neuplagen nehmen zum Glück Trockenfutter.
    Obwohl, Ruhezeiten kennt Deine Aufziehmaus wahrscheinlich gar nicht, während die Jule ja wirklich zur gemütlichen Sorte gehörte.



    Zitat von Atze1407 Beitrag anzeigen
    Selbst nicht jede Hündin gefällt dem "Prinzen". So ist er eben.
    OT: Und dann gibt es da nach Hündinnen, die ihm zeigen, was sie davon halten. Muharharhar!

    Sehr schöner Bericht, Groß-Atze!

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  • Atze1407
    antwortet
    AW: [DE] Der Weg der Deutschen Einheit. Von Görlitz nach Aachen

    Die Temperaturen stiegen wieder auf über +30° Grad. Es war fast unerträglich und machte auch keinen Spass bei diesen Temperaturen zu Wandern. Zumal uns der Weg auf dem Ederradweg entlang führte. Vor allem für Atze war es eine Tortur. Denn die Sonne brannte nicht nur von Oben herab, sondern sie heizte auch den Asphalt und Beton auf. Der arme Kerl versuchte nur jeden erdenklichen Schatten-und war er noch so klein, auszunutzen. Im Innersten tat er mir sehr leid. Es schmerzte mich ihn so leiden zu sehen. Ich weiß nicht, wie er es fertig brachte, sah er in der Ferne auch nur ansatzweise Sträucher oder Bäume sehen, dann rannte er los und legte sich dort in den Schatten. Da wartete er solange, bis das Herrchen ran war, kaum hatte ich ihn erreicht, rannte er auch schon wieder los. Mitunter waren es gut 200 Meter und manchmal auch mehr. Dann sah ich in der Ferne nur noch einen Schwarzen Punkt, der plötzlich verschwand. Ich ließ ihn gewähren, denn da konnte ich mich auf ihm verlassen. "Er ist ja auch nur ein kleiner Mensch."


    Auch hatte Atze sich angewöhnt, bei jeder Bank, Sitzgruppe oder Hütte, sich dort nieder zulassen. Es könnte ja sei, das Herrchen erst eine Pause einlegt.


    Ein anderes Kapitel ist der Regen. Den mag Atze nun ganz und gar nicht. (Ich aber auch nicht) Trotzdem er fürchterlich durchnässt wird, lehnt er es strikt ab, auf dem Arm genommen zu werden, um so unter dem Regenschirm Trocken zu bleiben. Nein, da spielt er den ganz Harten und erträgt es mit stoischer Gelassenheit, völlig Nass zu werden. Wenn ich ihn später abtrocknen will, so weigert er sich auch hier vehement.


    Dass einzige was er zulässt und er auch genießt, ist, wenn er eingepackt wird und sich so schön kuscheln kann. Dann ist die Welt für ihn in Ordnung.


    Ein interessantes Verhalten von ihm, kann man auch bei der Begegnung mit Wildtieren beobachten. So trafen wir Rothaargebirge, ganz unvermutet auf ein Rotte Sauen. Da wir scheinbar die Fluchtdistanz nicht unterschritten haben, ließen die sich bei ihrer Mahlzeit in keiner weise stören. Ein kurzer Blick in unsere Richtung und dass war es auch schon. Wenn ich nun annahm, das Atze jetzt mit lauten Gebell los stürmen will, so habe ich mich aber gewaltig getäuscht. Der saß seelenruhig neben mir, und schaute sich die Szenerie interessiert an. Wenn er sonst hinter alles her ist, hier jedoch blieb er absolut ruhig und still. Bei anderen Begegnungen mit Wildtieren verhielt er sich später genauso. So konnte ich wenigstens versuchen, ein paar Fotos zu machen. Von der Brennweite her, war ich gut gerüstet. Leider hatte ich keine Möglichkeit, die Kamera irgendwo zu stützen. Mit 500 mm Brennweite ist das Ergebnis auch entsprechend ausgefallen.


    Völlig anders dagegen, sein Verhalten anderen Hunden gegenüber. Wenn es Rüden sind, dann mutiert er zum Berserker. Er ist dann kaum noch zu bändigen. Wer ihn schon mal erlebt hat, der weiß wovon ich schreibe. Selbst nicht jede Hündin gefällt dem "Prinzen". So ist er eben.
    Zuletzt geändert von Atze1407; 11.02.2015, 09:39.

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  • Atze1407
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    AW: [DE] Der Weg der Deutschen Einheit. Von Görlitz nach Aachen

    Zitat von Glenfiddich Beitrag anzeigen
    Könnte mir vorstellen mit meinem Hund in 1-2 Jahren, wenn er ausgewachsen ist, auch mal einen kompletten Urlaub durch Deutschland zu laufen.
    Dann sieh zu, das er sein Futter alleine tragen kann, und das er Trockenfutter nimmt. Nicht so wie bei meinen Atze, der nur Feuchtfutter zu sich nimmt. Zu Hause gibt er sich mit 350 gr. zufrieden. Bei der Tour fraß er aber die 3 fache Menge!!! Dass hieß für mich jedes mal 5-6 Kg
    Futter kaufen. Denn die Einkaufmöglichkeiten waren Unterwegs sehr rar.

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  • Glenfiddich
    antwortet
    AW: [DE] Der Weg der Deutschen Einheit. Von Görlitz nach Aachen

    Das macht richtig Spass deinen Bericht zu lesen. Und wirkt auch schon ansteckend. Könnte mir vorstellen mit meinem Hund in 1-2 Jahren, wenn er ausgewachsen ist, auch mal einen kompletten Urlaub durch Deutschland zu laufen.

    Freue mich schon auf mehr

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  • peter-hoehle
    antwortet
    AW: [DE] Der Weg der Deutschen Einheit. Von Görlitz nach Aachen

    Der eigentlich Star des Abends aber, war Atze. Der wurde von den Frauen nach allen Regeln verwöhnt.
    Ohne klein Atze wärest du auf der Strecke entwerden verhungert,verdurstet,vom Blitz erschlagen oder sonst wie ums Leben gekommen.

    Freu mich schon auf die Fortsetzung.

    Gruß Peter

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  • Atze1407
    antwortet
    AW: [DE] Der Weg der Deutschen Einheit. Von Görlitz nach Aachen


    Premiumweg. Oh, dachte ich so bei mir, na dann wollen wir mal sehen was dass beinhaltet. Die Informationstafel lässt ja einen viel hoffen. Neue Wegweiser mit Goldenen Schriftlettern weisen uns den Weg
    zur Boyneburg, Breite saubere Wege führen uns dort hin. Es ist fast so, als ob hier jeden Tag gefegt wird. Der Weg steigt langsam aber kontinuierlich an und wird immer steiler. Fast oben angekommen, zuckten plötzlich Blitze am Himmel und es fing fürchterlich zu Regnen an. Gerade noch rechtzeig erreichten wir die Burg und konnten so das Gewitter, im Trocknen abwarten. Während draußen das Gewitter tobte, baute ich in aller Ruhe das Zelt auf. Nach gut 2 Stunden war der Spuk dann auch zu Ende. Ich nahm das Zelt und stellte es vor der Ruine auf. Da der Untergrund aus Fels bestand konnte ich es nicht abspannen. Ich freute mich jedes mal, das ich es Freistehend aufstellen konnte. Ein unschätzbarer Vorteil, wie es sich mehr als einmal zeigte.


    Am nächsten Morgen ging es dann wieder durch Wald und Flur, Die Landschaft dampfte noch überall vor Feuchtigkeit. Wie ich später erfahren habe, gab es sehr schwere Unwetter, von denen ich jedoch verschont geblieben bin. Wenn man vom Gewitter des Vortages einmal absieht. Überall wo ich hin kam, war das Unwetter schon weiter gezogen.


    Na, da haben wir noch einen Premiumweg. Der führt uns durch den Ort Reichenbach. Schlendernd mehr denn je als wandernd, bummelte ich durch den Ort. Noch konnte ich nicht erahnen, was uns hier erwartete.
    An einen Straßenschild hielt ich inne, und las mir eine kleine Gedenktafel durch. Sie erinnerte an ein Straßenfest, dass zugunsten für die Flutopfer von 2010 in Grimma stattfand. Ich bemerkte dass ein Ehepaar auf einer Bank vor ihren Haus saß, und machte ihnen gegenüber die Bemerkung, dass man doch eigentlich noch eines machen müsse, für die Flutopfer 2013. Darauf hin, kamen wir ins Gespräch und ich wurde eingeladen zu einen Kaffee. Diesen folgte ein weiterer, dann ein Wasser und schließlich landete ich beim Bier.
    Damit nicht genug. Es stellte sich heraus, dass das Ehepaar einen Motorradclub angehören und der Ehemann der Chef ist. Kurzum, ich wurde eingeladen die Nacht über dort zu verbringen. Diese Einladung nahm ich selbstredend natürlich an. Bin doch ein höflicher Mensch. Gegen Abend kamen noch weitere Mitglieder des Clubs. Sie wollten einen Arbeitseinsatz machen. In ihrer Clubunterkunft die sich in einer ausgebauten Scheune befand, war der Dachboden eingestürzt, wo 40 Jahre altes Stroh lagerte. Dieses sollte nun beseitigt werden.


    Ich wollte mit Hand anlegen, was mir jedoch strikt untersagt wurde. Wird ja noch schöner, lade mir Gäste ein und dann sollen sie auch noch arbeiten,- so die Antwort meines Gastgebers. Also begab ich mich in mein Schicksal und genoss den Abend mit der anschließenden Feier. Man gönnt sich ja sonst nix. Übrigens wurden ganz nebenbei meine Sachen von der Hausherrin gewaschen, so das ich am nächsten Tag, geschniegelt und gebügelt, meinen Weg fortsetzen konnte. Der eigentlich Star des Abends aber, war Atze. Der wurde von den Frauen nach allen Regel verwöhnt.
    Zuletzt geändert von Atze1407; 11.02.2015, 09:36.

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  • Atze1407
    antwortet
    AW: [DE] Der Weg der Deutschen Einheit. Von Görlitz nach Aachen

    [/CENTER]

    Endlich, Hörschel lag unten im Tal vor meinen Füßen. Dort angekommen, führte mich der Weg zu der einzigen Gaststätte im Ort. Leider hatte diese noch zu. Wie so oft musste ich leidvoll erfahren, dass man als Wanderer sich schon an die Öffnungszeiten zu halten hat. Man kann doch nicht einfach eine Stunde vorher kommen, wenn noch geschlossen ist. Der Wirt, den ich auf dem Hof traf, und ihn um Wasser bat, erlaubte mir, das ich mich mit Atze dort in einer Ecke hinsetzen konnte. Neben dem Wasser bekam ich auch ein Bier auf Kosten des Hauses spendiert. Auf die Frage, warum man denn erst um 12Uhr öffnet, gab er mir zur Antwort,- es lohne sich nicht, es kommen kaum noch Leute um diese Zeit. Selbst das Informationszentrum im Ort, wurde geschlossen. Aus Kostengründen. Nachdem ich mich für die Gastfreundlichkeit bedankt habe, setzte ich meinen Weg in Richtung Creuzburg fort. Dort konnte ich mich für die nächsten Tage mit Proviant versorgen. Ich war in Hessen, nachdem ich zuvor die Bundesländer Sachsen, Bayern und Thüringen durchwandert habe.

    Meine ständigen Beobachter, durch all die Bundesländer

    Da der WDE kein eigenständiger Wanderweg ist, sondern sich aus den verschiedensten Wegen zusammensetzt, laufe ich jetzt ein Stück auf dem Werratalweg der mit einer Länge von 290 Km in Thüringen beginnt und durch Hessen bis Niedersachsen führt. Gleichzeitig führt der Elisabethpfad hier lang. Das ist ein Pilgerweg der von Thüringen kommt in Marburg endet. Na ja, irgend wie habe ich kurz nach Creuzburg beide Wege verloren, und mich so richtig verbiestert. ein Blick auf meinen Zauberkasten (Navi), zeigte mir wie ich weiter zugehen habe, um wieder auf dem rechten Pfad der Tugend zurück zukommen.


    Langsam wurde es Zeit, sich um ein Stellplatz zu kümmern. Es war schon recht spät, als ich das Örtchen Markershausen erreichte. Es war ein Ort mit gerademal 65 Einwohner und davon 12 Kinder. Ich fragte eine ältere Frau, ob ich mich nicht auf den Sportplatz für eine Nacht stelle dürfte, der gleich neben ihr Haus angrenzte. Ich durfte. Der Platz war das Refugium der FFW und gleichzeitig Spiel und Sportplatz des Ortes.
    Ich hatte gerade das Zelt aufgebaut, als plötzlich ein Pärchen auftauchte und mir mitteilte, Ich könne hier nicht stehen. Es war eine Sturmwarnung ausgegeben worden und man macht sich die größten Sorgen um meine Sicherheit. Ich solle doch bitte unter dem Grillrondel übernachten, denn dort wäre ich sicher. Um es Kurz zu machen, ich wurde zum Bierchen eingeladen und es kamen noch weitere Leute des Dorfes. Es sprach sich wohl schnell rum, dass da ein "Exot" sei, der mal so nebenbei rund 1000 Km laufen will. Es wurde ein sehr netter Abend, bis wir uns verabschiedeten. Das Unwetter allerdings, ließ auf sich warten. So stellte ich mein Zelt doch noch auf der Wiese auf. Es war eine ruhige Nacht.

    Zuletzt geändert von Atze1407; 11.02.2015, 09:34.

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  • ViviKimi
    antwortet
    AW: [DE] Der Weg der Deutschen Einheit. Von Görlitz nach Aachen

    Wunderbarer Bericht! Und Atze ist ein großer Held!
    Ich freu mich schon auf mehr!

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  • Atze1407
    antwortet
    AW: [DE] Der Weg der Deutschen Einheit. Von Görlitz nach Aachen


    Nun traf es sich, dass der Hüttenwirt gerade seinen 70.sten Geburtstag feierte, und prompt wurde ich sogleich mit Atze einbezogen. Hinzu kam, dass die Herren allesamt Mitglieder im Gesangsverein sind.
    Als sie anfingen ihre Stimmen zu erheben, um zu singen, bekam ich so eine Gänsehaut wie ich es bis dahin noch nicht erlebt hatte. Mir lief es eiskalt den Rücken runter. Ursprünglich wollten die Herren ja, schon längst weg und zu Hause sein. Wie dass eben so ist, mit jeden Gläschen Obstler, blieb man halt ein wenig länger. Es schmeckte auch so verdammt gut...

    Irgendwann geht mal jede Feier zu Ende, so auch diese. Ich durfte mich mit meinen Zelt für die Nacht niederlassen, und brauchte mich um einen Stellplatz für die Nacht nicht kümmern. Spät am Abend, tauche noch ein Vater mit seinen gerade 8 Jahren alten Sohn auf. Beide komplett auf Survivals eingerichtet, hatten die Beiden gut 50 Km. hinter sich. Entsprechend waren sie dem Anschein nach, auch fertig. So dachte ich. Der Knirps hatte noch eine Power, der könnte sich glatt mit Atze die Hand reichen. Mein Gott, was hatte der Kleine doch für abstehende Ohren. Mit etwas Rückenwind würde der auch noch mehr als 50 Km. schaffen. So wie mir der Vater erklärte, scheiterten alle Versuche den Knirps davon zu überzeugen, sich die Ohren operativ anlegen zu lassen. So ließen sie ihn letztendlich gewähren. Ist ja fast so, wie mein Atze. Wenn der nein sagt, dann ist es auch ein Nein. Am nächsten Morgen trennten sich unsere Wege. Die Beiden gingen Richtung Blankenstein und ich mit Atze nach Hörschel. Halt da war doch noch was! Richtig, Peter-hoehle. Er hatte mir ja beim letzten mal gedroht, wenn ich dieses mal wiederum bei ihm vorbei laufe, ohne mich bei ihm blicken zu lassen, dann könne ich das Blaue vom Himmel erleben. Wollte ich natürlich nicht.
    So hatte mich Peter eingeladen und holte mich am Gasthaus Hubertushaus ab. Der erste Gang war ab unter seiner Dusche. Danach führte mich Peter in sein Reich ein. Am Abend wurde ich von ihn regelrecht gemästet. So hatte er extra für mich, wie kann es auch anders sein-Thüringer Bratwürste serviert. Damit nicht genug gab es auch noch Steaks sowie entsprechend Bier. Bei ihm konnte ich mir auch von einen Teil überflüssiger Sachen trennen, die nur meinen ohnehin schweren Rucksack belasteten. Zur Nacht wurde ich in einer Laube untergebracht und brauchte so nicht mein Zelt aufschlagen. Es war ein gelungener Aufenthalt den Peter mir und Atze da bereitete. Am nächsten Tag hieß es dann wieder Abschied nehmen. Peter setzte mich genau an der Stelle mit dem Auto ab wo er mich am Vortag eingeladen hatte.


    Kurz nachdem mich Peter am Ausgangspunkt wieder absetzte, lernte ich einen Mann kennen, der ebenfalls den WDE schon mal gelaufen ist. Zwar nur von Görlitz bis Hörschel, weil er beruflich zu stark eingebunden ist. Den zweiten Abschnitt werde er aber auch noch machen, gemeinsam mit seinen Bruder. Er selbst stammt aus Eisenach und ist auf dem Rennsteig in jeder freien Minute unterwegs. Entweder allein oder mit seiner Frau und den zwei Kindern. Einen Tag später trafen wir uns dann an der "Hohen Sonne" einen Lokal wieder. Diesmal mit Familie. Die Begegnung fiel allerdings sehr kurz aus. Nach einen Hallo und guten Weg trennten sich unsere Wege alsbald.


    Etwa eine Stunde später werde ich doch von einen Radfahrer überholt, wo ich dachte, der will mich doch glatt über den Haufen fahren. Doch plötzlich rief er,-"da vorn in etwa 100 Meter, sei eine Bank. Und weg war er. Na gut, denke ich so bei mir, und ahne nichts Böses. Als ich die besagte Bank erreichte, saß dort der Wanderer den ich schon an der Hohen Sonne wiedergetroffen hatte. Ich glaubte, ich traue meine Augen nicht, als ich sah, was auf dem Tisch stand. Da hatte der Nette Kerl doch glattweg extra für mich, ein Eisgekühltes Weizenbier mitsamt eines passenden Glases dazu serviert! Mir fehlten die Worte. Er hatte natürlich für sich auch eines dabei. Und so ließen wir Beide den Tag bei angenehmer Unterhaltung ausklingen.

    Zuletzt geändert von Atze1407; 11.02.2015, 09:32.

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  • Rattus
    antwortet
    AW: [DE] Der Weg der Deutschen Einheit. Von Görlitz nach Aachen

    Ja, immer schön weiterschreiben Und fetten Gruß an Klein-Atze, der hat mich wirklich überzeugt

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  • Rainer Duesmann
    antwortet
    AW: [DE] Der Weg der Deutschen Einheit. Von Görlitz nach Aachen

    Klasse!
    Bitte schnell mehr...
    LG
    Rainer

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  • Atze1407
    antwortet
    AW: [DE] Der Weg der Deutschen Einheit. Von Görlitz nach Aachen

    Mit Grauen dachte ich an den Weg, dem ich mich näherte. Der Rennsteig. War dieser doch einer der widerwärtigsten Wanderwege, den ich je unter meinen Füßen hatte. Diese Einschätzung habe ich schon im vergangenen Jahr gemacht, und meine Meinung dazu, sollte sich nicht ändern. Vorerst jedoch, führt mich der Weg zu einer alten Bekannten nach Rudolfstein. Es war jene, die mich im letzten Jahr mit den Worten empfing,- Ich hasse Männer. Trotzdem war die Freude des Widersehens auf ihrer Seite sehr groß. Wir plauderten zusammen bis tief in die Nacht hinein. Am nächsten Morgen hieß es dann, Abschied nehmen. So machte ich mich denn auf dem unvermeidlichen Weg, dem Rennsteig entgegen. Zuvor aber, ging es wie im letztes Jahr, durch das schöne Saaletal, Blankenstein entgegen. Dem End und Ausgangpunk für die Rennsteinwanderer. Blankenstein ist einer jener Orte, wo man sich noch einmal mit Proviant versorgen kann.
    Auf dem Rennsteig sieht es mit dem Nachschub sehr mau aus. Ansonsten bleibt nur die Option, den Rennsteig zu verlassen um in den größeren Orten einzukaufen. Nach dem ich dort mein Depot auffüllen konnte, führte mich der nächste Gang zur Touristeninformation. Da betreibt nämlich die Nachkommenschaft des amtierenden Bürgermeisters, neben der Informationsstelle auch noch einen kleinen aber feinen Imbiss. Während ich genüsslich den Kaffee trank und dazu etwas aß, unterhielt ich mich mit dem Sohn des Bürgermeisters. So ganz nebenbei, fragte ich ihn, ob es nicht möglich sei, auf diesen riesigen Arial zu nächtigen. Es war möglich und so bekam ich die Erlaubnis, mein Zelt auf dem Gelände aufzustellen.

    Foto Wunderbarer Weg an der Saale entlang zwischen Rudolf und Blankenstein. Für Wasserwanderer sehr schöne Lagerplätze.


    Den Rennsteig kann man ja sehen wie man will, eines jedoch kann man ihm nicht absprechen, nämlich die Schutzhütten. Und die sind nun wahrlich reichlich vorhanden. Einige von ihnen haben sogar einen Hinweis wo sich die nächste befindet und in welcher Entfernung. Davon kann sich so mancher Wanderweg eine Scheibe abschneiden. Denn im weiteren Verlauf meiner Wanderung, waren diese sehr rar oder gar nicht vorhanden. Das ist leider auch schon alles, was den Rennsteig in meinen Augen auszeichnet.


    Die beste Hütte befindet sich am Rastplatz zur Wegesspinne. Sie befindet sich nur wenige Km. hinter/vor Blankenstein. Je nachdem aus welcher Richtung man kommt. Dieser Bungalow- denn Hütte ist hier fehl am Platz, bietet mehr als reichlich Platz. Selbst ein Grillplatz ist vorhanden. Eine der Hütten ist sogar mit einer kleinen Bibliothek ausgestattet. Was will man mehr. An einen der schönsten Aussichten des Rennsteiges überhaupt, befindet sich eine Hütte mit Blick zum Asbachtalsee. Jedoch muss man ein paar hundert Meter den Rennsteig verlassen um dort hin zu kommen.


    Es sollten für mich und Atze aber auch noch Höhepunkte auf dem Rennsteig geben. Ich kannte noch vom letzten Jahr her, die Bergwacht die sich auf meinen Weg befand. Dort angekommen, wurde ich von einen der Anwesenden vom Jahr zuvor wiedererkannt.
    Zuletzt geändert von Atze1407; 11.02.2015, 09:30.

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  • Atze1407
    antwortet
    AW: [DE] Der Weg der Deutschen Einheit. Von Görlitz nach Aachen

    Zitat von Abt Beitrag anzeigen
    Danke Atze,
    Ist der Weg durchgängig,- und wie ist der Weg denn markiert?
    Ist der Teufelsberg Teil des Rotsteins bei Sohland in der Lausitz? Sieht geologisch ja intressant aus.
    Im Prinzip ja, er geht durch Wald und Flur, wird aber durch die kleinen Orte jeweils unterbrochen. Der WDE ist kein eigenständiger Weg, sondern setzt sich durch die verschiedensten Wanderwege zusammen. Über die Markierungen später mehr.

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  • Wafer
    antwortet
    AW: [DE] Der Weg der Deutschen Einheit. Von Görlitz nach Aachen

    Hallo Atze.

    Liest sich gut! Richte deinem Herrchen aus, dass es Leute gibt, die sich sehr auf die Fortsetzung freuen!

    Gruß Wafer
    Zuletzt geändert von Wafer; 04.09.2013, 08:06.

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  • Abt
    antwortet
    AW: [DE] Der Weg der Deutschen Einheit. Von Görlitz nach Aachen

    Danke Atze,
    Ist der Weg durchgängig,- und wie ist der Weg denn markiert?
    Ist der Teufelsberg Teil des Rotsteins bei Sohland in der Lausitz? Sieht geologisch ja intressant aus.

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  • Juno234
    antwortet
    AW: [DE] Der Weg der Deutschen Einheit. Von Görlitz nach Aachen

    So eine Weithalsflasche, ist eine feine Sache. Ich habe sie nicht nur für Flüssigkeiten benutzt, oder für Blau, Brom und Himbeeren, nein sie diente mir auch als Waschmaschine ! Sie reicht für Socken, Unterhosen und sogar ein T-Shirt passt hinein. Warmes Wasser rauf, Kernseife rein, Deckel zu und ab in den Rucksack. Am Abend werden dann die gereinigten Wäschestücke noch einmal durchgespült und zum Trocknen aufgehangen. Besser geht es nicht.

    Schöner Trick Kannte ich noch nicht

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  • Atze1407
    antwortet
    AW: [DE] Der Weg der Deutschen Einheit. Von Görlitz nach Aachen

    Der Start war zwar Hoffnungsvoll, jedoch nicht einfach. Das Wetter meinte es dieses Jahr besonders gut, im Gegensatz zum vergangenen Jahr, wo ich die ersten drei Wochen nur mit Regen bedacht worden bin.
    Nach dem ersten Tag bei rund +38° Grad, sowie das Gewicht auf dem Rücken, das nicht gerade UL ist, legte ich mir eine neue Marschstrategie zu. Ich teilte mir den Tag in zwei Hälften ein. So hieß es früh um 7 Uhr bis zum Mittag 12 Uhr laufen und dann erst wieder gegen 16 Uhr weitergehen. So schafft man sehr leicht seine 30 Km am Tag. Diese Art zu Wandern, hat sich bis zu letzten letzten Tag bewährt. Eine Schnecke kommt ja auch ans Ziel. Und um die Mittagszeit schmeckt ein eisgekühltes Hefeweizen besonders lecker. Kommt man dann noch in ein Städtchen wie Großpostwitz, ist die Freude besonders groß, wenn eine Stätte der Gastlichkeit zu finden ist, die auch geöffnet hat. Dass ist in der ländlichen Umgebung nämlich keine Selbstverständlichkeit. Wenn ich es auch vermeiden wil, für irgend etwas zu Werben, so sollte der Wanderer der durch diesen Ort kommt, getrost das Gasthaus am Kirchplatz einen Besuch abstatten. Er wird es bestimmt nicht bereuen. Ich bekam zum Mittag einen wirklich leckeren Bohneneintopf mit Kasslerfleisch serviert. Dazu gab es als Nachtisch ein Schälchen mit Melone, sowie eine Butterstulle, die extra für mich verpackt wurde. Und alles zusammen für einen mehr als moderaten Preis. Selbst ein Nachschlag wurde nicht extra berechnet. Selbstredend, wurde auch Atze entsprechend versorgt. Das Gasthaus am Kirchplatz ist täglich, außer Do. ab 11 Uhr geöffnet. Mittwochs allerdings erst ab 14 Uhr.
    So umsorgt und von der Gastlichkeit des Hauses verwöhnt, setzt man seinen Weg doch gerne fort.


    Auf Grund der Tatsache, dass das Wetter sich von der allerbesten Seite zeigte, und die Temperaturen sehr hoch waren, jedoch es auch Vollmond gab, liefen Atze und ich sogar bis tief in die Nacht hinein. Es war einfach sehr angenehm und wunderbar.


    Durch diese Weise des Wanderns querte ich sehr bald die ehemalige Innerdeutsche Grenze und erreichte die Stadt Hof. Hier konnte ich im dortigen Marktkauf, meine Vorräte auffüllen. Auf dem Rückweg kam ich an einen Laden vorbei, deren Inhaber neben allerhand Outdoorsachen auch noch Rafting Touren anboten. Neugierig kam ich mit ihnen ins Gespräch. Nach dem stöbern im Laden, konnte ich eine Nalgene Weithalsflasche erstehen. Netterweise bekam ich sie, für einen mehr symbolischen Preis überlassen. Ist doch nett, oder? Ja ,ich muss es immer wieder sagen, die Franken sind ein freundliches Volk.


    So eine Weithalsflasche, ist eine feine Sache. Ich habe sie nicht nur für Flüssigkeiten benutzt, oder für Blau, Brom und Himbeeren, nein sie diente mir auch als Waschmaschine ! Sie reicht für Socken, Unterhosen und sogar ein T-Shirt passt hinein. Warmes Wasser rauf, Kernseife rein, Deckel zu und ab in den Rucksack. Am Abend werden dann die gereinigten Wäschestücke noch einmal durchgespült und zum Trocknen aufgehangen. Besser geht es nicht.

    Zuletzt geändert von Atze1407; 11.02.2015, 09:29.

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  • ühürü
    antwortet
    AW: [DE] Der Weg der Deutschen Einheit. Von Görlitz nach Aachen

    OT:
    Zitat von Atze1407 Beitrag anzeigen
    Überhaupt ist Deutschland ein wunderbares Wanderland. Man muss es nur entdecken. Selbst eingefleischte Zivilisationsgegner können hier fündig werden, sofern sie denn nur wollen.
    Allerdings!
    Ich sortier grad die Fotos und Eindrücke von pülürs und meiner Wanderung in der zweiten Augusthälfte, Grundlage war der "Märkische Landweg": quer durch die Uckermark. Wunderschön, abwechslungsreich und insgesamt ziemlich einsam, manchmal sind wir stundenlang keinem anderen Menschen begegnet.


    Bin schon gespannt auf den weiteren Verlauf dieser Wanderung von Dir, den Bericht über das grüne Band hatte ich auch schon gern gelesen. 1080 km zu Fuß hier in Deutschland, das ist schon beeindruckend - ich wurde ja schon irritiert angeschaut wegen unserer grad mal 180 km...

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  • chrischian
    Ein Gast antwortete
    AW: [DE] Der Weg der Deutschen Einheit. Von Görlitz nach Aachen

    Zitat von Atze1407 Beitrag anzeigen
    Er meinte nur, es würden regelmäßig Wanderer den Weg laufen. Nun ja, wie sich später zeigen sollte, ist auf diesen Weg der quasi vor seiner Haustür verläuft, außer den besagten Studenten, scheinbar seit Jahren den Weg niemand mehr gelaufen. Denn der Weg war regelrecht zugewachsen und auch so konnte ich keine menschlichen Spuren entdecken, die darauf schließen ließen, dass der Weg begangen wird.
    Das ist nicht ungewöhnlich, dass bei einem Fernwanderweg selten begangene Abschnitte zuwachsen. Das habe ich auf dem E3, wie auch auf dem E8 erlebt. Wenn es hoch kommt, laufen vielleicht 100 Leute den Weg komplett im Jahr.

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