[DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

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    #81
    AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

    Das sind die Wege, die der E1 in Dänemark nutzt:
    Krusa - Padborg: Gendarmstien
    Padborg - Vrads Sande: Haervejen Teil 1, Teil 2, Teil 3
    Vrads Sande - Virklund: Naturstien Horsens-Silkeborg
    Virklund - Aarhus: Vandreruten Aarhus-Silkeborg
    Aarhus - Grenaa: Molsruten

    Die PDF-Karten sind sicher nicht perfekt, aber helfen hoffentlich für's Erste.
    Wandern auf dem E1

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    • lina
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      #82
      AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

      ... also doch Ausdrucken

      Wenn man in DK unterwegs ist, liegen Flyer da auch oft öffentlich aus, z.B. auf Campingplätzen oder in einer Art Briefkästen am Wegrand (also immer die, welche die aktuelle Gegend betreffen).


      Edit: Hier gibt es noch alternative Links, die wiederum zu Karten, etc., führen: klick
      Zuletzt geändert von lina; 10.10.2016, 10:46.

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      • Wafer

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        • 06.03.2011
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        #83
        AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

        Zitat von E1HikingTours Beitrag anzeigen
        Das sind die Wege, die der E1 in Dänemark nutzt:
        Krusa - Padborg: Gendarmstien
        Padborg - Vrads Sande: Haervejen Teil 1, Teil 2, Teil 3
        Vrads Sande - Virklund: Naturstien Horsens-Silkeborg
        Virklund - Aarhus: Vandreruten Aarhus-Silkeborg
        Aarhus - Grenaa: Molsruten

        Die PDF-Karten sind sicher nicht perfekt, aber helfen hoffentlich für's Erste.
        Zitat von lina Beitrag anzeigen
        ... also doch Ausdrucken

        Wenn man in DK unterwegs ist, liegen Flyer da auch oft öffentlich aus, z.B. auf Campingplätzen oder in einer Art Briefkästen am Wegrand (also immer die, welche die aktuelle Gegend betreffen).
        Hallo Lina, hallo E1HikingTours.

        Vielen Dank für eure Tipps! Ich denke das muss ich mir mal anschauen und dann sehen wie ich dort vorgehe. Aber das wird dieses Jahr sicher nichts mehr. Also wenden wir uns von langfristigen Planungen ab und eher der kürzeren Vergangenheit zu. Nämlich der nächsten Etappe!


        8. Etappe: Von Handeloh bis zur Lübecker Bucht

        Anreisetag: Mittwoch, 28. September 2016

        Überraschend habe ich Ende September und Anfang Oktober noch etwas Zeit. Die Auswahl des Reiseziels ist aber gar nicht so einfach. Die Wetterberichte für die verschiedenen Regionen, die in Frage kommen sind so vielfältig wie unsicher. Nach langem hin und her entscheide ich mich dann doch für den Norden Deutschlands. Wenn das Wetter schlecht wird muss ich eben abbrechen.
        Ich packe meinen Rucksack und die nächsten Karten und buche ein Bahnticket. Es gäbe zwar auch die Möglichkeit zu fliegen aber das wäre 4 Mal so teuer und würde nur 2 Stunden einsparen. Und die Anzahl der Umsteige-aktionen auch nicht reduzieren. Ökologisch dürfte das Bahnfahren auch besser da stehen. Zudem kann man sich in den Zügen wenigstens frei bewegen.
        Meine Frau fährt mich auf den Bahnhof und mit 3 Mal umsteigen bin ich nach über 8 Stunden wieder in Handeloh. So langsam wird die Anfahrt zu meinen letzten Ausgangs-punkten echt mühsam! Ich bin mal gespannt wie sich das dann entwickelt wenn ich Deutschland verlasse. Aber das zu klären hat auch noch etwas Zeit. Spät am Abend komme ich in einem Hotel an. Müde falle ich ins Bett. Ich wusste gar nicht, dass Bahnfahren so anstrengend ist!
        Zuletzt geändert von Wafer; 07.11.2016, 18:39.

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        • Wafer

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          • 06.03.2011
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          #84
          AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

          34. Tag: Handeloh – Neugraben
          Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.

          Donnerstag, 29. September 2016
          Strecke: 38 Km – Etappe: 38 Km - Gesamtstrecke: 1.057 Km
          Höhenunterschiede: ↑ 300 m, ↓ 325 m
          Gehzeit: 8 h 30

          Ab 8 Uhr gibt es Frühstück. Das ist ganz OK. Um 8 Uhr 30 starte ich. Handeloh ist nicht groß – also bin ich auch schnell aus dem Ort. Der E1 wird auf einer Schotterstraße am Waldrand geführt.


          Waldrandwege ab Handeloh

          Der Heidschnuckenweg hingegen führt auf Waldwegen durch den Weld. Also gehe ich hier den Heidschnuckenweg.


          Der Heidschnuckenweg im Wald

          Gut beschildert führt er mich auch zu der schönen Heide am Pferdekopf im Büsenbachtal.


          Schilderwald auch auf Wanderwegen

          Wieder so ein schönes Stück Heide – auf dem ich auch dieses Mal wieder alleine unterwegs bin.


          Die Heide am Pferdekopf

          Die Heide blüht eigentlich nicht mehr. Aber die Pflanzen tragen die vertrockneten Blüten noch. So sieht das auf den ersten Blick alles etwas verdorrt und Braun aus. Der Pferdekopf ist dann eine Erhebung mit gerade mal knappen 80 Höhenmetern.


          Die Heide am Büsenbach

          Tolle Landschaft, schöne Wege – da weiß ich doch wenigstens gleich warum ich doch wieder hier rauf gekommen bin.


          Der Pferdekopf

          Hinter dem Pferdekopf stehen dann ein paar ganz bescheidene Häuschen. Der Großteil sieht aktuell aber unbewohnt aus. Scheinen also Ferien- oder Wochenendhäuser zu sein. Durch den Wald geht es dann hinüber zum Brunsberg (127 m).


          Die Heide am Brunsberg bei Buchholz in der Nordheide

          Hier sehe ich die ersten Heidschnucken – leider von ziemlich weit weg. Aber die ziehen einfach in die falsche Richtung. Und ich habe heute noch einiges vor.


          Die ersten Heidschnucken in weiter Ferne

          Ich stehe auf dem Brunsberg – eine beachtliche Erhebung für diese Umgebung – und genieße die Aussicht.


          Der Brunsberg

          Auch hier treffe ich kaum Leute. Ein paar mit Hund aber keine Wanderer. Diese kleinen Heiden im Wald gefallen mir sehr gut. Abwechslungsreich, schön, leer, tolle Wege, ...
          Den weiteren Weg mache ich nicht auf dem markierten Wegen des E1. Der führt durch Buchholz und durch andere Orte. Da bleibe ich lieber auf Feldern und im Wald und steuere die Fortsetzung des E1 hinter Buchholz an. Ich ziehe an Sprötze vorbei nach Brumhagen. Die Straßen sind hier teilweise noch nicht geteert.


          Es geht an Buchholz vorbei

          Die Gegend nennt sich hier „Harburger Berge“. Aber richtige Berge sind das hier nicht. Der Weg führt teilweise kilometerweit schnurgerade aus. Bei echten Bergen wäre das schwierig!


          Durch die Harburger Berge

          Im Stuvenwald überquere ich die A1. Nach der Autobahn geht es wieder bolzgerade weiter. Im Wald steht ein Vollernter – leider bei der Vesperpause. So ein Teil in Aktion ist schon imposant. Wenn auch nicht wirklich verträglich für den Wald.
          Am Weg liegen ab und zu größere Steine, die mit Schrift versehen als Wegweiser dienen. Auf dem Weg zum Karlstein – einem alten Findling – wird es deutlich hügeliger. Das sind die Schwarzen Berge. Und es geht auch nicht mehr nur geradeaus.


          Wegweiser in den Schwarzen Bergen

          Ich finde hier in dieser Gegend aber auch einige Andreaskreuze, die übermalt wurden. Da gibt es wohl schon wieder eine kleine Wegänderung, die meine Karten und ich noch nicht mitbekommen haben.
          Die Gaststätte an der Straße beim Karlstein hat aber mal wieder dicht gemacht. Also gehe ich gleich hinauf zum Karlstein um dort Pause zu machen. Der Findling ist dann nicht wesentlich größer als die Wegweisenden Steine am Weg. Aber gut besucht! Eine Wandergruppe mit ca. 30 Teilnehmern macht rund um den Stein Vesper.


          Am Karlstein

          Also verweile ich nicht lange und wandere weiter. Pause mache ich dann erst an der Doppelheide. Der Name lässt ja einiges erwarten. Das ist dann aber keine Heide mehr sondern ein bewirtschafteter Acker mitten im Wald. Also hält es mich auch da nicht sehr lange und ich gehe weiter. Beim Tempelberg komme ich in eine Feriensiedlung mit lauter Häusern mitten im Wald. An einer Baustelle kann man gut sehen, dass die Humusschicht über dem Sand nicht sehr dick ist.


          Der Tempelberger Untergrund

          Irgendwo hier verlasse ich Niedersachsen und betrete Hamburg. Und damit auch das Naturschutzgebiet Fischbeker Heide. Hier sind noch einige Höhenmeter auf tollen Wegen zu bewältigen bevor der Weg etwas ruhiger wird.


          Tolle Wege mit E1 und Heidschnuckenweg

          Als ich den Wald verlasse begrüßt mich die Fischbeker Heide von ihrer besten Seite: Tolles Wetter, keine Leute, herbstliche Färbung, tolle Wege, ...


          Herbst in der Fischbeker Heide

          Hier in der Heide gibt es sehr viele Wege. Ich folge einem Weg, der auf halber Höhe am Hang entlang führt und damit aber auch jeder Windung folgt.


          Der E1 windet sich durch die Fischbeker Heide

          Mal geht es auf und Mal geht es etwas ab. Der dichte Wald wird gemieden. Die Wege und die Heide biete auch Lebensraum für kleinere Tiere.


          Ich bin doch nicht alleine in der Fischbeker Heide

          Es geht meist durch die Heide an einzelnen Bäumen vorbei.


          Herbstliche Eichen am Wegesrand

          Und dann sehe ich im Tal unter mir eine Herde Heidschnucken. Sie werden von 2 Schäfern mit ein paar Hunden bewacht und über die Heide getrieben. Wenn die Heidefläche nicht durch solche Schafe beweidet wird ändert sich ihr Charakter völlig und wachsen dann auch teilweise völlig zu. Leider gibt es wohl nicht mehr genug Herden um die ganzen Heideflächen zu pflegen.


          Heidschnucken auf dem Heidschnuckenweg

          Nette Viecher! Dieses Stück Heide ist im Vergleich zu den zuletzt besuchten Heidestücken recht groß. So bin ich auch froh, als ich in Fischbek endlich ankomme. Das war für den ersten Tag eigentlich schon wieder viel zu weit. Aber das einzige Hotel, dass ich im Internet ausfindig machen kann hat recht dauerhaft geschlossen. So muss ich noch nach Neugraben weiter. Aber so komme ich noch zu einem tollen „All You Can Eat“-Abendessen bei einem Asiaten mit mongolischer Küche. Super gut! Müde und sehr satt rolle ich ins Hotel zurück.
          Oh Mann, das war zu viel heute! Hoffentlich kann ich mich morgen einigermaßen normal bewegen. Müde falle ich ins Bett und es wird schnell Nacht um mich.
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          Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

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          • Prachttaucher
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            #85
            AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

            Was für eine Tagesstrecke...Mit dem Wetter hattest Du ja auf dem Abschnitt davor noch mehr Glück.

            Dann muß ich wohl das noch unbekannte Stück durch die Fischbeker Heide auch mal gehen.

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            • Wafer

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              #86
              AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

              Zitat von Prachttaucher Beitrag anzeigen
              Was für eine Tagesstrecke...Mit dem Wetter hattest Du ja auf dem Abschnitt davor noch mehr Glück.

              Dann muß ich wohl das noch unbekannte Stück durch die Fischbeker Heide auch mal gehen.
              Hallo Prachttaucher.

              Ja, die Strecke war zu viel! Vor allem für den ersten Tag einer Etappe. Aber wenn man mal an Buchholz vorbei ist gibt es kaum andere Möglichkeiten. Und in der Gegend von Buchholz war ich an dem Tag recht früh, so dass ich es gar nicht erst in Erwägung gezogen habe hier bereits zu übernachten.
              Das Wetter wurde zunehmend besser. Du wirst es sehen. Die Fischbeker Heide finde ich absolut lohnenswert! Nur fürchte ich man muss zwischen Pest und Cholera wählen: Entweder im Sommer bei tollem Wetter mit tausend anderen Leuten teilen oder allein bei so einer Wetterlage bzw. Jahreszeit wie ich unterwegs war.

              Gruß Wafer

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                #87
                AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

                Im Winter ist es da auch schön und mit Glück sehr einsam. So hatte ich den Brunsberg nahezu alleine für mich und das trotz der Nähe zur Zivilisation. Ansonsten wurde ich in der Heide schon öfters gefragt ob ich den "Pilgerweg" gehe...

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                  #88
                  AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

                  Auch bei tollem Wetter sind keine tausend Leute in der Fischbeker Heide unterwegs, was sehr kurios ist, da das sogar noch Hamburger Stadtgebiet ist, aber trotzdem noch ein weitgehend unbekannter Geheimtipp für Hamburger.

                  Die Variante über Brumhagen ist ganz interessant, kenne ich bisher nur vom Auto aus (wenn man mal wieder wegen Baustelle eine Ausweichstrecke suchen muss) und ist bei der Etappenplanung sicherlich auch die beste Lösung. Du hast so zwar die Höllenschlucht und den urigen Buchholzer Stadtwald verpasst (und den Weg vor meiner Haustür...), aber das ist durchaus zu verschmerzen.

                  Tipp für andere Wanderer: Wer in Handeloh startet, aber mehr als die 15 km bis Buchholz wandern möchte (und nicht die über 35 km bis Neugraben in einem Stück), kann den längeren Heidschnuckenweg nehmen und in Dibbersen übernachten. So hat man zwei ausfüllende, aber nicht zu lange Tagesetappen zwischen Buchholz und Neugraben/Fischbek.
                  Wandern auf dem E1

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                  • Wafer

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                    #89
                    AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

                    35. Tag: Neugraben - Billstedt
                    Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.

                    Freitag, 30. September 2016
                    Strecke: 40 Km – Etappe: 78 Km - Gesamtstrecke: 1.097 Km
                    Höhenunterschiede: ↑ 125 m, ↓ 125 m
                    Gehzeit: 9 h

                    Heute Nacht hat es geregnet – wie sich das für Hamburg gehört! Aber jetzt ist es wieder trocken. Ich packe meine Sachen und nehme ein überschaubares Frühstück zu mir. So komme ich heute recht früh weg. Ich will es heute Vormittag etwas laufen lassen weil ich gerne die Fähre um 11 Uhr in Cranz erreichen würde. Laut Internet kommt dann eine Pause bis 13 Uhr.
                    Ich quere die S-Bahn-Linie und ziehe an ihr entlang in Richtung Fischbek zurück bis der E1 wieder zu mir stößt. Die Bahnlinie bildet die nördliche Ortsgrenze und die Wege hinter der Bahnlinie sind angenehm zu gehen.


                    Schöne Wege direkt hinter der Bahnlinie

                    Das H vom Heidschnuckenweg ist auch nochmal kurz da. Aber das führt wohl nur zum Bahnhof von Fischbek wo er ja offiziell beginnt. Der E1 führt mich dann nach Norden, erst auf alten steingedeckten Feldwegen und dann auf sandigen Wegen durch die Moorlandschaft.


                    Auf dem E1 zwischen Fischbek und Neuenfelde

                    Dann aber leider auch wieder auf Teer. Rechts und links weiden Pferde oder es stehen Apfelbäume in Reih und Glied. Die Äpfel sehen toll aus. Ich suche mir einen guten, der auf dem Boden liegt. Nach dem ersten Biss schmeiße ich ihn weg. Denn: Was ist schlimmer als ein angebissener Apfel mit Wurm? Richtig! Ein angebissener Apfel mit halbem Wurm! Außen war der Apfel einwandfrei aber innen wurmig, zerfressen und faulig. Schade!


                    Es geht auf Neuenfelde zu

                    In Neuenfelde decke ich mich mit Hirschtalg und Blasenpflaster ein. Auf dem Südalpenweg hatte ich keine Probleme. Aber dieses Mal passt irgendwas nicht ganz. Da die Zeit knapp ist verschiebe ich die Blasenversorgung auf später und wandere auf den Deichen auf Cranz zu.


                    Neuenfelde

                    Die letzten Kilometer gehen an der großen Straße von Finkenwerder nach Cranz entlang. 10 Minuten vor der Abfahrtszeit der Fähre bin ich am Anleger am Sperrwerk der Estemündung.


                    Die Estemündung mit Blankenese

                    Nur um zu lesen, dass wegen Niedrigwasser die nächsten 3 Fähren ausfallen. Die nächste Möglichkeit zum Übersetzen ist die Fähre ab Finkenwerder. Na, wenn das heute Morgen schon im Netz gestanden hätte, dann hätte meine Wegwahl anders ausgesehen und ich wäre schon in Finkenwerder. Also gehe ich die eintönige Straße wieder zurück in Richtung Finkenwerder und an Airbus vorbei.


                    Wenig Landschaft und viel Technik auf dem Weg nach Finkenwerder

                    Der Ort streckt sich dann noch ganz schön. Aber es liegt eine Fähre ablegebereit an den Landungsbrücken als ich dort ankomme. Kurz nach dem Zustieg legt die Fähre auch schon ab. Am Lotsenhaus vorbei hält sie auf die andere Elbseite zu. Auf der Nordseite der Elbe liegen tolle Häuser mit einem Blick auf den Industriehafen.


                    Hamburger Kontraste an der Elbe

                    Die Fähre bringt mich nach Oevelgönne.


                    Oevelgönne

                    Am Museumshafen gehe ich von Bord und versorge erstmal in aller Ruhe die Blasen. Zur Entlastung ziehe ich die Turnschuhe an, die ich immer als „Hüttenschuhe“ dabei habe. Vielleicht vermindert das die Blasenbildung auf dem vielen Teer, der mich auf dem Weg durch Hamburg noch erwartet.


                    Am Museumshafen Oevelgönne

                    Ich ziehe los und treffe gleich wieder auf den E1. Der führt mich dann ein wenig den Hang hinauf in einen Park. Er führt mich durch den Rosengarten, den Donners Park, den Heinepark und über den Altonaer Balkon. Schön grün das Ganze! Nur mit der Aussicht komme ich nicht so klar. Hier liegen teilweise die besten Wohnlagen von Hamburg am Elbufer. Aber der Blick geht auf Industrieanlagen.


                    Blick aus Hamburgs bester Wohnlage auf den Industriehafen

                    Der Weg führt dann an der Fischauktionshalle vorbei und weiter zum alten Elbtunnel. Ich mache mir den Spaß und fahre mal runter. Hier herrscht recht viel Verkehr weil wohl der neue Elbtunnel wegen Renovierung teilweise gesperrt ist. Aber auch hier ist nur eine Röhre offen. Hier steht noch wie Anno dazumal ein Liftboy der das Beladen der Aufzüge im Tunnel überwacht.


                    An den Landungsbrücken im Hamburger Hafen

                    Weiter geht’s an den Landungsbrücken vorbei. Die Wegführung des E1 ist hier teilweise extrem schwer aus zu machen weil alle Pfosten und Laternenmasten über und über mit Aufklebern vollgeklebt sind. So ist der Aufkleber mit dem Andreaskreuz teilweise schwierig zu identifizieren.


                    Bismarckdenkmal und schwedische Gustaf-Adolf-Kirche

                    Am Bismarckdenkmal verlasse ich dann den E1 ganz bewusst weil ich mir eine kleine Kneipe zum Mittagessen suchen will. Aus meiner Zeit, als ich in Hamburg wohnte, weiß ich noch recht gut, dass es von der Sorte recht viele am Großneumarkt gibt. Der hat sich kaum verändert: Ein toller Platz mit jeder Menge kleiner Kneipen.
                    Hier mache ich dann auch ausgiebig Mittagspause bei typisch Norddeutschem Mittagessen: Backfisch mit Bratkartoffeln und Remoulade. Vorweg eine Aalsuppe. Lecker!
                    Über die Wexstraße und die Große Bleichen ziehe ich dann weiter zum Jungfernstieg an der Binnenalster.


                    Die Hamburger Innenstadt mit Binnenalster und Großneumarkt

                    Den Alsterpavillion kenne ich auch noch gut. Ich bin seinerzeit wie John Wayne die Treppe runter gegangen: Breitbeinig und die Hände immer in Hüfthöhe bereit ... mich am Geländer fest zu halten. Das war damals einen Tag nach dem Hamburg Marathon! Ich konnte kaum noch abwärtslaufen. Die Alster hat aber seither ihre Faszination auf mich nicht verloren!


                    An der Hamburger Binnenalster

                    Ich ziehe am Hotel Vier Jahreszeiten vorbei nach Norden. Hier treffe ich den E1 wieder, der durch die Parks hierher geführt wurde.


                    Die Binnenalster

                    Unter der Lobardbrücke geht es hindurch und über sie drüber um dann unter der Kennedybrücke zur Außenalter zu kommen. Neben ein paar Zelten haben sich hier Schwäne häuslich eingerichtet.


                    Leben an der Außenalster

                    Solche Zelte stehen auch vor dem Hotel Atlantic. Passt irgendwie nicht so ganz zusammen. Direkt am Ufer der Alster führt der E1 mich nach Norden.


                    Die Außenalster – Da kann man vergessen, dass man mitten in Hamburg steht

                    Der E1 hat hier übrigens zwischenzeitlich Verstärkung erhalten: Der E1 und der E9 führen die nächsten paar Tage gemeinsam durch die Lande. Und wieder geht es meist durch Parks weiter. So grün hatte ich Hamburg gar nicht in Erinnerung. Über Bergfelden und Hamm entferne ich mich von der Innenstadt.
                    Langsam sind die Füße ziemlich platt! Es geht zwar sehr viel durch Grünanlagen aber die Wege sind immer geteert oder geplättelt.


                    Grüne Wege führen aus Hamburgs Innenstadt hinaus

                    Ich mache mich auf die Suche nach einer Unterkunft. Gar nicht so einfach wie erwartet. In Billstedt werde ich fündig. Also mache ich mich durch die Parks auf den Weg dorthin. Die letzten Meter muss ich die Parks verlassen und an der Straße wandern. Billstedt ist ein Ort der Integration und der Hoffnung: Das Straßenbild ist geprägt von internationalen, hoch spezialisierten kleinen Lebensmittelläden und Spielhallen!


                    Die Martinskirche in Hamburg-Horn

                    Aber mein Quartier hat Badewanne. Nach gründlicher Wässerung und Abendessen bin ich mal wieder schnell im Bett.
                    Hamburg hat mir schon früher immer gut gefallen. Auch dieses Mal war das eine sehr schöne Etappe – wenn sie auch nicht ganz so verlaufen ist wie im Führer beschrieben. Aber das seit ihr ja von mir inzwischen gewöhnt!
                    Angehängte Dateien
                    Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

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                    • Prachttaucher
                      Freak

                      Liebt das Forum
                      • 21.01.2008
                      • 11897
                      • Privat

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                      #90
                      AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

                      Mein Respekt, das alles zu Fuß ! Cranz-Blankenese wäre auch eine schöne Überfahrt gewesen und der Weg dort an der Elbe längs vielleicht noch netter / fußfreundlicher, aber als Ex-Hamburger kennst Du das bestimmt.

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                      • Wafer

                        Lebt im Forum
                        • 06.03.2011
                        • 8634
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                        • Meine Reisen

                        #91
                        AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

                        Ja, in Blankenese bin ich auch schon gewesen. Mir fehlt also durch die andere Überfahrt nicht all zu viel. Ich habe Blankenese als etwas mondänen Stadtteil kennen gelernt: Viele teure Häuser und Villen. Aber so ganz verstehe ich das ja immer noch nicht. Die teuersten Wohnlagen in Hamburg schauen auf Industrieanlagen: Den Containerhafen, Werften, Flugzeugbau inklusive Flugverkehr, ... Ich habe gerade nochmal gegoogelt: Othmarschen, Blankenese und Hafen-City werden immer bei den teuersten Gegenden genannt. Egal ob es um Baugrund, Häuserpreise oder Mieten geht.
                        Aber so ist das eben: Andere Regionen - andere Sitten! Das macht die Sache ja eigentlich immer spannend.
                        Schön zu gehen war es in Blankenese auch schon in der Vergangenheit. Hamburg als Stadt hat für mich einfach was. Wenn es nach mir geht ist das eine der schönsten Großstädte bei uns im Land. Aber über Geschmack lässt sich ja bekanntlich treffliche streiten.

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                        • Torres
                          Freak

                          Liebt das Forum
                          • 16.08.2008
                          • 30555
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #92
                          AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

                          Die teuren Stadtteile waren doch früher Seemannsviertel. Kapitänshäuser, Fischerhäuser z.B. Die wollten natürlich auf den Hafen schauen, die waren ja Teil vom Hafen. Dazu kam, dass diese Häuser Südseite haben.

                          Heute ist das natürlich ein industrieller Containerhafen, der mit der "Romantik" von damals nichts zu tun hat. Dennoch schätzt man in Hamburg eben Wasserblick. Und der ist ja vorhanden.

                          OT: Hättest ruhig mal Tach sagen können.....
                          Zuletzt geändert von Torres; 18.10.2016, 12:53.
                          Ach wie flüchtig, ach wie nichtig, ist der Menschen Leben. Wie ein Nebel bald entstehet und auch wieder bald vergehet, so ist unser Leben, sehet. (Franck 1652 / Bach 1724, Leipzig)

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                          • Wafer

                            Lebt im Forum
                            • 06.03.2011
                            • 8634
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #93
                            AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

                            Zitat von Torres Beitrag anzeigen
                            OT: Hättest ruhig mal Tach sagen können.....
                            Das wird auf der Tour leider nicht mehr klappen! Aber vielleicht schaffen wir das ein andermal!

                            36. Tag: Billstedt - Witzhave
                            Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.

                            Samstag, 1. Oktober 2016
                            Strecke: 33 Km – Etappe: 108 Km - Gesamtstrecke: 1.130 Km
                            Höhenunterschiede: ↑ 225 m, ↓ 200 m
                            Gehzeit: 8 h

                            Stadthotels! Ich freue mich schon wenn ich wieder auf dem Land bin! Hier ist es teuer und es wird nichts geboten: oberflächliche Freundlichkeit mit eingeübten Phrasen, die aber nicht von Herzen kommt. Nach einem kargen Frühstück ohne jeglichen Service breche ich viertel nach Acht auf. Bei so einem Frühstück ist man halt schnell fertig.
                            Zuerst ziehe ich noch an der Billstedter Hauptstraße entlang. Irgendwann geht sie in die Steinbeker Hauptstraße über.


                            Die Kirche von Steinbek

                            Ein paar Meter weiter treffe ich den E1 und den E9 wieder. Mit den beiden verlasse ich die Straße und unterquere die Schnellstraße und die Autobahn. Ab dann ist es aber mit dem urbanen Eindruck schnell vorbei und ich bin wieder im Grünen unterwegs. Überhaupt muss ich sagen, dass die Hamburg-Querung sehr grün gelungen ist.


                            Der Kanal kurz vor dem Segelflugplatz Boberg

                            Ich überquere einen Kanal und komme zu dem Segelfluggelände Boberg.


                            Am Segelflugplatz Boberg

                            Der Weg führt mich auf den Rundweg des Segelflugplatzes. So bin ich wenigstens mal wieder zu einer Platzrunde gekommen!
                            Durch das Naturschutzgebiet Boberger Niederung komme ich in die Randbezirke von Bergedorf. Von dem Ballungsraum Hamburg war bei dem Weg wenig zu spüren! Respekt!


                            Ein Eichhörnchen mit Beute

                            Fantasievolle Wegweiser weisen in die Richtung aus der ich komme. Das Naturschutzgebiet war aber auch wirklich schön.


                            Der Weg nach Billwerder

                            Ich verstehe nicht ganz warum der Weg so einen Haken in die Innenstadt von Bergedorf macht und steuere die Billeaue direkt an. Aber das klappt irgendwie gar nicht! Zum Glück! Dann habe ich nämlich verstanden warum der Weg den Schlenker durch den Ortskern macht!


                            Das Schloss von Bergedorf

                            Das Schloss macht gleich einen guten Eindruck. Schon von der Brücke aus. Und die Kirche dahinter ist auch sehr schön!


                            Auch die Kirche von Bergedorf kann sich sehen lassen

                            Sehr viele Kirchen in Fachwerkbauweise habe ich noch nicht gesehen. Und offen ist sie auch noch. Das bin ich schon gar nicht mehr gewöhnt.


                            Fachwerkkirchen haben einfach einen eigenen Stil

                            Hinter der Kirche führt mich der E1 dann noch direkt durch den Park zum Bergedorfer Schloss. Sehr schöne Parkanlage mit einem Backsteinschlösschen.


                            Schloss Bergedorf begeistert mich mit seinen Kanälen

                            Ich merke schon: Heute bin ich etwas langsamer unterwegs. Die Blasen und der Muskelkater bremsen mich etwas aus. Da kommt so ein Stadtbummel ganz gelegen! Von dort schleiche ich dann wieder zur Bille zurück um an ihr den Windungen des Flusses auf schönen Wegen zu folgen. Irgendwo auf diesem Weg verlasse ich dann Hamburg schon wieder und betrete Schleswig-Holstein. So bin ich auf dieser Etappe am dritten Tag schon im dritten Bundesland! Aber keine Angst: So zügig geht es nicht weiter!
                            Auf Waldwegen folgt der E1 der Bille weiter flussaufwärts. In Reinbek bietet es sich dann an eine Mittagspause zu machen. Viel Vesper habe ich dieses Mal nicht dabei. Aber am Samstagmittag ein Restaurant zu finden, das einen Mittagstisch anbiete gestaltet sich etwas schwierig. Und nach dem Frühstück reicht mir ein Döner heute nicht. Hinter dem Bahnhof werde ich fündig.


                            Auch Schloss Reinbek kann sich sehen lassen

                            Dort gibt es wieder ein sehr schönes Schloss: das Schloss Reinbek. Aber diesmal mit einem Restaurant. Eine halbe Ente mit Gratin und Saisongemüse verschwinden ruckzuck vom Teller. Etwas behäbig geht es danach weiter. Daher drehe ich erstmal noch eine Runde durch das Schloss.


                            Der Innenhof von Schloss Reinbek

                            Vom Schloss aus halte ich direkt auf die Billeaue zu und treffe dort wie erwartet wieder auf die E-Wege 1 und 9. Durch Wälder geht es weiter und an einem Reiterhof vorbei.


                            Wanderwege auf dem Weg nach Aumühle

                            Der E1 führt ein Stück an der Straße entlang und präsentiert dann eine Hinweistafel, aus der missverständlich zu entnehmen ist, dass hier schon der E6 sei.


                            Der E6 ist hier aber noch nicht dabei

                            An der Straße trübt es etwas ein und es sieht so aus als wollte es demnächst mal anfangen zu tröpfeln. So verzichte ich auf den Schlenker über den Hammelsberg. Zudem gibt es hier Farben pur.


                            Farbenpracht am Wegesrand des E1

                            Zudem möchte ich mir die Bismarcksäule ansehen, die nicht am E1 liegt sondern an der Straße.


                            Die Bismarcksäule auf dem Hammelsberg

                            Hier oben im Norden steht der Bismarck scheints recht hoch im Kurs. Der Name ist hier omnipräsent. Z.B. schon ein paar Meter weiter am Mühlenteich.


                            Die Fürst Bismarck Mühle am Mühlenteich zu Aumühle

                            Hier kehre ich ein und lasse die Regentropfen mal tröpfeln. Bei einem Saftschorle mache ich mich auf die Suche nach einer Unterkunft. Hier ist es voll. In Witzhave werde ich fündig. Das sind aber noch 5 Km. Also sattle ich den Rucksack und breche auf. Durch den Wald geht es wieder an die Bille. Da wo der Weg auch als Reitweg ausgeschildert ist besteht der Weg teilweise nur noch aus Sumpf. Da wo das nicht der Fall ist kann ich den Weg teilweise kaum erkennen. Super schön zu gehen ist das hier! Großteils führt der Weg durch das Naturschutzgebiet Billetal.


                            Waldwege im Naturschutzgebiet Billetal

                            Der Sachsenwald, durch den der Weg führt, ist übrigens Schleswig-Holsteins größter zusammenhängender Wald.


                            Ankunft in Witzhave

                            In Witzhave angekommen bekomme ich ein Einzelzimmer und die Wirtin schmeißt extra für mich die Sauna an. Nach dem Wäsche waschen ist die dann heiß und ich drehe einige Runden. Dann muss ich aber auch schon zu sehen, dass ich wieder rauskomme. Auf 19 Uhr wird mir als Wanderer ein Abendessen gereicht obwohl das Restaurant heute zu hat. Vielen Dank dafür! Das nenne ich mal Service. Der Unterschied zum letzten Hotel ist eklatant!
                            Angehängte Dateien
                            Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

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                            • blauloke

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                              • 22.08.2008
                              • 8302
                              • Privat

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                              #94
                              AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

                              Jetzt bin ich doch überrascht.
                              Dass der E1 direkt durch Hamburg verläuft hätte ich nicht gedacht. Ich habe mir vor kurzem erst wieder mal die E-Wege auf einer Karte angesehen, aber das nicht registriert. Da muss ich in Zukunft wohl genauer hin schauen.
                              Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.

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                              • Wafer

                                Lebt im Forum
                                • 06.03.2011
                                • 8634
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                                #95
                                AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

                                Zitat von blauloke Beitrag anzeigen
                                Jetzt bin ich doch überrascht.
                                Dass der E1 direkt durch Hamburg verläuft hätte ich nicht gedacht. Ich habe mir vor kurzem erst wieder mal die E-Wege auf einer Karte angesehen, aber das nicht registriert. Da muss ich in Zukunft wohl genauer hin schauen.
                                Hallo Blauloke.

                                Die 12 E-Wege tangieren so manche Stadt. Nun bin ich nicht immer so unbedingt ein Freund von Großstadtwanderungen. So habe ich ja Siegen und Frankfurt ausgelassen. Hamburg habe ich mitgenommen weil ich die Stadt kenne und sehr schön finde. Wenn der Weg einigermaßen natürlich bis dicht an die Innenstadt führt finde ich Städte teilweise trotzdem recht interessant. Kilometerlanges teerhatschen liegt mir nicht so. Manchmal ist die Stadtquerung ganz gut geglückt - wie in Hamburg - und manchmal weniger - wie in Lübeck oder Frankfurt. Aber ich sehe die Wege eh nur als Anregung und nicht als absolute Richtschnur. Jeder muss sich seinen Weg so zusammenstellen, wie er am meisten Spaß dran hat. Und damit gibt es dann immer andere Eindrücke obwohl 2 Personen evtl. fast das Gleiche machen.
                                Deutschland scheint bei den E-Wegen übrigens eine ziemlich zentrale Rolle ein zu nehmen. Kaum ein anderes Land wird von so vielen E-Wegen tangiert wie Deutschland. Von den 12 E-Wegen gehen diese durch Deutschland:
                                • E1 - Wie man hier ja wohl ausgiebig mitbekommt.
                                • E3 - Der kreuzt den E1 etwas nördlich von Frankfurt und geht über Fulda und Coburg. Hier hatte ich während meiner 4. Etappe Kontakt mit ihm.
                                • E4 - die Nicht-Alpin-Variante führt auf und an dem Maximiliansweg vom Bodensee bis an die Grenze bei Salzburg. Auf dem E4 war ich auch schon unterwegs. Zu einem Teil gibt es dazu auch einen Bericht.
                                • E5 - hier führen nur ein paar wenige Kilometer durch Deutschland. Aber die sind sehr bekannt durch die Alpenüberquerung von Oberstdorf nach Meran.
                                • E6 - Der ist von Flensburg bis Güster zusammen mit dem E1 geführt, geht dann nach Süden bis er den E3 östlich von Fulda trifft und führt dann mit dem E3 zur Grenze.
                                • E8 - Der kommt bei Bonn aus den Niederlande und führt bis Passau auf deutschem Gebiet. Ihn habe ich in der Region Heidelberg nicht wirklich wahr genommen.
                                • E9 - Den habe ich ja hier auch schon getroffen. Er führt von Leer bis kurz vor Swinemünde auf viel Küstenwegen durch Norddeutschland.
                                • E10 - Der ist ab Rügen auf deutschem Gebiet und führt über Berlin nach Süden und verlässt Deutschland in der Gegend um Zittau. OT: Auf ihm war ich übrigens in den Südalpen unterwegs - sehr schön!
                                • E11 - Aus Holland kommend führt er über Osnabrück, Goslar und Berlin nach Frankfurt an der Oder. Ihn habe ich in Hameln getroffen und hatte einige Irritationen mit ihm.
                                Das sind immerhin 9 von 12 E-Wegen von denen ich unterwegs sogar 6 getroffen habe. Nun, die Organisation, die diese Wege ins Leben gerufen hat, die Europäische Wandervereinigung, hat ihren Sitz in Kassel. Zufall?

                                Na, auf jeden Fall viel Potential für weitere Projekte dieser Art!

                                Gruß Wafer
                                Zuletzt geändert von Wafer; 24.10.2016, 08:33.

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                                • Wafer

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                                  • 06.03.2011
                                  • 8634
                                  • Privat

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                                  #96
                                  AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

                                  37. Tag: Witzhave - Mölln
                                  Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.

                                  Sonntag, 2. Oktober 2016
                                  Strecke: 32 Km – Etappe: 140 Km - Gesamtstrecke: 1.162 Km
                                  Höhenunterschiede: ↑ 150 m, ↓ 150 m
                                  Gehzeit: 7 h 30

                                  Völlig entspannt schlafe ich bis 8 Uhr 45. Der erste Blick geht aus dem Fenster und gilt dem Wetter: Blauer Himmel und Sonnenschein. Warum muss ich gerade an so einem Tag so lange schlafen? Hier fühlt man sich halt wohl und die Sauna war sicher auch nicht ganz unschuldig.
                                  Gestern Abend hatte ich schon verschiedene Routenoptionen ausgetüftelt. Da ich auf Pensionen oder Hotels angewiesen bin und es keine Unterkunft in Güster und Umgebung mehr gibt bleibt nur der direkte Weg nach Mölln. Es sei denn die Chefin weiß Rat.
                                  Das tut sie leider auch nicht – Schade! Den Weg am Drüsensee entlang hätte ich gerne gesehen. Um 9 Uhr 30 breche ich auf. Zuerst geht es zurück zu der Stelle an der Bille, wo ich gestern den Weg verlassen habe.


                                  Eine Brücke über die Bille bei Witzhave

                                  Als schmaler Pfad schlängelt sich der Weg wieder an der Bille entlang durch den Sachsenwald.


                                  Morgendliche Herbststimmung im Sachsenwald

                                  Der Weg ist recht schmal. Aber das Naturschutzgebiet an dieser Stelle auch! Nur die Wegmarkierungen sind teilweise etwas schwierig angebracht: An Abzweigungen sucht man sie teilweise etwas vergeblich und dann kommen sie wieder alle paar Meter.


                                  Im Naturschutzgebiet Billetal

                                  Durch die Feuchtigkeit der letzten Zeit und die aktuelle Wärme sprießen die Pilze. Schade, dass ich abends nicht selber kochen kann. Da war viel Essbares dabei. Diese hier aber weniger.


                                  Herbstliche Waldpilze - teilweise mit Besucher

                                  Viel zu schnell muss ich die Bille wieder verlassen. Mir hat das Stück sehr gut gefallen.


                                  Die Bille

                                  Recht schnell geht es auf Grande zu. Grande und Kuddewörde sind eigentlich schon zusammengewachsen.


                                  Farbenpracht im Oktober am E1

                                  Der Ort – oder besser die Orte – sind gut gepflegt. Da stehen ein paar ausgesucht hübsche Häuser!


                                  Schicke Häuser in Grande

                                  Mit Weitsicht ist hier in der Gegend nicht viel los. Entweder man sieht bis zu einem nahen Wäldchen oder das Grün direkt am Weg ist so hoch, dass man nicht drüber schauen kann. Und Erhebungen gehen hier über ein paar wenige Meter nicht hinaus. Eigentlich schade – bei dem Wetter!


                                  Auf dem E1 von Kuddewörde nach Basthorst

                                  Ich komme an Bienenstöcken vorbei. Was da fliegt sind aber nicht nur Bienen. Da sind auch Hornissen dabei. Ich schaue mir das näher an. Tatsächlich fangen sich die Hornissen die Bienen ein und bringen sie weg.


                                  Angriff einer Hornisse auf eine Biene

                                  Etwas im Zickzack geht es auf Basthorst zu. Viel ist in dem Weiler nicht los. Die E-Wege 1 & 9 führen mich in einen Wald. Dort wird das Betreten aus Gründen des Wildschutzes untersagt. Die Spuren eines Vollernters sind im Wald aber gut zu sehen. Nun ja, der Fahrer hat den Wald ja eigentlich auch gar nicht betreten ...


                                  Auf dem E1 rund um Basthorst

                                  Ich setze mich mal über das Verbot hinweg und folge den E-Markierungen und dem Wanderweg in der Karte.


                                  Wandern auf dem E1 in Schleswig-Holstein

                                  Und so komme ich nach Fuhlenhagen. Wieder so ein Weiler der sich an 2 Straßen entlangzieht. Die eine komme ich rein und der anderen folge ich in nördlicher Richtung wieder hinaus. Ein Akt von ein paar Minuten. Ein paar Kilometer weiter folgt Talkau.


                                  Impressionen vom E1 auf dem Weg nach Mölln

                                  Das scheint etwas größer zu sein. Auf der Karte in der Ortsmitte, wo ich Pause mache, steht was von etwas über 500 Einwpohnern. Hier verlasse ich die E-Wege weil ich auf den nächsten 30 Km hier keine Unterkunftsmöglichkeit gefunden habe.


                                  Talkau

                                  Ich halte auf Niendorf zu. Ein ländliches Dorf wie aus dem Bilderbuch! Selbst die Werbeaushänge an Laternenpfählen, die bei uns für lokale Events für die Jugend werben, vermitteln hier den sehr ländlichen Charakter von Kultur und Einwohnern. Sicher der Renner unter der Dorfjugend!


                                  Ländlich geprägte Veranstaltung

                                  Der Ort hat eine wirklich tolle Fachwerkkirche. Und die ist heute – am Ernte-Dank-Sonntag, sogar den ganzen Tag offen. So schaue ich mir das Kleinod genauer an.


                                  Die Kirche von Niendorf

                                  Ich werde sogar noch über die Geschichte der Kirche, die bis 1581 zurückreicht, aufgeklärt. Und wie unterschiedlich doch die Gemeinde und ihr Pfarrer dem Herrn danken: Die einen gehen auf das Feld und der andere in den Supermarkt!


                                  Erntedank in Niendorf

                                  Ich reiße mich los und mache mich auf den Weg nach Breitenfelde. Hier ist der erste Gasthof mit möglicher Übernachtungsmöglichkeit, den ich für heute ins Auge gefasst habe.


                                  Es geht nach Breitenfelde

                                  Aber nicht mal eine Pause geht weil er geschlossen hat. Also gleich weiter auf Alt-Mölln zu. Als ich Breitenfelde verlassen habe donnert es das erste Mal recht vernehmlich aber noch recht weit hinter mir. Was ist das? Ein Hitzegewitter im Oktober? Was der warme Herbst nicht alles zustande bringt!


                                  Die Kirche von Breitenfelde

                                  Ich lege mal einen höheren Gang ein und sehe zu, dass ich nach Alt-Mölln komme. Den Ort erreiche ich noch trockenen Fußes. Aber das Gewitter und der Regen sind mir ganz dicht auf den Fersen. Der Wind frischt auf – auch ein schlechtes Zeichen. Mitten im Ort treffen mich die ersten Tropfen. Ich überlege ob ich in der Tankstelle mit Bistro unterkriechen soll. Ich entscheide mich dagegen und unterquere die B207. Dort lege ich schon mal eine Schicht für mehr Wärme und eine regendichte Schicht über meine kurzärmelige Wandermontur. Am Ortseingang von Mölln muss ich dann die Kapuze über den Kopf ziehen. Der direkteste Weg in die Stadtmitte führt über den Bahnhof. Auf dem Weg dorthin gibt es nochmal Sonnenschein und Regenbogen.


                                  Ein Regenbogen weißt mir den Weg nach Mölln

                                  Als es dann richtig loslegt flüchte ich in einen türkischen Imbiss. Wie ich feststelle haben die auch ein angeschlossenes Restaurant. Und eine sehr flexible Küche: Ich kann mir einen Vorspeisenteller selber zusammenstellen.


                                  Regenpause beim Türken

                                  Beim Essen suche ich eine Unterkunft und werde schnell fündig. Gar nicht weit weg. Als der Regen wieder aufgehört hat beziehe ich Quartier. Nach einem ausgiebigen Bad fühle ich mich wieder wohl. Das verschärfte Tempo hat der Blasenbildung allerdings Vorschub geleistet. Zum Abendessen will ich dann nochmal zu dem Türken. Der ist aber voll. Ich bin wohl nicht der Einzige, der festgestellt hat, dass der sehr gut ist! Zurück im Hotel esse ich nur noch eine Kleinigkeit und bin wieder schnell im Bett.
                                  Angehängte Dateien
                                  Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

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                                  • Sternenstaub
                                    Alter Hase
                                    • 14.03.2012
                                    • 3313
                                    • Privat

                                    • Meine Reisen

                                    #97
                                    AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

                                    ich lese hier immer interessiert mit und bewundere wirklich deine Unermüdlichkeit beim Dokumentieren, echt klasse das.

                                    Und als ich das gerade dachte, tadelte ich mich selber, weil ich das meines Wissens noch nie hier herein geschrieben habe.
                                    also endlich heute einmal: Danke für diesen Bericht, informativ, kurzweilig, gute Fotos.
                                    Ich schätze, ich bin hier nicht der einzige fleißige Mitleser/in
                                    Two roads diverged in a wood, and I—
                                    I took the one less traveled by,
                                    And that has made all the difference (Robert Frost)

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                                    • Wafer

                                      Lebt im Forum
                                      • 06.03.2011
                                      • 8634
                                      • Privat

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                                      #98
                                      AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

                                      Zitat von Sternenstaub Beitrag anzeigen
                                      ich lese hier immer interessiert mit und bewundere wirklich deine Unermüdlichkeit beim Dokumentieren, echt klasse das.
                                      Hallo Sternenstaub.

                                      Nun, auf dem E1 bin ich nun seit gut 5 Jahren unterwegs. Von daher kann man schon von einer Unermüdlichkeit sprechen. Nun ist der E1 aber auch nicht unbedingt ein Weg, den man in einem Urlaub mal eben abhaken kann. Und wenn ich ehrlich bin: Ich bin mal gespannt wie lange ich das noch mache! Das Nordkap würde mich schon sehr reizen. Aber die Etappen dazwischen sind noch sehr lang und in meinem Reisemodus nicht unbedingt zu machen. Und der Weg soll irgendwann nicht mehr gut markiert sein, ... Aber eines hält mich bei der Stange: Die Neugier wie es in der nächsten Region aussieht. Und da der E1 noch genug Regionen anbiete, die so zu machen sind, werde ich schon noch die eine oder andere Etappe machen. Nur werden die Regionen immer größer und weitläufiger. Und bei so einer Weitwanderung kriegt man kulturelle und landschaftliche Veränderungen sehr gut mit. Ganz anders als bei motorisierten Reisen. Man bekommt ein ganz anderes Gefühl für das durchwanderte Land - in dem Fall ja sogar meine Heimat. Mal sehen was noch kommt ...

                                      Zitat von Sternenstaub Beitrag anzeigen
                                      Und als ich das gerade dachte, tadelte ich mich selber, weil ich das meines Wissens noch nie hier herein geschrieben habe.
                                      also endlich heute einmal: Danke für diesen Bericht, informativ, kurzweilig, gute Fotos.
                                      Ich schätze, ich bin hier nicht der einzige fleißige Mitleser/in
                                      Vielen Dank! Liest man doch irgendwie immer wieder gerne! Und wenn man merkt, dass der Bericht angenommen und gelesen wird, motiviert das ungemein.
                                      Zum Laufen muss man mich ja nicht motivieren. Aber zum Schreiben manchmal schon!

                                      Gruß Wafer

                                      Kommentar


                                      • Goettergatte
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                                        Liebt das Forum
                                        • 13.01.2009
                                        • 27354
                                        • Privat

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                                        #99
                                        AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

                                        Wafer, Was Bismarks popularität betrifft, so war er im Volk, außerhalb politischer Kreise, seinerzeit stets beliebt, seinen "Rausschmiß" als Kanzler nahm man Wilhelm stets übel.
                                        Und du bist dort oben am Sachsenwald und "Der Alte vom Sachsenwald" war ein synonym für Bismark, der seinen Lebensabend auf Schloß Friedrichsruh verbrachte, dort findet sich auch sein Mausoleum.

                                        Mit der Durchquerung des Sachsenwaldes t Du im Übrigen das nachvölkerwanderungszeitliche deutsche Altsiedelland verlassen (in diesem Fall das Land der sächsischen Holtsassen ) und bist jetzt im Siedlungsgebiet der slavischen Polaben (der Elbanwohner ) Der Sachsenwald war, zusammen mit der Schwentineniederung vor bis ca. 900 Jahren sowas wie siedlungsarme Grenzwildnis zwischen Slaven und Sachsen (Limes Saxoniae)
                                        Zuletzt geändert von Goettergatte; 25.10.2016, 16:00. Grund: Nachtrag
                                        "Wärme wünscht/ der vom Wege kommt----------------------
                                        Mit erkaltetem Knie;------------------------------
                                        Mit Kost und Kleidern/ erquicke den Wandrer,-----------------
                                        Der über Felsen fuhr."________havamal
                                        --------

                                        Kommentar


                                        • Wafer

                                          Lebt im Forum
                                          • 06.03.2011
                                          • 8634
                                          • Privat

                                          • Meine Reisen

                                          AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

                                          Hallo Göttergate.

                                          Vielen Dank für deine geschichtlichen Hintergründe! In der Richtung ist weder meine Vorbereitung noch meine Grundbildung wirklich gut! Sehr schön, dass sich das so gut ergänzt! Mit ein paar solchen Hintergrundinfos kann man mit dem Weg und den Bildern doch gleich etwas mehr anfangen!

                                          Gruß Wafer

                                          Nun aber zum
                                          38. Tag: Mölln – Groß Sarau
                                          Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.

                                          Montag, 3. Oktober 2016
                                          Strecke: 27 Km – Etappe: 167 Km - Gesamtstrecke: 1.189 Km
                                          Höhenunterschiede: ↑ 225 m, ↓ 250 m
                                          Gehzeit: 7 h 30

                                          Ich wache um 6 Uhr auf. Der erste Blick geht aus dem Fenster: geschlossene Wolkendecke und Regen. Also nochmal ins Bett! Gegen 9 wache ich das nächste Mal auf. Die Sonne scheint ins Zimmer. Wie machen die das hier? Also raus aus den Federn und fertig machen. Nach dem Frühstück ziehe ich durch den Kurpark zurück zu den E-Wegen. Mittelerweise sind das ja schon drei: E1, E6 und E9. Das Städtchen Mölln hat was! Tolle alte Kirche, eine kleine Burg auf dem Berg, mehrere Seen, super Morgenstimmung, ...


                                          Der morgendliche Ziegelsee bei Mölln

                                          Und außer mir ist wieder kein Mensch unterwegs. Auch die Altstadt ist grandios! Die zusätzliche Altstadtrunde war zwar eigentlich nicht geplant aber gelohnt hat sie sich!


                                          Am Marktplatz von Mölln

                                          Über eine Brücke zwischen Stadt- und Schulsee verlasse ich die Altstadt.


                                          Der Schulsee

                                          Über Treppen geht es erstaunlich weit aufwärts. Diese Ecke von Schleswig-Holstein ist wieder recht hügelig. Und von hier oben hat man auch eine tolle Sicht auf Mölln.


                                          Herbstliches Mölln

                                          Dann geht es in den Wald. Hier herrscht grandiose Morgenstimmung! Hier steht auch das Landeskriegerdenkmal, das früher am Bauhof stand und an den Krieg von 1870/71 erinnert.


                                          Im Wald um Mölln

                                          Dort verlasse ich die E-Wege schon wieder. Der kleine Weg, der auch mit Ratzeburg ausgeschildert ist, gefällt mir besser als der breite Forstweg an dem die Andreaskreuze zu finden sind.


                                          Im Wald ist von der Straße kaum was zu merken - vom tollen Wetter aber leider auch nicht

                                          Die E-Wege stoßen viel zu früh wieder zu mir und schon wird der Weg wieder breiter. Aber durchaus nicht hässlicher!


                                          Auf dem Weg zum Küchensee

                                          Ich kreuze eine stillgelegte Bahnlinie und wandere zum Küchensee hinunter. Mal im Wald und mal auf Feldwegen.


                                          Herbstwandern auf dem E1 zwischen Mölln und Ratzeburg

                                          Das Wetter hat sich toll entwickelt und es wird am See gebadet und gesegelt. Meist im Wald führt mich der Weg auf Ratzeburg zu.


                                          Waldpilz - ob der essbar ist?

                                          Vom Steg bei Waldesruh kann man Teile von Ratzeburg schon sehen.


                                          Der Küchensee mit Ratzeburg

                                          Kurz vor den ersten Ortsteilen geht der Weg auf einem Damm zwischen dem Kleinen Küchensee und dem Küchensee hinüber zur Inselstadt.


                                          Ankunft in Ratzeburg

                                          Am Hauptplatz mache ich Mittag und gehe dann zum Ratzeburger Dom hinüber. Toller alter Ziegelbau!


                                          Der Dom zu Ratzeburg

                                          Und auch der Dom ist geöffnet. Wenn das so weiter geht kriege ich hier noch einen religiösen Flash! Aber der Besuch lohnt sich absolut.


                                          Innenansichten des Ratzeburger Doms

                                          Der Dom ist nun schon fast 800 Jahre alt. Auch die Klosterteile sind gut erhalten und haben ihren Charme.


                                          Der Kreuzgang des Doms von Ratzeburg

                                          Irgendwann reiße ich mich los und wandere immer am Wasser entlang und komme an diversen überfüllten Cafes vorbei. Kurz bevor es wieder in den Wald geht komme ich am Hafen vorbei.


                                          Entspannter Tag der deutschen Einheit am Großen Ratzeburger See

                                          Immer im Wald aber auch immer in wurfweite des Sees zieht der Weg nach Norden. Radler sind einige unterwegs, aber echte Wanderer sehe ich keine. Immer wieder kommt man an kleinen Bootsstegen vorbei an denen reger Betrieb herrscht. Es wird gebadet, gesegelt, getratscht, ...


                                          Segeltörn auf dem Ratzeburger See

                                          So kann Wetter und Landschaft noch eine Weile bleiben. Bei Buchholz wollen die E-Wege aber weg vom See. Aber das will ich noch nicht! Mir gefällt es hier. Also bleibe ich am See.


                                          Am Buchholzer Bootssteeg

                                          Das Cafe am Natur-Campingplatz direkt am See hat offen – obwohl die Öffnungszeiten eigentlich was anderes behaupten. Ich lasse mich nieder, lade die Accus nach und genieße den Nachmittag am See.


                                          Am Buchholzer Campingplatz wird noch gebadet

                                          Irgendwann raffe ich mich auf und gehe weiter. Aber weit komme ich nicht mehr. Der Weg gefällt mir zwar sehr gut aber nach der langen Pause komme ich einfach nicht mehr so richtig in die Gänge.


                                          Seewege führen mich nach Pogeez

                                          In Groß Sarau weckt ein Hinweisschild auf einen historischen Gasthof mein Interesse. Und die haben noch ein Zimmer frei. Naja, eigentlich alle – aber ich brauche ja nur eins. Und wieder habe ich Pech mit dem Restaurant: Auch hier ist das Restaurant heute geschlossen.


                                          Hier geht ein toller Tag zu Ende

                                          Wer sich das an einem Feiertag leisten kann, dessen Gasthof muss gut laufen und kann in der Regel auch gut kochen. Ein Bauernfrühstück habe ich als Abendessen dann doch bekommen. Und das war wirklich sehr gut.
                                          Das war heute wieder ein grandioser Tag! Tolle Gegend hier! So kann es weiter gehen! Der Naturpark Lauenburgische Seen ist auf jeden Fall einen Besuch wert!
                                          Angehängte Dateien
                                          Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

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