Hoyerhagen–Martfeld
Das Grüne entpuppte sich erst einmal als kleines Wohngebiet, immerhin mit gemähtem Grünstreifen, inklusive diversen Picknick-Bank-Tisch-Ensembles entlang eines fließenden Gewässers, das auf der Karte einfach „Hauptkanal“ heißt – es verbindet die Weser mit der Eiter und andersherum. Noch immer ließen mich die umgedrehten Gummistiefel auf Holzpflöcken grübeln – war das vielleicht eine Alternative zum umgedrehten Blumentopf zwecks Anlockens von Ohrenkneifern? Fragen über Fragen … Die Häuser wurden neuer, die Wärmepumpen davor zahlreicher, es folgte ein Gelände mit riesigen Gewächshäusern – und dann übernahm das Umgebungsgrün.
Straßenlaterne mit Hausnummer
Der Weg wurde schnurgerade, aber man konnte Obstbäume zählen: Kirsche, Pflaume, Apfel, Birne, in wechselnder Reihenfolge und auch mal ein Walnussbaum … das waren wirklich viele bis zum nächsten Dorfteil. Ob die jemand beerntet? Jedenfall sah das nach einem super Kirschenjahr aus. In der Ferne konnte man Kuckucke rufen hören.
Noch immer war ich in Hoyerhagen, das sich, mit größeren Zwischenräumen, erstaunlich lange hinzog. Am Ortseingang verursachte ich ein Hundegebellkonzert, dann fotografierte ich das Straßenschild „Im Oor“ und stellte fest, dass der Weg hier auch abzweigte.
Es war auch wirklich lauschig im Oor :-) Maigrün ist zwar immer phänomenal, aber hier war es das ganz besonders. Radfahrende, sowohl einzeln als auch in Grüppchen, kurbelten die fast überhaupt nicht von Autos genutzte Straße entlang, die gesäumt war von schwer duftenden Weißdornhecken. Die Temperatur war gerade so angenehm, es war etwas dämpfig und außerdem windig. Ein Mann lockerte die Erde auf einem frisch bepflanzten Feld – auch er war mit dem Fahrrad da. Vom Ausflugsgrüppchen, das abgebogen war, sah man inzwischen fast nur noch Köpfe und den Ansatz bunter T-Shirts hinter dem Kornfeld.
Was aus der Ferne nach Gaststätte aussah, vielleicht mit Biergarten unter Bäumen, entpuppte sich als Kindergarten namens „Waldwichtel“, und hier gibt es auch eine Bushaltestelle. Etwas enttäuscht war ich schon, denn diesmal wäre ich wohl wirklich eingekehrt – der Gedanke, Pause zu machen, durch Blätter in die Sonne zu blinzeln und etwas Kaltes zu trinken, war sehr verlockend. Aber der halbe Liter Wasser, den ich dabei hatte, war immerhin noch fast vollständig.
Das Schild überraschte – hier in der Nähe ist die Mitte Niedersachsens, damit hatte ich nun nicht gerechnet. Die Möwe sah ich aus dem Augenwinkel, sie war nicht echt, und dazu kam ein Geräusch, das wie eine Stimme klang – hatte das Deko-Tier eben gerade „Moin“ gerufen?
Möglich wäre das schon gewesen, Bewegungsmelder machen sowas, aber nein, diesmal nicht. Vielleicht war es doch wärmer als es sich anfühlte, und die geraden Strecken verursachten schon Halluzinationen … ? 
Ich ließ die Mitte Niedersachsens unbesichtigt und blickte auf die nächste schnurgerade Strecke, zwischen Feldern und jeder Menge Windrädern, deren Flügel regelmäßige, sausende Geräusche verursachten.
Waren das die „Höhen“ des Weserhöhenweges? Jedenfalls heißt das Gebiet „Gehlbergen“
Die Strecke war weniger eintönig als gedacht, irgendwie machte sie Freude. Nach einem Weilchen traf ich einen kuckuckslichtnelkenliebenden Aurorafalter, der ungefähr so schnell unterwegs war wie ich, er flatterte von Nelke zu Nelke, traf unterwegs einen Kohlweißling, drehte mit ihm ein paar Runden und flatterte nach einiger Zeit wieder retour – so war ich schon mal damit beschäftigt, ihn für ein Foto zu erwischen. Sobald sich die Büsche entlang des Weges verdichteten, kam auch weniger Wind durch, und die weitere Flugfauna nahm zu. Wind war hier also durchaus begrüßenswert.
Martfeld kam näher, und hier waren auch wieder mehr Radler- und Spaziergänger·innen unterwegs, was zur Folge hatte, dass gefundene vierblättrige Kleeblätter umgehend verschenkt werden konnten. Ackerfahrzeuge holperten über die Wirtschaftswege, der Geruch von Landluft verdichtete sich weiter. Ob die Kamillenpflanze eine der Art „echte Kamille“ war, war nicht herauszufinden, nach Kamille duften tun ja beide.
Vom Dorf war inzwischen mehr zu sehen. Ich taperte zwischen den Häusern und Gärten durch und verpasste es, weil ich erst einmal nicht abzweigte, noch rechtzeitig zu den Öffnungszeiten des Hofladens dort zu sein. Das war aber nicht weiter schlimm, denn sie haben jeden Tag geöffnet, ein bisschen Wasser hatte ich noch, und notfalls hätte es im dortigen Sanitärhäuschen ebenfalls Wasser gegeben. So wird das Angebot eben bei nächster Gelegenheit getestet – ein Anwohner, der mit seinem Hund unterwegs war und den ich nach dem Weg gefragt hatte, hatte mir eindringlich das dort erhältliche Eis empfohlen :-)
Das Grüne entpuppte sich erst einmal als kleines Wohngebiet, immerhin mit gemähtem Grünstreifen, inklusive diversen Picknick-Bank-Tisch-Ensembles entlang eines fließenden Gewässers, das auf der Karte einfach „Hauptkanal“ heißt – es verbindet die Weser mit der Eiter und andersherum. Noch immer ließen mich die umgedrehten Gummistiefel auf Holzpflöcken grübeln – war das vielleicht eine Alternative zum umgedrehten Blumentopf zwecks Anlockens von Ohrenkneifern? Fragen über Fragen … Die Häuser wurden neuer, die Wärmepumpen davor zahlreicher, es folgte ein Gelände mit riesigen Gewächshäusern – und dann übernahm das Umgebungsgrün.
Straßenlaterne mit Hausnummer
Der Weg wurde schnurgerade, aber man konnte Obstbäume zählen: Kirsche, Pflaume, Apfel, Birne, in wechselnder Reihenfolge und auch mal ein Walnussbaum … das waren wirklich viele bis zum nächsten Dorfteil. Ob die jemand beerntet? Jedenfall sah das nach einem super Kirschenjahr aus. In der Ferne konnte man Kuckucke rufen hören.
Noch immer war ich in Hoyerhagen, das sich, mit größeren Zwischenräumen, erstaunlich lange hinzog. Am Ortseingang verursachte ich ein Hundegebellkonzert, dann fotografierte ich das Straßenschild „Im Oor“ und stellte fest, dass der Weg hier auch abzweigte.
Es war auch wirklich lauschig im Oor :-) Maigrün ist zwar immer phänomenal, aber hier war es das ganz besonders. Radfahrende, sowohl einzeln als auch in Grüppchen, kurbelten die fast überhaupt nicht von Autos genutzte Straße entlang, die gesäumt war von schwer duftenden Weißdornhecken. Die Temperatur war gerade so angenehm, es war etwas dämpfig und außerdem windig. Ein Mann lockerte die Erde auf einem frisch bepflanzten Feld – auch er war mit dem Fahrrad da. Vom Ausflugsgrüppchen, das abgebogen war, sah man inzwischen fast nur noch Köpfe und den Ansatz bunter T-Shirts hinter dem Kornfeld.
Was aus der Ferne nach Gaststätte aussah, vielleicht mit Biergarten unter Bäumen, entpuppte sich als Kindergarten namens „Waldwichtel“, und hier gibt es auch eine Bushaltestelle. Etwas enttäuscht war ich schon, denn diesmal wäre ich wohl wirklich eingekehrt – der Gedanke, Pause zu machen, durch Blätter in die Sonne zu blinzeln und etwas Kaltes zu trinken, war sehr verlockend. Aber der halbe Liter Wasser, den ich dabei hatte, war immerhin noch fast vollständig.
Das Schild überraschte – hier in der Nähe ist die Mitte Niedersachsens, damit hatte ich nun nicht gerechnet. Die Möwe sah ich aus dem Augenwinkel, sie war nicht echt, und dazu kam ein Geräusch, das wie eine Stimme klang – hatte das Deko-Tier eben gerade „Moin“ gerufen?


Ich ließ die Mitte Niedersachsens unbesichtigt und blickte auf die nächste schnurgerade Strecke, zwischen Feldern und jeder Menge Windrädern, deren Flügel regelmäßige, sausende Geräusche verursachten.
Waren das die „Höhen“ des Weserhöhenweges? Jedenfalls heißt das Gebiet „Gehlbergen“
Die Strecke war weniger eintönig als gedacht, irgendwie machte sie Freude. Nach einem Weilchen traf ich einen kuckuckslichtnelkenliebenden Aurorafalter, der ungefähr so schnell unterwegs war wie ich, er flatterte von Nelke zu Nelke, traf unterwegs einen Kohlweißling, drehte mit ihm ein paar Runden und flatterte nach einiger Zeit wieder retour – so war ich schon mal damit beschäftigt, ihn für ein Foto zu erwischen. Sobald sich die Büsche entlang des Weges verdichteten, kam auch weniger Wind durch, und die weitere Flugfauna nahm zu. Wind war hier also durchaus begrüßenswert.
Martfeld kam näher, und hier waren auch wieder mehr Radler- und Spaziergänger·innen unterwegs, was zur Folge hatte, dass gefundene vierblättrige Kleeblätter umgehend verschenkt werden konnten. Ackerfahrzeuge holperten über die Wirtschaftswege, der Geruch von Landluft verdichtete sich weiter. Ob die Kamillenpflanze eine der Art „echte Kamille“ war, war nicht herauszufinden, nach Kamille duften tun ja beide.
Vom Dorf war inzwischen mehr zu sehen. Ich taperte zwischen den Häusern und Gärten durch und verpasste es, weil ich erst einmal nicht abzweigte, noch rechtzeitig zu den Öffnungszeiten des Hofladens dort zu sein. Das war aber nicht weiter schlimm, denn sie haben jeden Tag geöffnet, ein bisschen Wasser hatte ich noch, und notfalls hätte es im dortigen Sanitärhäuschen ebenfalls Wasser gegeben. So wird das Angebot eben bei nächster Gelegenheit getestet – ein Anwohner, der mit seinem Hund unterwegs war und den ich nach dem Weg gefragt hatte, hatte mir eindringlich das dort erhältliche Eis empfohlen :-)
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