[AT, DE] Auf E4 Alpin/Nordalpenweg von Wien bzw. vom Neusiedler See nach Bregenz
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Die Schneefelder am Anfang dieses Sommers waren nicht ohne. Es gab sehr viele Berichte von Bergwanderunfällen. Gut, dass ihr alles gut gemeistert habt - und dass das Wetter noch so prächtig wurde. Genau den Teil (rund um die Göppinger Hütte) des Lechquellengebirges kenne ich noch nicht, von daher sehr interessant, hier Eindrücke zu bekommen.
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80. Tag: Lech – Formarinsee – Göppinger HütteHier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.
Montag, 8. Juli 2024
Strecke: 14 Km
Höhenmeter: ↑ 975 m, ↓ 350 m
Gehzeit: 6 h 45
Gesamtstrecke: 1.319 Km
Gesamthöhenmeter: ↑ 75.525 m, ↓ 63.700 m
Gesamtgehzeit: 452 h 30
Der Morgen begrüßt mich zwar nicht mit Nebel aber mit tiefhängenden Wolken. Wo sollen da heute 8 Stunden Sonnenschein herkommen? Na, da bin ich mal gespannt! Ich frühstücke und begebe mich zur Bushaltestelle.
Der Tag beginnt in Stuben nicht so gut
Mit dem nächsten Bus fahre ich die Kehren hinauf zur Alpe Rauz. Da kann ich ganz im Westen doch tatsächlich sowas wie Wolkenlöcher ausmachen. Über den Flexenpass geht es nach Zürs und weiter nach Lech. Alles Orte, in denen ich auf meiner Nordalpenwegtour schon war.
In Lech fährt mein Anschlussbus das Tal hinter zum Formarinsee genau in dem Moment los, als mein Bus auf der anderen Straßenseite zum Stehen kommt. Da hätte er schon noch 30 Sekunden warten können. Der nächste Bus fährt erst in über einer Stunde.
Ankunft in Lech mit wolkenverhangenem Himmel
Ich will hier aber nicht so lange rumstehen. Da tigere ich lieber mal los und halte auf Zug zu. Ich bleibe an der Straße in der Hoffnung, dass mich ein Auto mitnimmt.
Erste Löcher tun sich über mir auf
Und tatsächlich nimmt mich jemand mit hinauf nach Zug. Da hatte ich aber schon fast die Hälfte geschafft. Ein Rudel Wanderreiter zieht das Tal hinter. Die haben aber leider keinen Platz frei. Das wäre mal eine echte Alternative!
Nach Westen schaut es jetzt schon ganz gut aus
Wieder bleibe ich an der Straße. Bei dem Wetterbericht findet sich vielleicht ein Auto, das mich nochmal mitnimmt. Bei der Säge nimmt mich endlich jemand mit. So viele fahren da gar nicht. Es ist ein Lieferservice für Lebensmittel und er hält am Unteren Älpele. Wir beladen die Materialseilbahn mit Lebensmitteln und fahren weiter. Da weiß ich wenigstens gleich was ich heute Abend auf dem Teller habe.
An der Abzweigung zum Spullersee (1.640 m) steige ich aus. Er beliefert als nächstes die Ravensburger Hütte. Da will ich aber nicht hin.
Ich wandere ein Stück an der Straße in Richtung Formarinsee entlang.
Da oben werde ich nachher noch vorbeikommen
Sehr schön hier! Und kein Mensch unterwegs. Bisher zumindest.
Idyllisches Lechquellengebirge
Dieses Seitental auf dem Bild wird mir heute noch einige Schwierigkeiten bereiten. Das weiß ich jetzt aber noch nicht.
Ein paar Meter weiter biege ich auf den Wanderweg ab und verlasse die Straße. Dieser Lechtalwanderweg verläuft schon seit Lech direkt neben dem Lech entlang. Das wäre eine Alternative zur Straße gewesen. Aber mit den Mitfahrgelegenheiten war es so schon besser.
Der Wanderweg am Lech ist ein Genussweg: Er schlängelt sich durch das Tal immer leicht aufwärts, mal näher am Lech und mal weiter weg.
Aufstieg entlang des jungen Lechs
Je höher ich komme desto mehr bleiben die Bäume zurück und die alpine Landschaft prägt das Tal. Der Lech fließt über ein paar Stufen, ... vielleicht sollte ich doch mal den Lechradweg von Anfang bis Ende fahren? Der fängt ja hier an und führt allerdings auf der Straße entlang. Hätte auch mal was!
Der junge, wilde Lech
Auf einer Wiese ist alles voll mit Alpenrosen. Sieht toll aus! Und da ist mächtig was los, an den Blüten.
Alpenrosen mit diversem Besuch
Irgendwie komme ich hier nicht recht voran: Ständig gibt es was zu sehen.
Gerade fuhr auch der Bus oben auf der Straße vorbei. Den hätte ich genommen, wenn ich in Lech geblieben wäre. Da hat mir der Weg hier rauf aber deutlich besser gefallen! Da konnte ich mich bewegen und es gab was zu sehen und überall Sonne. In Lech wäre ich vermutlich eh nur in ein Café gegangen.
Kaum zu glauben, dass da heute schlechtes Wetter war
Als ich mich der Formarinalpe (1.871 m) nähere, an der wir das letzte Mal aufgehört haben, kommen mir einige Wanderer entgegen. Die sind wohl mit dem Bus das Tal hinter gefahren und laufen jetzt abwärts. Ich bin ja einer, der lieber aufwärts läuft. Aber das habt ihr ja sicher schon mitbekommen.
Tierische Begegnung an der Formarinalpe
Auch dieses Mal hat die Formarinalpe geschlossen. Schade eigentlich. Jetzt eine kleine Pause auf der Terrasse, wo die Wanderer alle weg sind ...
Ich nehme den Weg neben der Alpe, der die Hänge hinaufführt. Ein wirklich schöner Wanderweg!
Aufstiegsweg von der Formarinalpe zur Göppinger Hütte
Je höher ich komme, desto niedriger wird die Vegetation. Kurz vor dem Johannesjoch (2.037 m) gibt es kaum noch was - außer Wiese.
Kurz vor dem Johannesjoch
Was hier oben noch einiges liegt, ist Schnee! So viel hatte ich auf Höhen bis 2.000 Meter nicht erwartet! Die Hütten haben hier schon 3 Wochen offen. Wie war das dann erst an den ersten Tagen?
Erste größere Schneefelder sind zu queren
Ein Stück rechts vom Weg liegt ein kleiner See. Der sieht mal richtig toll aus! Da mache ich Pause! Die Idee hatten zwei andere Wanderer wohl auch. Ins Gespräch gekommen, staunen sie, dass ich hier alleine unterwegs bin. Der Weg sei weiter oben noch sehr schneelastig. Und sie seien laut dem Hüttenwirt mit die ersten dieses Jahr, die diesen Weg gehen. Hoppla! Da muss wohl noch einiges drin liegen. Vor mir sollen wohl 2 Wanderer auch unterwegs sein, die es probieren wollen.
Pause an einem namenlosen See
So kürze ich die Pause doch etwas ab und sehe zu, dass ich die 2 noch erwische. Dann wäre ich zumindest nicht mehr alleine unterwegs.
Der Weg ist hier nur eine kleine Trittspur, die mit ein paar Farbklexen markiert ist. Aber es lohnt sich: Die Aussicht ist der Renner!
Blick nach Westen in Richtung Feldkirch
Weiter oben wird es zunehmend felsiger. Die Markierungsfarbe wechselt von Rot-Weiß auf Blau-Weiß – der Weg wird also alpiner. Vor mir auf den Schneefeldern kann ich die 2 Wanderer erkennen. Und ich sehe vor allem ihre Spuren.
Die Schwarze Wand hat noch viel Weiß
Zunächst ist es noch recht eben. Aber je weiter ich mich der Wand nähere desto steiler wird der Weg und auch die Schneefelder. Überhaupt nehmen die Schneefelder deutlich zu.
Der schneereiche Weg unter der Schwarzen Wand
Inzwischen habe ich die beiden Wanderer erreicht und wir steigen zusammen weiter auf. Das ist ihnen auch recht, denn dann haben sie noch einen mehr, der Stufen schlägt. Denn von der Spur der beiden absteigenden Wanderern ist wenig zu sehen. Und von den Markierungen auch nicht. Die sind hier alle noch unter dem Schnee.
Wir halten ganz grob die Richtung und suchen immer nach Wanderwegmarkierungen, wenn wir auf Felsen kommen. Das braucht ganz schön Zeit!
Schneereicher Aufstieg zur Göppinger Hütte
Dann wird der Weg steiler und zieht eine Rinne hoch. Die Schneefelder enden nicht mehr in Sichtweite, sondern fallen unter uns über eine Kante. Jetzt nur nicht ins Rutschen kommen! Wo es geht versuchen wir auf den Felsen zu bleiben. Aber die Randkluften sind teilweise recht breit und man kommt dann unter das Schneefeld.
Schneereicher Aufstieg
Das ist ein toller Weg hier rauf - auch unter diesen Bedingungen! Zum Glück haben wir noch genug Zeit. Denn die läuft uns hier ziemlich davon! Aber es macht uns richtig Spaß!
Tolle Wegführung
Der Ausstieg aus der Rinne erfolgt wieder auf dem Schnee mehr nach Gefühl und GPS als nach Markierungen. Ab und zu kommen wir aber auf Felsen zum Stehen. Also für Mitte Juli und diese Höhe liegt hier noch gehörig viel Schnee!
Schwarze Wand ganz weiß
Der Weg wird wieder flacher und die Schneefelder zum Glück auch. Vor allem verschwinden sie nicht mehr im Abgrund, sondern enden unterhalb von uns.
Die letzten Schneefelder sind nicht mehr ganz so steil
Der Nordalpenweg führt uns auf einen Sattel neben dem östlichen Johanneskopf (2.383 m). Hier haben wir den ersten Blick auf unser Ziel: Die Göppinger Hütte.
Letzte Pause mit Blick auf die Göppinger Hütte
Wir haben hier rauf ca. 2 h länger gebraucht als angeschrieben. Sowas muss man einkalkulieren. Der Weg hinunter zur Hütte hält noch eine Weile am Kamm entlang und dreht dann nach links ab um zur Hütte hinunter zu führen.
Großartige Wege am Grat einer Wächte entlang
Hier laufen die Schneefelder alle flach aus. Da kann man es abwärts gut laufen lassen. Recht zügig verlieren wir die mühsam erarbeiteten Höhenmeter. Ein Blick zurück zeigt, was wir in sehr kurzer Zeit abgestiegen sind.
Da kommen wir her ...
Jetzt ist es nicht mehr weit.
... und da wollen wir hin - zur Göppinger Hütte vor der Hochlichtspitze
Ich bin gut geschafft als wir ankommen. Das Stufenschlagen strengt ganz schön an. Und das konzentrierte Gehen besorgt den Rest. Ich beziehe ein Lager und genieße den Nachmittag vor der Hütte. Es sind erstaunlich viele hier auf der Hütte! Der Normalweg scheint völlig frei von Schnee zu sein. Und der Weg zur Biberacher Hütte hinüber auch. Das ist mir recht! Da will ich ja morgen hin und nochmal so ein anstrengendes Stück brauche ich jetzt nicht.
Die Wege auf die Braunarlspitze und nach Lech hinüber sind noch gesperrt. Ein Hubschrauber kommt und setzt hier zwei Wanderer ab, die von Lech kommend sich im Schnee völlig verstiegen hatten und weder vor noch zurückgekommen sind. Da bin ich froh, dass wir gut über den Weg gekommen sind!
Ein Blick auf den Wetterbericht verspricht morgen noch einen schönen Tag aber übermorgen soll es schon wieder regnen. Na, das wird hoffentlich nicht so nass werden, wie es sich jetzt anhört!
Nach einem guten Abendessen bin ich beizeiten im Bett. Die ersten Tage einer Tour machen mich doch immer wieder ziemlich fertig! Gute Nacht!Zuletzt geändert von Wafer; 14.11.2024, 10:56.
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Hallo OutOfSaigon.
Das Postamt hat damals noch eine andere Bedeutung gehabt als heute: In Zeiten ohne E-Mail und UPS war das teilweise die einzige Verbindung in die weite Welt. Wobei: Zu der Zeit war es eher verpöhnt über den Rest der Welt bescheid zu wissen. Aber lassen wir das lieber ... war auch keine einfache Zeit!
Zitat von OutofSaigon Beitrag anzeigenIch bin gespannt, ob es ein Foto gibt, das zeigt, wie Kamerad Wafer im Schnee versinkt (denn dies hatte er ja neulich erst angedeutet) ...
Mal sehen ob ich diesen Sonntag genug Zeit finde, den nächsten Tag endlich fertig zu machen ...
Viele Grüße
Wafer
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Zitat von Wafer Beitrag anzeigen... So passiert es, dass ich Anfang Juli im Zug sitze und bis Bludenz fahre.
Ich wette, ich bin überhaupt öfter in Bludenz aus-, ein- oder umgestiegen als irgend jemand von euch; denn ich war sehr oft im Montafon. Dies geht letzten Endes darauf zurück, daß mein Großvater in den Vierzigerjahren das Bludenzer Postamt geleitet hat. Hier seht ihr ihn (mit Hut und Aktentasche):
Zitat von Wafer Beitrag anzeigenAber die Schneelage scheint teilweise noch recht angespannt zu sein.
Zuletzt geändert von OutofSaigon; 04.11.2024, 13:00.
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Prolog 13. Etappe: Lechquellengebirge
Lange hat es dieses Jahr gedauert bis man in den Nordalpen wandern kann. Die Wettersituation wird zunehmend stabiler. Aber die Schneelage scheint teilweise noch recht angespannt zu sein. Das soll sich aber von Tag zu Tag verbessern, da es jetzt schon deutlich wärmer ist. Also plane ich zunächst eine kleinere Eingehtour im Bereich des Lechquellengebirges bevor es in die Berchtesgadener Alpen geht.
Mir fehlt noch die Etappe vom Formarinsee zur Biberacher Hütte. Das will ich als erstes angehen. Dann will ich über den Hochschereweg nach Damüls. Den habe ich schon mal in der anderen Richtung gemacht. Da fand ich ihn richtig gut! Ich hoffe dann fit zu sein um die große Überschreitung am Hochkönig mit meinem ODS-Bekannten und meinem Neffen zu machen.
So passiert es, dass ich Anfang Juli im Zug sitze und bis Bludenz fahre. Der letzte Bus an dem Abend bringt mich noch bis Stuben. Weiter komme ich heute nicht mehr. Ich kriege ein Zimmer in einem der Hotels und noch eine Kleinigkeit zu essen. So richtig einladend sieht das Wetter allerdings nicht aus!
Nebel am späten Abend in Stuben
Der Wetterbericht will heute Abend eigentlich schon ganz gutes Wetter. Und morgen soll es sonnig werden. Das sieht hier noch nicht so aus! Aber das werde ich ja morgen sehen.
Also dann: Bis Morgen!Zuletzt geändert von Wafer; 03.11.2024, 22:47.
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Epilog: Bregenzerwaldgebirge
Der Bregenzer Wald hat mich wieder voll überzeugt! Obwohl wir eigentlich moderate Höhenmeter hatten und die Baumgrenze nie überschritten haben war das Gefühl auf dieser Tour trotzdem alpin und mit tollen Aussichten behaftet. Dadurch das man den Bodensee mit dem südlich angrenzenden Appenzeller Land sieht und weiter südlich das Rätikon sowie westlich das Lechquellengebirge ergibt sich optisch ein sehr alpines Ambiente.
Nordalpenwegbegehern empfehle ich ab der Bregenzer Hütte – oder eigentlich kurz davor - die Variante über die Hochälpelehütte nach Bödele! Diese ist deutlich schöner vom Weg her und die Ausblicke bieten deutlich mehr als die Schotterstraße im Wald.
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Zitat von blauloke Beitrag anzeigenHallo Wafer, wie üblich hast du deine Wanderung auf dem E4 schön beschrieben. Nur Schade, dass du bald fertig bist.
Ich habe zwar jetzt die beiden Seen zu Fuß miteinander verbunden aber ich plane dieses Jahr noch ca. 10 Etappen.
Einen Nachschlag gibt es also noch.
Viele Grüße
Wafer
Hallo Beigl.
Zitat von beigl Beitrag anzeigenSchön! Man sagt übrigens alemannisch mit Artikel "das Bödele" bzw. nicht in sondern "aufs Bödele" - kommt denke ich von "Boden".
Zitat von beigl Beitrag anzeigenHast dir eigentlich schon dein Abzeichen abgeholt? 😀
Viele Grüße
Wafer
Hallo Stefan und Fjellfex.
Zitat von StefanBoe Beitrag anzeigenLieber Wafer, das sind doch die großen Momente im Leben, wo uns kontrollierten, womöglich noch männlichen Mitteleuropäern Tränen der Rührung unvermittelt übers Gesicht laufen. Du hast einen Wander-Kindheitstraum, den Nordalpenweg, in kurzer Zeit beherzt in die Tat umgesetzt. Und dazu noch hier im Forum einen tollen, liebevollen Bericht veröffentlicht. Chapeau!!Zitat von Fjellfex Beitrag anzeigen+1
Sowas kann ich jedem mal empfehlen!
Viele Grüße
Wafer
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Zitat von StefanBoe Beitrag anzeigenLieber Wafer,
das sind doch die großen Momente im Leben, wo uns kontrollierten, womöglich noch männlichen Mitteleuropäern Tränen der Rührung unvermittelt übers Gesicht laufen. Du hast einen Wander-Kindheitstraum, den Nordalpenweg, in kurzer Zeit beherzt in die Tat umgesetzt. Und dazu noch hier im Forum einen tollen, liebevollen Bericht veröffentlicht. Chapeau!!
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Lieber Wafer,
das sind doch die großen Momente im Leben, wo uns kontrollierten, womöglich noch männlichen Mitteleuropäern Tränen der Rührung unvermittelt übers Gesicht laufen. Du hast einen Wander-Kindheitstraum, den Nordalpenweg, in kurzer Zeit beherzt in die Tat umgesetzt. Und dazu noch hier im Forum einen tollen, liebevollen Bericht veröffentlicht. Chapeau!!
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79. Tag - Nachmittags: Wolfurt - BregenzHier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.
Dienstag, 26. September 2023
Strecke: 4 Km
Höhenmeter: ↑ 25 m, ↓ 25 m
Gehzeit: 1 h
Gesamtstrecke: 1.305 Km
Gesamthöhenmeter: ↑ 74.550 m, ↓ 63.350 m
Gesamtgehzeit: 445 h 45
Das Auto stellen wir direkt unter der Autobahnbrücke an der Bregenzer Ach ab. Das gehört noch zu Wolfurt und auf dem Radweg, der am Fluss herunterkommt bin ich seinerzeit auf dem E5 von Alberschwende heruntergekommen. Auch hier macht sich bemerkbar, dass Vorarlberg sein neues Wegesystem hat: Obwohl hier der E4 sich vom E5 trennt steht nichts davon dran. Auch nichts vom Nordalpenweg oder vom Weg mit der Nummer 201 – der aktuellen Nordalpenwegnummer. Man muss immer das nächste Ziel kennen und den Weg dorthin wählen. Wo der Nordalpenweg normalerweise mal auf einer alternativen Route entlang führt, ist das nicht mehr erkennbar.
Unter der Autobahn hängt auf der östlichen Seite ein Fußgänger- und Radweg unter der Fahrbahn. Der Weg ist erstaunlich gut besucht.
Auf der anderen Achseite halten wir uns links und umwandern in nord-westlicher Richtung die Autobahnabfahrt. Damit betreten wir offiziell das Gemeindegebiet von Bregenz. An der nächsten Kreuzung treffen wir auf die alte Bahntrasse der Bregenzerwaldbahn. Ihr folgen wir nun ein Stück
Auf der alten Bahntrasse der Bregenzerwaldbahn
Durch das Folgen der alten Bahnlinie ist eigentlich klar, dass der Weg nirgends mal schnell unerwartet abbiegen kann. Wir folgen der Straße und später dem Radweg und die Häuser nehmen etwas Abstand zum Weg. Das liegt daran, dass der Weg nun auf einen alten Tunnel zuhält, der uns unter einem leichten Bergrücken hindurchführt.
Im Tunnel der alten Bahnlinie
Hat auch mal was!
Dahinter geht es entlang eines kleinen Waldes nach Norden und über 2 Straßen erreichen wir den Bahnhof von Bregenz. Das ist jetzt nicht wirklich ein Schmuckstück. Die meisten Beschreibungen des Nordalpenweges enden hier. Ich habe damals meine Tour direkt am Wasser des Neusiedler Sees begonnen und möchte sie auch direkt am Wasser des Bodensees beenden. Also nehmen wir die Überführung über die Gleise und kommen direkt in den Bereich der Seepromenade mit seinem kleinen Park.
Ankunft am wenig stimmungsvollen Bahnhof
Rechts steht der Musikpavillon und links hat sich die ÖBB museal verewigt.
Alte Dampflok auf dem Spielplatz am See
Vor uns liegt der Bodensee. Links stehen die Gebäude der Seebühne. Hier ist gerade große Baustelle: Das neue Bühnenbild wird gebaut. Das erfolgt durch teilweises zuschütten des Sees, damit die Bagger bis zur Bühne fahren können.
Die Seebühne ist im Augenblick eine einzige Baustelle
Vorne am See beginnt – oder endet – die Seepromenade von Bregenz. Vor mir liegt der Bodensee.
Hurra - Der Bodensee ist erreicht
Ich stehe am See und mir laufen Tränen über das Gesicht. Wo kommt jetzt das her? So kenne ich mich gar nicht!
Irgendwann komme ich dahinter: Ich habe gerade emotional beendet, was ich seit meiner Kindheit als Traum, man könnte auch sagen als ‚Messlatte‘, im Kopf hatte! Gut, ich habe noch ein Loch von ca. 20 Km im E4 Alpin bzw. Nordalpenweg. Aber ich habe den Neusiedler See ohne Lücke mit dem Bodensee durch wandern verbunden - mit der Variante über die Braunarlspitze, Lech und den Rüfikopf. Das Loch im richtigen Nordalpenweg werde ich natürlich noch stopfen und ich möchte noch diverse Varianten kennen lernen, aber das ist im Augenblick nicht entscheidend. Das werde ich nächstes Jahr noch alles irgendwie erwandern. Entscheidend aber ist, dass ich nach verhältnismäßig kurzer Zeit ein gewaltiges Projekt gestemmt habe: Ich bin von Wien und von Rust am Neusiedler See im äußersten Osten Österreichs bis nach Bregenz am Dreiländereck im Westen Österreichs gewandert und habe dabei viele Regionen, Kulturen und Landschaften kennen gelernt. Seit meiner Kindheit war der E4 Alpin immer das Maß der Dinge – und jetzt habe ich gezeigt, dass ich diesem Maß gewachsen bin! Und diese Wanderreise hat mir auch gezeigt, dass alles machbar ist, was einem als Traum vorschwebt!
Wir setzen uns am Wirtshaus am See hin und feiern das mit einem Eis mit Blick auf den See und den Pfänder.
Pause mit Blick auf den Pfänder und den Bodensee
Wir wollen zurück durch den Park und die Fußgängerzone schlendern. Da ist aber eine große Baustelle. Da wird irgendwas gebaut. Also gehen wir direkt zum Bahnhof zurück, rufen uns ein Taxi, das uns zum Auto zurückbringt. Bei bestem Wetter fahren wir heim.Zuletzt geändert von Wafer; 30.04.2024, 12:08.
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Schön! Man sagt übrigens alemannisch mit Artikel "das Bödele" bzw. nicht in sondern "aufs Bödele" - kommt denke ich von "Boden".
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Hallo Wafer,
wie üblich hast du deine Wanderung auf dem E4 schön beschrieben.
Nur Schade, dass du bald fertig bist.
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79. Tag - Vormittags: Alberschwende - BödeleHier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.
Dienstag, 26. September 2023
Strecke: 7 Km
Höhenmeter: ↑ 500 m, ↓ 75 m
Gehzeit: 2 h 30
Gesamtstrecke: 1.301 Km
Gesamthöhenmeter: ↑ 74.525 m, ↓ 63.325 m
Gesamtgehzeit: 444 h 45
Da ich mit meinen Knien lieber auf- als absteige machen wir die Tour in umgekehrter Richtung: Regulär müsste ich den Weg von Bödele nach Alberschwende wandern. So aber gehen von Alberschwende aufwärts nach Bödele. Wir fahren mit einem Taxi – Busse streiken heute Vormittag – nach Alberschwende (710 m) und nehmen dann den Nordalpenweg wieder hinauf nach Bödele, wo wir gestern gestartet und angekommen sind.
Am Dorfplatz an der Kirche steigen wir aus. Vor ein paar Jahren kam ich hier auf dem E5 von Verona kommend die Hauptstraße herunter, nachdem ich die Wendelinkapelle besucht hatte. Die kann ich da oben liegen sehen. Damals bin ich hier an der Kirche vorbei nach Norden gewandert um auf den Höhenzug hinauf zu steigen, auf ihm entlang zu wandern und vom Gasthof Dreiländerblick hinunter nach Wolfurt zu steigen.
Heute orientieren wir uns nach Süden – den Hang hinauf. Schon nach wenigen Metern verlassen wir den Ort und haben einen tollen Blick über Alberschwende.
Rückblick auf Alberschwende
Die ersten Meter sind noch asphaltierte Feldwege. Am Weg liegen herausgeputzte Bauernhöfe.
Ein Bergbauernhof oberhalb von Alberschwende
Wir lassen uns heute viel Zeit – wirklich weit wollen wir heute ja eigentlich nicht. Da kann man schon mal das Wetter und die tolle Sicht in Richtung Bodensee genießen, die mit jedem Höhenmeter immer besser wird.
Erste Blicke reichen bis zum Bodensee
Der Bregenzer Wald gibt sich hier sehr gesittet. Schwierigkeiten soll es auf dem Weg heute nicht geben. Das bedeutet aber nicht, dass es keine Höhenmeter zu bewältigen gibt. Stetig geht es aufwärts. Und ein Bergbauernhof ist schöner als der andere!
Gläubiges Bergvolk
Neben so manchem Hof steht eine Kapelle. Diese hier ist schon fast eine Kirche. Und die ist top in Schuß – Respekt!
Als der Teer bei ca. 960 Höhenmetern endlich hinter uns liegt nehmen wir die Einladung einer Pausenbank gerne an und genießen den Blick in die Landschaft.
Der Blick wird weitläufiger
Auf einer Schotterstraße geht es noch bis zum nächsten Hof, wo wir endlich nach rechts auf einen Wanderweg abbiegen. Und gleich wird es anständig steil. Aber der Weg gefällt mir jetzt wirklich gut!
Schöne Wanderwege
Wir kommen wieder hinauf auf Weiden und haben wohl einen leichten Sattel erreicht: Der Blick geht weit nach Süd-Ost in Richtung der Berg.
Blick über den Bregenzer Wald und Lechquellengebirge
Im Vordergrund sind gut die Hänge zu sehen, über die wir gestern von der Bregenzer Hütte zurückgewandert sind. Die Skipisten sind auch bei diesem wirklich kleinen Skigebiet nicht zu übersehen. Genau an der richtigen Stelle haben die wieder eine Bank für uns aufgestellt. Also: Pause!
Pause
Durch den Wald geht es ein Stück richtig steil aufwärts. Oben, kurz unterhalb des Geißkopfes, wird es dann wieder ebener und wir kommen aus dem Wald. Schön hier!
Es geht aufwärts
Damit haben wir die meisten Höhenmeter für heute schon. Die Höhe haltend wandern wir auf Bödele zu. Auf den Weiden um uns herum herrscht viel Betrieb.
Hier herrscht Einigkeit und Frieden
Es geht durch ein paar Bauerhöfe hindurch und der letzte Anstieg steht an. Mit großartigen Aussichten auf die umliegenden Berge.
Das Lechquellengebirge grüßt herüber
Über uns, vor dem Wald, können wir die ersten Häuser von Bödele sehen. Da stand gestern unser Auto. Auf sonnigen Wiesenwegen bringen wir die letzten Höhenmeter für heute hinter uns.
Letzter Aufstieg nach Bödele am Losenpass
Wer Angst vor direktem Kontakt mit Rindern hat, dem sei gesagt: Hier trennt uns nichts von den Tieren. Die kümmern sich aber nicht um uns. Und das trotz Hund. Der ist aber auch an der Leine und weiß, dass er jetzt keinen Mist bauen darf.
Abschied von den friedlichen Bewohnern dieser Gegend
Viel zu schnell sind wir oben – zumindest für meinen Geschmack! Das ging überraschend schnell! Was jetzt? Ein Bus fährt in 10 Minuten nach Dornbirn hinunter, wo unser Auto steht. Der Streik soll inzwischen vorbei sein. Mal sehe, ob er kommt. Fast überpünktlich steigen wir ein. In der Innenstadt von Dornbirn steigen wir aus und schlendern noch durch das Städtle. In einem schönen Café kehren wir ein und machen Mittagspause. Und beraten vor allem, was wir heute noch machen wollen. Schnell sind wir uns einig: Wir fahren nach Bregenz und nehmen den Weg dort wieder auf, wo er von Wolfurt nach Bregenz führt. Ich bin damals dort an der Bregenzer Ach geblieben und bin nach Hard am Bodensee weitergewandert. Dort will ich das Auto hinstellen und die letzten Meter durch Bregenz zum Bodensee wandern. Ich will ja schließlich den ganzen Nordalpenweg mal gegangen sein. Da lasse ich diesen Teil natürlich nicht aus.
So schlendern wir zum Auto zurück, das noch am Hotel steht und brechen auf um nach Wolfurt zu fahren.
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Zitat von Muecke Beitrag anzeigenDu beschreibst sehr anschaulich, warum ich mich vor ein paar Jahren schnell daran gewöhnt habe, (Hütten-)Übernachtungen mit Hund (weit) im Voraus zu buchen - auch, wenn die Flexibilität dadurch etwas leidet...
Aber eine wirklich hübsche Gegend durchwandert Ihr da! Und freut mich natürlich auch, endlich mal Deinen Hund "kennenzulernen".
Ja, wandern mit Hund bedarf einer recht aufwendigen Logistik - Leider! Und wenn du meinen Hund bei einer Weitwanderung sehen willst, dann solltest du mal bei meinem Reisebericht über den Neckarweg reinschauen.
Zitat von StefanBoe Beitrag anzeigenDas sieht nach einer echt schönen Tour aus - und ihr hattet ja Bombenwetter. Den Bregenzer Wald habe ich zu Beginn einer Alpenüberquerung (Bodensee- Lago di Como) kennen und schätzen gelernt: Von grün-lieblich bis grün-alpin. Bin auf eure nächste Etappe gespannt, die, wenn ich es richtig kapiert habe, ja Richtung alpin verlaufen müsste.
Ich befürchte, dass ich dich da leider enttäuschen werde: die nächsten Etappen führen zum Bodensee hinunter. Die Etappen weiter in Richtung Lechquellengebirge findest du in meinem Reisebericht von vor ein paar Jahren. Da bin ich damals von Dornbirn zu der Abzweigung bei der Bregenzer Hütte aufgestiegen und dann über den Hohen Freschen, das Freschenhaus, Damüls und den Hochschereweg zur Biberacher Hütte gewandert. Weiter ging es damals über die Braunarlspitze, einen der höchsten Berge im Lechquellengebirge, hinunter nach Lech. Damit fehlt mir noch das Stück vom Formarinjoch zur Göppinger Hütte und weiter zur Biberacher Hütte zur Vervollständigung des Nordalpenweges. Eine durchgehend gewanderte Strecke besteht aber schon zwischen Wien, Rust und dem Bodensee. Aber eben nicht alles exakt auf dem Nordalpenweg. Das will ich aber dieses Jahr noch ändern. Und noch ein paar Varianten kennenlernen, zu denen ich bisher noch nicht gekommen bin.
Schön, dass ihr zwei so treue Leser seid! Das freut mich sehr!
Viele Grüße
Wafer
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Das sieht nach einer echt schönen Tour aus - und ihr hattet ja Bombenwetter. Den Bregenzer Wald habe ich zu Beginn einer Alpenüberquerung (Bodensee- Lago di Como) kennen und schätzen gelernt: Von grün-lieblich bis grün-alpin. Bin auf eure nächste Etappe gespannt, die, wenn ich es richtig kapiert habe, ja Richtung alpin verlaufen müsste.
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Du beschreibst sehr anschaulich, warum ich mich vor ein paar Jahren schnell daran gewöhnt habe, (Hütten-)Übernachtungen mit Hund (weit) im Voraus zu buchen - auch, wenn die Flexibilität dadurch etwas leidet...
Aber eine wirklich hübsche Gegend durchwandert Ihr da! Und freut mich natürlich auch, endlich mal Deinen Hund "kennenzulernen".
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78. Tag: Bödele – Bregenzer Hütte - BödeleHier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.
Montag, 25. September 2023
Strecke: 12 Km
Höhenmeter: ↑ 475 m, ↓ 475 m
Gehzeit: 4 h
Gesamtstrecke: 1.294 Km
Gesamthöhenmeter: ↑ 74.025 m, ↓ 63.250 m
Gesamtgehzeit: 442 h 15
Das Auto steht auf dem Parkplatz am Losenpass (1.139 m). Irgendwie werden wir hier schon irgendwann wieder ankommen. Dann wollen wir uns um ein Hotel kümmern. Hier in Österreich gibt es schließlich mehr Hotels, die Hunde aufnehmen als in Deutschland. Habe ich zumindest mal irgendwo gehört! Und so groß ist unser Zwergpinscher ja auch wieder nicht.
Es geht los auf Teerstraßen, die sich mit der Zeit zu Schotterstraßen entwickeln. Hier stehen halt auch viele Wochenendhäuser und die wollen alle bis zur Haustür fahren.
Start in Bödele am Losenpass
Aber es dauert zum Glück nicht gar zu lang, bis wir auf bessere Wege kommen. Die Anzahl der Lift ist hier zwar recht hoch aber deren Länge und Größe dafür überschaubar.
Die Wege werden kleiner
Schnell stelle ich fest, dass ich wohl zu schnell unterwegs bin. Da wäre eine frühe erste Pause vielleicht eine gute Idee! Aber mit meinem Talent für Ruhetage bei Hütten ist ja wohl klar, dass wir an der Meierei natürlich keine Pause machen können: Alles ist zu. Also am besten gleich weiter. Über kaum erkennbare Pisten führt uns ein schöner Weg aufwärts.
Der Blick zurück wir immer besser!
Großartige Aussichten auf den Bodensee
Die Wege sind hier wirklich einfach zu gehen aber trotzdem recht schön. Und das obwohl wir mitten in einem, zugegebenermaßen recht kleinen, Skigebiet sind. So ziehen wir hinauf in Richtung Lank bzw. Hochälpelehütte.
Stetig geht es aufwärts
Je höher wir kommen, desto öfter frage ich mich warum der Nordalpenweg offiziell unten durch den Wald geführt wird!
Großartige Aussicht am Lank
Und dabei geht es nicht nur um die Sicht über den Bodensee! Nein, man kann von hier oben sehr viel überblicken. Auch den Voralpinen Bereich in Richtung Norden.
Nach Norden laufen die Berge langsam aus
Ab der Bergstation der fix geklemmten Doppelsesselbahn Lank geht es auf einen tollen Kammweg entlang aufwärts, der uns zeigt, warum sie mehr zu bieten haben als Tal- und Waldwege.
Der Bregenzer Wald
Je näher man dem Hochälpelekopf kommt, desto alpiner werden die Blicke – Zumindest in Richtung Osten. Denn dort sind Berge des Lechquellengebirges zu sehen. Man versteht zwar sehr gut, warum das Gebirge hier ‚Bregenzeraldgebirger‘ heißt, aber am Horizont ist klar erkennbar, dass es dahinter deutlich alpiner weitergeht.
Am Hochälpelekopf
Und im Süden präsentiert sich das Rheintal mit der Schweiz, Liechtenstein und dem Rätikon. Da gibt es immer was zusehen! Vom Hochälpelekopf vor allen aber auch die Hochälpelhütte (1.467 m)!
Die Hochälpelehütte mit der Schweiz im Hintergrund
Tolle Aussichtslage! Das Rheintal ist gut zu sehen. Wir machen Mittagspause. Die Versorgung ist gut: Gutes Essen und viel Platz auf der Terrasse. Leider hätten wir hier wegen des Hundes nicht übernachten dürfen, wenn wir es vorgehabt hätten. Wandern mit Hund macht besonders bei Übernachtungen in Hütte Schwierigkeiten. Es gibt zwar viele Hütte, die sowas zulassen, aber jede hat andere Bedingungen.
Also ziehen wir irgendwann weiter. Immer am Kamm entlang wandern wir etwas abwärts.
Auf Wanderwegen geht es am Kamm entlang abwärts
Das Bregenzerwaldgebirge ist hier extrem grün und – wie der Name schon sagt – bewaldet. Trotzdem fehlt es nicht an Aussichten. Irgendwas ist immer zu sehen!
Was gibt es wohl da zu sehen?
Eines sei mal an dieser Stelle kurz angemerkt: Das Wandern mit Hund ist hier sehr entspannt! Solange man nicht übernachten will ...
Der Weg führt uns gut erkennbar immer weiter abwärts. Teilweise im Wald und teilweise über die Wiesen der Almen.
Die grünen Berge von Vorarlberg
Für richtig gute Fernsicht ist es heute zu diesig. Aber im Süd-Osten kann man das Rheintal liegen sehen und dahinter das Appenzeller Land, das ich auch so gerne besuche.
Schweizblick
Je niedriger wir kommen, desto rarer werden die Fernblicke. Aber es bleibt trotzdem schön: Es bleibt abwechslungsreich und die Wege schön.
Schattiger Kammweg
Es geht immer weiter auf den nächsten Sattel zu. Sobald die Bäume lichter werden können wir eine Alm unter uns liegen sehen. Ich kann gut verstehen, dass die frisch renoviert wurde: Der Blick ist einfach der Knaller! Wissen die Almwirte eigentlich immer, in welcher tollen Aussichtslage sie arbeiten dürfen? Wenn ich da so an manche Aussicht am Band eines Automobilherstellers denke ...
Am Gschwendtsattel
Wir wählen den Weg um den Gäsekopf herum und sind erstaunt wie feucht die Umgebung hier ist. Wir sind recht häufig auf dem Holzweg unterwegs!
Schöne Wege zur Bregenzer Hütte
Da gibt es auch Pausenplätzen mit Liegemöbeln oder auch einfacheren Bänken. Aber immer mit schöner Aussicht. Der Einzige, der das nicht ganz nachvollziehen kann, ist unser Hunde: Er würde viel lieber mitten durch das Unterholz stromern und über Baumstämme springen.
Als wir in die Nähe der Bregenzer Hütte kommen fällt meiner Frau auf, dass die Hundeleine fehlt. Verdammt! Die liegt garantiert noch am letzten Liegeplatz mit Aussicht! Ich spurte zurück und nutze die Gelegenheit auf dem Rückweg auch kurz die Abzweigung zu besuchen, wo ich vor ein paar Jahren von Dornbirn heraufgekommen bin. Das waren starke 50 m Umweg!
Die Bregenzer Hütte entpuppt sich als sehr gemütliche Hütte der Naturfreunde mit einem sehr herzlichen Hüttenwirtsehpaar. Sie sind mit Leib und Seele Wirte aber auch sie hätten unserm Hund nicht erlaubt in unserem Zimmer zu schlafen.
An der Bregenzer Hütte
Nach einer längeren Pause brechen wir auf um den letzten Teil unseres Weges zu bewältigen. Ganz ehrlich: So wirklich einfach ist uns das nicht gefallen! Auf einer Schotterstraße geht es im Wald abwärts. Das ist die Versorgungsstraße, über die die Bregenzer Hütte angebunden ist. Das ist jetzt nichts Prickelndes. Das ist aber ab der Bregenzer Hütte der offizielle Nordalpenweg bzw. E4 Alpin. Wer also auf diesem Weg unterwegs ist und noch genug Zeit hat, dem empfehle ich den Weg, den wir hierhergekommen sind!
Ab und zu kommt man aber auch an der Versorgungsstraße aus dem Wald. So ergeben sich auch hier noch ganz nette Talblicke.
Schwarzenberg und andere Orte
Wo von Norden der Weg von Schwarzenberg heraufkommt, sieht man die Lustenauer Hütte liegen.
Die Lustenauer Hütte kommt in Sicht
Bei meinem Talent war ja eigentlich klar, dass sie heute Ruhetag hat. Aber die liegt da schon recht schön am Rand des Weges. Wir ziehen einfach weiter. Es geht durch Wälder bis wir zur nächsten Alm kommen. Die präsentiert sich wieder richtig schön!
Das Älpele
Wenn man genau schaut dann liegt die in dem Skigebiet von Bödele. Das sieht man aber kaum. Irgendwo da hinten gibt es ein paar Schleppliftstützen aber die sind wirklich überschaubar. Die liegt da aber auch wirklich schön auf ihrer Wiese – mit der kleinen Kapelle davor ...
Hat was!
Kapelle Hämmerles Älpele
Die Größe zeigt aber auch, dass die schon ein Stück weit von Skitourismus leben. Aber die liegen optisch schon wirklich schön an ihrer Stelle!
Das war so schön - das schauen wir uns nochmal an
Ab hier geht es auf einem Schotterweg aufwärts wieder in den Wald ohne nennenswerte Ausblicke. Ein geschotterter Waldweg eben. Je näher wir Bödele kommen, desto mehr häufen sich die Wochenendhäuser am Weg. Irgendwann erreichen wir den Losenpass.
Wir kommen wieder nach Bödele
Frau und Hund freuen sich am meisten! Wir suchen uns ein Hotel in Dornbirn, das uns mit Hund aufnimmt. In Bödele war leider nichts zu finden: Entweder waren Hunde nicht erlaubt oder sie hatten zu.
Das war ein toller Tag mit super Wetter. Die sehr grüne Wanderung führte uns bei grandiosen Aussichten von Bödele zur Bregenzer Hütte. Der Rückweg, der als offizieller Nordalgenweg bzw., E4 Alpin gilt, war jetzt nicht so der Knaller. Ich empfehlt daher jedem, der noch genug Zeit und Kraft hat, lieber den Weg über den Hochälpelkopf mit seiner sehr ansprechenden Hütte zu wählen.Zuletzt geändert von Wafer; 17.04.2024, 10:01.
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Oh, schön Wafer und damit auch der Bericht gehen weiter
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