Wildcampen - wer ist schon mal erwischt worden ?

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  • khyal
    antwortet
    AW: Wildcampen - wer ist schon mal erwischt worden ?

    Zitat von Ditschi Beitrag anzeigen
    http://www.geodienste.bfn.de/schutzg...000?layers=524

    ...Falsch ist, daß es anderswo besser ist...Du triffst in jedem Land ähnliche Regelungen an wie in D....Es gibt Länder, da darfst Du gar nicht vom Weg abweichen und Privatland betreten, und wenn die Landschaft noch so einsam ist.
    ...
    Du pflegst Vorurteile.
    ...

    Jaja, kenne ich.

    Du kannst aber nicht vernuenftig die Daten uebertragen z.B. ueber Tracks oder WP.

    Die Ausdruckfunktion ist grottig d.h. der groesste Teil des generierten PDF wird von unnuetzen Infos statt Karte eingenommen und vor allem ist das Ding technisch voellig veraltert, dass das Teil auf Rechnern und Androidgeraeten, die auf aktuellem Sicherheitsstand sind nicht laeuft, da es eben den unsicherem, veraltertem Flash Player benutzt, den man heutzutage wirklich nicht mehr auf dem Rechner haben sollte, es sei denn man hat Bock auf "netten" Aerger.

    OT:
    Naja, dass man als jemand, der als Jobmittelpunkt sich eben dieses Sachgebiet gewaehlt und davon wahrheinlich gut lebt, das Ganze ziemlich positiv sieht, ist verstaendlich, sonst haettest Du ja auch frueher eine falsche Berufswahl getroffen , aber da gibt es halt sehr unterschiedliche Blickpunkte drauf, ist mit meinen div "Jobgebieten" bestimmt nicht anders und cast kennt das von seinem Lieblingshobby auch, gelle


    OT: Aber eine Argumentation, dass es woanders evtl schlimmer ist, halte ich doch fuer kein positives Argument fuer einen derartigen "Regulierungs und Kontroll-Wahnsinn", eine derartige Argumentation erinnert mich mehr an Straftaeter oder Verkehsrambos, die dann sagen "die Anderen sind doch viel schlimmer"

    Und was das betrifft, habe ich einen anderen Eindruck z.B. Allemansraeten (um mal den schwedischen Ausdruck zu benutzen) in vielen Laendern Skandinaviens.

    In Italien (von der Toskana weiss ich es sicher) gibt es erstmal freies Betretungsrecht und wenn Du nicht moechtest, dass Andere bei Dir auf dem Grund rumrennen und Pilze sammeln oder jagen must Du halt einen entsprechenden Zaun drum machen und alle paar m ein Schild aufhaengen, dass Du das nicht willst.

    Zugang zu Wasser darf seit langer Zeit nicht mehr verbaut werden, weder bei Fluessen, noch Strand...
    Bei uns in der Gegend gibt es z.B. div heisse Thermalquellen, in D waere da laengst ein Zaun drum und 20 € Eintritt, in Italien geht das nicht, da wird ein Teil des Wassers abgeleitet in ein Thermalbad ein paar 100m weiter und du kannst dir aussuchen, ob du fuer 20 € ins Thermalbad mit Marmorboden gehst, oder lieber fuer lau im warmen/heissen Fluss liegst.

    Genau dasselbe mit einem groesseren, wirklich sensiblen Naturschutzgebiet bei uns um die Ecke an der Kueste, da gab es in der Hauptsaison ziemlich krasse Auswuechse durch Touristen (z.B. Grillen zwischen Eukalyptusbaeumen im Hochsommer und hinterher den ganzen Mist liegen lassen). Jetzt machen sie es so, ausserhalb der Saison auch mit Auto ueber die Zufahrten frei zugaenglich, in der Saison zu Fuss oder mit Pendelbusses (abgesehen von einem normalen Busticket) frei zugaenglich, fuer Autofahrer gibt es eine beschraenkte Anzahl Parkplaetze hinter dem Strand und sie muessen an der Zufahrt (dort werden nur soviele Auto reingelassen, wie Parkplaetze da sind) ein paar Euro bezahlen und davon wird die Reinigung des Parkplatzbereiches und die Bewachung der Autos finanziert.

    In den meisten Gebeten Spaniens (auch Kanaren) gibt es deutlich tolerantere Bestimmungen...

    Ach wenn wir gerade bei den Kanaren sind, da hat es ja nun frueher eine Zeit gegeben, wo es deutlich mehr Waldbraende gab, zum groessten Teil nach Aussage der Polizei durch Raucher (ja das kennen wir auch aus der Toskana) oder grillende Gruppen ausgeloest. In D haette man wahrscheinlich 37 Grillverbots-Verordnungen erlassen, die armen Cops haette noch mehr Arbeit durch die Anrufe gelangweilter Rentner gehabt usw
    Dort sind sie eine anderen Weg gegangen, es wurden mitten in der Natur sehr schoene Grillplaetze angelegt mit gemauerten Grills, Toiletten, Trinkwasser und dafuer bereitgelegtem Feuerholz, fuer jeden frei zur Benutzung, an vielen darfst Du, wenn Du Dir vorher die ohne Probleme zu bekommende Genehmigung holst, auch Uebernachten / Zelten..

    So koennte ich noch die Liste deutlich erweitern,...


    Achja ich hatte bis jetzt das Erwischen nur auf D (und nach der Nennung auf A) bezogen.


    In GR gab es frueher jahrelang zu Anfang der Saison eine "Alibi-Strand-Raeumung" von Wildzeltlern durch die Polizei am Agios Anna Beach Naxos, dann waren abends immer grosse Beach Parties, da klar war, dass das fuer die Saison erledigt ist. Die ganze Gegend hat ja von denen gelebt.
    Bis dann eines Jahres die Polizei von den Pensionsbesitzern aus dem Hauptort 10 km weiter bestochen wurde, moeglichst heftig vorzugehen und dann kamen sie als Rollkommando im Morgengrauen, haben Zelte zusammengetreten, 2 Frauen, die das fotografiert haben, zu Boden geschlagen und die Kameras abgenommen (wie wir spaeter von denen erfahren haben), uns wollten sie auch die Zelte zusammentreten, obwohl wir schon am Abbauen waren, aber mit einer Gruppe sportlich fitter Surfer, die sich daraufhin mit Mastfussverlaengerungen schuetztend vor ihre Zelte gestellt haben, wollten sie sich dann anscheinend lieber doch nicht anlegen und sind dann statt dessen lieber weitergezogen.
    Es eruebrigt sich wohl zu sagen, dass die Nummer der Pensionsbesitzer nicht aufgegangen ist, da die Zeltler auf Inseln weitergezogen sind, wo sie noch willkommen sind (statt wie die in ihren wirren Koepfen gedacht hatten, dann Zimmer zu nehmen ) und so Einige, die vorher in der Gegend Zimmer genommen hatten, sind auch weitergezogen, da sie einfach ihren Charme verloren hat. Inzwischen ist die Gegend im Vergleich zu frueher ziemlich runtergekommen, alle verdienen deutlich weniger am Tourismus.

    In Portugal gabe es eine grosse Aenderung, als die ersten Alternativ-Reisefuehrer von Mueller / Velbinger rauskamen (mit denen haette sich damals so Mancher von uns gerne mal unterhalten ), da dann auf einmal an Stellen, wo im Jahr vorher 2 Zelte gestanden hatten, auf einmal 15 standen und die Leute keine Ahnung davon hatten, wie man sich verhaelt (z.B. Thema Feuer, Muell, Shampoo in saubere Baeche usw). Wenn sie dann Stress mit der Polizei bekamen, waren sie auch noch so bloed, denen den Velbinger vor die Nase zu halten, was logischerweise dazu fuehrte, dass die Polizei systematisch die dort erwaehnten Plaetze abgefahren hat und die waren nicht zimperlich. da ging es dann nicht um eine Knolle, da wurden eher Zelte aufgeschlitzt, Gestaenge kaputtgetreten und auf ziemlich raue Weise nach Drogen gesucht.

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  • lina
    antwortet
    AW: Wildcampen - wer ist schon mal erwischt worden ?

    Zitat von Igelstroem Beitrag anzeigen
    Und, by the way, es ist keineswegs schwierig, einer Wanderkarte die Grenzen eines Naturschutzgebietes zu entnehmen.)
    So denn man eine dabei hat – wie ist das denn mit Navi- und/oder OSM-Karten? Gibt’s da ein Merkmal? (habe das bisher noch nie gebraucht, deswegen kenne ich mich damit nicht aus, aber trotzdem gut zu wissen)

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  • Vegareve
    antwortet
    AW: Wildcampen - wer ist schon mal erwischt worden ?


    Editiert vom Moderator
    Bitte haltet Euch mit offtopic zurück .

    Bei Nachfragen bitte eine PN an den Moderator senden. Dein Team der

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  • Igelstroem
    antwortet
    AW: Wildcampen - wer ist schon mal erwischt worden ?

    Zitat von Fritsche Beitrag anzeigen
    Khyal, da ist Konzept dahinter. Der öffentliche Raum soll und wird zunehmend unzugänglich gemacht. Sieht man überall, in Städten, und natürlich draußen. Der Bürger bringt dem Staat einfach mehr, wenn er in Einkaufsgalerien spazieren geht als im Wald.
    OT: Diese Diagnose teile ich nur teilweise.

    In der Stadt gibt es eine Kommerzialisierung des öffentlichen Raumes, aber sie wird vom Staat nur insoweit betrieben, als er sich als Agentur zur Förderung wirtschaftlicher Privatinteressen versteht. Ginge es um Einnahmen aus Bußgeldern, könnte man jede Gemeindekasse sanieren, indem man 10 EUR von jedem Gehwegradler kassiert; das passiert aber nicht.

    Draußen in der Natur kann ich (khyal zum Trotz) einen Trend zur Restriktion nicht erkennen, schon gar nicht nach Maßgabe eines fiskalischen Interesses. Die Suche nach Ordnungswidrigkeiten in der Landschaft würde sich in der Regel auch vom Aufwand her nicht lohnen.

    Was allenfalls zutrifft, ist, dass z.B. die Einrichtung und Bewerbung von Premiumwanderwegen mitunter auch als Steuerungsinstrument mit quantifizierbaren wirtschaftlichen Effekten aufgefasst wird. Es gibt also auch hier irgendwelche Bemühungen, das Verhalten im öffentlichen Raum mehr oder weniger sanft in eine profitable Richtung zu drängen. Aber das ist keine Restriktion, solange die übrigen Wege betretbar bleiben.


    On topic wäre noch festzuhalten, dass es nach den Berichten dieses Threads zwar Bußgelder für Wildcampen gibt, typischerweise im mittleren zweistelligen Bereich (wie anekdotisch ja inzwischen gut belegt ist), dass aber diese Bußgelder empirisch nur selten nichtmotorisierte Wanderer treffen; sonst müsste das Anekdotenbild ein anderes sein. Denn noch immer hat niemand oder fast niemand in diesem Forum von einem Bußgeld berichtet, das er selbst sich bei einer der hier üblichen Touren zugezogen hätte. (Nein, diese Feststellung enthält keine Aufforderung. Und, by the way, es ist keineswegs schwierig, einer Wanderkarte die Grenzen eines Naturschutzgebietes zu entnehmen.)

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  • Nuklid
    antwortet
    AW: Wildcampen - wer ist schon mal erwischt worden ?

    @ Philipp: Ja, man sollte die Verwaltung öffentlicher Mittel unbedingt Consulting-Firmen und der Kreditwirtschaft überantworten.

    Zudem: Einer MUSS die Schulden nunmal machen, ob es jetzt öffentliche Hand, Industrie oder die Privathaushalte sind.


    @Topic:

    Zählt pennen auf dem Disko-klo in diesem Kontext als Notbiwak?

    Ich wurde mal morgens an der franz. Atlantikküste aus einem Holzunterstand am Strand verjagt. Auf demselbe Trip mussten wir auch mal in den Dünen vor der Strandpatrouille in Deckung gehen.

    In Ibiza an der cala mastella fuhr frühmorgens einmal plötzlich die Polizei vor. Wir waren zwar nur am biwakieren auf dem Strand, aber wir ahnten nichts Gutes. Die machten aus 100 Metern Entfernung ein Foto und fuhren, dem Himmel sei dank, direkt wieder davon. ?

    Ebenfalls in Ibiza, an der cala benirras:
    Wir liegen, nach einer rauschenden Strandfeier, pennend am Strand, als und morgens ein älterer, etwas "verlebter" Hippi weckt. Um uns herum totale Tristesse: Es ist ausnahmsweise bewölkt und Müllmänner räumen den völlig verdrecken Strand auf. Der Mann schaut uns eindringlich an, und fordert uns in schwer verständlichem Englsich auf, den Strand zu verlassen, dabei verweist er mehrmals auf "Police". Anfänglich denken wir noch, er drohe uns mit der Polizei - bis wir merken, dass er uns warnt. Wir verstehen zwar nicht, warum, (am strand pennen ist auf I. eigtl. nicht verboten) bedanken uns aber und machen uns schleunigst auf den Weg. Und tatsächlich, keine halbe Stunde später sehen wir von unserem Anstieg unter uns auf der Straße ein Polizeiauto Richtung Strand fahren. Na ja, keine Ahnung, was uns geblüht hätte, aber wir waren froh ihnen "entkommen" zu sein.

    In jüngeren Jahren habe ich mit nem Kumpel auch einmal zwei Tage am selben Platz, völlig unversteckt an einem Strand in Holland gezeltet. Ja, wir haben das ZElt tagsüber natürlich auch da stehen lassen. Viele Leute unterwegs, selbst eine Strandpatrouille fuhr ein, zwei mal vorbei. Wundersamerweise ist nichts passiert. Das sollte man aber nicht nachmachen, in Holland ist wildzelten wohl nahe am Hausfriedensbruch, wie ich später mal erzählt bekam...

    Und in Rügen wurde ich mal im NP "erwischt". Wir waren extra noch zum Campingplatz durchmarschiert, um NICHT im NP zu nächtigen. Dummerweise hielten wir den Campingplatz für größer als er war und stellten unser Zelt im NP auf - schön mit Nummer am Zelt. Wurden dann morgens geweckt und auf unseren Fehler hingewiesen.

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  • Fritsche
    antwortet
    AW: Wildcampen - wer ist schon mal erwischt worden ?

    Khyal, da ist Konzept dahinter. Der öffentliche Raum soll und wird zunehmend unzugänglich gemacht. Sieht man überall, in Städten, und natürlich draußen. Der Bürger bringt dem Staat einfach mehr, wenn er in Einkaufsgalerien spazieren geht als im Wald.

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  • Philipp
    antwortet
    AW: Wildcampen - wer ist schon mal erwischt worden ?

    Zitat von cast Beitrag anzeigen
    Wenn die Kassen leer sind muss man halt kreativ werden.
    Trotzdem bleiben die Kassen aber leer, irgendwie komisch. Liegt daran, daß, wer mit wenig Geld nicht umgehen kann, auch mit mehr oder viel Geld nicht umgehen kann. Trifft auf die öffentliche Hand uneingeschränkt zu.

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  • cast
    antwortet
    AW: Wildcampen - wer ist schon mal erwischt worden ?

    Das fuehrt dann z.B. bei einer grossen Stadt in NRW zu kraetiven Einnahmequellen,
    Wenn die Kassen leer sind muss man halt kreativ werden.

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  • Ditschi
    antwortet
    AW: Wildcampen - wer ist schon mal erwischt worden ?

    http://www.geodienste.bfn.de/schutzg...000?layers=524

    Zitat Khyal:In D wiederum ist es imho so, dass es derartige viele Gesetze, Verordnungen, Verbote gibt (wie es frueher ein italiaenische Freundin von mir spoetisch ausdrueckte "germany the country of law and order" ), dass man eigentlich kaum noch handeln koennte, wenn man diese alle beachten wolle.
    Richtig ist, daß es in D insbesondere durch den Föderalismus eine verwirrende Vielzahl von unterschiedlichen Regelungen gibt. Falsch ist, daß es anderswo besser ist. Post 68 nicht gelesen über die Regelungen in den 9 österreichischen Ländern? Du triffst in jedem Land ähnliche Regelungen an wie in D. Manches ist sogar bei uns eindeutig besser und gibt viel Freiraum. Zum Beispiel das Recht zum freien Betreten der Landschaft und der Wälder. Es gibt Länder, da darfst Du gar nicht vom Weg abweichen und Privatland betreten, und wenn die Landschaft noch so einsam ist.
    Wenn Du Pecht hast, scheucht Dich der Eigentümer ganz legal mit der Flinte runter.
    Du pflegst Vorurteile.

    Ditschi
    Zuletzt geändert von Ditschi; 28.05.2015, 11:28. Grund: Ergänzung

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  • khyal
    antwortet
    AW: Wildcampen - wer ist schon mal erwischt worden ?

    Zitat von tizzano1 Beitrag anzeigen
    ...Und ich erlaube mir darauf hinzuweisen , dass nach meiner praktischen Erfahrung und Einschätzung das alles in Ö ziemlich wurscht ist.

    Zeltet man irgendwo erregt man erstmal eher wohlgemeintes Interesse und nicht dieses reflexhafte "das ist verboten". Auf österreichisch heißt "das ist verboten" dann höchstens "ihr wisst`s schon, dass das nicht erlaubt ist?" oder auch ganz gern " ja wenn das jeder täte, wo kämen wir denn da hin...".

    Und diesen Einwand kann man in der Regel mit dem Hinweis auf seine Naturliebhaberei, den Sonnenuntergang, seinen in Ordnung gehaltenen Lagerplatz, seinen verantwortungsvoll betriebenen Kocher (mein Künzi wird bewundert) und dem Versprechen morgen, wenn dann "all die anderen kommen, eh schon wieder -ohne Spuren zu hinterlassen- weg zu sein", entkräften.

    Meistens gibt's dann die gegenseitige Versicherung, dass Ö ein schönes Land ist und die Natur in Ordnung

    Das hier wegen zeltens schon jemand Strafe gezahlt haben soll, habe ich noch nie gehört.

    tizzi
    Nicht Srafe gezahlt, aber eine zeitlang waren wir haeufig vor allem in Vorarlberg / Tirol zum GL-Fliegen und da gab es schon mal aus unserem Kreis Uebernachtungen an geschuetzten Stellen auf den Bergen, um einen Morgenflug zu machen.

    Nach unseren Erfahrungen war es so, dass da recht viele Leute mit Jagdwaffen rum rannten und diese auch gerne dazu einsetzen, um evtl Wildcamper zu bedrohen.

    Typischer Fall, es uebernachtet jemand mit einem kleinen 1 P Zelt an einem knapp 2000m hohen Berghang oberhalb der Waldgrenze in "oeffentlichem" Gelaende und wird im Morgengrauen dadurch geweckt, dass er mit etwas angestossen wird.
    Er bekommt dann mit, dass jemand seinen Zelteingang geoeffnet hat und ihn durch Anstossen mit dem Lauf einer Jagdwaffe geweckt hat.
    Er wird in recht rueden Ton und mit der Waffe im Anschlag von Demjenigen aufgefordert/gezwungen, sofort sein Zelt abzubauen und den Platz zu verlassen.

    Im spaeteren Gespraech mit mehreren einheimischen, befreundeten GL-Fliegern wurde davon abgeraten, dies zur Anzeige zu bringen, da bei so etwas eh nicht weiter ermittelt wuerde und sie erzaehlten so einige Stories, die darauf hinwiesen, dass wohl haeufiger oben nachts stark angetrunkene Leute (Jaeger will ich jetzt nicht schreiben, weil nicht unbedingt jeder anscheinend eine legale Berechtigung hat) mit Jagdwaffen unterwegs sind, die schon haeufiger mal Diese als Machtmittel gegen alles Moegliche einsetzen, was sie in ihrem umnebelten Hirn stoert und nicht unbedingt den Finger am Abzug unter Kontrolle haben.

    In D wiederum ist es imho so, dass es derartige viele Gesetze, Verordnungen, Verbote gibt (wie es frueher ein italiaenische Freundin von mir spoetisch ausdrueckte "germany the country of law and order" ), dass man eigentlich kaum noch handeln koennte, wenn man diese alle beachten wolle.
    Im Zusammenhang mit Wildzelten und Aufenhalt in der Natur gehoeren dazu auch so irre Bestimmungen (zumindest mir so vom Umweltamt einer grossen Stadt erlaeutert und spaeter von einem befreundeten Anwalt bestaetigt worden), dass NSGs und LSGs nicht durch Schilder ausgewiesen sein muessen, man sich aber trotzdem dann an die entsprechenden Bestimmungen zu halten habe.

    Mit anderen Worten, wenn Du durch die Gegend wanderst, sollte nach der Idee entsprechender Paragraphenreiter eigentlich der erste Gang zum Katasteramt oder aehnlichen Behoerden fuehren, damit man ueberprueft, ob man nicht durch irgendewelche LSGs (Bei den NSGs gibt es ja meist zumindest an den groesseren Wegen Schilder) laeuft.

    Das fuehrt dann z.B. bei einer grossen Stadt in NRW zu kraetiven Einnahmequellen, z.B. ein knapp 3stelliger Betrag fuer Parken eines Motorrades auf einer grossen, alten Betonplatte ein paar m ab der Strasse in einer von einem Bauern bewirtschafteten Wiese (fand ich besser, als das Teil in die Wiese zu stellen, fuer den Bauern war´s ok), da diese Betonplatte LSG sei.
    Dazu dass dort Spaziergaenger mit Hund, wenn sie sich hinsetzen, eine Knolle fuer das Hinsetzen ("Verlassen des Weges") und eine 2. bekommen, weil der neben ihnen liegende Hund nicht angeleint ist.
    Btw ist dort lt Umweltamt Muell aufsammeln auch ene Sondernutzung, die lange vorher mit Formblatt beantragt werden muss
    Auf meine Frage, ob ich, wenn ich eine alte rostige Getraenkedose aufhebe, um sie in den naechsten Muell zu schmeissen, dann auch vorher einen Antrag stellen muesse, wurde mir mitgeteilt, dass, wenn das jemand vom Ordnungsamt saehe, waere ein 60 € Knolle faellig, als Begruendung wurde mir genannt, dass da ein seltener Kaefer drunter sitzen koennte.

    Bei einem grossen Feuerwerk, wo jedesmal sehr viele Schaulustige auf den Wiesen am Flussufer stehen, hat das Ordnungsamt willkuerlich Knollen an manchen Gruppen dafuer verteilt, dass sie ihre Proviantvorraete und evtl Kameraausruestungen mit einem Tarp oder Zelt vor Regen geschuetzt haben (also nicht etwas Schlafsaecke o.A. vorhanden waren, die auf eine geplante Uebernachtung hinwiesen)
    Auf diesen Wiesen mitten in der Stadt grillen jedes Wochenende Hunderte von Leuten, es gibt keinerlei Schilder, aber es ist eben dem Recht nach, auch wenn das kaum einer weiss, ein LSG.

    Also es gibt in der Praxis recht viele Moeglichkeiten, eine Knolle fuer den Aufenhalt in der Natur zu bekommen, auch schon lange, bevor ein evtl Zelt steht und es steht zu befuerchten, dass diese in Zeiten leerer Stadtsaeckel noch deutlich zunehmen werden, ich stelle da zumindest entsprechende Entwicklungen fest, die obigen Beispiele stammen alle aus den letzten Jahren.

    Was mir bei unserer letzten Paddeltour an einem laengeren deutschen Fluss wieder aufgefallen ist, ist die teilweise voellig praxisferne Beschilderung von NSGs, in den logischerweise Anlanden und natuerlich Wildzelten strikt verboten ist und entsprechend "teuer" geahndet werden kann.

    Keinerlei Weg in Ufernaehe, aber viele Paddler, mehrere Verleiher, in einem Gebiet NSG-Beschilderung nicht zum Fluss hin, sondern in grossem Abstand zum Land, entsprechende Schilder siehst Du, wenn ueberhaupt erst, nachdem du dich an Land niedergelassen hast.
    Oder bei einem anderen NSG, das einzige Schild was von Flusseite darauf hinweist, ist am Ende des NSG flussaufwaerts gerichtet.
    Achja in den touristischen Publikationen der anliegenden Gemeinden zum Paddeln ist der ueberwiegende Anteil dieser NSGs mit entsprechendem Uferbetretungsverbot nicht ausgewiesen.

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  • Monika
    antwortet
    AW: Wildcampen - wer ist schon mal erwischt worden ?

    Das erinnert mich noch an die netten Bewohner in Obermarsberg:
    Wir hatten die Nacht zuvor irgendwo wild gezeltet und die Zelte nass abgebaut.
    Hinter der Kirche von Obermarsberg waren auf einem Schotterplatz 2 Bänke und es wehte zur Mittagszeit ein heftiger Wind - also haben wir während der Mittagspause die Zelte notdürftig zum trocknen auf dem Schotterplatz aufgebaut.
    Im Laufe der Zeit kamen nun mehrere Anwohner aus dem Ort dort beim Spazierengehen vorbei und alle machten uns darauf aufmerksam, dass ein Stückchen weiter eine Wiese ist, wo man viel besser zelten könnte - der Boden hier sei doch viel zu hart und uneben

    Monika

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  • Ditschi
    antwortet
    AW: Wildcampen - wer ist schon mal erwischt worden ?

    Zitat Ronaldo: Im Idealfall hat man doch beides: eine konkrete, juristisch belastbare Aussage und zusätzlich ein paar Berichte aus der Praxis, die die ganze Bandbreite dessen, was auf einen zukommen kann, abdeckt. Dann kann sich jeder selbst ein Bild machen bzw. das Risiko abschätzen - soviel Eigenverantwortung kann man schon erwarten.
    So sehe ich das auch. Und bei der Abwägung in Eigenverantwortung sollte man nicht vergessen: diejenigen, die zu Gesezesverstößen raten, weil sie noch nie erwischt wurden, zahlen nicht Euer Bußgeld.

    Zitat Gandalfthegrey:....aber wir machen jedes Jahr mehrere OWiGs wegen Wilcampen
    Ich habe schon mitbekommen. daß Du in einer entsprechenden Behörde arbeitest. Die Aussage liefert zwar keine belastbaren Zahlen, aber wenn jede Bußgeldstelle mehrere Bußgeldverfahren im Jahr wegen Wildcampens bearbeitet, kommt in der Summe aller Behörden und Gerichte doch einiges zusammen. Auch wenn das auf die Erlebnisse hier im Forum noch nicht durchschlägt. Das entspricht meiner These, daß die Fälle auf die Fläche und Bevölkerung gerechnet gering sind, aber sich zu einer ansehnlichen Zahl summieren, wo sie zusammenlaufen. Danke für die Info.

    Ditschi

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  • GandalftheGrey
    antwortet
    AW: Wildcampen - wer ist schon mal erwischt worden ?

    Zitat von Ditschi Beitrag anzeigen
    .Kurz: eine verläßliche Quelle wäre nur eine offizielle Statistik der Verfolgungsbehörden. Solange die Zahlen da nicht zusammengetragen und ausgewertet werden, tappen wir im Dunkeln.
    Ditschi
    Offiziell hab ich nichts im Angebot, aber wir machen jedes Jahr mehrere OWiGs wegen Wilcampen. Die Bußgeldhöhe richtet sich danach, wie massiv der Eingriff und ob/was für eine Schutzgebiets-VO gültig ist, bewegt sich aber meist im mittleren zweistelligen Bereich.

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  • ronaldo
    antwortet
    AW: Wildcampen - wer ist schon mal erwischt worden ?

    Im Idealfall hat man doch beides: eine konkrete, juristisch belastbare Aussage und zusätzlich ein paar Berichte aus der Praxis, die die ganze Bandbreite dessen, was auf einen zukommen kann, abdeckt. Dann kann sich jeder selbst ein Bild machen bzw. das Risiko abschätzen - soviel Eigenverantwortung kann man schon erwarten.

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  • Sawyer
    antwortet
    AW: Wildcampen - wer ist schon mal erwischt worden ?

    Das ist der Lebenszyklus solcher Threads; das müssen wir aushalten.

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  • Chouchen
    antwortet
    AW: Wildcampen - wer ist schon mal erwischt worden ?

    OT: Das erinnert mich an die Kocher-im-Flugzeug-Fäden, "Kann ich mit einem Normal-Mietwagen auf Island Piste xy befahren?" oder "Wird bei der Einreise nach Dingenskirchen wirklich überprüft wieviele und welche Lebensmittel man dabei hat?"

    Ein Dutzend Leute schreiben: "Alles easy, habe ich schon ganz oft gemacht, alles kein Problem.", ein oder zwei weisen auf die Bestimmungen hin und dass es ärgerlich und teuer bei Nichtbeachtung werden kann. Diese sind dann die Spielverderber, Spießer, Paragraphenreiter. Der Fragesteller bekommt seinen Kocher durch oder fährt mit dem Mietwagen problemlos ins Hochland und "berät" dementsprechend die nächsten Fragenden. Im Jahr drauf gibt es dann einen Faden, in dem sich Island-Urlauber bitter beklagen, weil sie mit ihrem Mietwagen auf einer Piste erwischt wurden und nun eine horrende Vertragsstrafe zahlen sollen. Dann ist das Geschrei groß wegen vermeintlicher Abzocke, mangelnder Kulanz usw….

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  • Becks
    antwortet
    AW: Wildcampen - wer ist schon mal erwischt worden ?

    Zitat von Ditschi Beitrag anzeigen
    Ich bin von Rückschlüssen aus anekdotischem Erleben zumeist nur wenig beeindruckt, da die sich auf Zufälligkeiten gründen.
    Ditschi
    Das gilt für alles was mit einem Bussgeld zusammenhängt. Falschparken, zu schnell Fahren etc. - alles wird nur zu einem gewissen Bruchteil auch verfolgt und ich kenne aus allen Ecken Anekdoten wie Leute dann ohne Strafe davonkamen, aber auch genüged Leute die eben gezahlt haben.

    Wenn ich also erzähle dass ein Kollege eben schon mal 600 Stutz hingelegt hat dann ist das zwar eine Anekdote, aber man kann sich ausrechnen was im Zweifelsfall doch auf einen zukommen kann. Und leider ist die Polizei hier in gewissen Punkten mit Worten, nettem Lächeln und "ich mach schon keinen Unsinn"-Beteuerungen in etwa so beeindruckbar wie wenn man die Geschichten einem Granitklotz erzählt.

    Weitere Anekdote: Oben am Mont Blanc ist das Campen auch nicht mehr überall möglich. Das führt dann zu solchen Berichten die man akzeptieren kann, aber nicht muss. Man muss sich dann aber auch vor Augen halten dass schon in Chamonix am Bergführerbüro auf diesen Punkt hingewiesen wird, inklusive dem Preisschild: "Anyone pitching a tent beyond the designated limits will be ordered to dismantle it and risk a 6,000-euro fine. "

    Eine teure Anekdote wenn es einen erwischt.

    P.S. wer in der Schweiz eine durchgezogene Linie überfährt zahlt auch 600 CHF wenn man einen erwischt - musste ein Kollege hier in St Gallen bereits erfahren.

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  • Ditschi
    antwortet
    AW: Wildcampen - wer ist schon mal erwischt worden ?

    Zitat Tizziano: Ja, das ist das Leben zwischen zwei Aktendeckeln und sich zudecken mit Paragraphen schon deutlich aussagekräftiger
    Ja, da läuft viel zusammen, was sonst nicht jeder zu sehen bekommt. Natürlich ist Empirie wertvoll. Um ein Bild zu bekommen, muß sie aber zusammengetragen werden wie in diesem thread. Die anekdotischen Erlebnisse des Einzelnen ergeben noch kein Bild. Sie sind ein Mosaikstein.

    So spannend die zusammengetragenen Berichte hier auch sind, auch sie ergeben kein vollständiges Bild. Es soll Wildcamper geben, die nicht bei ODS registriert sind. Habe ich gehört. Und manchem ist es vielleicht peinlich, daß er erwischt wurde und ein Bußgeld zahlte, so daß er sich nicht outet.
    Kurz: eine verläßliche Quelle wäre nur eine offizielle Statistik der Verfolgungsbehörden. Solange die Zahlen da nicht zusammengetragen und ausgewertet werden, tappen wir im Dunkeln.
    Ditschi
    Zuletzt geändert von Ditschi; 27.05.2015, 15:50. Grund: Ergänzung

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  • tizzano1
    antwortet
    AW: Wildcampen - wer ist schon mal erwischt worden ?

    Zitat von Ditschi Beitrag anzeigen
    Ich bin von Rückschlüssen aus anekdotischem Erleben zumeist nur wenig beeindruckt, da die sich auf Zufälligkeiten gründen.
    Ditschi
    Ja, das ist das Leben zwischen zwei Aktendeckeln und sich zudecken mit Paragraphen schon deutlich aussagekräftiger

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  • Ditschi
    antwortet
    AW: Wildcampen - wer ist schon mal erwischt worden ?

    Ich bin von Rückschlüssen aus anekdotischem Erleben zumeist nur wenig beeindruckt, da die sich auf Zufälligkeiten gründen. Meist gibt es auch Gegenbeispiele, wenn man nur etwas bohrt. Daher mangelt es dem Rückschluß aus anekdotischem Erleben an Zuverlässigkeit. Wer sich darauf verläßt, kann schnell als Pechvogel enden.
    Ditschi

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