Reisen in Krisengebieten (am Bsp. Ugandas)

[_Matthias_]

AW: [UG] Uganda 2013: Karamoja Traverse

Ich finde es so daneben, diesen dürren Pfeil-und-Bogen-Teenies auch noch die dürre Beute abzuschwätzen. Da könnte man sich mal aufbauen und kolonial bestimmen, aber du machst Fotos? Ja, die Situation usw., alles nicht einfach, an sich laut Bericht alles kein Problem. Du bist da der Boss, von wegen kolonial, kann man ausnahmsweise mal raushängen lassen. Geld hat er dafür wohl auch nicht "verdient", könnte sich dran gewöhnen (oder es versaufen?). Was soll diese Geheimniskrämerei mit der Bezahlung? Da sind sie auf einmal ganz zurückhaltend und sehen umfassende Probleme.

Das „Koloniale“ hast du als Weißer immer dabei, da musst du nicht kolonial sein, sollte dir doch aufgefallen sein. Auch wenn es die Heimgesuchten nicht stört

Was soll denn das? Mit dem falschen Fuß aufgestanden? In deinem post stecken so viele Vorurteile, den Afrikanern gegenüber genauso wie Reisenden in der Region. Du weißt nicht wie Libertist dort aufgetreten ist, aber du verurteilst ihn dort hin gegangen zu sein, weil erst weiß ist...
Die Bezahlung war wohl mit den Leuten ausgehandelt und geht niemand was an, oder muss sich hier jetzt jeder rechtfertigen wie viel er ausgibt und was er an Trinkgeld bezahlt? Und ja, Überbezahlung durch Touristen ist in solchen Ländern ein Problem, da das falsche Erwartungen weckt, ein falsches Bild von dem vermeindlichen Reichtum der Ausländer gibt und Touristen als doof dastehen läßt weil die nicht mal die Preise kennen. Außerdem zerstört es bestehende soziale Strukturen.

Schon alleine deine Annahme, dass man den Menschen dort nicht auf Augenhöhe begegnen kann finde ich sowas von daneben.

[winnetoux]

AW: [UG] Uganda 2013: Karamoja Traverse

Matthias, dann schau mal, was Enja so schreibt, deren Beiträge sind regelmäßig unnachahmlich und hier im Verlauf ganz besonders. Bringen es natürlich besser auf den Punkt, als ich das kann.

[_Matthias_]

AW: [UG] Uganda 2013: Karamoja Traverse

Als Europäer bist du in Afrika automatisch reich. Da ist es ganz egal wie du aussiehst. Die meisten, die dort wohnen und noch nie einen Weißen gesehen haben, werden wohl eher nicht zum Spaß irgendwohin in Urlaub fahren. Das macht schon mal den wichtigsten Unterschied aus.

Die werden dann nicht verstehen, was die Leute da machen, da sie das Konzept Urlaub überhaupt nicht kennen, aber sie haben dann auch keine Vorstellung was das kostet. Weiße gelten nur dort als reich, wo sie bei früheren Besuchen mit Geld um sich geworfen haben und dadurch falsche Eindrücke erweckt haben.

[_Matthias_]

AW: [UG] Uganda 2013: Karamoja Traverse

Matthias, dann schau mal, was Enja so schreibt, deren Beiträge sind regelmäßig unnachahmlich und hier im Verlauf ganz besonders. Bringen es natürlich besser auf den Punkt, als ich das kann.

Tut mir leid , aber ich kann keinen inhaltlichen Zusammenhang zwischen deinem Beitrag und denen von Enja erkennen. Abgesehen davon, das ich auch mit Enja nicht immer einer Meinung bin, empfand ich deinen Beitrag einfach nur als vorurteilsbeladenes bashing

Edit: Das wird jetzt ganz schön OT und ich bin keinem Mod böse, der hier aufräumt und dabei auch mein Zeug löscht

[Libertist]

AW: [UG] Uganda 2013: Karamoja Traverse

Ich finde es so daneben, diesen dürren Pfeil-und-Bogen-Teenies auch noch die dürre Beute abzuschwätzen. Da könnte man sich mal aufbauen und kolonial bestimmen, aber du machst Fotos? Ja, die Situation usw., alles nicht einfach, an sich laut Bericht alles kein Problem. Du bist da der Boss, von wegen kolonial, kann man ausnahmsweise mal raushängen lassen. Geld hat er dafür wohl auch nicht "verdient", könnte sich dran gewöhnen (oder es versaufen?).

Oh Gott, Marion, was ist denn in dich gefahren!? Willst du wissen, wie die Situation mit der "dürren Beute" zustande kam?

Weiße gelten nur dort als reich, wo sie bei früheren Besuchen mit Geld um sich geworfen haben und dadurch falsche Eindrücke erweckt haben.

Also, zumindest in Karamoja sind schon viele der Meinung, dass die Weißen alle reich seien. Aber wir hatten relativ selten das Gefühl, dass alle unser Geld haben wollen - zumindest vermute ich, dass das in anderen Gegenden Afrikas viel extremer ist. Tatsächlich konnte man vielerorts sogar eine Art "Dankbarkeit" gegenüber den Weißen verspüren, weil sie jeden "Weißen" (auch, wenn es ein Tourist ist) gleich mit den Gütern in Verbindung bringen, die sie von den NGOs bekommen. Das hängt natürlich sehr von der jeweiligen Person ab: einige sind eher dankbar, andere wollen noch mehr. Und als umherwandernder Weißer ist man eben schnell mal Ansprechperson für beides.

[winnetoux]

AW: [UG] Uganda 2013: Karamoja Traverse

Willst du wissen, wie die Situation mit der "dürren Beute" zustande kam? :bg

Nein, ich bestimm ja nicht, was du hinschreibst.

[Libertist]

AW: [UG] Uganda 2013: Karamoja Traverse

Nein, ich bestimm ja nicht, was du hinschreibst.

Okay. Also nur, damit ich das richtig verstehe: du regst dich über mein Verhalten auf, willst aber nicht wissen, wie ich mich verhalten habe? Hm.

[_Matthias_]

AW: [UG] Uganda 2013: Karamoja Traverse

Also, zumindest in Karamoja sind schon viele der Meinung, dass die Weißen alle reich seien. Aber wir hatten relativ selten das Gefühl, dass alle unser Geld haben wollen - zumindest vermute ich, dass das in anderen Gegenden Afrikas viel extremer ist. Tatsächlich konnte man vielerorts sogar eine Art "Dankbarkeit" gegenüber den Weißen verspüren, weil sie jeden "Weißen" (auch, wenn es ein Tourist ist) gleich mit den Gütern in Verbindung bringen, die sie von den NGOs bekommen. Das hängt natürlich sehr von der jeweiligen Person ab: einige sind eher dankbar, andere wollen noch mehr. Und als umherwandernder Weißer ist man eben schnell mal Ansprechperson für beides.

Das ist im Prinzip aber die gleiche Ursache, Weiße kommen und geben etwas ohne Gegenleisung, klar, dass sie dann als reich angesehen werden. Aber, dein aber ist worauf ich eigentlich raus wollte, in nicht touristisch geprägten Regionen spielt der Reichtum keine Rolle, die meisten Leute sind einfach an der Abwechslung im Alltag interessiert und nicht am reiche Touris über den Tisch ziehen. Z.B. dieses Jahr in Kolumbien haben sich die Leute einfach gefreut, dass sich jemand für ihr Land und für sie interessiert, Polizisten oder Militärs bei Verkehrskontrollen, wollten jedem die Hand schütteln und viel Spaß wünschen, einfach so ohne Hintergedanken.

[Bergtroll]

AW: [UG] Uganda 2013: Karamoja Traverse

OT:

Ich finde es so daneben, diesen dürren Pfeil-und-Bogen-Teenies auch noch die dürre Beute abzuschwätzen. Da könnte man sich mal aufbauen und kolonial bestimmen, aber du machst Fotos? Ja, die Situation usw., alles nicht einfach, an sich laut Bericht alles kein Problem. Du bist da der Boss, von wegen kolonial, kann man ausnahmsweise mal raushängen lassen. Geld hat er dafür wohl auch nicht "verdient", könnte sich dran gewöhnen (oder es versaufen?). Was soll diese Geheimniskrämerei mit der Bezahlung? Da sind sie auf einmal ganz zurückhaltend und sehen umfassende Probleme.

Das „Koloniale“ hast du als Weißer immer dabei, da musst du nicht kolonial sein, sollte dir doch aufgefallen sein. Auch wenn es die Heimgesuchten nicht stört

Wieso kommen mir gerade Margot Käßmann und 10 Flaschen Wodka in den Sinn ... ?


IMHO muss man diesen Reisebericht mit der richtigen Erwartungshaltung lesen:

1. Dies ist keine Reise zum Nachmachen. Für Frauen und/oder Soloreisende zu gefährlich. Einige Touren haben eh nicht geklappt. Auf den anderen brauchte man letzlich doch einen Guide. Und rein landschaftlich findet man bestimmt auch noch viel schönere, spektakulärere Gegenden bzw. Tierreservate in Afrika (z.B. in Namibia).

2. Das Ganze war auch keine Missionsreise oder irgendeine Sache, die einen besonders hohen moralischen Wert für sich in Anspruch nimmt.

3. Es handelt sich vielmehr um ein Abenteuer, welches durch Ungewissheit und Risiken gekennzeichnet ist. Dass daraus letztlich noch eine schöne Reise geworden ist, ist umso erfreulicher.

4. Ich finde es bemerkenswert, dass Libertist hier überhaupt so viele Infos Preis gibt und so offen berichtet. Wenn man überlegt, dass er vermutlich mit einer Karriere als professioneller Guide und/oder Fotograf/Autor liebäugelt, ist es keine Selbstverständlichkeit, dass er überhaupt von den Missgeschicken erzählt.

[Enja]

AW: [UG] Uganda 2013: Karamoja Traverse

Für jemanden, der so lebt, wie die meisten Leute das dort nun mal tun, ist die Vorstellung, einfach mal so ohne wirtschaftlichen Nutzen zum Spaß in der Weltgeschichte unterwegs zu sein, nun mal ein Zeichen von grenzenlosem Reichtum. Ob man den dann noch teilt, indem man mit Geld um sich wirft oder ob man das nicht tut, spielt dann für die Einschätzung keine große Rolle mehr.

Trotzdem glaube ich, dass ich speziell hier missverstanden werde. Ich würde speziell diese Reise in speziell diesem Moment nicht machen - wegen meiner Kinder. Zu einer anderen Zeit - warum nicht? Ich hätte auch fast alle Entscheidungen so oder so ähnlich getroffen. Was natürlich nicht heißt, dass ich es ablehnen würde, sie zu reflektieren.

Irgendwie überlege ich, ob ich einen Bericht über meine Wanderung durch das jemenitische Bergland einstellen sollte. Den müsste ich allerdings erst schreiben.

[Benzodiazepin]

AW: [UG] Uganda 2013: Karamoja Traverse

Irgendwie überlege ich, ob ich einen Bericht über meine Wanderung durch das jemenitische Bergland einstellen sollte. Den müsste ich allerdings erst schreiben.

probieren geht über studieren, hau rein in die tasten (würde mich wirklich interessieren!)

danke libertist für den bericht. aber schämen solltest du dich trotzdem: du hast die welt nicht gerettet!

[ajraks]

AW: [UG] Uganda 2013: Karamoja Traverse

Man sollte sich überlegen was einem mehr wert ist, 15 minuten internetfame oder das eigene leben. (zu mal das aussenamt dick und fett davon abrät).

Eine Reise die 4 von 5 mal gut geht ist mir auch die tollsten fotos nicht wert.

[Markus K.]

AW: [UG] Uganda 2013: Karamoja Traverse

Man sollte sich überlegen was einem mehr wert ist, 15 minuten internetfame oder das eigene leben. (zu mal das aussenamt dick und fett davon abrät).

Eine Reise die 4 von 5 mal gut geht ist mir auch die tollsten fotos nicht wert.

Du hast hier was gründlich missverstanden. Was das "aussenamt" zu Humbold, Shackleton und Amundsen gesagt hätte, würde mich mal auch interessieren.

[lina]

AW: [UG] Uganda 2013: Karamoja Traverse

Ich habe den Reiseansatz eigentlich nicht als Weltbesuch aus Spaßgründen verstanden. Viele Reportagefotografen/Fotojournalisten sind bei ähnlichen Gegebenheiten unterwegs, um Eindrücke zu erfahren und als dokumentarische Bilder und Texte weiterzugeben, also sich selbst "ein Bild machen" und davon mitzuteilen.

Deswegen möchte auch ich mich für die faszinierenden Erzählungen und Bilder einer Gegend und der dort lebenden Menschen bedanken, die ich sonst nicht gehört/gesehen hätte.

[Wildniswanderer]

AW: [UG] Uganda 2013: Karamoja Traverse

Ich finde es so daneben, diesen dürren Pfeil-und-Bogen-Teenies auch noch die dürre Beute abzuschwätzen. Da könnte man sich mal aufbauen und kolonial bestimmen, aber du machst Fotos? Ja, die Situation usw., alles nicht einfach, an sich laut Bericht alles kein Problem. Du bist da der Boss, von wegen kolonial, kann man ausnahmsweise mal raushängen lassen. Geld hat er dafür wohl auch nicht "verdient", könnte sich dran gewöhnen (oder es versaufen?). Was soll diese Geheimniskrämerei mit der Bezahlung? Da sind sie auf einmal ganz zurückhaltend und sehen umfassende Probleme.

Das „Koloniale“ hast du als Weißer immer dabei, da musst du nicht kolonial sein, sollte dir doch aufgefallen sein. Auch wenn es die Heimgesuchten nicht stört

Hey Winnie, nicht nur bei diesem Beitrag geht es mir so, dass ich dich kaum verstehe. Kannst du nicht mal klarer ausdrücken, was du eigentlich sagen willst? Im Wesentlichen scheint es mir aber so, dass du nur gerne ein wenig provozieren möchtest, vielleicht täusche ich mich aber auch.

Das du noch mal nach der Bezahlung fragst, finde ich in Ordnung, da die Frage ja noch nicht beantwortet wurde.
Grundsätzlich ist der Lohn eines Führers natürlich eine Sache die miteinander besprochen und ausgehandelt wird. Ich halte sehr viel davon, sich vorher nach ortsüblichen Löhnen zu erkunden, um auch für mögliche nachfolgende Reisende Probleme was übertriebene Lohnforderungen angeht zu vermeiden. Abgesehen davon halte ich es auch für klug einen Bonus für gute Leistung anzukündigen. Wir haben uns in Karamoja an den Löhnen die Träger am Mt. Elgon erhalten orientiert. Wir haben zwar keinen Träger in Anspruch genommen, aber dennoch deren Lohn erfahren. Der Lohn beträgt umgerechnet etwa 5 Euro. Dabei muss man sagen, dass die Träger quasi gewerkschaftlich gut organisiert sind, und diese 5 Euro für ugandische Verhältnisse keineswegs schlecht sind.

[Torres]

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Ich glaube nicht, dass es sich bei dieser Reise um den Wunsch nach Internetfame handelt. Es gibt eben Menschen, die wissen, dass sie jetzt an den Ort XY müssen oder Z machen müssen. Libertist gehört dazu. Und dann macht er das eben. Vielen Menschen geht das so.
Vielleicht kommt er wirklich irgendwann einmal nicht wieder. Aber das gehört zum Leben dazu und davor waren auch andere nicht gefeit, die in "sicheren" Ländern unterwegs waren.

Ich finde die Einblicke die dieser Reisebericht gibt, wirklich grandios und finde eigentlich schon die Bewertung einiger hier ein Zeichen, dass wir in unseren Köpfen Afrika immer noch nicht als "normalen" Kontinent empfinden können. Umso besser, dass dieser Reisebericht uns eine Region und vor allem die dort lebenden Menschen näher gebracht hat, die wir sonst nur aus den Medien kennen. Interessant auch, dass sich "die Moderne" gar nicht so sehr von unserem Land unterscheidet. Ich denke da an Guides, Ranger, Bürokratie etc.

Ich habe mich mit derartigen Ländern nie beschäftigt und finde gerade diese Reise einen wohltuenden Kontrast zu irgendwelchen medialen internationalen High-Tech Expeditionen oder tagelangen Ödlandwanderungen. Das war eine Reise von Menschen mit Menschen und damit ganz nach meinem Geschmack!

[Wildniswanderer]

AW: [UG] Uganda 2013: Karamoja Traverse

Für jemanden, der so lebt, wie die meisten Leute das dort nun mal tun, ist die Vorstellung, einfach mal so ohne wirtschaftlichen Nutzen zum Spaß in der Weltgeschichte unterwegs zu sein, nun mal ein Zeichen von grenzenlosem Reichtum. Ob man den dann noch teilt, indem man mit Geld um sich wirft oder ob man das nicht tut, spielt dann für die Einschätzung keine große Rolle mehr.

Trotzdem glaube ich, dass ich speziell hier missverstanden werde. Ich würde speziell diese Reise in speziell diesem Moment nicht machen - wegen meiner Kinder. Zu einer anderen Zeit - warum nicht? Ich hätte auch fast alle Entscheidungen so oder so ähnlich getroffen. Was natürlich nicht heißt, dass ich es ablehnen würde, sie zu reflektieren.

Irgendwie überlege ich, ob ich einen Bericht über meine Wanderung durch das jemenitische Bergland einstellen sollte. Den müsste ich allerdings erst schreiben.

Nachdem was du so schreibst, hört es sich für mich so an, als wenn du in Afrika schon viel unterwegs gewesen wärst. Kannst du mir rein Interesse halber mitteilen, was du dort so gemacht hast?

[ajraks]

AW: [UG] Uganda 2013: Karamoja Traverse

Du hast hier was gründlich missverstanden. Was das "aussenamt" zu Humbold, Shackleton und Amundsen gesagt hätte, würde mich mal auch interessieren.

Na dann freu ich mich auf den nächsten Reisebericht aus Mogadischu von dir.

[Libertist]

AW: [UG] Uganda 2013: Karamoja Traverse

Trotzdem glaube ich, dass ich speziell hier missverstanden werde. Ich würde speziell diese Reise in speziell diesem Moment nicht machen - wegen meiner Kinder. Zu einer anderen Zeit - warum nicht? Ich hätte auch fast alle Entscheidungen so oder so ähnlich getroffen.

Danke erstmal dafür - schön, dass mal jemand sagt, er/sie würde sowas auch machen, zumindest unter anderen (privaten) Umständen.

Was natürlich nicht heißt, dass ich es ablehnen würde, sie zu reflektieren.

Ja, Andeutungen in diese Richtungen kamen ja nun schon öfter: es scheint der Eindruck vermittelt worden zu sein, dass ich (bzw. wir?) da irgendwie unreflektiert rangegangen bin oder meine Entscheidungen jetzt im Nachhinein nicht reflektieren würde bzw. kritisieren ließe. Naja, es ist so: Gerald und ich haben die Sache vorher ausführlichst diskutiert, immer wieder, ein paar Wochen lang... bevor wir letztendlich gebucht haben. Die Risken und Schwierigkeiten der Reise waren uns bewusst. Und wir wussten schon auch, dass wir hier hätten gnadenlos scheitern könnten, klar! Dass wir es trotzdem versucht haben, ist meiner bescheidenen Meinung nach kein Reflexionsmangel - das war schon eine bewusste Entscheidung. Davon ausgehend kann man nun wieder über persönliche Riskobereitschaft und den Gründen für dieses Exklusivitätsbedürfnis auf Reisen diskutieren... Allerdings behaupte ich, dass das eben etwas Persönliches ist und man da auf gar keinen grünen Zweig kommen muss.

Bleibt die Reflexion im Nachhinein. Ja, ich verteidige diese Reise und unsere Entscheidung vielleicht etwas zu vehement (obwohl ich ein paar unserer Fehler im Bericht auch selbst klar benannt habe). Aber die Sache mit der "dürren Beute", nee, also, das war schon sehr weit hergeholt. (Zumal ich gar nicht mitbekommen habe, dass meine Guides den Jungen und den Soldaten, die gemeinsam die kleine Herde von Kühen bewacht haben, gebeten haben, das Ding mit uns zu teilen. Dabei ging's meinen Guides auch gar nicht um mich, sondern sie wollten einfach 'ne Runde plaudern und was essen, glaube ich. Ich kam dazu, nachdem ich das Bild von der springenden Antilope geschossen habe - da war das Vieh bereits fast vollständig gehäutet. Ich hab zwei Packungen Kekse in die Mitte geworfen und wir haben gemeinsam gegessen. So war's.)

Enja, ich weiß nicht, ob dein Kommentar mit der Ablehung von Reflexion überhaupt so an mich gerichtet war... wollte das sowieso noch mal zum Ausdruck bringen.

[ajraks]

AW: [UG] Uganda 2013: Karamoja Traverse

Ich war übrigens jahrelang entwicklungshelfer im heutigen südsudan und habe es aus sicherheitsgründen wegen meiner familie verlassen. man bekommt schon so einiges mit aber ok hier im forum weiß man es ja besser.