Reisen in Krisengebieten (am Bsp. Ugandas)

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  • robert77654
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    Reisen in Krisengebieten (am Bsp. Ugandas)


    Editiert vom Moderator
    Diese Diskussion ist eine Fortführung des Reiseberichtes von Libertist über Uganda.

    Bei Nachfragen bitte eine PN an den Moderator senden. Dein Team der


    Mit meine ersten Kommentar hatte ich mich sehr zurückgehalten. Nach all den Jubelbeiträgen mache ich mich jetzt mal mit Kritik unbeliebt:

    Am meisten wurden wir vor (Raub-) Überfällen, unglücklichen Verwicklungen in irgendwelche Konflikte mit Betrunkenen und willkürlichen Erschießungen gewarnt. Klingt übertrieben brutal, aber so wurde es uns von einigen Einheimischen geschildert. Vielerorts hieß es, aggressive Männer mit einer Waffe in der Hand würden manchmal eben einfach so um sich ballern, ein Menschenleben sei da unten nicht viel wert. Auch weiße NGO-Mitarbeiter, mit denen wir ins Gespräch kamen, wurden schon angeschossen und überfallen. Andere meinten, die Region sei „relativ sicher“ und wir könnten uns frei bewegen. Die Botschaft riet zwischenzeitlich mal per Email zur Ausreise, naja.
    ....
    Also, nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird? Könnte man so sagen, das gilt schließlich immer. Gerald und ich legen vielleicht eine leicht überdurchschnittliche Risikobereitschaft an den Tag
    Ihr habt einfach Glück gehabt. Hätte anders ausgehen können. Mir ist völlig unverständlich, wieso ihr diesen Nervenkitzel sucht. Habt ihr es nötig, euch selbst zu Helden zu machen?
    Vielleicht muss euch mal etwas Ernsthaftes passieren, damit euch Sicherheit und Gesundheit viel wert sind. Es gibt genug interessante Gegenden in der Welt, die man ohne diese Gefahren kennenlernen kann.

    Zumal die Fotos mich stark an Australien erinnern - dort gibt es übrigens genug Gegenden, in denen man herumlaufen kann, ohne Touristen zu treffen. In Afrika finde ich Namiba (habe bisher nur Fotos gesehen) deutlich spektakulärer. Aber da gibt es ja die - zumindest für euch - störenden anderen Touristen...


    er bat mich darum, am nächsten Morgen zu Unterrichtsbeginn vor allen Kindern eine kleine Ansprache zur Bedeutung von Bildung für die Region zu halten, die er übersetzen wollte – kein Problem.
    Da muss ich heftig schlucken: Du bist Anfang 20, das erste Mal in Afrika und denkst, du kannst den Leuten dort - eine völlig andere Kultur! - einen Vortrag darüber halten, wie wichtig für sie Bildung ist? Das ist Kolonialherrengehabe mit der Attitüde "Schlauer Weißer - dumme Neger".
    Stellt euch mal vor, in Deutschland würde uns ein 25-jähriger Afrikaner, der das erste Mal hier m Land ist, erklären, wie wichtig für uns Bildung ist. Und womöglich noch, welche Bildung.



    Wasser war schon eher ein Problem, vor allem jetzt, am Ende der Trockenzeit. Karamoja verfügt im Februar quasi über kein natürliches Oberflächenwasser und die vereinzelten Wasserstellen (Brunnen, Wasserlöcher, Dämme) sind selbstverständlich nirgendwo aufgelistet, wo man sie als „Tourist“ finden könnte. Nachdem wir gleich in der zweiten Woche einmal de Verdursten nahe standen und über unsere SPOTs ein Notrufsignal sendeten, entschieden wir uns, von nun an immer einen Viehhirten als Guide anzuheuern, der uns die Wasserstellen zeigen konnte. Ohne die Begleitung eines Ortskundigen ist die Durchquerung Karamojas in der Trockenzeit nicht möglich.
    ......
    Gerald und ich von Vornherein nicht wussten, ob unser Vorhaben überhaupt gelingen kann. Wir wussten nicht, ob wir Wasser finden werden,...
    .....
    Alex meinte zuvor, dass wir pro Tag auf mindestens eine Wasserstelle treffen würden, darauf verließen wir uns irgendwie. Nun, zunächst liefen wir direkt auf einen Fluss zu, das wussten wir. Dort wollten wir unsere Wasservorräte auffüllen und hofften, danach in regelmäßigen Abständen wieder auf Wasser zu treffen.
    .....
    Mit dem Wasser gingen wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht allzu sparsam um, schließlich gingen wir davon aus, bald auf eine neue Quelle zu stoßen....
    ,....
    Am nächsten Morgen starteten wir beide mit jeweils vier verbleibenden Litern Wasser in den Tag. Wie immer war es heiß und uns war klar, dass wir bald kein Wasser mehr haben würden, wenn wir nun nicht etwas sparsamer damit umgehen würden.
    ....
    Zu diesem Zeitpunkt waren wir beide extrem erschöpft, ich hatte schon mehrmals das Gefühl, beinahe umzukippen. Mein Wasser war aufgebraucht, von nun an teilten wir uns Geralds verbleibende zwei Liter. Als wir an der Stelle ankamen, an der wir den Fluss vermuteten, standen wir vor einem riesigen trockenen Sumpfgebiet. In der Regenzeit erstreckt sich der Fluss hier offenbar in eine kilometerbreite Sumpflandschaft, die jetzt, am Ende der Trockenzeit, staubtrocken war.
    ....
    sendeten ein SOS Signal – es schien keine andere Möglichkeit zu geben. Wir fühlten uns beide so schwach und hatten Angst vor dem nächsten Tag: wenn erst mal die Sonne aufgehen würde und wir in der Hitze ohne Wasser dastünden… nicht auszudenken!
    Ihr seid fast verdurstet. Habt das Notsignal ausgesendet, weil ihr offenbar Angst vor dem Tod hattet.
    Ursachen waren: Keine richtigen Kenntnisse über Wasserstellen, nicht genug Wasservorräte (dafür 10 Kilo Fotokram), großzügig mit dem Wasser umgegangen, als es knapp wurde nicht zurückgegangen zum letzten Wasserversorgungspunkt mit der für den Weg reichenden entsprechenden Vorrätsmenge.
    Das ist ein Riesendesaster. Bin ich eigentlich der einzige, der das hier so sieht??? Noch ein Objektiv mehr und ein Liter Wasser weniger - dann würden wir den Bericht vielleicht nicht lesen.

    Du warst das erste Mal in Afrika und hast dir gleich die volle Ladung gegeben: Ende der Trockenzeit, Gebiet ohne Infrastruktur, aber mit viel Gewalt. Hier im Forum - siehe andere Kommentare - gilt das offensichtlich als echte Heldentat.

    Kann ich nicht nachvollziehen. Ich hatte allerdings auch schon ein halbes Dutzend Knochenbrüche, eine Blutvergiftung und habe Auto- und Motorradunfälle ohne eine Schramme überlebt. Reicht mir.
    Zuletzt geändert von Sandmanfive; 15.04.2013, 18:31. Grund: Modtag repariert
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  • Libertist
    Fuchs
    • 11.10.2008
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    #2
    AW: [UG] Uganda 2013: Karamoja Traverse

    Zitat von robert77654 Beitrag anzeigen
    Ihr habt einfach Glück gehabt.
    Sagst du als... Karamoja-Experte?


    Zitat von robert77654 Beitrag anzeigen
    Mir ist völlig unverständlich, wieso ihr diesen Nervenkitzel sucht. Habt ihr es nötig, euch selbst zu Helden zu machen?
    Ziel war nicht, eine gefährliche Gegend zu bereisen; uns beiden wäre es lieber gewesen, wenn Karamoja eine absolut sichere und ungefährliche Region gewesen wäre. Es waren andere Prioritäten, die uns dort hingebracht haben und ein gewisses Risiko eingehen ließen - das war der Kompromiss.


    Zitat von robert77654 Beitrag anzeigen
    Vielleicht muss euch mal etwas Ernsthaftes passieren, damit euch Sicherheit und Gesundheit viel wert sind. Es gibt genug interessante Gegenden in der Welt, die man ohne diese Gefahren kennenlernen kann.
    Ja, und viele dieser Gegenden bereisen wir ja auch. Ansonsten: Sicherheit und Gesundheit sind mir sehr viel wert, aber noch wichtiger ist es mir, das Leben zu leben, das sich für mich richtig anfühlt. Und diese Reise hat sich verdammt richtig angefühlt!


    Zitat von robert77654 Beitrag anzeigen
    Du bist Anfang 20, das erste Mal in Afrika und denkst, du kannst den Leuten dort - eine völlig andere Kultur! - einen Vortrag darüber halten, wie wichtig für sie Bildung ist? Das ist Kolonialherrengehabe mit der Attitüde "Schlauer Weißer - dumme Neger".
    Jetzt wirst du schon ein bisschen frech. Erstens war das nicht mein Gedanke, sondern die Bitte des Lehrers. Zweitens hast du keine Ahnung davon wie ich aufgetreten bin und was ich gesagt habe... Du kannst mich fragen - oder dich an dieser Stelle mal ganz bedeckt halten.


    Zitat von robert77654 Beitrag anzeigen
    Das ist ein Riesendesaster. Bin ich eigentlich der einzige, der das hier so sieht???
    Nein, das sehe ich auch so. Steht im Bericht.


    Zitat von robert77654 Beitrag anzeigen
    Du warst das erste Mal in Afrika und hast dir gleich die volle Ladung gegeben: Ende der Trockenzeit, Gebiet ohne Infrastruktur, aber mit viel Gewalt. Hier im Forum - siehe andere Kommentare - gilt das offensichtlich als echte Heldentat.

    Kann ich nicht nachvollziehen. Ich hatte allerdings auch schon ein halbes Dutzend Knochenbrüche, eine Blutvergiftung und habe Auto- und Motorradunfälle ohne eine Schramme überlebt. Reicht mir.
    Ich lege wenig Wert darauf, deinen Segen für meine und unserer Art zu Reisen zu erlangen. Ich glaube, es ist in Ordnung, dass sich der eine Bilder aus Namibia ansieht und der andere durch Karamoja geht.
    Regelmäßige Updates auf Facebook: Outventurous || Galerie und Weltkarte gibt's auf der Outventurous Webseite.

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    • fjellstorm
      Fuchs
      • 05.10.2009
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      #3
      AW: [UG] Uganda 2013: Karamoja Traverse

      Bin ich eigentlich der einzige, der das hier so sieht???
      Nein, bist du sicher nicht. Der Kritikpunkt bezüglich der Wasserthematik hat denk ich durchaus Potential zur Diskussion, der ich mich aber sicherlich an dieser Stelle entziehen werde, da man erfahrungsgemäß mit ( wichtig:berechtigter) Kritik in Reiseberichten hier im Forum tatsächlich "unbeliebt gemacht wird", bzw. dann gern als "Neider" bezeichnet wird- auf sowas hab ich keinen Bock.

      Selbiges gilt für die Sicherheitsthematik, auch da hast du zum Teil Recht, bzw. ist es Ansichtssache wieviel Risikobereitschaft man an den Tag legt. Solange man nur seine eigene Sicherheit gefährdet ist es meiner Meinung nach nicht wirklich relevant hier breitzutreten, das Problem dabei ist nur, dass man tatsächlich fast immer indirekt im Fall der Fälle auch andere damit betrifft.
      Auch da sag ich-bis hier und weiter nicht (an dieser Stelle).

      Zumal die Fotos mich stark an Australien erinnern - dort gibt es übrigens genug Gegenden, in denen man herumlaufen kann, ohne Touristen zu treffen. In Afrika finde ich Namiba (habe bisher nur Fotos gesehen) deutlich spektakulärer. Aber da gibt es ja die - zumindest für euch - störenden anderen Touristen...

      Da muss ich heftig schlucken: Du bist Anfang 20, das erste Mal in Afrika und denkst, du kannst den Leuten dort - eine völlig andere Kultur! - einen Vortrag darüber halten, wie wichtig für sie Bildung ist? Das ist Kolonialherrengehabe mit der Attitüde "Schlauer Weißer - dumme Neger".
      Stellt euch mal vor, in Deutschland würde uns ein 25-jähriger Afrikaner, der das erste Mal hier m Land ist, erklären, wie wichtig für uns Bildung ist. Und womöglich noch, welche Bildung.
      Das wiederum finde ich ziemlich unnötig bzw. disqualifiziert deinen ganzen Beitrag als sachliche Kritik.
      Ich denke die Auswahl eines Reiselandes bezüglich mehr oder weniger spektakulärer Motive sollte hier nun wirklich nicht zur Debatte stehen.

      Die "Metapher" mit der Kolonialherrschaft ist schlicht und einfach dämlich und entbehrt jeglichen Fundaments.
      Bleibt mir nur noch zu sagen- Halt den Ball mal etwas flacher, Ok?
      Zuletzt geändert von fjellstorm; 12.04.2013, 13:56. Grund: IK

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      • Libertist
        Fuchs
        • 11.10.2008
        • 2064
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        #4
        AW: [UG] Uganda 2013: Karamoja Traverse

        Also, um das noch mal ganz klar zu sagen: Ich habe wirklich kein Problem damit, für gewisses Fehlverhalten kritisiert zu werden. Sonst würde ich die Dinge, die falsch gelaufen sind, hier gar nicht erwähnen und stattdessen so tun, als hätte alles perfekt nach Plan funktioniert. Das war nicht der Fall.

        Aber was genau ist die Kritik? Man kann sachlich diskutieren, wie wir dieses Wasser-Dilemma hätten vermeiden können (Gerald und ich haben das auf der Reise natürlich ausführlichst ausgewertet und unsere Konsequenzen gezogen). Aber hier scheint es mir mehr um den Reisestil zu gehen - und das ist doch eine sehr persönliche Angelegenheit. Es gibt 'ne Menge Leute da draußen (insbesondere im Bergsteiger-Bereich), die sich in Extreme wagen, in die ich niemals vorstoßen will oder werde. Sachen, die für mich nicht in Frage kämen. Aber das ist keine Kritik. Ich lehne mich dann einfach zurück und denke: Krass! Nichts für mich, aber krass!
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        • Schlammschnecke
          Erfahren
          • 28.08.2012
          • 373
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          • Meine Reisen

          #5
          AW: [UG] Uganda 2013: Karamoja Traverse

          Hallo Libertist,

          nachdem das Thema schon im Raum steht. Wie würdet ihr in Zukunft eine ähnliche Situation vermeiden?
          Nehmen wir mal an, ich habe eine Tour in Region X geplant und diese vorbereitet so gut es geht. Die Einheimischen bestätigen es gäbe dort Wasser. Wie finde ich dann heraus, ob es dort für mich auffindbares Wasser gibt?
          Oder sagt ihr jetzt, in unbekannten Regionen grundsätzlich erstmal nur mit Guide? Mich würde euer Fazit diesbezüglich sehr interessieren. Und einige andere vielleicht auch?
          Man kann Fehler nicht ungeschehen machen. Aber man kann anderen die Chance geben, etwas daraus zu lernen. Und dann war der Fehler am Ende vielleicht doch zu etwas gut?

          Gruß
          Schlammschnecke
          Pst - es soll Leute geben, die gehen ohne Plan und Verstand in der Atacama wandern. Tüdelü...
          Caelum crebris imbribus ac nebulis foedum - Das Klima ist durch die häufigen Regenfälle und Nebel widerlich
          Tacitus (über das Wetter in Britannien)

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          • Libertist
            Fuchs
            • 11.10.2008
            • 2064
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            AW: [UG] Uganda 2013: Karamoja Traverse

            Zitat von Schlammschnecke Beitrag anzeigen
            nachdem das Thema schon im Raum steht. Wie würdet ihr in Zukunft eine ähnliche Situation vermeiden?
            Eine Region wie Karamoja, über die kaum verlässliche Informationen zur effektiven Plaung bereit stehen, würde ich persönlich (und auf Basis meines jetzigen Wissensstandes) nur mit einem Guide besuchen. Mit "Guide" meine ich einen lokalen Viehhirten, der sich auskennt - nicht unbedingt einen "professionellen" Guide.

            Ansonsten muss man eben sehr streng mit sich sein und an einem gewissen Punkt leider einfach umkehren. Wir hatten viel zu lange noch Hoffnungen... Im Prinzip hätten wir bereits zur Mittagszeit den Rückweg antreten soll - eben so, dass man sicher sein kann, mit den vorhandenen Wasserreserven noch problemlos in die Zivilisation zurückkehren zu können. Allerdings würde ich mit dieser Strategie jetzt keine derart trockene Region mehr besuchen, von der ich wirklich keine verlässlichen Informationen über konkrete Wasserstellen habe. Ist einfach zu mühsam, früher oder später muss man dann ja doch umkehren.


            Zitat von Enja Beitrag anzeigen
            Wieviel habt ihr euren Führern bezahlt?
            Das variierte leicht. Allerdings möchte ich mich erstmal mit Gerald darüber abstimmen, ob es klug ist, hier im Bericht einen genauen Betrag zu nennen.
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            • _Matthias_
              Fuchs
              • 20.06.2005
              • 2170
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              AW: [UG] Uganda 2013: Karamoja Traverse

              Zitat von robert77654 Beitrag anzeigen
              Ihr habt einfach Glück gehabt. Hätte anders ausgehen können. Mir ist völlig unverständlich, wieso ihr diesen Nervenkitzel sucht. Habt ihr es nötig, euch selbst zu Helden zu machen?
              Warum fährt jemand Motorrad? Warum klettert jemand? Warum gibt es Fallschirmspringer und Bungeejumper? Warum geht überhaupt jemand vor die Tür?

              Zitat von robert77654 Beitrag anzeigen
              Vielleicht muss euch mal etwas Ernsthaftes passieren, damit euch Sicherheit und Gesundheit viel wert sind. Es gibt genug interessante Gegenden in der Welt, die man ohne diese Gefahren kennenlernen kann.
              So wie die in denen du dich aufhältst?
              Zitat von robert77654 Beitrag anzeigen
              Kann ich nicht nachvollziehen. Ich hatte allerdings auch schon ein halbes Dutzend Knochenbrüche, eine Blutvergiftung und habe Auto- und Motorradunfälle ohne eine Schramme überlebt. Reicht mir.
              Was kann man jetzt daraus für Schlüsse ziehen? Das sichere Länder auch nicht wirklich sicher sind, da man dort Knochenbrüche, Blutvergiftungen und Unfälle haben kann? Das Leben endet immer tödlich,wieviel Risiko man dazwischen eingehen mag ist doch jedem selbst überlassen.Wer nicht will muss es ja nicht machen.


              Zitat von robert77654 Beitrag anzeigen
              In Afrika finde ich Namiba (habe bisher nur Fotos gesehen) deutlich spektakulärer. Aber da gibt es ja die - zumindest für euch - störenden anderen Touristen...
              Namibia ist anders spektakulär, aber Uganda ist auf jeden Fall auch eine Reise wert und die Gegend wo Libertist war ganz offensichtlich auch.
              Wenn du noch nie in Afrika warst, wie kannst du dann die Sicherheitslage dort beurteilen?

              Bei den Touristen stimme ich dir allerdings zu ich kann die kategorische Ablehnung von allem was auch nur vermeintlich "touristisch" sein könnte absolut nicht nachvollziehen.
              z.B. habe ich auch immer ein komisches Gefühl Dienstleistungen wie Träger in Anspruch zu nehmen. Aber wenn man es trotzdem tut, dann hat man einer Familie dort sehr geholfen ihren Lebensunterhalt durch Arbeit zu bestreiten anstatt bei NGOs Almosen annehmen zu müssen.



              Zitat von robert77654 Beitrag anzeigen
              Da muss ich heftig schlucken: Du bist Anfang 20, das erste Mal in Afrika und denkst, du kannst den Leuten dort - eine völlig andere Kultur! - einen Vortrag darüber halten, wie wichtig für sie Bildung ist? Das ist Kolonialherrengehabe mit der Attitüde "Schlauer Weißer - dumme Neger".
              Stellt euch mal vor, in Deutschland würde uns ein 25-jähriger Afrikaner, der das erste Mal hier m Land ist, erklären, wie wichtig für uns Bildung ist. Und womöglich noch, welche Bildung.
              Es ist in solchen Ländern, nicht nur in Afrika, absolut üblich in Schulen gebeten zu werden um ein paar Worte zu sagen und wo man herkommt, auch in touristischeren Gegenden und ohne Erwartung sonstiger Gaben. Einfach um den Kindern zu zeigen, hey, da draußen gibt es noch mehr, wenn ihr euch anstrengt habt ihr vielleicht die Chance es mal zu sehen.
              Ich könnte mir auch gut vorstellen, dass auch bei uns ein Ausländer aus einem ungewöhnlichen Land gebeten wird etwas darüber Schülern zu erzählen.

              Wenn du schon Kolonialherrengehabe kritisierst, dann die NGOs und in Uganda speziell die Missionare. Es wimmelt da nur so davon, Uganda ist das Hauptziel der amerikanischen Evangelikalen und die nehmen keinerlei Rücksicht auf die Menschen und ihre Traditionen. In meinem Flug nach Uganda waren mindestens drei "Kirchengemeinden" aus den USA, die ihr Missionsprojekt besuchen wollten. Nicht um zu helfen, sondern um mit den Leuten und Kindern Bibelarbeit zu machen, für 4 Tage und danach gehts wieder nach hause. Natürlich hatten sie allen möglichen technischen Schnickschnack dabei, iphostes, ipods, usw.mit denen sie Begehrlichkeiten wecken, die nie erfüllt werden können. Und riesige Bibeln, die in mein Handgepäck gar nicht gepasst hätten, um den Leuten ihre Religion aufzuzwingen. Hilfe gibts natürlich nur, wenn man auch an der Indoktrination teilnimmt. (Ja, ich weiß, das ist nicht bei allen Missionsorganisationen so, aber in Uganda anscheinend schon).

              @Libertist: Falls es dich beruhigt, in den touristischen Regionen Ugandas war das Bier meistens auch nicht wirklich kälter, richtig eiskaltes hatte ich dort auch nur ein oder zwei Mal.

              (Ich würde empfehlen keine genauen Beträge für Führer zu nennen, was angemessen ist hängt immer von den genauen Umständen ab und kann sich sehr schnell ändern)

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              • Wildniswanderer
                Erfahren
                • 08.11.2008
                • 402
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                AW: [UG] Uganda 2013: Karamoja Traverse

                Zitat von robert77654 Beitrag anzeigen
                Ihr habt einfach Glück gehabt. Hätte anders ausgehen können.
                Da hast du recht. Die Turkana beispielsweise bei denen wir waren, haben nicht umsonst noch viel Vieh, während anderen, wie auch unseren Begleitern alle Kühe gewaltsam gestohlen wurden. Diese Leute sind nach wie vor schwer bewaffnet und wissen auch mit ihren Gewehren umzugehen. Man kann davon ausgehen, dass jeder der Krieger dort schon häufiger in einer bewaffneten Auseinandersetzung war.

                Was uns vor allem geholfen hat, war dass unser Führer Losike, obwohl kein Turkana, überall bekannt war und freundlich aufgenommen wurde. Durch ihn hatten wir einen erheblichen Gästebonus. Nichts desto trotz als wir in ein Lager kamen und schon morgens um 9 einige Männer Schnaps trinkend unterm Baum sassen, war das eine Situation die leicht hätte unkontrollierbar werden können, und ich war froh, als wir nach viel zu langer Zeit endlich weiter ziehen konnten...
                http://geraldtrekkt.blogspot.de

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                • robert77654
                  Erfahren
                  • 10.01.2010
                  • 335
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: [UG] Uganda 2013: Karamoja Traverse

                  Zitat von Libertist Beitrag anzeigen
                  Sagst du als... Karamoja-Experte?




                  Ziel war nicht, eine gefährliche Gegend zu bereisen; uns beiden wäre es lieber gewesen, wenn Karamoja eine absolut sichere und ungefährliche Region gewesen wäre. Es waren andere Prioritäten, die uns dort hingebracht haben und ein gewisses Risiko eingehen ließen - das war der Kompromiss.




                  Ja, und viele dieser Gegenden bereisen wir ja auch. Ansonsten: Sicherheit und Gesundheit sind mir sehr viel wert, aber noch wichtiger ist es mir, das Leben zu leben, das sich für mich richtig anfühlt. Und diese Reise hat sich verdammt richtig angefühlt!




                  Jetzt wirst du schon ein bisschen frech. Erstens war das nicht mein Gedanke, sondern die Bitte des Lehrers. Zweitens hast du keine Ahnung davon wie ich aufgetreten bin und was ich gesagt habe... Du kannst mich fragen - oder dich an dieser Stelle mal ganz bedeckt halten.




                  Nein, das sehe ich auch so. Steht im Bericht.




                  Ich lege wenig Wert darauf, deinen Segen für meine und unserer Art zu Reisen zu erlangen. Ich glaube, es ist in Ordnung, dass sich der eine Bilder aus Namibia ansieht und der andere durch Karamoja geht.
                  Zur Sicherheit: Sag ich aufgrund deiner Beschreibung.

                  Ein bisschen frech bin ich ganz gern. Zugegeben: Ich weiß nicht, was du gesagt hast. Ich bin davon ausgegangen, dass es das übliche war: Die Schulbildung, wie wir sie kennen, ist wichtig und gut.

                  Klar, meinen Segen für deine bzw. eure Art zu Reisen brauchst du/ihr nicht.
                  Ich wollte bei all dem Jubel einfach mal eine Gegenposition in den Thread einbringen - damit es den einen oder anderen etwas nachdenklich macht.
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                  • Gast-Avatar

                    #10
                    AW: [UG] Uganda 2013: Karamoja Traverse

                    OT: Du hast nicht einfach und sachlich eine Gegenposition eingebracht, sondern Dein Ton war dreist und unverschämt. Deshalb ist es auch kein Wunder, dass Dich jetzt fast alle so unsympathisch finden, wie Du es vorhergesehen hast.

                    Kommentar


                    • robert77654
                      Erfahren
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                      • 335
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                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: [UG] Uganda 2013: Karamoja Traverse

                      Zitat von Bergtroll Beitrag anzeigen
                      OT: Du hast nicht einfach und sachlich eine Gegenposition eingebracht, sondern Dein Ton war dreist und unverschämt. Deshalb ist es auch kein Wunder, dass Dich jetzt fast alle so unsympathisch finden, wie Du es vorhergesehen hast.
                      Ausgesprochen nett war der Ton nicht, stimmt... Ich gelobe Besserung!
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                        #12
                        AW: [UG] Uganda 2013: Karamoja Traverse

                        Ich habe mich immer gefragt woher Al Quaida & Co die Sorte "Urlauber" herbekommt die dann medienwirksam in Internetvideos geköpft werden. Jetzt weiß ichs.

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                        • Gast-Avatar

                          #13
                          AW: [UG] Uganda 2013: Karamoja Traverse

                          OT: LOL. Aber die Al Quaida dürfte eher auf die hier scharf gewesen sein: http://www.outdoorseiten.net/forum/s...ht=afghanistan

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                          • Enja
                            Alter Hase
                            • 18.08.2006
                            • 4751
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                            #14
                            AW: [UG] Uganda 2013: Karamoja Traverse

                            Wir richten uns normalerweise nach den Reisewarnungen des AA. Wären also nicht nach Uganda gefahren.

                            http://www.auswaertiges-amt.de/sid_6...heit_node.html

                            Allerdings bleibt es, wenn man Reisen nach Afrika macht, nicht aus, dass sich so eine Situation erst nach Anreise entwickelt. Wie gefährlich das dann ist, ist schwer einzuschätzen. Man kann also nicht ausschließen, dass man mal in eine Situation kommt, die man sich nicht ausgesucht hätte. Das Lebensrisiko ist nie bei Null.

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                            • Libertist
                              Fuchs
                              • 11.10.2008
                              • 2064
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                              #15
                              AW: [UG] Uganda 2013: Karamoja Traverse

                              Die einzige Reisewarnung des Auswärtige Amts für Uganda betrifft Karamoja:

                              "Von Reisen in die Region Karamoja im Nordosten an der Grenze zu Kenia (Distrikte Kaabong, Kotido, Moroto, Nakapiripirit) wird abgeraten, da dort Übergriffe durch kriminelle Elemente nicht ausgeschlossen werden können. Ein Besuch des Kidepo-Nationalparks ist möglich, sofern die Anreise per Flugzeug erfolgt (wird von den Reiseveranstaltern angeboten)."

                              Übergriffe durch kriminelle Elemente können also nicht ausgeschlossen werden, na gut. Heißt nun auch nicht, dass jeder Reisende dort zwangsläufig seinen Kopf verliert.
                              Regelmäßige Updates auf Facebook: Outventurous || Galerie und Weltkarte gibt's auf der Outventurous Webseite.

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                              • Enja
                                Alter Hase
                                • 18.08.2006
                                • 4751
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                #16
                                AW: [UG] Uganda 2013: Karamoja Traverse

                                Nein. Nicht jeder und immer......

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                                • Gast-Avatar

                                  #17
                                  AW: [UG] Uganda 2013: Karamoja Traverse

                                  Ich finde es so daneben, diesen dürren Pfeil-und-Bogen-Teenies auch noch die dürre Beute abzuschwätzen. Da könnte man sich mal aufbauen und kolonial bestimmen, aber du machst Fotos? Ja, die Situation usw., alles nicht einfach, an sich laut Bericht alles kein Problem. Du bist da der Boss, von wegen kolonial, kann man ausnahmsweise mal raushängen lassen. Geld hat er dafür wohl auch nicht "verdient", könnte sich dran gewöhnen (oder es versaufen?). Was soll diese Geheimniskrämerei mit der Bezahlung? Da sind sie auf einmal ganz zurückhaltend und sehen umfassende Probleme.

                                  Das „Koloniale“ hast du als Weißer immer dabei, da musst du nicht kolonial sein, sollte dir doch aufgefallen sein. Auch wenn es die Heimgesuchten nicht stört

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                                  • _Matthias_
                                    Fuchs
                                    • 20.06.2005
                                    • 2170
                                    • Privat

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                                    #18
                                    AW: [UG] Uganda 2013: Karamoja Traverse

                                    Es gibt vom AA keine Reisewarnung für Uganda http://www.auswaertiges-amt.de/sid_F...iste_node.html
                                    Es wird lediglich vom Besuch einer Region abgeraten, eine ähnliche Formulierung gibt es beim AA übrigens auch bei Reiseinformationen für Frankreich, wenn auch nicht fett gedruckt.

                                    Die eigentliche Gefahr ist ja nicht ein gezielter Angriff, sondern das man zufällig in einen lokalen Konflikt einbezogen wird, weil man zur falschen Zeit am falschen Ort ist. Kriminelle Elemente sind ja auch nicht doof und warten jahrelang bis sich mal zufällig ein Reisender in die Gegend traut. Außerdem ist den beiden auf den Bildern anzusehen, dass das kein lohnen des Ziel ist. Auch wenn die Ausrüstung und Fotozeug noch so teuer wäre, auf dem Land kann das weder jemand einschätzen, noch kann jemand was damit anfangen, deshalb wäre das viel zu kompliziert daraus Profit zu schlagen. Die Gefahr beklaut zu werden ist in Massentourismuszielen wesentlich höher.

                                    Wenn hier Leute in ihrem allerersten post, gleich polemisch die Reiseart von anderen kritisieren müssen, sind sie vielleicht falsch n einem Forum, das sich hauptsächlich mit Betätigungen draußen beschäftigt, die bei unglücklichen Umständen fast alle tödlich enden können.

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                                    • Enja
                                      Alter Hase
                                      • 18.08.2006
                                      • 4751
                                      • Privat

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                                      #19
                                      AW: [UG] Uganda 2013: Karamoja Traverse

                                      Als Europäer bist du in Afrika automatisch reich. Da ist es ganz egal wie du aussiehst. Die meisten, die dort wohnen und noch nie einen Weißen gesehen haben, werden wohl eher nicht zum Spaß irgendwohin in Urlaub fahren. Das macht schon mal den wichtigsten Unterschied aus.

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                                      • Chouchen
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                                        Liebt das Forum
                                        • 07.04.2008
                                        • 20009
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                                        #20
                                        AW: [UG] Uganda 2013: Karamoja Traverse

                                        Zitat von winnetoux Beitrag anzeigen
                                        Da könnte man sich mal aufbauen und kolonial bestimmen, aber du machst Fotos? Ja, die Situation usw., alles nicht einfach, an sich laut Bericht alles kein Problem. Du bist da der Boss, von wegen kolonial, kann man ausnahmsweise mal raushängen lassen. Geld hat er dafür wohl auch nicht "verdient", könnte sich dran gewöhnen (oder es versaufen?).
                                        Normalerweise mag ich ja Deine Beiträge, aber bei diesem verstehe ich auch nach mehrmaligem Lesen beim besten Willen nicht, was Du meinst.
                                        "I pity snails and all that carry their homes on their backs." Frodo Baggins

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