Bootssuche - kompaktes, strapazierfähiges Schlauchkajak für Fluß-Wasserwandern

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  • Fakir
    Gerne im Forum
    • 26.06.2016
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    Bootssuche - kompaktes, strapazierfähiges Schlauchkajak für Fluß-Wasserwandern

    Hallo Forengemeinde,

    mir schrieb einmal jemand (Ronaldo, warst nicht Du das? ), ich könne sicher sein: wo erst einmal ein Boot ist, werden es sicher weitere.

    In meinem Review-Post zum Fold von 2018 vermutete ich dies frühestens ab 2026.

    Etwas früher als gedacht bin ich nun auf der Suche nach einer Ergänzung, denn mit meinem Fold kann bzw. möchte ich materialbedingt keine Sohlschwellen fahren.

    Genau das sollte das zweite Boot aber abkönnen: Berührung mit felsigem Untergrund.

    Kein schroffer Granit, sondern abgerundeter Kalk- oder Sandstein.

    Und auch nicht im Wildwasser, sondern flache Sohlschwellen, wie sie auch bei Wiesenflüssen vorkommen können.

    Auch der Kontakt mit grobem Haustein, wie er zur Herstellung künstlicher Furten zur Gewässerquerung mittels Baumaschinen verwendet wird, sollte vom Bootsmaterial verkraftet werden, solange man die Passage der Furt kontrolliert angeht. (Bespiel: so etwas: https://www.main-wasserwandern.de/da...644_furt-4.jpg)

    Und da Flußtouren nunmal meist Einbahntouren sind, sollte es aus logistischen Gründen etwas möglichst Leichtes und Kompaktes sein.

    Das Boot in Kombination mit einer Wanderung einzusetzen hat hingegen keine Relevanz.

    Mit diesen Vorgaben bin ich gedanklich schnell bei einem möglichst belastbaren Packraft gelandet und konnte in der Palette des Angebots eines ausmachen, das für mich vielversprechend aussieht:
    das Anfibio Revo XL in der materialverstärkten Plus-Version. Dieses deshalb, weil es eine Bodenmatte mit im Lieferumfang dabei hat, die die Druckbelastung des Bodens bei Grundberührung besser verteilen hilft. Und es hat Beingurte zwecks Kontakt zum Boot.

    Bzgl. Geradeauslauf habe ich keine falsche Vorstellung: jene meines Fold wird es mir nicht bieten, trotz Twin Tail.

    Etwas vergleichbar gut Ausgestattetes habe jedoch bislang noch nicht gefunden.


    Meine Fragen an diesem Punkt der Suche in die Runde sind:

    - könnte das Material des Revo Plus meine Vorstellungen bzgl. Robustheit überhaupt erfüllen?
    Zumindest das Trekraft von Nortik scheint - lt. Zeitungsbericht - ja manches auszuhalten.

    Und:
    - was wäre eine brauchbare Alternative hinsichtlich Gewicht und Handling beim Transport?
    Das in seiner Klasse kompakte Gumotex Swing bspw. läge bereits satte 7 kg über dem Revo, verbunden mit den entsprechenden Packmaßen.

    Ich bin gespannt, welches Boot es am Ende sein wird und freue mich auf eure Antworten.

    Julian

  • qwertzui
    Alter Hase
    • 17.07.2013
    • 2900
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    • Meine Reisen

    #2
    Am 24. - 25.06.2023 findet das Kanu Outdoor Testival an und auf der Regattastrecke München Unterschleißheim statt. Falls du verschiedene Kandidaten probepaddeln willst.

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    • ronaldo
      Freak
      Moderator
      Liebt das Forum
      • 24.01.2011
      • 11968
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      • Meine Reisen

      #3
      Normalerweise bin ich ja Faltbootfan, aber vor ein paar Jahren bin ich die obere Isar mit dem Gumotex Palava vom Nachbarn gefahren - da waren mir Ally und Saranac zu schade wg der zahlreichen flachen Kiesbänke.
      War sehr angetan. Das Boot steckt einiges weg, ist leicht im Handling und macht einfach Laune. Nachteil: kein Leichtgewicht.
      (Von Packrafts hab ich keine Ahnung, die sind mir zu wenig Boot.)

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      • felis
        Anfänger im Forum
        • 24.08.2012
        • 21
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        Also da du eher Seen/ langsamere Flüsse fahren möchtest - würde ich evtl noch das MRS Nomad 1 in Betracht ziehen (länge läuft), oder das neue GP flow (beide auf der Seite vom packrafting store zu fiinden. Das Revo XL hält die Bodenberührung auch sicher aus - ist halt ein "Dickschiff" ergo dementsprechend langsamer und träger im Handling. Beim o.g. store kannst du einige Boote auch mal ausleihen oder bei den entsprechenden "Events" (s.o.) mal Probefahren.
        Generell packrafts - ich bin vorher ein Gumotex Helios gefahren (schönes Boot aber sauschwer) und ich fahre überwiegend WW (Heimfluss Isar :-) da lässt sich der Bodenkontakt nicht immer vermeiden, hatte mit meinen packrafts bisher KEINE Probleme der Boden hält das aus (habe ein altes Alpacka - und ein neueres Frontier (guter China Nachbau der packrafts).
        Vom Nortik halte ich weniger (hab sie bisher aber nur auf Messen/ oder Globi gesehen, und wollt sie da nicht Probefahren - da fand ich das Material jetzt nicht soo toll) aber kann sein dass die "neueren" besser sind.
        Für deine Seenfahrten - unbedingt eines mit Finne nehmen (oder selbst im Nachhinein anbringen) das hilft einiges für den Geradeauslauf/Geschwindigkeit und auch wenn man ggf. noch ein kleines Segel zum Vorwindsegeln anbringt (auf Seen sehr nett - und man bekommt richtig Geschwindigkeit)
        Zum Thema: TIZIP - Gepäckverstauung im Bootsschlauch (ich habe das und find es brauchbar - zumal das Boot dann besser im Wasser liegt (aber ich fahre wie gesagt überwiegend WW - wenn auch nur I-III) - das Problem dass so ein Reißverschluss verschmutzt/schneller verschleißt etc. habe ich bisher nicht (ich behandle meine Boote aber auch nett :-) - hab' bei meinem alten Alpacka den TIZIP sogar nachgerüstet.
        So hoffe die Beschreibung hilft dir bisschen bei der Boostfindung

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        • mitreisender
          Alter Hase
          • 10.05.2014
          • 4855
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          Anmerkung. Das Nortik Packraft steckt schon einiges weg. Ist halt nicht super kompakt verpackbar. Für normale Paddeltouren nervt da eher die Breite und der Sitz.

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          • Deichgraf
            Erfahren
            • 01.05.2011
            • 269
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            Moin!

            Bei Kanulager.de gibt es die Marke Zelgear. Auch nicht ganz leichte Boote aber sehr robust. Mein "Needle1" wurde mit einem Trage-Rucksack geliefert. Damit komme ich ganz gut ein paar 100 Meter klar. Für längere Wanderungen sind mir die 18kg aber doch etwas zu schwer.


            Hier meine Erfahrungen und Bilder:
            https://www.outdoorseiten.net/vb5/fo...rungsbericht-e

            Ungefähr so: fast so robust wie Grabner, schwerer und fester als Gumotex.

            Gruß,
            <>< Daniel​
            Zuletzt geändert von Deichgraf; 04.04.2023, 14:04.
            Im Umgang mit anderen Menschen stellt sich immer wieder die gleiche Frage: "Spinne ich oder die anderen?" Ich möchte nichts vorweg nehmen, nur soviel: JA !

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            • Martin206
              Lebt im Forum
              • 16.06.2016
              • 7457
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              Zitat von qwertzui Beitrag anzeigen
              Am 24. - 25.06.2023 findet das Kanu Outdoor Testival an und auf der Regattastrecke München Unterschleißheim statt. Falls du verschiedene Kandidaten probepaddeln willst.
              Fakir Kann ich auch nur empfehlen.
              Ich denke die hier werden schon Material dabei haben bzgl. Packraft: https://www.kanu-outdoor-testival.de/de/Bachnah

              Wobei ich selbst Dir eher zu einem robusten Festboot ("unkaputtbar") oder auch tatsächlich zu einem robusten Faltboot raten würde ...die halten doch einige aus ...vor allem wenn Du nicht in felsigem Wildwasser unterwegs bist. (Festboot braucht halt Dachträger oder Bus.)
              "Die Tatsache, dass eine Meinung weithin geteilt wird, ist noch lange kein Beweis dafür, dass sie nicht absolut absurd ist." BERTRAND RUSSELL

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              • Freedom33333
                Dauerbesucher
                • 09.09.2017
                • 899
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                Es besteht natürlich immer eine gewisse Tendenz, dass einem die Leute das empfehlen, was sie selbst haben. D.h. in einer Packraft-Facebook-Gruppe wirst du völlig andere Empfehlungen kriegen als in einer Kanu-Gruppe.

                Ich gehöre zur Packraft-Fraktion und kann die nur empfehlen: Keine kombinierten Wander-Paddeltouren ist relativ. Die mache ich auch nicht. Aber wenn du Flüsse paddeln willst und ihr nicht mit 2 autos unterwegs sei dann spielen Packrafts schon ihren Vorteil aus: An- und abreise sind wurst. Es ist irrelevant, wie weit du zu fuß zum ein und ausstieg laufen musst. Auch der Transport in öffis ist nicht anders als für ne kleine Trekking-Tour.
                Ich kann mir überhaupt nicht mehr vorstellen, eine 13kg Tragetasche durch die S-Bahn zu wuchten. Gerade erst versucht mit jemandem loszuziehen der ein Gumotex hat - wir werden nicht gemeinsam paddeln auf Flüssen - für ihn ist selber EIn- und Aussteig halt standard mit einem auto. Für mich unvorstellbar.

                Es bestehen aber bei packraft schon nochmal deutliche Unterschiede zwischen den 1-2kg Booten und den 3-4 kg Booten von der Robustheit nach unten. die Expliziten Wildawasser-Boote sind da nochmal ein Stück robuster. Wo ich mit meinem MRS alligator 2s pro schon überall rübergerutscht bin, meine Güte. Da kannste im boot sitzend vorwärtsbewegungen machen wenn du stecken geblieben bist. Ist natürlich nicht ganz billig. Mit meinem Anfibio nano bin ich mal nen kleinen Waldfluss mit Bodenkontakt gefahren, das war to much und ich hatte paar kleine Löcher. Aber das wiegt auch 800g´und ist dafür definitiv nicht konzipiert.

                Die 2kg Boot "in der mitte" müssten sowas auch schon regulär schaffen. Musst mal die Bodendicke vergleichen, die ist das entscheidende. Mit nem Boot wie dem Anfibio Delta kannste Flüsse wie die Isar schon paddeln und da haste regelmäßig Bodenkontakt. Kannste beim Packraft store aber auch erfragen wie dick der Boden sein sollte, die dürften da die meiste erfahrung haben.

                Der natürliche Feind von packrafts sind übrigens nicht Steine von unten, sondern spitze Äste von vorne. Da musste schon aufpassen. Die können in solchen Sohlschwellen auch mal verkantet drinstecken. tun sie in Bayern sogar nicht selten. Im zweifelsfall schaut man sich solche Stellen daher vorher immer kurz an und sucht sich ne Fahrrinne raus.

                Oh nur eine Warnung: Wenn du ruhige Flüsse paddelst ohne Strömung sind Packrafts halt richtig lahm, das muss man wissen. Auf der Alster im Stadtgebiet HH bin ich nicht schneller als typische Spaziergänger. da wäre ich also umgekehrt der Flaschenhals wenn ich mit Gumotex Paddlern unterwegs wäre.
                Zuletzt geändert von Freedom33333; 05.04.2023, 08:41.

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                • haukeS
                  Anfänger im Forum
                  • 29.09.2017
                  • 40
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  Habe selbst das Anfibio Rebel 2K und MRS Nomad S1 getestet, verglichen und mich - weil ich längere Touren vor habe - für das bequemere und größere S1 entschieden (wie felis ja auch schon geraten hat).

                  Alle drei (also Rebel 2K, Revo XL, Nomad S1) haben gleich dicke und stabile Böden. Mit meinem S1 bin ich auch schon über genau solche Sohlschwellen gerutscht und hab auch schon so manche Äste mitgenommen. Bisher habe ich nicht mal Kratzer am Boot entdecken können.

                  Wenn du also eher ein leichteres Boot als das Nomad S1 möchtest, klingt das Revo XL nach einer soliden Wahl und ist denke ich in der Ausstattung besser als das Rebel 2K. Gerade die Bodenmatte und der befestigte und mit Gurten verstärkte Sitz sieht top aus. Wenn du ein oder zwei Finnen anbringst, sollte es auch nen akzeptablen Geradeauslauf haben (beim Rebel 2K war eine Finne zwar besser als keine, aber man fuhr trotzdem etwas Schlangenlinien).

                  Deutlicher Nachteil beim Revo XL: Keine Spritzdecke. Wenn man nicht nass werden möchte (durch Paddelschläge, Wellen oder Regen), wäre das für mich ein K.O.-Kriterium.

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                  • Fakir
                    Gerne im Forum
                    • 26.06.2016
                    • 53
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    Hallo Forengemeinde,

                    nachdem ich aufgrund eurer Tips sowie der Threads von Zilka (sowie hier) und TinaK zu ihrer jeweiligen Bootssuche zu einer guten Eingrenzung gekommen war, hatte ich neulich das Vergnügen mit dem MRS Nomad S1 (als Leihboot).

                    Hätte die Tour nicht den speziellen Charakter einer Testfahrt gehabt, sie wäre so und so etwas ganz Besonderes gewesen, denn aus Richtung Forchheim kommend nach Bamberg auf der Regnitz zu paddeln hatte ich schon lange vor, es aber mit meinem Fold aufgrund der zahlreichen Sohlschwellen und einiger Flachwasserbereiche nicht gemacht. - Und das war auch gut so!

                    Das Nomad S1 wiederum hat sich für dieses Unterfangen wunderbar geeignet, denn - zugegeben - überhaupt einen Einstieg in den Fluß zu finden war etwas schwierig, so daß hier bereits das leichte Gewicht punkten konnte.

                    @ Ronaldo: der Deinem Urheberschutz (zumindest in meiner Erinnerung) unterliegende Begriff der "Biberrutsche" kam mir dabei wieder in den Sinn. ;)

                    Als ich dann jedoch im Boot auf dem Wasser der Regnitz saß und 19 km vor mir hatte, befand sich unter meinem Allerwertesten ein für das Gesamtprojekt geeignetes Boot, denn

                    - alle Sohlschwellen waren damit sehr kontrolliert zu befahren.

                    - obwohl ohne Finne unterwegs (war nicht im Leihumfang enthalten und zumindest bis zur letzten Sohlschwelle bei km 10 auch überflüssig), war das gegenüber den 4,2 m des Fold nervösere Fahrverhalten mit zunehmender Fahrtdauer immer beherrschbarer, v.a. als ich akzeptierte, daß es ohne ein gewisses Hin und Her des Bugs nun eben nicht geht. Auch zeitweise aufkommender böiger Wind stellte kein Problem dar.

                    - Sitz und Lehne waren überraschend angenehm: ich hatte die Konfiguration mit aufblasbarer Sitzfläche und per Gurten einspannbarer Lehne, die - je nach Bedarf - mehr Halt im Lendenbereich oder weiter oben gab. Sehr angenehm!

                    - sehr positiv überrascht war ich von den beiden Riemen im Fußraum: ob diese explizit als Fußstützen dienen sollen oder einer anderen Funktion, weiß ich nicht. Als Fußstützen haben sie mir auf jeden Fall gut getaugt!

                    - insgesamt ein ordentliches Raumgefühl für mich eher schmalen Menschen: der Rucksack mit allem, was während der Fahrt griffbereit sein soll, paßte problemlos zwischen die Beine.

                    Für die 19 km habe ich 5 h benötigt, inkl. Zeit fürs Fotoschießen, Mittagspause, Plaudern mit der Fährfrau an der Schleuse 100. 4 - 5 km/h sind mit dem Boot also ohne Weiteres drin.

                    Ich hätte mein Boot für die Bamberger Runde, Regnitz, Obermain, Itz & Co. also gefunden.

                    Aber leider habe ich ein Aber, das darin besteht, es im Vorfeld der Fahrt versäumt zu haben, mir den Ist-Zustand des Bootes, v.a. des Bodens genau anzuschauen und einzuprägen.

                    Dann wüßte ich jetzt, ob eine 5 mm große Schadstelle im Boden schon vor der Fahrt dort war oder nicht: dort ist die schwarze Beschichtung abgerieben und man kann das Textil darunter erkennen.

                    Ob das an der Überfahrt der zwei extremen Flachwasserpassagen lag, auf den das Boot aufsetzte, oder nicht, kann ich daher nicht sagen.

                    Allerdings hörte sich die Überfahrt der zweiten Flachwasserpassage an wie ein Kratzen nicht wie die anderen Berührungen, die sich eher wie ein An-der-Bootshaut-entlang-Wischen anhörten.

                    ##
                    Zwischenfrage: steigt man eigentlich aus dem Boot aus, wenn man aufsitzt? Intuitiv würde ich das definitiv ausschließen und habe es deshalb nicht gemacht (Rutsch-/ Verletzungsgefahr/ möglicher Kontrollverlust des Bootes im Fluß/ etc.).
                    ##​

                    So bleibt für mich die Ungewißheit, ob ein neues Boot bereits nach einer Tour so aussehen könnte. Und da 1.000 Euro schon nicht wenig Geld sind, kann ich aktuell noch keine Entscheidung treffen.

                    Denn ehrlich gesagt: die Regnitz ist kein reißender Fluß, der einen mit Wucht gegen die Felsen drückt und die Geologie der Umgebung besteht aus Sand- und Kalkstein. Einem Boot, dessen Wurzeln in der Widerstandsfähigkeit im Wildwasser liegen, würde ich mit meinen etwas über 60 kg so eine Tour aber gern ohne Angst vor Beschädigung gleich bei der ersten Fahrt zutrauen wollen.

                    So gut der Test also war, er bleibt zu einem gewichtigen Anteil nicht aussagekräftig genug, um Grundlage einer Kaufentscheidung sein zu können.

                    Ihr könnt euch denken, daß mich das einigermaßen frustriert, zumal ich die Tour ja auch nicht 1:1 wiederholen kann, da ich niemals exakt diese Route im Fluß fahren würde, d.h. mit denselben Grundberührungen etc.

                    Ich hoffe daher inständig, daß der Verleiher in seinen Unterlagen etwas findet, das sicher darauf schließen läßt, daß die Stelle schon vor mir bestand.

                    Julian



                    Zuletzt geändert von Fakir; 21.01.2024, 19:18.

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                    • Fakir
                      Gerne im Forum
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                      #11
                      Hallo zusammen,

                      ich bin gerade dabei, mich zwischen dem S1 light und dem erweiterten S1 zu entscheiden.

                      Wahrscheinlich wird es auf das light hinauslaufen, da ich dieses ja auch getestet habe und keine signifikanten Minuspunkte ausmachen konnte.

                      Auf die Spritzschürze werde ich wohl verzichten können, denn viel Wasser kam auch beim light nicht ins Boot. Also.. eigentlich gar keines, was ich beim Befahren der sieben (sechs?) Sohlschwellen nicht erwartet hätte.

                      Den Komfortsitz des erweiterten S1 kenne ich nicht, und mit dem vom S1 light bin ich gut zurechtgekommen, also werde ich da keinen Kauf ins Blinde hinein machen.

                      Schade etwas, daß es das light nicht in diesem Sand Beige gibt, das hat irgendwie was, ist aber ja nur eine optische Sache.

                      Könnt ihr eine kompakte Handpumpe empfehlen? Die, die der Verleiher mitgeschickt hatte, machte keinen über längere Zeit soliden Eindruck, v.a. nicht die Ansätze vom Schlauch bzw. der Schlauch selbst.

                      À propos Verleiher: er konnte mir leider auch nicht sagen, ob die Schadstelle schon vorher da war. Da ich aber v.a. den Traum vom Feierabendpaddeln rund um die Bamberger Inselstadt nicht begraben will, wird hier demnächst ein Boot per Post ankommen. :-)

                      An dieser Stelle also meinen herzlichen Dank für eure Beiträge und Anregungen, unbekannterweise auch an Zilka. :-)


                      Julian

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                      • felis
                        Anfänger im Forum
                        • 24.08.2012
                        • 21
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                        #12
                        Zur Handpumpe:
                        Tipp 1: geh mit dem Schlauch/Pumpe in den Baumarkt und schau ob du einen kleinen passenden Schlauch findest (als adapter) so ein durchsichtiges Schlauchstück - dann hält es besser
                        Tipp 2: die Pumpe von decathlonn (die kleine/Domyos) ist m.E. eine gute Lösung (und dann den Schlauch wie o.g. anpassen) weil die Pumpe von decathlon hat keinen Schlauch - ergo - Schlauchsuche im Baumarkt oder so
                        Ich habe beide Pumpen (ich nehme an deine gekaufte ist vom Sven (packr..store) - mag aber die angepasste von dec.. lieber (m.E. hat sie auch das bessere Volumen, auch wenn die Baugleich aussehen) - Ich hatte noch einen alten Schlauch von einer größeren Pumpe übrig (und habe ihn dann wie o.g. mit einen "Schlauchadapter" angepasst.

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                        • Fakir
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                          #13
                          Hallo zusammen,

                          das S1 light befindet sich seit Mitte des Jahres bei mir und ich kann vorwegnehmen: die Bamberger Runde
                          klappt damit ganz wunderbar.

                          Im Zuge des Such- und Kaufprozesses hatte ich dem Verkäufer eine ganze Menge Fragen gestellt - und
                          ebenso viele Antworten erhalten - , die ich noch gerne mit euch teilen möchte.


                          1. Der Umgang mit Schadstellen in der Oberflächenbeschichtung

                          Ich hatte es oben ja bereits geschrieben: am Leihboot fand ich nach der Tour eine ca. 5 mm große Schadstelle, die an ihrer tiefsten Stelle das darunterliegende Gewebe erkennen ließ.

                          Der Verleiher (und spätere Verkäufer) repariert kleinere flächige Schäden (1 bis max. 2 mm) bzw. schnittartige Schäden > 2 mm mit Flüssig-PU. An den Rändern wird der Klebstoff leicht verstrichen.

                          Größere, flächige Beschädigungen behandelt er mit Flüssig-PU als Dichtmasse, anschließend wird auf die Oberfläche der Flicken (mitgeliefert) mittels Kontaktkleber aufgebracht.

                          Info: Da ich an dieser Stelle nicht weiß, ob ich hier Markennamen nennen darf, halte ich die Materialbezeichnung neutral.

                          Und damit ihr eine optische Idee habt, über welche Größenordnung der von mir entdeckten Schadestelle ich spreche, hier ein Foto, das leider den Maßstab-Cent schärfer fokussiert hat als die Schadstelle. Aber dennoch läßt sich der hellbraune Faden des Gewebes erkennen. 5 mm betrug damit nicht die Stelle dieser Vertiefung, an der das Gewebe sichtbar war, sondern die gesamte Stelle, an der die Oberfläche nicht mehr eben war.





                          2. Die Frage nach der Materialbelastbarkeit ausgehend von der Denier-Größe (Fadenstärke des Gewebes)

                          Hier war meine Frage, welche Gewässerprofile für das verstärkte (840er) Bodenmaterial des S1 vorgesehen sind, die das light mit seinem 420er-Gewebe nicht befahren kann bzw. nicht befahren sollte.

                          Die Antwort dazu war, daß sich die Denier-Größe auf die Fadenstärke beziehe, bestenfalls auf die Reißfestigkeit des Gewebes. Mit der Beschichtung, auf die es bzgl. Kratzbeständigkeit ankommt, habe das nichts zu tun. 840 sei auch nicht doppelt so stark wie 420, wie man vermuten könnte: dies sein ein Gewichtsmaß, und nicht linear zu betrachten.

                          Insofern - so die Antwort weiter - bestimme die Denier-Größe des Bodens nicht, welche Gewässerprofile mit dem Boot befahren werden können: dies sei eher durch die offene Bauweise und Beladung bestimmt.


                          Zu meiner weitergehende Frage, in welchem Grad sich das Körpergewicht dabei als Teil der Beladung auf die Kaufentscheidung (geringere/ höhere Denier-Größe) mit einbezogen werden solle, meinte der Verkäufer, daß die Gewebestärke nicht vom Fahrer abhänge, weshalb bspw. beim Nomad S1 beide Versionen (S1 light und S1 mit Spritzdecke) auch dieselbe Beladungskapazität hätten (190 kg). Denn bei scharfkantigem Untergrund (Glas, Eisen o.ä.) habe man mit beiden Fadenstärken ein Problem.



                          3. Benutzung des Befestigungsriemens für die Fußstütze als Fußstütze

                          Ich hatte es oben ja schon erwähnt, daß mir der standardmäßig im Fußraum angebracht Riemen als Fußstütze gut taugte.

                          Eigentlich ist er nur als Fixierung für eine (aufblasbare, als Zubehör erhältliche) Fußstütze vorgesehen, so daß sich mir die Frage stellte, ob seine Befestigung an der Bootsinnenwand der Dauerbelastung gewachsen sei, die die Benutzung als Fußstütze mit sich bringt.

                          Der Verkäufer meinte hierzu, die Klebeverbindung sei dauerhaft fest, da geschweißt.



                          4. Der Sitz des S1

                          Im Vorfeld des Kaufs hatte ich ja kurz überlegt, ob ich nicht anstatt des S1 light das S1 nehmen sollte, um auf alle Möglichkeiten eingestellt zu sein.

                          Neben der Tatsache, daß ich ein Schönwetterpaddler bin und die Spritzschürze an trockenen Tagen nicht verwenden würde (außerdem nimmt sie ja auch Platz weg im Rucksack), war der nicht probegesessen Sitz des S1 der wichtigste Aspekt, beim S1 light zu bleiben.

                          Um diesen Aspekt besser einschätzen zu können, stellte ich dem Verkäufer die Frage, ob die Komfortrückenlehne des S1 ihre Steifigkeit ausschließlich aus der Luftfüllung bezieht oder darin ein versteifendes Element eingearbeitet ist, das eine Grundsteifigkeit bietet, ähnlich der Standard-Staumstofflehne des S1 light.

                          Seine Antwort hierzu war, daß die Luftkammer der Lehne des Komfortsitzes so geschnitten sei, daß sie dennoch stütze; die Luftfüllung könne nicht "kollabieren".


                          5. Helle Stellen in Oberflächenbeschichtung des Bodens nach Zusammenlegen des Bootes

                          Hierzu teilt der Verkäufer mit, daß helle Stellen möglich sein können, da das innenliegende Nylongewebe weiß ist und bei starker Dehnung der daraufliegenden Schicht etwas durchscheint.

                          Ergänzend hierzu möchte ich an dieser Stelle auf das Video auf der Homepage des vermutlich bekannten Verläufers, wie so ein Packraft am besten zusammengelegt wird sowie allgemein auf seine FAQ.


                          Sollten dazu noch Fragen an mich aufkommen, die sich an mich richten, bitte parallel eine PN an mich schicken, damit ich das mitbekomme.


                          Julian
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                          Zuletzt geändert von Fakir; 21.01.2024, 19:24.

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                            #14
                            Bzgl. der Robustheit des Packrafts kann ich dir deine Bedenken nehmen: die Boote halten im normalen Gebrauch und auch weit darüber hinaus deutlich mehr aus als man ihnen zutraut, sofern man entsprechend sensibilisiert für wirkliche Gefahren für das Material ist. Wirklich gefährlich sind in der Regel keine Steine, sondern vor Allem Dornenbüsche am Ufer, Glas, oder Metallschrott im Wasser. Auch scharfkantig brechende Steine wie Schiefer oder Granit waschen sich im Fluss nicht rund und können ein Boot beschädigen, die findet man aber verhältnismäßig selten. Mein altes MRS Microraft (420D Boden) habe ich schon über so viele Steine gequält, wahrscheinlich weit über den Normalgebrauch hinaus. Ich hatte lediglich einmal zwei Löcher im Boden, als ich in Lappland in schneller Strömung zwei scharfkantige Granitfelsen touchiert habe. Innerhalb von 30min war das jedoch auch repariert. M.m. nach ist das auch ein riesiger Vorteil der Packrafts, du kannst nahezu alles relativ unkompliziert und dauerhaft reparieren.

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                              #15
                              Ist das bei Dir dann meist mit Flüssig-PU getan oder mußt Du öfters mit Flicken arbeiten?

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                                #16
                                Ich fahre jetzt seit Dezember das MRS Adventure X2.
                                Da ich mit 193 cm etwas größer und etwa 108 kg leicht bin, hab ich auch das Packraft groß gewählt.
                                Ich bin seitdem rund 140 km auf Kleinflüssen, Mangfall, Hammerbach, Alz, Dorfen, Amper gefahren. Gerade die Kleinflüsse haben es in sich, was Aufsetzen, hängenbleiben, Bäume oder Äste im Wasser betrifft.
                                Ich muss sagen, ich bin ob der Robustheit des MRS begeistert. Um die 4kg Gewicht sind fein.
                                Ich habe einen 80l Transportsack und inkl. Paddel, Luftsack, Minipumpe, Proviant, Trockenhose und Weste komme ich so auf knapp 10 - 11 kg, die ich dann auch mal ne Stunde oder so auf dem Rad geschultert habe.
                                Mit dem Rad zum Start, dann Boot in 5 - 10 Minuten fahrfertig machen, inkl umziehen und los geht's.
                                Grad auf der Mangfall war es ordentlich ruppig und dank einiger Bäume bis Westerham auch erforderlich, das Boot über längere Strecken durchs Gebüsch, unter Bäumen und Schotter zu ziehen..
                                Das Boot hat nicht mal nen Kratzer gehabt. Dank Spritzdecke blieb es im Boot trocken...
                                Die einzige Modifikation von mir am Boot ist das Wechseln der Rückenlehne gegen die größere, die es für MRS gibt gewesen. Der Sitz an sich ist sehr bequem.

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