AW: Die Wildnis kehrt zurück!? Wisente im Rothaargebirge (vormals Sauerland)
Den Ansatz dazu gibt es ja bereits. Allerdings gibt es Tierarten, denen 20 Meter Grünstreifen nicht reichen. Anderen reicht eine sichere Möglichkeit, Straßen und Bahngleise zu überqueren. Und ich denke, dass dies auch erst einmal der richtige Ansatz sein sollte: der Bau von Grünbrücken an bekannten Wildwanderrouten.
Wie willst du dann das Ab- und Zuwandern von Tieren ermöglichen? Auf eingezäunten Flächen wirst du ganz schnell Probleme mit Verbiss und Inzucht bekommen.
Hier solltest du aber doch unterscheiden in natürlich ausgestorben und ausgerottet. Denn die meisten dieser großen Grasfresser starben mehr oder weniger natürlich aus (ich denke, dass der Jagddruck der Steinzeitmenschen nicht als alleinige Ursache angesehen werden kann). Von daher gehören diese auch nicht unbedingt in einen "modernen Urwald".
Viel entscheidender um deine Aussage zu unterstreichen ist, dass es sich bei den meisten Waldgebieten um "neue" Wälder handelt, die in den letzten Jahrhunderten heranwuchsen und fast immer forstwirtschaftlich genutzt wurden.
Abgesehen von den genannten Argumenten, hat Holzproduktion in Deutschland einen weiteren Vorteil: Es ist klimafreundlicher produziert als Exportholz. Und oft auch unter ökologisch deutlich besseren Bedingungen als Exportholz aus weiten Teilen der Welt. Von daher ist es schon sehr sinnvoll, dass deutsche Wälder auch forstwirtschaftlich genutzt werden!
Sicher? In z.B. Afrika funktionieren einige Naturschutzgebiete nur Dank kilometerlanger Zäune.
Ich denke, auch da irrst du. Die Kulturlandschaft ersetzt heute sehr oft z.B. Lichtungen. Wo grasen Rehe denn für gewöhnlich, im Wald oder auf den Feldern? Ich denke, dass sich die bei uns heimischen Arten sehr gut an die Mischung aus Natur- und Kulturlandschaft angepasst haben.
Zitat von Storm
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Wenn man nun auch Tiere ansiedeln möchte, die Probleme bei dem Kontakt mit der Bevölkerung verursachen könnten (Raubtiere, Großwild) oder die sehr anfällig für den Straßenverkehr sind und man die Verbreitung der Populationen managen möchte ,könnte man die Wildnisgebiete bzw Nationalparks auch mit großen Wildschutzzäunen umziehen.
Denn was wir momentan als "Urwald" im Nationalpark bezeichnen, ist sicherlich keiner, denn in seiner natürlichen Form lebten überall große Grasfresser, die immer wieder Lichtungen schufen - neben Wisenten gab es Mammuts, Nashörner, Auerochsen, Elche und viele mehr. Die meisten sind dann am Ende der Eiszeit ausgestorben.
Viel entscheidender um deine Aussage zu unterstreichen ist, dass es sich bei den meisten Waldgebieten um "neue" Wälder handelt, die in den letzten Jahrhunderten heranwuchsen und fast immer forstwirtschaftlich genutzt wurden.
Das stimmt zwar, aber wir in Deutschland verdienen als Dienstleistungsgesellschaft nur noch einen winzigen Bruchteil unseres Einkommens mit Holz.
Die Zäune braucht man in Australien und Afrika weniger,
aber Wildnis und Kulturlandschaft sind eben nicht ohne weiteres vereinbar.
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