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  • ijon tichy
    Fuchs
    • 19.12.2008
    • 1283
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    #61
    AW: Homöopathie

    @PWD, Unkenntnis ist im Falle der HP nicht vorhanden. Man hat die HP immer und immer wieder verschiedenen Tests unterzogen, und da war: NICHTS!
    Es liegt also nicht an der mangelnden Untersuchung der HP. Es gibt keinerlei Prinzip, was die behaupteten Lehren erklärt. Erstens ist das Ähnlichkeitsprinzip widerlegt, weiterhin haben auch Erklärungsansätze mit solchen Konstrukten wie "Wassergedächtnis" oder "Verschränkung" keinerlei Ergebnisse in den Tests gezeigt. Auch die von Walach et.al. ins Gespräch gebrachte "schwache Quantentheorie" ist nichts weiter als ein Konstrukt ohne jede Basis. Abgesehen davon, daß bei Walach im Institut ganz andere Blödsinnigkeiten verzapft werden, siehe "Kozyrew-Spiegel", aber das gehört nicht hier in diesen Thread. Ganz abgesehen davon, daß alleine schon die in Hochpotenzen erzeugte Verdünnung völlig irreale Ausmaße annimmt, ab D23 ist schon aufgrund der üblichen Chemie Schluß mit jeglichem Restmolekül.
    ---Einschub: Es gibt manchmal plakative Versuche, bei denen sich ein paar Skeptiker eine ganze Dose Hochpotenzen beliebiger Art komplett einwarfen, ohne jegliche Wirkung zu verspüren, also ein zu erwartendes Ergebnis---
    Es ist völlig legitim, sich über das Studiendesign auszutauschen, denn wenn das nicht stimmt, ist die Aussagekraft nicht besonders hoch. Nun ist es gerade deshalb dazu gekommen, daß man genau 8 Studien zur HP ausgesucht hat, die Studien zur Medizin sind dann nicht unbedingt besser vom Design her, so daß auch da nur wenige Studien vergleichbar sind. Bei der Medizin wirft man dann der BigPharma gerne vor, Einfluß auf das Studiendesign zu nehmen, um gewünschte Ergebnisse zu erzielen. Das ist aber bei der HP genauso. Auch hinter der HP stehen recht große Firmen, die u.a. mit dem Verkauf von Milchzucker ordentlich Profit machen. Der Vorwurf trifft also beide Seiten gleich. Der Apotheker, der in seinem Labor HP-Mittelchen selbst verreibt, ist ein idealisiertes Bild aus alter Zeit.
    Das die HP auf eine gläubige Klientel trifft, macht es aber nicht besser. Ich schrieb schon davon, daß es ein großes Problem der HP ist, daß durch deren Anwendung der notwendige Einsatz der Medizin verzögert oder verhindert wird und es dann zu Komplikationen kommt, die schwerer zu bewältigen sind. Da ist die Kopflausbekämpfung mit HP nur ein eher lustiges Element, der "kinderdoc" schrieb in seinem Blog davon, daß die Mami mit ihrem Kind in die Praxis kam und sich beklagte, daß die Läuse nun zum zweiten Male auftraten, nach 8 tagen schon wieder. Vorher gab es Glaubuli.....

    Ein Erfolg der hahnemannschen Lehre kommt sicher daher, daß die damalige Medizin eher äußerst brutal war und die Behandlung mit Aderlaß, Dreckapotheke und ähnlichem Zeug zu mehr Toten führte als das verklausulierte Nichtbehandeln durch die HP. Bekanntlich gehen viele Krankheiten ohne Intervention eines Arztes wieder weg, und da Hahnemann eben nur (unwissentlich) ein süßes Nichts gab, dabei aber die in seinem Organon beschriebenen Handlungsanweisungen vorschrieb, so überlebten mehr Patienten als die Roßkur eines Baders oder Wundarztes, selbst der damals noch beliebte Aderlaß hatte ja wegen nahezu unbekannter Antiseptik gravierende Nebenwirkungen. Eine daraus entstehende Sepsis war nahezu zu einhundert Prozent tödlich.
    Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt.
    Thomas Mann

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    • PWD
      Fuchs
      • 27.07.2013
      • 1313
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      #62
      AW: Homöopathie

      Zitat von atlinblau Beitrag anzeigen
      Wissenschaft fehlt manchmal die Demut vor dem Gesamtkonzept "Leben", ..
      Ich nannte es oben "Hybris"; Wissenschaft selbst ist aus dem "Gesamtkonzept Leben" emergiert und nicht umgekehrt; auch geht es in der Wissenschaft um Machtpositionen (Geldzuweisungen...), was ich hier nicht weiter ausführen möchte.

      Zitat von lina
      ...
      "Das hält der beste Lachs nicht aus" Toll!
      Zuletzt geändert von ; 19.02.2013, 11:35.

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      • PWD
        Fuchs
        • 27.07.2013
        • 1313
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        #63
        AW: Homöopathie

        Zitat von ijon tichy Beitrag anzeigen
        Unkenntnis ist im Falle der HP nicht vorhanden. Man hat die HP immer und immer wieder verschiedenen Tests unterzogen, und da war: NICHTS!
        Genau, da war nichts, was aber nur heißt, man hat bis dato nichts gefunden - womit man aber nicht automatisch schlussfolgern dürfte, dass es vielleicht später mal nicht möglich sein könnte, evtl. mit anderen Fragestellungen, doch etwas zu finden (=> cave Hybris).

        Gott sei Dank wird man heute nicht mehr als Ketzer verbrannt; auf der anderen Seite waren es in der Geschichte oft gerade diese Ketzer, die sich mit bestehenden Lehrmeinungen nicht zufrieden gegeben hatten und dann doch die Wissenschaft weiter gebracht haben, jahrzehnte/jahrhunderte später mal...
        Zuletzt geändert von ; 19.02.2013, 12:28.

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        • Schattenschläfer
          Fuchs
          • 13.07.2010
          • 1702
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          #64
          AW: Homöopathie

          Zitat von Sabine38 Beitrag anzeigen
          Die Geschichte mit der Qualität ist mir auch unangenehm aufgefallen. Allerdings ist die schlechte Qualität von klinischen Studien meines Wissens nach schon länger Gegenstand von Kritik. Vielleicht sollte uns das also nicht weiter wundern.
          Das ist halt bei Evaluationsstudien jeglicher Art von Therapie ein Problem und liegt sicher auch daran, dass man leider nicht die Praxis an die Theorie anpassen kann. Erklärung:

          - Ich behaupte jetzt mal, dass HP eher bei weniger bedrohlichen Beschwerden eingesetzt wird. Einen Beinbruch, die o.g. Kopfläuse oder auch einen Schlaganfall wird wohl kaum jemand mit Globuli behandeln..
          - Mache ich eine Studie z.B. zu einem Malariamedikament (willkürlich genommen, es geht nur darum, dass es etwas ernstes ist), dann kann ich leider nicht die Kontrollgruppe einfach unbehandelt lassen auch wenn das für ein einwandfreies Studiendesign sicher besser. Dann geht mir die KG nämlich einfach drauf..
          - Theoretisch ist es eigentlich deutlich einfacher kontrollierte Evaluation zur HP zu betreiben - denn da eh keinerlei Wirkstoff enthalten ist und der Wirkmechanismus alleine auf Glauben beruht, ist es für den Patient egal, ob er jetzt "heiligen" oder normalen Milchzucker aus einem braunen Glas in Form kleiner Kügelchen schluckt.

          Zitat von ijon tichy Beitrag anzeigen
          Vorher gab es Glaubuli....
          Wenn das Absicht war: Der war klasse!

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          • Randonneur
            Alter Hase
            • 27.02.2007
            • 3373

            • Meine Reisen

            #65
            AW: Homöopathie

            Zitat von Jendreiek Beitrag anzeigen
            Das ist halt bei Evaluationsstudien jeglicher Art von Therapie ein Problem und liegt sicher auch daran, dass man leider nicht die Praxis an die Theorie anpassen kann. Erklärung:

            - Ich behaupte jetzt mal, dass HP eher bei weniger bedrohlichen Beschwerden eingesetzt wird. Einen Beinbruch, die o.g. Kopfläuse oder auch einen Schlaganfall wird wohl kaum jemand mit Globuli behandeln..
            - Mache ich eine Studie z.B. zu einem Malariamedikament (willkürlich genommen, es geht nur darum, dass es etwas ernstes ist), dann kann ich leider nicht die Kontrollgruppe einfach unbehandelt lassen auch wenn das für ein einwandfreies Studiendesign sicher besser. Dann geht mir die KG nämlich einfach drauf..
            - Theoretisch ist es eigentlich deutlich einfacher kontrollierte Evaluation zur HP zu betreiben - denn da eh keinerlei Wirkstoff enthalten ist und der Wirkmechanismus alleine auf Glauben beruht, ist es für den Patient egal, ob er jetzt "heiligen" oder normalen Milchzucker aus einem braunen Glas in Form kleiner Kügelchen schluckt.


            Wenn das Absicht war: Der war klasse!
            Diese Argumentation ist nicht mit der Studie vereinbar. Es wird explizit daraufhin gewiesen, das die schulmedizinischen Studien so ausgewaehlt wurden, dass sie den homoeopatischen vergleichbar sind.
            Je suis Charlie

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            • Randonneur
              Alter Hase
              • 27.02.2007
              • 3373

              • Meine Reisen

              #66
              AW: Homöopathie

              Zitat von ijon tichy Beitrag anzeigen
              [...] Es gibt keinerlei Prinzip, was die behaupteten Lehren erklärt. Erstens ist das Ähnlichkeitsprinzip widerlegt, weiterhin haben auch Erklärungsansätze mit solchen Konstrukten wie "Wassergedächtnis" oder "Verschränkung" keinerlei Ergebnisse in den Tests gezeigt. Auch die von Walach et.al. ins Gespräch gebrachte "schwache Quantentheorie" ist nichts weiter als ein Konstrukt ohne jede Basis. Abgesehen davon, daß bei Walach im Institut ganz andere Blödsinnigkeiten verzapft werden, siehe "Kozyrew-Spiegel", aber das gehört nicht hier in diesen Thread. Ganz abgesehen davon, daß alleine schon die in Hochpotenzen erzeugte Verdünnung völlig irreale Ausmaße annimmt, ab D23 ist schon aufgrund der üblichen Chemie Schluß mit jeglichem Restmolekül.
              Der theoretische Unterbau ist in der Tat komplett unglaubhaft.

              Zitat von ijon tichy Beitrag anzeigen
              Es ist völlig legitim, sich über das Studiendesign auszutauschen, denn wenn das nicht stimmt, ist die Aussagekraft nicht besonders hoch. Nun ist es gerade deshalb dazu gekommen, daß man genau 8 Studien zur HP ausgesucht hat, die Studien zur Medizin sind dann nicht unbedingt besser vom Design her, so daß auch da nur wenige Studien vergleichbar sind. Bei der Medizin wirft man dann der BigPharma gerne vor, Einfluß auf das Studiendesign zu nehmen, um gewünschte Ergebnisse zu erzielen. Das ist aber bei der HP genauso. Auch hinter der HP stehen recht große Firmen, die u.a. mit dem Verkauf von Milchzucker ordentlich Profit machen. Der Vorwurf trifft also beide Seiten gleich. Der Apotheker, der in seinem Labor HP-Mittelchen selbst verreibt, ist ein idealisiertes Bild aus alter Zeit.
              Es stehen sicherlich sehr starke finanzielle Interessen hinter beiden. Der Schulmedizin glaube ich, dass sich auf Dauer die richtigere Ansicht durchsetzt. Bei den ach so psychosomatischen Magengeschwueren hat es ja schliesslich auch geklappt.
              Je suis Charlie

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              • ijon tichy
                Fuchs
                • 19.12.2008
                • 1283
                • Privat

                • Meine Reisen

                #67
                AW: Homöopathie

                @PWD, das Argument mit dem Kezter führt zum Klassiker, dem Galileo-Gambit. Nun ist es so, daß damals aus rein ideologisch-religiösen Gründen Galilei vor der Inquisition erscheinen mußte, denn all die Vorhersagen, die er machte, hätten damals bereits von anderen Wissenschaftlern überprüft und bestätigt werden können. Es ging darum, daß die damalige Erkenntnis nicht gewollt war.
                Das nur nebenbei.

                Bei der HP wurde lang und breit untersucht, auch von HP-Anhängern, denen man ja nun nicht unbedingt Voreingenommenheit vorwerfen kann. Auch diese haben NICHTS gefunden, das gesamte Gerüst beruht also auf Glauben und Placebo.

                Ich stimme aber zu, wenn die HP oftmals nicht direkt bei Krankheiten, sondern eher Befindlichkeitsstörungen eingesetzt wird, und dann hält sich die Gefährlichkeit HIER BEI UNS UND BEI ERWACHSENEN in Grenzen.
                Wenn aber Homöopathen ohne Grenzen zur Malariabekämpfung in Afrika auf Glaubuli setzen, wenn im Süden Afrikas ebensolche Homöopathen ohne Grenzen die Zuckerkugeln gegen Aids einsetzen wollen, dann wird es haarig.
                Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt.
                Thomas Mann

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                • Randonneur
                  Alter Hase
                  • 27.02.2007
                  • 3373

                  • Meine Reisen

                  #68
                  AW: Homöopathie

                  Zitat von Sabine38 Beitrag anzeigen
                  Sorry, habe oben noch ergänzt. Meine Lesart ist da nämlich etwas anders. Sie tun so als hätten sie zeigen können dass der Umkehrschluss richtig ist. Und das ist schlicht falsch.
                  Das kann ich aus dem folgenden nicht erkenne:

                  "Conclusions
                  The meta-analysis results change sensitively to the chosen threshold defining large sample sizes. Because of the high heterogeneity between the trials, Shang's results and conclusions are less definite than had been presented."
                  [R. Lüdtke, A.L.B. Rutten
                  The conclusions on the effectiveness of homeopathy highly depend on the set of analyzed trials
                  Journal of Clinical Epidemiology, Volume 61, Issue 12, December 2008, Pages 1197–1204]

                  Zitat von Sabine38 Beitrag anzeigen
                  Dein Argument "dann taugt halt das Sample nix" halte ich im Übrigen für erstens falsch und zum zweitens, davon ganz unabhängig, in dem Fall eh nicht für zutreffend, weil es sich nicht um eine Zufallsauswahl aus X homöopathischen Studien, sondern, soweit aufgrund der verfügbaren Informationen machbar, eine Vollerhebung. Da kann man nicht mit Stichprobenfehlern und was weiß ich argumentieren.
                  Eine Metastudie, die ihre Relevanz grossenteils einer Studie verdankt, ist es nicht wert geschrieben zu werden. Die Untersuchung der Robustheit des Ergebnisses ist notwendig fuer eine gute Studie.
                  Je suis Charlie

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                  • PWD
                    Fuchs
                    • 27.07.2013
                    • 1313
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #69
                    AW: Homöopathie

                    Zitat von ijon tichy Beitrag anzeigen
                    @PWD, das Argument mit dem Kezter führt zum Klassiker, dem Galileo-Gambit. Nun ist es so, daß damals aus rein ideologisch-religiösen Gründen Galilei vor der Inquisition erscheinen mußte, denn all die Vorhersagen, die er machte, hätten damals bereits von anderen Wissenschaftlern überprüft und bestätigt werden können. Es ging darum, daß die damalige Erkenntnis nicht gewollt war.
                    Das nur nebenbei.

                    Bei der HP wurde lang und breit untersucht, auch von HP-Anhängern, denen man ja nun nicht unbedingt Voreingenommenheit vorwerfen kann. Auch diese haben NICHTS gefunden, das gesamte Gerüst beruht also auf Glauben und Placebo.

                    Ich stimme aber zu, wenn die HP oftmals nicht direkt bei Krankheiten, sondern eher Befindlichkeitsstörungen eingesetzt wird, und dann hält sich die Gefährlichkeit HIER BEI UNS UND BEI ERWACHSENEN in Grenzen.
                    Wenn aber Homöopathen ohne Grenzen zur Malariabekämpfung in Afrika auf Glaubuli setzen, wenn im Süden Afrikas ebensolche Homöopathen ohne Grenzen die Zuckerkugeln gegen Aids einsetzen wollen, dann wird es haarig.
                    Ketzer z.B. waren auch Marshall u. Warren:

                    “Durch einen Selbstversuch Marshalls gelang der Nachweis, dass nicht Stress und Übersäuerung des Magens die wichtigsten Gründe für Magenschleimhautentzündungen, Magengeschwüre und Magenkrebs sind, sondern das neu entdeckte Bakterium. Nachdem es den beiden Forschern gelungen war Helicobacter pylori zu kultivieren erklärte sich Marshall bereit, mehrere Milliarden der Bakterien zu schlucken. Bis zu diesem Zeitpunkt galt es als gesicherte Lehrmeinung, dass Bakterien das saure Milieu des Magens nicht überleben könnten. Bereits nach nur einer Woche zeigten sich bei Marshall die ersten akuten Symptome von Gastritis und nach einer Biopsie war klar, dass sich sowohl eine Infektion mit H. pylori als auch eine schwere Gastritis entwickelt hatte. Marshall konnte mittels einer Behandlung mit Bismut und Antibiotika geheilt werden.” (Wikipedia) (Texthervorhebung durch mich) Dieses Revidierenmüssen einer gesicherten wissenschaftlichen Lehrmeinung ist noch gar nicht so lange her; zudem bewegen wir uns hierbei im Bereich der Schulmedizin.

                    Dass Homöopathie ihre ganz klaren Grenzen hat, muss unbedingt unterstrichen werden.

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                    • ijon tichy
                      Fuchs
                      • 19.12.2008
                      • 1283
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #70
                      AW: Homöopathie

                      völlig richtig, weil die beiden Forscher dann nach einer Ursache suchten, die vorher noch nicht untersucht wurde. Man hat also dann was Neues gefunden.
                      Bei der HP hat man aber alles untersucht, was physikalisch Sinn hat und was medizinisch Sinn hat. Was soll man also noch untersuchen? Alle behaupteten Thesen, wie eben Wassergedächtnis, Quantenverschränkung und dergleichen wurde ebenfalls untersucht, und auch da fand man nichts. Das Wassergedächtnis gibt es, es dauert ein paar Femtosekunden, also nichts, worauf man etwas gründen kann.
                      Übrigens hätte ich bereits ein grundsätzliches Problem mit der HP, wenn ich mir diverse Dinge ansehe, die dort verdünnt (potenziert nach Ansicht der HPler)werden, als da wären Uran, Sonnenschein, Vacuum, excrementum canium(!), Plutonium, es gibt Nosoden aus allerlei Dreck, da bin ich durchaus froh für alle Anwender, daß das Zeug kein Molekül der Ursubstanz mehr enthalten kann.
                      Toleranz wird zum Verbrechen, wenn sie dem Bösen gilt.
                      Thomas Mann

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                      • Sabine38

                        Lebt im Forum
                        • 07.06.2010
                        • 5368
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #71
                        AW: Homöopathie

                        @PWD: Du wirfst hier "Ketzertum" und normalen wissenschaftlichen Fortschritt durcheinander. Natürlich gibt es etablierte Lehrmeinungen die sich als falsch herausstellen. Wissenschaft erhebt nicht den Anspruch dass einmal gewonnene Erkenntnisse in Beton gegossen sind. Alles, sogar die Gravitationsgesetze, kann man in Frage stellen. Nur braucht man dafür starke, wissenschaftlich haltbare Indizien.

                        @Randonneur: Ich suche mir heute Abend die Stellen in dem Text nochmal raus die ich meinte. Habe den Volltext nicht hier vorliegen.
                        Uuuups... ;-)

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                        • wesen
                          Fuchs
                          • 16.02.2005
                          • 2155
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #72
                          AW: Homöopathie

                          Zitat von PWD Beitrag anzeigen
                          Genau, da war nichts, was aber nur heißt, man hat bis dato nichts gefunden - womit man aber nicht automatisch schlussfolgern dürfte, dass es vielleicht später mal nicht möglich sein könnte, evtl. mit anderen Fragestellungen, doch etwas zu finden (=> cave Hybris).

                          Gott sei Dank wird man heute nicht mehr als Ketzer verbrannt; auf der anderen Seite waren es in der Geschichte oft gerade diese Ketzer, die sich mit bestehenden Lehrmeinungen nicht zufrieden gegeben hatten und dann doch die Wissenschaft weiter gebracht haben, jahrzehnte/jahrhunderte später mal...
                          Du setzt Ketzer mit Homöopathie gleich? Komisch... Für mich ist es umgekehrt.

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                          • simurgh
                            Fuchs
                            • 02.11.2011
                            • 1846
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #73
                            AW: Homöopathie

                            Zitat von ijon tichy Beitrag anzeigen
                            Bei der HP hat man aber alles untersucht, was physikalisch Sinn hat und was medizinisch Sinn hat. Was soll man also noch untersuchen? Alle behaupteten Thesen, wie eben Wassergedächtnis, Quantenverschränkung und dergleichen wurde ebenfalls untersucht, und auch da fand man nichts. Das Wassergedächtnis gibt es, es dauert ein paar Femtosekunden, also nichts, worauf man etwas gründen kann.
                            These: Wenn es ein Wassergedächtnis gibt, das vergesslich ist, müßte es doch auch etwas geben, womit man der Vergesslichkeit des Wassers wieder auf die Sprünge helfen kann. Könnte das übersehen worden sein? Man weiß ja so wenig.
                            >> Ich suchte Berge und fand Menschen <<

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                            • swissclimber
                              Gerne im Forum
                              • 06.07.2008
                              • 93
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #74
                              AW: Homöopathie

                              Da hier soviele "Experten" erklären, warum Homöpathie nicht
                              funktioniert, ein Frage: es gibt ja HP auch für Tiere.
                              Warum funktioniert es da? Glauben die dran??

                              Kann es nicht eher sein, dass es noch zuvieles gibt, was wir nicht wissen?
                              --Kletterwege sind senkrecht--

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                                • 01.08.2009
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                                #75
                                AW: Homöopathie

                                Ich habe diesen Thread mit Interesse einige Zeit Gelesen von der Fachsimpelei Studien etc aber nichtmal die Hälfte Verstanden.
                                Auch habe ich lange überlegt ob ich überhaupt etwas dazu schreiben sollte, denn ich bin mir bewusst ein Goldfisch unter Haien (nicht bös gemeint) zu sein, denn ich finde daß die Homöopathie durchaus eine Daseinsberechtigung hat. Warum? Aufgrund eigener Erfahrungen.

                                Ich bin mit meinen Kindern im dritten Versuch endlich bei einer Ärztin gelandet, die nicht sofort mit dem Hammer gegen die kleinsten Gesundheitsstörungen vorgegangen ist.
                                Auch wenn nicht bedrohlich aber auch ein normaler Grippaler Infekt ist für ein Baby und Kleinkind sehr hinderlich.
                                Sie Verschrieb erstmal Globuli u.ä.
                                Bei 2 von den 3 Kindern halfen sie, bei dem 3. Kind halfen auch keine leichten Pflanzlichen Schulmedizinischen Präparate. Erst mit einem stärkeren war in diesem Fall der Husten in den Griff zu bekommen.
                                Ich wüsste nun nicht wie ein Baby zwischen Wirkstoff und Placebo unterscheiden kann.

                                Ich leide seit ca 23 Jahren unter dem Symptom Sinusitis sobald ich mir eine ausgewachsene Erkältung zu ziehe. Da noch ein Rest Homöopathisches Präparat von einem der Kinder übrig war, habe ich dieses ausprobiert und es hat geholfen. Garantiert kein Placeboeffekt, denn dann müssten sämtliche Medis (und wenn nur als Placebo) bei mir Helfen was sie nicht tun.

                                Als ich das vorletzte mal merkte, daß die Nebenhöhlen sich zusetzen habe ich mir in der Apotheke ein dort empfohlenes, schulmedizinisches? Präparat gekauft da ich den Namen des anderen nicht mehr sicher wusste und davon ausging, wenn das geholfen hat, müsste auch ein anderes helfen. Ergebnis war, die Nebenhöhlen setzten sich incl Nase immer weiter zu, so daß selbst die dann aufgesuchte HNO Ärztin nicht mal mehr Spülen konnte für sofortige Linderung. (die Schmerzen bei Sinusitis sind nicht angenehm) Sie verschrieb dann mit Grünem Rezept Tabletten, die endlich halfen. Erst als ich diese für die Letzte Sinusitis nachgekauft habe erfuhr ich in der Apotheke, daß es sich um ein Homöopathisches Medikament handelt. (Ich gehöre zu denen die NICHT den Beipackzettel lesen solange es keine Probleme gibt und erst mal der Kompetenz des verschreibenden Arztes vertraut)
                                Diese Tabletten habe ich dann bei den ersten Anzeichen in den Nebenhöhlen bei der nächsten Erkältung sofort genommen und sie halfen.
                                Die meißten Hausmittel/Tee`s helfen leider nicht, egal gegen was. Ebenso viele Schmerzmittel und anderes. Obwohl ich im Ganzen eher wenig Medis nehme daher kann es nicht eine "Gewöhnung" sein.
                                Ich bin nicht tot, ich tausche nur die Räume, ich bin in Euch und geh’ durch Eure Träume. (Michelangelo)
                                Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren von Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir weggehen. (Albert Schweitzer)

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                                • PWD
                                  Fuchs
                                  • 27.07.2013
                                  • 1313
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                                  #76
                                  AW: Homöopathie

                                  Ich möchte doch gar nicht bekehren.

                                  @ ijon tichy: “völlig richtig, weil die beiden Forscher dann nach einer Ursache suchten, die vorher noch nicht untersucht wurde. Man hat also dann was Neues gefunden.
                                  Bei der HP hat man aber alles untersucht, ...”

                                  bis heute, und wirklich alles? - übrigens hat man das gleiche bis Findung des Helicobacters auch behauptet; darf es nicht sein, dass vllt. morgen andere Forscher weiter nach einem Nachweis suchen, der bis heute noch nicht untersucht wurde mit Methoden, die es heute vllt. noch gar nicht gibt und ihn dann finden?

                                  @ Sabine: “Alles, sogar die Gravitationsgesetze, kann man in Frage stellen...”
                                  Warum nicht auch die Nichtwirksamkeit von Homöopathie? Weshalb soll es nicht möglich sein, in Zukunft “starke, wissenschaftlich haltbare Indizien” zu finden, nur weil es heute noch nicht geht?


                                  Was ich damit sagen will, nur weil etwas bis heute nicht nach wissenschaftlichen Kriterien bewiesen ist, kann man doch nicht für die Zukunft “dicht” machen und potenziell keine Möglichkeit mehr zulassen.

                                  Man war ja sogar schon mal fast so weit, die Homöopathie zu verbieten, eine Methode, die sowieso nicht wirken soll - damit aber dann auch nicht schadet, verbieten... seltsam. Noch krasser: Opium D30, also weit jenseits der Lowschmidt´schen Zahl, bei der das letzte Molekül am Flaschenhals hängen geblieben ist, ist trotzdem nicht in der Apotheke frei verkäuflich...ist doch nur Zucker!

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                                  • simurgh
                                    Fuchs
                                    • 02.11.2011
                                    • 1846
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                                    #77
                                    AW: Homöopathie

                                    Zitat von PWD Beitrag anzeigen
                                    Noch krasser: Opium D30, also weit jenseits der Lowschmidt´schen Zahl, bei der das letzte Molekül am Flaschenhals hängen geblieben ist, ist trotzdem nicht in der Apotheke frei verkäuflich...ist doch nur Zucker!
                                    Das muß ich schnell mal korrigieren, Opium D30 ist in D frei verkäuflich. Aber es gibt in der Tat in D Homöopatika, die selbst in Hochpotenzen dem Betäubungsmittelgesetz unterliegen.
                                    >> Ich suchte Berge und fand Menschen <<

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                                    • PWD
                                      Fuchs
                                      • 27.07.2013
                                      • 1313
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                                      #78
                                      AW: Homöopathie

                                      Zitat von simurgh Beitrag anzeigen
                                      Das muß ich schnell mal korrigieren, Opium D30 ist in D frei verkäuflich. Aber es gibt in der Tat in D Homöopatika, die selbst in Hochpotenzen dem Betäubungsmittelgesetz unterliegen.
                                      Mea culpa; dann hat man doch schon korrigiert; vor ein paar Jahren jedenfalls war es nicht frei erhältlich.

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                                      • Ditschi
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                                        • 20.07.2009
                                        • 13301
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                                        #79
                                        AW: Homöopathie

                                        Hallo PDW,
                                        wie schon von anderen geschrieben wurde, ist nichts in Beton gegossen. Erkenntnisse veralten, werden durch neuere Forschungen widerlegt. Aber immer, wenn frühere Erkenntnisse überholt wurde, haben die Protagonisten neue Erkenntnisse mit neuen Tatsachen untermauert, von der These über die schlüssige Theorie bis zur bestätigten Praxis.
                                        Erkenntnisse pauschal in Frage zu stellen nur mit dem Hinweis, daß man --vielleicht, vielleicht auch nicht-- in 100 Jahren oder 1000 Jahren anders denkt, ist sicher kein Argument, das hilft. Das ist Stochern mit der Stange im Nebel. Damit ließe sich Alles, aber auch wirklich Alles grundlos in Frage stellen.

                                        Zur Homöopathie: jetzt wurde wieder, von zwei verschiedenen usern, der Notnagel der Homöopathie ins Gespräch gebracht: Tiere und Kinder.
                                        Dazu zum dritten mal ( warum wird es eigentlich nicht gelesen?):

                                        http://www.spiegel.de/wissenschaft/m...-a-743592.html

                                        Gruß Ditschi

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                                          • 13.08.2011
                                          • 13118
                                          • Privat

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                                          #80
                                          AW: Homöopathie

                                          Mir ist schon vor längerem aufgefallen, dass in Diskussionen über die Homöopathie - hier und anderswo - eine Sache offensichtlich weder von Befürwortern noch von Gegnern hinterfragt wird: immer wird die Homöopathie in einem Atemzug genannt mit solchen Adjektiven wie "sanft", "ganzheitlich", "dem Menschen zugewandt",..... und im Gegenentwurf zu einer "mechanistischen Form" der Medizin gesehen.

                                          Ich will daher mal mein persönlichen Erfahrungen aus dem Bereich beitragen, in dem ich am häufigsten in Kontakt mit Homöopthie habe - dem Spielplatz.

                                          Immer wieder kann ich folgende Szenen beobachten: ein Kind stürzt. Die Anlässe dazu sind zahlreich stolpern, mit dem Fahrrad oder Roller sich "verlenken", beim Klettern abrutschen, vom Karussell oder der Schaukel fallen,......die Folgen zum Glück in den überwiegenden Fällen harmlos aber trotzdem zunächst ein kleines Drama: der Schreck, der Schmerz oder ganz schlimm: Bluuuuuuuut! Schreien, weinen aufgeregte Mama (manchmal auch Papa oder Großeltern) die angerannt kommen aber dann scheiden sich die Geister:

                                          1. Szenario: Kind aufheben, erleichtert feststellen, dass es noch schreien und aufrecht stehen kann, dass das Blut nicht spritzt und Arme und Beine offensichtlich noch dran sind.
                                          Dann: Kind auf den Arm/ Schoß nehmen und schaukeln, Wunde zeigen lassen, bedauern, pusten, streicheln, vielleicht ein bisschen Blut mit dem Taschentuch abwischen, fragen wie's passiert ist, Kind noch ein bisschen da schluchzen lassen und im Arm oder auf dem Schoß behalten bis das nach ein paar Minuten zu langweilig wird und es wieder loszieht und spätestens nach 10 Minuten wieder genau so putzmunter über den Platz saust wie zuvor. Man stellt erleichtert fest, dass Kinder doch erstaunlich schnell wieder auf die Füße kommen. Vielleicht ein bisschen Smalltalk mit anderen Eltern über aufgeschlagen Kniee, vielleicht sich für das angereichte Taschentuch bedanken das man für Blut und Tränen gebraucht hat und die Normalität hat einen wieder.. (Zumindest bis man Abends die aufgeschlagenen Knie dann doch waschen muss)

                                          2. Szenario: Kind aufheben, erleichtert feststellen, dass es noch schreien und aufrecht stehen kann, dass das Blut nicht spritzt und Arme und Beine offensichtlich noch dran sind.
                                          Dann: Kind schnell auf die Bank setzen und zum Kinderwagen oder der Spielplatztasche sprinten. Hektisches Wühlen, die kleinen Fläschchen scheinen sich hartnäckig zu verstecken. Also schnell paar andere Eltern fragen, ob sie nicht vielleicht doch...., endlich ist das Gesuchte gefunden. Das immer noch schreiende Kind wird genötigt die Hand auszustrecken und dann die kleinen weißen Perlchen aufzulecken und vorsichtig zu lutschen. Endlich kann auch das Kind auf den Schoß. Laut weinen und über das Geschehene reden ist jetzt nicht mehr möglich, dann würden ja die Perlchen verschluckt werden oder aus dem Mund fallen. Da werden die Kinder auch gerne mal dran erinnert. Aber unter den Eltern haben sich jetzt endlich die Guten gefunden und können sich ausführlich über ihre Homöopater und deren sensationelle Erfolge austauschen. Wenn dann auch dieses Kind nach ein paar Minuten Langeweile wieder über den Platz rast, sind sie sich einig: es ist unglaublich welche tolle Wirkung Arnica doch hat, wo man doch erst dachte, man muss schon in die Klinik mit dem Kind. Gelegentlich taucht in diesem Szenarion übrigens auch eine Bach-Blüten-Rescue-Salbe oder die Bach-Blüten-Rescue-Bärchen auf.

                                          Diese Berichte sind übrigens typisch, wenn's natürlich auch die berühmten Ausnahmen gibt. In einem Punkt allerdings gibt es keine Ausnahme:
                                          Noch nie hat es eine Homöopathiebefürworterin einfach so hingenommen, wenn ich -wie freundlich und neutral auch immer - die von ihr angebotenen Globuli für mein Kind dankend abgelehnt habe. Immer wurde daraus etwas zwischen schnippisch-überheblichem Rückzug und Missionsveranstaltung für eine arme unwissende/renitente Mutter. Dass ich mich eigentlich gerade um mein weinendes Kind kümmern wollte war da auch schon mal egal.
                                          Und noch nie war eine Mutter beleidigt oder missionarisch oder gar aufdringlich, wenn ich ein angebotenes Taschentuch dankend abgelehnt habe. Und wenn ich's ungefragt bekomme und grad nicht brauch - na und - wird nicht schlecht in meiner Tasche und schadet niemandem.

                                          Ich kann sagen: von meinem wohlwollenden Interesse, das ich - wie so viele - als frischgebackene Mutti der Homöopathie entgegengebracht habe ist da nicht mehr viel übrig. Zumal die Grundhaltung, die mir an den oben beschriebenen Szenen deutlich wurde, fast immer entgegenschlug, wo die Homöopathie zur Debatte stand, sei es im privaten oder im professionellen Bereich.
                                          Zuletzt geändert von Mus; 19.02.2013, 16:56. Grund: verlorene Buchstaben

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