Berg- und Kletter-Unfälle

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  • Shuya
    Fuchs
    • 26.12.2006
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    • Meine Reisen

    Zitat von Flachlandtiroler Beitrag anzeigen
    Wenn das Anbringen der Sicherungen wesentlich zur Schwierigkeit eines Weges beiträgt bin ich raus.
    Respekt vor den Aspiranten für so einen Weg und RIP dem Verunfallten.

    OT: Das Foto im mdr-Artikel scheint ja kein "Symbolfoto" zu sein. Darf die Rettung da einfach eine Standplatzsicherung bohren?
    Das ist bei einigen klassischen Wegen so, und gehört bei manchen Wegen auch zur Erschließungsgeschichte. Ich erinnere mich da an den Klassiker "Lohn der Angst", der bis zur Vollendung Jahre gebraucht hat, wo auch heute noch eine gefestigte Psyche und Reserven zum geforderten Grad notwendig sind.

    Ja, die Bergwacht darf zur Rettung von Leib und Leben auch hier Felsen verändern. Da gibts den Einsatz viele Jahre zurück, wo ein Knieklemmer zum Notfall wurde und die Bergwacht aufgrund Schwellung das nur noch mit Hammerund Meißel lösen konnte.

    Das Bild des Mönches zeigt soweit ich das sehe die SO Seite, hier ist die Nordseite zu sehen

    https://naturfotografen-forum.de/o93...0wieder%20Gans

    Nordverschneidung VIIIa, RP VIIIb
    Mitte Nordseite Riss zu Band, (unterstützt) Riss in großer Verschneidung zu Ring, rechts queren zu Loch, weitere Verschneidung/Rissfolge an 2. Ring vorbei zum Gipfel
    EVER TRIED. EVER FAILED. NO MATTER. TRY AGAIN. FAIL AGAIN. FAIL BETTER.

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    • TeilzeitAbenteurer
      Fuchs
      • 31.10.2012
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      • Privat

      • Meine Reisen

      Zitat von Shuya Beitrag anzeigen
      Ansonsten ist es eben ein Klettergebiet mit alpinem Charakter, das Demut lehrt. Problematischer ist, warum alle seine Schlingen ausgerissen sind und er dennoch ungebremst abging.
      Kann man von Knotenschlingen erwarten, dass sie einen "richtigen" Sturz halten? Ich bisher den Eindruck, dass man sie eher vorsichtig belasten sollte; also besser Reinsetzen, falls einem die Kraft ausgeht oder sie vielleicht einen kleiner Rutscher noch halten, aber nicht unbedingt weitere Stürze. Bei 4 Schlingen auf 15 m wäre es dann wenig verwunderlich, wenn die unteren nicht halten, falls sie oberste versagt; sei es, weil sie nicht gut gelegt war oder auch die schon mit Schwung belastet wurde. Ich hab allerdings auch keine Erfahrungen aus erster Hand. Tragisch bleibt es allerdings so oder so.

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      • Shuya
        Fuchs
        • 26.12.2006
        • 1360

        • Meine Reisen

        Zitat von wala Beitrag anzeigen
        Die Rettungswache Rathen liegt ja wirklich nah am Mönch - umso tragischer, dass der Verunfallte nicht mehr gerettet werden konnte. Gestern flog / landete der Hubschrauber schon wieder im Gebiet am Amselsee...
        Ja, war viel Los, Sonntag in den Schrammsteinen kreiste auch der Hubschrauber.
        Bei dem Wetter war auch viel los, wen wunderts.

        Was mMn wohl ebenfalls zum Unfall beigetragen haben könnte ist der Fels und die Feuchtigkeit. Der Sandstein hier ist Kieselsäuregebunden, dh weicht bei Nässe auf.
        Rathen ist das mit Abstand bröseligste Gebiet.
        Letzte Woche war es sehr nass, und so sehr ich den Drang, bei der Hitze auf Nordseiten auszuweichen verstehen kann, so war es dort wohl definitiv nicht abgetrocknet, siehe Felsampel.de

        Wer mehr darüber wissen möchte, unter https://felsampel.de/#/ nachlesen wo die Grafik herkommt.

        Weicher nasser Stein heisst hier auch, dass Schlingen hier auch leichter ausgerissen werden.

        Wir waren Samstag am Falkenstein, selbst der Südriss (!) war dort innen noch etwas klamm. Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Screenshot_20250922_104419_Brave.jpg Ansichten: 0 Größe: 184,8 KB ID: 3343083




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          • Meine Reisen

          Zitat von Shuya Beitrag anzeigen

          Den Hubschrauber haben wir gehört, waren auch draußen.

          Das das Elbsandstein gern als böse ungesichert hingestellt wird ist eben nicht so einfach. Klar, es gibt Wege, die wirklich gruselig sind, aber das sind wenige.
          Ansonsten ist es eben ein Klettergebiet mit alpinem Charakter, das Demut lehrt. Problematischer ist, warum alle seine Schlingen ausgerissen sind und er dennoch ungebremst abging.


          Grad recherchiert. Weg war die Nordverschneidung VIIIa (7- Uiaa).
          4m vorm Ring abgegangen, 15m Sturzhöhe.
          3 von 4 Schlingen gezogen.
          Dh der Ring ist auf ca 20m, nichts ungewöhnliches.

          Das ist kein Anfängerweg und das wusste der Kletterer auch.
          Schlingenlegen lernt man, bis einschließlich VI. Grad (5 Uiaa) gibts praktisch keine Ringe.
          Die Ethikdiskussion wäre zu müßig hier.


          Kommentare zum Weg hier nachzulesen, Robert Hahn sagt auch was zur Situation vorm 1. Ring.
          https://teufelsturm.de/wege/bewertun...php?wegnr=2611
          Danke für die Infos, die Kommentare auf Teufelsturm sprechen wirklich Bände!
          Wir leben in dem Himmel oder der Hölle die wir selber erschaffen

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          • Flachlandtiroler
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            • Meine Reisen

            Zitat von Con Beitrag anzeigen
            Danke für die Infos, die Kommentare auf Teufelsturm sprechen wirklich Bände!
            ...und das ist einer Tour, die von den Kommentatoren noch mit 2x "Plus" (grün) bewertet wird.
            (Mein Eindruck ist, etliche Kommentare werden wesentlich dadurch motiviert, abweichende Äußerungen zurecht zu rücken, wie schlechte Sicherung, Bewertung zu hart usw.)
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            • Shuya
              Fuchs
              • 26.12.2006
              • 1360

              • Meine Reisen

              Zitat von Flachlandtiroler Beitrag anzeigen
              ...und das ist einer Tour, die von den Kommentatoren noch mit 2x "Plus" (grün) bewertet wird.
              (Mein Eindruck ist, etliche Kommentare werden wesentlich dadurch motiviert, abweichende Äußerungen zurecht zu rücken, wie schlechte Sicherung, Bewertung zu hart usw.)
              Teufelsturm ist sone Sache, da sind halt einige ältere Traditionalisten bzw Hardliner dabei, die anderen ihre Sicht absprechen bzw dann bei "leichteren" Wegen das Niveau auch mal runterquatschen. Nicht alles ernst nehmen.
              Zu den Bewertungen, auch das ist eine subjektive Sache, die zwar vorrangig die Kletterei bewertet, aber auch teilweise die Sicherung mitnimmt.
              Ist Analog der Kletterführerbewertung, in den Führern gibts ja Sternchenwege (* für gute und ** für herausragende Wege). Das gibts aber ungeachtet der Sicherung, sodass es auch zu !* kommt, wobei das ! für Wege steht, die von unten nicht zu erkennende schwer zu sichernde oder ungesicherte Passagen haben. Das heisst aber auch, wenn man sieht, dass die Sicherung mau ist, wird das halt nicht angegeben. Vollkommen glatte und mit Schlingen schwer abzusichernde Risse zb die von unten als solche zu erkennen sind kriegen also kein ! Prädikat. Diese Wege können trotzdem toll sein für den, ders draufhat. Schlecht gesichert bezieht sich auf sächsische Verhältnisse, der gemeine Sportlketterer ohne Sandsteinerfahrung kriegt unter Umständen auch in vornehmlich gut gesicherten Wegen die Meise. Mindestabstand von Ringen ist zb 3m.
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              • wala
                Gerne im Forum
                • 20.03.2010
                • 96
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                • Meine Reisen

                Zitat von Shuya Beitrag anzeigen
                Wir waren Samstag am Falkenstein, selbst der Südriss (!) war dort innen noch etwas klamm.
                Wir hatten für Sonntag auch zuerst nordseitige Wege in den Schrammis in den Blick genommen, am Ende wurden es aber eher südlich ausgerichtete Wege an den Gänsen/Plattenstein. Die waren okay.
                Zu den Knotenschlingen: Mein Nachsteiger hatte mir erklärt, wo am Arymundweg eine "100% Knotenschlinge" liegen würde... Ich bezweifle ja, dass es 100%-Knotenschlingen gibt, ein Restrisiko bleibt doch wahrscheinlich immer.
                Aber was mir durch den Kopf geht: Könnten Ufos die Nordverschneidung sicherungstechnisch evt. entschärfen?


                Editiert vom Moderator
                Zur Folgediskussion hier

                Bei Nachfragen bitte eine PN an den Moderator senden. Dein Team der

                Zuletzt geändert von Flachlandtiroler; Gestern, 11:25.

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                • Shuya
                  Fuchs
                  • 26.12.2006
                  • 1360

                  • Meine Reisen

                  Zitat von wala Beitrag anzeigen
                  Aber was mir durch den Kopf geht: Könnten Ufos die Nordverschneidung sicherungstechnisch evt. entschärfen?
                  Kommt halt drauf an, mir haben sie in manchen Wegen schon die Moral gerettet, und sie liegen dort, wo ein Kinderkopf definitiv rausfallen würde.
                  Ich kann mich zb an Rauensteinturm direkte Westverschneidung erinnern, da haben mir die ganz dicken geholfen, sonst liegt da außer dem Riss erstmal nix.
                  oder Brosinnadel Talweg...

                  Am Mönch hab ich das so verstanden, dass die Crux der zugehende Riss mit Ausbauchung der rechten Wand ist, bei TT ist da ein Bild, wo ich nicht sehe wie da ein Ufo reinsoll.
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