DAV Panorama -- mal wieder...

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    #61
    Schon recht, Strauchdieb, ich will deine guten Absichten ja auch in keinster Weise anzweifeln.
    Der DAV ist aber in meinen Augen ein zweischneidiges Schwert: einerseits setzt er die Umweltthematik immer stärker in den Vordergrund seines Tuns, andererseits gibt es viele Aspekte beim DAV gerade im Breitensport, die diesem Bestreben entgegenwirken.
    Einer dieser Aspekte ist für mich die übermäßige Bewirtschaftung und Ausstattung der Hütten, und um diese Thematik drehten sich meine letzten Posts. Es ist eh schon genug OT in dem thread, ich glaub die Wege und den DAV im Allgemeinen könnten wir in Zukunft ausklammern. Vielleicht lohnt sich ja eni kleiner Extrathread?

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    • strauchdieb
      Anfänger im Forum
      • 27.07.2007
      • 27

      • Meine Reisen

      #62
      Zitat von Poldi Beitrag anzeigen
      Der DAV ist aber in meinen Augen ein zweischneidiges Schwert: einerseits setzt er die Umweltthematik immer stärker in den Vordergrund seines Tuns, andererseits gibt es viele Aspekte beim DAV gerade im Breitensport, die diesem Bestreben entgegenwirken.
      Damit sind wir wieder voll im Thema. Denn genau diese Zweischneidigkeit wird ja im kritisierten Panoramabeitrag deutlich.

      Damit wir uns richtig verstehen: Ich bin keinesfalls dafür, dass alle Bergnutzer Mitglied im AV werden sollen. Ganz im Gegenteil. Ich verstehe auch nicht die Anstrengungen einiger alpenferner Sektionen ihre Mitglieder, die sich z.B. recht wohl in den Kletterhallen fühlen, mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln in die 'richtigen' Berge zu locken. (Eben auch mit den im Artikel beschrieben Aufstiegshilfen)

      Ganz im Gegenteil: Die Alpenvereine waren mit ihrer Entstehung höchst elitär, noch heute gibt es Sektionen, die ihre Mitglieder handverlesen. Die Wandlung zum Alpen-ADAC mag vielleicht einigen Verbandsfunktionären gut tun, ist aber nicht im Interesse des klassischen Bergsports. Die Angst, dass sich neben den AV noch andere Vereine im Alpenraum breit machen könnten, macht den DAV offen für alles und jeden, was jedoch auch zu einer gewissen Beliebigkeit führt.

      Dass der Naturschutz in einzelnen Sektionen noch nicht einmal mehr Feigenblatt ist, der Naturschutzreferent trotz Anerkennung des DAV als bundesweitem und damit größtem deutschen Naturschutzverband, nicht einmal Mitglied des Vorstandes, macht die Sache nicht besser.

      Überhaupt wird aktiver Natur- und Umweltschutz von den meisten Mitgliedern eher als lästig angesehen, da so etwas ja landläufig mit Verzicht und Einschränkung verbunden wird. "Auf den Bergen liegt die Freiheit" und "Freie Fahrt für freie Bürger" ist so weit nicht voneinander entfernt.

      Jeder der die Demontage von Seilbahnen, den Rückbau von Klettersteiganlagen, die Umwandlung von hochalpinen Hotels in einfache Schutz- und SV-Hütten fordert, wird als Spaßbremse verschrien. Nicht besser ergeht es denjenigen, die fordern die Vereinsaktivitäten auf den alpinen Raum zu beschränken und Reisen zu den Bergen der Welt zur Ausnahme, nicht jedoch zur Regel zu machen. Aber so lange der DAV-Summit-Club als größter internationaler Bergreiseveranstalter Jahr für Jahr respektable Gewinne abwirft ....

      Die großen Fragen des Alpin-Tourismus (wieviel Mensch verträgt der Berg?) will der DAV nicht so recht angehen. Zu viele Pfründe gilt es zu verteidigen, zu viele (scheinbaren) Ansprüche müssen befriedigt werden.

      Gruß, Strauchdieb

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      • Gast-Avatar

        #63
        Du sprichst mir aus der Seele. Danke.

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        • aitrob
          Erfahren
          • 31.07.2006
          • 279

          • Meine Reisen

          #64
          Klick

          Dagegen sind die Hütten, die der DAV betreibt, ja noch gar nichts. Das einzig Beruhigende, was ich in diesem Artikel erkennen kann, ist, dass es größtenteils um Berge geht, die für "unsere Zwecke" (= ein Mindestmaß an Einsamkeit und Naturbelassenheit) wohl sowieso schon verloren sind...

          Bela
          Reiseberichte:
          http://www.aitrob.de

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          • barleybreeder
            Lebt im Forum
            • 10.07.2005
            • 6479
            • Privat

            • Meine Reisen

            #65

            Traurig, traurig, sanfter Tourismus war einmal. Es lebe der Gigantismus!

            Man dachte schon das das Zeitalter solcher Megabauprojekte gegessen wäre.
            Barleybreeders BLOG

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            • Andreas L
              Alter Hase
              • 14.07.2006
              • 4351

              • Meine Reisen

              #66
              Na ja, zumindest was die Pyramide auf dem kleinen Matterhorn angeht, haben die Schweizer im Spiegel schon vor einem Jahr den BAUBEGIN für August 2007 angekündigt. Jetzt reden sie davon, den BAUANTRAG noch in diesem Jahr zu stellen. Ich frage mich, ob das Versuche sind, die Akzeptanz abzutesten, bevor man wirklich an die Sache rangeht.
              Da währen jetzt die Schweizer Alpinisten gefordert, dagegen Lärm zu machen. Dem man sich dann unterstützend anschliessen könnte.
              Andreas
              "Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann, was er will, sondern darin, dass er nicht tun muss, was er nicht will." Jean-Jacques Rousseau

              BTW: "Hit the road, Jack" (Wolfskin)!

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              • Flachlandtiroler
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                • 14.03.2003
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                • Meine Reisen

                #67
                Zitat von Andreas L Beitrag anzeigen
                [Pyramide auf dem kleinen Matterhorn]
                Da währen jetzt die Schweizer Alpinisten gefordert, dagegen Lärm zu machen. Dem man sich dann unterstützend anschliessen könnte.
                Machen wir uns nichts vor: Ein Großteil der Alpinisten wählt für Bergtouren auf Breithorn und die Zwillinge die Kleinmatterhorn-Seilbahn als "Aufstiegsroute". Die simpelste Verhütungsmaßnahme gegen das Bauprojekt sind nicht irgendwelche Protestaktionen, sondern schlicht der Boykott der Seilbahn. Keine Gewinne => keine Pyramide

                Eine Protestaktion "der Schweizer Alpinisten" wie gefordert hätte deshalb in meinen Augen auch ein Problem mit der Glaubwürdigkeit.

                Gruß, Martin
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                • cd
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                  • 18.01.2005
                  • 2983
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                  • Meine Reisen

                  #68
                  Und dumm auch, dass gerade im Fall Kleinmatterhorn ein Boykott der Seilbahn seitens der Alpinisten (abgesehen von den genannten Problemen) wahrscheinlich gar nix bringen würde:
                  Gletscherskigebietsnutzer und Besucher, die das Kleinmatterhorn als Aussichtspunkt besuchen, werden vermutlich noch genug Geld bringen, dass sich der Betrieb lohnt... schätze ich jedenfalls.
                  Und beide Gruppen werden bestenfalls in sehr geringem Maße bei so nem Boykott mitmachen, wenn überhaupt.

                  Schade, aber wohl leider wahr...

                  chris

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                  • Flachlandtiroler
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                    Moderator
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                    • 14.03.2003
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                    • Meine Reisen

                    #69
                    Zitat von cd Beitrag anzeigen
                    Und dumm auch, dass gerade im Fall Kleinmatterhorn ein Boykott der Seilbahn seitens der Alpinisten (abgesehen von den genannten Problemen) wahrscheinlich gar nix bringen würde:
                    Gletscherskigebietsnutzer und Besucher, die das Kleinmatterhorn als Aussichtspunkt besuchen, werden vermutlich noch genug Geld bringen, dass sich der Betrieb lohnt... schätze ich jedenfalls.
                    Und beide Gruppen werden bestenfalls in sehr geringem Maße bei so nem Boykott mitmachen, wenn überhaupt.
                    Die Bergsteiger eben auch nicht; zumindest die geführten Gruppen nicht

                    Ok, Du hast wohl recht: Es scheint klar dass man so das Projekt nicht in die Knie zwingen könnte; schließlich schwimmt ja auch die Burgergemeinde in Geld.
                    Bleibt aber noch das Imageproblem, das ein "Bergsteigerprotest" sofort hat, da ja nun mal auch viele "Bergsteiger" die Bahn benutzen.

                    Gruß, Martin
                    Meine Reisen (Karte)

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