• Sausemann
    Erfahren
    • 11.10.2018
    • 459
    • Privat


    [SE] Kungsleden 2025 Sause lamentiert, euphorisiert und variiert

    Tourentyp Trekkingtour
    Breitengrad 68.3503819
    Längengrad 18.8206959
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ID: 3344986


    Prolog:

    Im Herbst 2019 wandelte ich das erste Mal auf dem Padjelantaleden durch die grandiosen Weiten Lapplands. Damals noch zusammen mit Pierre, meinem Wanderbuddy Nr.1, wurde ich schwer mit dem Nordlandvirus infiziert.
    Weitere Touren für 2020 waren eigentlich schon geplant.....dann kam Corona und weite Reisen wurden mir wegen der Zufälligkeiten der Ein- und Ausreiseverbote, ständig wechselnder Inzidenzen, Risikogebieten und Quarantänebestimmungen nachhaltig vergällt. Selbst meine geliebten französischen Nachbarregionen durfte ich plötzlich nicht mehr betreten.

    Ich behalf mir mit Wanderungen im Umland und der ein oder anderen Mehrtagestour durch den Pfälzer Wald. 2021, als Reisen wieder zaghaft möglich wurde passte es dann vom Urlaub nicht und ich verbrachte „nur“ 10 Tage mit Pierre und VW Caddy Tramper im Val Grande und den Dolomiten.
    Später kaufte sich mein Schwager einen Fiat Ducato Camper und so waren die Wanderurlaube in den nächsten Jahren (Jura, Alpen, Vogesen) von dem Komfort und der Gemütlichkeit eines Wohnmobils geprägt.

    Aber nie wollte sich das tiefe Gefühl der Befriedigung, der absoluten positiven Leere im Kopf und dem erfüllenden Besinnen auf das Wesentliche einstellen.

    Die Ausrüstung war in den letzten Jahren für teuer Geld ergänzt worden und langweilte sich mit den ihr gestellten Aufgaben. Die 5 Tage Forststeig 2024 waren auch keine echte Herausforderung.

    Anfang 2025 nach einer persönlich nicht so tollen Zeit war dann klar, das es wieder Lappland sein muss. Und nach meinen Padjelantaleden Erfahrungen auf jeden Fall wieder Ende August/Anfang September. Die wahnsinnig schöne Herbstfärbung des Fjälls, die wenigen Mücken und die relativ niedrigen Wasserstände gaben hier den Ausschlag.
    Unklar war, ob Pierre mit dabei sein könnte, da er als freiberuflicher Schauspieler sein Jahr immer nur sehr kurzfristig planen, bzw gemeinsame Unternehmungen nicht Monate im voraus fest machen kann. Also ging ich in meiner Grundplanung von einer Solotour aus, an die er sich gegebenenfalls dranhängen müsste.

    Da es erst mein zweites Mal im hohen Norden sein würde und ich eventuell alleine losziehen müsste, war ich unsicher, welche Route ich wählen sollte. Einerseits war die Einsamkeit auf dem Padjelantaleden toll, andererseits war ich unsicher, wie ich mit mir alleine so lange Zeit klar kommen würde.
    Aus einem Bedürfnis nach gefühlter Sicherheit auf einem viel begangenen Weg und der unbestritten grandiosen Landschaft wegen fiel meine Wahl auf einen Abschnitt des nördlichen Kungsleden und zwar von Abisko nach Kvikkjokk. (Nicht zu vergessen die abwechslungsreiche Landschaft von hohem Gebirge über Kahlfjäll bis hin zu Wald)
    Viel begangen, viel beschrieben, von manchen als 08/15 oder langweilig angesehen.
    War mir egal.

    Ich durchforstete das Forum nach Berichten aus denen ich eine Menge Informationen ziehen konnte und bekam einige sehr wertvolle Tipps für Abstecher, Alternativrouten und Zeltmöglichkeiten abseits des Weges.
    Anfang Juni stand dann der Plan. Dem Kungsleden auf der Hauptroute folgen, Tjäktja über das Vistasvaggi umgehen und via Nallo, Unna Reitas durch das Stuor Reaiddávággi bei Sälka auf den Hauptweg zurück kehren. Nach Sitosjaure querfeldein den Doaresojavve südlich umrunden, unterhalb des Skierffe zelten und diesen zum Sonnenunter- und aufgang mitnehmen.
    Im Großen und Ganzen lief das dann so, auch wenn sich kleine Planänderungen ergaben und ich zwischenzeitlich dachte mein rechtes Knie würde diese Tour nicht überleben.

    Es war also alles geplant, Ausrüstung und Proviant komplett und ich wartete eigentlich nur noch auf die Zu- oder Absage von Pierre.
    Die Absage kam dann auch kurz vor Start. Das traf mich dann doch, weil ich schwer darauf gehofft hatte, das er mitkommen kann.
    Insgeheim zweifelte ich doch sehr, ob ich das alleine hinbekomme. Legte mir schon diverse Exitstrategien und Entschuldigungen zurecht und startete dann am 20.08. mit sehr gemischten Gefühlen Richtung Norden.

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    Muss (fast) alles rein

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    Wollen auch mit, aber die Kartons passen nicht in den Rucksack

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    Essen für 14 Tage komplett

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    Fast alles drin


    Mittwoch 20.08. - Donnerstag 21.08. Anreise:

    Die Anreise zu planen war im Vergleich zum letzten Mal eher sportlich. SJ zierte sich verlässliche Verbindungen nach Abisko freizuschalten. Den Flug etc wollte ich erst buchen, wenn der Zug steht. Am 11.06. konnte ich dann eine Nachtzugverbindung von Stockholm nach Abisko dingfest machen. Der Flug ab Frankfurt und der Transfer dorthin ergaben sich dann anhand des Zugfahrplans.

    Ich kürze hier mal ab. Sausefrau fährt mich zur Fernbushaltestelle in Saarbrücken. Sause nimmt um 10:20 Uhr zum ersten Mal einen Flixbus (funktionierte erstaunlich gut und günstig). Kommt um 13:30 Uhr in FFM an, lässt dort seinen Rucksack neudeutsch wrappen und besteigt um 16:20 Uhr den Flieger nach Stockholm. Im Flughafen entpuppt er sich als vollkommener Flug Noob. Self Check in /Gepäckaufgabe etc. Wo sind die freundlichen, hilfsbereiten Angestellten, die einem alles erklären und den Weg weisen?
    Ich fühle mich ein bisschen hilflos und aus der Zeit gefallen. Dauernd habe ich meinen Ausweis parat, den will aber niemand sehen.

    Nunja kriege alles hin und lande 18:25 Uhr in Stockholm Arlanda. Erstmal Gepäck holen (kam einwand- und verlustfrei an) und Bargeld ziehen. Ich denke unterwegs brauche ich eine Menge und ziehe 6000 Kronen. Die werde ich tatsächlich kaum los, da Elon Musk dafür gesorgt hat, das selbst im hintersten Winkel Lapplands anstands- und manchmal auch alternativlos mit Kreditkarte gezahlt werden kann.

    Ich nehme den Arlanda Express und komme gegen 20:00 Uhr an der Stockholm Central Station an. Ich bewundere den mit Teppich ausgelegten Bahnsteig, besorge mir noch schnell was zu essen und zu trinken, rauche die letzte Zigarette vor der langen Fahrt und entere um 21:00 Uhr den Nachtzug nach Boden.
    21:10 Uhr geht’s dann auch pünktlich los. Endlich. Bin etwas aufgeregt.
    Für die Hinfahrt konnte ich mir ein Bett in einem echten 3er Schlafwagenabteil ergattern.

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    Komischerweise sogar 150 SEK günstiger als das 6er Liegewagenabteil auf der Rückfahrt.
    Die Betten sind schon gemacht und außer mir sind noch zwei in etwa gleichaltrige Schweden im Abteil, die zu einem Bergsicherheitskongress in Kiruna unterwegs sind.
    Ich esse was und verziehe mich auf ein Gute Nacht Bierchen in den Speisewagen.
    Um ca 23:00 Uhr bin ich zwar noch gar nicht müde, hau mich aber doch in die Koje.
    Ich höre noch Hörbuch und schlafe dann im Takt und dem Gerumpel der Schwellen irgendwann ein.
    Donnerstag früh wache ich gegen 8:00 Uhr nach einer unruhigen Nacht auf. Ich unterhalte mich länger mit einem der Schweden über Land und Leute. Die Fahrt bis Boden zieht sich jetzt. Ich habe nur 25min zum Umsteigen und wir haben jetzt schon 15min Verspätung.
    Ich bin nervös. Klappt das?
    Mit 20min Verspätung kommen wir in Boden an, ich hetze rüber zum anderen Bahngleis und fast gleichzeitig kommt der Zug nach Abisko. Punktlandung. Um 11:15 Uhr geht es weiter. Nochmal 5,5h Zugfahrt. So langsam zieht es sich doch und ich kann es kaum erwarten anzukommen.
    Zwischendurch sind wir sogar schneller, als die Bahn erlaubt und stehen 10min in Murjek, um wieder in den Zeitplan zu kommen. Was ein Glück für einen alten Suchtler wie mich.
    Ich kann mir die erste Zigarette seit 16h drehen.
    Danach zieht es sich erst so richtig. Ich habe das Gefühl wir kommen nie an. Immer wieder müssen wir auf Ausweichgleise, um entgegenkommende Züge durchzulassen.
    Die meisten sehen nach Eisenerztransporten aus Kiruna aus. Je näher wir Kiruna kommen, desto lichter wird der Wald und desto karger die Landschaft. Ich habe das Gefühl im Zug sitzen ausschließlich Rucksackreisende.
    Kiruna kommt näher. Das merke ich vor allem an den gefühlt kilometerlangen Abraumhalden links und rechts der Strecke. Den langen Ausweichpausen sei Dank haben wir mittlerweile über 1h Verspätung. Oh Mann. Ich will endlich ankommen.
    Das Wetter kann sich zwischen Regenschauern und sonnigen Abschnitten noch nicht so entscheiden. Wir kommen an den Torneträsk und über dem See strahlen die ersten Regenbögen in der Sonne.

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ID: 3344992
    Ich werde immer aufgeregter und aufgekratzter. Auf der einen Seite würde ich am liebsten sofort losziehen, auf der anderen bin ich immer noch sehr unsicher, was die nächsten zwei Wochen bringen werden.
    Mit gut 1,5h Verspätung kommen wir dann endlich gegen 18:30 Uhr in Abisko an.
    Ziel Nummer eins geschafft.
    Ich steige aus und laufe den ersten Leuten hinterher. Nach 500m merke ich, das ich schon auf dem Weg nach Kvikkjokk bin und drehe um, um die Fjällstation zu suchen. Ah unter der Brücke durch. Da laufen auch ein Haufen Leute, denen ich folge und komme zur Abisko Fjällstation.

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    Dort konnte ich mir kurzfristig noch ein Bett in einem 6er Zimmer und einen Platz für das Abenddinner sichern. Sehr gut. Die letzte Nacht vor Aufbruch möchte ich noch etwas Luxus und was richtiges zu essen.
    Erstmal ist aber warten angesagt. Anscheinend hat sich in Abisko der ganze Zug geleert und nun wollen alle dort einchecken.
    Das Publikum bunt gemischt. Von jung bis alt und dem Gehör nach fast alle deutsch.
    Vor mir versucht eine 79 jährige Dame mit ihrem DJH Ausweis einzuchecken und ist ganz erstaunt, das dieser nicht akzeptiert wird. Sie ist den Kungsleden vor 30 Jahren schonmal gelaufen und möchte jetzt mit einer jüngeren Freundin von Hütte zu Hütte nach Nikkaluokta. Respekt denke ich mir.

    Mit der Reservierung hat alles geklappt und ich bekomme ein Bett in einem 6er Zimmer im Nebengebäude zugewiesen.
    Bevor ich mich da breit mache geht es erst noch in den Shop. Ich hatte per E-Mail abgemacht, das ich dort ein Essenspaket abgeben kann, das via Bussgods nach Saltoluokta gebracht wird. Zeitlich sollte das hinhauen und das Paket kurz vor mir dort eintreffen. Es klappt alles, wie am Schnürchen und ich ergattere noch eine 230er Gaskartusche. Über den Shop bin ich erstaunt. Der ist teils besser sortiert, als meine lokalen Outdoorgeschäfte.

    Ziemlich platt gehe ich dann in mein Zimmer. Außer mir sind noch ein schweigsamer Mann und eine Handysüchtige Frau auf dem Zimmer. Wirkt alles irgendwie nicht so gemütlich.
    Aber Hauptsache ein Bett und eine heiße Dusche.
    Ich checke meine Sachen und bemerke, das die Ear Buds fehlen. Na prima. Hab ich im Zug liegen lassen. Lange Zeit zum Ärgern habe ich aber nicht, da schon bald das 3 Gänge Dinner ruft. Zur Vorspeise gibt es ein leckeres Pilzsüppchen, Hauptspeise panierter Blumenkohl mit Gemüsebeilage und zum Nachtisch eine undefinierbare sehr leckere Beerenschlampampe. Ich genehmige mir noch 2 Bierchen und falle dann gegen 22:00 Uhr total platt ins Bett.

    ​​
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    Zuletzt geändert von Sausemann; 03.10.2025, 21:47.
    Einer der mehr Ahnung hatte als ich sagte mal:
    "Manchmal verspeist man den Bären, und manchmal wird man eben vom Bären verspeist."

  • Ljungdalen

    Alter Hase
    • 28.08.2017
    • 3505
    • Privat


    #2
    Da bin ich gespannt, trotz "langweiligem" Kungsleden...

    Leider sind die Bilder nicht an den richtigen Stellen zu sehen, nur ein Teil am Ende.

    Zitat von Sausemann Beitrag anzeigen
    Weitere Touren für 2020 waren eigentlich schon geplant.....dann kam Corona und weite Reisen wurden mir wegen der Zufälligkeiten der Ein- und Ausreiseverbote, ständig wechselnder Inzidenzen, Risikogebieten und Quarantänebestimmungen nachhaltig vergällt. Selbst meine geliebten französischen Nachbarregionen durfte ich plötzlich nicht mehr betreten.
    Aber 2020 war ausgerechnet Schweden so ungefähr das einzige Land, wo das weitgehend problemlos ging. Sogar Hüttenübernachtungen, mit gewissen Einschränkungen (Vorbuchungspflicht, Saunen geschlossen...)! Na gut, gewisses (gefühltes) Risiko musste man eingehen...

    Zitat von Sausemann Beitrag anzeigen
    Wollen auch mit, aber die Kartons passen nicht in den Rucksack​​

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ID: 3345000
    ​Awwww
    Ja, das wären prima Begleiter... leider nicht so trekkingaffin Ich meine, OK, die/der eine oder andere von unseren (zZ 5) kommt schon mal bis zu vllt. *einem* Kilometer mit - kleine Runde zum See und so - aber das dauert laaange und ist das maximal Mögliche, haha...

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    • Blubbi
      Dauerbesucher
      • 17.01.2016
      • 562
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      #3
      Hallo Sausemann,

      ich bin natürlich auch mit dabei und freue mich sehr auf den Bericht
      Den nördlichen Kungsleden bin ich ja 2018 auch geschneckt, allerdings ohne Schlenker.
      Und eigentlich habe ich noch genau deine jetzige Variante gaaaaanz weit oben auf meiner To-Do-Liste stehen
      Von daher: Ich freue mich sehr

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      • Goldi
        Erfahren
        • 11.09.2022
        • 313
        • Privat


        #4
        Ich lese auch gerne mit. Ich sehe die Bilder übrigens an der richtigen Stelle (und nochmal als angehängte Dateien am Ende). Schönes Wimmelbild übrigens ganz am Anfang. Finde ich eine schöne Methode, um später nachschauen zu können, was man genau dabei hatte.

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        • Ljungdalen

          Alter Hase
          • 28.08.2017
          • 3505
          • Privat


          #5
          Zitat von Goldi Beitrag anzeigen
          Ich sehe die Bilder übrigens an der richtigen Stelle
          Ich jetzt auch.

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          • Fjellfex
            Fuchs
            • 02.09.2016
            • 1832
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            #6
            Zitat von Sausemann Beitrag anzeigen
            und so waren die Wanderurlaube in den nächsten Jahren von dem Komfort und der Gemütlichkeit eines Wohnmobils geprägt.

            Aber nie wollte sich das tiefe Gefühl der Befriedigung, der absoluten positiven Leere im Kopf und dem erfüllenden Besinnen auf das Wesentliche einstellen.

            ​​
            Was für eine Outdoor-Poesie... oder kann man schon sagen Philosophie?
            Ich bin jedenfalls dabei, auch wenn es "nur" Kungsleden ist.

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            • Sausemann
              Erfahren
              • 11.10.2018
              • 459
              • Privat


              #7
              Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen
              Da bin ich gespannt, trotz "langweiligem" Kungsleden...

              Leider sind die Bilder nicht an den richtigen Stellen zu sehen, nur ein Teil am Ende.



              Aber 2020 war ausgerechnet Schweden so ungefähr das einzige Land, wo das weitgehend problemlos ging. Sogar Hüttenübernachtungen, mit gewissen Einschränkungen (Vorbuchungspflicht, Saunen geschlossen...)! Na gut, gewisses (gefühltes) Risiko musste man eingehen...



              ​Awwww
              Ja, das wären prima Begleiter... leider nicht so trekkingaffin Ich meine, OK, die/der eine oder andere von unseren (zZ 5) kommt schon mal bis zu vllt. *einem* Kilometer mit - kleine Runde zum See und so - aber das dauert laaange und ist das maximal Mögliche, haha...
              Ich fang jetzt nicht an von Katzenbesitzer zu Katzenbesitzer zu schreiben, sonst wird das hier ganz schnell massiv offtopic Unsere, v.a. der Chaos Kater (zZ 2,5) wären definitiv keine Hilfe im Zelt , aber am Lac Blanc in den Vogesen hab ich mal eine Dame mit Katze an der Schleppleine gesehen, die anstandslos mitgewandert ist.

              Schön das Du dabei bist.
              Einer der mehr Ahnung hatte als ich sagte mal:
              "Manchmal verspeist man den Bären, und manchmal wird man eben vom Bären verspeist."

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              • Ljungdalen

                Alter Hase
                • 28.08.2017
                • 3505
                • Privat


                #8
                OT:
                Zitat von Sausemann Beitrag anzeigen
                ...der Chaos Kater (zZ 2,5)...
                Haha, mit "zZ 5" meinte ich "zur Zeit 5 Katzen" (Schwestern 3 + 3, Mutter mit Sohn 14 + 13, ein zugelaufener Kater, Alter unbekannt, schätze 10+)


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                • Sausemann
                  Erfahren
                  • 11.10.2018
                  • 459
                  • Privat


                  #9
                  Zitat von Blubbi Beitrag anzeigen
                  Hallo Sausemann,

                  ich bin natürlich auch mit dabei und freue mich sehr auf den Bericht
                  Den nördlichen Kungsleden bin ich ja 2018 auch geschneckt, allerdings ohne Schlenker.
                  Und eigentlich habe ich noch genau deine jetzige Variante gaaaaanz weit oben auf meiner To-Do-Liste stehen
                  Von daher: Ich freue mich sehr
                  Es sieht ganz so aus, als würden wir uns ähnliche Ziele vornehmen (siehe dein diesjähriger Bericht)
                  Willkommen an Bord.

                  Zitat von Goldi Beitrag anzeigen
                  Ich lese auch gerne mit. Ich sehe die Bilder übrigens an der richtigen Stelle (und nochmal als angehängte Dateien am Ende). Schönes Wimmelbild übrigens ganz am Anfang. Finde ich eine schöne Methode, um später nachschauen zu können, was man genau dabei hatte.
                  Ich bin ein großer Freund der Statistik und hab auch gern alle Nebenaspekte dokumentiert. Außerdem erstaunt es mich jedesmal, was das so alles in einen 75l Rucksack passt.
                  Freut mich das Du mitliest.​

                  Zitat von Fjellfex Beitrag anzeigen
                  Was für eine Outdoor-Poesie... oder kann man schon sagen Philosophie?
                  Ich bin jedenfalls dabei, auch wenn es "nur" Kungsleden ist.
                  Uiuiui das war gar nicht mein Anliegen. Ich hab mir nur überlegt, was mir am Camperurlaubswandern gefehlt hat und warum sich Trekkingtouren mit Zelt und über eine längere Distanz, im Vergleich dazu, so viel besser anfühlen.
                  Auch Du, schön das Du mitliest.
                  Einer der mehr Ahnung hatte als ich sagte mal:
                  "Manchmal verspeist man den Bären, und manchmal wird man eben vom Bären verspeist."

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                  • Sausemann
                    Erfahren
                    • 11.10.2018
                    • 459
                    • Privat


                    #10
                    Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen
                    OT:

                    Haha, mit "zZ 5" meinte ich "zur Zeit 5 Katzen" (Schwestern 3 + 3, Mutter mit Sohn 14 + 13, ein zugelaufener Kater, Alter unbekannt, schätze 10+)

                    man kann nie genug Katzen haben
                    Einer der mehr Ahnung hatte als ich sagte mal:
                    "Manchmal verspeist man den Bären, und manchmal wird man eben vom Bären verspeist."

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                    • Sausemann
                      Erfahren
                      • 11.10.2018
                      • 459
                      • Privat


                      #11
                      Und weiter im Text:

                      Freitag 22.08. Et jeht lós:

                      Ich wache um 7:30 Uhr total gerädert auf. Im Schlafsack war es viel zu warm und ich habe ziemlich geschwitzt. Im Zimmer war fast die ganze Nacht ein frohes rein und raus. Um 3:00 Uhr hörte ich das letzte Mal die Tür.
                      Ich döse noch etwas und stehe dann um 8:00 Uhr auf. Anziehen und ab ins Hauptgebäude frühstücken. Das Frühstücksbuffet lässt keine Wünsche offen, nur der Kaffee ist ziemlich freudlos.
                      Zurück im Zimmer packe ich meinen Rucksack, packe ihn wieder aus, wieder ein, immer wieder was vergessen oder an der falschen Stelle.
                      Vor der Station wiege ich das Biest: 19 Kg inkl. Wasser, in etwa das Gewicht von dem ich ausgegangen bin.

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ID: 3345115

                      Ich telefoniere noch kurz mit der Sausefrau, schicke ein, zwei Fotos in die Heimat und latsche um 9:45 Uhr los.
                      Richtig wohl fühle ich mich nicht. Mein rechter Fuß hat in dem Monat vor der Abreise ein flüssiges Überbein auf dem Spann entwickelt und schmerzt leicht. Dazu die Unsicherheit alleine loszulaufen, ein durchwachsener Wetterbericht....aber ich denke mir jetzt bist du hier, hast dich ein halbes Jahr wie verrückt darauf gefreut dann kannst du es wenigstens versuchen. Selbstbewusstsein sieht anders aus.
                      Ich passiere das hölzerne Portal, das auf Youtube und auf den I-Net Fotos irgendwie immer spektakulärer und eindrucksvoller aussieht, als ich es wahrnehme. Da sieht man auch nie, das es direkt neben der Straße und Bahndamm verläuft.

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ID: 3345116

                      Die Sonne scheint etwas, aber der Himmel ist auch zu großen Teilen bewölkt. Ca 10-12°C.
                      Zuerst mutet der Weg an, wie eine deutsche Forstautobahn. Sehr breit und unschwierig.

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ID: 3345117

                      Es sind viele Tageswanderer unterwegs. Ab und zu auch Menschen mit großen Rucksäcken.
                      Der Weg führt beständig am Abiskojåkka entlang, parallel zum Winterweg. Die großen Kreuze auf Stangen irritieren mich anfangs. Ohne wäre schöner aber ich gewöhne mich mit der Zeit daran.
                      Ich bin mit den Gedanken immer noch in der Zivilisation und muss mir immer wieder vor Augen rufen, das ich hier gerade 3000Km nördlich von zuhause bin. Der Einstieg in den Padjelantaleden war in meiner Erinnerung schöner.

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                      Ca 1 Km vor dem Nissonjokk Zeltplatz (Im Abisko NP darf man nicht einfach überall zelten) wird der Weg dann trailhafter, steiniger. Ich bin noch nicht eingelaufen und merke die 19Kg ziemlich auf den Hüften. Ständig rissele ich an sämtlichen Riemen rum, um die beste Trageperformance zu erreichen.

                      Der Fluss hat schon ordentlich Strömung und wird allmählich breiter. Es geht durch niedrigen Birkenwald mit Weidengebüsch und Krüppelbirken. Manche sind schon gelb gefärbt. Mir fällt Peter Wohllebens Film „Das geheime Leben der Bäume ein“ Da stellt er eine interessante Theorie zum Beginn der Herbstfärbung der Bäume in Relation zu deren Risikobereitschaft auf.
                      Die gelb gefärbten wären wohl Schisserbirken.

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                      Weiter geht es am Fluss entlang. Ich mache eine kleine Pause und fülle meine Wasserflasche. Dabei schließen auch drei blutjunge Asiatinnen zu mir auf, die auf dem Weg nach Nikkaluokta sind.(Wie ca 90% aller mit denen ich ins Gespräch komme) Wir werden uns die nächsten zwei Stunden dauernd ein- und überholen, bis ich sie irgendwann hinter mir lasse. Ganz klischeehaft betrachten sie den Weg und die Landschaft bevorzugt über ihr Handydisplay. Ich nenne es jetzt mal Instagramphänomen, das mir auf dem Hauptweg des Öfteren begegnen wird.
                      Manchmal habe ich den Eindruck gewonnen viele Kungsledenwanderer rennen nur ihre Bucketlist ab, gucken nicht links und rechts des Weges und warten nur auf das nächste obligatorische Insta Fotomotiv.
                      Ich gucke links und rechts und sehe schöne kleine Birken und den ersten Birkenpilz der Tour.

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                      Kurz vor dem Ábeskojávri öffnet sich die Landschaft und die ersten Berge kommen in Sicht. Der Himmel hat sich mittlerweile komplett zugezogen und ab und zu nieselt es etwas. Noch kein Grund die Regenhose auszupacken.

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                      Es wird hügeliger und ich komme wieder in einen kleinen Birkenwald. Dort mache ich mit Blick auf eine kleine Samisiedlung und den Ábeskojávri eine längere Pause. Ich entdecke die ersten Elchhinterlassenschaften. Die einzigen beiden Elche, die ich bis jetzt gesehen habe waren auf dem Padjelantaleden. Ziemlich Kopf- und Felllos.
                      Ich hoffe dieses Mal einen in komplettem Zustand zu erspähen.

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                      Bald nach der Pause kommt schon ein Schild, das mir nur noch 1Km bis Abiskojaure anzeigt. Ich wackel weiter über Stock und Stein und komme schließlich an die große Hängebrücke, die mich zu den Hütten bringt.

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                      Ich mache rüber. Das Wetter wird zur Waschküche und um 15:00 Uhr entere ich die Stugvardhütte.
                      Gleich am Eingang der erste kleine Schock. Das Boot über den Alisjávri, das mir morgen 5Km Strecke sparen soll, hat einen Motorschaden und fährt diese Saison nicht mehr.
                      Ich bin geknickt. Schon am Anfang wird mein Plan über den Haufen geworfen. 22Km bis nach Alesjaure trau ich mir nicht zu. Selbst zuhause auf leichten Wegen mit wenig Gepäck laufe ich nur ungern länger als 18Km. Aus lauter Frust nehme ich mir ein Bett statt zu zelten. Mit schlechter Laune möchte ich nicht noch bei Regen in der Dackelhütte liegen.

                      Ich verziehe mich in die Hütte und leg mich erstmal eine Stunde aufs Ohr. Wieder aufgewacht ist die Laune etwas besser. Die Hütte ist ziemlich voll und im Vergleich zu den Winterhütten auf dem Padje ziemlich ungemütlich. Vielleicht sind es aber auch nur die vielen Menschen und meine Unsicherheit, die mir Unbehagen bereiten.

                      Ich checke meine Optionen:
                      1. Die Etappe durchziehen. Ohje
                      2. In zwei Teile aufteilen, dann wird es hintenraus und mit den Ruhetagen blöd.
                      3. In zwei Teile aufteilen und Unna Reitas streichen. Der Tag von Vistas nach Sälka wird dann auch lang, aber zumindest ist der Rucksack dann schon ein bisschen leichter.
                      4. Den Kungsleden Normalweg über Tjäktja laufen. (Eigentlich keine Option)
                      Spoilernd kann ich verraten, das es Option 3 nicht wurde.
                      Zum Glück, denn sonst hätte ich einen wunderschönen und vor allem entspannten Tag verpasst.
                      Hadernd und grübelnd komme ich darüber mit einer 82jährigen Schwedin ins Gespräch.
                      Die aparte Dame ist putzmunter und eine wahre Frohnatur.
                      „22Km? Lachhaft. Schaffst Du locker. Mach ich seit Jahrzehnten. Mach halt langsam und viele Pausen. Wetter wird bestimmt gut, schließlich bin ich da auch unterwegs und ich habe immer gutes Wetter“
                      Sie bringt mich echt zum Grinsen und meine Laune steigt wieder. Wenn sie das schafft, dann ich ja wohl auch. Ich beschließe morgen mal ganz Ergebnisoffen loszulaufen und zu schauen, wie weit ich komme.
                      Ich schau mich draußen noch etwas um, esse mein erstes Tütenessen, Beef Stew ganz OK.
                      In einem Ebook Magazin lese ich die hervorragende Story von Ernest Shackletons Endurance Expedition. Ich muss schmunzeln. Gefällt mir. Ein absolut erfolgreicher Fehlschlag. Die Strapazen und die Leidensfähigkeit der Männer relativieren die 22Km morgen erheblich.
                      21:30 Uhr geht’s dann ab in das wieder viel zu warme Bett.

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                      Bilanz:
                      14,9Km in 5:00h davon 1:15h Pause / 253m hoch und 166m runter
                      Einer der mehr Ahnung hatte als ich sagte mal:
                      "Manchmal verspeist man den Bären, und manchmal wird man eben vom Bären verspeist."

                      Kommentar


                      • Blubbi
                        Dauerbesucher
                        • 17.01.2016
                        • 562
                        • Privat


                        #12
                        Das klingt nach viel Aufgewühltheit im Kopf, was ich ja bestens von mir selbst kenne

                        Wieviel hat denn dein Rucksack mit Inhalt ohne Essen und Trinken gewogen?

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                        • Sausemann
                          Erfahren
                          • 11.10.2018
                          • 459
                          • Privat


                          #13
                          Jo am Anfang war da ziemliches Kopf Chaos.

                          Knapp 12 Kg hat das Ding ohne Essen und Trinken gewogen.
                          Bin aber auch nicht der Hardcore Grammjäger.
                          click
                          Einer der mehr Ahnung hatte als ich sagte mal:
                          "Manchmal verspeist man den Bären, und manchmal wird man eben vom Bären verspeist."

                          Kommentar


                          • Sausemann
                            Erfahren
                            • 11.10.2018
                            • 459
                            • Privat


                            #14
                            Samstag 23.08. these boots are made for walking

                            Die Nacht ist wieder unruhig. Ich schlafe nicht gut und schwitze im warmen Schlafsack so vor mich hin. 6:30 hält mich nichts mehr im Bett. Ich stehe leise auf, schnappe meine Sachen und verziehe mich in die Küche. Nach einem Kaffee bin ich halbwegs munter. Mein Frühstück: Müsli mit Milchpulver. Würde ich zuhause nie essen (geschweige denn um diese Uhrzeit frühstücken), aber auf Tour ist es mein Klassiker.
                            Um 8:00 Uhr hab ich meine Siebensachen gepackt und starte. Bin mir ziemlich unsicher wegen der Distanz, die Wegverhältnisse kann ich auch noch nicht einschätzen und das Wetter sieht jetzt auch nicht so toll aus. Mal schauen was der Tag so bringen wird.
                            Zum Start ist es bewölkt und ab und an nieselt es leicht. Temperaturen wieder um die 10°C. Der Weg führt anfangs durch lichte Birkenwäldchen und über Bohlenwege ganz leicht bergan. Abseits der Bohlen ist er recht steinig, ich komme aber ganz gut voran.

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 01.jpg Ansichten: 0 Größe: 869,1 KB ID: 3345220

                            Die Berge um mich herum werden langsam höher. Ich höre und sehe überall Wasserfälle auf den Bergflanken und der Himmel zeigt tatsächlich eine erste blaue Lücke.
                            Der Weg ist zwar immer noch weit, aber die Aussicht auf blauen Himmel lässt meine Laune steigen. Kurz darauf verlasse ich den Absiko NP.

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 02.jpg Ansichten: 0 Größe: 506,0 KB ID: 3345221

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 03.jpg Ansichten: 0 Größe: 521,9 KB ID: 3345222

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 04.jpg Ansichten: 0 Größe: 539,1 KB ID: 3345223
                            Breitfuessling hatte mir geraten an der Brücke über den Siellajohka meine Wasservorräte aufzufüllen, da es im weiteren Verlauf schwierig sein würde an Wasser zu kommen.
                            Vielen Dank nochmal, wäre trocken geworden in der Flasche.
                            Als ich dort ankomme, stehen dort bestimmt 10 Zelte und es herrscht reges Treiben.
                            Bis jetzt sind mir nur vereinzelt Menschen entgegengekommen, aber ab hier wird es ziemlich bevölkert. Ich fülle 1,5l auf und beginne den kurzen, steilen Anstieg nach der Brücke.

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 05.jpg Ansichten: 0 Größe: 766,3 KB ID: 3345224

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 06.jpg Ansichten: 0 Größe: 364,0 KB ID: 3345225

                            Oben angekommen kommt mir ein deutsches Pärchen entgegen. Wir schwatzen kurz und die Unterhaltung ist echt motivierend. Sie sind seit 21 Tagen von Hemavan aus unterwegs und hatten 18 Tage Dauerregen und Sturm. Wanderer mussten an den Seeüberfahrten teils zwei Tage warten, bis eine Überquerung möglich war, alles wäre nass und matschig...
                            Tjäktja wäre seit gestern dick verschneit. Na toll.

                            Kurz darauf beginnt der Einstieg ins Gárddenvággi. Es folgen 5Km Anstieg. Nicht steil aber stetig. Die Bergspitzen vor mir hängen in den Wolken.

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 07.jpg Ansichten: 0 Größe: 444,4 KB ID: 3345226

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 08.jpg Ansichten: 0 Größe: 582,8 KB ID: 3345227

                            Ich versuche positiv zu bleiben. Und wer sagt's denn? Ein Blick zurück: Hinter mir klart es auf. Auf den Höhenzügen hinter mir scheint teilweise schon die Sonne. Von wegen Dauerregen! Mit mir nicht!

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 09.jpg Ansichten: 0 Größe: 352,0 KB ID: 3345228

                            Die Gipfel des Gárddenvággi sind zwar noch in Nebel und Wolken gehüllt, aber auch vor mir wird es heller. Habe jetzt ca 6Km zurückgelegt und fühle mich ganz gut. Der Rucksack schmerzt auf den Hüften und mein (furchtbares) Lied des Tages kommt von Shakira: My hips don't lie.
                            Der Weg ist recht steinig und zwischen den Steinen immer wieder morastig.
                            Noch ein Blick zurück: Das blaue etwas am Himmel und die sonnigen Flecken am Boden werden größer und kommen mir hinterher. Ein Regenbogen zaubert mir ein Grinsen ins Gesicht.

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 10.jpg Ansichten: 0 Größe: 527,2 KB ID: 3345229

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 11.jpg Ansichten: 0 Größe: 448,7 KB ID: 3345230

                            Gegen Ende des Tals ist auch der Anstieg vorüber. Vor mir Richtung Áhpparjávri und Miesácohkka leuchten die Bergflanken in der Sonne.

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 12.jpg Ansichten: 0 Größe: 363,0 KB ID: 3345231

                            In mir kommt zum ersten Mal ein eindrückliches Wow Gefühl hoch. Die Weite und die Dimensionen sind beeindruckend. Das Wetter scheint sich deutlich zu bessern. Es ziehen zwar immer wieder dunkle Wolken über den Himmel, aber die sonnigen Flecken werden immer mehr und erobern um mich herum die Landschaft. Mittlerweile ist sogar der Gárddenvárri teilweise sonnig angestrahlt.

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 13.jpg Ansichten: 0 Größe: 446,2 KB ID: 3345232

                            Die Wandererfrequenz ist mittlerweile recht hoch. Da ich es ziemlich langsam angehe, werde ich öfters überholt und mir kommen auch immer mehr Wanderer entgegen. Man grüßt sich zwar, aber bei der Fülle der Menschen kommt man nicht ins Gespräch.
                            Kurz nachdem ich mich am Gárddenvárri erfreut habe sehe ich auch die ersten 5 Rentiere.
                            YES! Ich freue mich wie bolle und beobachte sie solange, bis sie in der Ferne verschwunden sind.
                            Ich merke, das ich noch nicht eingelaufen bin. Rücken, Fuß, Hüfte, andauernd zwickts woanders. Ich höre auf meine alte schwedische Wetterfee, pausiere jede Stunde kurz und mache ein paar Dehnübungen.
                            Der Weg wird flacher und die Aussichten immer schöner. Ich kann beobachten, wie sich die höheren, in den Wolken hängenden, Gipfel weiß pudern.

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                            Der Weg Richtung Alisjávri wird jetzt mehr und mehr von niedrigem Weiden- und Birkengebüsche gesäumt. Und wie schon fast den ganzen Tag ist er ziemlich steinig, wird jedoch nach und nach morastiger, bis er größtenteils in Bohlenwege übergeht.

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 15.jpg Ansichten: 0 Größe: 489,6 KB ID: 3345234

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                            Der Weg wird jetzt nasser und zieht Energie. Immer wieder 10-20m lange Passagen durch knöcheltiefen Schlamm und Wasser, abwechselnd mit steinigen Passagen.
                            Aber der Blick auf den Alisjávri wird jetzt immer fantastischer. Über mir helle und dunkle Wolken, die Richtung Alesjaure aufreißen und im Gegenlicht fantastische Lichtspiele bieten. Dazu das glitzernde Wasser des Sees...lassen mich überhaupt nicht mehr über die Länge der Strecke und mein stetiges Kopfkino nachdenken.

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                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 19.jpg Ansichten: 0 Größe: 431,0 KB ID: 3345238

                            Dann komme ich nach ca 16Km am Bootsanleger an. Insgeheim hat das kleine, quengelige Kind in mir gehofft, das die Maschine über Nacht vielleicht doch eine Wunderheilung erfahren hat, das Boot eventuell doch fährt, aber …...

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20.jpg Ansichten: 0 Größe: 597,9 KB ID: 3345239

                            Ich mache kurz in der Sonne Pause und überlege, ob ich hier jetzt einfach mein Zelt aufschlagen soll. Es ist aber erst knapp 14:00 Uhr. Müde bin ich zwar schon etwas, aber mein Ehrgeiz ist geweckt und ich hab den Eindruck es dauert noch bis die Tankanzeige blinkt. Ich kann doch nicht schon am zweiten Tag den Plan skippen und es sind ja auch nur noch 7Km rede ich mir zu und laufe weiter.
                            Immer wieder kommen andere Wanderer von hinten und überholen mich. Danach wird der Weg leichter, aber auch unspektakulärer. Der Blick zum See ist leicht verdeckt und es geht eben geradeaus.
                            Das Wetter testet allerdings mein Kleidungskonzept. Zwischen sonnigen Abschnitten regnet es immer wieder leicht. In der Sonne ist es sehr warm, also Jacke aus, dann kommt wieder Wind und Regen, Jacke an. Dazwischen Fleece aus, Fleece an. Vor lauter Umziehen komm ich kaum voran. Hab ich mich endlich entschieden wegen Regen doch die Hardshell überzustreifen, kommt garantiert im nächsten Moment die Sonne raus. Wenigstens auf die Regenhose kann ich verzichten.

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 21.jpg Ansichten: 0 Größe: 455,7 KB ID: 3345240

                            Der Weg steigt nochmal leicht an und die Sicht auf den See wird wieder schöner.
                            Ich schwelge in der Landschaft so dahin, bemerke kaum, wie es mich um eine Ecke führt und trete ums Haar auf ein Moorschneehuhn? (da bin ich mir nicht sicher)
                            Es fühlt sich wohl bei irgendwas ertappt und anstatt zu flüchten tut es so als wäre es gar nicht da. Stakst vollkommen unauffällig von mir weg und ignoriert mich. Wenn es unschuldig vor sich hin pfeifen könnte würde es das jetzt wahrscheinlich tun. Ich muss schwer lachen, warte bis es endlich, ohne seine Würde zu verlieren, vom Weg gestakst ist und stakse selber weiter.

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                            Gehen Sie weiter, hier gibt es nichts zu sehen

                            Dann kommt der erste breitere Bach in Sicht, den ich aber trockenen Fußes quere.
                            Die Kombi aus den Hanwag Alaska mit Gamaschen lässt mich auch nicht groß nachdenken wo es lang geht. Solange das Wasser nicht höher als Mitte Schienbein steigt, bleibt alles bombendicht. Im weiteren Verlauf der Reise ist mir das immer wieder positiv aufgefallen. Durch schlammige oder unter Wasser stehende Passagen, die an den ersten Tagen gehäuft vorkamen, konnte ich einfach durchlatschen. Ich frage mich wie Leute mit Trailrunnern das machen. Die „Ausweichrouten“ konnte man da immer schön erkennen. Trocken blieben die Füße dann aber wahrscheinlich auch nicht. Compeed war fast überall ausverkauft und ich hörte viele Leute über Blasen klagen. Die Alaska blieben die ganze Tour dicht und ich hatte nicht die Spur einer Blase. (Dafür Druckstellen an Ferse, großen Zehen und Ballen, da war die Hornhaut zu dick und die Sohle ist doch sehr ruppig)

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                            Wahnsinn habe es fast geschafft. Es ist 15:45 Uhr und die Sami Siedlung am Alisjávri kommt in Sicht. Kurz darauf auch die Alesajurestugorna. Die Berge Richtung Tjäktja werden höher.

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                            Auf den letzten Kilometern werde ich immer langsamer. Seitdem ich die Hütten gesehen habe, merke ich, wie platt ich bin. Total durch und schon ein bisschen stolz komme ich um 16:20 Uhr an. Ich schnappe auf einer Bank vor der Anmeldung Luft und genieße die schöne Aussicht. Die Anlage ist ziemlich groß. Eine große Gemeinschaftshütte mit Shop und Rezeption, Saunahäuschen etwas Abseits, die obligatorischen Müll- und Holzschuppen und 3 große Übernachtungshütten.

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                            Ich möchte heute Abend die Sauna und überhaupt die Infrastruktur nutzen und bezahle meinen Zeltobulus. Die Hütten liegen auf einer kleinen Anhöhe und die Zeltplätze etwas abwärts. Nördlich Richtung Alisjávri und südlich Richtung Aliseatnu. Da der Wind aus Norden kommt wähle ich einen Platz im Windschatten Richtung Fluss. Das erste Aufbauen gestaltet sich noch recht ungelenk. Es dauert am Anfang einer Tour immer 2,3 Tage bis sich bei mir eine gewisse Zeltroutine eingestellt hat.
                            Natürlich genau während dem Aufbau fängt es an leicht zu regnen. Ich verziehe mich in die Schlafröhre und döse eine Runde bis sich das Wetter bessert.
                            Jetzt ist Zeit sich umzugucken. Viel los hier. Auf einem Platz über mir stehen vier baugleiche Zelte dicht beieinander und von lärmenden, jungen Japanern bevölkert. Insgesamt stehen auf meiner Seite vierzehn Zelte bei den Hütten und sechs Zelte auf der anderen Seite der Brücke, auf der der Weg nach Tjäktja, bzw ins Vistasvaggi führt.
                            Auf der nördlichen Seite stehen zwei Zelte.

                            Auf den Auflauf in den Übernachtungshütten habe ich keine Lust und so bleibe ich im Zelt, packe den Kocher aus und verdrücke das nächste Tütenessen. Vildgrytte. Sehr lecker.

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                            So. Die erste Nacht im Zelt steht an. Trotzdem ich ziemlich zufrieden mit mir bin, fühle ich mich immer noch nicht richtig angekommen. War es ein Fehler auf dem Kungsleden zu laufen? Mir sind einfach zu viele Menschen hier, als das ich die Situation voll und ganz genießen kann. Das Gefühl des Abenteuers will sich auch noch nicht einstellen.
                            Ich gehe das erste Mal in die Sauna. Ziemlich ungewohnt. Wie ist hier die Etikette? Nackt? Mit Unterwäsche? Wo waschen?
                            Ich entscheide mich blank zu ziehen und stelle fest, das es jeder macht, wie er will. Ich fände es komisch mit Klamotten zu schwitzen.
                            Die Hitze tut gut, aber es herrscht ein ständiges rein- raus, da man, um in den Waschraum zu kommen, direkt durch die Sauna durch muss. In den folgenden Hütten war das meist besser gelöst. Ich entspanne eine halbe Stunde, wasche mich und verziehe mich wieder Richtung Zelt. Die Sonne geht unter. Im Schlafsack liegend schreibe ich an meinem Reiselogbuch, lese noch etwas und schlafe dann gegen 21:30 ein.

                            Bilanz:
                            21,5Km in 8:27h davon 2:24h Pause / 599m hoch und 304m runter



                            Zuletzt geändert von Sausemann; 05.10.2025, 14:57.
                            Einer der mehr Ahnung hatte als ich sagte mal:
                            "Manchmal verspeist man den Bären, und manchmal wird man eben vom Bären verspeist."

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                            • Ljungdalen

                              Alter Hase
                              • 28.08.2017
                              • 3505
                              • Privat


                              #15
                              Zitat von Sausemann Beitrag anzeigen
                              ...Moorschneehuhn? (da bin ich mir nicht sicher)...​
                              Ich auch nie 100%ig, wenn sie nicht nebeneinander stehen - und das tun sie nie Aber ich glaube, ja. Alpenschneehuhn im Sommerkleid etwas grauer/graubrauner, und der Schnabel kleiner/kürzer.

                              Kommentar


                              • zilka

                                Erfahren
                                • 29.06.2017
                                • 453
                                • Privat


                                #16
                                „nur der Kaffee ist ziemlich freudlos“
                                … das trifft es, schön geschrieben!

                                Und was die Menschenmassen betrifft bin ich sehr auf Deine weiteren Eindrücke gespannt:
                                Ich war am 1. Juli eine Nacht in Alesjaure, das war ganz zu Beginn der Saison. Einer der Hüttenwarte hat mir erzählt, dass in den ersten zwei Wochen seit Saisonbeginn schon 300 Leute übernachtet und weitere 200 vorbeigelaufen sind…nur in den ersten zwei Wochen… Ich konnte im Juli das erste Mal die Diskussionen um die mögliche Einführung einer Lizenz für den Kungsleden nachvollziehen.

                                Die „crowd“ war auch eine ganz andere, als ich es bisher gewohnt bin (viel jünger, viele sogenannte Thru-hiker, die irritiert sind, wenn man einfach wegen der Natur da ist und noch gar nicht weiß, wo es langgehen wird, etc.)

                                Ich sach ja - der neue Jakobsweg…

                                zilka

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                                • Pfad-Finder
                                  Freak

                                  Liebt das Forum
                                  • 18.04.2008
                                  • 12239
                                  • Privat


                                  #17
                                  Sehr schön! Ich werde Dich bis Singi begleiten, da bin ich 2003 nach Nikkualokta abgebogen.

                                  "Damals" bin ich übrigens an einem Tag von Abisko nach Alesjaure durchgerauscht. Mit 23kg Gepäck. Heute, 22 Jahre später und schon ziemlich verschlissen, unvorstellbar. Ich hatte seinerzeit aber auch richtig Glück mit dem Wetter. Geschneeregnet hat es nur am Tjäktja-Pass.
                                  Alles unter Nutriscore "D" ist rausgeschmissenes Geld.

                                  Kommentar


                                  • leop93
                                    Anfänger im Forum
                                    • 10.01.2019
                                    • 39
                                    • Privat


                                    #18
                                    Eine neue Sausetour, wie schön! Bin sehr gespannt, wie es dir in diesem Jahr ergangen ist, nachdem mich dein wunderbarer Padjelantaledenbericht sehr für meine erste Tour dort bestärkt hat.
                                    Nun war ich in diesem Jahr etwa einen Monat vor dir auf Teilen deiner diesjährigen Strecke unterwegs und freue mich daher besonders deine Tour mit deinen persönlichen Schilderungen und Erfahrungen mitzuverfolgen.

                                    Ich hoffe sehr, bzw. bin mir fast sicher, dass du im wunderbaren und bestimmt wenig frequentierten Vistasvagge so richtig in deiner Wanderung und im Abenteuergefühl angekommen bist. Und ab Singi sollte dann ja auch der Kungsleden etwas weniger überlaufen gewesen sein.

                                    Freue mich, wie es weitergeht!

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                                    • carsten140771
                                      Fuchs
                                      • 18.07.2020
                                      • 1033
                                      • Privat


                                      #19
                                      Zitat von zilka Beitrag anzeigen
                                      „nur der Kaffee ist ziemlich freudlos“
                                      … das trifft es, schön geschrieben!

                                      Und was die Menschenmassen betrifft bin ich sehr auf Deine weiteren Eindrücke gespannt:
                                      Ich war am 1. Juli eine Nacht in Alesjaure, das war ganz zu Beginn der Saison. Einer der Hüttenwarte hat mir erzählt, dass in den ersten zwei Wochen seit Saisonbeginn schon 300 Leute übernachtet und weitere 200 vorbeigelaufen sind…nur in den ersten zwei Wochen… Ich konnte im Juli das erste Mal die Diskussionen um die mögliche Einführung einer Lizenz für den Kungsleden nachvollziehen.

                                      Die „crowd“ war auch eine ganz andere, als ich es bisher gewohnt bin (viel jünger, viele sogenannte Thru-hiker, die irritiert sind, wenn man einfach wegen der Natur da ist und noch gar nicht weiß, wo es langgehen wird, etc.)

                                      Ich sach ja - der neue Jakobsweg…

                                      zilka
                                      Sausemann Sehr schöner Bericht. Ich war auf der Gegenrichtung unterwegs. Auch mit rotem Enan, Alaska .... Windmaster :-)

                                      Na, dann sollte das auch für die "Fjällräven Classic" gelten, denke ich. Da rauschen auf dem Weg in wenigen Tagen über 2000 Leute vorbei.
                                      Zuletzt geändert von carsten140771; 06.10.2025, 20:12.

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                                      • Ljungdalen

                                        Alter Hase
                                        • 28.08.2017
                                        • 3505
                                        • Privat


                                        #20
                                        Zitat von zilka Beitrag anzeigen
                                        Und was die Menschenmassen betrifft bin ich sehr auf Deine weiteren Eindrücke gespannt:
                                        Ich war am 1. Juli eine Nacht in Alesjaure, das war ganz zu Beginn der Saison. Einer der Hüttenwarte hat mir erzählt, dass in den ersten zwei Wochen seit Saisonbeginn schon 300 Leute übernachtet und weitere 200 vorbeigelaufen sind…nur in den ersten zwei Wochen… Ich konnte im Juli das erste Mal die Diskussionen um die mögliche Einführung einer Lizenz für den Kungsleden nachvollziehen.
                                        Ja. Aber irgendwann muss ich auch nochmal in die Gegend, weil ich noch nicht alles gesehen habe

                                        Habe mir schon eine Tour zurechtgelegt, die nicht ganz so voll sein sollte: Lapporten (alternativ: Ballinvággi) - Mårma - Vistas - Nallo - Trepass-/Jojo-Leden. Oder?

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                                        • Fjellfex
                                          Fuchs
                                          • 02.09.2016
                                          • 1832
                                          • Privat


                                          #21
                                          Zitat von zilka Beitrag anzeigen
                                          Ich konnte im Juli das erste Mal die Diskussionen um die mögliche Einführung einer Lizenz für den Kungsleden nachvollziehen.
                                          Echt jetzt, gibt´s die?? Ja bist du deppert...!
                                          Ich habe mal davon gelesen, dass es in manchen Bereichen des Jämtlandfjälls derart zugeht, dass man da auch das Jedermannsrecht einschränken will.
                                          Das Gute daran ist natürlich, dass die Massen dann kanalisiert sind und man abseits weiterhin seine Ruhe hat.
                                          (Sorry Sausemann , ich hoffe das ist jetzt nicht zu viel "OT" in deinem Bericht...)


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                                          • pekra62
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                                            • 02.03.2012
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                                            #22
                                            Ja. Aber irgendwann muss ich auch nochmal in die Gegend, weil ich noch nicht alles gesehen habe

                                            Habe mir schon eine Tour zurechtgelegt, die nicht ganz so voll sein sollte: Lapporten (alternativ: Ballinvággi) - Mårma - Vistas - Nallo - Trepass-/Jojo-Leden. Oder?​
                                            Durch Ballinvággi (fand ich netter als durch Lapporten) über Mårma nach Vistas, da wirst du nicht viele treffen. Ende August hat man da seine Ruhe. Und auf Jojo-Leden sowieso

                                            ...Tjäktja über das Vistasvaggi umgehen und via Nallo, Unna Reitas durch das Stuor Reaiddávággi bei Sälka auf den Hauptweg zurück kehren
                                            Gute Wahl

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                                            • Sausemann
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                                              • 11.10.2018
                                              • 459
                                              • Privat


                                              #23
                                              Zitat von zilka Beitrag anzeigen
                                              „nur der Kaffee ist ziemlich freudlos“
                                              … das trifft es, schön geschrieben!
                                              .....
                                              Die „crowd“ war auch eine ganz andere, als ich es bisher gewohnt bin (viel jünger, viele sogenannte Thru-hiker, die irritiert sind, wenn man einfach wegen der Natur da ist und noch gar nicht weiß, wo es langgehen wird, etc.)

                                              Ich sach ja - der neue Jakobsweg…

                                              zilka
                                              Vielen Dank. Der Kaffee war jetzt wirlich keine Offenbarung.
                                              Thru-Hiker waren in der Tat viel mehr unterwegs, als ich gedacht hätte.
                                              In Sälka stieß ich auf Erstaunen und Unverständnis, als ich erzählt habe, das ich nicht strikt dem Weg folge, sondern über Vistas und Nallo gekommen bin. Ein Ami hat richtiggehend angeekelt reagiert. Vistas? wtf is that? Hihi.
                                              Welcome on board.

                                              Zitat von leop93 Beitrag anzeigen
                                              Ich hoffe sehr, bzw. bin mir fast sicher, dass du im wunderbaren und bestimmt wenig frequentierten Vistasvagge so richtig in deiner Wanderung und im Abenteuergefühl angekommen bist. Und ab Singi sollte dann ja auch der Kungsleden etwas weniger überlaufen gewesen sein.

                                              Freue mich, wie es weitergeht!
                                              Soll ich das jetzt schon verraten? Ganz falsch liegst Du nicht .
                                              Schön das Du dabei bist und noch schöner zu lesen, das Dich mein Padjelantaledenbericht darin bestärkt hat den Weg zu laufen.​

                                              Zitat von carsten140771 Beitrag anzeigen
                                              Sehr schöner Bericht. Ich war auf der Gegenrichtung unterwegs. Auch mit rotem Enan, Alaska .... Windmaster :-)
                                              Echt im gleichen Zeitraum? Gute Wahl der Ausrüstung , wir sollten uns nur vorher absprechen, wann, wir wo laufen, sonst wacht der eine am Ende noch im Zelt vom anderen auf
                                              Einer der mehr Ahnung hatte als ich sagte mal:
                                              "Manchmal verspeist man den Bären, und manchmal wird man eben vom Bären verspeist."

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                                              • Sausemann
                                                Erfahren
                                                • 11.10.2018
                                                • 459
                                                • Privat


                                                #24
                                                Zitat von Pfad-Finder Beitrag anzeigen
                                                Sehr schön! Ich werde Dich bis Singi begleiten, da bin ich 2003 nach Nikkualokta abgebogen.

                                                "Damals" bin ich übrigens an einem Tag von Abisko nach Alesjaure durchgerauscht. Mit 23kg Gepäck. Heute, 22 Jahre später und schon ziemlich verschlissen, unvorstellbar. Ich hatte seinerzeit aber auch richtig Glück mit dem Wetter. Geschneeregnet hat es nur am Tjäktja-Pass.
                                                Ich glaube das hätte ich auch mit 27 nicht geschafft. 37Km oder?
                                                Aber nice das Du bis Singi mitliest. Vielleicht ziehts Dich ja noch weiter nach Süden

                                                Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen

                                                Ja. Aber irgendwann muss ich auch nochmal in die Gegend, weil ich noch nicht alles gesehen habe

                                                Habe mir schon eine Tour zurechtgelegt, die nicht ganz so voll sein sollte: Lapporten (alternativ: Ballinvággi) - Mårma - Vistas - Nallo - Trepass-/Jojo-Leden. Oder?
                                                Hehe, habe mir auch schon direkt eine "einsamere Route" zurecht gelegt. Via Vistas "Süd", Nallo, Kaskavagge, Tarfala, Hukejaure, da werd ich zu gegebener Zeit hier mal Infos einholen

                                                Zitat von Fjellfex Beitrag anzeigen
                                                (Sorry Sausemann , ich hoffe das ist jetzt nicht zu viel "OT" in deinem Bericht...)
                                                Nö. Ist doch schön, wenn ein Reisebericht zu Überlegungen zum Thema führt.

                                                pekra62 schön das Du dabei bist.

                                                Einer der mehr Ahnung hatte als ich sagte mal:
                                                "Manchmal verspeist man den Bären, und manchmal wird man eben vom Bären verspeist."

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                                                  Liebt das Forum
                                                  • 18.04.2008
                                                  • 12239
                                                  • Privat


                                                  #25
                                                  Damals war ich 35. Und 35 km waren es auch, sagte mein Garmin.
                                                  Alles unter Nutriscore "D" ist rausgeschmissenes Geld.

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                                                    Alter Hase
                                                    • 07.03.2014
                                                    • 3175
                                                    • Privat


                                                    #26
                                                    Danke dir (und auch Blubbi, JasonBerlin und Blahake in den Fäden nebenan und wen ich vergessen habe...) - immer wieder schön, die tollen Fotos zu sehen!

                                                    Meinen letzten Urlaub dort oben habe ich mit einer Tour ab Kaisepakte begonnen - semi-legal am ehemaligen Bahnhof über die Eisenbahnlinie geklettert, dann das Bessešvággi hoch und über Mårma und Vistas durch das Unna Vistasvággi rüber. Eine tolle und einsame Tour. Auch die zweite Tour in Richtung Kårsavagge mit Abstecher durch das Måndalen habe ich in sehr guter Erinnerung.

                                                    Das Kaskasavagge und die beiden Reaiddávággi kann ich auch nur empfehlen, auch wenn ich dort sehr schlechtes Wetter hatte. Und den Einstieg von Katterjåkk sowie auf norwegischer Seite...

                                                    Mal sehen, was die nächste Tour bringt. In Abisko war ich jetzt zweimal, das reicht ;)

                                                    Heiko

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                                                    • Sausemann
                                                      Erfahren
                                                      • 11.10.2018
                                                      • 459
                                                      • Privat


                                                      #27
                                                      Sonntag 24.08. Buena Vistasvaggi Club (oder auch Bombadils Hütte) Part 1

                                                      6:30 Uhr. Seit einer Stunde drehe ich mich von einer Seite auf die andere und fühle mich wie gerädert. Mein Gehirn besteht aus Brei. Habe zwar ganz gut geschlafen, aber ich bin noch fertig von gestern.
                                                      Die Nacht hat es durchgeregnet. Das Geräusch der Regentropfen auf dem Zelt war zwar recht meditativ, aber es ist jetzt klatschnass. Außen und Innen. Das Kondenswasser tropft munter bei jeder Bewegung und mein Schlafsack ist außen ziemlich feucht.
                                                      Mist. Gerade beim Schlafsack mache ich mir jedes Mal einen Riesenkopf. Habe immer das Gefühl jeden Moment könnte die Daune zusammenfallen. Die neue Isomatte hingegen hat wieder einmal die volle Punktzahl erhalten (wie auch auf dem Rest der Tour). Fast wie auf der heimischen Matratze.
                                                      Ich möchte eigentlich nicht raus in die Nässe und zetere etwas, aber es hilft ja nix.
                                                      Bei dem Wetter möchte ich mein Frühstück in einer Hütte nehmen. Hab ja schließlich auch dafür gezahlt.
                                                      Während des Umziehens in meinem winzigen Zelt mache ich mehr als einmal Bekanntschaft mit dem nassen Innenzelt. Das erfrischende Regnen von Kondenswasser in meinen Nacken lässt mich dann doch recht schnell munter werden.


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Name: FOTO 01.jpg
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ID: 3345821

                                                      Im Nieselregen packe ich meine Kram, vollkommen unkoordiniert, soweit es geht im Zelt zusammen. Nass, wie es ist, kommt das Zelt heute nicht in den Rucksack, sondern wird unten dran geschnallt.
                                                      Etwas missmutig, mit all meinem Kram beladen, wackel ich zur Toilette und zu der nächst besten Übernachtungshütte.
                                                      Diese ist wieder einmal viel zu voll und ich werde misstrauisch beäugt, wie ich da meinen Kaffee und mein Müsli zu mir nehme. Ich frühstücke schnell, hole noch einen Eimer Wasser und verziehe mich vor die Hütte. Dort höre ich noch, wie einer der Stugvards ein deutsches Pärchen bittet eine Packung Klopapier mit nach Tjäktja zu nehmen. Dort wären so viele Leute, das das Papier ausgegangen sei. Eine Rolle dürften sie für sich behalten. Wie generös.

                                                      Ich grinse innerlich und beglückwünsche mich zu meiner Routenwahl.

                                                      Mittlerweile hat es aufgehört zu regnen und die nicht mehr ganz so dunklen Wolken lassen an kleinen Stellen die Sonne durch.
                                                      Gegen 8:30 Uhr hält mich nichts mehr und ich breche auf. Ich gehe an meiner Campsite vorbei, quere den Aliseatnu über die Brücke, biege vom Kungsleden ab Richtung Nordosten und lasse die vielen Wanderer Richtung Tjäktja hinter mir.


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Name: FOTO 02.jpg
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Größe: 530,7 KB
ID: 3345822

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                                                      Der Weg ist wieder mal sehr steinig, morastig und von höherem Weidengebüsch gesäumt.
                                                      Aber, und das erstaunt mich, wieder mit roten Punkten markiert.
                                                      Kurz vor der Siedlung Alisjávri kommt auch schon die erste kleine Furt, die aber kein Problem darstellt. Gemeiner finde ich die größeren und kleineren Felsbrocken auf dem Weg, über die man permanent drüber eiern muss.

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ID: 3345823

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ID: 3345824

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Name: FOTO 05.jpg
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ID: 3345825

                                                      Ich habe immer noch kein entspanntes Gefühl bei der Sache. Erst waren es zu viele Menschen, jetzt ist mir bange eventuell den ganzen Tag niemand zu sehen. Bin furchtbar langsam und genervt von mir selbst. Eigentlich sollte ich mich hier doch pudelwohl fühlen?
                                                      Der Weg steigt weiter Richtung Osten und die ersten schneebedeckten Gipfel kommen in Sicht. Von Nordwesten klart der Himmel immer mehr auf.
                                                      An einem kleinen Tümpel mache ich nach 2Km meine erste Pause. Ich drehe mir eine Zigarette und versuche ein besseres Mindset aufzulegen. Gelingt mir solala.

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ID: 3345826

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                                                      Der Weg macht jetzt einen kleinen Schlenker Richtung Bajip Cazajávri und Vuolip Cazajávri und wird mit jedem Meter interessanter. Ich kann erkennen, das der Weg eine Biegung Richtung Vistasvaggi nehmen wird. Die Berge dort glitzern schon in der Sonne und der erste der beiden Seen kommt in Sicht.

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ID: 3345828

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                                                      Auf der anderen Seite des Sees dreht ein Adler seine Runden und schreit mehrmals.
                                                      Wow. Für heute bekomme ich das erste Mal Gänsehaut. Und die soll nicht die letzte bleiben. Der Weg wird immer nasser und feuchter, aber auch das hatte Breitfuessling ja schon angekündigt. Vereinzelt liegen Bohlen am Wegesrand. Soll hier eventuell der Weg nachgerüstet werden?
                                                      Richtung Tal kommen immer mehr Berge in Sicht, der Blick auf die Seen ist grandios.
                                                      Menschen habe ich seit heute morgen noch keine gesehen.

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                                                      Zu den Fotos: In der Regel verwende ich die Bilder, die die kleine RX100 gemacht hat.
                                                      Die Tiefenschärfe ist im Vergleich zu meinem Xiaomi 15 einfach besser und die Farben sind natürlicher. Manchmal stelle ich hier auch die Handyfotos ein. Der Weitwinkel stellt die Szenerie besser dar und ab und zu müssen so Bombastfarben auch mal sein

                                                      Nach den Seen, werden die Wiesen noch ein Stück nasser. Sogar die Steine fangen schon an zu rosten.

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                                                      To be continued.....
                                                      Einer der mehr Ahnung hatte als ich sagte mal:
                                                      "Manchmal verspeist man den Bären, und manchmal wird man eben vom Bären verspeist."

                                                      Kommentar


                                                      • Sausemann
                                                        Erfahren
                                                        • 11.10.2018
                                                        • 459
                                                        • Privat


                                                        #28
                                                        Sonntag 24.08. Buena Vistasvaggi Club (oder auch Bombadils Hütte) Part 2

                                                        Man könnte meinen leop93 hat hellseherische Fähigkeiten.

                                                        Der Weg führt über einen kleine Kuppe und da passiert es:
                                                        Unter mir liegt das Vistasvaggi in seiner ganzen Schönheit. Ich bin fast geblendet, so wunderschön ist es.
                                                        Der Weg führt hinab ins Tal. Links und rechts erstrecken sich epische Berge mit weißgesprenkelten Gipfeln. Überall rauschen Wasserfälle. Die nassen Bergflanken funkeln in der Sonne, die die Mitte des engen, grünen Tals vor mir durchflutet. Im Grund vor mir kann ich eine kleine einsame Hütte erkennen, die inmitten der majestätisch, einschüchternden Bergriesen wie eine freundliche, einladende Zuflucht wirkt. Ich kann es kaum in Worte fassen. Obwohl kein alter Wald zu sehen ist, bin ich mir sicher:
                                                        Hier muss Tom Bombadil mit seiner Goldbeere wohnen.

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                                                        (Mehr bekomme ich in dem Moment nicht raus)

                                                        Am Wegesrand stehen sogar hübsche violette Blumen.

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                                                        Beim Abstieg zu der Brücke, die auf die andere Seite führt finde ich noch die Überreste eines Vogels. Anhand der schwarzen Federn meine ich es könnte ein Rabe gewesen sein? Kann man das an den Krallen erkennen, die auf dem Bild zu sehen sind? Vielleicht ein Opfer des Adlers, der hier sein Unwesen treibt?

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ID: 3345848

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                                                        Ich hab jetzt schon ein seltsames Kribbeln im Körper. Die Sonne scheint. Der kraftvolle Strom lässt mich erschaudern. Ich drehe mich um, sehe den unglaublichen Ausblick in dieses wunderschöne (ich wiederhole mich) fast schon liebliche sattgrüne Tal gesäumt von den Bergen, die direkt neben mir knapp 1000m Höhe ragen und es erwischt mich.
                                                        Mich überkommen meine Emotionen und ich fange hemmungslos an zu heulen.
                                                        Ist das wahr? Wo bin ich denn hier? Bin ich noch auf dieser Erde? Womit hab ich das verdient?
                                                        Es schüttelt mich von oben bis unten.

                                                        Zur ganzen Wahrheit gehört auch, das ich in den letzten vier Jahren mehrere äußerst heftige, unerwartete Abschiede in meinem direkten privaten Umfeld einstecken und zwei menschlich und beruflich absolute Enttäuschungen erleben musste. Man merkt gar nicht, (oder will es verdrängen) wie sehr einen solche Erfahrungen belasten.
                                                        Jetzt kommt alles raus und es ist befreiend.
                                                        Ich kann nicht weiterlaufen und mache eine halbe Stunde Pause, bis ich mich wieder im Griff habe.
                                                        Der Schalter ist nun umgelegt. Es ist jetzt, ich bin hier, alles andere zählt nicht.

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ID: 3345851

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                                                        Ich hab jetzt nur noch Augen für die Landschaft. Kein störender Gedanke im Kopf, keine Ablenkung von irgendwelchen Wehwehchen. Ich gleite, vollkommen auf den Weg und die Situation fokussiert, durch das Tal.

                                                        Im weiteren Verlauf öffnet sich das Vaggi immer mehr und wird breiter. Der Trail führt näher an den Vistasjohkka heran und ich muss mich öfters durch kleine Birkenwäldchen und dichtes Gebüsch rackern. Kleine Steine, große Steine, noch größere Steine, Wasser, Morast, Wasser und noch mehr Morast. Immer wieder für 100/200m. Dazwischen auch mal leichtere Passagen. Der Weg wird anstrengender und fordernder. Dort wo es auf dem Kungs- oder Padjelantaleden Bohlenwege gibt muss ich hier durch die Pampa.
                                                        Nur ganz vereinzelt, liegt mal ein Brett. Seltsamerweise immer an Stellen, an denen man überhaupt keins bräuchte.
                                                        Es ist fast windstill und in der Sonne wird es richtig heiß. Vor allem in den Wäldchen wird es richtig stickig und auch leicht Moskitoverseucht, aber immer wieder ziehen Wolkenfelder auf, die herrliche Lichtspiele auf dem Grund des Tals und den Bergflanken hervorrufen und mir etwas Schatten bieten. In der Sonne schätze ich die Temperaturen auf 22/23°C

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ID: 3345852

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ID: 3345854
                                                        Der nasse Berg

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ID: 3345855

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ID: 3345856

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                                                        Die Vegetation lässt etwas nach und das Tal wird flacher, dafür aber auch blockiger. Ich mache viele kleine Pausen und genieße die Umgebung. Die nächste kleine Furt steht an, die ich aber auch ohne Probleme von Stein zu Stein überwinde.

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ID: 3345860

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ID: 3345861

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ID: 3345862

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                                                        Die Druckstellen an Fersen und Zehballen fangen unangenehm an zu schmerzen.
                                                        Ca 13/14Km hab ich heute schon zurückgelegt.

                                                        In einem flachen mit Beeren- und Heidekraut bewachsenem Teil achte ich nicht mehr auf die Wegmarkierung und stehe plötzlich mitten in einem kleinen Hain. Hier geht es nicht weiter. Ich merke, das ich einem Wildpfad gefolgt bin. Kann aber nicht weit sein. Querfeldein laufe ich Richtung Weg, den ich nach einer Viertelstunde auch wieder finde.
                                                        Hier gibt es massenhaft gute Zeltplätze, aber ich möchte heute noch bis zu den Vistashütten kommen. Rechterhand durchbricht ein kleines Tal das Massiv und ich habe eine herrliche Aussicht auf eine Doppelspitze. (Påssustjåkka?)
                                                        An einer Flussbiegung sehe ich in der Ferne die ersten Menschen seit heute morgen. Bzw muss ich sie als kleine Punkte erahnen. An einer Flussbiegung liegt ein kleines Boot und die dazugehörigen Menschen laufen am entgegengesetzten Ufer rum.
                                                        Ich fühle mich immer noch wie im Traum. Eine Aussicht ist schöner als die andere.

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ID: 3345865

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ID: 3345866

                                                        Die letzten 5Km geht es wiedermal richtig ins Grüne. Ein stetiges Auf und Ab über Stock, Stein und Morast. Fein gesäumt von kleinen Birken, hohen Gräsern und Büschen.
                                                        Zusammen mit der Windstille, der stickigen Luft und der Hitze wird es jetzt richtig anstrengend und ich will eigentlich nur noch ankommen.
                                                        Ich erinner mich an mein Rentierskeletterlebnis von 2019 und den vermeintlichen Verursacher Bär, den theslayer dort ein Jahr vorher fotografiert hatte. Die Vegetation hier ist so dicht und unübersichtlich und ich alleine vermutlich so leise....ich fange an vor jeder Kurve nach dem Bär zu rufen. „Hallo Bär!“, „Verzieh Dich Bär!“
                                                        Es scheint funktioniert zu haben, ich habe keinen gesehen

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ID: 3345867

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Name: FOTO 44.jpg
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ID: 3345868

                                                        Dann nach acht Stunden und knapp 20Km komme ich gegen 16:30 Uhr endlich bip und alle an den Hütten an.
                                                        Vom ersten Augenblick ist es ganz anders, als auf den Kungsledenhütten. Eine kleine urige Übernachtungshütte, Holzschuppen, WC, Sauna, that's it.
                                                        Leif der Stugvard begrüßt mich herzlich mit einem Glas Limonade. Ich bin so durch und denke das mein Schlafsack ja garantiert nass ist, das ich eine Übernachtung in der Hütte nehme. (Der Schlafsack stellt sich jedoch erstaunlich resistent gegen Feuchtigkeit heraus und nimmt mir für den weiteren Weg die Angst vor einer feuchten Außenhülle)
                                                        In der Hütte zwei Übernachtungsräume. Der eine voll bevölkert von dreizehn Tübinger Studierenden, im anderen sind bis jetzt nur ein deutsches Pärchen (hießen die wirklich Nina und Hagen?) und ein hünenhafter Däne namens Stuart. Ich werde sehr nett willkommen geheißen und quartiere mich bei Stuart ein. Wir halten Small Talk über unseren Weg, was wir gemacht haben und machen wollen. Stuart kam auch heute zwei Stunden vor mir durch das Vistasvaggi. Seine Augen leuchten genau wie meine. Sowohl Stuart, als auch die Studis werde ich die nächsten zwei Tage Abends wiedersehen.
                                                        Was für ein Tag. Ich bin müde und glücklich. Die Krönung wäre jetzt nur ein kühles Bierchen.

                                                        Gegen 18:00 Uhr gehe ich in die Sauna. Bevölkert von den Tübingern. Bis auf einen Mann und eine Frau, die etwas älter sind (vlt Anfang 30) alles blutjunge Mädels. Da könnte jede meine Tochter sein.
                                                        Die Sauna leert sich und zurück bleiben die zwei älteren. Wir unterhalten uns und ich bin erstaunt. Die Uni Tübingen veranstaltet seit 75 Jahren eine Nordlandexkursion für Biologie und Geologie Studenten. Wenn ich das richtig verstanden habe ist das ein echter Bestandteil des Studiums mit SWS und Abschlussarbeit. Die zwei älteren sind m.E. Postdocs, die das ganze anleiten. Der Weg führt über Hukejaure nach Norwegen, wo sie eine Partnergruppe treffen, die in Abisko losgezogen sind.
                                                        Nunja. Die zwei machen sich auch dünne und ich habe die Sauna eine Stunde für mich alleine. Die Sauna hat einen herrlichen Ausblich Richtung Nallo und ist einfach nur urgemütlich. Ich begieße den Ofen was das Zeug hält, wasche mich und trolle mich zurück in die Hütte.

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Name: FOTO 46.jpg
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ID: 3345869

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                                                        Um 21:30 Uhr, ich bin gerade auf dem Weg ins Bett kommt noch ein später Gast, den ich aber erst am darauffolgenden Tag kennenlernen werde.

                                                        Mit einem Grinsen im Gesicht schlafe ich ein.

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Name: FOTO 45.jpg
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ID: 3345870

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                                                        19,9Km in 8:00h davon 1:40h Pause / 345m hoch 560m runter
                                                        Einer der mehr Ahnung hatte als ich sagte mal:
                                                        "Manchmal verspeist man den Bären, und manchmal wird man eben vom Bären verspeist."

                                                        Kommentar


                                                        • Sausemann
                                                          Erfahren
                                                          • 11.10.2018
                                                          • 459
                                                          • Privat


                                                          #29
                                                          Montag 25.08. Stuor Reaiddávággi der erste Streich

                                                          7:00 Uhr wache ich nach einer unruhigen Nacht auf. Mittlerweile traditionell, war es wieder viel zu warm. Gegen 7:30 Uhr stehe ich auf. Im Küchenbereich regt sich schon was. Nina und Hagen, sowie Stuart kommen langsam in die Gänge. Aber irgendwas ist anders als gestern Abend. Wem gehören denn die ganzen nassen und halbkaputten Schuhe?
                                                          Um 21:30 Uhr kam ja noch jemand. Oskar. Wie sich herausstellt ein junger Arzt aus Stockholm und neuer Stugvard für Sälka. Aufgeregt wie ein kleines Kind. Er hatte den Abmarsch verbummelt und muss heute Abend schon in Sälka sein. Dementsprechend früh zieht er los. Stuart gehören die Schuhe nicht, der pflegt gerade seine wirklich übel aussehenden Blasen und offenen Stellen an den Füßen. Nina und Hagen auch nicht?
                                                          Nein, aber Nina erzählt, das gestern Nacht um 2:00 Uhr noch zwei Frauen aufgetaucht wären. Mehr weiß sie auch nicht.
                                                          Ein Blick aus dem Fenster: Ziemlich bewölkt, sieht aber nicht nach Regen aus. Die Temperaturen bewegen sich so um die 10°C.

                                                          Gestern haben übrigens alle zwei Elche gesehen, die sich direkt an der Hütte rumgetrieben haben. Wer war währenddessen auf dem Klo?

                                                          Ich habe heute nur ca 10Km vor mir und lasse es gemütlich angehen. Ich unterhalte mich kurz mit Stuart und Oskar. Stuart zieht es heute auch nach Nallo, Oskar, wie schon geschrieben nach Sälka. Kurz darauf brechen die beiden auch auf. Nina und Hagen folgen kurz darauf, aber in Richtung Abisko.
                                                          Da die große Gruppe aus Tübingen auch nach Nallo will und ich keine Lust auf dauerndes ein- und überholen habe, warte ich noch bis sie auch losgezogen sind.

                                                          Da regt sich was in meinem Raum. Eine der zwei Latenight Frauen taucht verschlafen aus ihrer Koje auf. Schwedin Mitte/Ende 30, die zusammen mit ihrer Mutter unterwegs ist. Es ist das erste Mal für beide in Lappland. Sie sind dabei eine Runde um den Kebnekaise zu drehen und sind gestern 16 ! Stunden von Tarfala nach Vistas gelaufen (Den genauen Weg kann ich nicht nachvollziehen, aber ich vermute sie sind von Tarfala über Kaskavagge ins Vistasvaggi gelaufen) Sie haben den unmarkierten Weg vollkommen unterschätzt, haben Ewigkeiten über die Blockfelder gebraucht und sind dann in die Dunkelheit gekommen. Mitten im Abstieg sind dann wohl die Akkus ihrer Stirnlampen in die Knie gegangen und sie haben sich mit Handylicht bist zur Hütte durchgeschlagen.
                                                          Krasse Sache. Die Mutter schläft noch und die Tochter wirkt furchtbar abgekämpft.

                                                          Die Studis sind schon eine Zeitlang weg, als ich meinen Kram packe und um 10:30 Uhr Richtung Nallo aufbreche.
                                                          Über Nacht hat es angefangen aus Nordost zu winden, ab und zu nieselt es jetzt auch.
                                                          Das Ziel ist vom Start weg fast klar: Der Nallo steht markant in der Mitte des Tals.
                                                          Der Weg ist anfangs eben und einfach. Rote Punkte vermisse ich heute, merke aber schnell, das der Weg mit Steinplatten und kleinen Steinpyramiden markiert ist.
                                                          Die Wolken hängen an den Gipfeln fest.

                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: FOTO 01.jpg Ansichten: 79 Größe: 546,5 KB ID: 3346858

                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: FOTO 02.jpg Ansichten: 81 Größe: 562,4 KB ID: 3346859

                                                          Noch läuft sich das Stuor Reaiddávággi breit aus, wird aber mit jedem Meter Richtung Nallo enger. Kugghjulskammen und Räitatjåkka kommen immer näher. Der Sielmmánjira rückt auch so langsam ins Blickfeld. Ich bin ganz allein. Kurz sehe ich in der Ferne noch die Rucksäcke der Tübinger, dann verschwinden auch diese bis zum Abend aus der Sicht.

                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: FOTO 03.jpg Ansichten: 83 Größe: 550,6 KB ID: 3346860

                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: FOTO 04.jpg Ansichten: 81 Größe: 386,2 KB ID: 3346861

                                                          Der Weg führt runter zum Fluss und ab da wird es wieder schlammiger. Links und rechts des Weges Weidengebüsch.

                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: FOTO 05.jpg Ansichten: 82 Größe: 936,5 KB ID: 3346862

                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: FOTO 06.jpg Ansichten: 85 Größe: 1,14 MB ID: 3346863
                                                          Der Weg heute über längere Abschnitte (bevor die Steine kommen )

                                                          Das Wetter macht mir nichts aus und eigentlich fühlte ich mich beim Start richtig gut. Jetzt hab ich jedoch ein kleines mentales Loch. Mein Kreislauf muckt rum und irgendwie komm ich nicht in Schwung. Ich muss Pullerpause machen und sehe das mein Urin dunkelorange ist. „Wann hast Du eigentlich das letzte Mal getrunken und gegessen?“ frage ich mich. Jetzt erst merke ich, wie durstig ich bin. Die 1l Flasche ist noch fast voll und ich trinke sie in einem Zug fast leer. 2 leckere Aldiriegel und ein Paar Salamettistängchen später geht es schon ein Stück besser. „Junge denk ans Trinken“ sage ich mir immer wieder.
                                                          Ich gehe runter zum Fluss, um meine Trinkflasche aufzufüllen. Die Aussicht das Reaidávággi entlang ist der Hammer.

                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: FOTO 07.jpg Ansichten: 83 Größe: 687,8 KB ID: 3346864

                                                          Um das Wetter mach ich mir mittlerweile doch mehr Gedanken. Es regnet zwar nicht, nieselt aber immer wieder und die Wolken werden dunkler. Dazu der Wind und die Temperaturen lassen auch so allmählich nach. Ich schätze es sind jetzt 6/7 °C
                                                          Der Weg steigt stetig an. Der Morast wird dementsprechend weniger, dafür wird der Weg steiniger und verblockter.
                                                          Gegen 12:30 Uhr komme ich an den Abfluss des Nállojávrrit, den es zu furten gilt. Breitfuessling hatte mir die Furt als knietief beschrieben. Sieht gar nicht so wild aus.
                                                          Das kann doch nicht sein denke ich. Da komm ich doch trockenen Fußes rüber.

                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: FOTO 08.jpg Ansichten: 83 Größe: 755,3 KB ID: 3346865
                                                          Manchmal wünsche ich mir man könnte die Bilder in Originalgröße hochladen. Gerade dieses hier verliert viel.

                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: FOTO 09.jpg Ansichten: 85 Größe: 794,8 KB ID: 3346866

                                                          Ich lege den Rucksack ab und guck mir die Chose an.
                                                          An verschiedenen Stellen probiere ich rüber zu kommen, teste mit den Stöcken die Tiefe und breche ab. Bestimmt zwanzig Minuten suche ich mal ober-, mal unterhalb der markierten Furt. Verdammt. Nix zu machen. Die Schuhe müssen tatsächlich runter. Das erste Mal auf Tour überhaupt. Eine echte Furtpremiere. Ich wusste das das irgendwann mal kommt, aber jetzt wo es soweit ist habe ich Bammel ich könnte ausrutschen und mein gesprengtes Sprunggelenk umknicken. Hilft alles nüscht. Schuhe und Hose aus, Crocs an, Schuhe um den Hals gehängt und durch.

                                                          Die beste Stelle scheint tatsächlich bei der Steinpyramide zu sein. Das Wasser strömt nicht so stark und die tiefe Stelle ist nicht allzu lang.
                                                          Zuerst geht es ganz easy über Steine, dann muss ich tatsächlich ca 4m durch knietiefes Wasser.

                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: FOTO 10.jpg Ansichten: 82 Größe: 981,2 KB ID: 3346867
                                                          Anmut und Grazie

                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: FOTO 11.jpg Ansichten: 84 Größe: 624,8 KB ID: 3346868
                                                          Der Held während des gefährlichen Unterfangens

                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: FOTO 12.jpg Ansichten: 84 Größe: 1,04 MB ID: 3346869
                                                          Schreckliches Ergebnis: Krebsrote Beine und nasse Füße

                                                          Und? Es geht ganz einfach. Das Wasser strömt zwar eiskalt um meine Beine, aber es ist überhaupt kein Problem. Kein Stolpern, kein Ausrutschen. Einfach
                                                          Bin vollkommen euphorisch. Fühle mich als hätte ich gerade den Fluss in Into the wild durchschwommen und nebenbei noch 3 Berge bestiegen. Can't stop me.
                                                          Mit einem dicken Grinsen im Gesicht ziehe ich meine Klamotten wieder an und drehe mir eine wohlverdiente Furtzigarette.
                                                          Zur Belohnung kommt auch die Sonne kurz raus und setzt den Nallo in Szene.
                                                          Während ich da so gesucht habe und gefurtet bin, habe ich gar nicht bemerkt, das der Wind Lücken in die Wolken geblasen hat und die Gipfel der Berge sichtbar werden. Im Osten aus Windrichtung sieht es gar nicht schlecht aus. Wird es doch noch schön heute?

                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: FOTO 13.jpg Ansichten: 81 Größe: 544,4 KB ID: 3346870

                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: FOTO 14.jpg Ansichten: 82 Größe: 513,6 KB ID: 3346871

                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: FOTO 15.jpg Ansichten: 86 Größe: 679,3 KB ID: 3346872

                                                          Die Sonne gibt aber nur ein kleines Zwischenspiel und kurz darauf zieht es wieder zu und wird noch windiger und etwas kälter. Angetrieben von meinem euphorischen Gefühl hab ich das Gefühl ich fliege über den Weg. Leider tue ich es nicht wirklich. Immer mehr häufen sich jetzt die verblockten Stellen. Jedesmal ein kleines Lairig Ghru, an das ich mich aus den Cairngorms noch bestens erinnern kann.

                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: FOTO 16.jpg Ansichten: 87 Größe: 626,1 KB ID: 3346873

                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: FOTO 17.jpg Ansichten: 85 Größe: 797,4 KB ID: 3346874

                                                          Schnell bin ich heute nicht unterwegs. Es ist jetzt 14:00 Uhr und ich habe in 3,5 Stunden erst ca 7Km geschafft. Da mache ich mir aber überhaupt keine Gedanken drum, sondern genieße einfach weiter das schöne, enge Tal mit den wiedereinmal grandios majestätischen Bergflanken und Gipfeln, die bei diesem Wetter einschüchternd und faszinierend zugleich wirken. Besonders angetan haben es mir die dunklen und hellen Farbschattierungen in den Geröllfeldern, die von den Bergen runterkommen.
                                                          Ich mache Fotos, staune über diese grandiose Landschaft und merke kaum, wie die Hütten in Sicht kommen.

                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: FOTO 19.jpg Ansichten: 83 Größe: 559,7 KB ID: 3346875

                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: FOTO 20.jpg Ansichten: 84 Größe: 605,5 KB ID: 3346876
                                                          Nallostugorna in sight

                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: FOTO 21.jpg Ansichten: 80 Größe: 580,0 KB ID: 3346877
                                                          fast da

                                                          Ich bin froh. Bei dem nasskalten Wetter versprechen die Hütten Wärme und Gemütlichkeit.
                                                          Aber mein Entschluss für heute steht. Wärme und Gemütlichkeit ja, aber geschlafen wird im Zelt.
                                                          Zuerst steht noch eine breitere Furt an, die südwestlich der Hütten mit Steinmännchen markiert ist. Die Furt ist seicht. Ich komme ohne Probleme rüber und um 15:30 Uhr bei den Hütten an. Die Lage scheint genial. Genau in einem ebenen Dreieck, an dem sich „Stuor Reaiddávággi Ost“, „Stuor Reaiddávággi Süd“ und Sielmmávággi treffen.
                                                          Ich habe schon wieder so ein viel, viel positiveres Gefühl, als bei den Kungsleden Hütten.
                                                          Sehr kleine Anlage. Nur eine kleine Übernachtungshütte, ähnlich wie Vistas, urig und gemütlich. Schuhe aus und rein. Ich treffe Richard den Stugvard und seine sehr goldige, kleine Hündin Sälka. Nachdem ich Grüße von Leif dem SV aus Vistas ausgerichtet habe zeigt er mir gute Campplätze. Ich wähle einen Richtung „Stuor Reaiddávággi Süd“ ca 30/40m von der Hütte entfernt. Relativ eben und mit direktem Zugang zum Wasser.
                                                          Sehr, sehr geil. Eigenheim aufgebaut und kleine Fotosession gestartet.
                                                          Und während ich fotografiere setzt sich doch das freundliche Wetter aus Nordost durch und die Wolken bekommen immer mehr Lücken.

                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: FOTO 22.jpg Ansichten: 81 Größe: 551,0 KB ID: 3346878

                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: FOTO 23.jpg Ansichten: 82 Größe: 952,5 KB ID: 3346879

                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: FOTO 24.jpg Ansichten: 79 Größe: 599,0 KB ID: 3346880

                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: FOTO 25.jpg Ansichten: 82 Größe: 545,8 KB ID: 3346881

                                                          So langsam könnte ich mich mal aufwärmen und etwas essen. Ich verziehe mich in die Hütte. Ein Raum ist wieder von den Studis bevölkert, im anderen treibt sich Stuart rum.
                                                          Ich geselle mich zu ihm, koche mir das nächste Tütenessen. Schweinefleisch mit Bohnen von Firepot. Auch lecker, kann aber mit Real Turmat nicht mithalten. Stuart und ich plaudern über Gott und die Welt, da taucht auch das Mutter-Tochter Gespann auf, das sich gestern die 16 Stunden von Tarfala nach Vistas gequält hat. Richard der SV kommt auch zu uns und zeigt uns den Wetterbericht auf seinem Tablet. Hammer. Die nächsten zwei Tage soll es Sonne pur und Temperaturen um die 15°C geben.
                                                          Er empfiehlt allen, die nach Sälka möchten unmarkiert auf der rechten Seite des Tals zu laufen, da der offizielle Weg nach den Regenfällen der letzten Wochen komplett unter Wasser stünde. Anschließend und das ist das erste und einzige Mal auf der kompletten Tour, weist er uns in die Brandschutzregeln der Hütte ein. Sehr gewissenhaft.

                                                          Das Wetter wird immer schöner und die untergehende Sonne färbt die Wolken rot.
                                                          Ich mache noch ein paar Fotos, sitze, rauche und genieße mit positiv leerem Kopf die Szenerie, dann geht es 20:30 Uhr ab in den Schlafsack.

                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: FOTO 26.jpg Ansichten: 80 Größe: 612,7 KB ID: 3346882

                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: FOTO 27.jpg Ansichten: 81 Größe: 534,9 KB ID: 3346883

                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: FOTO 29.jpg Ansichten: 85 Größe: 687,9 KB ID: 3346884

                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: FOTO 28.jpg Ansichten: 80 Größe: 637,8 KB ID: 3346885

                                                          Bilanz:
                                                          10,5Km in 5:33h davon 1:55h Pause / 401m hoch und 82m runter
                                                          Zuletzt geändert von Sausemann; 16.10.2025, 21:00. Grund: Datum durcheinander
                                                          Einer der mehr Ahnung hatte als ich sagte mal:
                                                          "Manchmal verspeist man den Bären, und manchmal wird man eben vom Bären verspeist."

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                                                            Dauerbesucher
                                                            • 17.01.2016
                                                            • 562
                                                            • Privat


                                                            #30
                                                            Wow, das klingt alles toll und die Bilder sind auch super
                                                            Nallo und Vistas stehen auch noch ziemlich weit oben auf meiner To-Do-Liste, aber vermutlich werde ich nur die markierten Wege ohne querfeldein nutzen

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                                                            • Blahake

                                                              Vorstand
                                                              Fuchs
                                                              • 18.06.2014
                                                              • 2055
                                                              • Privat


                                                              #31
                                                              😂 Ja, die heißen wirklich Nina und Hagen und wir beide haben uns tatsächlich nur knapp verpasst. Ich nämlich habe Nina und Hagen zuletzt am 23. in der Vistasstuga gesehen (in den Tagen zuvor waren wir uns auch schon begegnet.)

                                                              Ich finde es übrigens sehr schön, dass Du auch Deine Emotionen, Gedanken, Erfahrungen, Empfindungen beschreibst. Das Fjäll ist nicht nur zum Flennen schön, sondern auch gut und heilsam für die Seele!

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                                                                Erfahren
                                                                • 11.10.2018
                                                                • 459
                                                                • Privat


                                                                #32
                                                                Zitat von Blubbi Beitrag anzeigen
                                                                Wow, das klingt alles toll und die Bilder sind auch super
                                                                Nallo und Vistas stehen auch noch ziemlich weit oben auf meiner To-Do-Liste, aber vermutlich werde ich nur die markierten Wege ohne querfeldein nutzen
                                                                Dankeschön. Freut mich, wenn es gefällt.
                                                                Und wegen dem unmarkierten Weg zwischen Nallo und Sälka: Da kannst Du Dich nicht verirren. Du musst ja quasi "nur" das Tal lang laufen, um am anderen Ende wieder rauszukommen. Liest Du dann ja im nächsten Abschnitt

                                                                Zitat von Blahake Beitrag anzeigen
                                                                😂 Ja, die heißen wirklich Nina und Hagen und wir beide haben uns tatsächlich nur knapp verpasst. Ich nämlich habe Nina und Hagen zuletzt am 23. in der Vistasstuga gesehen (in den Tagen zuvor waren wir uns auch schon begegnet.)

                                                                Ich finde es übrigens sehr schön, dass Du auch Deine Emotionen, Gedanken, Erfahrungen, Empfindungen beschreibst. Das Fjäll ist nicht nur zum Flennen schön, sondern auch gut und heilsam für die Seele!
                                                                Sapperlot. Das war ja tatsächlich knapp Welche Route bist Du denn gelaufen? Oder ist das ein Geheimnis bis zum nächsten Reisebericht?

                                                                Ja das das Fjäll zum Flennen schön ist und einfach nur Seelenmassage hab ich dieses Jahr nachhaltig erfahren dürfen.
                                                                Einer der mehr Ahnung hatte als ich sagte mal:
                                                                "Manchmal verspeist man den Bären, und manchmal wird man eben vom Bären verspeist."

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                                                                  Erfahren
                                                                  • 11.09.2022
                                                                  • 313
                                                                  • Privat


                                                                  #33
                                                                  Wirklich sehr schön, die weiten Täler mit den gepuderten Bergen rundherum. Und auch schön geschrieben. Ich finde, gerade das Persönliche macht die Berichte hier so einzigartig und lesenswert.

                                                                  Kommentar


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                                                                    Vorstand
                                                                    Fuchs
                                                                    • 18.06.2014
                                                                    • 2055
                                                                    • Privat


                                                                    #34
                                                                    Zitat von Sausemann Beitrag anzeigen
                                                                    Welche Route bist Du denn gelaufen? Oder ist das ein Geheimnis bis zum nächsten Reisebericht?
                                                                    Nee, nee, kein Geheimnis, zumal das noch dauert, bis ich dazu komme, den Bericht zu schreiben. Soviel sei gerne verraten: Ich kam von Sälka über Nallo und habe nach der Vistastuga den Mårmapass in Angriff genommen.
                                                                    Zuletzt geändert von Blahake; 17.10.2025, 21:22.

                                                                    Kommentar


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                                                                      Erfahren
                                                                      • 11.10.2018
                                                                      • 459
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                                                                      Zitat von Goldi Beitrag anzeigen
                                                                      Wirklich sehr schön, die weiten Täler mit den gepuderten Bergen rundherum. Und auch schön geschrieben. Ich finde, gerade das Persönliche macht die Berichte hier so einzigartig und lesenswert.
                                                                      Danke ! Ich mag es auch lieber, wenn die Reiseberichte eine persönliche Note haben.
                                                                      Die Erfahrungen und Eindrücke liegen ja auch sprichwörtlich im Auge des Betrachters. Wenn er/sie die dann auch rauslässt macht das dann (fast) jeden Bericht einzigartig und lesenswert, wie Du schreibst.

                                                                      Zitat von Blahake Beitrag anzeigen
                                                                      Nee, nee, kein Geheimnis, zumal das noch dauert, bis ich dazu komme, den Bericht zu schreiben. Soviel sei gerne verraten: Ich kam von Sälka über Nallo und habe nach der Vistastuga den Mårmapass in Angriff genommen.
                                                                      Ja ich dachte mir das Du wahrscheinlich dann ein paar Tage vor mir dort lang gekommen bist. Hoffentlich hast Du das gute Wetter auch noch abbekommen.
                                                                      Dann übe ich mich in Geduld, bis Du Zeit hast zu schreiben.
                                                                      Einer der mehr Ahnung hatte als ich sagte mal:
                                                                      "Manchmal verspeist man den Bären, und manchmal wird man eben vom Bären verspeist."

                                                                      Kommentar


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                                                                        Erfahren
                                                                        • 11.10.2018
                                                                        • 459
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                                                                        Dienstag 26.08. Bill Withers

                                                                        Ich werde mitten in der Nacht von Regen und Wind geweckt. Och nö. Der Abend war doch noch so schön und der Wetterbericht verspricht doch Gutes? Ich dreh mich um und schlafe missmutig wieder ein.
                                                                        Um 6:30 Uhr werde ich wieder wach. Wieso ist es denn so hell im Zelt? Das Rot des Außenzeltes leuchtet ja richtig? Noch nicht ganz wach öffne ich meine kleine Einraumwohnung. Meine verschlafenen Augen können nicht glauben was sie da sehen.
                                                                        Ein wunderschöner Morgen. Keine Wolke am Himmel, kein Lüftchen regt sich. Der Regen verschwunden.
                                                                        Der erste Blick Richtung „Stuor Reaiddavággi Süd“ einfach traumhaft.

                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                        Auf der Bank vor der Hütte sitzt Richard mit seiner Hündin Sälka und einem Freund. Eine Tübingerin ist auch schon munter, ansonsten regt sich in der Hütte nichts, bzw wenig.
                                                                        Wir sitzen in der Sonne, genießen alle unseren Kaffee und das herrliche Wetter.
                                                                        Nur Sälka die Hündin nicht. Die ist für tiefere Temperaturen gemacht. In der Sonne ist es mittlerweile angenehm warm.

                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3347335
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                                                                        Ich lasse es wieder äußerst gemütlich angehen. Wozu hetzen? Ich beschließe unterwegs zu entscheiden, ob ich nach Unna Reitas gehen werde oder zu den Sälkahütten. Den ganzen Tag habe ich Zeit.
                                                                        So entspannt ist der Megaplaner, das er nicht auf Teufel komm raus den Plan verfolgen will, sondern sich einfach in den Tag treiben lässt und schaut, was so auf ihn zukommt.

                                                                        Ich koche mir einen zweiten Kaffee und unterhalte mich mit Stuart. Sein ursprünglicher Plan war einen Abstecher nach Unna Reitas zu machen und von dort nach Sälka weiterzuziehen. Der war wegen seiner Füße eigentlich schon gecancelt (die sehen wirklich richtig übel aus), aber Oskar, der junge Arzt den wir in Vistas getroffen hatten, hat ihm Tips zur „Druckentlastung“ auf den offenen Stellen gegeben. Damit will er es probieren.
                                                                        Er schnibbelt sich aus seiner Schaumstoffeinlegesohle kreisrunde Flicken, in die er kleine kreisrunde Löcher schneidet und klebt sich diese über die Blasen. Hühneraugenpflaster quasi. Clever der Oskar. Mit frisch bandagierten Füßen zieht er auch direkt los.
                                                                        Ich schlappe zu meinem, trotz der Sonne, noch nassen Zelt zurück. Außen geht es einigermaßen, aber innen kondenst es doch noch heftig.

                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                        Irgendwann, das Zelt ist so semi trocken, ist dann alles verstaut und ich laufe gegen 9:30 Uhr los.
                                                                        Zu Beginn geht es steinig leicht bergauf. Der kleine Strom, der durch das Tal fließt, hat sich eine ansehnliche Kerbe durch das Gestein gefräst. Der Blick zurück auf den gestrigen Weg ist fantastisch. V-Tal vom feinsten.

                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                        Der Weg wird jetzt gerölliger und immer verblockter.
                                                                        Vor mir sehe ich immer wieder die Tübinger Gruppe, die nur kurz vor mir aufgebrochen ist.
                                                                        Sie machen oft Pausen, um Steine und Vegetation zu inspizieren und ich bleibe oft stehen, um Fotos zu machen. So ein- und überholen wir uns das ein oder andere Mal.

                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3347340

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                                                                        Der Weg ist stellenweise einfach, stellenweise etwas anstrengend durch das grobe Geröll. Die Aussichten nach vorne und hinten sind fantastisch. Die Temperaturen sind trotz der Windstille und der prallen Sonne angenehm. Ich fühle mich frisch und voller Energie.

                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                        Linker Hand Vaktposten, Tjäktjahjälmen und Gaskkasnjunni, rechter Hand Tjäktjajåkka und Reaiddánjunni.

                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3347343markanter Wegweiser

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                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3347346

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                                                                        Ich bin vollkommen entspannt und absolut m Gleichgewicht. Warum soll ich da hoch? Hier ist gerade alles perfekt und wunderschön. Ich entscheide mich nicht den Anstieg zu der Nothütte zu nehmen, sondern mich einfach weiter durch dieses wunderschöne Tal tragen zu lassen.

                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                        Einziger Rat von Richard war zuerst im unteren Teil zu laufen und dann im letzten Drittel eine höhere Route zu nehmen.
                                                                        Die Landschaft spiegelt sich im glatten See und endorphingetränkt pausiere ich ein ums andere Mal und mache Fotos.

                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                        Einer der mehr Ahnung hatte als ich sagte mal:
                                                                        "Manchmal verspeist man den Bären, und manchmal wird man eben vom Bären verspeist."

                                                                        Kommentar


                                                                        • Sausemann
                                                                          Erfahren
                                                                          • 11.10.2018
                                                                          • 459
                                                                          • Privat


                                                                          #37
                                                                          Teil 2:

                                                                          Kurz darauf sehe ich eine Frau auf einer etwas höheren Linie entgegenkommen. Wir steuern aufeinander zu, treffen uns quasi auf halber Höhe und starten direkt eine Unterhaltung auf Englisch. Sie erzählt, das Sie aus der Schweiz kommt, ich aus Deutschland. Trotzdem reden wir weiter auf Englisch, bis uns auffällt wie bescheuert das eigentlich ist. Sie ist eine Thru Hikerin und begeistert von dem tollen Wetter und der grandiosen Landschaft heute. Wir reden über Essen, mittlerweile das Thema Nr. 1 bei zufälligen Begegnungen und sie macht mich darauf aufmerksam, das meine Hüftgurttasche offen steht. Ogott meine kostbare Salamettitasche. Zum Glück fehlt keine

                                                                          Sie möchte heute nach Vistas, meint sie hätte noch etwas Zeit und überlegt,was sie damit anstellen könnte. Ich erzähle ihr von Unna Reitas und vermute das das mit dem Anstieg dort hoch vielleicht etwas sportlich wäre. Sie lächelt mich mitleidig an und meint sie käme aus der Schweiz. Hier gäbe es doch keine Anstiege Die Alpenvölker...
                                                                          Sie bedankt sich für den Schwatz und eilt weiter Richtung Unna Reitas. Da war sie auch, wie mir Stuart später berichtet.

                                                                          Der markierte Weg führt links des Sees nah an den Bergen entlang. Auf der rechten Seite lädt das Tal breit aus und ich laufe fast eben über Geröll und Beerenkraut und durch leicht versumpfte Passagen.
                                                                          Ich versuche die größeren Geröllfelder zu umgehen. Die Alternative sind die versumpften Stellen. Immer wieder sinke ich bis zu den Knöcheln ein. Ein Problem machen dabei die größeren Steine, die sich im Wasser verstecken und auf denen man prima Umknicken kann. Ich bin wiedereinmal froh um meine dicken Hanwag Schuhe.
                                                                          Gegen 12:00 Uhr gelange ich zu der nächsten Furt, die ich auch ohne Probleme in Schuhen meistern kann. Ein schönes Fleckchen. Ich mache mal wieder Pause.

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                          War sie bestimmt jetzt weiß ich ja, das sie kurz vor mir hier durch gekommen ist

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                          Eines ist richtig übel mit großen nicht immer fest gelagerten Ömmen. Ich wackel da in Zeitlupe drüber. Konzentration auf jeden Schritt. Wackelige Angelegenheit.
                                                                          Dummerweise verdreh ich mir öfter leicht das Knie und ein- zweimal überdehne ich es schön nach hinten. Die dicken Hornhautstellen an Ferse und Zehballen drücken auch immer gemeiner in die Füße und fangen an weh zu tun.
                                                                          Die Blicke nach vorne und auch zurück sind gigantisch.

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                          Was für ein intensives, sattes Grün, gleichzeitig die ersten wunderschön rot verfärbten Beerenkräuter.
                                                                          Das Tal unter mir weckt mal wieder Herr der Ringe Gefühle. Es sieht aus wie in Rohan. Sause ist im Anmarsch. Gleich muss eine Horde Reiter um die Ecke kommen und auf den Bergen die Leuchtfeuer gezündet werden.
                                                                          Die Sälkahütten sind in Sicht.

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                          Der offizielle Weg geht sanft hinab Richtung Hütten. Auf meiner Seite ist es etwas steiler und ich suche mir eine gute Route für den Abstieg. Dabei gerate ich in ein wahres Moltebeerenfeld. Scho e bisserl sumpfig hier.

                                                                          Während des Abstiegs finde ich eine Rentierbrust. Ohne Fell und ohne Fleisch. Vielfraß?
                                                                          Nach dem Rentierskelett auf dem Padjelantaleden scheint das Tradition bei Sauses Nordtouren zu werden.
                                                                          Unten angekommen muss ich mir einen Weg durch ein Bachlabyrinth suchen. Brücke gibt’s aus meiner Richtung keine, aber nach etwas Gesuche komm ich überall gut rüber.
                                                                          Seit die Hütten in Sicht sind, sehe ich auch gefühlt Menschenströme aus Richtung Tjäktja kommen.

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                          Mir sind zuviele Menschen hier. Ich schaue nach Zeltmöglichkeiten und finde eine schöne direkt am Tjäktjajåkka. Hier stehen sehr viele Zelte, aber mein Platz ist etwas Abseits.

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                          Zwischenzeitlich treffe ich auch Stuart wieder. Er erzählt mir, wie genial es bei Unna Reitas wäre und das er eine Schweizerin getroffen hat, die ihn direkt mit „Are you the danish guy?“ begrüßt hat. Zwei Stunden nach mir trifft auch die Tübinger Studigruppe ein. Alle sehen selig und glücklich aus. Ich frage wie der Tag war und die Mädels rufen mit leuchtenden, strahlenden Augen: „Wir haben im See gebadet!“ Ich kann das nicht beschreiben, aber diese jugendliche Begeisterung lässt mir das Herz aufgehen.

                                                                          Ein Tütenessen später verdrücke ich mich in die Sauna. Drei junge Amis die eine perfekte Vorlage für Beavis and Buthead gegeben hätten lärmen in der Sauna rum, sorgen aber fast alleine für andauernd frisches Wasser und Holz. Heute lasse ich mich sogar dazu hinreissen meinen verschwitzten Astralkörper in den Fluss zu werfen.

                                                                          Satt, sauber, wohlig und zufrieden verziehe ich mich gegen 20:00 Uhr ins Zelt. Lese etwas, schreibe Tagebuch und um 21:00 Uhr fallen die Augen zu.

                                                                          Um 1:30 Uhr nachts wache ich auf. Hilft alles nichts. Ich muss raus und wackel zu den Klohäuschen. Auf dem Rückweg mache ich eine Entdeckung, die ich so nicht erwartet hätte. Es ist zwar dunkel, aber am Horizont, Richtung Norden steht ein heller Streif am Himmel. Als würde jeden Moment die Sonne aufgehen. Ist das schon Dämmerung oder wird es immer noch nicht ganz dunkel? Kann ich mir Ende August irgendwie nicht vorstellen. Es ist Aggregatszustand Arschkalt. Nordlichter sind leider keine zu sehen, aber wenn ich schon wach bin kann ich doch auch mal ein dekoratives Bild von meinem beleuchteten Zelt bei Nacht machen? (Auch wenn es Robtrek nicht mag , aber ich hatte noch keins )

                                                                          Kurz darauf kuschel ich mich wieder in den Schlafsack und schlafe wieder ein.

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                          11Km in 5:58h davon 2:25h Pause / 225m hoch und 310m runter
                                                                          Einer der mehr Ahnung hatte als ich sagte mal:
                                                                          "Manchmal verspeist man den Bären, und manchmal wird man eben vom Bären verspeist."

                                                                          Kommentar


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                                                                            Gerne im Forum
                                                                            • 19.09.2017
                                                                            • 95
                                                                            • Privat


                                                                            #38
                                                                            Hi Sausemann , ein super Bericht! Danke für das Teilen deiner Tollen Bilder und den tiefen, persönlichen Einblick. Mein Sarek Trip letztes Jahr war auch eine Erinnerungstour an meinen Besten Freund, der für 30 Jahre mein Reisepartner war und 2023 gestorben ist.
                                                                            Freue mich auf die Fortsetzung!

                                                                            Kommentar


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                                                                              Erfahren
                                                                              • 27.11.2013
                                                                              • 449
                                                                              • Privat


                                                                              #39
                                                                              Hallo Sausemann, ich genieße gerade deinen Bericht. Deine bisherige Strecke bin ich 2011/2012 gelaufen. Wir sind damals Anfang September bei Schneeregen und Hagel von Vistas nach Sälka gelaufen und haben den Reaiddájávrri ​ebenfalls auf der rechten Seite umgangen, da wir bei dem Schietwetter nicht in die Watschuhe wechseln wollten . Hab es als ziemlich steinig und rutschig, aber wunderschön in Erinnerung.
                                                                              Bin schon sehr gespannt wie es bei dir weitergeht

                                                                              Kommentar


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                                                                                Erfahren
                                                                                • 11.10.2018
                                                                                • 459
                                                                                • Privat


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                                                                                Zitat von JasonBerlin Beitrag anzeigen
                                                                                Hi Sausemann , ein super Bericht! Danke für das Teilen deiner Tollen Bilder und den tiefen, persönlichen Einblick. Mein Sarek Trip letztes Jahr war auch eine Erinnerungstour an meinen Besten Freund, der für 30 Jahre mein Reisepartner war und 2023 gestorben ist.
                                                                                Freue mich auf die Fortsetzung!
                                                                                Das tut mir sehr leid für. Ich hoffe Du konntest durch Deine Erinnerungstour das für Dich richtige Gedenken erleben und auf Deine Weise Abschied nehmen.

                                                                                Zitat von oesine63 Beitrag anzeigen
                                                                                Hallo Sausemann, ich genieße gerade deinen Bericht. Deine bisherige Strecke bin ich 2011/2012 gelaufen. Wir sind damals Anfang September bei Schneeregen und Hagel von Vistas nach Sälka gelaufen und haben den Reaiddájávrri ​ebenfalls auf der rechten Seite umgangen, da wir bei dem Schietwetter nicht in die Watschuhe wechseln wollten . Hab es als ziemlich steinig und rutschig, aber wunderschön in Erinnerung.
                                                                                Bin schon sehr gespannt wie es bei dir weitergeht
                                                                                Schneeregen und Hagel hatte ich zum Glück nicht. Auf dem zweiten Abschnitt eher das Gegenteil. Aber diese Gegend ist so grandios, das ich sie mir auch bei Euren Wetterbedingungen als wunderschön vorstellen kann.
                                                                                Rutschig war es bei mir zwar nicht, aber steinig, steinig, steinig....

                                                                                JasonBerlin und oesine63 Vielen Dank für die Blumen. Freut mich sehr, wenn es Euch gefällt. Jede Tour ist etwas besonderes und umso schöner, wenn der Bericht gefallen findet.
                                                                                Wir sind gerade sehr eingespannt mit der Pflege unserer lungenentzündeten Katze. Daher kann ich noch nicht sagen, wann es weitergeht.
                                                                                Einer der mehr Ahnung hatte als ich sagte mal:
                                                                                "Manchmal verspeist man den Bären, und manchmal wird man eben vom Bären verspeist."

                                                                                Kommentar


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                                                                                  Fuchs
                                                                                  • 06.04.2023
                                                                                  • 1083
                                                                                  • Privat


                                                                                  #41
                                                                                  Ach, beim wiederholten Lesen entdeckt, du hast die Elche in Vista aufm Klo verpasst… mich haben die anderen nicht geweckt, als einer abends vor der Hütte äste… ich hätte so schön geschlafen… was haben die anderen wohl zu dir gesagt, als du von der Latrine kamst ???

                                                                                  Jaaa, ich bin natürlich auch mit dabei, zumal du streckenweise fast in meine noch warmen Fußstapfen getreten bist (na gut, ein paar Wochen waren sie schon alt), aber dazu später.
                                                                                  Viele Füße vom Breitgrüßling

                                                                                  Kommentar


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                                                                                    Vorstand
                                                                                    Fuchs
                                                                                    • 18.06.2014
                                                                                    • 2055
                                                                                    • Privat


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                                                                                    Nein, nein, an dieser Steinmauer habe ich keine Rechte. Ich war dummerweise auf der anderen Talseite unterwegs. Im Nachhinein war das dann aber doch nicht so dumm - im Hinblick auf zufällige ODS-Treffen. Näheres folgt später im Bericht

                                                                                    Kommentar


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                                                                                      Fuchs
                                                                                      • 06.04.2023
                                                                                      • 1083
                                                                                      • Privat


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                                                                                      Zitat von Blahake Beitrag anzeigen
                                                                                      im Hinblick auf zufällige ODS-Treffen. Näheres folgt später im Bericht
                                                                                      Sosooo, du erhältst die Spannung aber aufrecht! Wir warten!
                                                                                      Viele Füße vom Breitgrüßling

                                                                                      Kommentar


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                                                                                        Fuchs
                                                                                        • 06.04.2023
                                                                                        • 1083
                                                                                        • Privat


                                                                                        #44
                                                                                        OT: Ich traf dieses Jahr einen Wanderer, wir beide kamen uns auf einem schmalen verschlängelten Weg entgegen, auf dem wir uns durch die Birkenäste zwängen mussten. Nicht nur, dass wir seit Stunden von oben geduscht wurden, die Birken bürsteten uns seitlich sauber. Vor kurzem erhielt ich hier eine Nachricht von ihm, er hat einen Account von 2012. Tolle Begegnung!
                                                                                        ODS Meeting rulez!
                                                                                        Viele Füße vom Breitgrüßling

                                                                                        Kommentar


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                                                                                          Erfahren
                                                                                          • 11.10.2018
                                                                                          • 459
                                                                                          • Privat


                                                                                          #45
                                                                                          Zitat von Breitfuessling Beitrag anzeigen
                                                                                          Ach, beim wiederholten Lesen entdeckt, du hast die Elche in Vista aufm Klo verpasst… mich haben die anderen nicht geweckt, als einer abends vor der Hütte äste… ich hätte so schön geschlafen… was haben die anderen wohl zu dir gesagt, als du von der Latrine kamst ???

                                                                                          Jaaa, ich bin natürlich auch mit dabei, zumal du streckenweise fast in meine noch warmen Fußstapfen getreten bist (na gut, ein paar Wochen waren sie schon alt), aber dazu später.
                                                                                          Tja die waren alle ganz begeistert. Nur ich hab dumm aus der Wäsche geguckt.
                                                                                          Schön das Du dabei bist.​

                                                                                          Zitat von Blahake Beitrag anzeigen
                                                                                          Nein, nein, an dieser Steinmauer habe ich keine Rechte. Ich war dummerweise auf der anderen Talseite unterwegs. Im Nachhinein war das dann aber doch nicht so dumm - im Hinblick auf zufällige ODS-Treffen. Näheres folgt später im Bericht
                                                                                          Dabei wäre die doch Blahake destiniert gewesen.
                                                                                          Ich glaube ich weiß schon, wer auch auf der anderen Talseite unterwegs war
                                                                                          Einer der mehr Ahnung hatte als ich sagte mal:
                                                                                          "Manchmal verspeist man den Bären, und manchmal wird man eben vom Bären verspeist."

                                                                                          Kommentar


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                                                                                            Vorstand
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                                                                                            • 18.06.2014
                                                                                            • 2055
                                                                                            • Privat


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                                                                                            Zitat von Sausemann Beitrag anzeigen
                                                                                            Ich glaube ich weiß schon, wer auch auf der anderen Talseite unterwegs war
                                                                                            Ja, das klang hier schon mal an!

                                                                                            Kommentar


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                                                                                              Anfänger im Forum
                                                                                              • 10.01.2019
                                                                                              • 39
                                                                                              • Privat


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                                                                                              Das freut mich sehr, dass es ab Vistas wirklich besser wurde, es ist auch einfach zu schön dort
                                                                                              Dein rotes Enan macht sich außerdem auch wirklich sehr gut auf den schönen Fotos
                                                                                              Ich finds immer toll, wenn jemand auch Persönliches in seinen Berichten schreiben mag und starke Emotionen in alle erdenklichen Richtungen gehören auf solchen Touren wohl auch einfach dazu.

                                                                                              Nun hoffe ich, dass es deiner Katze bald besser geht und freue mich dann auf Fortsetzung

                                                                                              Kommentar


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                                                                                                Erfahren
                                                                                                • 11.10.2018
                                                                                                • 459
                                                                                                • Privat


                                                                                                #48
                                                                                                Zitat von leop93 Beitrag anzeigen
                                                                                                Das freut mich sehr, dass es ab Vistas wirklich besser wurde, es ist auch einfach zu schön dort
                                                                                                Dein rotes Enan macht sich außerdem auch wirklich sehr gut auf den schönen Fotos
                                                                                                Ich finds immer toll, wenn jemand auch Persönliches in seinen Berichten schreiben mag und starke Emotionen in alle erdenklichen Richtungen gehören auf solchen Touren wohl auch einfach dazu.

                                                                                                Nun hoffe ich, dass es deiner Katze bald besser geht und freue mich dann auf Fortsetzung
                                                                                                Vielen Dank. Freut mich,wenn es Dir gefällt.
                                                                                                Die Kleine hat es leider nicht geschafft. 😔
                                                                                                Einer der mehr Ahnung hatte als ich sagte mal:
                                                                                                "Manchmal verspeist man den Bären, und manchmal wird man eben vom Bären verspeist."

                                                                                                Kommentar


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                                                                                                  Erfahren
                                                                                                  • 11.10.2018
                                                                                                  • 459
                                                                                                  • Privat


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                                                                                                  Mittwoch 27.08. Grün

                                                                                                  Die kälteste Nacht bis jetzt. Mein kleines Thermometer zeigt -2,4°C draußen.
                                                                                                  Trotz der windigen Nacht ist auch der Mesheingang des IZ kein Problem. Ich verspüre keinerlei Zug.
                                                                                                  Immer wieder drehe ich mich im Schlaf mit dem Schlafsack anstatt innen drin und wache wegen des kühlen Rückens kurz auf. Die Isomatte steckt die Temperaturen locker weg.
                                                                                                  Es ist jetzt zwar nicht kuschelig warm, aber auch weit entfernt von kalt.
                                                                                                  -6°C Komforttemperatur ruft Cumulus für den Panyam 600 offiziell aus. Ich denke bis -4°C gehe ich damit d'accord.

                                                                                                  Ich schlafe richtig lange und wache um 8:00 Uhr auf. Ohne das AZ zu öffnen kann ich schon erkennen, das draußen die Sonne scheint.
                                                                                                  Flugs das Zelt geöffnet und wieder einmal empfängt mich ein herrlich sonniger Morgen.
                                                                                                  Da es immer noch knackig kalt ist, ziehe ich mich so weit es geht im Schlafsack an.
                                                                                                  Die Wände des Innenzeltes sind mit Kondensreif überzogen. Dieser schmilzt so langsam.
                                                                                                  Meine Erkenntnis: Frisch getauter Reif im Nacken ist belebender als jede kalte Dusche


                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                                  Die Sonne scheint mittlerweile voll auf meine Campsite und so hänge ich meinen Schlafsack ins Gebüsch und lasse ihn und Zelt trocknen. Derweil packe ich ganz gemütlich meinen Kram.

                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                                  Dabei fällt mir auf, das ich die eigentlich gar nicht mehr habe und dem Material mittlerweile einfach vertraue.
                                                                                                  3 Km laufen wir miteinander, dann macht sie wieder eine längere Pause und ich ziehe weiter. Mein Pausenziel ist die Rasthütte Kuoperjåkka,

                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                                  Die hohen Berge werden immer niedriger. Das Tjäktjavagge läuft sich immer breiter aus und Talboden und Bergflanken kleiden sich sattgrün. Grün in allen möglichen Schattierungen. Ich erwarte jeden Moment die Reiter von Rohan. Oder Leuchtfeuer auf den Gipfeln, die mein Kommen ankündigen.

                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                                  So schön der Weg ist, heute merke ich wieder, das ich auf dem Kungsleden bin. Es sind wesentlich mehr Menschen unterwegs. Eigentlich so viele, wie noch nie auf dieser Tour.
                                                                                                  Der Weg ist stellenweise breit ausgetreten und furchtbar steinig.

                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                                  Die Szenerie ändert sich heute nur wenig, ist aber alles andere als eintönig. Der schöne Fluss, die grünen Hänge, Heideflächen und Berge wirken zwar nicht so spektakulär, wie die großen Schneebedeckten Berge und die engen V Täler, haben aber auf mich eine wunderbar entschleunigende, beruhigende Wirkung.

                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3349998

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                                                                                                  Ca 3,5 Km vor dem Ziel kommt dann auch schon der Abstieg Richtung Neasketvággi und Singistugorna in Sicht.

                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3350000

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                                                                                                  Und schon sind die Hütten in Sicht. Wunderbar gelegen an einer sehr breiten Stelle des Tals. 16:00 Uhr ist es jetzt.

                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                                  Ich frage ihn nach guten Zeltplätzen und er zeigt Richtung Süden. In ca 200m könnte ich einige gute, ebene Flächen finden. Ich zahle den Zeltobulus und gehe auf die Suche nach meiner Schlafstätte für heute Nacht.
                                                                                                  Es ist zwar recht windig und Richtung Tjäktjajåkka sind etliche windgeschützte Stellen, ich entscheide mich jedoch für einen Platz oberhalb des Flusses, der nicht ganz so windgeschützt ist, aber eine sehr schöne Aussicht bietet. Immerhin habe ich im Rücken einen großen Fels liegen. Wenn der Wind aus Nordosten kommt, wie meistens die letzten Tage, bin ich halbwegs im Lee.

                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3350002

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                                                                                                  Ich richte alles ein und verziehe mich zum Aufwärmen und Abendessen in eine der Hütten.
                                                                                                  Dort treffe ich drei deutsche Wanderer und zu meiner Überraschung das Mutter Tochter Gespann, das zwischen Tarfala und Vista die Nachtschicht eingelegt hat.
                                                                                                  Die Deutschen sind ein Pärchen ca Mitte 50 aus Magdeburg und ihr jüngerer Begleiter aus Berlin. Sie machen eine Tour von Hütte zu Hütte und ich staune nicht schlecht, das es für den Berliner die erste Wanderung überhaupt in seinem Leben ist. Ist da jetzt wieder so ein „Ich muss den Kungsleden um des Kungsledens wegen machen, hab aber sonst gar kein Interesse für Natur, geschweige denn für Wandern“? Ich weiß es nicht. Nett ist er aber.
                                                                                                  Mit dem Magdeburger Pärchen werde ich irgendwie nicht so warm.

                                                                                                  Ich koche mir meinen Tütenmampf. Diesmal Rindfleischtopf mit Perlgraupen von Firepot.
                                                                                                  Ganz gut, aber etwas fade.
                                                                                                  Anschließend wird der weitere Weg durchdacht. Was mache ich morgen? Eigentlich wollte ich eine Hütte überspringen und direkt die 22,5 Km nach Teusajaure laufen. Das war die Etappe vor der ich zuhause, aufgrund ihrer Länge, den meisten Respekt hatte.
                                                                                                  Und jetzt bin ich Knielahm? Oh Mann. Ich beschließe mich nicht verrückt zu machen und abzuwarten, wie das Knie sich morgen macht. In die Richtung muss ich so oder so.
                                                                                                  Falls ich aussteigen müsste, wäre es von der Strecke her ziemlich egal ob ich bis Nikkaluokta oder nach Vakkotavare laufe, um die Zivilisation wieder zu erreichen.
                                                                                                  Also wird das rechte Knie dick mit Diclofenacsalbe eingeschmiert und das linke zur Sicherheit auch etwas.
                                                                                                  Gegen 19:30 Uhr bin ich wieder am Zelt und genieße die herrliche Abendstimmung und den rötlich gefärbten Himmel.

                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3350005

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                                                                                                  Bilanz:
                                                                                                  12,6Km in 5:39h davon 1:45h Pause / 240m hoch und 348m runter
                                                                                                  Einer der mehr Ahnung hatte als ich sagte mal:
                                                                                                  "Manchmal verspeist man den Bären, und manchmal wird man eben vom Bären verspeist."

                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                    Dauerbesucher
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                                                                                                    • 562
                                                                                                    • Privat


                                                                                                    #50
                                                                                                    Oha, hoffentlich bewirkt die Schmerzsalbe am Knie Wunder *daumendrück*
                                                                                                    Ich schwebe gerade in einer Fernweh-Galaxie vor mich hin.
                                                                                                    Bin gespannt, wie es weitergeht und wo es dich noch hinführt

                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                      Fuchs
                                                                                                      • 06.04.2023
                                                                                                      • 1083
                                                                                                      • Privat


                                                                                                      #51
                                                                                                      Rasthütte Kuoperjåkka,
                                                                                                      da sitzt du und schaust auf den flachen Anstieg der Nordseite des Mádir.
                                                                                                      ​​
                                                                                                      Dort hochzugehen, kann ich nur jedem empfehlen. Etwas links des im Hintergrund hervorlugenden Stuor Ruška ist der höchste Punkt des Mádir. Von dort hast du einen fantastischen Blick Richtung Südosten ins Kårtjevuolle-Tal (Siedlung, wo das Neasketvaggi aufs Tjäktjavagge stößt) und den fast grafischen Zusammenfluss der einzelnen Flüsse. Nach Süden fällt der eher kleine Berg steil ab. Man muss über die Brücke ins Neasketvaggi und dann hart am Tjäktjajåkka nach Norden. Dort ist in meiner Erinnerung nur etwa 30 m Platz zwischen der steilen Ostwand und dem Fluss, aber dann kommst du von Norden ganz flach den Berg hinauf.
                                                                                                      Dort oben gibt es viel Platz für Rast und einen grandiosen Blick. Wenn es heiß sein sollte, würde ich beim nächsten Mal anschließend noch zwei Kilometer nordwestlich zum Mádirjávri gehen und ein kühlendes Bad nehmen oder gar die Nacht dort verbringen.
                                                                                                      Dieses Jahr auf dem Rückweg vom Hukejaure erwog ich, am Pass ins Neasketvaggi nicht zügig ins Tal abzusteigen, sondern mich am linken Hang eher etwas hochzuarbeiten, und dann dem Mádircohka südlich passierend direkt zum See zu gehen und dort eine Nacht zu bleiben anstatt bei den Singi-Hütten. Blick vom Pass ins Neasketvaggi als kleinen Vorgeschmack, wenn du nächstes Jahr vom Hukejaure kommst:
                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_1017.jpg Ansichten: 0 Größe: 482,7 KB ID: 3350105
                                                                                                      Aber das augustliche Aprilwetter überzeugte mich dieses Jahr nicht.
                                                                                                      Zuletzt geändert von Breitfuessling; 01.11.2025, 15:52.
                                                                                                      Viele Füße vom Breitgrüßling

                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                        Fuchs
                                                                                                        • 22.08.2010
                                                                                                        • 1962
                                                                                                        • Privat


                                                                                                        #52
                                                                                                        Sehr schön. Ich kenne das alles gut von zahlreichen Besuchen.
                                                                                                        Trotzdem immer wieder belebend und eindrucksvoll. Sehr angenehm zu lesen.
                                                                                                        Ich folge gespannt…
                                                                                                        My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                        Kommentar