Byrkije
Landschaft mit Gipfeln die sich über die restliche Landschaft erhebt
(samische Bedeutung)
Reisezeitraum: 03.08. bis 19.08.2023
Prolog
Seit über drei Jahren lese ich hier bereits weitgehend „still“ mit und habe in der Zeit richtig tolle Reiseberichte verschlungen. Dadurch habe ich viele wichtige Informationen für die Planungen meiner Trekkingtouren in Skandinavien "abstauben" können. Nun denke ich ist es an der Zeit, dass ich "dem Forum" etwas zurückgebe und einen kleinen Reisebericht über meine diesjährige Tour im Børgefjell zum besten gebe.
Seit ca. 10 Jahren gehe ich beinahe jährlich auf Trekkingtour in Skandinavien und ich freue mich jedes Mal auf die wunderschöne Landschaft, die Weite im Norden oder die Akzentuierung der Landschaft entlang der Fjorde, die relative Einsamkeit, aber auch das „Friluftsliv“ und die nette Gesellschaft des "Fjellfolk" in den Bergen. Ein wesentliches Element meiner Touren ist die Beobachtung der Natur im Allgemeinen und der Tierwelt im speziellen. Meine geplanten Touren sind daher immer sowohl von der Route als auch der Jahreszeit ein Kompromiss aus schöner Landschaft, "strecke machen", Gipfelerlebnissen und der Möglichkeit Tiere in Ihrem Lebensraum zu beobachten. Als "Hobby-Orni" liegt mein Fokus dabei ganz besonders auf der Vogelwelt und Ihren Lebensräumen, so dass der "Planungskompromiss" oft zu Gunsten der Vogelwelt ausgeht…
Gut, der Anfang ist gemacht, aber warum ins Børgefjell? Nach vielen Touren weitgehend auf vorgegebenen Pfaden und nur kurzen oder wenigen weglosen Abschnitten, wollte ich eine weitgehend weglose Tour ohne viel Infrastruktur ausprobieren. Dazu beheimatet das Børgefjell angeblich eine sehr reiche Vogelwelt, mit u.a. Polarfuchs, Vielfraß & Co spannende Säugetiere und viele unterschiedliche Landschaften mit besteigenswerten Gipfel. Die samische Kultur samt Rentieren mag ich auch. Dank den vielen Tourenberichten in diesem Forum und im norwegischen Fjellforum hatte sich dann schnell eine Routenidee verfestigt. Der Plan war in ca. 11/12 Tagen + 3 Ruhe/Gipfeltagen den Nationalpark von West nach Ost zu durchqueren und gegen den Uhrzeigersinn in großem Bogen zurück zum Ausgangspunkt zu wandern. Die geplante Route sollte also lauten:
Tomasvatnet - Storelva - Orrekdalen - Jengelvatnet – Litle Kjukkelvatnet - Gaukarvatnet - Namsvatnet - Virmadalen - Jetnamsklumpen - Raentserenmehkie - Rotnan - Vestre Tiplingan - Nevelva - Simskardelva - Måsskardvatnet - Nordre Bissegvatnet - Rørskardvatnet - Storelvdalen - Tomasvatnet
Wie das so ist beim Planen hörte ich irgendwann zwischendurch ein Lachen…



Das klingt vielversprechend und spannend! Von Hans habe ich am 7. August noch weiter nördlich wohl einen kleinen Ausläufer erlebt. Zum Glück in einer sicheren Hütte. Das macht mich erst recht neugierig, ob er Dir das Leben noch schwer gemacht hat.












Ich wandere nun am Ufer des Sees durch etwas feuchteres Gelände das von den typischen alpinen Wollgräsern geprägt ist. Während des Schauers kann ich mehrere Eisenten-Familien auf dem Vestre Måsskardvatnet beobachten, die sich zu einer langen Kette aufgereiht haben und den See durchschwimmen. Schön!
Nach kurzem Schütteln und check atme ich auf. Alles noch heil, ausser vielleicht ein paar blauen Flecken?! Ich betrachte den Wanderstock und stelle fest, dass dieser gebrochen und definitiv nicht mehr zu gebrauchen ist.

Soweit ich das aus dem Schlafsack beurteilen kann liegt mein Zeltplatznachbar am anderen Seeufer scheinbar auch noch im Zelt und harrt dem schlechten Wetter.
Nach einem ausgiebigen Frühstück packe ich meinen Kram soweit zusammen außer Schlafsack, Isomatte, Daunenjacke und Zelt. Danach lege ich mich für eine Weile wieder in meinen Schlafsack, beobachte den Nebel der sich mal hebt, dann senkt und lausche Musik. Es ist richtig „uselig“ und zum Wetter passt die westnorwegische Wetterbeschreibung „gråokalt“.
Von unten erscheint mir ein Aufstieg mit ca. 50m Abstand zu den Bächen am einfachsten zu sein. Der Anstieg auf den Granitplatten gestaltet sich dann dort auch gut machbar. Weiter oben kreuze ich die Bäche in einem leichten Bogen und folge dem westlichsten bis zum See 1037 Hm.




Daher hätten diese auch nicht viel Zeit, da alle gleich raus ins Fjell zum Angeln wollen… 
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