• Kondor
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    • 29.12.2022
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    [NO] Børgefjell - 2 Wochen durch den Nationalpark von West nach Ost und zurück

    Tourentyp :   Trekkingtour

    Byrkije
    Landschaft mit Gipfeln die sich über die restliche Landschaft erhebt

    (samische Bedeutung)
    Reisezeitraum: 03.08. bis 19.08.2023
    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 01_202308_NOR_Borgefjell_250.jpg Ansichten: 0 Größe: 4,36 MB ID: 3243061
    Prolog



    Seit über drei Jahren lese ich hier bereits weitgehend „still“ mit und habe in der Zeit richtig tolle Reiseberichte verschlungen. Dadurch habe ich viele wichtige Informationen für die Planungen meiner Trekkingtouren in Skandinavien "abstauben" können. Nun denke ich ist es an der Zeit, dass ich "dem Forum" etwas zurückgebe und einen kleinen Reisebericht über meine diesjährige Tour im Børgefjell zum besten gebe.

    Seit ca. 10 Jahren gehe ich beinahe jährlich auf Trekkingtour in Skandinavien und ich freue mich jedes Mal auf die wunderschöne Landschaft, die Weite im Norden oder die Akzentuierung der Landschaft entlang der Fjorde, die relative Einsamkeit, aber auch das „Friluftsliv“ und die nette Gesellschaft des "Fjellfolk" in den Bergen. Ein wesentliches Element meiner Touren ist die Beobachtung der Natur im Allgemeinen und der Tierwelt im speziellen. Meine geplanten Touren sind daher immer sowohl von der Route als auch der Jahreszeit ein Kompromiss aus schöner Landschaft, "strecke machen", Gipfelerlebnissen und der Möglichkeit Tiere in Ihrem Lebensraum zu beobachten. Als "Hobby-Orni" liegt mein Fokus dabei ganz besonders auf der Vogelwelt und Ihren Lebensräumen, so dass der "Planungskompromiss" oft zu Gunsten der Vogelwelt ausgeht… Bei meinem Reisebericht werde ich mich in erster Linie auf schöne Landschaften, Routen- und Zeltplatzwahl, sowie eigene Erfahrungen fokussieren, aber auch an der ein oder anderen Stelle etwas zur Natur und Vogelwelt schreiben.

    Gut, der Anfang ist gemacht, aber warum ins Børgefjell? Nach vielen Touren weitgehend auf vorgegebenen Pfaden und nur kurzen oder wenigen weglosen Abschnitten, wollte ich eine weitgehend weglose Tour ohne viel Infrastruktur ausprobieren. Dazu beheimatet das Børgefjell angeblich eine sehr reiche Vogelwelt, mit u.a. Polarfuchs, Vielfraß & Co spannende Säugetiere und viele unterschiedliche Landschaften mit besteigenswerten Gipfel. Die samische Kultur samt Rentieren mag ich auch. Dank den vielen Tourenberichten in diesem Forum und im norwegischen Fjellforum hatte sich dann schnell eine Routenidee verfestigt. Der Plan war in ca. 11/12 Tagen + 3 Ruhe/Gipfeltagen den Nationalpark von West nach Ost zu durchqueren und gegen den Uhrzeigersinn in großem Bogen zurück zum Ausgangspunkt zu wandern. Die geplante Route sollte also lauten:

    Tomasvatnet - Storelva - Orrekdalen - Jengelvatnet – Litle Kjukkelvatnet - Gaukarvatnet - Namsvatnet - Virmadalen - Jetnamsklumpen - Raentserenmehkie - Rotnan - Vestre Tiplingan - Nevelva - Simskardelva - Måsskardvatnet - Nordre Bissegvatnet - Rørskardvatnet - Storelvdalen - Tomasvatnet

    Wie das so ist beim Planen hörte ich irgendwann zwischendurch ein Lachen…
    Zuletzt geändert von Kondor; 12.02.2024, 12:40. Grund: Rechtschreibfehler und Schriftbild geändert

  • Kondor
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    #2
    Anreise (Do. 03.08 bis Sa. 05.08.2023)

    Dieses Jahr plante ich die Anreise mit dem Auto nach Skandinavien, da ich nach der Børgefjelltour noch einige Stopps in Schweden auf der Rückreise ​eingeplant hatte. Die Fahrt mit dem Auto dauert zwar immer etwas, ist alleine nicht wirklich nachhaltig, aber ich mag das entspannte Fahren im Norden und die Zwischenstopps an der Jütländischen Küste. Los ging's am Donnerstag frühmorgens mit dem Auto aus dem Rheinland via Hamburg bis nach Nordjütland in Dänemark. Früher bin ich immer bis Hirtshals gefahren, aber da Fjordline leider nicht mehr Langesund anläuft und mir die anderen Fährzeiten von Colorline nach Larvik nicht taugten, sollte mich meine Route dieses Jahr mit der Fähre​ via Frederikshavn nach Göteborg führen. Die Fahrt nach Frederikshaven verlief unproblematisch mit wenig Stau, schnellem Grenzübertritt und zeitweilig kräftigem Regen. Am Nachmittag auf dem Campingplatz bei Hedebo schlug ich mein Zelt bei strahlendem Sonnenschein und milden 22°C auf, gönnte mir frittierten Fisch im Campingrestaurant und stürmte danach mit einem Pils bewaffnet an den Strand.


    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 02_202308_NOR_Borgefjell_003.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,75 MB ID: 3243154

    Am nächsten Tag ging es dann morgens zeitig mit der Fähre nach Göteborg, wo ich gegen Mittag anlandete. Die Fähre war gut gefüllt und die Fahrt selber ganz nett durch den Schärengarten. Von Göteborg ging es dann über die E45 durch Dalarna und weiter über die norwegische Grenze bei Kongsvinger. Kongsvinger entpuppte sich als äußerst unspektakulär auf dem ersten Blick, so dass ich weiter durch das Ø​sterdalen entlang der Glømma fuhr und bei Koppang einen Campingplatz aufsuchte. Das Wetter war sehr wechselhaft mit zwischenzeitlich kräftigen Gewittern und auch abends nieselte es immer wieder. Dennoch ging ich noch ein wenig an der Glømma entlang, wo ich einen netten Platz für’s Abendessen fand. Dort konnte ich in der Dämmerung zwei Elche wunderschön beim Fressen beobachten. Dummerweise lag die Kamera im Auto…

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 03_202308_NOR_Borgefjell_010.jpg Ansichten: 0 Größe: 4,44 MB ID: 3243155

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 04_202308_NOR_Borgefjell_011.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,42 MB ID: 3243156
    Sind die beiden Elche nicht herrlich anzusehen?! Hätte ich doch meine Kamera dabei gehabt, aber immerhin taugt das Smartphone-Bild als Belegfoto...

    Nach einer entspannten Nacht ging es zeitig morgens los auf die letzte Etappe, die mich weiter durch das Osterdalen via Trondheim / E6 bis nach Namsskogan führen sollte. Das Wetter war trocken und recht angenehm. Da ich gut in der Zeit lag machte ich einen kurzen Stop bei Alvdal am "Jutulhøgget", einem der größten Canyons in Nordeuropa. Der Sage nach entstand dieser bei einem Kampf zweier Trolle "Rendalsjutulen" und "Alvdalsjutulen". Tatsächlich entstanden ist er jedoch durch Schmelzwasserprozesse und einen kapitalen Moränenbruch zum Ende der letzten Eiszeit. Ganz hübsch anzuschauen und gut geeignet um sich bei einem kurzen Stop die Beine zu vertreten. Bei Interesse kann man dort sicher auch schöne Tageswanderungen machen.


    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 05_202308_NOR_Borgefjell_013.jpg Ansichten: 0 Größe: 5,80 MB ID: 3243157

    Die weitere Fahrt über die E6 an Trondheim vorbei bis Namskogan zog sich ganz schön und ich war froh abends im Nams-Inn einchecken zu können. Bei einem kurzen Spaziergang stattete ich dem schönen Wasserfall des Namsen einen kurzen Besuch ab und beobachtete einen mit Fliege fischenden Angler.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 06_202308_NOR_Borgefjell_016.jpg Ansichten: 0 Größe: 4,18 MB ID: 3243158

    Inspiriert vom Angler gönnte ich mir gebratene Forelle als leckeres Abendessen und ein letztes Zivilisationsbier im Restaurant. Während ich nebenbei den Wetterbericht und NRK durchscrollte hätte ich mich beinahe an meiner leckeren gebratenen Forelle verschluckt. NRK und der Wetterbericht kündigten einen schweren Sturm Namens "Hans" an mit entsprechender Sturmwarnung für weite Teile Skandinaviens. Etwas beunruhigt recherchierte ich für wo genau die Sturmwarnungen ausgesprochen wurden. Nach Studium der Wetterberichte sowie zwei Gesprächen mit norwegischen Hotelgästen sah ich etwas klarer. Der Sturm sollte vor allem im Süden und in der Mitte des Landes bis zum Trøndelag wirken und nur Ausläufer weiter nördlich zu spüren sein. Halbwegs beruhigt nahm ich mir dennoch vor, am nächsten Morgen die Wetterberichte nochmals gründlich zu prüfen und mir einen Plan B zu machen um ggf. das Unwetter 1-2 Tage in der Zivilisation auszusitzen.
    Zuletzt geändert von Kondor; 12.02.2024, 12:34. Grund: Rechtschreibfehler korrigiert

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      #3
      Das klingt vielversprechend und spannend! Von Hans habe ich am 7. August noch weiter nördlich wohl einen kleinen Ausläufer erlebt. Zum Glück in einer sicheren Hütte. Das macht mich erst recht neugierig, ob er Dir das Leben noch schwer gemacht hat.

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      • Kondor
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        #4
        Tag 1: So. 06.08. Namskogan - Tomasvatn - Orrekvatnet



        Nach einer etwas unruhigen Nacht checke ich bei einem ausgiebigen Frühstück nochmal verschiedene Wetterberichte von YR, Storm usw... Diese waren sämtlich der Meinung, dass man südlich Trøndelag tunlichst mit dem Allerwertesten daheimbleiben sollte. Nördlich von Trondheim stimmten die Wetterberichte dahingehend überein, dass nur Ausläufer zu spüren sein sollten und je nach Wetterbericht mal mehr, mal weniger mit kräftigem Wind und Regen zu rechnen sei. Gut, kräftigen Wind und Regen hatte ich auf vorhergehenden Touren, sollte ich also mit klar kommen. Der Wetterbericht für Majavatn sagte für heute gute Bedingungen voraus. Weiter sollte es am Montag viel regnen und bis Mittwoch instabil mit Regen, Wind und evtl. Gewitter bleiben, aber danach dann mehrere Tage mit stabilem gutem Wetter geben. Somit stand mein Entschluß fest heute aufzubrechen. Wenn ich da gewusst hätte wieviel dieser Wetterbericht „wert“ war… *lach*
        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 08_202308_NOR_Borgefjell_021.jpg Ansichten: 0 Größe: 132,7 KB ID: 3243362





        Ich hatte mir überlegt, dass ich am Abend einen guten geschützten Zeltplatz im Orrekdalen finden wollte und mich darauf einzustellen dort evtl. zwei Tage abzuwettern. Nach einer kurzen Fahrt nach Majavatn erreichte ich den kostenpflichtigen Parkplatz am Tomasvatnet. Mein Auto gut geparkt, die recht üppgie Parkplatzgebühr bezahlt, die letzten Umräumaktionen im Rucksack und dann ging es bei wolkigem Wetter und milden 15°C los. Der Weg führte mich über den gut zu laufenden Jengelveien. An der Nationalparkgrenze auf der Storhøgda gab es die ersten tollen Ausblicke ins Storelvdalen und in den Børgefjell Nationalpark. Beim Pausieren scheuchte ich eine Bekassine und ein paar Birkenzeisige am kleinen Tümpel beim Pass auf. Der weitere Weg bis zum Storelva war gut über Bohlenwege zu laufen.

        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 09_202308_NOR_Borgefjell_024.jpg Ansichten: 0 Größe: 5,43 MB ID: 3243363
        Parkplatz Tomasvatnet mit Bezahlbox.

        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 10_202308_NOR_Borgefjell_028.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,23 MB ID: 3243366
        Vorfreudig kurz vorm Pass, Majavatn und das Küstengebirge im Hintergrund

        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 11_202308_NOR_Borgefjell_029.jpg Ansichten: 0 Größe: 5,60 MB ID: 3243365
        Storelvadalen, in der Mitte das Orrekskardet und Orrekdalen, links Sklettfjellet, rechts Bleikarfjellet

        Am Storelva tausche ich dann die Wanderstiefel gegen meine Crocs zum Furten. Die Furt ist zwar relativ lang aber zu dieser Jahreszeit unschwierig, sieht man mal davon ab, dass der Verfasser dieser Zeilen vor lauter Wandergenuß bei Erreichen des Ufers übersah, dass dieses „Ufer“ lediglich eine Insel und nicht bereits das gegenüber liegende Ufer war. Nachdem ich die Stiefel wieder angezogen hatte und ca. 50m durch Weidengestrüpp gewandert war bemerkte ich meinen Irrtum und ich stand vor einem weiteren Arm des Storelva. Dieser war zwar nicht sehr breit und tief, für meine Meindl jedoch tief genug. Also das ganze Stiefel/Watschuhe-Prozedere nochmal wiederholt, rüber und wieder zurück gewechselt. *grummel*

        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 12_202308_NOR_Borgefjell_032.jpg Ansichten: 0 Größe: 4,99 MB ID: 3243367
        Unschwierige aber lange Furt am Storelva

        Der Weg führt mich dann auf weitgehend einfachem, teilweise etwas Feuchtem und steinig-weidigem Pfad durch das Orrekdalen zum Orrekvatnet. Dort fand ich relativ schnell einen sehr schönen und sicher häufiger genutzten Zeltplatz, so dass ich nach etwas über 10km für heute die Tour beendete. Ich hätte zwar gerne etwas weiter Weg vom See zwischen Gebüschen gestanden, aber dort war alles entweder zu steinig oder zu nass. Somit nahm ich den Zeltplatz, richtete mich gerade rechtzeitig ein bevor der Wind auffrischte und es anfing zu nieseln. Schnell noch ein paar Molte- und Blaubeeren gesammelt, mit einem vorbeieilenden Norweger kurz geplaudert (Sturm? Nein, nichts davon gehört. Ich muss aber auch schnell weiter um den Zug nach Oslo in Majavatn zu erreichen…) und dann ab ins Zelt. Den Rest des Tages wechselten sich Niesel und Regen ab, so dass ich bei auffrischendem Wind die Zeit im Zelt mit Schlafen und Podcast hören verbrachte. Einzig die Zubereitung des Abendessens (Nudeln mit Champignonrahmsauce, getrocknetem Rentier und Parmesan) brachte mich nochmal etwas in Wallung während einer vermeintlichen "Regenpause". Beim Kochen konnte ich mehrere Rotschenkel, zwei Kolkraben und ein Blaukehlchen beobachten. Vor lauter Kochen und Glotzen verpasste ich die trockene Phase zum Essen, so dass ich mit einsetzendem Regen samt Topf ins Zelt flüchtete.

        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 13_202308_NOR_Borgefjell_037.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,83 MB ID: 3243368
        Orrekdalen / Orrekskardet, rechts Bleikarfjellet

        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 14_202308_NOR_Borgefjell_040.jpg Ansichten: 0 Größe: 5,17 MB ID: 3243369
        Zeltplatz am Orrekvatnet, die Sturmleinen mit Steinen und Zusatzheringen verstärkt.

        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 15_202308_NOR_Borgefjell_042.jpg Ansichten: 0 Größe: 4,65 MB ID: 3243370
        reife Moltebeere

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        • Blahake

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          #5
          Zitat von Kondor Beitrag anzeigen
          ...und ein Blaukehlchen ...​

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          • Kondor
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            #6
            Zitat von Blahake Beitrag anzeigen
            Das klingt vielversprechend und spannend! Von Hans habe ich am 7. August noch weiter nördlich wohl einen kleinen Ausläufer erlebt. Zum Glück in einer sicheren Hütte. Das macht mich erst recht neugierig, ob er Dir das Leben noch schwer gemacht hat.
            Schön das du dabei bist! Spannend, das du im gleichen Zeitraum unterwegs war. Da werd ich parallel mal schauen was du in deinem Bericht so zu "Hans" schreibst.

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            • Kondor
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              #7
              Tag 2: Mo. 07.08. Orrekvatnet – Abwettern oder die „Ruhe“ vor dem Sturm


              Ich schlief recht gut und als ich erstmals wach wurde hörte ich kräftige Regentropfen aufs Zelt prasseln und die ein oder andere Böe am Zelt rütteln. Ein wenig freute ich mich darüber, da ich somit einen guten Grund hatte mich wieder umzudrehen und weiter vor mich hin zu schlafen. Das tat gut, da sowohl die Anreise aber auch die letzten Tage vorm Urlaub anstrengend waren. Irgendwann war es dann genug mit schlafen und ich gönnte mir mein Frühstück bestehend aus Kaffee und Kornmo mit Baconost. Der Regen ging allmählich in Niesel über, so dass ich das Zelt gegen späten Vormittag verließ um "geschäftliches" zu erledigen und eine Runde Beeren zu sammeln. Die Ausbeute war zwar nicht üppig aber zufriedenstellend und ich konnte während dessen sogar einen Sterntaucher bei der Nahrungssuche beobachten. Ich mag die großen Seetaucher sehr gerne!

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 16_202308_NOR_Borgefjell_262.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,62 MB ID: 3243683
              Sterntaucher, schön bei der Nahrungssuche im Orrekvatnet zu beobachten

              Bald zogen jedoch wieder kräftige Regenschauer ins Tal so dass ich wieder ins Zelt flüchtete. Die Zeit verbrachte ich abwechselnd mit Schlafen, Lesen, Musik hören und essen. Ausreichend und abwechslungsreiche Kost mit kleinen Leckerein hält bekanntlich die Motivation hoch…


              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 17_202308_NOR_Borgefjell_045.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,80 MB ID: 3243684
              Kleiner Mittagssnack mit gesammelten Blau- und Moltebeeren aufgewertet

              Am Nachmittag gab es dann nochmal eine ca. einstündige Regenpause die ich zu einem kleinen Erkundungsausflug entlang des Sees und bachaufwärts ins Orrekdalen machte.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 18_202308_NOR_Borgefjell_046.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,22 MB ID: 3243685
              Orrekvatnet - Auf der Landzunge kann man mein Zelt erahnen, links die Ausläufer vom Bleikarfjellet

              Während ich draussen unterwegs war frischte der Wind jedoch kräftig von Nordost kommend auf und es wurde gefühlt deutlich wärmer. Das Thermometer am Zelt zeigte nur etwas über 15°C an, gefühlt war es jedoch deutlich wärmer. Der Wind brachte neue Regenschauer mit sich und ich hörte ein entferntes rumpeln… Das war für mich das Zeichen mich schnell wieder in mein Zelt zu verdrücken. Zunächst blieb es bei dem einen Rumpeln, es regnete und ich döste den Rest des Tages gemütlich vor mich hin. Zum Abend hin kommt dann doch das Gewitter und das ist nicht von schlechten Eltern. Es rumpelt, knallt, blitzt, schüttet und bläst in einer Tour. Ich bin froh, dass das Soulo sehr stabil ist und ich sämtliche Abspannleinen fest gemacht und gut gesichert habe. Ich halte mich auf meiner Isomatte auf, prüfe das alle Elektronik aus ist und fühle mich im Zelt relativ sicher, auch wenn die ein oder andere Böe kräftig gegen das Zelt schlägt. Irgendwann ist das Gewitter vorbei und ich kann mir schnell ein kulinarisches Sparmahl (Kapü mit Tomatensauce, getrockneten Tomaten und Parmesan) im letzten Tageslicht zaubern. Vorher prüfe ich kurz das Zelt und die Sturmleinen und stelle zufrieden fest, dass alles in Ordnung ist.

              Pünktlich nach dem Essen fängt es wieder kräftig an zu regnen und ich gönne mir einen Podcast im Zelt. Als ich so vor mich hindöse und mich langsam bettfertig machen will, kündigt sich ein weiteres Gewitter an. Dieses Gewitter toppt das vorherige um Längen und hält die nächsten gut 2 Stunden ein optisches und akustisches „Feuerwerk“ bereit. Es stürmt kräftig, schüttet wie aus Eimern und mir fliegen fast die Ohren weg, so laut „knallt“ es im Tal. Dazu ein Blitzlichtgewitter wie auf dem Laufsteg bei der Oscar-Verleihung. In dieser Intensität habe ich das im Fjell noch nicht erlebt und es beunruhigt mich zwischenzeitlich doch etwas.
              Aber es geht alles gut, das Zelt hält, alles bleibt trocken und es schlägt kein Blitz in der Nähe ein. Irgendwann nach Mitternacht ist der Spuk dann auch vorbei und ich falle völlig K.O. in einen unruhigen Schlaf.
              Zuletzt geändert von Kondor; 10.03.2024, 11:12.

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              • evernorth
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                • 1835
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                #8
                Schöner Roadtrip zum Børgefjell, wunderbar, da bin ich dabei. Freue mich.
                My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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                • Blahake

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                  #9
                  Wow, da hat Dich das Gewitter ja voll erwischt! Klingt sehr ähnlich, wie ich es weiter nördlich erlebt habe und da war ich, wie gesagt, seeehr froh, dass ich in der soliden Hütte perfekt geschützt war. Ein Glück, dass auch Du es gut überstanden hast! 😅

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                  • vobo

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                    #10
                    Das ist doch ein sehr standesgemäßer Auftakt in Deine Berichtswelt, die ja in den nächsten Jahren noch spannende Fortsetzungen findest bei Deinen schon geäußerten Plänen 😀. Lese interessiert mit.

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                    • Kondor
                      Gerne im Forum
                      • 29.12.2022
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                      #11
                      Zitat von evernorth Beitrag anzeigen
                      Schöner Roadtrip zum Børgefjell, wunderbar, da bin ich dabei. Freue mich.
                      Willkommen, schön das du dabei bist.

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                        #12
                        Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                        Das ist doch ein sehr standesgemäßer Auftakt in Deine Berichtswelt, die ja in den nächsten Jahren noch spannende Fortsetzungen findest bei Deinen schon geäußerten Plänen 😀. Lese interessiert mit.
                        Danke und schön das du dabei bist. Im Forum gibt es ja genug tolle Beispiele von gelungenen Tourenberichten. Mich daran zu orientieren hilft in jedem Fall bei der Erstellung. Genau und zukünftig steht ja auch noch das ein oder andere auf dem Programm. Vielleicht finde ich im Laufe des Jahres die Zeit von anderen vergangenen Touren zu berichten. 😉

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                        • Kondor
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                          • 29.12.2022
                          • 97
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                          #13
                          Tag 3: Di. 08.08.2023 - Via Jengelvatnet zum Gaukarvatnet (oder auch nicht…)


                          Was ein Abend und eine Nacht! Müde begrüßt mich der nächste Morgen mit Sonne und einer "Bullenhitze" im Zelt. Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: schwitzen.gif Ansichten: 0 Größe: 1,8 KB ID: 3244028Aufgrund der unruhigen Nacht stehe ich etwas später auf und fühle mich dennoch etwas gerädert. Trotzdem erstmal raus aus dem Zelt, die Umgebung begutachten ob noch alles steht, waschen, Dinge erledigen und Frühstück machen. Es sieht alles aus wie tags zuvor, nur das der Wasserstand im See geringfügig höher ist. Beim Frühstück werfe ich einen Blick aufs Thermometer und bin überrascht. Es ist etwa 8:30 Uhr und wir haben 25°C!!! Dazu bläst ein sehr kräftiger Wind aus Südost. Hat der Wetterbericht von Sonntag für den heutigen Tag nicht zu viel versprochen von der Temperatur her, denke ich mir noch.

                          Gegen kurz vor 10 Uhr bin ich aufbruchbereit und ich wander entspannt im T-Shirt talaufwärts Richtung Jengelvatnet. Der Plan heute ist bis zum Jengelvatnet und dort entlang des Kjukkelelva bis zur Furt entweder beim Aus- oder bein Einlauf des Litle Kjukkelvatnet und von dort dann weiter zum Gaukarvatnet. Der Aufstieg im Orrekdalen ist leicht und das Tal mit seinen vielen kleinen Gewässern gefällt mir sehr gut. Nur der kräftige Gegenwind macht das vorankommen etwas mühsam. Wenn das hier im Tal schon so kräftig bläst denke ich mir noch… 💨

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 19_202308_NOR_Borgefjell_048.jpg Ansichten: 0 Größe: 4,01 MB ID: 3244029
                          Kleiner See im Oberen Orrekdalen kurz vorm Übergang zum Jengelvatnet

                          Als ich mich dem Jengelvatnet nähere bin ich zunächst überwältigt von der tollen Aussicht über die große Seefläche und beeindruckt von der Weite des Nationalparks die sich bereits hier erahnen lässt. In der Nähe der Holzhütte sehe ich jemanden der Beeren sammelt. Nach einer etwas umständlichen Furt des gut gefüllten Bachs vom Kyllingen stehe ich voll im kräftig bis stürmischen Wind, so dass ich mir einen geschützten Platz am Ufer hinter einem Moränenrücken zum Pause machen suchen.

                          Danach geht es dann über den Jengelveien Richtung Osten entlang des Kjukkelelva. Eine wirklich wunderschöne Landschaft die einfach zu laufen sein könnte, ja wenn nicht der kräftige Gegenwind wäre der mir auf der gesamten Strecke voll im Gesicht steht. Trotz der Temperaturen deutlich über 20° C habe ich mir mittlerweile meine Hardshell wegen dem Wind angezogen. Beim Weg entlang des Kjukkelelva frage ich mich, wie ich diesen recht reißenden und viel Wasser führenden Strom queren soll. Als ich an eine der beschrieben Furtstellen am Auslass des Sees ankomme, stellt sich Ernüchterung ein. Hier geht es meiner Meinung nach heute definitiv nicht. Der See entleert sich reißend in den Kjukkelelva und es scheint so tief zu sein, dass ich kaum den Grund sehen kann. Ich versuche zwar halbherzig an 2-3 Stellen mal mit dem Wanderstock die Tiefe zu testen, was fast in einem Stockverlust endet. Nein, der Kjukkelelva führt hier und heute zu viel Wasser und ich muss umplanen.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20_202308_NOR_Borgefjell_050.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,79 MB ID: 3244031
                          Kjukkelelva zwischen Litle Kjukkelvatnet und Jengelvatnet

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 21_202308_NOR_Borgefjell_051.jpg Ansichten: 437 Größe: 3,21 MB ID: 3244037
                          Auslauf des Litle Kjukkelvatnet oberhalb der beschriebenen Furtstellen. Man sieht es auf dem Bild nicht, aber die Strömung ist kräftig.

                          Gut, dann halt Plan A2 und weiter zur nächsten beschriebenen Furtstelle am Einlauf des Sees. Das bedeutet, dass ich zunächst über den Fluss vom Japbenjaavrethj furten und dann entlang des Sees bis zum Bisseggelva um dann diesen zu furten. Während ich noch grübel, ob die Furt am Bisseggelva und dann am Zulauf zum Litle Kjukkelvatnet möglich sein wird, latsche ich fast über einen Moorfrosch (?). Meine Fragen zum Furten werden mir kurze Zeit später von einem norwegischen Pärchen beantwortet, die ich beim Furten des ersten Flusses vom Japbenjaavrethj (mittelschwierig da recht viel Wasser) treffe. Diese berichten mir von sehr viel Wasser und starker Strömung im Bisseggelva, den sie heute Morgen nur mit Ach und Krach gequert bekommen haben. Gegenüber auf der anderen Seeseite sollen wohl mehrere Wanderer lagern, die laut deren Aussagen nicht über den Kjukkelva rübergekommen sind wegen des vielen Wassers dort und auf sinkende Wasserstände warteten. Ja das klingt ja verlockend denke ich mir und überlege was ich machen soll.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 22_202308_NOR_Borgefjell_054.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,37 MB ID: 3244032
                          Grasfrosch (mit Dank an Folivorus für die Bestimmungshilfe)

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 23_202308_NOR_Borgefjell_055.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,57 MB ID: 3244033
                          Fluss vom Japbenjaavrethj , links der östliche Rand des Gaksfjellet, im Hintergrund das Kvigtind-Massiv in den Wolken

                          Zum Glück hatte ich mir daheim einen Plan B für diesen Fall überlegt und nach kurzem Hin- und her mache ich mich auf Richtung Norden zum Tjohkelenjapbe.
                          Mit neuem Plan in der Tasche und neuem Mut scheuche ich erstmal ein paar Alpenschneehühner auf. 🤩 Das Wandern in der recht offenen Landschaft ist einfach, wenn der Wind nicht wäre. Leider ziehen wieder dunkle Wolken auf und es fängt an zu regnen. Dazu dreht der Wind auf Nordost, so dass der Gegenwind mir am Nachmittag "treu" bleibt. Nicht nur dass der Wind weiterhin von vorne kommt, er frischt auch noch weiter auf und so geschieht es, dass mich tatsächlich zwei Böen beinahe umwerfen… 💨💨 Krass, ich bin nun wahrlich keine Feder… 😮

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 24_202308_NOR_Borgefjell_056.jpg Ansichten: 0 Größe: 5,80 MB ID: 3244034
                          Alpenschneehuhn, gegenseitiges anglotzen...

                          Irgendwann habe ich die Schnauze von Gegenwind, Regen und allem voll und ich begebe mich am See 721 auf die Suche nach einem Zeltplatz. Ich hätte ja gerne Windschutz, aber der ist hier in der zwar leicht hügeligen aber doch recht offenen Landschaft Mangelware. Schlussendlich finde ich einen netten Zeltplatz am Ostufer des Sees auf Höhe der Halbinsel am Hang des Hügels, der mir Seeblick und zumindest minimalen Windschutz bietet. Somit läute ich nach ca. 13km den Feierabend ein und ziehe mich nachdem das Zelt steht erstmal zurück um aus dem Wind zu kommen. Nach einer Weile treibt mich die Lust auf etwas Körperhygiene und Essen aus dem Zelt. Die Waschaktion gerät bei stürmischen und in der Zwischenzeit abgekühltem Wind jedoch äußerst kurz und oberflächig. Außerdem lenken mich ein paar Trauerenten ab, die gemütlich auf dem See vor sich hindümpeln. 🤩 Nach dem anstrengenden Tag gönne ich mir eine kräftige Portion Nudeln mit Carbonarasauce angereichert mit Salami und Parmesan. Beim Essen sehe ich dann auch die ersten Rentiere dieser Tour und zum Abend hin bietet die Landschaft eine wunderschöne Lichtstimmung, die ich eine Weile genieße bevor mich der Wind wieder ins Zelt treibt und ich den Tag mit Tagebuch schreiben und Buch lesen beende.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 25_202308_NOR_Borgefjell_057.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,84 MB ID: 3244035
                          Zeltplatz am See 721 - Anhand des mehrfach gesicherten Geschirrtuchs sieht man wie gut das mit dem Windschutz geklappt hat… Im Hintergrund das Gaksfjellet und der das Kar samt See 913 entwässernde Bach.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 26_202308_NOR_Borgefjell_059.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,61 MB ID: 3244036
                          See 721 mit Gaksfjellet und Gipfel 1.030m, weit im Hintergrund vermutlich das Jengelfjell.


                          Zuletzt geändert von Kondor; 10.03.2024, 11:03.

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                          • Folivorus
                            Erfahren
                            • 02.09.2013
                            • 110
                            • Privat


                            #14
                            Zum Frosch-Foto: Ich bin auch kein echter Experte, aber obwohl Du es ja nun leider versäumt hast, vor der Aufnahme professionell das Hinterbein vor die Schnauze des Tieres zu zerren ​ -> http://www.amphibien-reptilien.com/i...emporaria.html würde ich nach der Größe der Trommelfelle im Foto und der Verbreitung ->https://www.iucnredlist.org/species/58548/63876278 trotzdem eher auf Gras- denn auf Moorfrosch tippen.

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                            • Poro
                              Anfänger im Forum
                              • 11.10.2009
                              • 40
                              • Privat


                              #15
                              Wow, hier lese ich interessiert mit!
                              Da werden viele Erinnerungen an unsere Tour in 2018 wach. Der bisherige Streckenverlauf und die Wetterverhältnisse ähneln sich sehr. Auch wir haben im Orrekdalen abgewettert und mehrere entgegenkommende Norweger berichteten von sehr hohen Wasserständen und dass es unmöglich sei, den Kjukkelelva zu furten. Das war auch mein erster Eindruck. Wir haben es letztlich am Auslauf des Sees ziemlich genau an der Stelle, die Du fotografiert hast, mit durchnässten Unterhosen geschafft. Erstmal entlang der kleinen Steingruppe im See, rüber zu der Spitze der Halbinsel, um diese rum bis es wieder breiter wird und dann rüber. Mein Partner hat erstmal mit leichtem Gepäck sondiert, dann mich rüberbegleitet und ist noch ein 3. Mal mit dem restlichen Zeug rüber. Allein hätte ich das nicht gewagt und mich auch schon geistig auf Plan B eingestellt.
                              Ich bin sehr gespannt wie bei Dir weitergeht und was für Tiersichtungen Du hattest.​

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                              • Kondor
                                Gerne im Forum
                                • 29.12.2022
                                • 97
                                • Privat


                                #16
                                Zitat von Folivorus Beitrag anzeigen
                                Zum Frosch-Foto: Ich bin auch kein echter Experte, aber obwohl Du es ja nun leider versäumt hast, vor der Aufnahme professionell das Hinterbein vor die Schnauze des Tieres zu zerren ​ -> http://www.amphibien-reptilien.com/i...emporaria.html würde ich nach der Größe der Trommelfelle im Foto und der Verbreitung ->https://www.iucnredlist.org/species/58548/63876278 trotzdem eher auf Gras- denn auf Moorfrosch tippen.
                                Besten Dank für die Bestimmungshilfe und den Tip mit dem Hinterbein und der Schnauze. Beim nächsten Amphib werde ich das berücksichtigen... 😄😜 Tatsächlich hatte ich zwischen Gras- und Moorfrosch geschwankt und mich falsch entschieden... 😄🤷‍♂️ Der Link zu den Verbreitungskarten kannte ich noch nicht. Den finde ich total hilfreich!

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                                • Kondor
                                  Gerne im Forum
                                  • 29.12.2022
                                  • 97
                                  • Privat


                                  #17
                                  Zitat von Poro Beitrag anzeigen
                                  Wow, hier lese ich interessiert mit!
                                  Da werden viele Erinnerungen an unsere Tour in 2018 wach. Der bisherige Streckenverlauf und die Wetterverhältnisse ähneln sich sehr. Auch wir haben im Orrekdalen abgewettert und mehrere entgegenkommende Norweger berichteten von sehr hohen Wasserständen und dass es unmöglich sei, den Kjukkelelva zu furten. Das war auch mein erster Eindruck. Wir haben es letztlich am Auslauf des Sees ziemlich genau an der Stelle, die Du fotografiert hast, mit durchnässten Unterhosen geschafft. Erstmal entlang der kleinen Steingruppe im See, rüber zu der Spitze der Halbinsel, um diese rum bis es wieder breiter wird und dann rüber. Mein Partner hat erstmal mit leichtem Gepäck sondiert, dann mich rüberbegleitet und ist noch ein 3. Mal mit dem restlichen Zeug rüber. Allein hätte ich das nicht gewagt und mich auch schon geistig auf Plan B eingestellt.
                                  Ich bin sehr gespannt wie bei Dir weitergeht und was für Tiersichtungen Du hattest.​
                                  Cool, danke für deinen Erfahrungsbericht und schön das du dabei bist.
                                  Dann hatte ich die Stelle schon theoretisch richtig gewählt. Vielleicht wäre es gegangen, aber war mir zu riskant, zumal ich bei Single-Touren versuche "unnötige" Risiken zu vermeiden. Plan B beeinhaltete in jedem Fall eine schöne Route und nette Tiersichtungen... 😊

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                                  • Kondor
                                    Gerne im Forum
                                    • 29.12.2022
                                    • 97
                                    • Privat


                                    #18
                                    Tag 4: Mi. 09.08.2023 - Via Bissegelva zum Store Kjukkelvatnet / Gammelkallfjell


                                    Nach einer weiteren unruhigen Nacht geprägt vom böig-stürmischen Wind wache ich zeitig aber noch etwas unfrisch auf. 😴 Bei einem Blick aus dem Zelt stelle ich fest, dass es wolkig und trocken ist. Das Thermometer zeigt etwas unter 10° C was sich im Windschatten des Zelts recht angenehm anfühlt, sofern man sich nicht in den Wind stellt, der immer noch kräftig aus Nordost bläst. Nach dem gemütlichen Frühstück im Schlafsack stelle ich mich den Aufgaben des neuen Tages und komme wie üblich so zwischen 9 und halb 10 Uhr los. Das weglose wandern ist in diesem Teil wirklich sehr einfach und ich orientiere mich grob am Kvigtindmassiv, dessen Gipfel sich in den Wolken versteckt. Der Gegenwind bläst unerbittlich und schränkt den Wandergenuss wieder etwas ein. Dennoch gönne ich mir an einem der kleineren Seen nördlich des See 750 etwas Zeit um eine Eisenten-Dame mit ihren 6 Zöglingen zu beobachten, die dort ihre Bahnen paddeln. Wie schön! 🤩 Dazu höre ich endlich die typischen Goldregenpfeifer-Rufe. Es sind die ersten dieser Tour und ich hatte die Rufe in den vorangegangenen Tagen vermisst.

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 27_202308_NOR_Borgefjell_061.jpg Ansichten: 0 Größe: 4,23 MB ID: 3244276
                                    Kleiner See bei ca. 750m NHN mit Bisseggelva und Kvigtindmassiv im Hintergrund. Wer genau hinschaut kann die Entenfamilie mittig auf dem See erkennen.

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 28_202308_NOR_Borgefjell_062.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,97 MB ID: 3244277
                                    Eisentenweibchen mit ihren sechs Zöglingen.

                                    So langsam nähere ich mich dem Bisseggelva. Bei der Vorbereitung habe ich in verschiedenen Reiseberichten gelesen, dass dieser im Oberlauf recht gut zu furten sein soll. Aufgrund der starken Wasserführung im Kjukkelelva habe ich allerdings etwas Respekt. Ich umgehe am Westufer ein kleines Feuchtgebiet das sich um den 90°-Knick gebildet hat und komme etwas oberhalb der Stelle ans Ufer. Nach kurzer Suche finde ich dort eine geeignete Furtstelle. Kurz bevor der Bisseggelva scharf nach Osten abknickt hat sich ein breites und recht flaches Delta mit zwei Abflussrinnen und in der Mitte einer flachen Insel ausgebildet. Der Bisseggelva ist hier trotz vorhandener Strömung in den zwei Rinnen gut mit Watschuhen zu furten. Danach gönne mir eine kleine Pause mit Blick auf den Ausfluss / Wasserfall vom Søre Bisseggvatnet.

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 29_202308_NOR_Borgefjell_064.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,62 MB ID: 3244278
                                    Furtstelle am Bisseggelva, Onnetjohkele / Litle Kjukkelen im Hintergrund

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 30_202308_NOR_Borgefjell_066.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,70 MB ID: 3244279
                                    Furtstelle am Bisseggelva (rot markiert die Furt), Blick zurück nach Südwesten

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 31_202308_NOR_Borgefjell_067.jpg Ansichten: 0 Größe: 4,24 MB ID: 3244280
                                    Wasserfall unterhalb des Auslass am Søre Bisseggvatnet, Kvigtindaksla im Hintergrund

                                    Nach der Furt geht es durch sumpfig-morastiges Gelände wo ich einen recht passablen Weg im Bereich der Höhenlinie 760m finde. Ein Moorschneehuhn schreckt wenige Meter vor mir auf und entkommt meinem Fotoversuch knapp... Beim Anstieg am Übergang zum Store Kjukkelvatnet kann ich endlich einen wolkenfreien Blick auf den Kvigtinden und einige Gletscher werfen. Beim Pass 860m sehe ich erstmals den Store Kjukkelvatnet und dieser ist wirklich „stor“. Die Weite in diesem Teil ist schon recht beeidruckend. Am anderen Ufer gegenüber lacht die „Steinlægda“ mich in der Sonne an. Dort soll es morgen hoch gehen und ich ahne das es wahrhaft „steinig“ werden dürfte…

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 32_202308_NOR_Borgefjell_070.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,75 MB ID: 3244281
                                    Kvigtinden Südostflanke

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 33_202308_NOR_Borgefjell_071.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,51 MB ID: 3244282
                                    Store Kjukkelvatnet & Anstieg zur Steinlægda im Hintergrund

                                    Der weitere Weg entlang des Store Kjukkelvatnet ist ganz nett und gut zu laufen. In der Zwischenzeit hat der Wind von Nordost wieder auf Südost gedreht, wodurch ich endlich mal keinen Gegenwind mehr habe. An einem Sandstrand kann ich ein paar Sandregenpfeifer beobachten während ich meine Watschuhe anziehe um den Zufluss aus dem Gammelkalfjell zu furten. Das gelingt problemlos und die weiteren Zuflüsse zum Kjukkelvatnet sind einfach in Stiefeln zu queren. Nach einer Weile stehe ich kurz vor der Landbrücke die zu zwei Hütten und dann auf die andere Uferseite führt. Da es bereits Nachmittag ist und ich mich nach etwas über 13km doch schon recht müde fühle rückt langsam die Zeltplatzsuche in den Fokus. Hier am Nordwestufer des Sees gäbe es zwar ein paar geeignete Plätze, aber der Wind steht voll auf dem Ufer, so dass ich diesen Gedanken fallen lasse. Beim rumschlendern finde ich in zweiter Reihe einen geeigneten kleinen Platz für mein Zelt an einem kleinen Wasserlauf. Als ich noch überlege ob ich diesen Zeltplatz nehmen soll, trottet eine kleine Herde Rentiere vorbei und zieht hinauf ins Gammelkalfjell. Ich bin von dem Platz noch nicht voll überzeugt, so dass ich die Landbrücke zu den beiden Hütten überquere. Zunächst passiere ich das bereits in mehreren Reiseberichten verewigte "stille Örtchen mit Seeblick" und komme zu den beiden Hütten. Dort stelle ich fest, das es keine windgeschützten Zeltplätze hier gibt und auf der östlichen Seite am Fuße der Steinlægda auch nicht.

                                    Schade, dann drehe ich halt wieder um und kehre zurück zum Zeltplatz in zweiter Reihe. Dieser entpuppt sich als recht lauschiges Plätzchen an einem schmalen See mit fliessend Wasserzulauf und mit Blick auf den Kvigtinden. Ich baue schnell mein Zelt auf und mach erstmal ein kurzes Nickerchen. Eine Weile später knurrt der Magen und so koche ich mir ein leckeres Brokkoli-Couscous und gönne mir einen heissen Tee. Während des Essens tauchen ein paar Sturmmöwen und ein Kolkrabe auf, die mich scheinbar beobachten und auf Essensreste spekulieren. Ich spreche allerdings keine Einladung aus, da mein Essen nur für mich und nicht für weitere Mitesser reicht.
                                    😋😁 Nach dem Essen entspanne ich bei etwas Musik, bevor ich mir noch einen kleinen Verdauungsspaziergang gönne. Dabei werfe ich noch einen kurzen Blick auf den Store Kjukkelvatnet und mache ein paar Bilder. Doch, in der Abenddämmerung wirkt der See und mein Zeltplatz sehr schön und ich bin zufrieden. Da ich allerdings doch sehr müde bin, ziehe ich mich schnell wieder ins Zelt zurück um dort noch etwas Tagebuch zu schreiben, was mir nicht lange gelingt und ich dabei einschlafe...

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 35_202308_NOR_Borgefjell_075.jpg Ansichten: 0 Größe: 5,08 MB ID: 3244284
                                    Zeltplatz in zweiter Reihe vom Store Kjukkelvatnet am Fusse des Gammelkalfjell. Der langezogene See müsste die Verlängerung vom Bach sein, der aus dem See 879m abfliesst. Im Hintergrund der Kvigtinden.

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 36_202308_NOR_Borgefjell_074.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,78 MB ID: 3244283
                                    Store Kjukkelvatnet, Blick nach Süden, Onnetjohkele / Litle Kjukkelen​ rechts hinten
                                    Zuletzt geändert von Kondor; 19.02.2024, 21:52. Grund: Rechtschreibfehler korrigiert

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                                    • Kondor
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                                      • 29.12.2022
                                      • 97
                                      • Privat


                                      #19
                                      Tag 5 - Do. 10.08.24: Via Steinlægda zum Litle Jetnamsvatnet und weiter

                                      Am nächsten Morgen zeigt sich das Wetter von der sonnigen Seite. Es sind milde 12/13 ° C und der Wind ist fast eingeschlafen. Somit nutze ich den morgen für eine gründliche Körperwäsche. Das war nach 4 Tagen mit nur rudimentärster Körperhygiene auch bitter nötig. Beim Frühstück im Zelt genieße ich die wärmende Sonne und bin ganz zufrieden mit dem gestrigen regenfreien Tag (der erste der Tour!). Der Start des heutigen Tages macht Lust auf mehr sonnig-trockenes Wetter. Laut Wetterbericht sollte es jetzt auch erstmal besser werden und mit etwas stabilerem, trockenem Wetter. So die Theorie des Wetterberichts von vor 4 Tagen… 🤣🤐🙈

                                      Gegen kurz nach 8 Uhr fange ich an mein Geraffel zusammenzupacken und um kurz nach 9 Uhr bin ich startklar. Bei weiterhin sonnigem und fast windstillem Wetter überquere ich die Landbrücke bei den Hütten wie im Fluge. Am ersten Bach suche ich nach einer einfachen Furtstelle die ich etwas oberhalb der Hütten am Auslauf des oberen Sees finde. Auch den nächsten etwas größeren Bach der von der Steinlægda kommt kann ich etwas oberhalb des Zusammenflusses beider Bäche unkompliziert in Stiefeln furten. Ich steige die Steinlægda zwischen beiden Bächen auf einer Mischung aus Grasflächen und Schotter empor was zunächst recht problemlos geht. So ab ca. 900m Höhe wechselt der Untergrund es wird zunehmend deutlich steiniger wie es der Name vermuten lässt. 😉 Der Blick zurück bietet schöne Ausblicke über den Store Kjukkelvatnet und das Kvigtind-Massiv.

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Name: 37_202308_NOR_Borgefjell_078.jpg
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Größe: 3,87 MB
ID: 3244683
                                      Steinlaegda - zu Beginn gibt es zwischen den vielen Steinen auch Abschnitte mit Gras und Schotter die gut zu laufen sind.

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Name: 38_202308_NOR_Borgefjell_077.jpg
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Größe: 3,46 MB
ID: 3244684
                                      Kjukkelvatnet, Gammelkalfjell & Kvigtindmassiv von der Steinlægda

                                      Im weiteren Aufstieg quere ich problemlos den von den Seen kommenden Bach und halte mich dann orografisch rechts der Seen. Der Name Steinlægda ist Programm und es gibt Steine in allen Formen und Facetten soweit das Auge reicht. Die Wegfindung ist nicht allzu schwierig, wobei ich ab und an größere Geröllrinnen queren und kleinen Seen ausweichen muss. Vögel fühlen sich in dieser Geröllhalde jedoch nur bedingt wohl und außer einigen Steinschmätzern (wirklich passend der Name 😄) und einigen wenigen Goldregenpfeifern herrscht Leere. Langsam zieht es zu und der Wind frischt auf. Dieser bringt mir wieder Gegenwind und trägt dunkle Wolken heran, so dass es kräftig anfängt zu regnen und zu blasen, kurz bevor ich die Passhöhe östlich vom Steinvatnet erreiche. Ich suche Schutz an einer Geländekante unterhalb des Gipfels 1.064m und des daneben liegenden kleinen Tümpels um schnell die Regenhose anzuziehen. Den gröbsten Regen stehe ich geduckt hinter der Geländekante aus. Nach ca. 20 Minuten ist der Regen fast vorbei und es zeigt sich ein richtig schöner Regenbogen.

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Name: 39_202308_NOR_Borgefjell_079.jpg
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ID: 3244685
                                      Seenlandschaft 978 und 980, links davon die Höhe 1.064m

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Name: 40_202308_NOR_Borgefjell_082.jpg
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ID: 3244686
                                      See 978, Steinlægda, Gapsfjell, gekrönt von einem schönen Regenbogen

                                      Den Steinvatnet 980m passiere ich östlich entlang der 1.000 Hm-Linie und folge dieser bis zum Übergang ins Virmadalen. Der Ausblick in das Tal und in Richtung Virmavatnet gefällt mir, obwohl schönes Wetter sicher noch besser gepasst hätte. 😁 Ich hatte in verschiedenen Reiseberichten gelesen, dass das Virmadalen sehr schön sein soll und so finde ich es auch. Da möchte ich gerne mal irgendwann durchwandern denke ich mir und genieße den Blick ins Tal beim Übergang ins Virmadalen. Der weitere Weg führt mich am Hang zunächst auf der 1.000 Hm und dann leicht ansteigend auf der 1.100 Hm-Linie nach Osten. Der Weg ist relativ einfach, am Anfang sind ein paar Steinrinnen sowie zwei Bäche zu queren und es ist stellenweise recht feucht, so dass ich etwas nach einem guten Weg suchen muss. Die schönen Ausblicke ins Virmadalen entschädigen, auch für den schon wieder kräftig von vorne blasendem Wind. Positiv am Gegenwind ist jedoch, dass mich eine Herde Rentiere wohl zunächst wegen dem Wind nicht wittern kann und erst ca. 30 Meter vor mir überrascht stehen bleibt. Nach kurzer Prüfung der Lage entscheidet sich die Herde zum Aufstieg aufs Flåfjellet und ich kann mit gutem Gewissen meinen Weg weiter nach Osten mit dem Jetnamsklumpen als grober Orientierung fortsetzen. Kurz vor Erreichen der Passhöhe mache ich östlich des Sees 1.066m im Windschatten eines Steins eine längere Pause. Dabei kann ich einen kreisenden Raufussbussard, sowie mehrere Sandregenpfeifer und Rotschenkel am See beobachten. 🤩

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Name: 41_202308_NOR_Borgefjell_085.jpg
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ID: 3244687
                                      Virmadalen mit Virmejælla und Virmavatnet

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Name: 42_202308_NOR_Borgefjell_084.jpg
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Größe: 3,93 MB
ID: 3244688
                                      Rentierherde im Virmadalen

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Name: 43_202308_NOR_Borgefjell_086.jpg
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Größe: 3,39 MB
ID: 3244689
                                      Passhöhe 1.074m mit Seen 1.066 und Jetnamsklumpen im Hintergrund.

                                      Fortsetzung folgt...

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                                      • Kondor
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                                        • 29.12.2022
                                        • 97
                                        • Privat


                                        #20
                                        Tag 5 - Do. 10.08.24: Via Steinlægda zum Litle Jetnamsvatnet und weiter - Teil 2




                                        Nach der netten Pause geht es an den Übergang zum Jetnamsdalen. Am Osthang des Passes hängt ein großes und teilweise recht steiles Schneefeld, von dem ich im Vorfeld schon gelesen hatte. Dummerweise habe ich wohl nicht richtig aufgepasst, wo ich das Schneefeld am besten queren kann. So stehe ich erst eine Weile am Schneefeld und suche dann eine weitere Weile bevor ich mich relativ mittig an den zunächst flachen abstieg mache. Der Flache Teil ist nur von kurzer Dauer und im Umfeld sind die letzten 5-10m recht steil. Ich korrigiere meine Route und kreuze das Schneefeld weiter nach Süden um dort abzusteigen. Der Schnee ist recht fest, so dass ich nur schwer mit Stiefeln und Stöcken kleine Stufen reinhaken kann. Es gelingt aber einigermassen. An einer übersichtlichen und nicht zu steilen Stelle lasse ich mich die letzten 5 Meter kontrolliert auf dem Allerwertesten nach unten rutschen. Geschafft! Ich gehe ein paar Meter weiter und werfe einen Blick zurück. Dabei stelle ich fest, dass die Querung am Nordrand deutlich einfacher gewesen wäre. 😛 In meinem Hinterkopf meldet sich eine Stimme die behauptet dies gewusst zu haben, aber ich ignoriere das einfach…

                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 44_202308_NOR_Borgefjell_087.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,63 MB ID: 3244869
                                        Blick von der Passhöhe oberhalb des Schneefelds auf das Jetnamsdalen und den Jetnamsklumpen. Links geht es Richtung Rantserenmækhi

                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 45_202308_NOR_Borgefjell_089.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,84 MB ID: 3244870
                                        Schneefeld von unten, rechts wäre ein einfacher Weg am Schneefeld vorbei gewesen...

                                        Der Weg hinunter ins Jetnamsdalen und zum Litle Jetnamsvatnet ist unschwierig. Leider zieht wieder etwas Regen auf, so dass ich auf das fotografieren verzichte. Ich gehe weiter bis zum Litle Jetnamsvatnet, wo ich eigentlich übernachten wollte. Als ich am geplanten Zeltplatz etwa 200m östlich des Seezulaufs ankomme, bin ich aber wenig überzeugt. Der Platz liegt voll im von südost kräftig blasenden Wind. Dazu ist es dort relativ feucht und irgendwie nicht zufriedenstellend. Ich überlege hin und her während ich wieder eine Eisentendame samt Nachwuchs beobachte. Nein, trotz der netten Entennachbarn sagt mir das hier heute nicht zu. Es ist etwa kurz nach 16 Uhr und somit noch genug Zeit, so dass ich micht entscheide Richtung Rantserenmækhi weiter zu ziehen. Meine geplante Route sollte morgen egal ob ich Strecke machen oder einen Gipfelsturm auf den Jetnamsklumpen eh dort lang führen. Der Jetnamsklumpen soll mein ersten Gipfelziel dieser Tour sein, so mein Plan und von Rantserenmækhiwäre der Aufstieg zum Jetnamsklumpen auch kürzer. Ich gehe das Tal ein Stück hoch bis ich an den Rentierzaun komme. Dort drehe ich mich noch mal um für ein Foto. Hm, wenn ich mir so das Wetter anschaue, dass sich von Südosten reinschiebt, dann sollte ich mich jetzt sputen um noch trocken einen Zeltplatz zu finden. Ich ziehe also Richtung Norden entlang des Rentierzauns los und gebe ziemlich Gas. Unterwegs bieten sich schöne Ausblicke auf den Litle Jetnamsvatnet und die Seen im Rantserenmækhi-Gebiet.

                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 46_202308_NOR_Borgefjell_092.jpg Ansichten: 0 Größe: 4,01 MB ID: 3244871
                                        Litle Jetnamsvatnet und der Rentierzaun

                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 47_202308_NOR_Borgefjell_093.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,98 MB ID: 3244872
                                        Rantserenmækhi​ mit Reinfjella und Reinesklumpen hinten rechts. Die dunklen Wolken haben mich fast eingeholt.

                                        Nein, es reicht nicht für die Suche nach einem netten Zeltplatz an den Seen. Kurz nach dem ich den Pass bei 1.034m und den ersten Bach überquert habe, fängt es an zu tröpfeln. Am Hang des Jetnamsklumpen ziehen bereits dunkle Wolken mit kräftigem Regen herab. Ich steige zwischen den beiden Bächen nach Norden ab in der Hoffnung einen halbwegs ebenen und trockenen Platz zu finden. Die Aussichten in dem Gelände sind nicht gut. Es ist steinig, teilweise sehr nass und auf den wenigen trockenen Rücken sehr ausgesetzt. Es fängt nun richtig an zu regnen und der Wind legt noch zu. Da! Ein kleiner Graspatch am Fuße eines kleinen Hügels, geschützt hinter einem Stein, neben einem der kleinen Bäche und direkt oberhalb mehrerer Tümpel. Der Platz ist klein, reicht gerade für mein Soulo und ich fange mit fliegenden Fingern an das Zelt aufzubauen und zumindest notdürftig die Sturmleinen festzumachen. Geschafft und schnell rein ins trockene. Ich bin nass und erschöpft, schäle mich aus den nassen Klamotten und tausche diese gegen trockene bevor ich mich in den Schlafsack wühle. Als ich liege merke ich den heutigen Tag mit fast 20km, 500 Hm und dem vielen Gegenwind. Dazu knurrt mein Magen. Ich gönne mir 2-3 Kekse.

                                        Es regnet eine ganze Weile kräftig, aber irgendwann lässt der Regen nach, so dass ich mir mein Abendessen zubereiten kann. Ich gönne mir eine kräftige Portion Nudeln mit Parmarosasauce, Salami und getrockneten Tomaten. Es ist deutlich abgekühlt nach dem Regen, aber zum Glück hat sich der Wind etwas gelegt und es bleibt trocken. Ich bin zwar müde, möchte mich aber etwas umsehen und die schöne Abenddämmerung geniessen, so dass ich noch ein wenig draussen herumspaziere, bevor ich die Sturmleinen am Zelt richtig festmache und mich dann erschöpft ins Zelt werfe. Ein schöner Tag geht zu Ende, ein anstrengender Tag geht zu Ende, ein Fjelltag geht zu Ende und ich freue mich auf den nächsten Tag
                                        ​.

                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 47a_202308_NOR_Borgefjell_094.jpg
Ansichten: 855
Größe: 3,04 MB
ID: 3244874
                                        Rantserenmækhi​ See 968 mit Reinesklumpen​ im Hintergrund

                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 48_202308_NOR_Borgefjell_100.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,97 MB ID: 3244873
                                        Leicht abschüssiger "Not"-Zeltplatz mit Abenddämmerung und Goeblehketjahke im Hintergrund.
                                        Zuletzt geändert von Kondor; 23.02.2024, 22:08.

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                                        • Kondor
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                                          • 29.12.2022
                                          • 97
                                          • Privat


                                          #21
                                          Tag 6: Fr. 11.08. Rantserenmækhi – Es geht weiter mit... regen, regen, abwettern

                                          Ich schlafe relativ lang und gut, auch wenn ich zwischendurch mal wach werde da mein Zelt etwas abschüssig steht. Doch das hatte ich in der Nacht einfach mit ein paar Kleidungsstücken "begradigt". Als ich aufwache prasselt es kräftig auf das Zelt. Wieder Regen… Dabei habe ich mich auf einen neuen SCHÖNEN Fjelltag und einen "Gipfelsturm" auf den Jetnamsklumpen gefreut. Ich drehe mich etwas genervt nochmal um, döse vor mich hin und warte ab was passiert. Nach einer gefühlten Ewigkeit regnet es immer noch, aber es hält mich aus „Gründen“ nicht mehr im Zelt. Ich ziehe mir die Regensachen an und stelle mich den Elementen. Rantserenmækhi zeigt sich kühl, sehr trüb und die Wolken hängen tief auf den Bergen. Ja das sind ja schöne Aussichten heute^^ Bei dem Wetter ist an einen Gipfelsturm auf den Jetnamsklumpen nicht zu denken. Schade, darauf hatte ich mich richtig gefreut…

                                          Das lamentieren nützt ja nichts und ich verziehe mich wieder ins Zelt. Dort verbringe ich Stunden mit Frühstücken, lesen, Podcast hören und dösen während es in unterschiedlicher Intensität durchregnet. Zwischendurch repariere ich noch ein paar kleine Schadstellen an meinen ganz schön klammen Wanderstiefeln. Zum Nachmittag ändert sich das Wetter etwas. Der Wind weht zwar nun wieder etwas frischer aus Ost, dafür macht der Regen ein paar Pausen und wechselt auf den Niesel / kurze Schauer-Modus. In der ersten Regenpause drehe ich mein Zelt um, damit der Eingang auf der windabgewandten Seite liegt und ich versuche bei der Gelegenheit das „Gefälle“ etwas auszugleichen, was so semi-gut gelingt auf dem winzigen Flecken Zeltplatz. Während ich herumprobiere beobachte ich eine Gruppe von sechs Wandernden, die sich in Regensachen eingepackt entlang der Seen 972 & 971 nach Süden vorarbeiten.

                                          Am späten Nachmittag beobachte ich beim Kaffee kochen einen älteren Wanderer, der ebenfalls entlang des Rentierzauns seine Route geht und der ca. 200m oberhalb von meinem Zelt pausiert und ebenfalls Wasser kocht. Der Herr nimmt jedoch keine Notiz von mir und ich habe keine Lust auf Konversation und überhaupt mich aus dem Zelt zu schälen bei leichtem Niesel. Kurze Zeit später fängt es wieder an zu regnen, der Wanderer bricht auf gen Ranseren und ich ziehe mich in meinen Schlafsack zurück. Es bleibt dann auch den restlichen Tag regnerisch, so dass ich mir zum Abendessen nur etwas warmes Wasser aufkoche und mir ein Real Turmat „Chana Masala“ zubereite. Das schmeckt ganz lecker wenn auch die RT-Portionen für mich meist etwas zu klein sind.


                                          Nach dem Essen pausiert der Regen und ich schlendere ein wenig umher. Dabei betrachte ich meine botanischen Nachbargewächse. Es finden sich u.a. Rosenwurz, sternblütiger Steinbrech, irgendein Grasgewächs und mehrere Säuerlinge. Säuerling?! Passt zum Wetter und meiner aktuellen Stimmung… 🙄😑 Zur Aufhellung der Stimmung und als Zusatz zur kleinen Abendessenportion gibt es heute einen zusätzlichen Riegel Schokolade als Nachtisch. Das tut gut! *mjam*​​

                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 49_202308_NOR_Borgefjell_101.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,93 MB ID: 3245449
                                          Ein schöner Säuerling in direkter Zeltnachbarschaft

                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 50_202308_NOR_Borgefjell_102.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,53 MB ID: 3245450
                                          Sternblütiger Steinbrech, alpines Wollgras und irgendwelche mir nicht bekannten Gräser

                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 51_202308_NOR_Borgefjell_103.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,35 MB ID: 3245451
                                          Zelt mit Rantserenmækhi​ See 968​, Rainesklumpen in den Wolken verschwunden


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                                          • Kondor
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                                            • 29.12.2022
                                            • 97
                                            • Privat


                                            #22
                                            Tag 7 - Sa. 12.08.24: Erstmal Richtung Rotnan... (Teil 1)


                                            Das Wetter am nä chsten Morgen bleib „uselig“. Es ist grau, die Wolken hängen tief, es nieselt und ist lausig kalt. Der Blick raus ist gelinde gesagt demotivierend, aber vielleicht hilft ein Blick in die Wettervorhersage?! Ich nutze mein InReach um mir einen aktuellen Wetterbericht zu besorgen. 😯 Au Backe, das sind ja Aussichten^^ Gutes Wetter ist weit und breit nicht in Sicht. Im Gegenteil sagt der Wetterbericht des InReach furchbares Wetter mit noch mehr Regen für die kommenden Tage voraus. Die Motivation sinkt ins bodenlose…


                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 52_202308_NOR_Borgefjell_104.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,20 MB ID: 3246139



                                            Der Wetterbericht des InReachs hat die Wirkung einer kalten Dusche kombiniert mit plötzlicher Lustlosigkeit^^

                                            Bei einer kräftigen Tasse Kaffee grübel ich über die Wettersituation und ob das Ganze noch Sinn macht. Nach einer guten Portion Müsli sieht die Stimmung etwas besser aus. Wetter ist halt Wetter und aufgeben keine Option! Außerdem wer sagt denn das der Wetterbericht überhaupt stimmt?! Der letzte Bericht lag doch ziemlich daneben. Wer weiss, vielleicht scheint ja morgen die Sonne?! Ich packe meinen Kram zusammen und versuche das nasse Zelt und die klamme Ausrüstung ohne viel zu benässen einzupacken. Das geht erstaunlich gut und ich bin um Punkt 9 Uhr startklar.

                                            Ich steige zurück zum Rentierzaun auf und folge diesen in nordöstlicher Richtung. Die Landschaft ist bei schönem Wetter sicher traumhaft, so ganz in grau wirkt es aber etwas trostlos. Immerhin ist der Weg einfach zu gehen. Kurz hinter einem See mit Abfluss Richtung Rantserenmækhi überquere ich den Rentierzaun etwa auf Höhe der 980 Hm-Linie problemlos an einer beschädigten Stelle. Ich sehe viele kleine Rentiergrüppchen und es zeigen sich wieder ein paar typische Fjell-Vögel wie Wiesenpieper, Goldregenpfeifer, Steinschmätzer oder Rotschenkel. Meine Laune steigt deutlich, als ich dazwischen endlich auch eine Spornammer entdecke. Diese Vogelart hat in den letzten Jahren starke Bestandseinbrüche erlebt und ich freue mich über diese Beobachtung.
                                            🤩

                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 54_202308_NOR_Borgefjell_105.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,56 MB ID: 3246140
                                            Etwas trieste Landschaft bei Rantserenmækhi mit tiefhängenden Wolken; Rainesklumpen tief bedeckt

                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 55_202308_NOR_Borgefjell_107.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,18 MB ID: 3246141
                                            Endlich mal wieder eine Spornammer. Ein unauffällig gefärbtes Weibchen lässt sich eine Weile beobachten.

                                            Bei der Ranserbua mache ich eine kurze Pause und inspiziere die nette Hütte. Diese sieht wirklich sehr gemütlich aus und ich könnte mir vorstellen dort irgendwann mal zu übernachten. Im Gästebuch stelle ich fest, dass die Hütte in den letzten Tagen rege in Gebrauch war. Bei dem Wetter kein Wunder…

                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 56_202308_NOR_Borgefjell_108.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,24 MB ID: 3246142
                                            Ranseren und Ranserbua Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 57_202308_NOR_Borgefjell_109.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,56 MB ID: 3246143 Ranserbua und Toilettenhäuschen. Die Statskog-Hütte ist offen und sehr einfach ausgestattet.

                                            Nach der Pause gehe ich die paar Meter zur Brücke über den Ranserelva. Ich stelle fest, dass es sich um eine Brücke "typisch norwegischer Bauart" handelt, die ihre besten Zeiten bereits eine Weile hinter sich hat. Die Brücke ist beschädigt, einzelne Bretter fehlen oder sind nicht mehr ganz fest und das Stahlseil / Handlauf rechts fehlt. 🤨 Ich bedauere etwas, dass ich den Ranserelva nicht weiter oben gefurtet habe, wo es recht einfach möglich gewesen wäre und überlege kurz hier zu furten (was auch möglich wäre) anstatt die Brücke zu benutzen. 🤔 Schlussendlich weckt die Brücke aber meine Neugier und ich teste mit ein paar zaghaften Schritten deren Vertrauenswürdigkeit. Ich stehe auf der Brücke, sie hält und trägt mich, schwankt aber ganz schön beim Gehen. Ich bin recht froh als ich auf der anderen Seite stehe und bin erleichtert, dass es heute mal nicht stark windet. Mit stürmischen Wind wäre das ein Abenteuer auf der Brücke geworden…

                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 58_202308_NOR_Borgefjell_110.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,58 MB ID: 3246144
                                            Die Brücke sieht von hier noch halbwegs vertrauenswürdig aus...

                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 59_202308_NOR_Borgefjell_111.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,26 MB ID: 3246145
                                            Das relativiert sich von näherer Distanz, auch wenn das auf dem Foto noch halbwegs okay wirkt. Die besten Zeiten hat die Brücke definitiv hinter sich und ich hoffe das die instandgesetzt wird.

                                            Ich steige entlang des Råtnoenjohke relativ einfach auf. Am Zusammenfluss bei ca. 920 Hm treffe ich zwei norwegische Angler. Die beiden haben sich hier ebenfalls zufällig getroffen und machen gerade gemeinsam eine Kaffeepause. Ich geselle mich eine Weile zu den beiden und wir tauschen ein paar Informationen über die Gegend und das Wetter aus. Die Norweger berichten das Sie beide die letzten drei Tage am Rotnan und Umgebung angeln waren, was aber aufgrund des schlechten Wetters nur mäßig Spaß gemacht hatte. Auch die Fische wollten wohl nicht so recht beissen. Die beiden wollen Richtung Ranseren weiterziehen in der Hoffnung dort besseres Wetter im Regenschatten des Børgefjell zu haben. Ich wünsche den beiden eine gute Tour und "Godt fiske". Da der meiste Regen der letzten Tage grob aus östlicher Richtung kam habe ich aber so meine Zweifel an deren Plan…

                                            Fortsetzung folgt...

                                            Zuletzt geändert von Kondor; 01.03.2024, 22:40.

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                                            • Kondor
                                              Gerne im Forum
                                              • 29.12.2022
                                              • 97
                                              • Privat


                                              #23
                                              Tag 7 - Sa. 12.08.24:​ ... weiter ins Tiplingdalen (Teil 2)

                                              Fortsetzung...
                                              Ich ziehe weiter Richtung Rotnan und bin gedanklich schon am Abwägen, ob ich nur bis zum Rotan laufe oder direkt weiterziehen soll. Als ich am Rotnan ankomme sind die Wetteraussichten nach wie vor lausig, die Wolken hängen immer noch sehr tief und die Landschaft wirkt trist. Bei der Wettervorhersage glaube ich nicht an eine Möglichkeit für einen Gipfelsturm auf den Rainesklumpen heute oder morgen. Da es noch relativ früh und gegenwärtig trocken ist beschließe ich das es mehr Sinn macht Richtung Vestre Tiplingen weiterzuziehen. Die Konsequenz wäre zwar für heute eine richtig lange Etappe, die mir aber ein Zeitfenster schafft, um die spannende Vogelwelt am Vestre Tiplingan zu beobachten, ggf. für weiteres Abwettern oder für einen eventuellen derzeit noch nicht vorstellbaren Gipfelsturm auf den Kvigtinden.

                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 60_202308_NOR_Borgefjell_112.jpg
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ID: 3246266
                                              Rotnan mit Rainesfjellet im Hintergrund; nicht wirklich fotogen bei diesem Wetter...

                                              Kurz nach dem ich den Rotnan passiert hab fängt es dann doch wieder an zu regnen. Gut, es sah schon den ganzen Tag danach aus und war angekündigt. Als ab in die Regenhose die mir vermutlich später weiter im Tiplingdalen eh wegen Gestrüpp und Sümpfen helfen könnte. Ich folge dem Bach der von den Seen nördlich des Rotnan gespeist wird auf der orografisch linken Bachseite in nordwestlicher Richtung entlang des Rentierzauns. Dort wo der Rentierzaun nach Nordosten und der Bach nach Westen abknickt passiere ich den Bach problemlos und gehe in nördlicher Richtung. Ich bewege mich nun in einer wunderschönen Moränenlandschaft die sich von hier bis hinunter in das Tiplingdalen bis in etwa zur 750m-Höhenlinie zieht. Als Fan von "Moränenlandschaften" gefällt mir diese Landschaft sehr gut, aber leider zeigen sich keine Vögel, obwohl ich in dieser Landschaft damit gerechnet hätte... Auf den Moränenrücken komme ich gut vorwärts und nur an zwei Stellen müssen querlaufende Moränen mit tief eingeschnittenen Bächen gekreuzt werden. Das macht keine technischen Schwierigkeiten strengt aber doch etwas an. Leider regnet es weiterhin ausgiebig, so dass ich fast keine Bilder dieser tollen Landschaft machen kann.

                                              Das Tiplingdalen und das dahinter liegende Susenfjell prägen nun das Landschaftsbild, wobei durch den Regen und die tiefhängenden Wolken vieles von der wahrscheinlich schönen Landschaft nur zu erahnen ist. Auf den Moränenrücken sind mittlerweile Pfade zu erkennen denen ich durch erste Birken folge. Die Vegetation wird rasch dichter und bei ca. 750m NHN treffe ich auf sumpfiges Gelände. Am Rande der Sumpfflächen komme ich gut voran, wobei die Orientierung nicht ganz einfach ist. Hier und da ist auch ein wenig „bushwhacking“ angesagt. Schlussendlich dauert es aber nicht lange und ich stehe am Tiplingelva direkt an der Hängebrücke. Da hat die Navigation ja mal gut gepasst! Der Regen schwächt sich etwas ab und es tröpfelt nur noch ganz leicht, so dass ich eine kleine Pause unterhalb der Brücke an einem netten Rast-/ Lagerplatz am Fluss einlege. Darauf haben einige Mücken nur gewartet, das bei aufhörendem Regen sich jemand hier hinsetzt. Es sind allerdings nicht allzu viele Mücken, die sich an der Regenbekleidung abmühen und ich ignoriere diese einfach.

                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 61_202308_NOR_Borgefjell_112a.jpg
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Größe: 2,90 MB
ID: 3246267
                                              Moränenlandschaft zwischen Rotnan und Tiplingdalen.

                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 62_202308_NOR_Borgefjell_116.jpg
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Größe: 3,38 MB
ID: 3246268
                                              Tiplingdalen, Vestre Tiplingen und Susenfjellet im Hintergrund

                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 63_202308_NOR_Borgefjell_117.jpg
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Größe: 2,78 MB
ID: 3246269
                                              Tiplingelva, Blick flussaufwärts

                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 64_202308_NOR_Borgefjell_118.jpg
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Größe: 3,01 MB
ID: 3246270
                                              Gute Brücke über den Tiplingelva, Blick flussabwärts

                                              Der Regen wird wieder stärker so das ich meine Pause beende. Die Brücke über den Tiplingelva ist ganz unnorwegisch stabil und sicher, so dass ich diese entspannt quere. Hinter der Brücke geht es auf einen Pfad, der mich zunächst nach Norden führt. An einer Weggabelung (Karte "Ruffie") teilt sich der Pfad und ich folge diesem nach Südwesten bis zur Tiplingen Skogstua. Der Pfad ist an sich recht einfach zu laufen nur stellenweise etwas morastig. Unterwegs kreuzt ein Sperber meinen weg und etwas später kann ich ein paar Bergenten an einem kleinen See beobachten. Da der Regen aber hartnäckig bleibt gehe ich bald weiter.

                                              Ab der Tiplingen Skogstua schlage ich mich am Ufer des Vestre Tiplingen entlang nach Westen. Dem Uferbereich ist nicht so einfach zu folgen. Teilweise ragt das Weiden- und Birkendickicht fast bis in den See, so das ich dann diesen ausweiche. Dazu gilt es einigen Sümpfen auszuweichen.
                                              Im Bereich Tiplinghaugen ist Weiden- und Birkendickicht schwer zu durchdringen und erfordert ein ganz schönes Bushwhacking. An mehreren Stellen scheuche ich Moorschneehühner durch mein "gepolter" auf. Zwischendurch gibt es aber auch Stellen am Ufer wo das fortkommen gut geht und Spaß macht. Trotzdem werden meine Beine langsam schwer, die Lust schwindet und es ist bereits 18 Uhr durch. Ich habe nun fast alle Hütten am See passiert, aber bis zur Nationalparkgrenze werde ich es wohl nicht schaffen. Ich halte die Augen nach einem Zeltplatz offen und finde etwas später einen schönen Zeltplatz kurz hinter dem Auslass des kleinen Sees 674 unterhalb des Langtjønnas. Der Zeltplatz befindet sich auf einem Moränenhügel, gegenüber befindet sich die große Landzunge die weit in den See hineinreicht. Mit der Lage, Seeblick und einem kleinen Bach in der Nähe bin ich vollauf zufrieden. So läute ich nach 25km und über 9 Stunden Tagespensum den Feierabend ein.

                                              Da es noch regnet beeile ich mich mit dem Zeltaufbau und organisiere alles weitere wie Regensachen ausziehen, Zelt einrichten etc vom geschlossenen Vorzelt aus. Das ist dank meiner Körperabmessungen immer etwas mühsam, klappt jedoch weitgehend ohne alles einzusauen. Etwas später so gegen kurz vor 20 Uhr hört es auf zu regnen und ich nutze die Chance für etwas Körperhygiene. Danach koche ich mir ein schnelles Abendessen (Kapü mit Elchleder und Röstzwiebeln). Während ich esse kann ich mehrere Sterntaucher beobachten wie diese nach Nahrung suchen, herumfliegen und lautstark balzen. Einfach toll!
                                              🤩
                                              Es bleibt trocken, der Wind ist fast weg und „Überraschung“ die Mücken sind wieder da. Das hätte mich bei der Umgebung auch gewundert wenn es hier keine Mücken gegeben hätte. Da ich eh ziemlich müde bin ziehe ich mich ins Zelt zurück und beobachte von dort durch das Mückennetz das muntere Treiben der Sterntaucher, Mücken und „Knots“, bevor mir irgendwann die Augen zufallen….

                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 65_202308_NOR_Borgefjell_119.jpg
Ansichten: 875
Größe: 5,90 MB
ID: 3246271
                                              Zeltplatz am Vestre Tiplingen, Kvigtinden im Hintergrund

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                                              • Blahake

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                                                Fuchs
                                                • 18.06.2014
                                                • 1591
                                                • Privat


                                                #24
                                                Ich folge weiterhin mit großer Freude. Aber - keine Bilder von den Sterntauchern? War es zu regnerisch für die Kamera?

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                                                • Kondor
                                                  Gerne im Forum
                                                  • 29.12.2022
                                                  • 97
                                                  • Privat


                                                  #25
                                                  Zitat von Blahake Beitrag anzeigen
                                                  Ich folge weiterhin mit großer Freude. Aber - keine Bilder von den Sterntauchern? War es zu regnerisch für die Kamera?
                                                  Viel Regen und Kamera vertragen sich nicht so gut. Was ich damit meine kommt im folgende Teil, den ich in den nächsten Tagen hochlade... 😉


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                                                  • Goldi
                                                    Erfahren
                                                    • 11.09.2022
                                                    • 214
                                                    • Privat


                                                    #26
                                                    Ich verfolge gebannt deinen Bericht. Echt toll geschrieben, vielen Dank schon mal dafür. Und ich bekenne: Ich habe überhaupt keine Ahnung von den ganzen Vogelarten, die du aufzählst. Die meisten Namen habe ich noch nie gehört. Aber ich ziehe meinen Hut vor deiner Fachkenntnis und lasse mich von deiner Freude und Begeisterung mitreißen.

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                                                      Gerne im Forum
                                                      • 29.12.2022
                                                      • 97
                                                      • Privat


                                                      #27
                                                      Zitat von Goldi Beitrag anzeigen
                                                      Ich verfolge gebannt deinen Bericht. Echt toll geschrieben, vielen Dank schon mal dafür. Und ich bekenne: Ich habe überhaupt keine Ahnung von den ganzen Vogelarten, die du aufzählst. Die meisten Namen habe ich noch nie gehört. Aber ich ziehe meinen Hut vor deiner Fachkenntnis und lasse mich von deiner Freude und Begeisterung mitreißen.
                                                      Vielen Dank für das tolle Feedback. 😊 Eine Idee für diesen Reisebericht war auch etwas von der Natur und den dort oben vorkommenden Arten zu zeigen, die Namen bekannter zu machen und vielleicht auch die Mitlesenden dafür zu begeistern. Ich hoffe das der "Fach-Nerd" nicht zu oft mit mir durchgeht... 😄
                                                      Schön das du dabei bist!


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                                                      • Kondor
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                                                        • 29.12.2022
                                                        • 97
                                                        • Privat


                                                        #28
                                                        Tag 8 - So. 13.08.23: Vestre Tiplingan – Zwischen dem Regen soll man sich bewegen...


                                                        Aufgrund des langen Tages gestern gönne ich mir heute etwas mehr schlaf. Ausserdem ist Sonntag und da soll man bekanntlich ruhen. Als ich so gegen 8:30 Uhr wach werde ist es draußen zur Abwechslung trocken, angenehm warm und es geht nur wenig Wind. Die Idee für heute ist auf Vogelbeobachtungs- und Fototour am See und den umliegenden Sumpfgebieten zu gehen. Ich frühstücke entspannt mit Kaffee und Müsli, genieße den Blick dabei aus dem Schlafsack auf den See und einige Sterntaucher. Nach dem Frühstück werfe ich einen Blick auf meine immer noch ziemlich klamme Kamera samt Tasche. Der viele Regen gestern hat der Kamera nicht gutgetan. Da ist nicht viel getrocknet und leider ist die Nässe in das Gehäuse gekrochen. Mist! Die Kamera funktioniert nicht richtig, macht lautstarke ratternde Geräusche und fokussiert nicht. Damit sind keine Foto’s möglich. Ich schraube soweit möglich einige Teile auseinander und versuche diese zu trocknen. Schlussendlich lege ich die Kamera auf meinen Schlafsack im Zelt und hoffe das durch die Wärme im Zelt die Feuchtigkeit aus der Kamera geht. Mehr kann ich gerade nicht machen. Schade, ich hatte gehofft ein paar schöne Bilder v.a. von den Sterntauchern zu machen.

                                                        Um etwa halb 11 mache ich mich startklar und kurze Zeit später ziehe ich los. Zunächst folge ich dem Ufer nach Südwesten. Nach ca. 500m habe ich von der Südspitze des Ufers südlich des kleinen Sees 677 einen schönen Blick über den See mit seinen Inseln und dem Kvigtinden im Hintergrund. Ich gehe weiter zunächst entlang des Ufers, dann über einen Moränenrücken und treffe auf den See 674 der fast still dar liegt. Von dort kann ich einen entfernten Blick auf den Golvertinden erhaschen und es bietet sich ein wunderbares Fotomotiv.


                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 66_202308_NOR_Borgefjell_120.jpg Ansichten: 0 Größe: 4,00 MB ID: 3247723
                                                        Landschaft am Vestre Tiplingen; Kvigtinden links und Golvertinden rechts im Hintergrund.

                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 67_202308_NOR_Borgefjell_121.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,78 MB ID: 3247724
                                                        See 674 mit Gaarenestjahke und Golvertinden im Hintergrund.

                                                        Kurz hinter der letzten Hütte habe ich freien Blick über den See zum Kvigtinden. Der Kvigtinden bietet fast aus dem ganzen Teil den dich bisher bewandert habe einen guten Orientierungspunkt und immer ein nettes Fotomotiv. Zur Not auch mit dem Smartphone... 🤷‍♂️​ Etwas weiter westlich stosse ich auf die Nationalparkgrenze und mache das typische „Nationalpark-Børgefjell-Besucherfoto“. Ich geniesse das entspannte wandern am Ufer, beobachte dabei einige Sterntaucher, Rotschenkel sowie mehrere Trauer- und Bergentenfamilien mit Ihrem Nachwuchs. Auch Rentiere gibt es einige zu sehen. In diesem Teil gibt einige schöne Zelt- und Lagermöglichkeiten. Am Auslass aus dem Stortjønna stoppe ich meine Tour. Der Auslass ist an sich vermutlich nicht zu schwierg furtbar, aber ist mir für meinen kleinen Erkundungsgang heute zu anstrengend. Ich gönne mir eine kleine Snackpause und beobachte dabei ein Prachttaucherpärchen. Ach hätte ich doch eine funktionierende Kamera mit… *seufz* 😩

                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 68_202308_NOR_Borgefjell_122.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,15 MB ID: 3247722
                                                        Vestre Tiplingen mit Kvigtindmassiv. Der Gipfel mal wieder in den Wolken...

                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 69_202308_NOR_Borgefjell_123.jpg Ansichten: 0 Größe: 4,69 MB ID: 3247725
                                                        Das obligatorische Nationalparkgrenzen-Foto mit Kvigtinden im Hintergrund

                                                        Ich verlasse das Ufer des Vestre Tiplingen und gehe nun entlang des Stortjønnas zurück nach Osten. Den See 674 umrunde ich nördlich. Dabei muss ich einige Sumpfflächen ausweichen, teilweise auch kreuzen. Ich halte mich direkt nach Osten und muss weitere Sumpfflächen kreuzen. Die Sümpfe sind voll mit Moltebeeren, so dass ich fleißig anfange Beeren fürs Mittagessen und das nächste Frühstück zu sammeln. Dabei scheuche ich immer wieder Moorschneehühner auf. Dazu lassen sich in den Sümpfen, Birken-/Weidendickichten und den Ufern der kleinen Seen verschiedene Kleinvögel wie Bergfinken, Schafstelzen, Rot- und Wacholderdrosseln beobachten. Blaukehlchen dürfen natürlich auch nicht fehlen. 😊

                                                        Gegen 13 Uhr fängt es dann wieder an zu tröpfeln aber ich erreiche kurze Zeit später mein Zelt. Es regnet sich nun ein, so dass ich es mir mit einer heissen Tomatensuppe, einigen Snacks und Beeren gemütlich mache. In einer kurzen Regenpause geniesse ich bei offenem Zelt den Blick auf den See bei einer Tasse Tee mit Gebäck. Der Regen setzt jedoch wieder ein und hält sich dran. Ich verbringe den restlichen Tag mit Lesen, Podcasts oder Musik hören. Das letzte Highlight des Tages bietet das Abendessen in Form von Nudeln mit einer leckeren vegetarischen Bolognese. Danach hole ich mir über mein InReach einen neuen Wetterbericht. Dieser kündigt für die nächsten drei Tage noch mehr Regen und weitere Gewitter an. Das ist ja wirklich frustrierend! Gewitter und Regen hatte ich meiner Meinung nach genug und passen mir für meine weitere Route Richtung Masskard- und Bisseggvatnet gar nicht. Egal, damit muss ich morgen klarkommen. So drehe ich noch ein paar Schritte, geniesse das schöne Licht und den Moment. Danach ziehe ich mich zurück und beende den Tag mit guter Musik.

                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 70_202308_NOR_Borgefjell_125.jpg Ansichten: 0 Größe: 4,00 MB ID: 3247726
                                                        Blick aus dem Zelt auf den Vestre Tiplingen, Hundfjellet im Hintergrund, die nassen Stiefel zum auslüften draussen...

                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 71_202308_NOR_Borgefjell_126.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,90 MB ID: 3247727
                                                        InReach mit dem Wetterbericht für die kommenden drei Tage. Grauenvolle Aussichten!

                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 72_202308_NOR_Borgefjell_127.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,50 MB ID: 3247728
                                                        Abendstimmung über der Sumpflandschaft, im Hintergrund der Gaarenestjahke, Kvigtinden in den Wolken.

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                                                          Fuchs
                                                          • 18.06.2014
                                                          • 1591
                                                          • Privat


                                                          #29
                                                          Zitat von Kondor Beitrag anzeigen
                                                          ... Ich hoffe das der "Fach-Nerd" nicht zu oft mit mir durchgeht... 😄
                                                          Lass' dem ruhig freien Lauf, dem Fach-Nerd! Ich zumindest habe - trotz meines Avatars - keine Ahnung vom Federvieh im Fjäll und freue mich, wenn Du darüber schreibst!

                                                          Zitat von Kondor Beitrag anzeigen
                                                          Blaukehlchen dürfen natürlich auch nicht fehlen. 😊
                                                          Da finde ich es natürlich besonders schade, dass Deine Kamera gestreikt hat.

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                                                          • Kondor
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                                                            • 29.12.2022
                                                            • 97
                                                            • Privat


                                                            #30
                                                            Tag 9 - Mo. 14.08.23: Go West zum Austre Måsskardvatnet über die Båttjønnin


                                                            Ich werde wach und fühle mich wunderbar ausgeruht. In der Nacht habe ich bei leichtem Regen gut geschlafen. Ich öffne das Zelt und kann es kaum glauben. Die Sonne scheint, es ist windstill, das Fjell liegt strahlend vor mir, ein fantastischer Morgen. 🌞😃 Genau sowas habe ich gebraucht und das motiviert mich wieder. Nach einer erfrischenden Waschrunde am See genieße ich das schöne Wetter aus dem Schlafsack mit leckerem Kaffee und einem reichhaltigen, beeren-angereicherten Müsli. So liebe ich den Start in den Fjelltag! 😊

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ID: 3250295
                                                            So liebe ich meinen Fjell-Kaffee! 🤩

                                                            Nach dem Frühstück werfe ich einen Blick auf meine Kamera. Die Nässe ist fast vollständig weg und die Kamera funktioniert wieder. Es rattert zwar nochmal ein wenig, aber erste Bilder von meinen gefiederten Zeltnachbarn werden probiert. Es braucht zwar ein wenig bis alles wieder richtig eingestellt ist, aber schlussendlich gelingt mir zumindest ein taugliches Bild von der Blaukehlchen-Dame in meiner Nachbarschaft. 😊

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ID: 3250296
                                                            Blaukehlchendame in direkter Nachbarschaft

                                                            Danach mache ich mich startklar für den heutigen Tag aber leider zieht es wieder etwas zu während ich zusammenpacke. Gegen 9:30 Uhr breche ich auf und halte mich vom Zeltplatz in nordwestlicher Richtung. Ich möchte heute zum Nordostufer des Austre Masskardvatnet und die Route soll mich entlang von Simskard- und Nevelva, am Øvre Båttjønna vorbeiführen. Zunächst gehe ich über den größeren Moränenrücken 692 südlich vom Langtjønna, um den ein oder anderen Sumpf auszuweichen, was so semi-gut funktioniert. Mühsam sind die viele Birken und Weidenbüsche auf dem Weg, die einen gerade in Schwung erstmal wieder abbremsen und zum „bushwhacking“ nötigen. Als Stärkung müssen zwischendurch einige Moltebeeren gesammelt und sofort verzehrt werden. 😊 Die Verbindung zwischen Lang- und Kroktjønna ist recht einfach zu furten. Von hier steige ich in nordwestlicher Richtung den Hang hoch bis etwas oberhalb der 700m Höhenlinie bin, von wo ich einen sehr schönen Blick auf die Landschaft des Vestre Tiplingen habe. Von dort gehe ich in einem weiten Bogen um die sumpfigen Abschnitte und das Westende des Vestre Tiplingen herum. Unterwegs hängen an verschiedenen Stellen kleine Rentiergruppen ab.

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Name: 202308_NOR_Borgefjell_133.jpg
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ID: 3250297
                                                            Landschaft am Vestre Tiplingen mit Blick in Richtung des Simskarddalen.

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Name: 202308_NOR_Borgefjell_134.jpg
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ID: 3250298
                                                            Landschaft am Vestre Tiplingen, im Hintergrund das Hundfjell. Leider hat meine Kamera noch Schwierigkeiten mit den Lichtverhältnissen.

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Größe: 4,27 MB
ID: 3250299
                                                            Abhängende Rentiere am Vestre Tiplingen

                                                            Nun kommt der Simskardelva in meinen Fokus der zunächst ein breites Delta in den See und weiter oben eine tolle Flussaue mit Sümpfen, Nebenarmen und Kiesbänken ausbildet. So stelle ich mich einen natürlichen, wilden Flusslauf vor. Sowas gefällt mir sehr und ich könnte mir gut vorstellen hier nochmal bei mehr Sonnenschein vorbeizuschauen. 😊

                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 202308_NOR_Borgefjell_137.jpg
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Größe: 2,87 MB
ID: 3250300
                                                            Blick auf schöne Kiesbänke im Simskardelva kurz oberhalb des Mündungsdeltas. An dieser Stelle könnte der Fluss vermutlich gut zu furten sein.

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Name: 202308_NOR_Borgefjell_138.jpg
Ansichten: 565
Größe: 3,09 MB
ID: 3250301
                                                            Simskardelva mit umgebender Sumpflandschaft sowie mehreren Altarmen.

                                                            Fortsetzung folgt…

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                                                              Gerne im Forum
                                                              • 29.12.2022
                                                              • 97
                                                              • Privat


                                                              #31
                                                              Zitat von Blahake Beitrag anzeigen

                                                              Da finde ich es natürlich besonders schade, dass Deine Kamera gestreikt hat.
                                                              Ich hoffe das eine Bild der Blaukehlchendame entschädigt etwas... 😀

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                                                              • Blahake

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                                                                • 18.06.2014
                                                                • 1591
                                                                • Privat


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                                                                  • 97
                                                                  • Privat


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                                                                  Tag 9 - Mo. 14.08.23: Go West zum Austre Masskardvatnet über die Båttjønnin

                                                                  ... Fortsetzung...

                                                                  Der Übergang vom Vestre Tiplingen zum Nevelvdalen gestaltet sich nicht allzu schwierig. Einzig an wenigen steileren Bereichen mit Blockschutt und unterhalb liegendem Weidendickicht ist ein wenig Suche nach dem besten Weg nötig. Das Nevelvdalen schwingt sich sanft hinab Richtung Simskardelva und liegt nun wunderschön vor mir. Mein Weg führt mich das schöne Tal hinauf und dabei sind immer wieder Bereiche mit Sumpf oder Weidendickichten auszuweichen. Als ich im mittleren Teil des Tals bin zieht ein Steinadler über mich hinweg und nutzt die Thermik um aufzusteigen. Die Chance auf ein paar semi-gute Bilder lasse ich mir natürlich nicht entgehen. Nach einigen Minuten zieht der Steinadler nach Südosten ab und ich halte mich weiter in nordöstliche Richtung. Etwa an der 700m Höhenlinie furte ich den Nevelva relativ einfach und gehe die Ebene Richtung Nedre Båttjønna nach Westen. Unterwegs treffe ich auf einige interessante Pflanzen und während ich diese fotografiere schrecke ich eine Bekassine auf.

                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 202308_NOR_Borgefjell_141.jpg
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ID: 3250697
                                                                  Nevelvdalen – Blick etwa nach Südwest auf die Ebene des Nedre Båttjønna, sowie auf die Höhen 886, 850 und 869. Gut zu sehen der Einschnitt zum See 808. Im Hintergrund versteckt sich der Kvigtinden in den Wolken.

                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 202308_NOR_Borgefjell_144.jpg
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ID: 3250698
                                                                  Ausgewachsener Steinadler im Nevelvdalen​. Tolle und majestätisch anzuschauende Tiere. 😍 Das Bild wird dem Nature Photograhy Award aber wohl eher nicht gerecht werden... 😄

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Name: 202308_NOR_Borgefjell_139.jpg
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ID: 3250699
                                                                  Einer von vielen "Moorkönigen" aka Karlszepter im Nevelvdalen

                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 202308_NOR_Borgefjell_140.jpg
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ID: 3250700
                                                                  Sumpf-Blutauge im Nevelvdalen


                                                                  Als ich am Fuß des Taleinschnitts vom Nedre zum Ovre Båttjønna bin kündigt sich Regen an und der Himmel sieht ziemlich dunkel und bedrohlich aus. Im Hinterkopf habe ich die Wettervorhersage, die für heute Gewitter angekündigt hatte. Als „Gegenmaßnahme“ probiere ich heute mal etwas Neues aus denke ich mir. 💡 Ich will den Regen / Gewitter im Zelt aussitzen und dabei eine gemütliche Mittagspause einlegen. Etwa mittig im Anstieg an einem Wasserfall im Bereich einiger Moränenhügel finde ich eine schöne und geschützte Zeltstelle, so dass ich kurzentschlossen mein Zelt dort aufstelle. Gerade rechtzeitig bin ich fertig als es beginnt zu tröpfeln. Ich hüpfe ins Zelt und lege meinen Rucksack in die Apsis und warte erstmal ab ob der Regen zunimmt. Dabei esse ich ein paar Kekse und einen Müsliriegel. Der Regen lässt jedoch sehr bald wieder nach und die Sonne zeigt sich. Ich gehe aus dem Zelt und stelle fest das sich die dunklen Wolken zurückgezogen haben. Gut, dann war das wohl umsonst?! Umsonst?! Nein, denn ich koche mir einen leckeren Pudding und Kaffee als „Entschädigung“ für die Mühen…

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Name: 202308_NOR_Borgefjell_145.jpg
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ID: 3250701
                                                                  Blick auf die Ebene des Nedre Båttjønna, Nevelvdalen und Simskardelva. Die markante Kuppe des Rainesklumpen im Hintergrund gut zu erkennen.

                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 202308_NOR_Borgefjell_146.jpg
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ID: 3250702
                                                                  Wasserfall im Taleinschnitt zwischen Nedre zum Ovre Båttjønna

                                                                  Ich packe meinen Kram wieder zusammen und steige weiter auf. Die Landschaft um die beiden Båttjønnin gefällt mir richtig gut. Als ich am Ovre Båttjønnin ankomme fängt es dann doch wieder an zu regnen. Der Regen kommt jetzt im Übrigen seit zwei Tagen eher aus Südwestlicher Richtung und nicht mehr von Osten… 😜 Allerdings ist es zum Glück nur ein Schauer und ich lasse mir davon die Laune nicht verderben, sondern beobachte verschiedene Enten und Watvögel die sich am und auf dem See rumtreiben. Mein Weg führt mich nach Nordwesten am See und entlang des Bacheinschnitts am Båttjønnryggen vorbei. Ich folge dem Bach bis zu den kleinen 880er Seen, von wo aus ich einen netten Blick auf den Golvertinden erhaschen kann. Von dort halte ich mich dann nach Westen Richtung Simskardelva. Von meinem Weg kann ich etwas unterhalb eine günstige Furtstelle im Bereich zweier Inseln etwa bei der 850 Hm-Linie erkennen. Die Furt ist relativ gut zu machen, das Wasser geht bis etwas unterhalb meiner Knie, fließt aber recht langsam und dazu besteht das Sediment hauptsächlich aus kleinen Steinen wo man gut durchkommt. Auf der Gegenseite angekommen beobachte ich gegenüber am anderen Hang eine etwa 20-köpfige Rentierherde während ich meine Stiefel anziehe.

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Name: 202308_NOR_Borgefjell_149.jpg
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ID: 3250703
                                                                  Blick auf den Golvertinden vom Ovre Båttjønna

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                                                                  Furt am Simskardelva, im Hintergrund der Taleinschnitt führt zum Austre Masskardvatnet, Kvigtinden in den Wolken.

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Name: 202308_NOR_Borgefjell_151.jpg
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ID: 3250705
                                                                  Bild Furt am Simskardelva, Blick Flussaufwärts zum Simskardfjellet

                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 202308_NOR_Borgefjell_154.jpg
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ID: 3250706
                                                                  Bild Obere Simskardelva, Simskardfjellet mit Simskardvannet zu Füssen

                                                                  Mein weiterer Weg führt mich erst nach Westen den Hang hoch und dann den Bacheinschnitt folgend bis zum Pass. Kurz bevor ich diesen erreiche fängt es wieder an zu Regnen. Zum Glück ist es nur ein weiterer kurzer Schauer. Der Übergang zum See 958 und weiter zum Austre Måsskardvatnet ist einfach zu gehen. Es ist mittlerweile später Nachmittag und die Lust sowie Energie schwindet Zusehens, so dass ich gerne am Austre Måsskardvatnet mein Zelt aufstellen würde. Bei der Recherche hatte ich herausgefunden, dass es am Nordostende gute Möglichkeiten geben soll. Am See angekommen finde ich dann auch dort recht schnell eine geeignete Stelle etwas oberhalb vom Ufer auf einem Balkon direkt an einem kleinen Tümpel und teilweise windgeschützt. Somit läute ich nach etwa 18 km den Feierabend ein und baue schnell mein Zelt auf. Der Platz gefällt mir auf Anhieb und der Ausblick auf die Landschaft ist atemberaubend schön. Ich bin zufrieden und freue mich nach etwas Körperpflege auf ein schnelles „Balkan-Reistopf“-Fertiggericht. Danach streune ich noch etwas umher und genieße die schöne Abendstimmung in dieser tollen Landschaft, bevor ich mich geschafft ins Zelt lege.

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Name: 202308_NOR_Borgefjell_155.jpg
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ID: 3250707
                                                                  Übergang vom Pass zum Austre Masskardvannet, Masskardfjellet und Rørskardtinden wolkengekrönt

                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 202308_NOR_Borgefjell_158.jpg
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Größe: 3,57 MB
ID: 3250708
                                                                  Abendstimmung Austre Måsskardvannet, der Berg 1394 des Kvigtindmassivs im Hintergrund, links der Übergang nach Südost.

                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 202308_NOR_Borgefjell_159.jpg
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ID: 3250709
                                                                  Zeltplatz am Nordostufer des Austre Måsskardvannet. Blick Richtung Mevsdurrie, Måsskardfjellet und Kvigtinden, die sich in den tiefhängenden Wolken verstecken.

                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 202308_NOR_Borgefjell_160.jpg
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Größe: 3,21 MB
ID: 3250710
                                                                  Abendstimmung am Austre Måsskardvannet. Blick Richtung Mevsdurrie und Übergang ins Bisseggskardet im Hintergrund. Biseggen und Rørskardtinden kurzzeitig fast wolkenfrei.

                                                                  Als mich fast der Schlaf übermannt höre ich draußen leise Geräusche und ein leises bellen. Ich bin sofort wieder hellwach, greife meine Taschenlampe und versuche mich lautlos und „leichtfüssig“ aus dem Zelt zu schälen. Raschel, Raschel, Rumpel, Lärm, ich bin draussen. Dort sehe ich nur noch einen kleinen Schatten weglaufen und höre mehrere jaulende Töne. Ein Polarfuchs! Ich gehe ein paar Schritte in die Richtung, höre wieder dieses Bellen und versuche mit der Kopflampe in die Richtung zu leuchten, sehe den Fuchs aber nicht. Ich warte noch ein paar Minuten in der Dunkelheit, aber der Fuchs ist bereits untergetaucht. Schade, aber auch so eine tolle Begegnung, mit der ich zufrieden nach einem langen und ereignisreichen Tag in den Schlaf entschwinde…

                                                                  Kommentar


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                                                                    Gerne im Forum
                                                                    • 29.12.2022
                                                                    • 97
                                                                    • Privat


                                                                    #34
                                                                    Sorry Doppelpost...
                                                                    Zuletzt geändert von Kondor; 29.03.2024, 21:40.

                                                                    Kommentar


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                                                                      Anfänger im Forum
                                                                      • 09.02.2024
                                                                      • 33
                                                                      • Privat


                                                                      #35
                                                                      Hi Kondor,

                                                                      habe dein Bericht gerne gelesen und hoffe das die Fortsetzung bald folgt ☺

                                                                      Kommentar


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                                                                        Gerne im Forum
                                                                        • 29.12.2022
                                                                        • 97
                                                                        • Privat


                                                                        #36
                                                                        Zitat von Dado Beitrag anzeigen
                                                                        Hi Kondor,

                                                                        habe dein Bericht gerne gelesen und hoffe das die Fortsetzung bald folgt ☺
                                                                        Hei Dado,
                                                                        vielen Dank und schön das du dabei bist. Über die Osterzeit hatte ich viel um die Ohren, aber morgen geht es hier voraussichtlich weiter.

                                                                        Kommentar


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                                                                          Gerne im Forum
                                                                          • 29.12.2022
                                                                          • 97
                                                                          • Privat


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                                                                          Tag 10 - Di. 15.08.24: Vom Austre Måsskardvatnet zum Nordre Bisseggvatnet




                                                                          Gut geschlafen und noch beseelt von der Polarfuchsbegegnung freue ich mich auf den neuen Tag, der mich zunächst mit Sonnenschein und kaum Wind begrüßt. Herrlich! Ich genieße mein Müsli in der Sonne und es ist angenehm mit etwas über 10° C. Sollte es heute wider Erwarten zum Wetterbericht möglich sein auf den Kvigtinden hoch?! Beim ersten Kaffee beantwortet sich die Frage für mich, da der Wind auffrischt, es langsam aber stetig zuzieht und der Kvigtinden bald mal wieder in den Wolken verschwindet. Die Wolkensituation sieht nicht sehr stabil aus und ist mir zu unsicher für diesen Solo-Gipfelsturm, zumal ich die schlechten Aussichten vom Wetterbericht im Hinterkopf habe. Ich entscheide mich dazu heute zum Nordre Bisseggvatnet weiterzuziehen und packe meinen Kram zusammen.

                                                                          Ich wandere zunächst am Ostufer entlang nach Süden, passiere dabei eine Hütte und treffe am Südostufer auf ein paar geeignete Zeltplätze. Ich halte mich nun grob nach Westen immer recht nah am Ufer des Sees. Der Weg findet sich zunächst recht einfach und das Gelände ist gut zu gehen. Etwa nach der halben Seestrecke ändert sich die Landschaft etwas und entwickelt sich zu einem spannenden Labyrinth mit vielen kleinen Seen, Moränenrücken und kleinen Bächen. Ein ums andere Mal muss ich meinen Kurs leicht korrigieren da entweder eine Geländekante, ein See oder aber morastiges Terrain auftaucht, aber irgendwie findet sich immer recht schnell der richtige Weg. Im Süden kommt nun der Einschnitt zwischen Kvigtinden und Måsskardfjellet mit dem von mehreren Schneefeldern gespeisten Bach immer näher, der auch meine Aufstiegsroute zum Kvigtinden gewesen wäre. Ich gönne mir einen sehnsüchtigen Blick auf den gerade wolkenfreien Gipfel, stelle aber gleichzeitig fest das von Westen den Wolken nach zur urteilen sich wohl Regen ankündigt.


                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 202308_NOR_Borgefjell_161.jpg Ansichten: 0 Größe: 6,30 MB ID: 3252704
                                                                          Blick vom Zeltplatz am Austre Måsskardvatnet auf Måsskardfjellet, Rørskardtind und Bisseggen. Endlich ein Sonnenfoto mit blauem Himmel!

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 202308_NOR_Borgefjell_164.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,45 MB ID: 3252705
                                                                          Kvigtinden-Gipfel und eine der möglichen Aufstiegsrouten links vom Bach.

                                                                          Mein Weg führt mich südlich vom Moevsdurrie weiter nach Westen durch diese schöne Landschaft. Dort treffe ich bald auf besagten Bach vom Kvigtindmassiv, den ich im Bereich einer Feuchtwiese quere, dort wo sich der Bachlauf gabelt. Die Furt ist unschwierig und in Stiefeln zu bewältigen. Etwas später gerät der Vestre Måsskardvatnet in mein Blickfeld. Es geht langsam auf Mittag zu und mein Magen meldet sich. Am Zufluss des Verbindungflusses vom Austre zum Vestre Måsskardvatnet lege ich eine kleine Mittagspause ein. Hier finden sich einige Zeltstellen und theoretisch auch Möglichkeiten den Fluss zu furten, wenn man das denn möchte. Ich möchte das nicht sondern lieber im Trockenen meine Mittagspause geniessen. Da macht der Wettergott aber nicht mit, sondern schickt mir einen Regenschauer, so dass ich meinen Kram zusammenraffe und weitermarschiere. Ich wandere nun am Ufer des Sees durch etwas feuchteres Gelände das von den typischen alpinen Wollgräsern geprägt ist. Während des Schauers kann ich mehrere Eisenten-Familien auf dem Vestre Måsskardvatnet beobachten, die sich zu einer langen Kette aufgereiht haben und den See durchschwimmen. Schön!

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 202308_NOR_Borgefjell_168.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,64 MB ID: 3252706
                                                                          Ostufer des Vestre Måsskardvatnet am Zufluss, Bisseggen im Hintergrund.

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 202308_NOR_Borgefjell_170.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,55 MB ID: 3252707
                                                                          Wollgras-geprägte Landschaft am Vestre Måsskardvatnet kurz vor dem Übergang zum Bisseggskardet mit Bisseggen im Hintergrund.

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 202308_NOR_Borgefjell_171.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,79 MB ID: 3252708
                                                                          Mehrere Eisenten-Familien schwimmen gemeinsam auf dem Vestre Måsskardvatnet.

                                                                          Der Schauer lässt gerade rechtzeitig nach bevor ich den Übergang zum Bisseggskardet angehe, es bleibt jedoch etwas trüb und bedeckt. Dennoch finde ich die Aussicht ins Bisseggskardet grandios!😃 Der Fluss aus dem Måsskarddalen fliesst in mehreren Kaskaden rauschend ins Tal und vereinigt sich dort mit dem von Süden kommenden Fluss zum Bisseggelva. Bei klarem Wetter könnte man sicherlich gut bis zum Lomsdal-Visten-Nationalpark schauen, aber ich sehe nur angedeutet ein paar schneebedeckte Hügel in der Entfernung. Ich geniesse den Anblick ein paar Minuten und setze dann meinen Weg in südwestlicher Richtung fort. Der Übergang gestaltet sich nicht so einfach. Der Hang ist steil, felsig und der Weg nicht immer direkt zu finden. Ich hangel mich quer am Hanfg entlang und versuche möglichst viel Höhe zu behalten. Wuuusch, Knacks, Rumms! Autsch, das tat Weh! *auaaa* Als ich gerade meinen Fuß aufsetzen will reist die gesamte Grassode unter mir ab. Ich versuche den Sturz mit meinem Wanderstock aufzufangen, aber dieser will mein Gewicht samt Rucksack nicht mehr halten und bricht glatt durch, so dass ich ziemlich unsanft auf meinen Hintern und Ellbogen knalle. Nach kurzem Schütteln und check atme ich auf. Alles noch heil, ausser vielleicht ein paar blauen Flecken?! Ich betrachte den Wanderstock und stelle fest, dass dieser gebrochen und definitiv nicht mehr zu gebrauchen ist. So packe ich die Wanderstockreste an meinen Rucksack und hangle mich mit einem Stock langsam hangabwärts weiter nach Südwest.

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 202308_NOR_Borgefjell_174.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,65 MB ID: 3252709
                                                                          Måsskardelva und Bisseggelva im Bissegskardet.

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 202308_NOR_Borgefjell_177.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,64 MB ID: 3252710
                                                                          Bissegskardet in seiner ganzen gletschergeprägten U-Form. 🤩Im Hintergrund die schneebedeckten Berge des Lomsdal-Visten-Nationalparks.

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 202308_NOR_Borgefjell_175.jpg Ansichten: 0 Größe: 5,46 MB ID: 3252711
                                                                          Der Wanderstock ist wohl hinüber. Nach fast 8 Jahren gute Dienste wollte ich mir eh bald neue kaufen… *schulterzuck*

                                                                          Kurz bevor ich auf den Bach vom Bisseggpass stoße halte ich mich nach Süden. Von oben betrachtet war mein Plan links vom Bach aufzusteigen. Hier unten erscheint mir aber der Moränenrücken am rechten Ufer deutlich sinnvoller, so dass ich den Bach an einer günstigen Stelle etwas unterhalb der 910 Hm-Linie unproblematisch quere. Der Anstieg zum Pass ist dann sowohl aufgrund der Steigung als auch wegen Geröll und einiger zu querender nasser Granitplatten anstrengend. Kurz vorm Pass ist eine Geländekante, so dass ich wieder auf die andere Bachseite wechseln muss, was hier aber keine Herausforderung darstellt. Am Pass angekommen bietet sich mir ein toller Blick auf den Nordre Bisseggvatnet. 😃 Da ich gut in der Zeit liege gönne ich mir eine Pause, esse einen Müsliriegel und geniesse den Ausblick. Netterweise leistet mir ein Sandregenpfeifer etwas Gesellschaft. 😊

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 202308_NOR_Borgefjell_178.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,96 MB ID: 3252712
                                                                          Aufstieg zum Pass. Mein Weg führte mich zunächst auf dem Moränenrücken hoch. Im oberen Teil sind einige Granitplatten und kleinere Geländestufen zu überqueren.

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 202308_NOR_Borgefjell_181.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,98 MB ID: 3252713
                                                                          Nordre Bisseggvatnet, Blick nach Südwesten. Im Hitnergrund der Kråthjoehtjahke. In der rechten Bildhälfte sieht man den Pass zum See 985 und das davor liegende Schneefeld.

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 202308_NOR_Borgefjell_180.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,88 MB ID: 3252714
                                                                          Sandregenpfeifer an der Passhöhe.

                                                                          Vom Pass aus habe ich bereits einige Zeltmöglichkeiten entdeckt. Beim kurzen Abstieg komme ich an einer richtig guten Zeltmöglichkeit vorbei, die sich auf einer Art Balkon etwas oberhalb vom See befindet. Viel Gras, eine Aussicht über den gesamten See samt Zuwegungen, eine bereits von anderen Wanderern errichtete Kochstelle und Windschutz von 2 Seiten sind nach meinem Geschmack. Nach etwas über 12 km, kurzem hin und her beschließe ich diesen Platz zu nehmen und ich richte mich schnell häuslich ein. Der Wind ist mittlerweile fast völlig abgeflaut und es ist relativ mild mit ca. 15° C, so dass ich beschließe den Kiesstrand für ein kurzes Bad im See und anschließender Haarwäsche zu nutzen. Das Wasser ist kalt, erfrischend und tut doch sehr gut. Danach koche ich mir ein vegetarisches Tomatencouscous mit Cashewnüssen und viel Parmesan. *mjam*😊 Während des Kochens beobachte ich einen Wanderer der über den Pass vom See 985 absteigt. Es ist der erste Mensch seit 3 Tagen den ich sehe. Während ich spüle und in der Gegend herumschaue findet derjenige seinen Zeltplatz am kiesigen Strand am Westufer. Ich lasse denjenigen unbeobachtet sein Zelt aufbauen und geniesse die Aussicht auf die Umgebung, beobachte dabei den ein oder anderen Vogel und im Zelt beende ich den Tage mit Tagebuch schreiben und mit Musikhören.

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 202308_NOR_Borgefjell_182.jpg Ansichten: 0 Größe: 4,73 MB ID: 3252715

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 202308_NOR_Borgefjell_183.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,19 MB ID: 3252716
                                                                          Zeltplatz und ein Selfie an selbigem.
                                                                          Zuletzt geändert von Kondor; 09.04.2024, 21:23.

                                                                          Kommentar


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                                                                            Anfänger im Forum
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                                                                            • 33
                                                                            • Privat


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                                                                            Schön das du wieder gefunden hast Zeit zu schreiben, freue mich bestimmt wie viele andere in diesem Forum auf die weiteren Berichten und schönen Fotos ☺️

                                                                            Kommentar


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                                                                              Anfänger im Forum
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                                                                              • 40
                                                                              • Privat


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                                                                              Ich oute mich mich als eine
                                                                              der vielen anderen. Schöner Bericht über eine tolle Tour, die ich immer auf der Karte nach verfolge.

                                                                              Kommentar


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                                                                                Gerne im Forum
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                                                                                • 97
                                                                                • Privat


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                                                                                Zitat von Poro Beitrag anzeigen
                                                                                Ich oute mich mich als eine
                                                                                der vielen anderen. Schöner Bericht über eine tolle Tour, die ich immer auf der Karte nach verfolge.
                                                                                Vielen Dank, das freut mich. Schön das du weiter dabei bist. Weiter geht es gleich dann auch hier...
                                                                                Zuletzt geändert von Kondor; 12.04.2024, 21:51.

                                                                                Kommentar


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                                                                                  • 97
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                                                                                  Tag 11 - Mi. 16.08.24: Nordre Bisseggvatnet – Über Regen aufregen bringt keinen Segen


                                                                                  Der Regen kam über Nacht, mit Macht und sorgt dafür das ich mal wieder ausschlafen kann. Als Ornithologe wird man oft auf seine Geduld hin geprüft, aber so langsam ist die Geduld aufgebraucht und ich bin ob des neuerlichen kräftigen Regens konsterniert. Der 10. Tag mit Regen und widrigem Wetter empfinde ich als anstrengend. *hach* Eigentlich hatte ich mir für heute einen Aufstieg auf den Bisseggen oder den Rørskardtinden bei passendem Wetter vorgenommen, bei dem Regen und tiefhängenden Wolken wird das jedoch erstmal nichts. Vielleicht hilft der leichte Wind die Regenwolken zu vertreiben?! Ich nutze die Liegezeit für mehr als einen Kaffee und zum Lesen. Soweit ich das aus dem Schlafsack beurteilen kann liegt mein Zeltplatznachbar am anderen Seeufer scheinbar auch noch im Zelt und harrt dem schlechten Wetter.

                                                                                  Gegen 11 Uhr hört es auf zu regnen, aber die Wolken hängen sehr tief. Ich überlege kurz, verwerfe dann aber einen Gipfelaufstieg. Auch wenn es schwerfällt und nervt, was soll ich da oben bei dem Wetter?! Mein Alternativprogramm sieht einen Spaziergang um den See zum Nordufer des Sødre Bisseggvatnet ohne Zelt vor. Ich mache mich wanderfertig mit Regenhose und -jacke und wähle dazu den Weg östlich um den See, der meist recht einfach zu laufen ist. Zwischendurch setzt etwas Nieselregen ein und die Wolken bleiben tief. Auf dem Weg nach Süden sehe ich kein einziges Lebenszeichen von irgendwelchen Tieren. Die haben sich bei dem Wetter wohl verkrümelt... Am Südufer angekommen finde ich einen netten Strand, der aber kaum geeignete Zeltmöglichkeiten bietet. Dafür kann ich einen Blick in das Kar vom Kvigvanet werfen, dass von unten ganz spannend aussieht mit seinen steilen schwarzen Granitwänden. Ich gehe noch ein Stück weiter bis zum Auslass aus dem See, der hier recht einfach gequert werden könnte wenn man möchte. Von hier bietet der Blick nach Süden Richtung Sødre Bisseggvatnet ein schönes Landschaftspanorama trotz des grauen Wetters. Von hier betrachtet scheint es gute Zeltmöglichkeiten im Bisseggdalen und am Nordufer des S. Bisseggvatnet zu geben, die ich allerdings auf dieser Tour wohl nicht in Anspruch nehmen werde.

                                                                                  Da sich neuer Regen ankündigt mache ich mich auf dem Weg zurück zum Zelt. Auf halber Strecke kommt mir mein „Zeltnachbar“ entgegen. Wir grüßen uns und plaudern kurz. Dieser ist aus Dänemark, zum Angeln hier und ist vor ein paar Tagen von Majavatn gestartet. Wir tauschen uns etwas über die Routen und die derzeitige Witterung aus, bevor wir aufgrund des einsetzenden Regens uns voneinander verabschieden. Der Wind hat nun spürbar aufgefrischt, auf Nordwest gedreht und bringt dicke Regenwolken mit. Ich beeile mich, komme aber gut nass am Zelt an. Es ist in der Zwischenzeit merklich abgekühlt und das Thermometer im Zelt zeigt nur etwas über 5° Grad an. Schnell die Regensachen aus und rein ins Zelt. Dort koche ich mir eine heisse Suppe und gönne mir etwas Motivationsschokolade. Danach verkrieche ich mich im Schlafsack zum Aufwärmen, Podcast und Musik hören. Daran ändert sich den Rest des Tages nichts mehr. Einzige Unterbrechung ist das Abendessen in Form von Lauch-Kartoffelpürree mit Röstzwiebeln und Dörrfleisch. Das hilft jedoch nur begrenzt die Stimmung zu heben. Es locken erste Gedanken an eine heiße Dusche, leckeres Essen samt Bier und einem warmen Bett...

                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 202308_NOR_Borgefjell_185.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,82 MB ID: 3253238
                                                                                  Blick vom Auslass des Nordre Bisseggvatnet nach Norden auf Bisseggen und Rørskardtind, die beiden in den Wolken liegen. Rechts der Pass ins Bisseggskardet.

                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 202308_NOR_Borgefjell_187.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,95 MB ID: 3253239
                                                                                  Bissidurrie und Sødre Bisseggvatnet fotografiert vom Auslass des Nordre Bisseggvatnet. Im Hintergrund das Gaksfjellet. Mehr Bilder habe ich an diesem Tag leider nicht gemacht...



                                                                                  Kommentar


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                                                                                    • 97
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                                                                                    Tag 12 - Do. 17.08.24: Via Rørskardaksla und Rørskardvatnet zum Storelvdalen



                                                                                    Früh auf, jedoch nix mit Sicht! 😑 Es sind Wolken und Nebel tief ins Tal gezogen und es ist Arschkalt. *brrr* Ich möchte heute zum Storelvdalen weiterziehen und für den Weg dahin habe ich mir die Überquerung der Rørskardaksla zum Ø​vre und Nedre Rørskardvatnet vorgenommen. Da somit zwei Pässe zu queren sind, hatte ich ja auf gutes Wetter gehofft. Bei der Suppe draussen brauche ich aber erstmal nicht daran zu denken und kann froh sein, wenn es soweit aufklart das ich zumindest den einen Pass zum See 985 gut machen kann. Von dort könnte ich dann über die „Normalroute“ durch das Kråhtjøedurrie direkt ins Storelvdalen absteigen. Nach einem ausgiebigen Frühstück packe ich meinen Kram soweit zusammen außer Schlafsack, Isomatte, Daunenjacke und Zelt. Danach lege ich mich für eine Weile wieder in meinen Schlafsack, beobachte den Nebel der sich mal hebt, dann senkt und lausche Musik. Es ist richtig „uselig“ und zum Wetter passt die westnorwegische Wetterbeschreibung „gråokalt“.

                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 202308_NOR_Borgefjell_188.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,83 MB ID: 3253791
                                                                                    Der Pass zum See 985 in dicken Nebel gehüllt.

                                                                                    Gegen 10:30 Uhr hat sich der Nebel soweit angehoben das der Pass zum See 985 gut zu erkennen ist, so dass ich beschließe aufzubrechen. Ich steige direkt am Zeltplatz etwa 50 Hm den Hang hoch bis zu einem grasigen Band, dem ich nach Südwesten folge. Kurz bevor ich mehrere kleine Seen erreiche steige ich noch etwas höher auf und finde dort einen einfachen Weg an den Seen vorbei, der mich gut durch eine Lücke im Schneefeld bis zur Passhöhe auf etwa 1060 Hm führt. Am Pass angekommen scheuche ich ein paar Schneeammern auf, die dort nach Nahrung suchen. Der Name passt zu diesen kleinen Sperlingsvögeln, denn Schneeammern findet man häufig in den kargen Bereichen um Schneefelder und in den höchsten Lagen im Fjell. Vor mir liegt jetzt der See 985 in seiner ganzen Pracht. Rechts am Hang sind mehrere große Schneefelder zu sehen und dahinter der Einschnitt zum See 1037 Hm. Auf dieser Seite des Passes ist der Nebel nicht so dicht und es klart langsam auf. Bei einer kurzen Pause entdecke ich einen schönen sternblütigen Steinbrech zwischen all dem Schotter und Geröll.

                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 202308_NOR_Borgefjell_192.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,35 MB ID: 3253792
                                                                                    Blick von der Passhöhe zurück auf den Nordre Bisseggvatnet. Gefühlt kann man die Wolken fast berühren…

                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 202308_NOR_Borgefjell_193.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,15 MB ID: 3253793
                                                                                    Der See 985 Hm. Im Hintergrund Ausläufer der Rørskardaksla. Rechts hinter dem Schneefeld der Aufstieg zum See 1037 Hm, links der Einschnitt zum Kråhtjøedurrie​.

                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Schneeammer.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,08 MB ID: 3253794
                                                                                    Ein Schneeammerweibchen in seinem gerölligen Lebensraum an der Passhöhe.

                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 202308_NOR_Borgefjell_194.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,19 MB ID: 3253795
                                                                                    Sternblütiger Steinbrech an der Passhöhe

                                                                                    Der Weg nördlich um den See 985 gestaltet sich recht einfach trotz des vielen Gerölls und ich nutze die Möglichkeit nach Tieren Ausschau zu halten. Es dauert nicht lange und ich scheuche ein paar Alpenschneehühner und zwei Sandregenpfeifer auf. Diese verschwinden schnell so das mir kein Foto gelingen will. Danach bleibt es dann still und es zeigt sich erstmal kein Vogel mehr. Dafür halten sich auf der gegenüberliegenden Anhöhe am anderen Seeufer ein Dutzend Rentiere auf. Ich komme nun zu den Bacheinschnitten unterhalb des Sees 1037, die sich über felsige Stufen und plattiges Terrain in den See 985 ergießen. Ich glaube Borgman hatte damals diese Route hier von der anderen Seite her gewählt und hat mich zu dieser Routenwahl inspiriert. Danke an dieser Stelle! Dummerweise habe ich mir die Route von ihm nicht gut genug gemerkt wie er die Passage angegangen ist. Von unten erscheint mir ein Aufstieg mit ca. 50m Abstand zu den Bächen am einfachsten zu sein. Der Anstieg auf den Granitplatten gestaltet sich dann dort auch gut machbar. Weiter oben kreuze ich die Bäche in einem leichten Bogen und folge dem westlichsten bis zum See 1037 Hm.

                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 202308_NOR_Borgefjell_196.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,73 MB ID: 3253796
                                                                                    Bäche und Aufstieg am Einschnitt zum See 1037

                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 202308_NOR_Borgefjell_197.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,95 MB ID: 3253797
                                                                                    Kleine Seen an der Passhöhe unterhalb vom See 1037. Schön wie klar das Wasser ist!

                                                                                    Der See 1037 liegt beinahe ruhig dar umgeben von Geröll, Fels und Schneefeldern. Zusammen mit dem sich langsam auflösenden Nebel wirkt die Landschaft karg, einsam und abgeschieden. Ich überlege ob ich nördlich oder südlich um den See gehe. Die nördliche Route scheint kürzer zu sein und ich sehe zunächst kein Schneefeld im Gegensatz zum auf der südlichen Seite liegenden Schneefeld. Ich wähle die nördliche Route und quere den Auslass aus dem See. Zunächst komme ich gut voran bis ich eine kleine Nase erreiche. Dort stelle ich fest, dass meine Routenwahl vielleicht doch nicht so super war… Direkt hinter der Nase liegt ein großes Schneefeld das über einen Bach führt. Ein weiteres Schneefeld befindet sich am Nordhang, der deutlich steiler und gerölliger ist als der Südhang. Ich schaue mir das ganze in Ruhe an und überlege ob die Route sicher begehbar ist oder ich besser die Südroute wähle. Das Schneefeld über den Bach ist sehr dick und scheint stabil zu sein. Das Schneefeld am Hang kann ich nicht queren weil zu steil, allerdings gibt es eine Lücke in einer etwas weniger steilen Stelle wo ich durch könnte. Ich gehe somit weiter der gewählten Route und das Schneefeld am Bach stellt sich als meterdick und stabil heraus. Danach geht es am abschüssigen und gerölligen Hang entlang. Aufgrund des teilweise losen Gerölls bin ich sehr achtsam und vorsichtig. Einmal gibt ein ganzer Schwung Geröll unter mir etwas nach, trägt mich aber noch. Das zweite Schneefeld quere ich gut oberhalb und bin froh das es diese Lücke hier gibt. Die restlichen Meter bis zum Ende des Sees sind unproblematisch. Dort angekommen gönne ich mir eine Pause, geniesse die Aussicht, esse einen Riegel und ein paar Nüsse. Beim nächsten mal würde ich die andere Seeseite als Route wählen...

                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 202308_NOR_Borgefjell_198.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,48 MB ID: 3253798
                                                                                    See 1037 vom Nordwestufer. Unterhalb erkennt man den steilen Hang und das steile Schneefeld. Im Hintergrund am anderen Ufer das flache Schneefeld.

                                                                                    Fortsetzung folgt…
                                                                                    Zuletzt geändert von Kondor; 15.04.2024, 19:50.

                                                                                    Kommentar


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                                                                                      #43
                                                                                      Lieber Kondor,
                                                                                      jetzt „oute“ ich mich auch mal als stille Mitleserin, die Deinen Bericht schon seit einiger Zeit - wie auch schon andere - mit Freude verfolgt! Besonders die Vogelbilder und Bezeichnungen gefallen mir. Ich finde das überhaupt nicht „nerdig“ und finde es toll, endlich mal etwas über den Goldregenpfeifer (in meinem Bericht noch „ein-Ton-Vogel“) hinaus zu lernen.
                                                                                      Bin schon gespannt, wie es weitergeht, auch mit dem Wetter.
                                                                                      zilka

                                                                                      Kommentar


                                                                                      • Kondor
                                                                                        Gerne im Forum
                                                                                        • 29.12.2022
                                                                                        • 97
                                                                                        • Privat


                                                                                        #44
                                                                                        Zitat von zilka Beitrag anzeigen
                                                                                        Lieber Kondor,
                                                                                        jetzt „oute“ ich mich auch mal als stille Mitleserin, die Deinen Bericht schon seit einiger Zeit - wie auch schon andere - mit Freude verfolgt! Besonders die Vogelbilder und Bezeichnungen gefallen mir. Ich finde das überhaupt nicht „nerdig“ und finde es toll, endlich mal etwas über den Goldregenpfeifer (in meinem Bericht noch „ein-Ton-Vogel“) hinaus zu lernen.
                                                                                        Bin schon gespannt, wie es weitergeht, auch mit dem Wetter.
                                                                                        zilka
                                                                                        Liebe Zilka,
                                                                                        vielen Dank für das tolle Feedback und schön das du dabei bist. 😊
                                                                                        Was wäre das Fjell ohne das monotone Pfeifen des Goldregenpfeifers?! 🤩 Vielleicht bekommt der "Ein-Ton-Vogel" aber auch noch einen Platz in dieser Geschichte. Und das Wetter bleibt in jedem Fall ein Thema. Dann werde ich gleich mal hier weiter Schreiben und "nerden"...
                                                                                        Zuletzt geändert von Kondor; 16.04.2024, 20:08.

                                                                                        Kommentar


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                                                                                          Gerne im Forum
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                                                                                          • 97
                                                                                          • Privat


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                                                                                          … Fortsetzung…

                                                                                          Nach der Pause geht es nun an den Abstieg ins Rørskardet und zum Øvre Rørskardvatnet. Von hier oben ist die Aussicht ins Tal selbst bei diesem Wetter eindrucksvoll und schön. Meine Idee für den Abstieg war dem Bacheinschnitt bis ins Tal zu folgen. Hierzu wähle ich die orografisch rechte Bachseite, da mir diese von oben betrachtet weniger felsig und besser begehbar aussieht. Der Abstieg ist allerdings nicht so einfach aufgrund mehrere kleiner Geländestufen und nassen moosigen Felsen. Bah! Dazwischen befinden sich immer wieder grasige Bereiche auf denen ich versuche eine gute Route zu finden. Hierzu orientiere mich relativ nah am Bach, was ich retrospektiv als weniger gute Entscheidung sehe, denn… Rumms! Uffffff…. Da wäre es fast passiert… Als ich über einen Felsen steige, reist die dahinter befindliche grasige Stelle samt darunter liegendem Geröll ab, als ich meinen Fuß aufsetze, so dass ich stürze. Ich versuche mich abzufangen, sehe aber den unter mir befindlichen Felsen auf mich zurasen. Ich reisse die Arme vor meinen Kopf, bremse zum Glück allerdings mit meinem gut gepolsterten Bauch auf dem Felsen, so dass es mir zwar die Luft austreibt aber ich mich gut abfangen kann. Autsch! Ich schnalle den Rucksack ab, stehe auf und prüfe ob alles okay ist. Es scheint alles in Ordnung zu sein, nur mein Bauch ist ganz schön gerötet. Das gibt bestimmt wieder blaue Flecken… Puh, das hätte ins Auge gehen können denke ich mir. Ich bin einerseits erleichtert, dass nichts Schlimmeres passiert ist, andererseits aber sauer auf mich selber, da mir sowas nun zum wiederholten Male passiert. Diese blöden abreißenden Grasflecken! Den restlichen Abstieg gehe ich nun sehr vorsichtig an, komme dann ohne weitere Zwischenfälle hinunter ins Tal. Als ich unten bin und zurückschaue meine ich mich daran zu erinnern, dass Borgman damals etwas südlich vom Bach quer zum Hang aufgestiegen sein könnte. Von hier betrachtet scheint das eine bessere Wahl zu sein…

                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 202308_NOR_Borgefjell_201.jpg
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                                                                                          Blick ins nördliche Rørskardet mit Rørskardelva und Seterfjellet.

                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                          Blick ins Rørskardet nach Westen mit Øvre Rørskardvatnet. Dahinter Rundfjellet und Vargryggen, sowie das Seterfjellet im Hintergrund in den Wolken.

                                                                                          Im Tal quere ich zunächst den Bach problemlos dem ich gefolgt bin. Ein Stück weiter fliesst ein weiterer Bach, der eine tiefe Schuttrinne gebildet hat, aber ebenfalls einfach zu queren ist. Ich halte mich nun nach Südwesten und passiere den Øvre Rørskardvatnet an der Westseite. Unterwegs sehe ich mehrere Zeltmöglichkeiten. Eine davon befindet sich auf der Insel, was sicher ein toller Platz wäre, wenn man hier zelten möchte. Der Weg dahin wäre aktuell recht einfach über mehrere Steine zu furten. Ich gehe weiter und langsam kommt der Nedre Rørskardvatnet ins Blickfeld. Unterwegs kann ich seit längerer Zeit endlich wieder einige Goldregenpfeifer hören und auch sehen. Das beständige monotone rufen dieser putzigen Fjellbewohner hatte ich die letzten Tage vermisst. Am Zulauf finden sich weitere Zeltmöglichkeiten im Bereich der Moränen, kurz vorm Zulauf des Bachs vom See 886. Dieser hat sich weiter oberhalb relativ stark eingegraben, gabelt sich kurz vor dem See auf und kann dort gut gequert werden. Ich gehe gegen den Uhrzeigersinn um den N. Rørskardvatnet und stosse auf eine interessante Felssitzgruppe. Hier war jemand recht kreativ und hat zwei Sitzplätze aus Felsen aufgebaut. Die Aussicht von hier auf den See ist zwar schön, das Sitzen auf den kalten Felsplatten aber doch eher unbequem. Es fängt auch mal wieder an zu nieseln, so dass ich mich nicht lange aufhalte. Bevor ich das Rørskardet verlasse halte ich für mich fest, dass mir die Landschaft hier sehr gefällt und ich hoffe das mich hier nochmal eine Tour langführen wird.

                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3254136
                                                                                          Øvre Rørskardvatnet mit zeltfähiger Insel.

                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3254137
                                                                                          Heilo! Goldregenpfeifer im Rørskardet.

                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 202308_NOR_Borgefjell_207.jpg
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ID: 3254138
                                                                                          Felsige aber doch etwas unbequeme Sitzgelegenheit am Nedre Rørskardvatnet. Im Hintergrund das Rundfjellet.

                                                                                          Der Übergang vom Rørskardet zum Storelvdalen gestaltet sich interessant. Ich folge dem größeren Bach von den Rørskardseen auf der rechten Seite durch ein Labyrinth von kleinen Seen, Felsstufen und Moränenrücken langsam nach unten. Ich bin froh die richtige Seite gewählt zu haben, denn den Bach könnte man hier nur schwer furten. Ich nähere mich dem Tal und dem See 658 nicht weit vom Zulauf in den See 658. Dort gäbe es wieder eine Möglichkeit den Bach zu furten. Im Tal angekommen bin ich beeindruckt von der Landschaft. Das Tal mit dem See 658 stellt sich als eine Art Sammler für die Bäche und Flüsse aus mehreren Tälern wie dem Kråhtjoedurrie und dem Dorrekskardet heraus, umgeben von hohen Bergen. Toll! Leider nieselt es nun wieder etwas und ich merke langsam die Anstrengung des Tages. Ich überlege kurz hier nach Zeltplätzen zu suchen, aber insgesamt stellt es sich hier oben als recht feucht und wellig dar. Außerdem soll es schöne Zeltplätze etwas weiter unten im Storelvdalen direkt am Fluss geben. Ich ziehe weiter und halte mich am Storelva, umgehe allerdings den ein oder anderen kleinen mit Moltebeeren gut bestückten Sumpf, nicht ohne zu naschen. Ich passiere einige schöne Stromschnellen mit Wasserfall und habe nun einen tollen Blick talabwärts in das Storelvdalen. Wie schön! Etwas entfernt von mir sehe ich zwei junge Frauen talabwärts wandern und Beeren sammeln. Noch bevor ich diese eingeholt habe finde ich eine schöne Zeltstelle auf einem Rücken oberhalb vom Fluss. Die Zeltstelle gefällt mir ganz ausgezeichnet mit Beerenheide als Unterlage, einer kleinen Geländekante als Sitzgelegenheit und einem traumhaften Blick in beide Richtungen des Storelvdalen. Hier bleibe ich, richte mich schnell ein und gönne mir danach eine erfrischende Wäsche am Storelva.

                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 202308_NOR_Borgefjell_208.jpg
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ID: 3254139
                                                                                          Blick ins Storelvdalen am Übergang vom Rørskardet. Das Dorrekskardet im Hintergrund. Die beiden Täler vom Kråhtjoedurrie und zum See 956 Hm links.

                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 202308_NOR_Borgefjell_211.jpg
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ID: 3254140
                                                                                          Storelvdalen mit Wasserfall und kleinen Stromschnellen. Das Kråhtjoedurrie im Hintergrund.

                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 202308_NOR_Borgefjell_212.jpg
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ID: 3254141
                                                                                          Storelvdalen unterhalb des Wasserfalls. Der Blick ins Tal weitet sich.

                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 202308_NOR_Borgefjell_215.jpg
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ID: 3254142
                                                                                          Zeltplatz am Storevldalen in beeindruckender Landschaft

                                                                                          Zum Abend hin kündigt sich eine Wetterbesserung an, es klart auf und wird milder. Ich koche mir leckere Nudeln mit Dörrfleisch in Pfeffersauce und genieße diese am Fluss sitzend mit Blick auf die tolle Landschaft. Ein reiner Genuss und eine Wohltat nach den letzten Tagen… 😀 Nach dem Abendessen gehe ich noch auf eine kleine Erkundungs- und Fototour und sammel fleissig leckere Blau- und Moltebeeren. Ich geniesse die Ruhe und das angenehme Wetter. Vögel lassen sich außer einem flinken Moorschneehuhn keine sehen, aber dafür zeigen sich einige interessante Insekten. Neben zwei mir bis dahin unbekannte Nachtfalter entdecke ich eine recht bunte und große Heuschrecke. Sowas habe ich bisher im Fjell noch nicht gesehen oder bewusst wahrgenommen, entpuppt sich aber als völlig faszinierendes Insekt. Später finde ich heraus, dass es sich um eine nordische Gebirgsschrecke handelt. Wow, wie passend! 😊

                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 202308_NOR_Borgefjell_222.jpg
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ID: 3254143
                                                                                          Wollgraswiese im oberen Storelvdalen

                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                          Leckere Moltebeere im oberen Storelvdalen

                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3254145
                                                                                          Veränderlicher Haarbüschelspanner

                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 202308_NOR_Borgefjell_220.jpg
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ID: 3254146
                                                                                          Sandheiden-Johanniskrautspanner

                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 202308_NOR_Borgefjell_214.jpg
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ID: 3254147
                                                                                          Nordische Gebirgsschrecke​​


                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 202308_NOR_Borgefjell_223.jpg
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ID: 3254148
                                                                                          Entspannter Blick vom Zeltplatz auf den Storelva und das Storelvdalen im Abendlicht.

                                                                                          Kommentar


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                                                                                            Anfänger im Forum
                                                                                            • 05.10.2020
                                                                                            • 16
                                                                                            • Privat


                                                                                            #46
                                                                                            Hi Kondor,

                                                                                            auch ich möchte hiermit kundtun, dass ich sehr gerne deinem Bericht folge. Dass du deine Freude und Kenntnisse an der Vogelwelt und weiteren Tieren und Pflanzen mitteilst, macht ihn besonders interessant. Also nur weiter so.
                                                                                            Mit dem Wetter hattest du es leider nicht so gut erwischt. Da leide ich mit dir mit, sind dir so doch die ganzen Gipfelmöglichkeiten genommen worden. Wir sind zu deiner Wanderzeit noch im sonnigen Südschweden geblieben und erst am 15. und 16. 8. nach Norden ins Regenwetter gefahren, weil anschließend dort Wetterbesserung angesagt war. Somit hoffe ich auf gutes Rauslaufwetter bei dir. Aber auch „gråokalt“ kommt in deinem Bericht gut rüber.

                                                                                            Danke für deine schöne und informative Beschreibung einer tollen Wanderung!

                                                                                            Kommentar


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                                                                                              Gerne im Forum
                                                                                              • 29.12.2022
                                                                                              • 97
                                                                                              • Privat


                                                                                              #47
                                                                                              Zitat von Tekumseh Beitrag anzeigen
                                                                                              Hi Kondor,

                                                                                              auch ich möchte hiermit kundtun, dass ich sehr gerne deinem Bericht folge. Dass du deine Freude und Kenntnisse an der Vogelwelt und weiteren Tieren und Pflanzen mitteilst, macht ihn besonders interessant. Also nur weiter so.
                                                                                              Mit dem Wetter hattest du es leider nicht so gut erwischt. Da leide ich mit dir mit, sind dir so doch die ganzen Gipfelmöglichkeiten genommen worden. Wir sind zu deiner Wanderzeit noch im sonnigen Südschweden geblieben und erst am 15. und 16. 8. nach Norden ins Regenwetter gefahren, weil anschließend dort Wetterbesserung angesagt war. Somit hoffe ich auf gutes Rauslaufwetter bei dir. Aber auch „gråokalt“ kommt in deinem Bericht gut rüber.

                                                                                              Danke für deine schöne und informative Beschreibung einer tollen Wanderung!
                                                                                              Vielen Dank Tekumseh für das tolle Feedback und schön das du ebenfalls mit dabei bist. Ja, da sprichst du das aus was zwischenzeitlich immer wieder in mir mitschwang, nämlich das ich schon gerne den ein oder anderen Gipfel mitgenommen hätte. Aber noch ist dieser Bericht ja nicht vorbei und es kommen noch ein paar Tage...

                                                                                              Kommentar


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                                                                                                Gerne im Forum
                                                                                                • 29.12.2022
                                                                                                • 97
                                                                                                • Privat


                                                                                                #48
                                                                                                Tag 13 – Fr. 18.08.2024: Bei Knallerwetter durch das Storelvdalen zurück

                                                                                                Mein letzter morgen im Fjell begrüßt mich mit Sonne satt! Es ist nicht eine Wolke am Himmel zu sehen und das Thermometer zeigt schon morgens über 15° C an. Wie herrlich, danach habe ich mich gesehnt! So ein „Knallvær“ lässt die 11 Tage mit Regen auf dieser Tour beinahe vergessen… 😊 Da ich heute nur etwas über 10km bis zum Parkplatz zurückzulegen habe lasse ich es ganz gemütlich angehen. So Frühstücke ich in aller Seelenruhe mein Müsli mit den gestern gesammelten Beeren und gönne mir eine zweite Tasse Kaffee in der Sonne. Dabei beobachte ich die Umgebung und hoffe auf den ein oder anderen vorbeifliegenden Vogel. Es dauert nicht lange und es zeigt sich etwas entfernt über dem 815er Höhenzug ein nordischer Vertreter der Bussarde, genauer gesagt ein Raufussbussard. Dieser ähnelt unseren heimischen Mäusebussarden durchaus, ist aber aufgrund verschiedener Merkmale (u.a. befiederten Füssen; daher der Name) gut an die subarktischen Verhältnisse in Skandinavien angepasst. Er kreist eine Weile in der aufsteigenden Thermik, aber ich hoffe vergeblich das er über meinen Standort fliegt. Im Gegenteil zieht er nach Nordwesten ab.

                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 202308_NOR_Borgefjell_225.jpg
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ID: 3254863
                                                                                                Zeltplatz im Storevldalen mit Blick flussabwärts bei strahlendem Sonnenschein.

                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 202308_NOR_Borgefjell_227.jpg
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ID: 3254864
                                                                                                Der Blick zurück talaufwärts ins Storelvdalen

                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 202308_NOR_Borgefjell_228.jpg
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                                                                                                Raufussbussard kreisend am Rande des Storelvdalen. Das Bild wird sicher nicht für den National Geographic Award prämiert…

                                                                                                Gegen kurz nach 11 Uhr ziehe ich langsam los nach Südwesten. Zunächst steige ich ein Stück auf um auf ca. 700m Höhe einen besseren Überblick über das vor mir liegende Gelände und den vom Kuvatnet kommenden Bach zu bekommen. Das Gelände sieht gut gehbar aus, so dass ich in Laufrichtung wieder zum Storelva abwärts steige. Von hier aus entdecke ich ein Zelt am Bach vom Kuvatnet und es stellt sich kurze Zeit später heraus, dass dort die beiden jungen Beerensammlerinnen lagern. Diese dösen in der Sonne, wir grüßen uns und sprechen kurz, aber mir ist nicht nach lange reden, sondern ebenfalls nach Sonne tanken. Kurz hinter dem Kuvatnetbach steige ich in Laufrichtung wieder auf bis oberhalb der 750m Höhenlinie um das sumpfige Gelände am Storelva sowie große Weiden- und Birkenwälder zu umgehen. So ganz ohne Weiden- und Birkendickicht geht es allerdings nicht. Hilfreich finde ich die Rentierspuren, denen ich immer wieder folge und die mich recht gut mit relativ wenig suchen durch das Dickicht bringen. Allerdings nutzen die Rentiere bekanntlich gerne morastige Bereiche, so dass meine Stiefel gut nass werden. Egal! Es ist warm, es scheint die Sonne und ich bin bald in der Zivilisation…

                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 202308_NOR_Borgefjell_229.jpg
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                                                                                                Storelva im oberen Storelvdalen hinter dem Zufluss vom Kuvatnet, geprägt von viel Geröll- und Kiesbänken.

                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 202308_NOR_Borgefjell_230.jpg
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ID: 3254867
                                                                                                Wollgräser und Feuchtwiesen im Oberen Storelvdalen

                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 202308_NOR_Borgefjell_231.jpg
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ID: 3254868
                                                                                                Übergang vom Oberen zum Mittleren Storelvdalen. Es beginnen die geliebten Weiden- und Birkendickichte...

                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 202308_NOR_Borgefjell_232.jpg
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ID: 3254869
                                                                                                Ein letzter Blick in das wunderschöne obere Storelvdalen. *hach*


                                                                                                Die Storelvhøgda und das darunter liegende Sumpfgebiet mit dem stark mäandrierenden Storelva kommt nun in mein Blickfeld. Ich folge dem Hang und gehe bergab bis ich auf die Holzbohlen des Jengelvegen stoße. Nach Südosten habe ich einen schönen Blick auf das Orrekdalen und die Furt am Storelva. Ich folge dem Jengelvegen nun bis zur Passhöhe, wo ich eine letzte Snackpause einlege. Schon eine Weile konnte ich zwei Rentiere auf der Storelvhøgda beobachten und eines davon kommt nun sehr nahe auf fas 30m an mich heran. Ich zücke schnell meine Kamera und mache ein paar Bilder, bevor das Rentier sich hinter einem Felsen versteckt. Zeitgleich ziehen ein paar Kolkraben über mich hinweg, die ich versuche zu knipsen, aber leider zu langsam bin. Der Blick nach Westen bietet mir schöne Aussichten über den Majavatnet und die gegenüberliegenden Gebirgszüge und ich sinniere bei einem letzten Schokoriegel, dass das Børgefjell bei Sonnenschein wahrlich eine Perle ist. 🤩😊

                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 202308_NOR_Borgefjell_233.jpg
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ID: 3254870
                                                                                                Sumpflandschaft am mäandrierenden Storelva. Links die Ausläufer vom Bleikarfjell. Im Hintergrund müssten das Ornhaugen und Gisen-Jijse sein.

                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 202308_NOR_Borgefjell_235.jpg
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ID: 3254871
                                                                                                Der Storelva am Jengelvaien. Im Hintergrund ist wieder das Orrekskardet und das Bleikarfjellet zu sehen.

                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 202308_NOR_Borgefjell_237.jpg
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ID: 3254872
                                                                                                Fressendes Rentier am Pass nähe Storhøgda.

                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 202308_NOR_Borgefjell_238.jpg
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ID: 3254873
                                                                                                Blick auf den Majavatn und die dahinterliegenden Gebirge.

                                                                                                Die letzte Stunde vom Pass bis zum Parkplatz verläuft relativ unspektakulär außer ein paar nette kurze Gespräche mit entgegenkommenden Fjellfolk (alles Norweger*Innen). Nach etwas über 3 Stunden und 10km wandern komme ich an meinem Auto an und stürze mich auf eine kleine Cola und einen weiteren Schokoriegel, während ich mich umziehe und meinen Kram umpacke. Von Tomasvatn fahre ich nach Røyrvik am südlichen Rand des Børgefjell, wo ich mir für die kommenden beiden Tage ein Zimmer in einer netten kleinen Pension gebucht habe. Nach so einer Tour freue ich mich ausser auf Dusche/Bier/Essen/Bett (in dieser Reihenfolge) ja immer über etwas Gesellschaft. Daher bin ich bei der Ankunft erfreut, das ein paar Auto’s vor der Pension stehen. Als ich die Pension betrete werde ich von einer freundlichen Dame mit der Frage begrüßt, ob ich ihr einziger Übernachtungsgast für die kommenden Tage sei?! 🤣😂 Ich lache laut und bejahe diese Frage. Aktuell sind aber noch ein paar einheimische Sami dort zum Essen, so dass ich ein wenig mit denen plaudere. Als ich erzähle das ich gerade aus dem Fjell komme gibt es zunächst anerkennendes nicken verbunden mit der Frage ob ich es nicht gerne sonnig habe, es sei zuletzt ja sehr schlechtes Wetter mit viel Regen gewesen und nun endlich Sonne. Daher hätten diese auch nicht viel Zeit, da alle gleich raus ins Fjell zum Angeln wollen… Nachdem die meisten weg sind gönne ich mir eine ausgiebige Dusche und Körperpflege. Zum Abendessen bin ich dann mit der Pensionsbesitzerin alleine. Diese zaubert mir einen sehr leckeren Wildburger mit Pommes und Salat. Dazu gönne ich mir ein Tourabschlussbier und bin einfach müde, glücklich und zufrieden. Wir verabreden eine Frühstücksuhrzeit, das Haustürsystem wird mir erklärt und ein zweites Tourabschlussbier gebracht, danach bin ich dann ganz allein in der Pension und genieße in der Sonne sitzend den Abend… 😊

                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 202308_NOR_Borgefjell_239.jpg
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ID: 3254874
                                                                                                Wildburger mit Pommes und einem verdienten Tourabschlussbier. *mjam* Lecker! Der zugehörige Salat war in Sekunden inhaliert...

                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 202308_NOR_Borgefjell_240.jpg
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ID: 3254875
                                                                                                Unterkunft in Røyrvik mit schöner öffentlicher Grillhütte im samischen Stil.

                                                                                                Kommentar


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                                                                                                  Dauerbesucher
                                                                                                  • 12.11.2004
                                                                                                  • 507


                                                                                                  #49
                                                                                                  Hallo!
                                                                                                  Schon sehr lange her, dass ich hier was geschrieben habe. Aber Deine tolle Tour im Borgefjell hat mich quasi gezwungen, mich mal wieder aufzuraffen... Vielen Dank für den Bericht und die tollen Bilder!!
                                                                                                  Ins Borgefjell will ich schon lange, aber irgendwie hat das noch nicht geklappt... Aber nach dem Bericht...
                                                                                                  Mal eine Frage zu dem Raufußbussard. Manchmal sieht man die ja auch im Winter bei uns, und die Bestimmung ist ja nicht ganz so einfach... Gibt es dort im hohen Norden auch Mäusebussarde?
                                                                                                  Um den Sterntaucher beneide ich Dich... Habe ihn noch nie beobachten dürfen.
                                                                                                  Viele Grüße
                                                                                                  Markus
                                                                                                  "Unser Ziel ist nie ein Ort, sondern stets eine neue Betrachtungsweise" - Henry Miller

                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                    Fuchs
                                                                                                    • 29.10.2013
                                                                                                    • 1352
                                                                                                    • Privat


                                                                                                    #50
                                                                                                    Hei Kondor - hab vielen Dank für deinen schönen Bericht!
                                                                                                    Wir haben uns nur knapp verfehlt: Am 16. August waren wir in Majavatn gestartet und konnten ein kurzes Wetterfenster für eine schon länger geplante Traumroute nutzen: die Überschreitung von Gaksfjellet - Kvigtinden - Simskardfjellet - Golvertinden - Storvegskardfjellet. Das geht halt nur bei gutem Wetter, die Zeit saß uns dabei ziemlich im Nacken. Von Leiren hat uns dann der erste Schulbus des neuen Schuljahres nach Trofors gebracht und dann der Zug zurück zum Auto.
                                                                                                    Leider komm ich im Moment kaum zum Lesen der vielen tollen Berichte (Entschuldigung an alle!), geschweige denn zum Schreiben eines eigenen. Einige wenige ausgewählte Fotos gibts im blog meiner website - und auch eine Routenskizze: Børgefjell Skywalk.
                                                                                                    Mit großer Freude habe ich nun deine Umrundung und den anderen Blick genossen! Gemeinsam hatten wir die Furt der Storelva - auch wir hatten auf der Insel die Bergstiefel schon wieder an und mussten für den letzten Arm nochmal umbauen ;)
                                                                                                    Also nochmal vielen Dank - irgendwann treffen wir uns dan mal!
                                                                                                    Viele Grüße von Tilmann

                                                                                                    http://www.foto-tilmann-graner.de/

                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                      Gerne im Forum
                                                                                                      • 29.12.2022
                                                                                                      • 97
                                                                                                      • Privat


                                                                                                      #51
                                                                                                      Zitat von Flieger Beitrag anzeigen
                                                                                                      Hallo!
                                                                                                      Schon sehr lange her, dass ich hier was geschrieben habe. Aber Deine tolle Tour im Borgefjell hat mich quasi gezwungen, mich mal wieder aufzuraffen... Vielen Dank für den Bericht und die tollen Bilder!!
                                                                                                      Ins Borgefjell will ich schon lange, aber irgendwie hat das noch nicht geklappt... Aber nach dem Bericht...
                                                                                                      Mal eine Frage zu dem Raufußbussard. Manchmal sieht man die ja auch im Winter bei uns, und die Bestimmung ist ja nicht ganz so einfach... Gibt es dort im hohen Norden auch Mäusebussarde?
                                                                                                      Um den Sterntaucher beneide ich Dich... Habe ihn noch nie beobachten dürfen.
                                                                                                      Viele Grüße
                                                                                                      Markus
                                                                                                      Hallo Markus, schön das du mit dabei bist und vielen Dank für das Kompliment.

                                                                                                      Im hohen Norden habe ich bisher noch keine Mäusebussarde gesehen und soweit ich weiss kommt der dort auch nicht vor. In Südnorwegen und dem flacheren östlichen Landesteil, sowie im südlichen Teil Schwedens und entlang der Ostküste ist der schon verbereitet. Der Mäusebussard meidet die Hochlagen und das Fjell und der Raufussbussard ist besser an diesen Lebensraum angepasst.

                                                                                                      Ja, denn mal ab ins Børgefjell! Mit etwas Glück siehst du dort neben Raufussbussard auch den Sterntaucher. 😊

                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                        Gerne im Forum
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                                                                                                        • 97
                                                                                                        • Privat


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                                                                                                        Zitat von TilmannG Beitrag anzeigen
                                                                                                        Hei Kondor - hab vielen Dank für deinen schönen Bericht!
                                                                                                        Wir haben uns nur knapp verfehlt: Am 16. August waren wir in Majavatn gestartet und konnten ein kurzes Wetterfenster für eine schon länger geplante Traumroute nutzen: die Überschreitung von Gaksfjellet - Kvigtinden - Simskardfjellet - Golvertinden - Storvegskardfjellet. Das geht halt nur bei gutem Wetter, die Zeit saß uns dabei ziemlich im Nacken. Von Leiren hat uns dann der erste Schulbus des neuen Schuljahres nach Trofors gebracht und dann der Zug zurück zum Auto.
                                                                                                        Leider komm ich im Moment kaum zum Lesen der vielen tollen Berichte (Entschuldigung an alle!), geschweige denn zum Schreiben eines eigenen. Einige wenige ausgewählte Fotos gibts im blog meiner website - und auch eine Routenskizze: Børgefjell Skywalk.
                                                                                                        Mit großer Freude habe ich nun deine Umrundung und den anderen Blick genossen! Gemeinsam hatten wir die Furt der Storelva - auch wir hatten auf der Insel die Bergstiefel schon wieder an und mussten für den letzten Arm nochmal umbauen ;)
                                                                                                        Also nochmal vielen Dank - irgendwann treffen wir uns dan mal!
                                                                                                        Viele Grüße von Tilmann

                                                                                                        Hallo Tilmann,

                                                                                                        knapp verpasst ist auch daneben... Tolle Route(n) die ihr letzten Sommer im Hohen Norden gemacht habt. Mehrere kurze Touren an verschiedenen Orten mit passenden Wetterfenstern hat auch was für sich. Von euren Routen stehen ein paar auch noch auf meinem Zettel, allerdings in vielleicht etwas weniger alpiner Umsetzung.

                                                                                                        Eure Skywalk-Route im Børgefjell finde spannend und die Bilder auf der Homepage fantastisch! Wow!
                                                                                                        Ein wenig neidisch werde ich bei den tollen Gipfelbildern ja schon... Da habt ihr das kurze gute Wetterfenster in der Woche richtig gut genutzt für mehrere anspruchsvolle Passagen. Schön das ich einen Teil meiner Route nun auch von oben betrachten kann. ​ Interessant finde ich, dass ihr den Aufstieg auf die Kvigtindaksla genau an der Stelle gemacht habt, wo ich bei meiner kurzen Wanderung zum Auslass des Nordre Bisseggvatnet im Feld schon dachte, das man dort gut auf die Aksla hochgehen könnte. Geht die Kvigtindaksla komplett ohne alpine Ausrüstung wie Seil und Kletterequipment bei entsprechender alpiner Erfahrung oder sind da Kletterstellen? Brauchtet ihr auf der Route überhaupt alpine Ausrüstung oder ging das alles "alpinwandernd"?

                                                                                                        Lustig im ürbigen das ihr ebenfalls auf den "Storelva-Inseltrick" hereingefallen seit. Jetzt kenne ich mindestens schon drei Personen und es gibt sicher noch weitere...
                                                                                                        Danke in jedem Fall für deinen ergänzenden Kurzbericht und das schöne Feedback! Ich hoffe natürlich das es dann davon noch einen richtigen Bericht hier gibt.
                                                                                                        Und wer weiss, wann und wo wir uns irgendwann dann mal im Fjell treffen. 🙂

                                                                                                        Viele Grüße

                                                                                                        André
                                                                                                        Zuletzt geändert von Kondor; 21.04.2024, 17:12.

                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                          Fuchs
                                                                                                          • 22.08.2010
                                                                                                          • 1835
                                                                                                          • Privat


                                                                                                          #53
                                                                                                          Hi André,

                                                                                                          vielen Dank für den schönen Børgefjell - Bericht. Schön, dass du dich in der skandinavischen Vogelwelt gut auskennst. So lerne ich noch dazu. Ähnlich wie du bin ich in 2023 vom Wetter auch nicht gerade verwöhnt worden, aber das wird schon (in 2024) hoffentlich wieder besser. Ich bin gespannt, wovon du uns beim nächsten Mal berichten wirst. 🤔☝️
                                                                                                          My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                            Gerne im Forum
                                                                                                            • 29.12.2022
                                                                                                            • 97
                                                                                                            • Privat


                                                                                                            #54
                                                                                                            Zitat von evernorth Beitrag anzeigen
                                                                                                            Hi André,

                                                                                                            vielen Dank für den schönen Børgefjell - Bericht. Schön, dass du dich in der skandinavischen Vogelwelt gut auskennst. So lerne ich noch dazu. Ähnlich wie du bin ich in 2023 vom Wetter auch nicht gerade verwöhnt worden, aber das wird schon (in 2024) hoffentlich wieder besser. Ich bin gespannt, wovon du uns beim nächsten Mal berichten wirst. 🤔☝️
                                                                                                            Vielen Dank für das Kompliment und schön das ich erfahrenen ODS'lern noch etwas neues vermitteln konnte. 😊
                                                                                                            Ja, das Wetter war in 2023 wahrlich kein Zuckerschlecken und weit weg von Kaiserwetter...
                                                                                                            Aber oha, dann bin ich mal gespannt wie es dir noch auf Senja ergangen ist.
                                                                                                            In diesem Jahr wird das Wetter hoffentlich wieder besser für unsere geplanten Touren. Bei mir geht's voraussichtlich weiter nördlich als das Børgefjell und weiter Südlich als Senja...
                                                                                                            Zuletzt geändert von Kondor; 24.04.2024, 20:04.

                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                              Gerne im Forum
                                                                                                              • 29.12.2022
                                                                                                              • 97
                                                                                                              • Privat


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                                                                                                              Ich habe wunderbar im Bett geschlafen und bin gut ausgeruht. Die Sonne lacht strahlend und ich geniesse diese bei einem leckeren Frühstück. Bei einer Tasse Kaffee schmiede ich Pläne für den heutigen Tag. So ganz ohne Gipfel geht es auf einer Tour ja nicht, daher steht für heute eine Berg-/Gipfeltour auf dem Plan. In der Pension lag ein Buch mit verschiedenen Touren in der Gegend. Dabei bin ich auf den Berg Dærga gestoßen, der ganz in der Nähe liegt. Dærga, manchmal auch Dergaklumpen oder auf samisch Jillie Dearka genannt, ist mehr oder weniger der Hausberg von Røyrvik, liegt südlich des Namsvatnet am Rand des Børgefjell und ist 1.108 m hoch. Von diesem Berg soll man einen tollen Blick auf das Børgefjell und die umliegenden Gebirgszüge bis weit nach Süden zum Lierne Nationalpark haben. Der Name Dærga ist samisch abgeleitet und deutet darauf hin, dass der Berg im Frühling stark verwittert und sich oft Steine lösen. Aha! Gut das ich nicht im Frühling hier bin, so dass ich einen Sturzhelm wohl nicht benötige?! Nach dem Frühstück verabrede ich eine Uhrzeit mit der Hotelbesitzerin zwecks Abendessen, mache mich mit frischer Tourenwäsche und ein wenig Verpflegung startklar und breche um etwa halb 11 mit dem Auto auf.

                                                                                                              Die Fahrt von Røyrvik dauert nicht allzu lange bis zu einem kleinen Parkplatz am Fuße des Dærga. Angekommen ziehe ich mir dort die doch ganz schön müffelnden Trekkingstiefel an. 😝🤢 Währenddessen kommen zwei ältere Paare mit ihren Auto’s an. Diese sind mit Gummistiefel und Eimern bewaffnet und es stellt sich heraus, dass diese auf Molte- und Blaubeeren“jagd“ in den Sümpfen gehen. Der Aufstieg auf den Berg ist vom Parkplatz aus gut ausgeschildert und die Route markiert. Ich folge dem Holzbohlenpfad und halte mich immer in östlicher Richtung, zunächst nur wenig ansteigend. Die Tour geht erst durch recht sumpfiges Gelände und ich finde einzelne wenige Moltebeeren. Mjam! 😊 Danach folgen Birken- und Fichtenwälder die immer wieder von Sümpfen durchsetzt sind.

                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 202308_NOR_Borgefjell_245.jpg
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ID: 3256045
                                                                                                              Der Weg zum Dærga nach ca. ½ h Marsch. Der Gipfel versteckt sich etwas hinter dem davor liegenden Felsrücken.

                                                                                                              Der Weg geht nun in das Finnburdalen wo der Austre Storbekken unproblematisch gequert werden kann. Dort fülle ich meine Trinkflasche voll, da ich laut Karte vermutlich an keinem Bach mehr direkt vorbei komme. Danach geht es aus dem Wald und über typische trockenere Heiden- und Hochgebirgsvegetation steil nach oben. Der Anstieg ist zwar etwas anstrengend, aber gut markiert und gut zu gehen. Ich geniesse das sonnige Wetter bei wenigen Wolken und milden Temperaturen. Am Auto waren es beim Start knapp unter 20° C und kaum Wind. In der Höhe wird es nur ein wenig kühler, dafür weht der Wind mäßig aus Südwest. Bei einem Blick zurück habe ich einen tollen Blick auf den Vektaren und das Steinfjellet.

                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 20230819_115622.jpg
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ID: 3256046
                                                                                                              Blick zurück in Richtung Straße/Parkplatz (nicht zu sehen), den Vektaren und das dahinter liegende Steinfjellet.

                                                                                                              Ab ca. 1000m Höhe wird es zunehmend felsiger und der Weg ist nicht immer so ganz eindeutig, aber meist gut wieder zu finden. Ich scheuche ein paar Ohrenlerchen und eine Schneeammer im Bereich steiniger Platten auf, bekomme aber leider nur ein Bild von der Schneeammer hin. Ich passiere einen felsigen Nebengipfel und bin kurz darauf am Anstieg zum Hauptgipfel. Für den finalen Anstieg muss mal kurz für einige Meter etwas Hand angelegt werden, aber das ist keine große Herausforderung. Danach bin ich am Gipfel und von der Aussicht überwältigt! Tatsächlich liegt einem vom Gipfel das gesamte Panorama des Børgefjell mit Namsvatnet im Vordergrund zu Füßen. In die andere Richtung geht der Blick bis zum Blåfjellet in Lierne und darüber hinaus. Fantastisch! Und gerade bin ich ganz alleine hier oben für eine Weile. Ich trage mich in das Gipfelbuch ein, mache einige Bilder samt Videos und suche mir dann einen schönen Platz für eine Gipfelrast. Von meinem Platz aus habe ich den Namsvatnet und das gesamte Børgefjell zu Füssen, so dass ich meine Route in der Landschaft nachzeichne. Toll! 😊

                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 202308_NOR_Borgefjell_253.jpg
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                                                                                                              Gipfelpanorama - Fast das ganze Børgefjell zu Füssen...

                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 202308_NOR_Borgefjell_251a.jpg
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                                                                                                              Meine West-Ost-Durchquerung des Børgefjell vom Dærga aus gesehen, mit Benennung der "verpassten" Gipfel...

                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 202308_NOR_Borgefjell_248.jpg
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                                                                                                              Gipfel mit Buchkasten und Blick nach Süden bis Lierne, die großen Seen Limingen und Tunnsjøen im Vordergrund.

                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 202308_NOR_Borgefjell_252.jpg
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                                                                                                              Gipfelselfie mit Kvigtinden im Hintergrund.

                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                                              Kvigtindenmassiv herangezoomt, Namsvatnet und Tunnurfjellet im Vordergrund.

                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 202308_NOR_Borgefjell_256.jpg
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                                                                                                              Schneeammer-Jungvogel nähe Dærga-Gipfel.

                                                                                                              Nach einer ganzen Weile steige ich langsam wieder ab. Unterwegs sammle ich wieder die ein oder andere Moltebeere, die später in einem Joghurt landen werden. *mjam* Der weitere Abstieg ist entspannt und unspektakulär. Nach etwa 4 1/2 Stunden, 10km Strecke und ca. 680 Höhenmetern bin ich wieder am Auto. Es ist früher Nachmittag und so entscheide ich mich noch zu einem Besuch an einem historischen samischen Lagerplatz der direkt in der Nähe eines Strandes liegt. Dort angekommen entpuppt sich der Platz als sehr idyllisch gelegen in einem kleinen Wäldchen direkt am Ufer des Limingen. An dem Platz wurde eine alte samische Kote und ein Lagerhaus originalgetreu nachgebaut, die beide offen und anschaubar sind. Von dort sind es wenige Meter bis zum Strand, wo sich Sitzgruppen und eine Feuerstelle befindet. Das gesamte Areal samt Strand ist menschenleer und richtig schön. Der Strand, das Wasser und die Sonne sind so verlockend, dass ich ein kleines Bad nehmen möchte. Das Wasser ist saukalt und die ersten Schritte eine Prüfung. Dann gehe ich weiter rein, aber der Strand ist so flach und lang, dass mir irgendwann zu kalt wird und ich einfach nur mal kurz eintauche, danach aber wieder schnell rausgehe. Danach gibt’s besagten Joghurt mit frischen Moltebeeren und ich döse in der Sonne. Später in der Unterkunft bin ich dieses Mal der einzige Gast sowohl zum Essen und Übernachten. Ich lasse mir das leckere Wildgeschnetzelte samt einem Bier munden. Danach wiederholt sich die Prozedur mit Verabredung einer Frühstückszeit, Verabschiedung und einem zweiten Bier alleine in der Feierabendsonne…

                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 202308_NOR_Borgefjell_260.jpg
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                                                                                                              Samischer Siedlungsplatz mit nachgebauter Kote und Lagerschuppen

                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 202308_NOR_Borgefjell_259.jpg
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                                                                                                              Sitzplatz und Feuerstelle direkt am menschenleeren Strand.

                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                Gerne im Forum
                                                                                                                • 29.12.2022
                                                                                                                • 97
                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                Tag 15 – Sonntag, 20.08.2024: Rückreise / Epilog

                                                                                                                Es ist Sonntag und entsprechend habe ich etwas länger geschlafen. Nach einem leckeren letzten Frühstück am Rande des Børgefjell verlasse ich die Pension und starte langsam die lange Rückreise nach Deutschland. Zunächst besuche ich noch in der Nähe eine große samische Koppel, wo diese alljährlich ihre Herden begutachten, markieren und aufteilen. Das Gelände sieht im Sommer jedoch etwas trostlos aus, so dass ich nicht lange bleibe. Unterwegs kann ich einen schönen letzten Blick auf den Dærga und das Børgefjell zu werfen.

                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 20230820_103927.jpg
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ID: 3256924

                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 20230820_103802.jpg
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ID: 3256925
                                                                                                                Samische Koppel mit Rundlaufgatter bei Røryvik

                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 202308_NOR_Borgefjell_263.jpg
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ID: 3256926
                                                                                                                Blick auf den Dærga, Midtiklumpen und das südliche Børgefjell. Es sieht schon leicht herbstlich aus.

                                                                                                                Die weitere Rückreise führt mich als kleiner Roadtrip durch das Trøndelag, Lierne und weiter nach Schweden Richtung Östersund. Nach Stops bei Lundhags, Woolpower und einer kurzen „Fika“ geht es über den Inlandsvegen nach Mora. Bereits auf dem Weg sehe ich immer wieder überflutete Wiesen, abgerutschte Hänge und Flüsse mit viel Wasser. In Mora am Campingplatz angekommen bin ich dann aber doch erschrocken, dass noch weite Bereiche des Campingplatzes, der direkt am Österdalelven liegt und der noch immer starkes Hochwasser führt, unter Wasser stehen. Sturm „Hans“ ist mittlerweile zwei Wochen her und noch immer sind die Folgen und abfließenden Wassermassen hier zu sehen. Das finde ich schon krass beeindruckend welche Wassermassen "Hans" mitgebracht hatte.

                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 202308_NOR_Borgefjell_266.jpg
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                                                                                                                Überflutungen am Mora Camping...

                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 202308_NOR_Borgefjell_267.jpg
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ID: 3256928
                                                                                                                ...und Hochwasser am Österdalelven.

                                                                                                                Der Roadtrip führt mich für einige Tage nach Falsterbø in Südschweden und von dort über die Vogelflugroute via Öresundbrücke ins Rheinland. Nach insgesamt 22 Tagen und ca. 4.600 km auf der Piste komme ich gesund und erholt daheim an. Mein Fazit der Tour fällt durchweg positiv aus, obwohl ich mit 11 Tagen so viele Regentage wie noch nie auf einer 2-wöchigen Trekkingtour hatte und dadurch viele meiner Ideen und Wünsche so nicht umzusetzen waren. Dennoch gefiel mir das Børgefjell sowohl von der Landschaft, der Tier- und Pflanzenwelt sowie den Tourmöglichkeiten sehr, so dass ich das Børgefjell gerne nochmal bewandern würde. Die ein oder andere geplante Idee ist noch offen und dank TilmannG gibt es weitere neue spannende Routen zum einplanen. Zum Abschluss sind hier noch die nackten Zahlen der Tour und eine Karte der gewanderten Route:

                                                                                                                Gesamtstrecke (Trekking) ca. 156 km, Höhenmeter ca. 4.250, Rucksack (Start/Ziel) ca. 26 / 19 kg, 43 Vogelarten

                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 00_UebersichtskarteRoute2zp.jpg
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ID: 3256929
                                                                                                                Gewanderte Route im Børgefjell (vom GPS nachbearbeitet; Zeltplätze nummeriert)
                                                                                                                Kartendaten: © OpenStreetMap-Mitwirkende, SRTM | Kartendarstellung: © OpenTopoMap (CC-BY-SA), mit eigenen Hinweisen ergänzt.


                                                                                                                Ich danke euch für euer Interesse am Bericht!

                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                  Erfahren
                                                                                                                  • 25.04.2013
                                                                                                                  • 293
                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                  Vielen Dank fürs teilen! Schade, dass der Bericht schon zuende ist.

                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                    Anfänger im Forum
                                                                                                                    • 09.02.2024
                                                                                                                    • 33
                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                    Sehr schönes Bericht, habe gerne gelesen 👏

                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                      Gerne im Forum
                                                                                                                      • 29.12.2022
                                                                                                                      • 97
                                                                                                                      • Privat


                                                                                                                      #59
                                                                                                                      Zitat von sompio Beitrag anzeigen
                                                                                                                      Vielen Dank fürs teilen! Schade, dass der Bericht schon zuende ist.
                                                                                                                      Ja, leider... Aber irgendwann ist jeder Urlaub und somit der entsprechende Bericht zu Ende...
                                                                                                                      Vielen Dank für das nette Feedback.

                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                        Gerne im Forum
                                                                                                                        • 29.12.2022
                                                                                                                        • 97
                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                        Zitat von Dado Beitrag anzeigen
                                                                                                                        Sehr schönes Bericht, habe gerne gelesen 👏
                                                                                                                        Freut mich, vielen Dank!

                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                          Erfahren
                                                                                                                          • 11.09.2022
                                                                                                                          • 214
                                                                                                                          • Privat


                                                                                                                          #61
                                                                                                                          Danke für den sehr tollen Bericht. Ich vermute, du bist Biolehrer. Auf jeden Fall Tier- und Pflanzenprofi. Ich nehme mir vor, künftig mehr auf die Vögel zu achten und freue mich schon auf deinen nächsten Bericht. Hmmm, weiter nördlich...!? Ich bin gespannt.

                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                            Alter Hase
                                                                                                                            • 28.08.2017
                                                                                                                            • 3014
                                                                                                                            • Privat


                                                                                                                            #62
                                                                                                                            Auch von mir vielen Dank. Sehr schön.

                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                              Fuchs
                                                                                                                              • 02.09.2016
                                                                                                                              • 1511
                                                                                                                              • Privat


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                                                                                                                              Sehr schönes Berichts-Debut! Hoffentlich war das nicht der letzte...

                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                Fuchs
                                                                                                                                • 29.10.2013
                                                                                                                                • 1352
                                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                                Zitat von Kondor Beitrag anzeigen

                                                                                                                                .....

                                                                                                                                Eure Skywalk-Route im Børgefjell finde spannend und die Bilder auf der Homepage fantastisch! Wow!
                                                                                                                                Ein wenig neidisch werde ich bei den tollen Gipfelbildern ja schon... Da habt ihr das kurze gute Wetterfenster in der Woche richtig gut genutzt für mehrere anspruchsvolle Passagen. Schön das ich einen Teil meiner Route nun auch von oben betrachten kann. ​ Interessant finde ich, dass ihr den Aufstieg auf die Kvigtindaksla genau an der Stelle gemacht habt, wo ich bei meiner kurzen Wanderung zum Auslass des Nordre Bisseggvatnet im Feld schon dachte, das man dort gut auf die Aksla hochgehen könnte. Geht die Kvigtindaksla komplett ohne alpine Ausrüstung wie Seil und Kletterequipment bei entsprechender alpiner Erfahrung oder sind da Kletterstellen? Brauchtet ihr auf der Route überhaupt alpine Ausrüstung oder ging das alles "alpinwandernd"?
                                                                                                                                .....

                                                                                                                                Viele Grüße

                                                                                                                                André
                                                                                                                                Hei André - sorry für die späte Antwort, wir waren letzte Woche auf dem Forststeig im sächsischen unterwegs. (OT: schöne Tour! Wir konnten die Gegensätze von fast 30°C Temperaturdifferenz ausleben...)
                                                                                                                                Auf unserer Route mussten wir nicht klettern - ich wäre dazu auch kaum in der Lage gewesen, hatte eine verletzte Schulter und gereizten Ellenbogen. Wir hatten Leicht-Steigeisen und Pickel dabei, wie eigentlich immer bei Touren mit dieser Charakteristik. Benötigt haben wir sie nicht, aber das war knapp: am Morgen des 18. Aug beim Aufstieg zum Kvigtind (das war dein letzter Tag, mit blauem Himmel) war die wenigen Schneefelder knallhart gefroren. Keine Chance, da einen Tritt zu kratzen, auch nicht mit soliden Bergstiefel. Aber wir konnten die gut umgehen, die Montage der Eisen hätte nicht gelohnt. Auch beim Abstieg vom Golvertind zum kleinen Sattel ca 1500m kamen wir auf dann weichem Schnee gerade so am Eis vorbei. Insgesamt hatte ich mit mehr Schnee und verfirnten Graten gerechnet. Die Kvingtinsaksla könnte man wohl auch als direkte Grat-Linie gehen, dann gibt es aber zwei knifflige Stellen, die auch noch naß aussahen. Und wir hätten oben keinen Lagerplatz gehabt.
                                                                                                                                Schlüsselstelle ist m.E. der Abstieg zum Laupskardet. Das hatte ich im Vorfeld auf norge i bilder sehr genau studiert, wir konnten dann einfach mit zwei Haken nach E durch laufen.
                                                                                                                                Bis bald und viele Grüße - Tilmann
                                                                                                                                http://www.foto-tilmann-graner.de/

                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                  • 97
                                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                                  Zitat von Goldi Beitrag anzeigen
                                                                                                                                  Danke für den sehr tollen Bericht. Ich vermute, du bist Biolehrer. Auf jeden Fall Tier- und Pflanzenprofi. Ich nehme mir vor, künftig mehr auf die Vögel zu achten und freue mich schon auf deinen nächsten Bericht. Hmmm, weiter nördlich...!? Ich bin gespannt.

                                                                                                                                  Hallo Goldi, schön das dir der Bericht gefallen hat und dich motiviert mehr auf die Natur in der wir uns bewegen zu achten. Biolehrer bin ich keiner, arbeite allerdings im Umweltbereich. Die Natur und insbesondere die Tierwelt ist eine große Leidenschaft. 😊

                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                    • 97
                                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                                    Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen
                                                                                                                                    Auch von mir vielen Dank. Sehr schön.
                                                                                                                                    Danke das du dabei warst!

                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                      • 97
                                                                                                                                      • Privat


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                                                                                                                                      Zitat von Fjellfex Beitrag anzeigen
                                                                                                                                      Sehr schönes Berichts-Debut! Hoffentlich war das nicht der letzte...
                                                                                                                                      Danke, freut mich das dir der Bericht gefallen hat. Ich hoffe auch, das es nicht mein letzter Bericht war...
                                                                                                                                      Mal sehen, vielleicht ergibt es sich im Winter mal alte Touren zu beschreiben.

                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                        • 97
                                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                                        Zitat von TilmannG Beitrag anzeigen

                                                                                                                                        Hei André - sorry für die späte Antwort, wir waren letzte Woche auf dem Forststeig im sächsischen unterwegs. (OT: schöne Tour! Wir konnten die Gegensätze von fast 30°C Temperaturdifferenz ausleben...)
                                                                                                                                        Auf unserer Route mussten wir nicht klettern - ich wäre dazu auch kaum in der Lage gewesen, hatte eine verletzte Schulter und gereizten Ellenbogen. Wir hatten Leicht-Steigeisen und Pickel dabei, wie eigentlich immer bei Touren mit dieser Charakteristik. Benötigt haben wir sie nicht, aber das war knapp: am Morgen des 18. Aug beim Aufstieg zum Kvigtind (das war dein letzter Tag, mit blauem Himmel) war die wenigen Schneefelder knallhart gefroren. Keine Chance, da einen Tritt zu kratzen, auch nicht mit soliden Bergstiefel. Aber wir konnten die gut umgehen, die Montage der Eisen hätte nicht gelohnt. Auch beim Abstieg vom Golvertind zum kleinen Sattel ca 1500m kamen wir auf dann weichem Schnee gerade so am Eis vorbei. Insgesamt hatte ich mit mehr Schnee und verfirnten Graten gerechnet. Die Kvingtinsaksla könnte man wohl auch als direkte Grat-Linie gehen, dann gibt es aber zwei knifflige Stellen, die auch noch naß aussahen. Und wir hätten oben keinen Lagerplatz gehabt.
                                                                                                                                        Schlüsselstelle ist m.E. der Abstieg zum Laupskardet. Das hatte ich im Vorfeld auf norge i bilder sehr genau studiert, wir konnten dann einfach mit zwei Haken nach E durch laufen.
                                                                                                                                        Bis bald und viele Grüße - Tilmann
                                                                                                                                        Hei Tilmann,
                                                                                                                                        danke für deine Rückmeldung. Dann macht es für mich in jedem Fall Sinn für diese Route Leichteisen / Grödel einzuplanen, sollte ich diese irgendwann angehen...

                                                                                                                                        Viele Grüße

                                                                                                                                        André

                                                                                                                                        P.S.: Der Forststeig ist wirklich schön. Ich war im August 2020 dort und hatte bei weitem nicht solche Temperaturunterschiede...

                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                          • 1591
                                                                                                                                          • Privat


                                                                                                                                          #69
                                                                                                                                          Auch von mir noch dicken Dank für den schönen Bericht, dem ich gerne gefolgt bin.

                                                                                                                                          Zitat von Kondor Beitrag anzeigen
                                                                                                                                          Gesamtstrecke (Trekking) ca. 156 km, Höhenmeter ca. 4.250, Rucksack (Start/Ziel) ca. 26 / 19 kg, 43 Vogelarten
                                                                                                                                          Ich hab's ja beim Wandern nicht so mit Statistik, aber diese gefällt mir!

                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                            Gerne im Forum
                                                                                                                                            • 29.12.2022
                                                                                                                                            • 97
                                                                                                                                            • Privat


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                                                                                                                                            Zitat von Blahake Beitrag anzeigen
                                                                                                                                            Auch von mir noch dicken Dank für den schönen Bericht, dem ich gerne gefolgt bin.
                                                                                                                                            Ich hab's ja beim Wandern nicht so mit Statistik, aber diese gefällt mir!
                                                                                                                                            Vielen Dank. Ja, die Vogelstatistik muss natürlich sein!

                                                                                                                                            Kommentar