[NO] Børgefjell - 2 Wochen durch den Nationalpark von West nach Ost und zurück

Einklappen

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Kondor
    Erfahren
    • 29.12.2022
    • 130
    • Privat

    • Meine Reisen

    #41
    Tag 11 - Mi. 16.08.24: Nordre Bisseggvatnet – Über Regen aufregen bringt keinen Segen


    Der Regen kam über Nacht, mit Macht und sorgt dafür das ich mal wieder ausschlafen kann. Als Ornithologe wird man oft auf seine Geduld hin geprüft, aber so langsam ist die Geduld aufgebraucht und ich bin ob des neuerlichen kräftigen Regens konsterniert. Der 10. Tag mit Regen und widrigem Wetter empfinde ich als anstrengend. *hach* Eigentlich hatte ich mir für heute einen Aufstieg auf den Bisseggen oder den Rørskardtinden bei passendem Wetter vorgenommen, bei dem Regen und tiefhängenden Wolken wird das jedoch erstmal nichts. Vielleicht hilft der leichte Wind die Regenwolken zu vertreiben?! Ich nutze die Liegezeit für mehr als einen Kaffee und zum Lesen. Soweit ich das aus dem Schlafsack beurteilen kann liegt mein Zeltplatznachbar am anderen Seeufer scheinbar auch noch im Zelt und harrt dem schlechten Wetter.

    Gegen 11 Uhr hört es auf zu regnen, aber die Wolken hängen sehr tief. Ich überlege kurz, verwerfe dann aber einen Gipfelaufstieg. Auch wenn es schwerfällt und nervt, was soll ich da oben bei dem Wetter?! Mein Alternativprogramm sieht einen Spaziergang um den See zum Nordufer des Sødre Bisseggvatnet ohne Zelt vor. Ich mache mich wanderfertig mit Regenhose und -jacke und wähle dazu den Weg östlich um den See, der meist recht einfach zu laufen ist. Zwischendurch setzt etwas Nieselregen ein und die Wolken bleiben tief. Auf dem Weg nach Süden sehe ich kein einziges Lebenszeichen von irgendwelchen Tieren. Die haben sich bei dem Wetter wohl verkrümelt... Am Südufer angekommen finde ich einen netten Strand, der aber kaum geeignete Zeltmöglichkeiten bietet. Dafür kann ich einen Blick in das Kar vom Kvigvanet werfen, dass von unten ganz spannend aussieht mit seinen steilen schwarzen Granitwänden. Ich gehe noch ein Stück weiter bis zum Auslass aus dem See, der hier recht einfach gequert werden könnte wenn man möchte. Von hier bietet der Blick nach Süden Richtung Sødre Bisseggvatnet ein schönes Landschaftspanorama trotz des grauen Wetters. Von hier betrachtet scheint es gute Zeltmöglichkeiten im Bisseggdalen und am Nordufer des S. Bisseggvatnet zu geben, die ich allerdings auf dieser Tour wohl nicht in Anspruch nehmen werde.

    Da sich neuer Regen ankündigt mache ich mich auf dem Weg zurück zum Zelt. Auf halber Strecke kommt mir mein „Zeltnachbar“ entgegen. Wir grüßen uns und plaudern kurz. Dieser ist aus Dänemark, zum Angeln hier und ist vor ein paar Tagen von Majavatn gestartet. Wir tauschen uns etwas über die Routen und die derzeitige Witterung aus, bevor wir aufgrund des einsetzenden Regens uns voneinander verabschieden. Der Wind hat nun spürbar aufgefrischt, auf Nordwest gedreht und bringt dicke Regenwolken mit. Ich beeile mich, komme aber gut nass am Zelt an. Es ist in der Zwischenzeit merklich abgekühlt und das Thermometer im Zelt zeigt nur etwas über 5° Grad an. Schnell die Regensachen aus und rein ins Zelt. Dort koche ich mir eine heisse Suppe und gönne mir etwas Motivationsschokolade. Danach verkrieche ich mich im Schlafsack zum Aufwärmen, Podcast und Musik hören. Daran ändert sich den Rest des Tages nichts mehr. Einzige Unterbrechung ist das Abendessen in Form von Lauch-Kartoffelpürree mit Röstzwiebeln und Dörrfleisch. Das hilft jedoch nur begrenzt die Stimmung zu heben. Es locken erste Gedanken an eine heiße Dusche, leckeres Essen samt Bier und einem warmen Bett...

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 202308_NOR_Borgefjell_185.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,82 MB ID: 3253238
    Blick vom Auslass des Nordre Bisseggvatnet nach Norden auf Bisseggen und Rørskardtind, die beiden in den Wolken liegen. Rechts der Pass ins Bisseggskardet.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 202308_NOR_Borgefjell_187.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,95 MB ID: 3253239
    Bissidurrie und Sødre Bisseggvatnet fotografiert vom Auslass des Nordre Bisseggvatnet. Im Hintergrund das Gaksfjellet. Mehr Bilder habe ich an diesem Tag leider nicht gemacht...



    Kommentar


    • Kondor
      Erfahren
      • 29.12.2022
      • 130
      • Privat

      • Meine Reisen

      #42
      Tag 12 - Do. 17.08.24: Via Rørskardaksla und Rørskardvatnet zum Storelvdalen



      Früh auf, jedoch nix mit Sicht! 😑 Es sind Wolken und Nebel tief ins Tal gezogen und es ist Arschkalt. *brrr* Ich möchte heute zum Storelvdalen weiterziehen und für den Weg dahin habe ich mir die Überquerung der Rørskardaksla zum Ø​vre und Nedre Rørskardvatnet vorgenommen. Da somit zwei Pässe zu queren sind, hatte ich ja auf gutes Wetter gehofft. Bei der Suppe draussen brauche ich aber erstmal nicht daran zu denken und kann froh sein, wenn es soweit aufklart das ich zumindest den einen Pass zum See 985 gut machen kann. Von dort könnte ich dann über die „Normalroute“ durch das Kråhtjøedurrie direkt ins Storelvdalen absteigen. Nach einem ausgiebigen Frühstück packe ich meinen Kram soweit zusammen außer Schlafsack, Isomatte, Daunenjacke und Zelt. Danach lege ich mich für eine Weile wieder in meinen Schlafsack, beobachte den Nebel der sich mal hebt, dann senkt und lausche Musik. Es ist richtig „uselig“ und zum Wetter passt die westnorwegische Wetterbeschreibung „gråokalt“.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 202308_NOR_Borgefjell_188.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,83 MB ID: 3253791
      Der Pass zum See 985 in dicken Nebel gehüllt.

      Gegen 10:30 Uhr hat sich der Nebel soweit angehoben das der Pass zum See 985 gut zu erkennen ist, so dass ich beschließe aufzubrechen. Ich steige direkt am Zeltplatz etwa 50 Hm den Hang hoch bis zu einem grasigen Band, dem ich nach Südwesten folge. Kurz bevor ich mehrere kleine Seen erreiche steige ich noch etwas höher auf und finde dort einen einfachen Weg an den Seen vorbei, der mich gut durch eine Lücke im Schneefeld bis zur Passhöhe auf etwa 1060 Hm führt. Am Pass angekommen scheuche ich ein paar Schneeammern auf, die dort nach Nahrung suchen. Der Name passt zu diesen kleinen Sperlingsvögeln, denn Schneeammern findet man häufig in den kargen Bereichen um Schneefelder und in den höchsten Lagen im Fjell. Vor mir liegt jetzt der See 985 in seiner ganzen Pracht. Rechts am Hang sind mehrere große Schneefelder zu sehen und dahinter der Einschnitt zum See 1037 Hm. Auf dieser Seite des Passes ist der Nebel nicht so dicht und es klart langsam auf. Bei einer kurzen Pause entdecke ich einen schönen sternblütigen Steinbrech zwischen all dem Schotter und Geröll.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 202308_NOR_Borgefjell_192.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,35 MB ID: 3253792
      Blick von der Passhöhe zurück auf den Nordre Bisseggvatnet. Gefühlt kann man die Wolken fast berühren…

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 202308_NOR_Borgefjell_193.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,15 MB ID: 3253793
      Der See 985 Hm. Im Hintergrund Ausläufer der Rørskardaksla. Rechts hinter dem Schneefeld der Aufstieg zum See 1037 Hm, links der Einschnitt zum Kråhtjøedurrie​.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Schneeammer.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,08 MB ID: 3253794
      Ein Schneeammerweibchen in seinem gerölligen Lebensraum an der Passhöhe.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 202308_NOR_Borgefjell_194.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,19 MB ID: 3253795
      Sternblütiger Steinbrech an der Passhöhe

      Der Weg nördlich um den See 985 gestaltet sich recht einfach trotz des vielen Gerölls und ich nutze die Möglichkeit nach Tieren Ausschau zu halten. Es dauert nicht lange und ich scheuche ein paar Alpenschneehühner und zwei Sandregenpfeifer auf. Diese verschwinden schnell so das mir kein Foto gelingen will. Danach bleibt es dann still und es zeigt sich erstmal kein Vogel mehr. Dafür halten sich auf der gegenüberliegenden Anhöhe am anderen Seeufer ein Dutzend Rentiere auf. Ich komme nun zu den Bacheinschnitten unterhalb des Sees 1037, die sich über felsige Stufen und plattiges Terrain in den See 985 ergießen. Ich glaube Borgman hatte damals diese Route hier von der anderen Seite her gewählt und hat mich zu dieser Routenwahl inspiriert. Danke an dieser Stelle! Dummerweise habe ich mir die Route von ihm nicht gut genug gemerkt wie er die Passage angegangen ist. Von unten erscheint mir ein Aufstieg mit ca. 50m Abstand zu den Bächen am einfachsten zu sein. Der Anstieg auf den Granitplatten gestaltet sich dann dort auch gut machbar. Weiter oben kreuze ich die Bäche in einem leichten Bogen und folge dem westlichsten bis zum See 1037 Hm.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 202308_NOR_Borgefjell_196.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,73 MB ID: 3253796
      Bäche und Aufstieg am Einschnitt zum See 1037

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 202308_NOR_Borgefjell_197.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,95 MB ID: 3253797
      Kleine Seen an der Passhöhe unterhalb vom See 1037. Schön wie klar das Wasser ist!

      Der See 1037 liegt beinahe ruhig dar umgeben von Geröll, Fels und Schneefeldern. Zusammen mit dem sich langsam auflösenden Nebel wirkt die Landschaft karg, einsam und abgeschieden. Ich überlege ob ich nördlich oder südlich um den See gehe. Die nördliche Route scheint kürzer zu sein und ich sehe zunächst kein Schneefeld im Gegensatz zum auf der südlichen Seite liegenden Schneefeld. Ich wähle die nördliche Route und quere den Auslass aus dem See. Zunächst komme ich gut voran bis ich eine kleine Nase erreiche. Dort stelle ich fest, dass meine Routenwahl vielleicht doch nicht so super war… Direkt hinter der Nase liegt ein großes Schneefeld das über einen Bach führt. Ein weiteres Schneefeld befindet sich am Nordhang, der deutlich steiler und gerölliger ist als der Südhang. Ich schaue mir das ganze in Ruhe an und überlege ob die Route sicher begehbar ist oder ich besser die Südroute wähle. Das Schneefeld über den Bach ist sehr dick und scheint stabil zu sein. Das Schneefeld am Hang kann ich nicht queren weil zu steil, allerdings gibt es eine Lücke in einer etwas weniger steilen Stelle wo ich durch könnte. Ich gehe somit weiter der gewählten Route und das Schneefeld am Bach stellt sich als meterdick und stabil heraus. Danach geht es am abschüssigen und gerölligen Hang entlang. Aufgrund des teilweise losen Gerölls bin ich sehr achtsam und vorsichtig. Einmal gibt ein ganzer Schwung Geröll unter mir etwas nach, trägt mich aber noch. Das zweite Schneefeld quere ich gut oberhalb und bin froh das es diese Lücke hier gibt. Die restlichen Meter bis zum Ende des Sees sind unproblematisch. Dort angekommen gönne ich mir eine Pause, geniesse die Aussicht, esse einen Riegel und ein paar Nüsse. Beim nächsten mal würde ich die andere Seeseite als Route wählen...

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 202308_NOR_Borgefjell_198.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,48 MB ID: 3253798
      See 1037 vom Nordwestufer. Unterhalb erkennt man den steilen Hang und das steile Schneefeld. Im Hintergrund am anderen Ufer das flache Schneefeld.

      Fortsetzung folgt…
      Zuletzt geändert von Kondor; 15.04.2024, 19:50.

      Kommentar


      • zilka

        Erfahren
        • 29.06.2017
        • 420
        • Privat

        • Meine Reisen

        #43
        Lieber Kondor,
        jetzt „oute“ ich mich auch mal als stille Mitleserin, die Deinen Bericht schon seit einiger Zeit - wie auch schon andere - mit Freude verfolgt! Besonders die Vogelbilder und Bezeichnungen gefallen mir. Ich finde das überhaupt nicht „nerdig“ und finde es toll, endlich mal etwas über den Goldregenpfeifer (in meinem Bericht noch „ein-Ton-Vogel“) hinaus zu lernen.
        Bin schon gespannt, wie es weitergeht, auch mit dem Wetter.
        zilka

        Kommentar


        • Kondor
          Erfahren
          • 29.12.2022
          • 130
          • Privat

          • Meine Reisen

          #44
          Zitat von zilka Beitrag anzeigen
          Lieber Kondor,
          jetzt „oute“ ich mich auch mal als stille Mitleserin, die Deinen Bericht schon seit einiger Zeit - wie auch schon andere - mit Freude verfolgt! Besonders die Vogelbilder und Bezeichnungen gefallen mir. Ich finde das überhaupt nicht „nerdig“ und finde es toll, endlich mal etwas über den Goldregenpfeifer (in meinem Bericht noch „ein-Ton-Vogel“) hinaus zu lernen.
          Bin schon gespannt, wie es weitergeht, auch mit dem Wetter.
          zilka
          Liebe Zilka,
          vielen Dank für das tolle Feedback und schön das du dabei bist. 😊
          Was wäre das Fjell ohne das monotone Pfeifen des Goldregenpfeifers?! 🤩 Vielleicht bekommt der "Ein-Ton-Vogel" aber auch noch einen Platz in dieser Geschichte. Und das Wetter bleibt in jedem Fall ein Thema. Dann werde ich gleich mal hier weiter Schreiben und "nerden"...
          Zuletzt geändert von Kondor; 16.04.2024, 20:08.

          Kommentar


          • Kondor
            Erfahren
            • 29.12.2022
            • 130
            • Privat

            • Meine Reisen

            #45
            … Fortsetzung…

            Nach der Pause geht es nun an den Abstieg ins Rørskardet und zum Øvre Rørskardvatnet. Von hier oben ist die Aussicht ins Tal selbst bei diesem Wetter eindrucksvoll und schön. Meine Idee für den Abstieg war dem Bacheinschnitt bis ins Tal zu folgen. Hierzu wähle ich die orografisch rechte Bachseite, da mir diese von oben betrachtet weniger felsig und besser begehbar aussieht. Der Abstieg ist allerdings nicht so einfach aufgrund mehrere kleiner Geländestufen und nassen moosigen Felsen. Bah! Dazwischen befinden sich immer wieder grasige Bereiche auf denen ich versuche eine gute Route zu finden. Hierzu orientiere mich relativ nah am Bach, was ich retrospektiv als weniger gute Entscheidung sehe, denn… Rumms! Uffffff…. Da wäre es fast passiert… Als ich über einen Felsen steige, reist die dahinter befindliche grasige Stelle samt darunter liegendem Geröll ab, als ich meinen Fuß aufsetze, so dass ich stürze. Ich versuche mich abzufangen, sehe aber den unter mir befindlichen Felsen auf mich zurasen. Ich reisse die Arme vor meinen Kopf, bremse zum Glück allerdings mit meinem gut gepolsterten Bauch auf dem Felsen, so dass es mir zwar die Luft austreibt aber ich mich gut abfangen kann. Autsch! Ich schnalle den Rucksack ab, stehe auf und prüfe ob alles okay ist. Es scheint alles in Ordnung zu sein, nur mein Bauch ist ganz schön gerötet. Das gibt bestimmt wieder blaue Flecken… Puh, das hätte ins Auge gehen können denke ich mir. Ich bin einerseits erleichtert, dass nichts Schlimmeres passiert ist, andererseits aber sauer auf mich selber, da mir sowas nun zum wiederholten Male passiert. Diese blöden abreißenden Grasflecken! Den restlichen Abstieg gehe ich nun sehr vorsichtig an, komme dann ohne weitere Zwischenfälle hinunter ins Tal. Als ich unten bin und zurückschaue meine ich mich daran zu erinnern, dass Borgman damals etwas südlich vom Bach quer zum Hang aufgestiegen sein könnte. Von hier betrachtet scheint das eine bessere Wahl zu sein…

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 202308_NOR_Borgefjell_201.jpg
Ansichten: 457
Größe: 3,55 MB
ID: 3254134
            Blick ins nördliche Rørskardet mit Rørskardelva und Seterfjellet.

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 202308_NOR_Borgefjell_203.jpg
Ansichten: 446
Größe: 3,19 MB
ID: 3254135
            Blick ins Rørskardet nach Westen mit Øvre Rørskardvatnet. Dahinter Rundfjellet und Vargryggen, sowie das Seterfjellet im Hintergrund in den Wolken.

            Im Tal quere ich zunächst den Bach problemlos dem ich gefolgt bin. Ein Stück weiter fliesst ein weiterer Bach, der eine tiefe Schuttrinne gebildet hat, aber ebenfalls einfach zu queren ist. Ich halte mich nun nach Südwesten und passiere den Øvre Rørskardvatnet an der Westseite. Unterwegs sehe ich mehrere Zeltmöglichkeiten. Eine davon befindet sich auf der Insel, was sicher ein toller Platz wäre, wenn man hier zelten möchte. Der Weg dahin wäre aktuell recht einfach über mehrere Steine zu furten. Ich gehe weiter und langsam kommt der Nedre Rørskardvatnet ins Blickfeld. Unterwegs kann ich seit längerer Zeit endlich wieder einige Goldregenpfeifer hören und auch sehen. Das beständige monotone rufen dieser putzigen Fjellbewohner hatte ich die letzten Tage vermisst. Am Zulauf finden sich weitere Zeltmöglichkeiten im Bereich der Moränen, kurz vorm Zulauf des Bachs vom See 886. Dieser hat sich weiter oberhalb relativ stark eingegraben, gabelt sich kurz vor dem See auf und kann dort gut gequert werden. Ich gehe gegen den Uhrzeigersinn um den N. Rørskardvatnet und stosse auf eine interessante Felssitzgruppe. Hier war jemand recht kreativ und hat zwei Sitzplätze aus Felsen aufgebaut. Die Aussicht von hier auf den See ist zwar schön, das Sitzen auf den kalten Felsplatten aber doch eher unbequem. Es fängt auch mal wieder an zu nieseln, so dass ich mich nicht lange aufhalte. Bevor ich das Rørskardet verlasse halte ich für mich fest, dass mir die Landschaft hier sehr gefällt und ich hoffe das mich hier nochmal eine Tour langführen wird.

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 202308_NOR_Borgefjell_204.jpg
Ansichten: 446
Größe: 2,97 MB
ID: 3254136
            Øvre Rørskardvatnet mit zeltfähiger Insel.

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: P1240261.jpg
Ansichten: 443
Größe: 2,13 MB
ID: 3254137
            Heilo! Goldregenpfeifer im Rørskardet.

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 202308_NOR_Borgefjell_207.jpg
Ansichten: 440
Größe: 3,35 MB
ID: 3254138
            Felsige aber doch etwas unbequeme Sitzgelegenheit am Nedre Rørskardvatnet. Im Hintergrund das Rundfjellet.

            Der Übergang vom Rørskardet zum Storelvdalen gestaltet sich interessant. Ich folge dem größeren Bach von den Rørskardseen auf der rechten Seite durch ein Labyrinth von kleinen Seen, Felsstufen und Moränenrücken langsam nach unten. Ich bin froh die richtige Seite gewählt zu haben, denn den Bach könnte man hier nur schwer furten. Ich nähere mich dem Tal und dem See 658 nicht weit vom Zulauf in den See 658. Dort gäbe es wieder eine Möglichkeit den Bach zu furten. Im Tal angekommen bin ich beeindruckt von der Landschaft. Das Tal mit dem See 658 stellt sich als eine Art Sammler für die Bäche und Flüsse aus mehreren Tälern wie dem Kråhtjoedurrie und dem Dorrekskardet heraus, umgeben von hohen Bergen. Toll! Leider nieselt es nun wieder etwas und ich merke langsam die Anstrengung des Tages. Ich überlege kurz hier nach Zeltplätzen zu suchen, aber insgesamt stellt es sich hier oben als recht feucht und wellig dar. Außerdem soll es schöne Zeltplätze etwas weiter unten im Storelvdalen direkt am Fluss geben. Ich ziehe weiter und halte mich am Storelva, umgehe allerdings den ein oder anderen kleinen mit Moltebeeren gut bestückten Sumpf, nicht ohne zu naschen. Ich passiere einige schöne Stromschnellen mit Wasserfall und habe nun einen tollen Blick talabwärts in das Storelvdalen. Wie schön! Etwas entfernt von mir sehe ich zwei junge Frauen talabwärts wandern und Beeren sammeln. Noch bevor ich diese eingeholt habe finde ich eine schöne Zeltstelle auf einem Rücken oberhalb vom Fluss. Die Zeltstelle gefällt mir ganz ausgezeichnet mit Beerenheide als Unterlage, einer kleinen Geländekante als Sitzgelegenheit und einem traumhaften Blick in beide Richtungen des Storelvdalen. Hier bleibe ich, richte mich schnell ein und gönne mir danach eine erfrischende Wäsche am Storelva.

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 202308_NOR_Borgefjell_208.jpg
Ansichten: 439
Größe: 2,67 MB
ID: 3254139
            Blick ins Storelvdalen am Übergang vom Rørskardet. Das Dorrekskardet im Hintergrund. Die beiden Täler vom Kråhtjoedurrie und zum See 956 Hm links.

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 202308_NOR_Borgefjell_211.jpg
Ansichten: 447
Größe: 3,65 MB
ID: 3254140
            Storelvdalen mit Wasserfall und kleinen Stromschnellen. Das Kråhtjoedurrie im Hintergrund.

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 202308_NOR_Borgefjell_212.jpg
Ansichten: 444
Größe: 3,75 MB
ID: 3254141
            Storelvdalen unterhalb des Wasserfalls. Der Blick ins Tal weitet sich.

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 202308_NOR_Borgefjell_215.jpg
Ansichten: 445
Größe: 3,20 MB
ID: 3254142
            Zeltplatz am Storevldalen in beeindruckender Landschaft

            Zum Abend hin kündigt sich eine Wetterbesserung an, es klart auf und wird milder. Ich koche mir leckere Nudeln mit Dörrfleisch in Pfeffersauce und genieße diese am Fluss sitzend mit Blick auf die tolle Landschaft. Ein reiner Genuss und eine Wohltat nach den letzten Tagen… 😀 Nach dem Abendessen gehe ich noch auf eine kleine Erkundungs- und Fototour und sammel fleissig leckere Blau- und Moltebeeren. Ich geniesse die Ruhe und das angenehme Wetter. Vögel lassen sich außer einem flinken Moorschneehuhn keine sehen, aber dafür zeigen sich einige interessante Insekten. Neben zwei mir bis dahin unbekannte Nachtfalter entdecke ich eine recht bunte und große Heuschrecke. Sowas habe ich bisher im Fjell noch nicht gesehen oder bewusst wahrgenommen, entpuppt sich aber als völlig faszinierendes Insekt. Später finde ich heraus, dass es sich um eine nordische Gebirgsschrecke handelt. Wow, wie passend! 😊

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 202308_NOR_Borgefjell_222.jpg
Ansichten: 441
Größe: 4,27 MB
ID: 3254143
            Wollgraswiese im oberen Storelvdalen

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 202308_NOR_Borgefjell_221.jpg
Ansichten: 441
Größe: 3,41 MB
ID: 3254144
            Leckere Moltebeere im oberen Storelvdalen

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 202308_NOR_Borgefjell_218.jpg
Ansichten: 443
Größe: 1,11 MB
ID: 3254145
            Veränderlicher Haarbüschelspanner

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 202308_NOR_Borgefjell_220.jpg
Ansichten: 434
Größe: 481,1 KB
ID: 3254146
            Sandheiden-Johanniskrautspanner

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 202308_NOR_Borgefjell_214.jpg
Ansichten: 444
Größe: 1,50 MB
ID: 3254147
            Nordische Gebirgsschrecke​​


            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 202308_NOR_Borgefjell_223.jpg
Ansichten: 439
Größe: 4,35 MB
ID: 3254148
            Entspannter Blick vom Zeltplatz auf den Storelva und das Storelvdalen im Abendlicht.

            Kommentar


            • Tekumseh
              Anfänger im Forum
              • 05.10.2020
              • 25
              • Privat

              • Meine Reisen

              #46
              Hi Kondor,

              auch ich möchte hiermit kundtun, dass ich sehr gerne deinem Bericht folge. Dass du deine Freude und Kenntnisse an der Vogelwelt und weiteren Tieren und Pflanzen mitteilst, macht ihn besonders interessant. Also nur weiter so.
              Mit dem Wetter hattest du es leider nicht so gut erwischt. Da leide ich mit dir mit, sind dir so doch die ganzen Gipfelmöglichkeiten genommen worden. Wir sind zu deiner Wanderzeit noch im sonnigen Südschweden geblieben und erst am 15. und 16. 8. nach Norden ins Regenwetter gefahren, weil anschließend dort Wetterbesserung angesagt war. Somit hoffe ich auf gutes Rauslaufwetter bei dir. Aber auch „gråokalt“ kommt in deinem Bericht gut rüber.

              Danke für deine schöne und informative Beschreibung einer tollen Wanderung!

              Kommentar


              • Kondor
                Erfahren
                • 29.12.2022
                • 130
                • Privat

                • Meine Reisen

                #47
                Zitat von Tekumseh Beitrag anzeigen
                Hi Kondor,

                auch ich möchte hiermit kundtun, dass ich sehr gerne deinem Bericht folge. Dass du deine Freude und Kenntnisse an der Vogelwelt und weiteren Tieren und Pflanzen mitteilst, macht ihn besonders interessant. Also nur weiter so.
                Mit dem Wetter hattest du es leider nicht so gut erwischt. Da leide ich mit dir mit, sind dir so doch die ganzen Gipfelmöglichkeiten genommen worden. Wir sind zu deiner Wanderzeit noch im sonnigen Südschweden geblieben und erst am 15. und 16. 8. nach Norden ins Regenwetter gefahren, weil anschließend dort Wetterbesserung angesagt war. Somit hoffe ich auf gutes Rauslaufwetter bei dir. Aber auch „gråokalt“ kommt in deinem Bericht gut rüber.

                Danke für deine schöne und informative Beschreibung einer tollen Wanderung!
                Vielen Dank Tekumseh für das tolle Feedback und schön das du ebenfalls mit dabei bist. Ja, da sprichst du das aus was zwischenzeitlich immer wieder in mir mitschwang, nämlich das ich schon gerne den ein oder anderen Gipfel mitgenommen hätte. Aber noch ist dieser Bericht ja nicht vorbei und es kommen noch ein paar Tage...

                Kommentar


                • Kondor
                  Erfahren
                  • 29.12.2022
                  • 130
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #48
                  Tag 13 – Fr. 18.08.2024: Bei Knallerwetter durch das Storelvdalen zurück

                  Mein letzter morgen im Fjell begrüßt mich mit Sonne satt! Es ist nicht eine Wolke am Himmel zu sehen und das Thermometer zeigt schon morgens über 15° C an. Wie herrlich, danach habe ich mich gesehnt! So ein „Knallvær“ lässt die 11 Tage mit Regen auf dieser Tour beinahe vergessen… 😊 Da ich heute nur etwas über 10km bis zum Parkplatz zurückzulegen habe lasse ich es ganz gemütlich angehen. So Frühstücke ich in aller Seelenruhe mein Müsli mit den gestern gesammelten Beeren und gönne mir eine zweite Tasse Kaffee in der Sonne. Dabei beobachte ich die Umgebung und hoffe auf den ein oder anderen vorbeifliegenden Vogel. Es dauert nicht lange und es zeigt sich etwas entfernt über dem 815er Höhenzug ein nordischer Vertreter der Bussarde, genauer gesagt ein Raufussbussard. Dieser ähnelt unseren heimischen Mäusebussarden durchaus, ist aber aufgrund verschiedener Merkmale (u.a. befiederten Füssen; daher der Name) gut an die subarktischen Verhältnisse in Skandinavien angepasst. Er kreist eine Weile in der aufsteigenden Thermik, aber ich hoffe vergeblich das er über meinen Standort fliegt. Im Gegenteil zieht er nach Nordwesten ab.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 202308_NOR_Borgefjell_225.jpg
Ansichten: 431
Größe: 4,31 MB
ID: 3254863
                  Zeltplatz im Storevldalen mit Blick flussabwärts bei strahlendem Sonnenschein.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 202308_NOR_Borgefjell_227.jpg
Ansichten: 399
Größe: 3,83 MB
ID: 3254864
                  Der Blick zurück talaufwärts ins Storelvdalen

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 202308_NOR_Borgefjell_228.jpg
Ansichten: 402
Größe: 118,1 KB
ID: 3254865
                  Raufussbussard kreisend am Rande des Storelvdalen. Das Bild wird sicher nicht für den National Geographic Award prämiert…

                  Gegen kurz nach 11 Uhr ziehe ich langsam los nach Südwesten. Zunächst steige ich ein Stück auf um auf ca. 700m Höhe einen besseren Überblick über das vor mir liegende Gelände und den vom Kuvatnet kommenden Bach zu bekommen. Das Gelände sieht gut gehbar aus, so dass ich in Laufrichtung wieder zum Storelva abwärts steige. Von hier aus entdecke ich ein Zelt am Bach vom Kuvatnet und es stellt sich kurze Zeit später heraus, dass dort die beiden jungen Beerensammlerinnen lagern. Diese dösen in der Sonne, wir grüßen uns und sprechen kurz, aber mir ist nicht nach lange reden, sondern ebenfalls nach Sonne tanken. Kurz hinter dem Kuvatnetbach steige ich in Laufrichtung wieder auf bis oberhalb der 750m Höhenlinie um das sumpfige Gelände am Storelva sowie große Weiden- und Birkenwälder zu umgehen. So ganz ohne Weiden- und Birkendickicht geht es allerdings nicht. Hilfreich finde ich die Rentierspuren, denen ich immer wieder folge und die mich recht gut mit relativ wenig suchen durch das Dickicht bringen. Allerdings nutzen die Rentiere bekanntlich gerne morastige Bereiche, so dass meine Stiefel gut nass werden. Egal! Es ist warm, es scheint die Sonne und ich bin bald in der Zivilisation…

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 202308_NOR_Borgefjell_229.jpg
Ansichten: 402
Größe: 4,11 MB
ID: 3254866
                  Storelva im oberen Storelvdalen hinter dem Zufluss vom Kuvatnet, geprägt von viel Geröll- und Kiesbänken.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 202308_NOR_Borgefjell_230.jpg
Ansichten: 399
Größe: 3,99 MB
ID: 3254867
                  Wollgräser und Feuchtwiesen im Oberen Storelvdalen

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 202308_NOR_Borgefjell_231.jpg
Ansichten: 396
Größe: 4,30 MB
ID: 3254868
                  Übergang vom Oberen zum Mittleren Storelvdalen. Es beginnen die geliebten Weiden- und Birkendickichte...

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 202308_NOR_Borgefjell_232.jpg
Ansichten: 394
Größe: 4,16 MB
ID: 3254869
                  Ein letzter Blick in das wunderschöne obere Storelvdalen. *hach*


                  Die Storelvhøgda und das darunter liegende Sumpfgebiet mit dem stark mäandrierenden Storelva kommt nun in mein Blickfeld. Ich folge dem Hang und gehe bergab bis ich auf die Holzbohlen des Jengelvegen stoße. Nach Südosten habe ich einen schönen Blick auf das Orrekdalen und die Furt am Storelva. Ich folge dem Jengelvegen nun bis zur Passhöhe, wo ich eine letzte Snackpause einlege. Schon eine Weile konnte ich zwei Rentiere auf der Storelvhøgda beobachten und eines davon kommt nun sehr nahe auf fas 30m an mich heran. Ich zücke schnell meine Kamera und mache ein paar Bilder, bevor das Rentier sich hinter einem Felsen versteckt. Zeitgleich ziehen ein paar Kolkraben über mich hinweg, die ich versuche zu knipsen, aber leider zu langsam bin. Der Blick nach Westen bietet mir schöne Aussichten über den Majavatnet und die gegenüberliegenden Gebirgszüge und ich sinniere bei einem letzten Schokoriegel, dass das Børgefjell bei Sonnenschein wahrlich eine Perle ist. 🤩😊

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 202308_NOR_Borgefjell_233.jpg
Ansichten: 394
Größe: 3,92 MB
ID: 3254870
                  Sumpflandschaft am mäandrierenden Storelva. Links die Ausläufer vom Bleikarfjell. Im Hintergrund müssten das Ornhaugen und Gisen-Jijse sein.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 202308_NOR_Borgefjell_235.jpg
Ansichten: 393
Größe: 3,63 MB
ID: 3254871
                  Der Storelva am Jengelvaien. Im Hintergrund ist wieder das Orrekskardet und das Bleikarfjellet zu sehen.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 202308_NOR_Borgefjell_237.jpg
Ansichten: 397
Größe: 4,69 MB
ID: 3254872
                  Fressendes Rentier am Pass nähe Storhøgda.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 202308_NOR_Borgefjell_238.jpg
Ansichten: 396
Größe: 4,09 MB
ID: 3254873
                  Blick auf den Majavatn und die dahinterliegenden Gebirge.

                  Die letzte Stunde vom Pass bis zum Parkplatz verläuft relativ unspektakulär außer ein paar nette kurze Gespräche mit entgegenkommenden Fjellfolk (alles Norweger*Innen). Nach etwas über 3 Stunden und 10km wandern komme ich an meinem Auto an und stürze mich auf eine kleine Cola und einen weiteren Schokoriegel, während ich mich umziehe und meinen Kram umpacke. Von Tomasvatn fahre ich nach Røyrvik am südlichen Rand des Børgefjell, wo ich mir für die kommenden beiden Tage ein Zimmer in einer netten kleinen Pension gebucht habe. Nach so einer Tour freue ich mich ausser auf Dusche/Bier/Essen/Bett (in dieser Reihenfolge) ja immer über etwas Gesellschaft. Daher bin ich bei der Ankunft erfreut, das ein paar Auto’s vor der Pension stehen. Als ich die Pension betrete werde ich von einer freundlichen Dame mit der Frage begrüßt, ob ich ihr einziger Übernachtungsgast für die kommenden Tage sei?! 🤣😂 Ich lache laut und bejahe diese Frage. Aktuell sind aber noch ein paar einheimische Sami dort zum Essen, so dass ich ein wenig mit denen plaudere. Als ich erzähle das ich gerade aus dem Fjell komme gibt es zunächst anerkennendes nicken verbunden mit der Frage ob ich es nicht gerne sonnig habe, es sei zuletzt ja sehr schlechtes Wetter mit viel Regen gewesen und nun endlich Sonne. Daher hätten diese auch nicht viel Zeit, da alle gleich raus ins Fjell zum Angeln wollen… Nachdem die meisten weg sind gönne ich mir eine ausgiebige Dusche und Körperpflege. Zum Abendessen bin ich dann mit der Pensionsbesitzerin alleine. Diese zaubert mir einen sehr leckeren Wildburger mit Pommes und Salat. Dazu gönne ich mir ein Tourabschlussbier und bin einfach müde, glücklich und zufrieden. Wir verabreden eine Frühstücksuhrzeit, das Haustürsystem wird mir erklärt und ein zweites Tourabschlussbier gebracht, danach bin ich dann ganz allein in der Pension und genieße in der Sonne sitzend den Abend… 😊

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 202308_NOR_Borgefjell_239.jpg
Ansichten: 396
Größe: 3,11 MB
ID: 3254874
                  Wildburger mit Pommes und einem verdienten Tourabschlussbier. *mjam* Lecker! Der zugehörige Salat war in Sekunden inhaliert...

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 202308_NOR_Borgefjell_240.jpg
Ansichten: 391
Größe: 4,40 MB
ID: 3254875
                  Unterkunft in Røyrvik mit schöner öffentlicher Grillhütte im samischen Stil.

                  Kommentar


                  • Flieger
                    Dauerbesucher
                    • 12.11.2004
                    • 507

                    • Meine Reisen

                    #49
                    Hallo!
                    Schon sehr lange her, dass ich hier was geschrieben habe. Aber Deine tolle Tour im Borgefjell hat mich quasi gezwungen, mich mal wieder aufzuraffen... Vielen Dank für den Bericht und die tollen Bilder!!
                    Ins Borgefjell will ich schon lange, aber irgendwie hat das noch nicht geklappt... Aber nach dem Bericht...
                    Mal eine Frage zu dem Raufußbussard. Manchmal sieht man die ja auch im Winter bei uns, und die Bestimmung ist ja nicht ganz so einfach... Gibt es dort im hohen Norden auch Mäusebussarde?
                    Um den Sterntaucher beneide ich Dich... Habe ihn noch nie beobachten dürfen.
                    Viele Grüße
                    Markus
                    "Unser Ziel ist nie ein Ort, sondern stets eine neue Betrachtungsweise" - Henry Miller

                    Kommentar


                    • TilmannG
                      Fuchs
                      • 29.10.2013
                      • 1379
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #50
                      Hei Kondor - hab vielen Dank für deinen schönen Bericht!
                      Wir haben uns nur knapp verfehlt: Am 16. August waren wir in Majavatn gestartet und konnten ein kurzes Wetterfenster für eine schon länger geplante Traumroute nutzen: die Überschreitung von Gaksfjellet - Kvigtinden - Simskardfjellet - Golvertinden - Storvegskardfjellet. Das geht halt nur bei gutem Wetter, die Zeit saß uns dabei ziemlich im Nacken. Von Leiren hat uns dann der erste Schulbus des neuen Schuljahres nach Trofors gebracht und dann der Zug zurück zum Auto.
                      Leider komm ich im Moment kaum zum Lesen der vielen tollen Berichte (Entschuldigung an alle!), geschweige denn zum Schreiben eines eigenen. Einige wenige ausgewählte Fotos gibts im blog meiner website - und auch eine Routenskizze: Børgefjell Skywalk.
                      Mit großer Freude habe ich nun deine Umrundung und den anderen Blick genossen! Gemeinsam hatten wir die Furt der Storelva - auch wir hatten auf der Insel die Bergstiefel schon wieder an und mussten für den letzten Arm nochmal umbauen ;)
                      Also nochmal vielen Dank - irgendwann treffen wir uns dan mal!
                      Viele Grüße von Tilmann

                      http://www.foto-tilmann-graner.de/

                      Kommentar


                      • Kondor
                        Erfahren
                        • 29.12.2022
                        • 130
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #51
                        Zitat von Flieger Beitrag anzeigen
                        Hallo!
                        Schon sehr lange her, dass ich hier was geschrieben habe. Aber Deine tolle Tour im Borgefjell hat mich quasi gezwungen, mich mal wieder aufzuraffen... Vielen Dank für den Bericht und die tollen Bilder!!
                        Ins Borgefjell will ich schon lange, aber irgendwie hat das noch nicht geklappt... Aber nach dem Bericht...
                        Mal eine Frage zu dem Raufußbussard. Manchmal sieht man die ja auch im Winter bei uns, und die Bestimmung ist ja nicht ganz so einfach... Gibt es dort im hohen Norden auch Mäusebussarde?
                        Um den Sterntaucher beneide ich Dich... Habe ihn noch nie beobachten dürfen.
                        Viele Grüße
                        Markus
                        Hallo Markus, schön das du mit dabei bist und vielen Dank für das Kompliment.

                        Im hohen Norden habe ich bisher noch keine Mäusebussarde gesehen und soweit ich weiss kommt der dort auch nicht vor. In Südnorwegen und dem flacheren östlichen Landesteil, sowie im südlichen Teil Schwedens und entlang der Ostküste ist der schon verbereitet. Der Mäusebussard meidet die Hochlagen und das Fjell und der Raufussbussard ist besser an diesen Lebensraum angepasst.

                        Ja, denn mal ab ins Børgefjell! Mit etwas Glück siehst du dort neben Raufussbussard auch den Sterntaucher. 😊

                        Kommentar


                        • Kondor
                          Erfahren
                          • 29.12.2022
                          • 130
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #52
                          Zitat von TilmannG Beitrag anzeigen
                          Hei Kondor - hab vielen Dank für deinen schönen Bericht!
                          Wir haben uns nur knapp verfehlt: Am 16. August waren wir in Majavatn gestartet und konnten ein kurzes Wetterfenster für eine schon länger geplante Traumroute nutzen: die Überschreitung von Gaksfjellet - Kvigtinden - Simskardfjellet - Golvertinden - Storvegskardfjellet. Das geht halt nur bei gutem Wetter, die Zeit saß uns dabei ziemlich im Nacken. Von Leiren hat uns dann der erste Schulbus des neuen Schuljahres nach Trofors gebracht und dann der Zug zurück zum Auto.
                          Leider komm ich im Moment kaum zum Lesen der vielen tollen Berichte (Entschuldigung an alle!), geschweige denn zum Schreiben eines eigenen. Einige wenige ausgewählte Fotos gibts im blog meiner website - und auch eine Routenskizze: Børgefjell Skywalk.
                          Mit großer Freude habe ich nun deine Umrundung und den anderen Blick genossen! Gemeinsam hatten wir die Furt der Storelva - auch wir hatten auf der Insel die Bergstiefel schon wieder an und mussten für den letzten Arm nochmal umbauen ;)
                          Also nochmal vielen Dank - irgendwann treffen wir uns dan mal!
                          Viele Grüße von Tilmann

                          Hallo Tilmann,

                          knapp verpasst ist auch daneben... Tolle Route(n) die ihr letzten Sommer im Hohen Norden gemacht habt. Mehrere kurze Touren an verschiedenen Orten mit passenden Wetterfenstern hat auch was für sich. Von euren Routen stehen ein paar auch noch auf meinem Zettel, allerdings in vielleicht etwas weniger alpiner Umsetzung.

                          Eure Skywalk-Route im Børgefjell finde spannend und die Bilder auf der Homepage fantastisch! Wow!
                          Ein wenig neidisch werde ich bei den tollen Gipfelbildern ja schon... Da habt ihr das kurze gute Wetterfenster in der Woche richtig gut genutzt für mehrere anspruchsvolle Passagen. Schön das ich einen Teil meiner Route nun auch von oben betrachten kann. ​ Interessant finde ich, dass ihr den Aufstieg auf die Kvigtindaksla genau an der Stelle gemacht habt, wo ich bei meiner kurzen Wanderung zum Auslass des Nordre Bisseggvatnet im Feld schon dachte, das man dort gut auf die Aksla hochgehen könnte. Geht die Kvigtindaksla komplett ohne alpine Ausrüstung wie Seil und Kletterequipment bei entsprechender alpiner Erfahrung oder sind da Kletterstellen? Brauchtet ihr auf der Route überhaupt alpine Ausrüstung oder ging das alles "alpinwandernd"?

                          Lustig im ürbigen das ihr ebenfalls auf den "Storelva-Inseltrick" hereingefallen seit. Jetzt kenne ich mindestens schon drei Personen und es gibt sicher noch weitere...
                          Danke in jedem Fall für deinen ergänzenden Kurzbericht und das schöne Feedback! Ich hoffe natürlich das es dann davon noch einen richtigen Bericht hier gibt.
                          Und wer weiss, wann und wo wir uns irgendwann dann mal im Fjell treffen. 🙂

                          Viele Grüße

                          André
                          Zuletzt geändert von Kondor; 21.04.2024, 17:12.

                          Kommentar


                          • evernorth
                            Fuchs
                            • 22.08.2010
                            • 1991
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #53
                            Hi André,

                            vielen Dank für den schönen Børgefjell - Bericht. Schön, dass du dich in der skandinavischen Vogelwelt gut auskennst. So lerne ich noch dazu. Ähnlich wie du bin ich in 2023 vom Wetter auch nicht gerade verwöhnt worden, aber das wird schon (in 2024) hoffentlich wieder besser. Ich bin gespannt, wovon du uns beim nächsten Mal berichten wirst. 🤔☝️
                            My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                            Kommentar


                            • Kondor
                              Erfahren
                              • 29.12.2022
                              • 130
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #54
                              Zitat von evernorth Beitrag anzeigen
                              Hi André,

                              vielen Dank für den schönen Børgefjell - Bericht. Schön, dass du dich in der skandinavischen Vogelwelt gut auskennst. So lerne ich noch dazu. Ähnlich wie du bin ich in 2023 vom Wetter auch nicht gerade verwöhnt worden, aber das wird schon (in 2024) hoffentlich wieder besser. Ich bin gespannt, wovon du uns beim nächsten Mal berichten wirst. 🤔☝️
                              Vielen Dank für das Kompliment und schön das ich erfahrenen ODS'lern noch etwas neues vermitteln konnte. 😊
                              Ja, das Wetter war in 2023 wahrlich kein Zuckerschlecken und weit weg von Kaiserwetter...
                              Aber oha, dann bin ich mal gespannt wie es dir noch auf Senja ergangen ist.
                              In diesem Jahr wird das Wetter hoffentlich wieder besser für unsere geplanten Touren. Bei mir geht's voraussichtlich weiter nördlich als das Børgefjell und weiter Südlich als Senja...
                              Zuletzt geändert von Kondor; 24.04.2024, 20:04.

                              Kommentar


                              • Kondor
                                Erfahren
                                • 29.12.2022
                                • 130
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                #55
                                Tag 14 – Sa. 19.08.2024: Ohne Gipfel geht es nicht - eine Bonustour von Røyrvik zum Dærga.

                                Ich habe wunderbar im Bett geschlafen und bin gut ausgeruht. Die Sonne lacht strahlend und ich geniesse diese bei einem leckeren Frühstück. Bei einer Tasse Kaffee schmiede ich Pläne für den heutigen Tag. So ganz ohne Gipfel geht es auf einer Tour ja nicht, daher steht für heute eine Berg-/Gipfeltour auf dem Plan. In der Pension lag ein Buch mit verschiedenen Touren in der Gegend. Dabei bin ich auf den Berg Dærga gestoßen, der ganz in der Nähe liegt. Dærga, manchmal auch Dergaklumpen oder auf samisch Jillie Dearka genannt, ist mehr oder weniger der Hausberg von Røyrvik, liegt südlich des Namsvatnet am Rand des Børgefjell und ist 1.108 m hoch. Von diesem Berg soll man einen tollen Blick auf das Børgefjell und die umliegenden Gebirgszüge bis weit nach Süden zum Lierne Nationalpark haben. Der Name Dærga ist samisch abgeleitet und deutet darauf hin, dass der Berg im Frühling stark verwittert und sich oft Steine lösen. Aha! Gut das ich nicht im Frühling hier bin, so dass ich einen Sturzhelm wohl nicht benötige?! Nach dem Frühstück verabrede ich eine Uhrzeit mit der Hotelbesitzerin zwecks Abendessen, mache mich mit frischer Tourenwäsche und ein wenig Verpflegung startklar und breche um etwa halb 11 mit dem Auto auf.

                                Die Fahrt von Røyrvik dauert nicht allzu lange bis zu einem kleinen Parkplatz am Fuße des Dærga. Angekommen ziehe ich mir dort die doch ganz schön müffelnden Trekkingstiefel an. 😝🤢 Währenddessen kommen zwei ältere Paare mit ihren Auto’s an. Diese sind mit Gummistiefel und Eimern bewaffnet und es stellt sich heraus, dass diese auf Molte- und Blaubeeren“jagd“ in den Sümpfen gehen. Der Aufstieg auf den Berg ist vom Parkplatz aus gut ausgeschildert und die Route markiert. Ich folge dem Holzbohlenpfad und halte mich immer in östlicher Richtung, zunächst nur wenig ansteigend. Die Tour geht erst durch recht sumpfiges Gelände und ich finde einzelne wenige Moltebeeren. Mjam! 😊 Danach folgen Birken- und Fichtenwälder die immer wieder von Sümpfen durchsetzt sind.

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 202308_NOR_Borgefjell_245.jpg
Ansichten: 304
Größe: 4,00 MB
ID: 3256045
                                Der Weg zum Dærga nach ca. ½ h Marsch. Der Gipfel versteckt sich etwas hinter dem davor liegenden Felsrücken.

                                Der Weg geht nun in das Finnburdalen wo der Austre Storbekken unproblematisch gequert werden kann. Dort fülle ich meine Trinkflasche voll, da ich laut Karte vermutlich an keinem Bach mehr direkt vorbei komme. Danach geht es aus dem Wald und über typische trockenere Heiden- und Hochgebirgsvegetation steil nach oben. Der Anstieg ist zwar etwas anstrengend, aber gut markiert und gut zu gehen. Ich geniesse das sonnige Wetter bei wenigen Wolken und milden Temperaturen. Am Auto waren es beim Start knapp unter 20° C und kaum Wind. In der Höhe wird es nur ein wenig kühler, dafür weht der Wind mäßig aus Südwest. Bei einem Blick zurück habe ich einen tollen Blick auf den Vektaren und das Steinfjellet.

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 20230819_115622.jpg
Ansichten: 261
Größe: 5,85 MB
ID: 3256046
                                Blick zurück in Richtung Straße/Parkplatz (nicht zu sehen), den Vektaren und das dahinter liegende Steinfjellet.

                                Ab ca. 1000m Höhe wird es zunehmend felsiger und der Weg ist nicht immer so ganz eindeutig, aber meist gut wieder zu finden. Ich scheuche ein paar Ohrenlerchen und eine Schneeammer im Bereich steiniger Platten auf, bekomme aber leider nur ein Bild von der Schneeammer hin. Ich passiere einen felsigen Nebengipfel und bin kurz darauf am Anstieg zum Hauptgipfel. Für den finalen Anstieg muss mal kurz für einige Meter etwas Hand angelegt werden, aber das ist keine große Herausforderung. Danach bin ich am Gipfel und von der Aussicht überwältigt! Tatsächlich liegt einem vom Gipfel das gesamte Panorama des Børgefjell mit Namsvatnet im Vordergrund zu Füßen. In die andere Richtung geht der Blick bis zum Blåfjellet in Lierne und darüber hinaus. Fantastisch! Und gerade bin ich ganz alleine hier oben für eine Weile. Ich trage mich in das Gipfelbuch ein, mache einige Bilder samt Videos und suche mir dann einen schönen Platz für eine Gipfelrast. Von meinem Platz aus habe ich den Namsvatnet und das gesamte Børgefjell zu Füssen, so dass ich meine Route in der Landschaft nachzeichne. Toll! 😊

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 202308_NOR_Borgefjell_253.jpg
Ansichten: 258
Größe: 4,23 MB
ID: 3256047
                                Gipfelpanorama - Fast das ganze Børgefjell zu Füssen...

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 202308_NOR_Borgefjell_251a.jpg
Ansichten: 263
Größe: 4,98 MB
ID: 3256048
                                Meine West-Ost-Durchquerung des Børgefjell vom Dærga aus gesehen, mit Benennung der "verpassten" Gipfel...

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 202308_NOR_Borgefjell_248.jpg
Ansichten: 257
Größe: 4,55 MB
ID: 3256049
                                Gipfel mit Buchkasten und Blick nach Süden bis Lierne, die großen Seen Limingen und Tunnsjøen im Vordergrund.

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 202308_NOR_Borgefjell_252.jpg
Ansichten: 247
Größe: 1,15 MB
ID: 3256050
                                Gipfelselfie mit Kvigtinden im Hintergrund.

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 202308_NOR_Borgefjell_255.jpg
Ansichten: 258
Größe: 2,90 MB
ID: 3256051
                                Kvigtindenmassiv herangezoomt, Namsvatnet und Tunnurfjellet im Vordergrund.

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 202308_NOR_Borgefjell_256.jpg
Ansichten: 257
Größe: 2,05 MB
ID: 3256052
                                Schneeammer-Jungvogel nähe Dærga-Gipfel.

                                Nach einer ganzen Weile steige ich langsam wieder ab. Unterwegs sammle ich wieder die ein oder andere Moltebeere, die später in einem Joghurt landen werden. *mjam* Der weitere Abstieg ist entspannt und unspektakulär. Nach etwa 4 1/2 Stunden, 10km Strecke und ca. 680 Höhenmetern bin ich wieder am Auto. Es ist früher Nachmittag und so entscheide ich mich noch zu einem Besuch an einem historischen samischen Lagerplatz der direkt in der Nähe eines Strandes liegt. Dort angekommen entpuppt sich der Platz als sehr idyllisch gelegen in einem kleinen Wäldchen direkt am Ufer des Limingen. An dem Platz wurde eine alte samische Kote und ein Lagerhaus originalgetreu nachgebaut, die beide offen und anschaubar sind. Von dort sind es wenige Meter bis zum Strand, wo sich Sitzgruppen und eine Feuerstelle befindet. Das gesamte Areal samt Strand ist menschenleer und richtig schön. Der Strand, das Wasser und die Sonne sind so verlockend, dass ich ein kleines Bad nehmen möchte. Das Wasser ist saukalt und die ersten Schritte eine Prüfung. Dann gehe ich weiter rein, aber der Strand ist so flach und lang, dass mir irgendwann zu kalt wird und ich einfach nur mal kurz eintauche, danach aber wieder schnell rausgehe. Danach gibt’s besagten Joghurt mit frischen Moltebeeren und ich döse in der Sonne. Später in der Unterkunft bin ich dieses Mal der einzige Gast sowohl zum Essen und Übernachten. Ich lasse mir das leckere Wildgeschnetzelte samt einem Bier munden. Danach wiederholt sich die Prozedur mit Verabredung einer Frühstückszeit, Verabschiedung und einem zweiten Bier alleine in der Feierabendsonne…

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 202308_NOR_Borgefjell_260.jpg
Ansichten: 259
Größe: 6,73 MB
ID: 3256053
                                Samischer Siedlungsplatz mit nachgebauter Kote und Lagerschuppen

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 202308_NOR_Borgefjell_259.jpg
Ansichten: 266
Größe: 5,99 MB
ID: 3256054
                                Sitzplatz und Feuerstelle direkt am menschenleeren Strand.

                                Kommentar


                                • Kondor
                                  Erfahren
                                  • 29.12.2022
                                  • 130
                                  • Privat

                                  • Meine Reisen

                                  #56
                                  Tag 15 – Sonntag, 20.08.2024: Rückreise / Epilog

                                  Es ist Sonntag und entsprechend habe ich etwas länger geschlafen. Nach einem leckeren letzten Frühstück am Rande des Børgefjell verlasse ich die Pension und starte langsam die lange Rückreise nach Deutschland. Zunächst besuche ich noch in der Nähe eine große samische Koppel, wo diese alljährlich ihre Herden begutachten, markieren und aufteilen. Das Gelände sieht im Sommer jedoch etwas trostlos aus, so dass ich nicht lange bleibe. Unterwegs kann ich einen schönen letzten Blick auf den Dærga und das Børgefjell zu werfen.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 20230820_103927.jpg
Ansichten: 300
Größe: 5,63 MB
ID: 3256924

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 20230820_103802.jpg
Ansichten: 248
Größe: 5,70 MB
ID: 3256925
                                  Samische Koppel mit Rundlaufgatter bei Røryvik

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 202308_NOR_Borgefjell_263.jpg
Ansichten: 245
Größe: 5,15 MB
ID: 3256926
                                  Blick auf den Dærga, Midtiklumpen und das südliche Børgefjell. Es sieht schon leicht herbstlich aus.

                                  Die weitere Rückreise führt mich als kleiner Roadtrip durch das Trøndelag, Lierne und weiter nach Schweden Richtung Östersund. Nach Stops bei Lundhags, Woolpower und einer kurzen „Fika“ geht es über den Inlandsvegen nach Mora. Bereits auf dem Weg sehe ich immer wieder überflutete Wiesen, abgerutschte Hänge und Flüsse mit viel Wasser. In Mora am Campingplatz angekommen bin ich dann aber doch erschrocken, dass noch weite Bereiche des Campingplatzes, der direkt am Österdalelven liegt und der noch immer starkes Hochwasser führt, unter Wasser stehen. Sturm „Hans“ ist mittlerweile zwei Wochen her und noch immer sind die Folgen und abfließenden Wassermassen hier zu sehen. Das finde ich schon krass beeindruckend welche Wassermassen "Hans" mitgebracht hatte.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 202308_NOR_Borgefjell_266.jpg
Ansichten: 245
Größe: 5,16 MB
ID: 3256927
                                  Überflutungen am Mora Camping...

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 202308_NOR_Borgefjell_267.jpg
Ansichten: 248
Größe: 1,49 MB
ID: 3256928
                                  ...und Hochwasser am Österdalelven.

                                  Der Roadtrip führt mich für einige Tage nach Falsterbø in Südschweden und von dort über die Vogelflugroute via Öresundbrücke ins Rheinland. Nach insgesamt 22 Tagen und ca. 4.600 km auf der Piste komme ich gesund und erholt daheim an. Mein Fazit der Tour fällt durchweg positiv aus, obwohl ich mit 11 Tagen so viele Regentage wie noch nie auf einer 2-wöchigen Trekkingtour hatte und dadurch viele meiner Ideen und Wünsche so nicht umzusetzen waren. Dennoch gefiel mir das Børgefjell sowohl von der Landschaft, der Tier- und Pflanzenwelt sowie den Tourmöglichkeiten sehr, so dass ich das Børgefjell gerne nochmal bewandern würde. Die ein oder andere geplante Idee ist noch offen und dank TilmannG gibt es weitere neue spannende Routen zum einplanen. Zum Abschluss sind hier noch die nackten Zahlen der Tour und eine Karte der gewanderten Route:

                                  Gesamtstrecke (Trekking) ca. 156 km, Höhenmeter ca. 4.250, Rucksack (Start/Ziel) ca. 26 / 19 kg, 43 Vogelarten

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 00_UebersichtskarteRoute2zp.jpg
Ansichten: 257
Größe: 710,0 KB
ID: 3256929
                                  Gewanderte Route im Børgefjell (vom GPS nachbearbeitet; Zeltplätze nummeriert)
                                  Kartendaten: © OpenStreetMap-Mitwirkende, SRTM | Kartendarstellung: © OpenTopoMap (CC-BY-SA), mit eigenen Hinweisen ergänzt.


                                  Ich danke euch für euer Interesse am Bericht!

                                  Kommentar


                                  • sompio

                                    Erfahren
                                    • 25.04.2013
                                    • 305
                                    • Privat

                                    • Meine Reisen

                                    #57
                                    Vielen Dank fürs teilen! Schade, dass der Bericht schon zuende ist.

                                    Kommentar


                                    • Dado
                                      Anfänger im Forum
                                      • 09.02.2024
                                      • 35
                                      • Privat

                                      • Meine Reisen

                                      #58
                                      Sehr schönes Bericht, habe gerne gelesen 👏

                                      Kommentar


                                      • Kondor
                                        Erfahren
                                        • 29.12.2022
                                        • 130
                                        • Privat

                                        • Meine Reisen

                                        #59
                                        Zitat von sompio Beitrag anzeigen
                                        Vielen Dank fürs teilen! Schade, dass der Bericht schon zuende ist.
                                        Ja, leider... Aber irgendwann ist jeder Urlaub und somit der entsprechende Bericht zu Ende...
                                        Vielen Dank für das nette Feedback.

                                        Kommentar


                                        • Kondor
                                          Erfahren
                                          • 29.12.2022
                                          • 130
                                          • Privat

                                          • Meine Reisen

                                          #60
                                          Zitat von Dado Beitrag anzeigen
                                          Sehr schönes Bericht, habe gerne gelesen 👏
                                          Freut mich, vielen Dank!

                                          Kommentar

                                          Lädt...
                                          X