• vobo

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    [NO] Svartisen 2023 – vom Nordfjorden nach Beiarn

    Tourentyp Trekkingtour
    Breitengrad 66.5714896
    Längengrad 13.7150574


    Oder auch: Kein Stinkefinger ist auch keine Lösung (22.07. – 07.08.2023)

    Prolog



    Kompletter Aufgabenwechsel im Beruf und ein Umzug – dieser Sommer ist voller Umbrüche. Leider stürzte meine Frau bei meinem Abschied aus der alten Abteilung aufs Knie und konnte sich im Juli kaum bewegen, Verdacht auf Meniskusriss nach Röntgenbild. Aber es sollte und musste ja weiter gepackt, geplant und organisiert werden. Ganz viel los, aber die geplante gemeinsame Städtetour nach Kopenhagen war mit ihrem Knie nicht drin. Nächstes Mal bestimmt.

    So arbeitete und packte ich 3 Tage länger und fuhr dann am Samstag, den 22.07. nur für einen Tag nach Kopenhagen und besuchte meine Nichte und ihren Freund. Meine Frau und ich hatten uns die Reise und den Abschied am Bahnhof von Kopenhagen so spannend ausgemalt, innerhalb von 10 Minuten fährt die eine nach Süden und der andere nach Norden.

    Mir war schon lange vor den großen Themen des Sommers klar, dass es trotzdem und erneut an den Svartisen gehen sollte – die abgebrochene Tour von vor zwei Jahren harrte einer Fortsetzung. Und nachdem wir im letzten Jahr zu zweit den Nordfjord per Boot erkundet hatten, war der Startpunkt der Tour klar: Nordfjordnes, die Nase am Nordfjorden. Schon damals hatte ich mich bei Ståle, dem Betreiber von polarcamp.no erkundigt, ob er mich dort mit einem Boot hinbringen konnte – ja!

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen093.jpg Ansichten: 1138 Größe: 3,54 MB ID: 3220223
    Einfahrt zum Nordfjorden, am linken Kamm bin ich 2021 etwa bis zum ersten Wasserfall halblinks gegangen, rechts jetzt dieses Jahr. Ich werde in den ersten Tagen des Berichts immer mal wieder Fotos von unten aus dem Fjord einfügen.

    Nach dem Nordfjorden boten sich der Steintinden als zweithöchster Berg des Svartisen, dann das Glomdålen und das Vesterdålen als weitere Highlights an – und dann mal sehen was so am Ende noch geht. Das war der Plan – und wer möchte kann auf der Karte schon mal schauen, was draus geworden ist. Letztlich war es auch aufgrund des traumhaften und schon fast zu sonnigen Wetters eine rundum gelungene Tour - auch wenn sich manchmal der Stinkefinger zeigt 😉.

    [Wie immer sind auf der Karte nur die Zeltplätze exakt, die Strecke ist nachgemalt.]
    Zuletzt geändert von vobo; 25.11.2023, 21:37.

  • Fjellfex
    Fuchs
    • 02.09.2016
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    #2
    Wie aufregend!
    Der ganze Stress im Vorfeld... und dann auch noch die Route! Scheint mir stellenweise doch recht alpines Gelände, mit Gletscherkontakt (OK, dürfte wohl aper gewesen sein...), und dann noch diese vielen zu querenden (Gletscher-) Bäche... wieder eine sehr kreative Routenplanung. Meine Touren sind mindestens ein Level darunter; so viel Herausforderung brauche ich dann doch nicht... aber sehr schön dir jetzt hier als "armchair-traveller" folgen zu können.

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    • Blahake

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      Fuchs
      • 18.06.2014
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      #3
      Ich bin gespannt! Fängt ja schon mal super an! Und - ich hoffe, ich darf soviel spoilern - es geht ja auch wieder nicht ohne Blessuren vonstatten. Soviel Drama muss bei Dir schon sein! Nein, im Ernst, ich bin sehr froh, dass Du auch diesmal wieder heil zurückgekommen bist und freue mich sehr auf den Bericht!

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      • vobo

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        • 01.04.2014
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        #4
        Also ich lese daraus: Ein Level weniger bringt keine Blessuren mit sich - hmmm, das könnte bei altersgemäßer Faulheit auch eine Alternative sein. Egal, ich freue mich, dass ihr dabei seid.

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        • vobo

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          • 01.04.2014
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          #5
          Anreise (Sonntag/Montag 23./24.07.):

          Tja, was kann man zu 27 Stunden Zugfahrt sagen – irgendwie geht das auch gut. In Kopenhagen machte ich am Sonntagmorgen noch einen Hafenspaziergang und fuhr dann mit dem „Hafenbus“ zurück zum Hotel und zum Bahnhof, diese Anreise war in meinem Öresundticket eingeschlossen.

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_9945.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,91 MB ID: 3220870

          Mittags stieg ich dann in den schon aus 2019 bekannten und wiederum vollen Zug nach Göteborg, der auf den letzten Kilometern als Schienenersatzverkehr zu einer kleinen Stadtrundfahrt in Göteborg führte. In den 1,5 Stunden Aufenthalt telefonierte ich mit zuhause und bewunderte den Fernbusbahnhof, an dem im Minutentakt Busse in alle Richtungen abfuhren (ok, es war Sonntagabend) und versorgte mich mit dem Nötigsten für die Weiterfahrt.

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_9954.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,04 MB ID: 3220867

          Der Vy-Zug nach Oslo fährt leider nur noch 4-mal am Tag, die Konkurrenz durch den Bus ist wohl zu hoch. Er war auch recht leer und ich unterhielt mich längere Zeit mit einem österreichischen Norweger, der mit seiner vietnamesischen Frau nach Ungarn gezogen ist (und aufs Geld schaut) – merkwürdige Lebenswege gibt es. In Oslo dauerte es nur noch wenige Minuten, bis der Nachtzug nach Trondheim einfuhr und die Schlüsselkarten für die Schlafwagen ausgegeben wurden.

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_9966.jpg Ansichten: 3 Größe: 2,47 MB ID: 3220866

          Ein kleines Fläschchen Rotwein hatte ich als Schlummertrunk mitgenommen, der hat wunderbar gewirkt und ich wurde wirklich von der Zugansage kurz vor der Einfahrt nach Trondheim geweckt. Es reichte noch für eine letzte Rasur und das Zähneputzen, dann flog der Rucksack ins Schließfach und ich schnappte mir einen Scooter für die Fahrt zum Nidarosdom. So früh am Morgen hat man den Vorplatz ganz für sich alleine – auch schön.

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_9970.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,43 MB ID: 3220869

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_9972.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,70 MB ID: 3220868
          Alte Stadtbrücke

          Zurück zu Fuß durch die Stadt hatte auch der erste Supermarkt auf, und ich konnte mich für die letzten 7 Stunden Zugfahrt nach Norden versorgen. Mit einem großen Kaffee am Bahnhof schnappte ich mir den Rucksack (das war ganz schön schwierig) und fand meinen Platz im Zug.

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_9975.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,97 MB ID: 3220865

          Neben mir saß eine ältere Dame, die ganz aufgeregt zur Helgelandsküste fuhr – Familientreffen in der Nähe des alten elterlichen Wohnhauses, das schon seit vielen Jahren leer steht und im Sommer immer wieder mühsam aufgehübscht oder entrümpelt werden muss. Diese Problematik höre ich immer öfter in Gesprächen mit Norwegern. In der Reihe vor uns saßen dafür drei Girlies, die sich selber ununterbrochen entrümpelten und aufhübschten, allerdings höchst professionell mit unglaublich viel Werkzeug und geposteten Fotos und kichernd erhaltenen Antworten… es war viel Leben im Zug.

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen001.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,84 MB ID: 3220873

          Um 14:45 Uhr kamen wir leicht verspätet in Mo i Rana an, wo ich letztmalig in einem Supermarkt meinen Schokivorrat auffüllte und noch ein letztes Mal mit Bier und Chips den NutriScore-E-Level pimpte. Um 16 Uhr fuhr dann pünktlich der Bus nach Stokkvagen. Dort trafen dann auch zeitgleich nahezu alle lokalen Fähren ein, so dass ein wildes Umsteigen zu beobachten war. Wir mussten auch den Bus wechseln und ich hatte das Riesenglück, dass der aufmerksame Fahrer mein Handy mit Ladekabel im alten Bus bemerkte – mal wieder so ein Schutzengel.

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen002.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,17 MB ID: 3220872

          Zu dieser Zeit waren noch dichte Wolken fast auf Meereshöhe, so dass ich Sorgen bekam, wie ich heute noch auf 400 m Höhe aufsteigen sollte, da wäre ich ja dann voll in der Suppe. Aber vor dem letzten Hügel vor Kilboghamn stauten sich die Wolken und der dann in den Blicki tretende Melfjord war wieder halbwegs einsichtig. Glück gehabt! In Kilboghamn kann dann bald das Bestelltaxi für die letzten 3 km nach Hilstad zum Polarcamp. Der Fahrer war ein Bulgare, der noch vor 2 Tagen bei 43 Grad im Schatten in seiner Heimat zu Besuch war – auf meine Frage was ihn (und seine Familie) hier in den hohen Norden gebracht hat und hält kam als Antwort „the good job“.

          Im Polarcamp erkannten Ståle und ich uns gleich wieder. Ich bezahlte kurz für die Überfahrt und dann nahm mich ein Mitarbeiter mit runter zum Hafen und wir fuhren los.

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen004.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,88 MB ID: 3220871

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen006.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,23 MB ID: 3220874
          Die paar Häuser dort drüber sind Nordfjordneset

          Ich fühlte mich ganz schön aufgewühlt und gespannt: Einerseits hat die lange Anreise so gut geklappt, andererseits geht es jetzt los. Was wird auf mich zukommen? Schaffe ich die Strecken? Macht das Knie mit? Da war mir dieser freundliche aber auch recht schweigsame Fahrer irgendwie sehr recht um mein Aufregung in den Griff zu bekommen.
          Zuletzt geändert von vobo; 06.10.2023, 22:15.

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          • vobo

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            • 01.04.2014
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            #6
            Montagabend, 24.07.: Ankommen im Niemandsland

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Name: Norwegen060.jpg
Ansichten: 1304
Größe: 1,35 MB
ID: 3221341

            So wie 2022 hätte es bei schönem Wetter aussehen können: Links lukt der Svartisen hervor, rechts der Wasserfall Nattmoråga und in der Mitte die wenigen Häuser von Nordfjordnes - und alles vor den Gipfeln der Steintindgruppe. Aber diesmal waren noch dicke Wolken um die Berge und wir knatterten über den Fjord. Als wir um eine Ecke bogen wurde das Fjordwasser plötzlich deutlich ruhiger und der Fahrer konnte das Tempo deutlich erhöhen – was spannend das so zu merken.

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Name: Norwegen009.jpg
Ansichten: 1338
Größe: 2,25 MB
ID: 3221332
            Beginn des Nordfjordens

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Name: Norwegen011.jpg
Ansichten: 1277
Größe: 2,65 MB
ID: 3221334

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Name: Norwegen078.jpg
Ansichten: 1290
Größe: 2,51 MB
ID: 3221342
            Nordfjordnes vor einem Jahr

            Kein Mensch weit und breit zu sehen, die Tür zum Boots-/Angel-/Geräteschuppen sperrangelweit offen – aber ich bekam auch keine Auskunft wie besucht die Siedlung noch ist. An dem braunen Haus links bin ich vorbeigegangen, das hatte irgendwie den Charakter einer Ferienhütte.

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Name: Norwegen012.jpg
Ansichten: 1283
Größe: 3,06 MB
ID: 3221335
            Lange noch habe ich das Brummen des abfahrenden Bootes gehört, Wahnsinn wie das Wasser den Schall trägt.

            Kurz nach halb 7 stand ich jetzt hier mutterseelenallein und schaltete vom Reisemodus in den Wandermodus um: Stöcke raus, Schuhe wechseln, Weste ausziehen und langsam in Bewegung setzen. Auf den Luftbildern hatte es so ausgesehen, dass am Bach westlich der Siedlung ein kleiner Pfad nach oben auf ein Moor führte. Den suchte ich und stieß als erstes auf eine Schneise in der ein Bagger stand, größere Bauvorhaben waren aber nirgends zu sehen. Egal, kurze Zeit danach fand ich den Bach und einen Pfad auf dem es tatsächlich gut auf 100 m Höhe hinaufging.

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Name: Norwegen015.jpg
Ansichten: 1282
Größe: 3,33 MB
ID: 3221336
            Blick zurück über den bisherigen Anstieg auf den Melfjorden, hinten am Fjordende liegt das Polarcamp, links eine Lachsfarm

            Nach dem Durchschreiten dieses leicht moorigen Beckens begann der anstieg am Bergkamm. Schon bald konnte ich in den Nordfjorden hineinblicken, da kamen sofort die Erinnerungen wieder hoch.

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Name: Norwegen014.jpg
Ansichten: 1268
Größe: 4,10 MB
ID: 3221337

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Name: Norwegen016.jpg
Ansichten: 1272
Größe: 3,83 MB
ID: 3221333

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Name: Norwegen085 - Kopie.jpg
Ansichten: 1274
Größe: 3,34 MB
ID: 3221344
            So sieht die Bucht von unten aus, oben rechts am Kamm bin ich aufgestiegen.

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Name: Norwegen081klein.jpg
Ansichten: 1276
Größe: 2,78 MB
ID: 3221343
            Bild von 2022: Hier die etwas felsige Einfahrt in den Nordfjorden, links oben am Seiskallåfjllet war ich 2021.

            Auf knapp 300 m Höhe wendete ich mich wieder nach Süden dem Melfjorden zu und fand nahe einem See auf knapp 400 m Höhe einen wunderschönen Zeltplatz mit Fjordblick.

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Name: Norwegen018.jpg
Ansichten: 1275
Größe: 4,04 MB
ID: 3221339

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Name: Norwegen017.jpg
Ansichten: 1270
Größe: 3,54 MB
ID: 3221338
            Blick nach Meldfjordbotn

            Irgendwie konnte ich mein Glück kaum fassen: Alles hat geklappt heute mit der Anreise und diesem ersten Aufstieg. Kein starker Wind hier oben. Die Wettervorhersage für die nächsten Tage war gut. Vor der weiteren Stecke hatte ich zwar Respekt, aber keine Sorge. Und so schlief ich glücklich und sehr zufrieden ein und genoss am nächsten Morgen die Ruhe und Stille über diesen fantastischen Fjorden.

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Name: Norwegen019 - Kopie.jpg
Ansichten: 1252
Größe: 1,50 MB
ID: 3221345
            Rechts der Telnestinden, hinten der Hestmannen aus meinem Inselhopping von 2021

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen021 - Kopie.jpg
Ansichten: 1265
Größe: 1,72 MB
ID: 3221346
            Nach Süden über den Melfjorden hinweg der Blick zum Kjerringviktinden

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen020klein.jpg
Ansichten: 1263
Größe: 2,91 MB
ID: 3221340
            Und nochmal ein frühmorgendlicher Blick zum Seiskallåfjellet gegenüber

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            • Borgman
              Dauerbesucher
              • 22.05.2016
              • 768
              • Privat


              #7
              Ha, endlich geht es richtig los! Ich bin sehr gespannt auf den ersten Teil deiner Route, lieber Volker, und freue mich auf ein Wiedersehen mit der Landschaft im zweiten Teil. Für mich die perfekte Mischung. Schreib schnell weiter!

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              • Blahake

                Vorstand
                Fuchs
                • 18.06.2014
                • 1591
                • Privat


                #8
                Mensch Volker, ich hab' erst durch Deine Verlinkung oben gemerkt, dass ich Deinen Bericht von 2021 gar nicht zu Ende gelesen hatte - Asche auf mein Haupt - das habe ich natürlich schnellstens nachgeholt. Wie übel Deine Kniemalässe damals war, hatte ich daher gar nicht auf dem Schirm. Umso mehr freue ich mich, dass die diesjährige Tour wohl geklappt hat und werde weiterhin gespannt folgen. Die Bilder machen schon ärgstes Fernweh!

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                • vobo

                  Vorstand
                  Dauerbesucher
                  • 01.04.2014
                  • 734
                  • Privat


                  #9
                  Dienstag, 25.07.: Hellarviktinden - aufregend

                  Gegen kurz nach 7 Uhr war ich abmarschbereit, hatte wunderbar geschlafen – ungewöhnlich für die erste Nacht im Zelt. Wichtig war mir wieder die Kniemanschette zur Vorsorge, die ich ab heute regelmäßig tragen wollte, sie hat mich in den letzten zwei Jahren nach der Athroseattacke zum Muskelaufbau bei allen solchen Anstrengungen begleitet.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen022.jpg
Ansichten: 1221
Größe: 2,36 MB
ID: 3221923
                  Der Sendemast nahe dem Hügel 423, gut auf der Karte zu erkennen. Wie auch die noch zu kreuzende Stromleitung genau außerhalb des Nationalparks …

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen023.jpg
Ansichten: 1224
Größe: 2,76 MB
ID: 3221925
                  Zwei weitere kleine Seen unterhalb von Pt. 423, wo man auch gut hätte lagern können.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen024.jpg
Ansichten: 1214
Größe: 1,63 MB
ID: 3221924
                  Blick in den Melfjorden nach Melfjordbotn. Gut zu erkennen ist die dorthin führende Straße Rv 7370, die im Winter nicht geräumt wird. Die einzige Zeit, in der Melfjordbotn dann einen Fähranschluss hat. Links hinter Hügel befindet sich der Taleinschnitt der Nattmoråga.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen072.jpg
Ansichten: 1231
Größe: 2,61 MB
ID: 3221922
                  Wasserfall der Nattmoråga (2022)

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen025.jpg
Ansichten: 1212
Größe: 1,50 MB
ID: 3221926
                  Erster Blick auf den Straumdalstinden, der sich auf vielen nächsten Bildern findet.

                  Der weitere Anstieg war schon recht anstrengend, aber GPS und Norgeskarts Hangneigungskarte haben mich recht gut geführt, ich hielt mich recht weit westlich im Hanvikfjellet. Aber es ging stetig weiter bergauf.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen027.jpg
Ansichten: 1216
Größe: 1,82 MB
ID: 3221927
                  Etwa eine Stunde später auf knapp 600 m Höhe, hinten links liegt das Polarcamp in Hilstad.


                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen026.jpg
Ansichten: 1214
Größe: 2,09 MB
ID: 3221928
                  Erster Blick auf den 1091m hohen Hellarviktinden halblinks, den ich später noch besteigen wollte. Rechts das Tal der Nattmoråga und dahinter der Klumpen 1182 aus der Steinviktindengruppe.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen028.jpg
Ansichten: 1227
Größe: 2,97 MB
ID: 3221929
                  Auf gut 700 m Höhe eröffnete sich dann der Blick auf den langen Kamm zum Straumdalstinden. Davor der „Kammweg“ vom Seiskållafjellet mit seinem markanten sandigen Anstieg zum Rundfjellet, den ich vor zwei Jahren gegangen bin.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen029.jpg
Ansichten: 1219
Größe: 3,61 MB
ID: 3221930
                  Blick in das Tal der Nattmoråga und rüber zum Høgtuvbreen jenseits des Melfjorden

                  Hier bekam ich deutliche Probleme mit meinem manschettierten Bein, der Oberschenkel stand immer wieder vor einem Krampf, den ich gerade noch so abwenden konnte. Daraufhin beschloss ich die Manschette erstmal wieder abzunehmen – verrückt, 2 Jahre hatte sie mir gute Dienste getan und jetzt das. Schlagartig verschwanden die Krampfattacken wieder.
                  Kurz vor den Seen Nattmortjørnan (746) wendete ich mich nach Osten zur Stromleitung. Hier ging es sich jetzt erstmal leicht, aber der Anstieg in Richtung Hellarviktinden sah nicht so einfach aus.


                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen030.jpg
Ansichten: 1224
Größe: 3,73 MB
ID: 3221932
                  In das Tal halbrechts ging hinein, sonst hätte ich ganz links um die Seen gehen müssen, der Schneehang am See war zu steil.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen031.jpg
Ansichten: 1209
Größe: 3,08 MB
ID: 3221935

                  Jetzt begann es blockig zu werden, meine ständigen Begleiter in den nächsten Tagen. Am Hang ließ es sich ganz gut langsam aufsteigen, doch als ich auf etwa 850 m Höhe angekommen war sah der weitere Aufstieg zwar nicht zu steil aber sehr blockig aus. Und so entschied ich mich, wieder fast zum Seeufer abzusteigen und am gegenüberliegenden Hang den Anstieg zu nehmen und von dort aus einen Gipfelversuch zu unternehmen.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen032.jpg
Ansichten: 1222
Größe: 3,25 MB
ID: 3221936
                  Der Blick vom Kamm auf der anderen Seite auf den noch eisbedeckten See 770, im Hintergrund die Stromleitung. Rechts am Hang bin ich bis zum unteren Teil der oberen Schneefläche gegangen, dann gequert und wieder hier hoch.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen033.jpg
Ansichten: 1209
Größe: 3,15 MB
ID: 3221933
                  Erster Blick wieder auf den Svartisen, ganz links ist der Istinden, rechts ist ein See mit einer grünen Moosfläche zu erkennen, da wollte ich später das Zelt aufschlagen.

                  Der Hellarviktinden hat mich aus Tilmanns Reisebericht fasziniert (vgl. https://www.outdoorseiten.net/vb5/forum/tourenberichte/tourenberichte-nördliches-europa/3013589-no-hohe-routen-im-hohen-norden-sjunkhatten-svartisen-und?p=3014413#post3014413 die ersten Bilder). Und es sollte doch möglich sein, dann weiter am Nordfjorden entlang in Richtung Svartisen zu gehen – das war meine Hoffnung für heute und morgen. Aber vor mir lag nun erstmal ein ordentlicher, aber machbarer Anstieg. Mittlerweile hatte sich das Wetter auch so verbessert, dass es sich auf jeden Fall lohnen würde.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen047.jpg
Ansichten: 1208
Größe: 2,70 MB
ID: 3221941
                  Das Bild ist nach dem Abstieg gemacht 😊. Links am Hang ging es hoch.

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Name: Norwegen095.jpg
Ansichten: 1214
Größe: 1,51 MB
ID: 3221921
                  Hellarviktinden in der Bildmitte, davor ist noch ein Strommast zu erkennen (2022).

                  Den Rucksack ließ ich auf knapp 900 m Höhe liegen und machte mich an den kurzen, aber steilen Anstieg. Die Blicke waren wirklich atemberaubend.

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Name: Norwegen034.jpg
Ansichten: 1203
Größe: 2,29 MB
ID: 3221934
                  Straumdalstinden, vor dem sandigen Aufstieg erkennt man den See 501 (Rundfjellstjønna). Links die Insel im Meer ist Rødøya mit ihrem „Löwen“, sieht von hier oben richtig harmlos aus…

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Name: Norwegen046.jpg
Ansichten: 1204
Größe: 1,92 MB
ID: 3221943
                  … aber nicht mehr, wenn er in den Fokus gerät 😉

                  Ich war einfach nur begeistert, merkte aber auch langsam die Müdigkeit in den Beinen – 6 Stunden war ich jetzt schon unterwegs, und es lag ja noch ein steiler Abstieg vor mir. In Anbetracht der letzten 50-60 Höhenmeter habe ich mir diese geschenkt und lieber eine gute Pause mit wunderbarem Ausblick genossen.

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Name: Norwegen035.jpg
Ansichten: 1204
Größe: 2,23 MB
ID: 3221931
                  Letzte 60 Höhenmeter, die steile Stelle vor dem Gipfel hätte man wohl links umgehen können.

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Name: Norwegen036.jpg
Ansichten: 1207
Größe: 2,80 MB
ID: 3221940
                  Blick auf die Seen 723 und 743, hinter dem ich mich vor 2 Jahren mit einem schon stark schmerzenden Knie entlang gequält habe.

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Name: Norwegen038.jpg
Ansichten: 1206
Größe: 2,76 MB
ID: 3221937
                  Istinden links und Helgelandsbukken rechts

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Name: Norwegen039.jpg
Ansichten: 1197
Größe: 2,68 MB
ID: 3221939
                  Abstiegsroute zum See unten in der Mitte und dann nach rechts weiter

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Name: Norwegen041.jpg
Ansichten: 1182
Größe: 2,28 MB
ID: 3221938
                  Panorama am Nordfjorden

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Name: Norwegen042.jpg
Ansichten: 1199
Größe: 3,14 MB
ID: 3221945
                  Pt. 1182, links unten ist der See mit der Moosstelle, an der ich dann tatsächlich genächtigt habe.

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Name: Norwegen045.jpg
Ansichten: 1197
Größe: 2,02 MB
ID: 3221944

                  Der Abstieg zum Rucksack klappte recht gut. Kurzzeitig habe ichnochmal die Manschette getragen, aber prompt setzen die Krämpfe wieder an. Der direkte Weg zu den Seen unten war jedoch nicht einsehbar, so dass ich noch wieder etwa 50 Höhenmeter auf- und dann wieder absteigen musste – natürlich alles über Steinblöcke oder harte steile Schneeflächen, bis ich an einem kleinen See mit einer Moosstelle angekommen war. So richtig geheuer sah mir die Tragfähigkeit des Mooses nicht aus, aber mit der Polycrofolie drunter sollte es eigentlich gehen.

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Name: Norwegen052.jpg
Ansichten: 1221
Größe: 3,85 MB
ID: 3221942
                  See mit Moosi

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Name: Norwegen099.jpg
Ansichten: 1228
Größe: 1,57 MB
ID: 3221920
                  Blick von unten auf die gequerte Strecke am Hang (2022).

                  Nach einer Pause mit einem wunderbaren Blick auf den Nordfjorden stolperte ich auf dem Weg zurück zum Rucksack und fiel in diesen kleinen See. Mit den nassen Klamotten war dann klar, dass ich hierbleiben würde – schließlich konnte ich hier über dem Nordfjorden kochen und den Abend ausklingen lassen. Ein wunderbar aufregender Tag.

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                  • Blahake

                    Vorstand
                    Fuchs
                    • 18.06.2014
                    • 1591
                    • Privat


                    #10
                    Voboheimen at its best!

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                    • vobo

                      Vorstand
                      Dauerbesucher
                      • 01.04.2014
                      • 734
                      • Privat


                      #11
                      Mittwoch, 26.07.: Dem Stinkefinger sein Reepseil

                      Eigentlich habe ich recht gut geschlafen auf dem weichen Untergrund, aber als ich dann gegen 8 Uhr am morgen aufbrach fühlte ich mich ähnlich schlapp wie Nachmittag – keine guten Anzeichen.

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Name: Norwegen051.jpg
Ansichten: 1150
Größe: 3,40 MB
ID: 3222384
                      Blick auf den Übernachtungssee unten, abgestiegen zu ihm bin ich gestern über die Schneeflächen halblinks. Der Auf- bzw. Abstieg zum Hellarviktinden ist auch gut zu erkennen.

                      Zuerst galt es über große Blöcke zum nächsten See auf etwa 800 m zu klettern, da hätte man sein Zelt genau so gut oder schlecht aufschlagen können – ähnlich weiche Moosstellen gab es dort. Aber jetzt musste ich noch eine besondere Bucht aus dem letzten Jahr fotografieren.

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Name: Norwegen049.jpg
Ansichten: 1172
Größe: 2,15 MB
ID: 3222381
                      Über der Bucht erkennt man auch noch ein kleines Gehöft

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Name: Norwegen130.jpg
Ansichten: 1146
Größe: 3,44 MB
ID: 3222403
                      Von unten sieht sie so aus

                      Hier hatten wir letztes Jahr unsere Mittagspause gemacht, gekocht und noch etwas gedöst und ich hatte mir das Gehöft angesehen. Halbwegs gut gepflegt und offenbar immer mal wieder genutzt. Als ich zurückkam ahnte ich plötzlich das Unglück: So wie wir das Boot angebunden hatten, passiert bei ablaufendem Wasser was? Und so war es – wir bemühten uns mit allen unseren Kräften das Boot wieder flott zu kriegen, hatten aber keine Chance. Also 12 Stunden warten? Genug zu trinken und halbwegs genug zu essen hatten wir und das Boot war für 24 Stunden gemietet. Aber doof war es schon…
                      Und dann erinnerten wir uns, dass auf der anderen Seite des Hügels ein recht luxuriöses Boot an einem Anleger gelegen hatte, noch außerhalb des Nationalparks – das einzige Boot was wir bisher getroffen hatten. Also versuchte ich dorthin zu kommen und um Unterstützung zu bitten. Ich wurde zunächst von zwei kläffenden Hunden begrüßt, dann von zwei älteren Ehepaaren – und kam ja nun nicht umhin zu erklären, was für blöde Touristen wir waren. Sie waren aber total hilfsbereit und fuhren mit mir und zwei Schlauchbooten um die Bucht und landeten. Sofort erkannten sie die Lage und wir holten bestimmt 6-8 Holzstämme aus dem Wald, um dann über diese Bohlen das Boot wieder flott zu machen. Mit vereinten Kräften und noch einmal bestimmt 5 Bohlen umlegen haben wir es dann geschafft …
                      Unsere Dankbarkeit war riesig und der eine ältere Herr nahm sogar mit leuchtenden Augen meine Walters Mandlerschokolade an – seine Frau war übrigens in dem Gehöft geboren, mit etwa 6 Jahren hatte ihre Familie das Angebot zur Umsiedlung erhalten und angenommen.
                      Nachdem ich diese Erinnerung mit meiner Frau teilen konnte (noch gab es Empfang), kletterte ich recht steil weiter aufwärts zum nächsten See auf knapp 900 m Höhe.

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Name: Norwegen053.jpg
Ansichten: 1143
Größe: 3,52 MB
ID: 3222386
                      Hier begannen jetzt die Schneefelder, hinten links in der Schneise bin ich aufgestiegen.

                      Ich fühlte mich aber mit den Grödeln unter den Füßen gleich etwas fitter und nicht mehr so müde. Vielleicht lag es auch an dem kühlenden Wind über dem Schnee, der jetzt aufgekommen war – es war nicht mehr so heiß..

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Name: Norwegen054.jpg
Ansichten: 1149
Größe: 3,21 MB
ID: 3222385

                      Nach einem kleinen Stück über Felsen ging es problemlos über den Schnee weiter. Und die Hangneigung war absolut harmlos, was hatte ich mir vorher hier für Sorgen gemacht, schließlich galt es eine etwa 300 m breite Strecke zu queren, wo die Schneeflanke bis in den Fjord abgefallen wäre. Aber so konnte ich problemlos die Passhöhe auf etwa 1040 m Höhe überschreiten.

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Name: Norwegen056.jpg
Ansichten: 1129
Größe: 1,40 MB
ID: 3222382
                      Am rechten Bildrand liegt die Passhöhe für mich

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Name: Norwegen057.jpg
Ansichten: 1133
Größe: 2,05 MB
ID: 3222387
                      Blick zum Svartisen, halblinks ist der Istinden

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Name: Norwegen058.jpg
Ansichten: 1130
Größe: 1,81 MB
ID: 3222388
                      Blick über die vermeintlich gefährliche Hangquerung

                      Auf der Passhöhe warf ich nochmal die Blicke zurück über die spannenden letzten 24 Stunden.

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Name: Norwegen055.jpg
Ansichten: 1129
Größe: 3,07 MB
ID: 3222383
                      Hellarviktinden

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Name: Norwegen060.jpg
Ansichten: 1124
Größe: 2,46 MB
ID: 3222390
                      Straumdalstinden rechts und hinten der Löwe von Rødøy

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Name: Norwegen061.jpg
Ansichten: 1130
Größe: 2,61 MB
ID: 3222389
                      Blick von der Passhöhe zum nächsten See Rognavatnet (755)

                      Als ich die Passhöhe überschritt, war ich begeistert, das die Schneefläche weitergingen und ich quasi in S-Kurven den Abstieg bewältigen konnte. Dazu noch die schönen Blick auch in Richtung Steintinden, den ich ja vielleicht morgen besteigen wollte – die Wetteraussichten waren jedenfalls bestens.

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Name: Norwegen062.jpg
Ansichten: 1120
Größe: 2,33 MB
ID: 3222395
                      Der Berg halblinks in den Wolken ist der Steintinden (1534 m)

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Name: Norwegen065.jpg
Ansichten: 1129
Größe: 2,91 MB
ID: 3222392
                      Blick auf die Abstiegsroute von unten

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Name: Norwegen064.jpg
Ansichten: 1138
Größe: 3,67 MB
ID: 3222396
                      Blick in das Tal halb rechts in Richtung Steintinden

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Name: Norwegen063.jpg
Ansichten: 1134
Größe: 3,29 MB
ID: 3222391
                      Rogvatnet, irgendwie redet ich mir ein dass das gegenüberliegende Ufer doch ganz schön steil ist.

                      Ich war verführt, gleich rechts in das Tal zum Fuß des Steintinden abzubiegen. Aber eigentlich war ich ja diese ganze vermeintlich gefährliche Querung gegangen, um nochmal zum Ende des Nordfjordens zu blicken – für mich auch irgendwie ein Ende der Welt. Oder vielleicht den Rucksack hier stehen lassen und nur kurz einen Blick werfen - oder …
                      Letztlich habe ich mich aber nicht verführen lassen, sondern bin der geplanten Route gefolgt. Es ging weiter gut über den Schneehang, doch plötzlich wurde es steil. Sowohl der Schneehang als auch die Felsen dazwischen sahen jetzt nicht so einfach aus, aber es waren auch nur 10-15 Meter, die muss man doch auch auf dem Hintern rutschen können.
                      Ich besah mir die verschiedenen Optionen und entschied mich für einen Felshang. Die sichere Option weiter links über Felsen zu klettern bis es weniger steil bergab ging war mir zu umständlich…

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Name: Norwegen071.jpg
Ansichten: 1140
Größe: 3,75 MB
ID: 3222400
                      Von den Schneeflächen links kam ich und entschied mich für den rechten Felsabhang. Man beachte den sprudelnden Bach unten im Auslauf.

                      Zu leichtsinnig und zu faul: Ich ließ einen Stock runterrutschen und war erstaunt, dass er gar nicht anhielt und unten irgendwie verschwand. Daraufhin traute ich mich weder den anderen Stock oder den Rucksack rutschen zu lassen, schließlich war unten ja auch noch ein rauschender Bach. Dann setzte ich mich auf den Hintern und begann langsam zu rutschen, durch das Gewicht mit dem Rucksack wurde aber sehr bald deutlich schneller. Ich versucht noch mit den Händen zu bremsen oder mich zu stabilisieren, spürte aber wie der rechte Mittelfinger irgendwie hängen blieb und dacht noch „schei..e, da ist irgendwas passiert“.

                      Ja, dann war ich unten und besah mir das Übel, irgendwie war das mittlere Teil des Fingers über das obere gerutscht. Glücklicherweise hatte ich ja viel Schnee um mich rum und begann sofort zu kühlen und versuchte den Finger wieder „rauszuziehen“. Schmerzen hatte ich keine und so habe ich auch alle Kraft in die Reposition (so heisst das, aber es sollten wohl doch besser Menschen machen, die wissen was sie da tun) gesteckt, aber außer so ein paar kleinen Rucks ist (leider?) nichts passiert.

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Name: Norwegen070.jpg
Ansichten: 1104
Größe: 1,25 MB
ID: 3222398
                      So schlimm sieht es doch nicht aus…

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Name: Norwegen069.jpg
Ansichten: 1128
Größe: 1,88 MB
ID: 3222399
                      … die Hose ist doch viel mehr kaputt 😉.

                      Den Stock habe ich nicht wiedergefunden. Der Bach verschwand zwar unter dem Schnee, war aber viel zu flach als dass er da hätte sein können – es bleibt ein Rätsel. Ein kleines Seil für Stöcke und Rucksack wärs gewesen, das ist mir eine Lehre für zukünftige Etappen. Nun ja, jetzt ging ich weiter zu meinem eigentlichen Ziel, dem Blick nach Nodfjordbotn.

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Name: Norwegen066.jpg
Ansichten: 1127
Größe: 3,43 MB
ID: 3222393
                      Nordfjordbotn

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Name: Norwegen067.jpg
Ansichten: 1124
Größe: 2,70 MB
ID: 3222394

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Name: Norwegen122.jpg
Ansichten: 1133
Größe: 3,56 MB
ID: 3222405
                      So sieht es von unten aus (2022).

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen123.jpg
Ansichten: 1127
Größe: 2,78 MB
ID: 3222404

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen120.jpg
Ansichten: 1130
Größe: 3,05 MB
ID: 3222401

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Name: Norwegen117.jpg
Ansichten: 1105
Größe: 2,41 MB
ID: 3222402
                      Der Bach links von der Bildmitte ist der Abfluss des Rogvatnet

                      Nach dieser Aufregung beschloss ich, hier einen Zeltplatz zu suchen, den Finger zu kühlen und zu überlegen wie es weitergeht. Irgendwie kehrte mit dem Abendessen dann auch wieder Ruhe und Frieden in meine Gemütswelt ein.

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Name: Norwegen068.jpg
Ansichten: 1101
Größe: 1,22 MB
ID: 3222397

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                      • Shades
                        Dauerbesucher
                        • 21.08.2015
                        • 642
                        • Privat


                        #12
                        Mich wundert, dass niemand etwas sagt zu dem Finger. Vermutlich sind alle zu geschockt ;)

                        Jedenfalls bin ich auch gerne dabei, da ich insbesondere auf einige Teile der Route gespannt bin, die ich noch nicht kenne.


                        Danke für den Bericht!

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                        • Highbeat
                          Erfahren
                          • 04.10.2020
                          • 270
                          • Privat


                          #13
                          Huhu Vobo,
                          Tekumseh und ich lesen natürlich auch mit. Der Finger sieht ja übel aus! Sicher total hinderlich.
                          Deine Wegführung ist cool und wir sind gespannt, wie du dich weiter durchschlägst. Schön ist auch die Gegenüberstellung mit der Perspektive von unten.
                          Freue mich auf die Fortsetzung und sende liebe Grüße!
                          Highbeat

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                          • vobo

                            Vorstand
                            Dauerbesucher
                            • 01.04.2014
                            • 734
                            • Privat


                            #14
                            Zitat von Shades Beitrag anzeigen
                            Jedenfalls bin ich auch gerne dabei, da ich insbesondere auf einige Teile der Route gespannt bin, die ich noch nicht kenne.
                            Aber ich kann daraus nicht schließen, dass Du die jetzigen Gegenden schon kennst 😉?

                            Der Finger war für mich tatsächlich zunächst harmlos. Nach einem Abend/Morgen mit Kühlung war auch die Schwellung etwas abgeklungen. Die Hand konnte ich voll nutzen, der Stinkefinger hatte halt seinen Job zu machen und abzustehen. Lediglich das Stopfen des Schlafsacks in die Hülle oder das Wühlen im Rucksack, wo er unkontrolliert zur Seite gedrückt wurde, tat etwas weh. Ich ging von einer heftigen Prellung oder Verstauchung aus...

                            Jetzt gehts ins Neuland, Perspektiven von unten sind erstmal leider vorbei.

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                            • vobo

                              Vorstand
                              Dauerbesucher
                              • 01.04.2014
                              • 734
                              • Privat


                              #15
                              Donnerstag, 27.07.: Steine, verdammt viele Steine

                              Nach einer weiteren Fingerkühlung zum Frühstück ging es an Zusammenpacken. Dadurch kam ich erst recht spät gegen kurz vor 10 Uhr los. Der Abschied vom Nordfjorden fiel mir nicht leicht, jetzt bin ich das dritte Jahr in Folge hier gewesen… das wird so bald vermutlich nicht nochmal passieren.

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Name: Norwegen072.jpg
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ID: 3223400
                              Am östlichen Ufer des Rogvatnet ging es entlang, recht gut zu gehen.

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Name: Norwegen074.jpg
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ID: 3223401
                              Am linken Bildrand die S-förmige Abstiegsroute gestern, am rechten Bildrand die Schnee-Rutschpartie-Stelle, die ich hätte etwas mühsam am Hang entlang umgehen hätte können.

                              Dann ging es etwas einfacher im Tal am Bach entlang nach Süden zu gehen, aber bald begannen heftige und große Steinblöcke auf dem Anstieg hoch zum Pass auf etwa 840 m Höhe. Dies ist ja auf Pässen nicht ungewöhnlich, aber hier war das Besondere, dass der Abstieg zum nächsten See Stelåvatnet (666) auch voller Steinblöcke war. Ganz mühsam und wirklich mit voller Konzentration habe ich etwa 1,5 Stunden für diesen Abstieg gebraucht.
                              Von der Passhöhe konnte ich den Blick auf den von dieser Seite sicher gut machbaren Anstieg zum 1534 Meter hohen Steintinden gut erkennen – aber dann hätte ich hier am See übernachten müssen und den morgen angehen müssen. Eigentlich hätte der ja für heute auf dem Programm gestanden, aber nach dem Unfall gestern hatte ich dafür die Energie verloren – wie schon so oft bei meinen Gipfelvorhaben …

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Name: Norwegen076.jpg
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ID: 3223402
                              Anstieg zum Steintinden vom Stelåvatnet: erst rechts und dann oberhalb der schwarzen Stelle nach links queren und am Hang hoch.

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Name: Norwegen075.jpg
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Größe: 1,68 MB
ID: 3223398
                              Lediglich ganz oben war eine kleine Stufe, aber die sah auch nicht so schwierig aus.

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Name: Norwegen077.jpg
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Größe: 2,87 MB
ID: 3223399
                              Blick auf die 150 m Abstieg zum Stelåvatnet – und die weiteren Aussichten am Seeufer waren auch nicht besser …

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Name: Norwegen078.jpg
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ID: 3223404
                              Von unten sieht es so aus, als hätte man gut über Grünflächen gehen können, von oben waren es nur große Steine und Blöcke.

                              Wie schon geahnt, war es am Seeufer auch nicht einfach. Zwei Abschnitte konnte ich mit Grödeln über schon schräge Flächen am Seeufer gehen, der Rest war wieder Klettern über Steinblöcke. Und mit der Zeit schwand die Trittsicherheit, weswegen ich dann auch recht bald die erstbeste halbwegs gerade und unsteinige Stelle für einen Lagerplatz nahm. Da wünscht man sich gemsige Gelenke, die locker und leicht über alle felsigen Abschnitten hüpfen…

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Name: Norwegen079.jpg
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Größe: 2,45 MB
ID: 3223403
                              Die Blicke waren aber immer wieder herrlich.

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Name: Norwegen080.jpg
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Größe: 2,85 MB
ID: 3223405
                              Rückblick auf 1,5 km Strecke am Stelåvatnet… (links der Pass vom Rogvatnet)

                              Das waren jetzt vielleicht gut 3 km Strecke in gut 5 Stunden mit Pausen – und ich war kaputt als hätte ich mehr als 15 km in den Beinen. Sicher der härteste Abschnitt bei diesem Abstecher zum Nordfjorden oder dieser Anstiegsvariante zum Steintinden und in Summe auch der härteste Abschnitt auf dieser Tour. Und das alles nur wegen dieser ewigen Steinblöcke…

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                              • Goldi
                                Erfahren
                                • 11.09.2022
                                • 214
                                • Privat


                                #16
                                ... und das mit verknackstem Finger, dem Gewicht von noch fast vollem Proviant und mit nur einem Stock. Oje, oje. Aber tolle Landschaftsbilder. Vielen Dank schon mal.

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                                • vobo

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                                  • 01.04.2014
                                  • 734
                                  • Privat


                                  #17
                                  So richtig stinkig konnte der Finger auch nicht sein: Denn bei seiner originären Aufgabe war er tatsächlich im Weg, seitlich Bewegungen mit Druck waren nicht so toll. Also spreizte ich ihn dabei ab, oder nutzte die ungewohnte andere Hand.

                                  Dies war jetzt die dritte Tour auf der mein Ersatzstängelchen von Tarptent zum Einsatz gekommen ist - die Quote liegt bei 50 Prozent. Für die Umwelt wäre es bei mir also deutlich besser, nur einen Stock mitzunehmen... 😕.

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                                  • vobo

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                                    • 01.04.2014
                                    • 734
                                    • Privat


                                    #18
                                    Freitag, 28.07.: Endlich wieder Wandern

                                    Früh am Morgen war eine herrliche Stimmung am Stelåvatnet. Ich hatte gut geschlafen und freute mich auf den Tag. Noch allerdings befand ich mich in einer blockigen Steinwüste.


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Name: Norwegen082.jpg
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ID: 3224993
                                    Blick zum Pass von gestern

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Name: Norwegen083.jpg
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ID: 3224991
                                    Wunderschöne Farben und Spiegelungen in der Morgensonne

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Name: Norwegen081.jpg
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ID: 3224989
                                    Links der steinblockige Rest des Stelåvatnet

                                    Gegen kurz vor 9 Uhr brach ich auf und bin erstmal wegen einiger Schneehänge direkt am Wasser steil bergauf geklettert. Das ging einige Zeit recht gut, bis ein weiterer Schneehang mich bestimmt auf über 800 m Höhe nach oben geführt hätte. Also bin ich hier auf einem Granitrücken wieder zum See runter, wo man diesmal den Schneehang gut passieren konnte – den Hosenboden konnte ich dieses Mal schonen 😊.


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Name: Norwegen084.jpg
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ID: 3224990
                                    Blick zurück. Ganz rechts ahnt man die überschrittenen Schneehänge, halbrechts die Bergspitze hinten ist der Steintinden, links der Pass von gestern.

                                    Nach diesem Rückblick erreichte ich den Talausgang des Stelåvatnet und tanzte ein wenig vor Freude ob des neuen Anblicks: Grünes Gelände, lange Steinhänge, endlich würde ich wieder normal wandern können. Juchuu – meine Freude schrie ich laut heraus.


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Name: Norwegen085.jpg
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ID: 3224992
                                    Vor mir der der Storvikåvatnet, an dem es hinten links entlang ging – was für ein wohltuender Ausblick.

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Name: Norwegen086.jpg
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Größe: 2,28 MB
ID: 3224988
                                    Die Stromleitung war wieder da, der Melfjorden noch komplett in den Wolken.

                                    Irgendwie muss sich jemand an meinen Freudenschreien gestört haben. Ich hörte plötzlich einen lauten Ruf. Vorher hätte ich nahezu jede Wette gehalten, dass ich auf dieser Strecke bis zum Glomdalen keinen Menschen treffen würde. Nach einigem Suchen sah ich in westlicher Richtung weit entfernt einen Hund zum Fluss laufen, und kurz danach einen Mann hinterher gehen. Hmm, hatte der Hund meine Freude gehört, der Mann sie gespürt oder haben sie mich gar nicht wahrgenommen und der Mann hatte nur seinen Hund gerufen? Ich rief auch nochmal ein lautes „Hej“, sah aber keine Reaktion und begann dann meinen Abstieg in das herbeigesehnte grüne Gelände.


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Name: Norwegen087.jpg
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ID: 3224994
                                    Ein hund- und herrenloses Zelt?

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Name: Norwegen089.jpg
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ID: 3224995
                                    Storvikåvatnet – weitere Abstiege entlang der Kante links (Høherloftet) sehen nur schwer möglich aus.

                                    Zwischen Melfjorden und Steintindgruppe gibt es drei praktisch nicht oder nur schwer überwindbare Stufen: Nerløftet liegt etwa 300 m oberhalb Meldfjordbotns und ist nur ganz im Osten schon am nächsten See besteigbar. Øverloftet, die Stufe die ich jetzt erreichte auf etwa 600 m Höhe, ist eigentlich nur durch tiefen Wald etwa 3 km westlich von Melfjordbotn erreichbar – oder eben von Nordfjornes aus ohne den Umweg zum Nordfjorden den ich gemacht hat. Und die nächste Stufe oben auf dem Bild links auf gut 800 m Höhe hat keinen Namen – ich taufte sie Høherloftet. Sie ist eigentlich nur bei meinem Talausgang oder weiter östlich bei Abfluss der Tverråga besteigbar (vgl. hier), dazwischen liegt aber (noch) ein spaltenreicher Gletschersee. Fazit: Die ganze Gegend ist nur von Westen von Nordfjordnes mit dem Boot oder von Osten entweder mühsam über die Berge oder über die Brücke der Glomåga zu erreichen.

                                    Selten hatte ich so viel Freude am Gehen, das gesamte Seeufer rannte ich förmlich entlang.


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Name: Norwegen090.jpg
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Größe: 2,80 MB
ID: 3224996
                                    Schon um den See herum, rechts Høherloftet, halblinks mein Durchgang vom Stelåvatnet und hinten der Skaviktinden

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Name: Norwegen091.jpg
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Größe: 2,65 MB
ID: 3224998
                                    Blick voraus ins wolkige Tal der Glomåga – eigentlich mein Tagesziel für heute.

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Name: Norwegen092.jpg
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Größe: 3,84 MB
ID: 3225001
                                    Wunderbar zu gehen entlang der Grasbänder

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Name: Norwegen093.jpg
Ansichten: 840
Größe: 3,28 MB
ID: 3224999
                                    Rechts Høherloftet, in der Mitte Skaviktinden, und hinten starten die Wolken aus dem Melfjorden eine Aufholjagd.

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Name: Norwegen094.jpg
Ansichten: 833
Größe: 3,40 MB
ID: 3225000
                                    Høherloftet und Svartisheia

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Name: Norwegen096.jpg
Ansichten: 832
Größe: 3,27 MB
ID: 3225002
                                    Die einzige Einkerbung in Høherloftet …

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Name: Norwegen095.jpg
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Größe: 2,76 MB
ID: 3224997
                                    … auch keine gute Rutschbahn

                                    Der Abfluss vom Gletscher teilte sich hier in mehrere Arme auf, von denen viele später als Tverråga in die Glomåga herabstürzen. Ich hielt mich recht weit rechts und genoss die weitere Strecke, die für mich weniger hügelig als die unmittelbaren Tverråga-Ufer wirkten. Nach einiger Zeit wollte ich im Handy meine Position checken und erschrak: Ich war schon 300 m auf eine Halbinsel hinausgelaufen und nur die Karte verriet mir dass es so nicht weitergeht, ansonsten sahen die Höhenzüge alle gleich aus. Da gleichzeitig die Wolken von hinten drückten, mein Hunger sich deutlich meldete, und es hier so schön war, schlug ich schon gegen halb 4 Uhr das Lager auf.


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Name: Norwegen097.jpg
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Größe: 2,33 MB
ID: 3225003

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Name: Norwegen098.jpg
Ansichten: 841
Größe: 4,41 MB
ID: 3225005

                                    Solange die Sonne noch schien, legte ich mich einfach entspannend ins Gras. Später konnte ich mich endlich mal wieder am ganzen Körper waschen und kochte mir eine Suppe. Danach beim Kochen des Hauptgangs hörte ich plötzlich wieder das sonore Brüllen vom Morgen. Es kam vom gegenüberliegenden Hang, der gute Mann hatte also besser auf den Weg aufgepasst als ich. Nach einem erneuten „Hej“ rief er noch etwas das ich nicht verstand und zog eines Weges – vielleicht weil ich auch gerade sehr mit meinem Essen beschäftigt war. Es sollte wohl irgendwie nicht sein mit uns.

                                    Später am Abend hatten sich die Wolken aufgelöst, und ich genoss einen wunderbaren Abend an einem wunderbaren Platz und war rundum zufrieden.


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Name: Norwegen099.jpg
Ansichten: 841
Größe: 4,01 MB
ID: 3225004

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                                    • Kondor
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                                      • 29.12.2022
                                      • 97
                                      • Privat


                                      #19
                                      Wow, sehr packender Anfang des Berichts und tolle Bilder. Da bleibe ich gerne dabei. Danke für's teilen.
                                      Bin schon sehr gespannt auf die Passage durchs Glomdalen. Die könnte mir bei der Umsetzung meiner Tourplanung für eine der nächsten Touren helfen.

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                                      • vobo

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                                        • 01.04.2014
                                        • 734
                                        • Privat


                                        #20
                                        Samstag, 29.07.: Alle Hoffnung auf die Brücke

                                        Nachdem Tilmann 2020 schrieb, dass die Brücke über die Glomåga ordentlich einen mitgekriegt hätte, habe ich im Vorfeld alles versucht, mehr Informationen zu bekommen. Statskog hat nicht geantwortet, und der Verfasser des einzigen Berichts zum Øverloftet den ich finden konnte, hatte auch keine Idee. Sollte es nicht klappen, wären etwa 2-3 Tage Umweg über Fisktjønna notwendig – oder vielleicht eine riskante Querung erst von Tverråga und dann Glomåga weiter stromaufwärts … Mal sehen.

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Name: Norwegen100.jpg
Ansichten: 676
Größe: 4,05 MB
ID: 3226525
                                        Blick auf die Halbinsel, auf der das Zelt stand

                                        Der erste Anstieg nach dem ich zurück von der Halbinsel war, hat einiges an Kraft gekostet, aber danach war der weitere „Weg“ entlang des Flusses auf etwa 600 m Höhe leicht zu erkennen und zu verfolgen, kein Auf und Ab wie wohl nahe der Tveråga.

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Name: Norwegen101.jpg
Ansichten: 671
Größe: 3,48 MB
ID: 3226524
                                        Schönes Gelände zum Wandern, links kann man auf dem Hügel eine Renvarkstuga erkennen, die nicht in der Karte eingezeichnet ist. Davor liegt der See 566.

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Name: Norwegen102.jpg
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Größe: 2,31 MB
ID: 3226520

                                        Nach einem kurzen Anstieg hinter dem See 566 konnte ich das erste mal das Evendalen erblicken. Der tiefe und steile Einschnitt hat mich doch sehr überrascht – würde es mit der Brücke nicht klappen, müsste ich ja auf der anderen Seite wieder hoch.

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Name: Norwegen103.jpg
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Größe: 2,91 MB
ID: 3226521
                                        Evendalen

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Name: Norwegen104.jpg
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Größe: 2,97 MB
ID: 3226523
                                        Ich nähere mich dem Glomdalen

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Name: Norwegen105.jpg
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Größe: 2,75 MB
ID: 3226522
                                        Blick auf den Nebengipfel 1409 des Steintinden in wunderbarem Licht

                                        Jetzt ging es eigentlich nur langsam abwärts, ich hielt mich an die südliche Bachrinne vor dem Evendalen, problemlos zu gehen. Und dann war das Glomdalen und zumindest etwas brückenähnliches zu sehen.

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Name: Norwegen107.jpg
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Größe: 2,55 MB
ID: 3226526

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Name: Norwegen108.jpg
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Größe: 3,33 MB
ID: 3226527
                                        Rechts unten ist die Brücke, sah von hier aus wie ein umgefallener Baumstamm…

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Name: Norwegen109.jpg
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Größe: 2,55 MB
ID: 3226528
                                        … deswegen maximal gezoomt, macht es nicht wirklich besser 😉

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Name: Norwegen110.jpg
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Größe: 3,23 MB
ID: 3226529
                                        Und weil ich gerade Zoomen übte, die Glomdalshytta habe ich auch schon entdeckt.

                                        Mit diesen Blicken war mir klar, wenn ich über die Brücke komme gehe ich weiter zur Hütte und unten durchs Glomdalen. Vorher hatte ich mit einigen Foristen gesprochen, ob ich besser hoch zu den Pikhaugeseen gehen sollte – die Meinung war geteilt. Mit dem weiteren Abstieg ging es irgendwann etwas mühsamer durch Weidendickichte, aber letztlich unproblematisch.

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Name: Norwegen111.jpg
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Größe: 4,92 MB
ID: 3226533
                                        Vorne rechts, das sieht doch immer noch nicht schlecht aus …

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Name: Norwegen112.jpg
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Größe: 4,49 MB
ID: 3226531
                                        … juchuuuu, alles heile und in viel besserem Zustand als auf Tilmanns Bildern. Ein herzliches Dankeschön an Statskog.

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Name: Norwegen113.jpg
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Größe: 3,31 MB
ID: 3226530
                                        Blick von der Brücke

                                        Etwa 200 Meter flussaufwärts von der Brücke machte ich noch eine Pause und genoss das wunderbare Wetter, den rauschenden Fluss und das Gefühl das die Tour so weitergeht wie erhofft. An die Möglichkeit, hier nach Fisktjønna rauszulaufen und einen Arzt wegen des Fingers zu konsultieren, habe ich nicht einmal gedacht…

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Name: Norwegen114.jpg
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ID: 3226532

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Name: Norwegen115.jpg
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ID: 3226534

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Name: Norwegen116.jpg
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Größe: 3,88 MB
ID: 3226535
                                        Hier ahnt man, welche Kraft der Fluss in der Schneeschmelze haben muss

                                        Nach einem kurzen steilen Anstieg erreichte ich die selten besuchte Glomdalshytta. Etwa 7-8 Einträge fanden sich in der Besucherliste für dieses Jahr. Haupterlebnis scheint die jährliche Elchjagd zu sein, die die Teilnehmer jeweils im Folgejahr im Hüttenbuch mit umfangreichen Fotos dokumentieren. So hoffte ich für morgen auch auf Elchsichtung im Glomdalen, das weite leere Flusstal sollte doch eigentlich ein nahrungsreiches Gebiet für Elche sein?
                                        In der Hütte hatte ich erstmal Probleme mit dem Gasanschluss, aber habe ihn dann doch zum Laufen bekommen – zu lange nicht mehr gemacht. Danach schmiss ich den Rauchmelder vor die Tür, da er mit laufend mitteilte, dass seine Batterie an seinem Lebensende angekommen war (und ich keine neue fand). Aber ich fand Kaffee zur freien Verfügung und genoss ihn mit einem Stück Schokolade draußen vor der Hütte – aber nur im Schatten bei einem solch sonnenreichen Tag. Schön!

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Name: Norwegen120.jpg
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Größe: 3,19 MB
ID: 3226537

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Name: Norwegen119.jpg
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Größe: 4,36 MB
ID: 3226536
                                        Blick von der Glomdalshytta zur Brücke hinten rechts

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                                        • TilmannG
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                                          • 29.10.2013
                                          • 1352
                                          • Privat


                                          #21
                                          Hei lieber Volker, es freut mich sehr wie das alles geklappt hat, trotz verbogenem Finger. Eine schöne Route hast du da gefunden, neue Wege in vetrautem Gelände sind immer faszinierend! Die Brücke hat Statskog gut geflickt, da war meine Fotomail wohl doch nützlich. Jetzt bin ich gespannt, ob du in der Schlucht Elche getroffen hast. Wir haben keine gesehen, konnten aber Spuren entdecken und kurze Trampelpfade nutzen. Geplagt haben wir uns trotzdem...Zwischen Tal und Pikhaugen wollte ich mich nicht entscheiden müssen, ich finde das Gelände dort überall faszinierend und habe auch noch neue Ideen im Kopf.
                                          Viele Grüße von Tilmann
                                          http://www.foto-tilmann-graner.de/

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                                          • vobo

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                                            Dauerbesucher
                                            • 01.04.2014
                                            • 734
                                            • Privat


                                            #22
                                            Vielen Dank Tilmann, ich weiss noch wie Du mich in unserer alten Küche beratschlagt hast, die Tour so rum zugehen, also nicht im Nirgendwo auf ein Boot zu warten - auch wenn die Logistik drumherum (Weiterreise, Einkauf etc.) insgesamt vielleicht etwas mühsamer ist.

                                            Kondor spätestens am nächsten WE siehst Du mehr Glomdalen.

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                                            • Kondor
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                                              • 29.12.2022
                                              • 97
                                              • Privat


                                              #23
                                              Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                                              Vielen Dank Tilmann, ich weiss noch wie Du mich in unserer alten Küche beratschlagt hast, die Tour so rum zugehen, also nicht im Nirgendwo auf ein Boot zu warten - auch wenn die Logistik drumherum (Weiterreise, Einkauf etc.) insgesamt vielleicht etwas mühsamer ist.

                                              Kondor spätestens am nächsten WE siehst Du mehr Glomdalen.
                                              Tolle Route die du da gewählt hast! Bin sehr gespannt. Die ersten Bilder vom Glomdalen machen definitiv Appetit auf mehr... 🤩

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                                              • andrea2
                                                Dauerbesucher
                                                • 23.09.2010
                                                • 977
                                                • Privat


                                                #24
                                                Hallo Volker, danke schon einmal für den schönen Bericht. Ich weiß gar nicht, warum mir der bisher durch die Lappen gegangen ist. Aber ich fürchte wir dürfen dich nicht mehr alleine auf Tour lassen. Irgendwas machst du immer kaputt, entweder dich oder deine Stöcke oder auch mal beides.
                                                Bin schon gespannt wie es weiter geht und hoffe dein Finger ist wieder ganz ok.

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                                                • vobo

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                                                  Dauerbesucher
                                                  • 01.04.2014
                                                  • 734
                                                  • Privat


                                                  #25
                                                  Sonntag, 30.07.: Glomdalen im Sonnenschein

                                                  Ich habe in der Nacht einige Stunden wach gelegen – ganz typisch nach den Tagen im Zelt. Gegen 9 Uhr bin ich aufgebrochen und musste gleich zu Anfang zwei oder drei Mal einen steilen Hügel hoch oder runter klettern. Teilweise war es in den Büschen durch den Tau noch sehr nass, so dass ich den ganzen Tag die Gamaschen getragen habe.


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Name: Norwegen122.jpg
Ansichten: 752
Größe: 3,54 MB
ID: 3228031
                                                  Aufbruch von der Glomdalshytta in strahlendem Sonnenschein

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Name: Norwegen123.jpg
Ansichten: 765
Größe: 4,46 MB
ID: 3228028
                                                  Die Glomåga nahe der Hütte

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Name: Norwegen124.jpg
Ansichten: 780
Größe: 3,70 MB
ID: 3228026
                                                  Klamm der Tveråga

                                                  Spektakulär ist immer wieder Blick zurück auf die herabstürzende Tverråga, wie muss es hier zu den Zeiten der Schneeschmelze rauschen.


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Name: Norwegen125.jpg
Ansichten: 738
Größe: 3,13 MB
ID: 3228027

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Name: Norwegen126.jpg
Ansichten: 734
Größe: 3,24 MB
ID: 3228029

                                                  Glücklicherweise lagen die ersten Anstiege und Kletterpassagen noch im Schatten, dadurch waren sie aber noch nass und ich musste aufpassen, nicht wegzurutschen.

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Name: Norwegen127.jpg
Ansichten: 746
Größe: 3,14 MB
ID: 3228030

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Name: Norwegen128.jpg
Ansichten: 730
Größe: 4,45 MB
ID: 3228033
                                                  Etwa gut 2 km von der Glomdalshytta entfernt

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Name: Norwegen129.jpg
Ansichten: 731
Größe: 3,48 MB
ID: 3228032
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Name: Norwegen130.jpg
Ansichten: 737
Größe: 4,04 MB
ID: 3228034

                                                  Nach gut 2 Stunden öffnete sich das Tal und die einfachen Passagen begannen. Schön war, dass hier der Bjørnefossen im Hintergrund erkennbar war, so hatte ich das Tagesziel Flatisvatnet immer vor Augen. Zwar ging es auch immer wieder durch trocknes und steiniges Flussbett, aber letztlich war dieser Abschnitt einfach zu gehen.

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Name: Norwegen131.jpg
Ansichten: 723
Größe: 3,51 MB
ID: 3228035

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Name: Norwegen132.jpg
Ansichten: 734
Größe: 2,70 MB
ID: 3228036

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Name: Norwegen133.jpg
Ansichten: 719
Größe: 4,12 MB
ID: 3228039

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Name: Norwegen134.jpg
Ansichten: 718
Größe: 2,85 MB
ID: 3228038

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Name: Norwegen135.jpg
Ansichten: 722
Größe: 3,62 MB
ID: 3228037
                                                  Rechts von der Bildmitte der Hügel 310

                                                  Stattdessen machten sich mit zunehmender Wärme und Sonne die Kleinstviecher bemerkbar. Trotz der wunderschönen Farben der Glomåga vor den grünen Hängen und weißen Gletscherflächen konnte ich die Pausen so nicht richtig genießen – viel Wind wehte leider auch nicht. Vielleicht lag es auch am dritten Tag mit ununterbrochenem Sonnenschein, dass die Energie nachgelassen hat – jedenfalls sehnte ich mich nach dem Flatisvatnet und irgendwie einem Schattenplatz.


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Name: Norwegen137.jpg
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Größe: 2,56 MB
ID: 3228040
                                                  Vor mir der Hügel 356 an dem ich rechts vorbei ging

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Name: Norwegen138.jpg
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Größe: 3,65 MB
ID: 3228041
                                                  Schmelzwasser vom Kampliisen

                                                  Das Überqueren der zahlreichen aufgefächerten Abflüsse dieses Sturzbaches war mit Gamaschen problemlos, ich war nur erstaunt, dass immer wieder noch ein weiterer Bach auftauchte.


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Name: Norwegen139.jpg
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Größe: 2,95 MB
ID: 3228044
                                                  Gleich musste der Flatisvatnet erscheinen …

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Name: Norwegen140.jpg
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Größe: 3,05 MB
ID: 3228042
                                                  … hurra, aber was für ein steiniges Ufer. Oben liegt mit 1594 m Höhe der Snøtinden, der höchte Berg am Svartisen.

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Name: Norwegen141.jpg
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Größe: 3,65 MB
ID: 3228047
                                                  Nochmal ein Blick zurück

                                                  Nachdem ich die Stelle am Ufer erreichte, wo der Hang steil ans Ufer fällt, erkannte ich einen Trampelpfad für die weitere Strecke am Ufer, das war schön nach der langen wegelosen Zeit. So kam ich schließlich an den Bjørnefossen und die große Halbinsel, die in den Flatisvatnet hineinragt. Dort gibt es beliebig viele und gute Zeltplätze. Aber zunächst musste ich den donnernden Wasserfall bewundern:


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Name: Norwegen142.jpg
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Größe: 3,54 MB
ID: 3228043

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Name: Norwegen143.jpg
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Größe: 3,12 MB
ID: 3228046
                                                  Flatisvatnet nach Süden, oben erkennt man den Durchgang zum Pikhaugen

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Name: Norwegen144.jpg
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Größe: 3,01 MB
ID: 3228045
                                                  Flatisvatnet nach Westen in Richtung Steintinden

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Name: Norwegen147.jpg
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Größe: 2,93 MB
ID: 3228048

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Name: Norwegen148.jpg
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Größe: 2,89 MB
ID: 3228049

                                                  So schön dieser Platz war, konnte ich gerade noch draußen kochen. Trotz der offenen Lage am Seeufer vertrieben mich die Mücken etc. zum Essen wieder ins Zelt. Mit Schlafsack auf dem Dach und offenem Außenzelt konnte ich halbwegs bei angenehmen Temperaturen den Abend genießen. Weit und breit der einzige Schattenplatz…

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Name: Norwegen152.jpg
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Größe: 4,66 MB
ID: 3228050

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                                                  • Borgman
                                                    Dauerbesucher
                                                    • 22.05.2016
                                                    • 768
                                                    • Privat


                                                    #26
                                                    Genau an der Stelle habe ich damals auch gezeltet – ein herrlicher Platz. Flatisen kalbte noch mächtig in den See, so lange ist das her. Deine spannende Route und die irre Landschaft zwischen Nordfjorden und Glomdalen finde ich sehr beeindruckend. Vielen Dank schon mal für den Bericht bis hier, Volker!

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                                                      Fuchs
                                                      • 22.08.2010
                                                      • 1835
                                                      • Privat


                                                      #27
                                                      Wow, tolle Tour bis hierhin, Volker. Kommt mir alles sehr vertraut vor, auch, wenn meine Tour am Svartisen nun auch schon wieder 10 Jahre her ist. Das ist eine dramatische und spektakuläre Gegend.
                                                      Mein Weg führte damals hinauf zum Pikhaugen und letztlich weiter nach Fiskjønna. Auch mir sind die zahlreichen, zu querenden Bäche noch in lebhafter Erinnerung. Das wollte nicht enden. 😅
                                                      Bei meinem Besuch hatte der Gletscher schon keinen direkten Kontakt mehr mit dem Flatisvatnet und hatte das Kalben bereits eingestellt:


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Name: IMG_0546.jpg
Ansichten: 685
Größe: 1,41 MB
ID: 3228178

                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_0099.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,42 MB ID: 3228179
                                                      My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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                                                        Dauerbesucher
                                                        • 01.04.2014
                                                        • 734
                                                        • Privat


                                                        #28
                                                        Montag, 31.07.: Anstrengung und eine Überraschung

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Name: Norwegen153.jpg
Ansichten: 623
Größe: 1,49 MB
ID: 3229009

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Name: Norwegen154.jpg
Ansichten: 597
Größe: 2,66 MB
ID: 3229012

                                                        Was für ein schöner Morgen! Man kann aber auch im Vergleich zu den Bildern von evernorth erkennen, wie weit sich der Gletscher in den 10 Jahren zurückgezogen hat. So ist das leider.
                                                        Die Nacht war nicht so gut, zwischen 3 und 5 Uhr lag ich wach und bin dann endlich irgendwie über die Geschichte eingeschlafen. Dafür lag morgens früh um 7 Uhr alles noch im Schatten und ich konnte gut zusammenpacken. Zunächst ging es erstmal steil den Hang am Bjørnefossen hoch, den Fluss habe ich noch mit Gamaschen gequert.


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Name: Norwegen156.jpg
Ansichten: 595
Größe: 3,43 MB
ID: 3229013
                                                        Bjørnefossen…

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Name: Norwegen158.jpg
Ansichten: 599
Größe: 3,87 MB
ID: 3229014
                                                        … hinter dem überquerten Seitenzufluss

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Name: Norwegen157.jpg
Ansichten: 589
Größe: 2,71 MB
ID: 3229011
                                                        Mittlerweile ergreift die Sonne wieder den Besitz von der Landschaft

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Name: Norwegen159.jpg
Ansichten: 585
Größe: 2,14 MB
ID: 3229010
                                                        Der Gipfel hinten dürfte übrigens der nördliche Nebengipfel 1353 des Steintinden sein.

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Name: Norwegen160.jpg
Ansichten: 590
Größe: 3,24 MB
ID: 3229018
                                                        Abschied vom Glomdalen …

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Name: Norwegen162.jpg
Ansichten: 586
Größe: 3,22 MB
ID: 3229016
                                                        … und dem Flatisvatnet ganz unten…

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Name: Norwegen163.jpg
Ansichten: 591
Größe: 3,14 MB
ID: 3229017
                                                        … und Blick nach vorne ins Vesterdalen

                                                        Ich bin recht lange schräg am Hang entlang gestiegen, dabei wäre es unten im Tal beim Bach deutlich einfacher gegangen. Den Fehler mache ich immer wieder gerne. Mittelfristig geht es aufwärts und momentan gerade schwierig – also steige ich doch schon mal auf und mag dann nicht wieder runter. Nach der unruhigen Nacht fühlte ich so schon früh eine gewisse Ermattung, dazu kam dann die mal wieder gnadenlos scheinende Sonne, auch wenn sich erstmals seit drei Tagen wieder ein paar Wolken zeigten.


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Name: Norwegen165.jpg
Ansichten: 592
Größe: 2,43 MB
ID: 3229015
                                                        Der Gipfel halbrecht müsste eigentlich der andere Nebengipfel 1433 des Steintinden sein.

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Name: Norwegen166.jpg
Ansichten: 589
Größe: 4,39 MB
ID: 3229020
                                                        Vor mir erkennt man schon die nächste Stufe auf etwa 520 m Höhe, die recht steil im schrägen Aufstieg rechts war

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Name: Norwegen169.jpg
Ansichten: 598
Größe: 4,39 MB
ID: 3229025
                                                        Ziemlich steil!

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Name: Norwegen168.jpg
Ansichten: 594
Größe: 3,42 MB
ID: 3229019
                                                        Blick auf den gegenüberliegenden Gletscher, der sich auch fast vollständig zurückgezogen hat

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Name: Norwegen171.jpg
Ansichten: 593
Größe: 4,08 MB
ID: 3229024
                                                        Oben auf der Stufe angekommen – Blick zurück…

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Name: Norwegen172.jpg
Ansichten: 596
Größe: 3,95 MB
ID: 3229023
                                                        … und Blick nach vorne

                                                        Nach diesem Anstieg machte ich eine längere Pause. Im weiteren Verlauf, der nicht wirklich schwierig war, stolperte ich aber mehrere Male, so dass ich mich recht früh entschlossen habe, den Wandertag enden zu lassen. Da kam mir eine schöne Moosstelle direkt am Fluss wunderbar gelegen, so dass ich gegen 14:30 Uhr etwa an der 600 m Höhenlinie mein Zelt aufschlug. Wieder sorgte der Schlafsack für angenehme Temperaturen im offenen Zelt. Nach der obligatorischen Waschung machte ich ein kurzes Schläfchen und kochte ich mein Essen und erschrak plötzlich, als ich ein leicht schlagendes Geräusch hörte.
                                                        Ein Elch? Nein, keine Spur zu erkennen, es war auch viel karger als gestern. Aber das kann doch nicht sein??? Weder die Wolken noch der Wetterbericht hatten für heute eine Andeutung von Regen vorhergesagt. Also ruckzuck das Essen vom Feuer nehmen, den Brenner ausmachen und vor allem den Schlafsack aber auch die anderen trocknenden Sachen reinholen. Aber natürlich hatte ich die lüftenden Schuhe vergessen – und nach dem erneuten Rausgehen fielen mir dann die Socken ein, ach die sind jetzt egal.
                                                        Und es regnete lange und ausgiebig und kühlte damit auch etwas ab. Einmal musste ich noch raus, das Zelt etwas umbauen und nachspannen, da ich ja so garnicht mit Windböen und Regen gerechnet hatte. Abends gegen halb 8 hörte es dann erstmal wieder auf, und ich habe noch ein paar Bilder gemacht.


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Name: Norwegen173.jpg
Ansichten: 585
Größe: 3,30 MB
ID: 3229022
                                                        Blick zurück, jetzt mit Regenwolken

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Name: Norwegen174.jpg
Ansichten: 587
Größe: 3,59 MB
ID: 3229021
                                                        Ein wunderbarer Zeltplatz an einem ständig rauschenden Bach – man hört es auf der Sprachaufzeichnung als beständiges Hintergrundgeräusch

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                                                        • TilmannG
                                                          Fuchs
                                                          • 29.10.2013
                                                          • 1352
                                                          • Privat


                                                          #29
                                                          Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                                                          Montag, 31.07.: Anstrengung und eine Überraschung

                                                          ....

                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen154.jpg
Ansichten: 597
Größe: 2,66 MB
ID: 3229012

                                                          [FONT=Arial]Was für ein schöner Morgen! Man kann aber auch im Vergleich zu den Bildern von evernorth erkennen, wie weit sich der Gletscher in den 10 Jahren zurückgezogen hat. So ist das leider.
                                                          .......
                                                          Schon, ich finde aber diesen Rückgang im Vergleich zu anderen Regionen (Nordamerika, Grönland, Alpen...) sehr moderat. Und seit unserem Besuch 2019 mag ich da kaum einen Unterschied zu deinen Fotos ausmachen.
                                                          Im Vesterdalen hatten wir damals eine unglaubliche Hitzeschlacht, und dem entsprechend sehr mit den zahlreichen Wassern zu tun, die vom östl Eisfeld und Kamplisien herunter kamen. Das scheint bei dir doch moderater gewesen sein, wenngleich ja auch sehr warm.
                                                          http://www.foto-tilmann-graner.de/

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                                                          • Kondor
                                                            Gerne im Forum
                                                            • 29.12.2022
                                                            • 97
                                                            • Privat


                                                            #30
                                                            Ich bin begeistert! Tolle Bilder! So habe ich mir das Glomdalen und den Anfang vom Vesterdalen vorgestellt.
                                                            So wie du schreibst scheint der Weg wenig schwierig zu sein mit ein paar anspruchsvolleren Passagen (z.B. dem Übergang zum Vesterdalen und der Anstieg an der 500m Stufe)? Bushwhacking hielt sich im unteren Teil also in Grenzen? Die von Osten zufliessenden seitlich zu querenden Bäche waren insgesamt eher moderat und recht gut zu furten?
                                                            TilmannG : Danke für deinen Einschub. Zeigt mir das der Aspekt ggf. eine Rolle spielen kann.

                                                            Bin schon sehr neugierig auf den weiteren Weg mit einem hoffentlich Gletscherfreien Übergang zum Glomdalen / Sørdalen.
                                                            Zuletzt geändert von Kondor; 19.11.2023, 16:30.

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                                                            • Borgman
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                                                              • 22.05.2016
                                                              • 768
                                                              • Privat


                                                              #31
                                                              Zum Vergleich: Flatisen 1997 oder 98 (bin mir nicht ganz sicher), erste Augusthälfte

                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Flatisen.jpg
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ID: 3229426

                                                              und Blick zurück zum Vesterdalen:

                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Vesterdalen.jpg
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ID: 3229425

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                                                              • vobo

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                                                                • 01.04.2014
                                                                • 734
                                                                • Privat


                                                                #32
                                                                Tolle Bilder, danke Bernd. Insbesondere der Gletscher nach rechts hoch vom Flatisvatnet ist halt komplett verschwunden in den 25 Jahren. Den Blick zurück ins Vesterdalen gibt gleich auch!

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                                                                  • 734
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                                                                  Dienstag, 01.08. Ein Traum wird wahr …

                                                                  Ich hatte gut geschlafen und fühlte mich voller Kraft. Da kann man mal sehen, wie gut mir eine nicht vorhandene Sonne tut. Es war stark bewölkt und immer mal wieder ganz leicht am Nieseln, aber ansonsten gut zu gehen. Dieses Mal hatte ich mich entschieden, auf den Poncho ganz zu verzichten und mit Gamaschen, Weste und Hut gut genug geschützt zu sein – das hat sich auf dieser Tour auch bewahrheitet.
                                                                  Gegen 8 Uhr brach ich auf und kam recht bald an die beiden auf der Karte eingezeichneten Bäche beim Hügel 656. Tatsächlich konnte ich auch zunächst nur oben am Hügel furten, der erste Bach unten war zu reissend. Danach ging es aber gleich wieder hinunter, denn da war der aufgefächerte zweite Flussarm gut zu queren. Für die beiden Furten bin ich in die Watschuhe gewechselt, die Gamaschen hätten nicht gereicht.


                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen175.jpg
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ID: 3229484
                                                                  See 639

                                                                  Bald darauf erreichte ich den obigen See 639, den ich mir eigentlich für gestern als Minimalziel vorgenommen hatte. Nach einer weiteren halben Stunde war auch dieser passiert und ich kletterte den Hügel zum Nedre Terskaldvatnet hinauf.


                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen176.jpg
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Größe: 3,12 MB
ID: 3229480
                                                                  Blick zurück zum See 639, ein ganz ähnliches Bild wie oben von Bernd vor 25 Jahren.

                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen178.jpg
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ID: 3229483
                                                                  Abschied vom Vesterdalen

                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen177.jpg
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Größe: 2,73 MB
ID: 3229485
                                                                  Nedre Terskaldvatnet

                                                                  Hier musste ich mich wieder entscheiden: Rechts um den See hatten evernorth und Echnathon von einer nicht einfachen Furt des Gebirgsbaches gesprochen – links herum sah es eigentlich gut aus und der kleine Bach vom Kjølvatnet sah von hier aus auch nicht problematisch aus. Also links herum runter und durch einigen lehmigen Sand des gestauten Nedre Terskaldvatnet hindurch auf den Kamm am See entlang. Gute Entscheidung!
                                                                  Ähhhh neee, als ich dann an den Zufluss vom Kjølvatnet kam war sofort klar – hier kommst Du nicht durch. Etwas frustrierend, weil ich doch nicht die letzte halbe Stunde wieder zurück laufen und dann an die andere potenziell schwierige Furt kommen wollte. Ok, ich schaue mir noch den Abfluss oben am Kjølvatnet an, vielleicht geht es ja da – oder vielleicht es sinnvoll ganz um den Kjølvatnet herumzu laufen?


                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen179.jpg
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Größe: 1,79 MB
ID: 3229481
                                                                  Blick zurück über den Nedre Terskaldvatnet und den anderen potenziell zu furtenden Fluss am östlichen Ufer

                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen180.jpg
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Größe: 2,83 MB
ID: 3229482
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                                                                  Das leidige Problem an Gletscherseen, die Furtstelle ist nicht wirklich einschätzbar. Trotzdem entschloss ich mich zum Hose aus- und Watschuhe anziehen und probierte die Furt zunächst ohne Rucksack. Gut knietief aber ziemlich steinig und rutschig am Grund, trotzdem wirkte es machbar. Also dann mit Rucksack und prompt rutschte ich auf dem glitschigen Grund gleich einmal aus, konnte mich aber schnell wieder aufrichten. Danach klappte es gut und mit einem Hochgefühl erreichte ich das andere Ufer – leider ungemütlich bei einigen Regentropfen.
                                                                  Jetzt konnte ich den Øvre Tverskaldvatnet rechts liegen lassen und wendete mich erst hinter dem Hügel 816 nach Osten. Langsam ging es immer weiter bergauf zum Punkt 872. Aber ich kam gut voran.


                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen181.jpg
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Größe: 2,45 MB
ID: 3229486
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                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen182.jpg
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Größe: 2,69 MB
ID: 3229488
                                                                  Nach Nordwesten tauchte der Storglomvatnet auf, an dessen Staumauer wir letztes Jahr gestanden haben.

                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen183.jpg
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Größe: 2,09 MB
ID: 3229489
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                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen184.jpg
Ansichten: 505
Größe: 2,26 MB
ID: 3229487
                                                                  Helgelandsbukken taucht auf

                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen185.jpg
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Größe: 2,33 MB
ID: 3229494
                                                                  Und mehr Storglomvatnet von etwa 900 m Höhe aus

                                                                  Hier auf gut 920 m Höhe zwang mich ein kleiner Regenschauer zu einer Mittagspause hinter einem großen Stein. Ich konnte schon die möglichen Übergänge zum östlichen Svartisen erahnen, genoss aber noch erstmal die Blicke über den westlichen Gletscher, den Borgman und ich vor 2 Jahren bestimmt betreten hätten, wenn mein Knie nicht so rumgezickt hätte.


                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen186.jpg
Ansichten: 503
Größe: 2,34 MB
ID: 3229492

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Name: Norwegen187.jpg
Ansichten: 501
Größe: 1,42 MB
ID: 3229493
                                                                  Die potenzielle Abstiegsroute beim Kamm oberhalb des Kjølvatnet

                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen188.jpg
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Größe: 1,67 MB
ID: 3229495
                                                                  Irgendwo da oben wären wir entlang gegangen

                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen189.jpg
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Größe: 1,31 MB
ID: 3229490
                                                                  Helgelandsbukken

                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen191.jpg
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ID: 3229496
                                                                  Tretten-null-to-høgda vermutete ich

                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen190.jpg
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Größe: 1,63 MB
ID: 3229491
                                                                  Nochmal das ganze Panorama

                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen192.jpg
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Größe: 2,39 MB
ID: 3229497
                                                                  Nochmal der Blick auf Nedre Tverskaldvatnet und Kjølvatnet von oben vom Kamm auf knapp 1000 m Höhe aus. So wird wohl der Blick aussehen, wenn man andersrum also vom Gletscher her kommt.

                                                                  Dann überschritt ich den Kamm auf knapp 1000 m Höhe und war vollkommen begeistert. Vor mir lag der östliche Svartisen mit einem so sanften Übergang ins Sørdalen dass ich ihn mir sofort zutraute. Ich hatte noch leichte Gewissensbisse, weil ich meiner Frau versprochen hatte keine Risiken einzugehen und keine Gletscher zu betreten … aber innerlich rechtfertigte ich mich damit, dass dieser Abschnitt so für mich keine Risiken birgt. Beim Anschauen der Bilder haben wir im Nachgang darüber gesprochen und uns verständigt.
                                                                  Der Abschnitt zum Gletscher war jedoch noch recht langwierig und ging über einige Schutthügel hinweg.


                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen193.jpg
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Größe: 2,80 MB
ID: 3229499
                                                                  Halblinks liegt das Sørdalen

                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen194.jpg
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ID: 3229500

                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen195.jpg
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Größe: 2,56 MB
ID: 3229498

                                                                  Hier auf knapp 900 m Höhe zog ich die Grödel über und betrat den Gletscher. Es war tatsächlich kein großes Problem sich zu orientieren, kleinere Spalten zu umgehen und voranzukommen. Aber eine Aufmerksamkeit für jeden Schritt war trotzdem geboten. Das Gefühl war einzigartig und etwas ganz Besonderes: Noch nie habe ich die Natur so intensiv um mich herum gefühlt wie in dieser guten Stunde. Die Sonne kam teilweise heraus, die Farben auf oder unter dem Eis, die zahlreichen Eisbäche, gluckernd oder auch nicht, die tiefen oder nicht so tiefen Spalten, kleine oder große Schritte, kühler Wind und wärmende Sonne... So viel Lebendigkeit auf einem Tausende Jahre alten Eisfeld – es war ein Erlebnis, das ich tief in meinem Inneren abgespeichert habe. Fotos gibt es hiervon bewusst nicht, nur meine Erinnerung.
                                                                  Nach einer guten Stunde merkte ich aber auch meine Füße, die Schneeketten auf dem harten Eis übten schon einen ordentlichen Druck auf die Schuhsohlen aus. Insbesondere die letzten Meter im Abstieg zum östlichen Sørdalen waren dann etwas mühsamer. Kaum hatte ich das Eis verlassen, sackte ich im lehmig-schuttigen Sand über den Schaft hinaus ein. Dann erreichte ich einen Bach, der erste Dreck war ab und ich hatte wieder festen Boden unter den Füßen. Von oben vom Gletscher hatte ich einen potenziellen Zeltplatz erspäht, den ChuckNorris schon erwähnt hatte.


                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen198.jpg
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Größe: 4,42 MB
ID: 3229502
                                                                  Hier kann man jedes Zelt aufbauen und befestigen – ideal.

                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen196.jpg
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Größe: 2,91 MB
ID: 3229501
                                                                  Gletschermund

                                                                  So langsam kam ich wieder zu mir. In aller Ruhe reinigte ich die Schuhe, Grödel und Gamaschen und machte mich ans Kochen. Ein wahnsinnig schöner Platz, nach dem ich vorher über diesen Gletscher gegangen war.


                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen197.jpg
Ansichten: 496
Größe: 1,80 MB
ID: 3229503

                                                                  8 Stunden war ich heute unterwegs mit vielen spannenden Stellen – und fühlte mich immer noch fit. In mir spürte ich noch die Wärme und Lebensfreude nach dieser grandiosen Gletscherpassage – was für ein besonderer, wahrlich traumhafter Tag.

                                                                  Kommentar


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                                                                    Fuchs
                                                                    • 29.10.2013
                                                                    • 1352
                                                                    • Privat


                                                                    #34
                                                                    Sehr schön, gratuliere zur Gletschertour!
                                                                    Am Kjølvatnet hast du unsere Furt von 2019 erwischt, da hatte ich auch gezaudert.
                                                                    Viele Grüße von Tilmann
                                                                    Zuletzt geändert von TilmannG; 20.11.2023, 18:10. Grund: zaudern statt zaubern....
                                                                    http://www.foto-tilmann-graner.de/

                                                                    Kommentar


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                                                                      Erfahren
                                                                      • 04.10.2020
                                                                      • 270
                                                                      • Privat


                                                                      #35
                                                                      Wie toll, Volker!
                                                                      Da wäre ich gerne mitgelaufen. Kann mich so richtig in das gute Gefühl am Abend rein denken: Spannend, anstrengend und viel Eis ist sehr befriedigend.
                                                                      So schöne Bilder

                                                                      Kommentar


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                                                                        Vorstand
                                                                        Dauerbesucher
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                                                                        • 734
                                                                        • Privat


                                                                        #36
                                                                        TilmannG: Ich wollte schon einen Kurs in Zauberei bei Dir buchen. Dann wäre ich ja alle Furtsorgen los.
                                                                        Highbeat: Bei Deinen Eisbildern werde ich ja ganz schwach gegen alle meine Vorsätze.
                                                                        Kondor: So ganz gletscherfrei war der Übergang nun nicht. Ohne Gletscher würde es deutlich steiler und mehr auf und ab gehen. Aber trotzdem ist die ganze Gegend spektakulär wie auch evernorth schon schrieb - und nicht zu schwierig. Passables Wetter vorausgesetzt.

                                                                        Kommentar


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                                                                          Vorstand
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                                                                          • 01.04.2014
                                                                          • 734
                                                                          • Privat


                                                                          #37
                                                                          Mittwoch, 02.08.: Auf dem Weg zur Zivilisation

                                                                          Die Nacht war gar nicht gut. Warum auch immer nach diesem herrlichen Tag – vielleicht war ich emotional noch zu aufgekratzt. So bin ich dann früh aufgestanden und gegen 8 Uhr aufgebrochen. Nicht ohne aber nochmal ganz andächtig vor diesem Svartisen-Gletscher zu stehen.


                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen199.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,84 MB ID: 3230224
                                                                          Da war ich gestern!

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen200.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,60 MB ID: 3230226
                                                                          Auf ins Sørdalen!

                                                                          Nach einiger Zeit kam ich dann an den Abschnitt, den ich gestern schon von Gletscher aus wahrgenommen hatte: Dicke Schneeflächen reichen bis an den Fluss heran. Als ich dann davor stand, wollte ich es ausprobieren – kann ich nicht einfach im Wasser entlang gehen? Das ist doch viel einfacher, als sich mühsam mit Grödeln den steilen Hang entlang zu quälen. Und siehe da, es ging recht gut. Das Wasser war an den tiefsten Stellen nur knietief, immer einsichtig und daher auch keine Gefahr zu stolpern. Nur ganz schön kalt war es, so dass nach den paar Hundert Metern die Füße ziemlich rot und gefühllos waren.


                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen201.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,11 MB ID: 3230227
                                                                          Vor und …

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen203.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,99 MB ID: 3230229
                                                                          … nach den beiden Schneehängen

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen202.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,32 MB ID: 3230225
                                                                          Blick zurück zum Svartisen

                                                                          Jetzt wurde es einfach zu gehen – viele grüne Wiesen, Bäche und nur wenige steile oder steinge Stellen. Ich lief den ganzen Tag in Gamaschen und kam so problemlos durch die unzähligen Flüsse, Bäche oder Seen.


                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen204.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,11 MB ID: 3230228
                                                                          Rechts wird es ins Gråtådalen und links zum Storglomvatnet gehen, vor mir das Glomvassfjellet

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen206.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,80 MB ID: 3230232
                                                                          Blick nach Westen in Richtung Glombreen

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen205.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,19 MB ID: 3230230
                                                                          … und der Blick in meine Wanderrichtung: das Gråtådalen

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen207.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,97 MB ID: 3230235
                                                                          Einfach zu durchschreitende Bäche und Seen

                                                                          Hier traf ich endlich mal wieder auf richtig Tiere und nicht bloß Spuren von ihnen – und wie so oft war wieder ein weißes Rentier dabei.


                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen208.jpg Ansichten: 0 Größe: 4,37 MB ID: 3230236

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen209.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,78 MB ID: 3230233

                                                                          Mittlerweile wurde ich aber schon wieder ganz schön schlapp. Vermutlich steckte mir noch der gestrige lange Tag in den Knochen, jedenfalls musste ich immer wieder Pausen einlegen. Auch als ich endlich den markierten Pfad vom Storglomvatnet erreichte ging das mit einer 5-10 minütigen Pause etwa alle halbe Stunde weiter. Besonders kaputt fühlte sich der Rücken an, verrückt da er doch inzwischen mindestens 5 Kilogramm weniger tragen musste als zu Beginn der Tour.
                                                                          Etwa aber der 700-Meter-Höhenlinie war die Gråtådalsstuga erkennbar, aber bestimmt noch 3 km entfernt. Bei meinem heutigen Schneckentempo also noch 2 Stunden, trotz des ausgetretenen und markierten Pfades.


                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen210.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,72 MB ID: 3230234
                                                                          Gråtådalstuga gezoomt, oben rechts durch wird es morgen Nachmittag weiter gehen.

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen211.jpg Ansichten: 0 Größe: 4,32 MB ID: 3230231

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen212.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,48 MB ID: 3230237

                                                                          Hinten erkennt man die Hütte, nicht mehr so weit entfernt. Am Ende schleppte ich mich richtig hin, aber es hat gereicht. Und wie ich mich dann freute über die Zivilisation: Vom 12-Volt-Anschluss bis zum Ofen und Kaffee war alles vorhanden – schön. Sogar einen Spiegel gab es und ich gönnte mir die ersehnte Rasur, wusch die Klamotten und dann gab es zunächst eine warme Suppe bevor es an den Hauptgang ging. Was für ein Luxus!
                                                                          Die Hütte war aber auch sehr nötig: Für die Nacht war ein Tiefdruckgebiet mit 991 mb angekündigt, das bedeutete Sturm und heftigen Regen, der auch recht bald begann. Schön, dass ich das nicht im Zelt abwettern brauchte – es hat genau gepasst.
                                                                          Und noch andere spannende Neuigkeiten aus der Zivilisation gab es: Heute war die Wohnungsübergabe der neuen Wohnung angesetzt – was war ich gespannt auf die Nachrichten aus der Heimat. Ein Hoch auf die Satellitenkommunikation! Gegen kurz nach 20 Uhr fiel ich ins Bett und wachte nach 4 Stunden erstmals wieder auf – es heulte und stürmte um die Hütte, puuuh.

                                                                          Kommentar


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                                                                            Gerne im Forum
                                                                            • 29.12.2022
                                                                            • 97
                                                                            • Privat


                                                                            #38
                                                                            Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                                                                            Kondor: So ganz gletscherfrei war der Übergang nun nicht. Ohne Gletscher würde es deutlich steiler und mehr auf und ab gehen. Aber trotzdem ist die ganze Gegend spektakulär wie auch evernorth schon schrieb - und nicht zu schwierig. Passables Wetter vorausgesetzt.
                                                                            Wow, echt beeindruckend schöne Bilder und spannende Route. Ich war zwar schon ein paar Mal auf Gletschern, aber bisher immer nur als Teil einer geführten Gruppe. Der Einstieg sieht tatsächlich einfach und flach aus. Wie war der Übergang vom Gletscher zum östlichen Sørdalen? Du bist östlich vom Gletschermund runter, oder? Den Bildern nach sieht es etwas steiler aus und nicht flach auslaufend wie der "Einsteig" bei deiner Querung?
                                                                            Darf ich fragen wolang die Alternativroute ohne Gletscherquerung geführt hätte? Westlich ums Glomfjellet rum und dann dann entweder mittig im Glomdalen oder beim Knick zum Sørdalen über die Glomåga? In 2021 bin ich durchs Glomdalen und fand diese beiden Stellen als mögliche Furt geeignet, falls ich dort mal rüber müsste.

                                                                            Viele Grüße vom Kondor

                                                                            Kommentar


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                                                                              Gerne im Forum
                                                                              • 29.12.2022
                                                                              • 97
                                                                              • Privat


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                                                                              Zitat von vobo Beitrag anzeigen

                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht Name: Norwegen212.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,48 MB ID: 3230237
                                                                              Cool, dort am Rand der Senke hinter dem Rücken etwas östlich vom Fluss habe ich 2021 gezeltet. Dort konnte ich mehrere dutzend Rentiere beobachten und wie ich sehe treiben die sich immer noch dort rum. 🤩
                                                                              Bin gespannt wie deine Route von der Gråtådalsstua weitergeht.

                                                                              Vielen Dank & Grüße vom Kondor

                                                                              Kommentar


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                                                                                Vorstand
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                                                                                • 734
                                                                                • Privat


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                                                                                Donnerstag, 03.08.: Ein kurzer Tag…

                                                                                Eigentlich hatte ich mich ja auf einen Ruhetag eingestellt. Sonntag Abend fährt planmäßig mein Bus von Storjord nach Bodø, durch das ganze Beiardalen fährt ein Zubringerbus.
                                                                                Morgens heulte noch der Wind um die Hütte, immer wieder mit Regenschauern dazwischen. Schon der Weg zur Toilette im Nachbarraum der über die Terrasse führte war unangenehm. Das Feuer brannte gemütlich im Kamin, und ich genoss einen ruhigen Vormittag. Genug Strom für die weiteren Hörspiele hatte ich, also eigentlich war doch alles gut.
                                                                                Innerlich hatte ich mich von der Runde durchs Vegdalen und zwischen Simlebreen und Habresbreen hindurch schon verabschiedet, weil es ja nach dem gestrigen müden Tag heute ein Ruhetag werden sollte. Außerdem gab es dabei noch unsichere Flussquerungen (Tverråga und Habresåga), bei denen ich hätte am Freitag Abend ankommen müssen, um ggf. noch die Möglichkeit des Umkehrens zu haben ohne den Bus zu verpassen. Im Nachhinein würde ich aufgrund der stabilen Wetterlage und des leichten Weges nach Storjord sagen, dass es möglich gewesen wäre.
                                                                                Denn für mittags war Abflauen des Sturms und sogar ein Aufklaren angesagt – das Vegdalen bis unterhalb des Heinberget hätte ich auf jeden Fall geschafft. Als aber gegen 14 Uhr die Sonne schien, verabschiedete ich mich von Ruhetag und brach in Richtung Beiardalen nach Nordosten auf.


                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen213.jpg
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Größe: 4,44 MB
ID: 3231217
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                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen214.jpg
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Größe: 3,85 MB
ID: 3231214
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                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen215.jpg
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Größe: 3,43 MB
ID: 3231218
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                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen216.jpg
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ID: 3231216
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                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen217.jpg
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Größe: 2,80 MB
ID: 3231215
                                                                                Links Vegdalen, halbrechts der Vátjamtjåhkkå

                                                                                Es geht langsam und kontinuierlich bergauf bis auf knapp 900 Meter Höhe. Aber ein guter Weg der einfach zu gehen war und ständig Blick rüber zum Simplebreen und ins weitere Gråtådalen erlaubte.


                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen218.jpg
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Größe: 2,99 MB
ID: 3231213
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                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen219.jpg
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ID: 3231219

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Name: Norwegen220.jpg
Ansichten: 230
Größe: 2,17 MB
ID: 3231220
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                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen221.jpg
Ansichten: 228
Größe: 4,60 MB
ID: 3231223
                                                                                Blick zurück, der Taleinschnitt in der Mitte ist das Vegdalen

                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen222.jpg
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ID: 3231222
                                                                                Nochmal Simletinden und rechts der angesprochene Bergkamm

                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen223.jpg
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Größe: 3,78 MB
ID: 3231225
                                                                                Auf 900 m Höhe freier Blick ins Beiardalen und weiter ins Saltfjell

                                                                                Hier auf 900 m Höhe war auch ein Abstieg ins Gråtådalen markiert, der auf der Karte so nicht eingemalt ist, aber machbar erschien. Ich wollte aber weiter dem Bergkamm folgen und mir beim nächsten Fluss auf etwa 850 m Höhe (Kyskåfjellet auf der Karte) einen Platz für das Zelt suchen. Das ging so halbwegs, viel Windschutz gab es hier oben nicht.


                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen224.jpg
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ID: 3231224
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                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen225.jpg
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ID: 3231226
                                                                                Ein wunderschöner Zeltplatz, leider war es etwas windig.

                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen226.jpg
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Größe: 1,47 MB
ID: 3231221
                                                                                Mitternacht

                                                                                Gut dass ich heute noch weitergegangen bin, sonst wäre der Weg morgen bis zur Beiarstua doch recht weit gewesen. Aber immer wieder hing ich mit den Blicken an dem Bergkamm zwischen Simlebreen und Habresfonner fest …

                                                                                Kommentar


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                                                                                  • 734
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                                                                                  Aufgrund des Windes war die Nacht nicht so gut – mehrfach musste ich nachspannen in der Nacht. Und so bin ich nach dem Frühstück erstmal wieder über das Hörspiel eingeschlafen und kam erst kurz nach 10 Uhr los.


                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen227.jpg
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Größe: 2,96 MB
ID: 3231343
                                                                                  Simlebreen am nächsten Morgen

                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen228.jpg
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ID: 3231344
                                                                                  Blick nach Nordwesten

                                                                                  Aus einiger Entfernung habe ich dann etwa 10 Schafe bemerkt, die um etwas herumstanden. Hier oben gab es kein Wasser und so hatte ich auf einen Regenwassersammler getippt. Aber nichts da, er war einfach eine Stange mit einem schwarzen runden Überzug, eine Ahnung wofür das gut war – aber gut besucht war sie.


                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen229.jpg
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ID: 3231345

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                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen230.jpg
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ID: 3231346
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                                                                                  Nach kurzen Orientierungsproblemen unten an der Straße fand ich die Stua und bezog die Nebenhütte. Sie liegt wirklich wunderbar am Fluss, wer baden möchte kann das gut tun. Es gab 220 V Strom und eine Sauna. Drei herrliche Gänge habe ich mir gegönnt, jedes Mal danach mit dem warmen Wasser ein Kleidungsstück gewaschen und das wohlige Gefühl von warmen Wasser an der Haut genossen.
                                                                                  Obwohl Freitag abend war und die Hütte an der Straße liegt, kam kein weiterer Besucher vorbei – richtig nett. Vor lauter Wohlfühlen bin ich dann auch schon früh gegen 20 Uhr eingeschlafen, zumal die Nach davor ja nicht so toll war.

                                                                                  Kommentar


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                                                                                    Samstag/Sonntag 05./06.08: Finale - Der alte Weg ins Gråtådalen

                                                                                    Morgens habe ich erstmal mit dem frisch aufgeladenen Handy ausgiebig mit meiner Frau telefoniert, es gab ja so viel auszutauschen. Über die Wohnung, ihr Knie und meinen Finger und die ganze Tour. So ging es erst gegen 10:30 Uhr los, zunächst über die Tverrågå und dann durch den Wald nach Norden.


                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen231.jpg
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Größe: 5,45 MB
ID: 3231481
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                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen232.jpg
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Größe: 3,64 MB
ID: 3231477

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                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen234.jpg
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Größe: 1,84 MB
ID: 3231476
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                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen235.jpg
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ID: 3231480

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Name: Norwegen236.jpg
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Größe: 3,12 MB
ID: 3231479

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                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen237.jpg
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ID: 3231478

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ID: 3231482
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                                                                                    Auf etwa 400 m Höhe verließ ich endlich die Fahrspur – wie ich später erfuhr gibt es einige Ferienhäuser an den Seen hier oben, die natürlich per Auto angefahren werden. Mir sind in dieser Stunde ca. 3-4 Autos begegnet (die alle vermutlich zum Einkaufen nach Storjord fuhren). Jetzt wurde der Weg richtig schön.


                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen240.jpg
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ID: 3231483

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Name: Norwegen239.jpg
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                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen241.jpg
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ID: 3231484
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                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen242.jpg
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ID: 3231488
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                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3231489

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Name: Norwegen243.jpg
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ID: 3231487

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                                                                                    Weiter ging es am Hang entlang und der Blick nach Osten öffnete sich. Hier meine ich die paar Häuser und den Parkplatz im Tollådalen zu sehen, wo ich letztes Jahr zu einer 2-Tages-Tour ins Saltfjellet gestartet bin.


                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen246.jpg
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ID: 3231486
                                                                                    Tollådalen

                                                                                    So kam ich an die Wegekreuzung (Troåttjønna steht auf der Karte), wo es links ins Fjell zum Kvalvatnet ging und rechts runter ins Beiardalen. Hier hatte sich der Fluss eine Unterführung gegraben und kurz dahinter fand sich ein Regenschutz mit Toilettenhäuschen – angeblich mit Badegelegenheit. Gerade die hinderte mich aber, das Wasser aus dem Fluss zu nutzen, denn das Gewässer war doch sehr stehend. Deshalb ging ich ein paar Hundert Meter Richtung Kvalvatnet, nahm aus einem kleinen Zufluss das Wasser und kochte es zur Sicherheit noch ab.


                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen2465.jpg
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ID: 3231499
                                                                                    Das Zelt baute ich hinter dem Klohäuschen auf einer Heidefläche auf

                                                                                    Am nächsten Morgen erhielt ich Besuch von einer Joggerin mit Hund, die an den Seen unten eine Hütte hatte. So erhielt ich ein paar mehr Informationen von der Gegend, typischerweise sind die Hütten tatsächlich seit vielen Jahren im Familienbesitz. Gleichzeitig fiel mir auf, dass jetzt und heute die Tour zu Ende geht: Der Brennspiritus war alle, das letzte Frühstück, die letzte Tafel Schoki angebrochen … Das war für mich ein neues Erlebnis, dass wirklich alles verbraucht war und ich nichts umsonst mitgeschleppt habe (außer natürlich gewisse Medikamente etc.).
                                                                                    Gemütlich brach ich gegen 10:30 Uhr auf und rechnete mit maximal 4 Stunden nach Storjord.


                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen247.jpg
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ID: 3231491

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Name: Norwegen248.jpg
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ID: 3231490
                                                                                    Kvalvasstinden rechts

                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen249.jpg
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ID: 3231494
                                                                                    Endlich ein Moltebeerenfeld – ich war schon ganz am Verzweifeln

                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen251.jpg
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ID: 3231495
                                                                                    Noch eine Hütte, die wohl auch zum Aufenthalt genutzt wird

                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen250.jpg
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ID: 3231492

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Name: Norwegen252.jpg
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Größe: 4,40 MB
ID: 3231496
                                                                                    … und ein wunderbarer Wegweiser, vor allem wenn man die Gegenrichtung läuft.

                                                                                    Auf den letzten Kilometern sollte man angeblich durch eine Elchgegend kommen. Das hielt ich für ein Gerücht, denn erstmals traf ich andere Wandergruppen – meist 2-3 Personen. Durch die Gespräche verzögerte sich der Weiterweg durchaus, aber ich hatte ja Zeit.


                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen253.jpg
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ID: 3231493
                                                                                    Storjord ist nicht mehr fern

                                                                                    Auf dem letzten Kilometer vor der Straße traf ich dann eine einzelne Frau, die Beeren gesucht und gefunden hatte. Sie wohnt in Os, wo der alte Gråtådalsweg endete und freute sich sehr, dass Touristen ihn gefunden und nutzen. Sie arbeitet bei der Gildskål-Kommune, etwa 1,5 Stunden Fahrt entfernt. Dort ist sie 2-3 Tage in der Woche in einem kleinen Appartement vor Ort, der Rest geht mittlerweile auch im Home Office. Dadurch würde sich mittelfristig auch die Besiedlung der alten Gemeinden im Beiardalen verbessern, meinte sie.

                                                                                    Dann erreichte ich die Straße in Os. Kurzzeitig versuchte ich am Flußufer entlang zu gehen, gab das aber gleich wieder auf, als mir einige Angler versicherten, dass aufgrund der Zuflüsse dies zu schwierig und zeitaufwendig wäre. So lief ich die drei Kilometer bis zur Straße nach Moldjord und der Brücke auf der ruhigen Straße – etwas langweilig.


                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen254.jpg
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ID: 3231497
                                                                                    Blick von der Brücke über die Beiarelva

                                                                                    Nach einem kleinen Umweg am Fluss entlang auf der anderen Seite kam ich dann gegen 15 Uhr an den zentralen Platz in Storjord. Was war das schön, die Schuhe auszuziehen. Ein Souvenirshop gab auch gleich noch ein Mitbringsel her, bevor ich mich dann ins einzige Cafe/Restaurant/Bar setzte. Zu meiner Überraschung gab es ein „Mittagsbuffet“, das jeder deutschen Gasthausküche ebenbürtig (Suppen, Braten mit Soße und Gemüse, Dessertbuffet) war – nur hatte ich mir das nicht so vorgestellt. Ich war doch auf dem Nutri-E-Sccore-Trip, und so fragte ich nach einem Elchburger mit Pommes und war …


                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen255.jpg
Ansichten: 412
Größe: 2,08 MB
ID: 3231498
                                                                                    … glücklich.

                                                                                    Kommentar


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                                                                                      Fuchs
                                                                                      • 02.09.2016
                                                                                      • 1511
                                                                                      • Privat


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                                                                                      Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                                                                                      Ich war doch auf dem Nutri-E-Sccore-Trip, und so fragte ich nach einem Elchburger mit Pommes und war …[/FONT]

                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen255.jpg
Ansichten: 412
Größe: 2,08 MB
ID: 3231498
                                                                                      … glücklich.
                                                                                      Das hast du dir redlich verdient! Mal wieder eine tolle Tour, die du aus dem Hut gezaubert hast: sich per Boot zum Startpunkt bringen lassen, dann das Blockgekraxele rund um Hellarviktinden, Gletschertraverse, ... auf solche Ideen muss man erst mal kommen. Mensch und Material waren wie bei dir üblich am Limit ... und teilweise jenseits davon, auch wie üblich.
                                                                                      Vielen Dank für das Lesevergnügen!

                                                                                      Kommentar


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                                                                                        • 734
                                                                                        • Privat


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                                                                                        Zitat von Kondor Beitrag anzeigen
                                                                                        ... Der Einstieg sieht tatsächlich einfach und flach aus. Wie war der Übergang vom Gletscher zum östlichen Sørdalen? Du bist östlich vom Gletschermund runter, oder? Den Bildern nach sieht es etwas steiler aus und nicht flach auslaufend wie der "Einsteig" bei deiner Querung?
                                                                                        Darf ich fragen wolang die Alternativroute ohne Gletscherquerung geführt hätte? Westlich ums Glomfjellet rum und dann dann entweder mittig im Glomdalen oder beim Knick zum Sørdalen über die Glomåga? In 2021 bin ich durchs Glomdalen und fand diese beiden Stellen als mögliche Furt geeignet, falls ich dort mal rüber müsste.
                                                                                        Das wären sicher die Alternativrouten gewesen, bei nicht zu schlechtem Wetter bestimmt auch gut machbar. Der Übergang zum östlichen Sørdalen war auch völlig unproblematisch, wenn auch etwas steiler als der Einstieg. Ich hatte aber nie das Gefühl, wegrutschen zu können - und damit hatte ich auf dieser Tour ja Erfahrung 😀.

                                                                                        Fjellfex Ich fand jetzt nichts am Limit oder gar darüber hinaus - hätte nur mal meinen Schweinehund besiegen müssen, einen Umweg mehr zu gehen. Auch habe ich mir zum Beispiel den Gipfel des Hellarviktinden geschenkt, denn da wäre ich auf dem Rückweg vermutlich an meine Grenze gekommen. Und dass Material wie eine Wanderhose oder ein Trekkingstock draufgeht - dafür sind sie doch irgendwie da, oder?

                                                                                        Kommentar


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                                                                                          • 734
                                                                                          • Privat


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                                                                                          Sonntag/Montag, 06./07. August: Heimreise

                                                                                          Unspektakulär. Im Bus von Storjord saßen dann immerhin schon 7-8 Personen. In Mistvaer wurde der Bus gewechselt, da war dann jede Reihe besetzt. Gegen 20:30 war ich in Bodø im Scandic Havet und genoss die fantastische Aussicht vom Zimmerfenster. Dann ging es erstmal schnell in die Pizzeria, die ich auch schon mit Tim und Ole besucht hatte. Vermutlich hatten sie Mitleid mit mir, da ich lange, lange warten musste, dann aber aufs Haus die extra große Pizza für zwei Personen bekam, die selbst ich in dem Zustand nicht ganz geschafft habe (aber fast!).
                                                                                          Anschließend gönnte ich mir noch ein Glas Wein auf der Dachterrasse des Hotels, bevor ich in einen tiefen Schlaf sank.
                                                                                          Am nächsten Morgen nach Dusche, Rasur, leckerem Frühstück etc. ging es mit dem E-Scooter zum Flughafen, da einsetzender Regen drohte (und ich ja keine Regenklamotten dabei hatte). In Oslo wurden dann alle Abflüge eine gute halbe Stunde ausgesetzt, da sich Tief "Hans" angekündigt hatte und ich meinen immer nasseren Rucksack auf dem Gepäckwagen am Flugfeld beobachtete. Ich hatte da noch keine Ahnung, welche Auswirkungen dieses Tiefdruckgebiet auf viele Gegenden Schwedens und Norwegens haben würde.
                                                                                          In Hamburg holte ich meinen nassen Rucksack vom Band und bestieg den Zug nach Hannover und war um kurz vor 18 Uhr zu Hause. Es galt noch den Sperrmüll rauszustellen, bevor es dann ans Erzählen ging.
                                                                                          Zuletzt geändert von vobo; 05.12.2023, 18:08.

                                                                                          Kommentar


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                                                                                            • 734
                                                                                            • Privat


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                                                                                            Epilog


                                                                                            Dienstag morgen hatte meine Frau den Termin bei ihrem Orthopäden Dr. A. zur Besprechung des MRT-Bildes und weiterer Maßnahmen. Ich hatte sie im Vorfeld gebeten, dass sie anfragt, ob mein Finger auch eine Röntgenaufnahme bekommen konnte. So etwas unwohl war mir nach fast zwei Wochen ohne wirkliche Veränderung schon...
                                                                                            Die Praxis war so nett und die Röntgenassistenten rief quer über den Flur: "Welcher Finger ist es denn?" worauf mein gezeigter Stinkefinger eine große Heiterkeit auslöste.
                                                                                            Als dann Herr Dr. A. das Sprechzimmer betrat wendete er sich zunächst meiner Frau zu und sagte: "Bei Ihnen ist alles in Ordnung, der Meniskus ist heile und jetzt ist Physio notwendig zur Kräftigung". Einerseits waren wir total erleichtert, dass keine OP oder sonstwas notwendig wird, aber andererseits hätte das ja auch mal eher kommen können, dann hätte sie nicht so ein Schonprogramm fahren müssen. Eine Lehre da zukünftig anders vorzugehen.
                                                                                            Dann wendete er sich mir zu: "Kommen wir jetzt zum Patienten. Wann ist denn das geschehen?" Ich erschrak schon, erzählte den Hergang und die Motivation. Er versuchte dann noch ganz fachmännisch die Reposition, aber vermutlich waren meine Schmerzen und die entsetzten Blicke meiner Frau dann aussagekräftig genug, so einfach geht das nicht.

                                                                                            - "Ok, dann anders. Dann muss hier operativ eingegriffen werden. Sie gehen jetzt zur Notaufnahme, wir haben hier in Hannover folgende drei Kliniken mit einer Handchirurgie."
                                                                                            - "Ähh, wirklich? Wir ziehen am Freitag um und haben noch ganz viel zu tun, kann das nicht bis nächste Woche warten?"
                                                                                            - "Sie gehen da jetzt hin!".

                                                                                            Es drohte eine Versteifung und einer so klaren Anweisung widersetzt man sich ja nicht. Also ging ich in die Notaufnahme meiner Wahl und hatte nach vier Stunden alles Notwendige erledigt für eine Operation am Donnerstag morgen. Da war ich dann doch sehr dankbar, dass das so klappt - und dass auch auf einen erneuten Repositionsversuch verzichtet wurde.

                                                                                            Die tatsächliche OP dauerte dann wirklich 1,5 Stunden, der Arzt war optimistisch und meinte, dass er den Finger unter der Narkose vollständig gebogen hätte - vollkommen unvorstellbar für mich mit dem gefühlt steifen Gelenk.​ Nachdem ich wieder Gefühl im Arm hatte (der Unterarm konnte anfänglich im Bett liegend einem den richtigen Nasenstüber geben, wenn ich ihn nicht mit dem anderen Arm festgehalten hätte), konnte ich mittags nach Hause und nachmittags weiter einpacken. Leider aber mit einem Gipsarm bis zum Ellbogen und den äußeren drei Fingern. Dankenswerterweise hat Tim noch so viel mitgeholfen wie er konnte.

                                                                                            Nachdem am Freitagmorgen die Umzugsleute da waren, konnte ich die Arbeit nicht mehr mit ansehen und flüchtete zur Wundversorgung bei Herrn Dr. A. Er war offenbar zufrieden und gab mir die nötigen Verordnungen für die Ergotherapie und eine thermodynamische Schiene. Ich fuhr gleich dort vorbei und dankenswerterweise bekam ich gleich dieses blaue Wunderding (Farbe durfte ich mir aussuchen) und konnte danach wieder alle vier anderen Finger so bewegen wie vor der OP.

                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: VPNE7641.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,64 MB ID: 3231709
                                                                                            Das blaue Wunder

                                                                                            Daraufhin besorgte ich ein Brötchenbuffet und noch ein paar Kleinigkeiten, fuhr in die neue Wohnung, kochte Kaffee und begrüßte bald die ankommenden Möbelpacker für das Mittagessen - mir gings gut, alle anderen hatten geschuftet.

                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_0346.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,47 MB ID: 3231710
                                                                                            Jetzt ist es hier auch dokumentiert - unser gesamtes Habe in zwei LKWs ... ein merkwürdiges Gefühl.

                                                                                            Und nun begann für Friederike, Tim und mich ein recht entspannter Nachmittag - eigentlich mussten wir immer nur sagen wo genau was hinkommen soll. Natürlich war immer wieder auch mehr zu tun, aber als wir abends im Sonnenschein auf unserem neuen Balkon miteinander anstießen, hatte ich ein Hochgefühl wie mitten auf der Tour - angekommen, es war geschafft.

                                                                                            Die Ergotherapie ist Ende November zu Ende gegangen, drei Monate lang etwa zweimal wöchentlich nach dem Fädenziehen ist wohl eher am unteren Rand der üblichen Bedarfsskala. Die Fortschritte waren in Graden der Fingerbeugung, Zentimetern der Abstände zu den Handinnenflächen und Newton-Irgendwas beim Zusammendrücken der Hand stets messbar. Passiv (also mit Hilfe durch die andere Hand) ist die volle Beugung möglich, aktiv fehlt noch der letzte Zentimeter. Aber noch ist eine Restschwellung vorhanden und so schön und gerade wie früher sieht es auch nicht mehr aus. Also in Summe bin ich glimpflich davon gekommen.

                                                                                            Zu den neuen beruflichen Aufgaben schreibe ich hier nichts, aber ein Fazit kommt irgendwann noch.
                                                                                            Zuletzt geändert von vobo; 05.12.2023, 18:11.

                                                                                            Kommentar


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                                                                                              Fuchs
                                                                                              • 23.11.2013
                                                                                              • 1457
                                                                                              • Privat


                                                                                              #47
                                                                                              Hej Volker,
                                                                                              sehr schöner Bericht, meine damit nicht nur die Tour, sondern auch explizit deinen Bericht zu der Tour! Hast da was Feines zusammengestellt.
                                                                                              Habe schon überlegt, ob ich den Weg einfach mal nachlaufen sollte...
                                                                                              Spannend wirkt ja auch das Zwischendeck, welches zwischen dem Gletscher und dem Melfjord liegt...also die schmale Zwischenebene auf die Du nach dem Ausstieg aus den Eisbergen am Stelavatnet kamst und dann bis zum Glomdalen gegangen bist.
                                                                                              Warst du da auch mal an der Kante vorne?
                                                                                              Durch den Ausstieg am Stelavatnet verläuft ja auch genau der Polarkreis....fast magisch dort....
                                                                                              Glaubst Du, dass man auch direkt auf dieser Ebene von deinem Einstiegspunkt Nordfjordneset aus laufen kann, da muss man ja südlich vom Isvatnet direkt an der Stromleitung zwei ordentlich eingeschnittene Bäche kreuzen?

                                                                                              P.S. steht dein Möbelwagen am K-Markt nahe Ch-Kirche?
                                                                                              ...bin auch aus H.

                                                                                              VG Hinnerk

                                                                                              Kommentar


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                                                                                                Gerne im Forum
                                                                                                • 29.12.2022
                                                                                                • 97
                                                                                                • Privat


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                                                                                                Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                                                                                                Das wären sicher die Alternativrouten gewesen, bei nicht zu schlechtem Wetter bestimmt auch gut machbar. Der Übergang zum östlichen Sørdalen war auch völlig unproblematisch, wenn auch etwas steiler als der Einstieg. Ich hatte aber nie das Gefühl, wegrutschen zu können - und damit hatte ich auf dieser Tour ja Erfahrung 😀.
                                                                                                Besten Dank für die Rückmeldung und überhaupt für diesen schönen Tourbericht, der sowohl von der Route als auch dem Geschriebenen ein Genuss zu lesen war!
                                                                                                Ich hab eh noch ein paar Ecken im Lahko-Nationalpark und im angrenzede Saltfjell die ich gerne anschauen wollte. Da könnte das Glomdalen mit einem Teil deiner Route gut passen. Habe ich auf meinen Tourenzettel für 2024 oder 2025 notiert. Oder vielleicht auch erst 2026... 😄

                                                                                                P.S.: Weiterhin gute Besserung für den Finger!

                                                                                                Kommentar


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                                                                                                  Vorstand
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                                                                                                  • 734
                                                                                                  • Privat


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                                                                                                  Zitat von Hinnerk Beitrag anzeigen

                                                                                                  Warst du da auch mal an der Kante vorne?
                                                                                                  Durch den Ausstieg am Stelavatnet verläuft ja auch genau der Polarkreis....fast magisch dort....
                                                                                                  Glaubst Du, dass man auch direkt auf dieser Ebene von deinem Einstiegspunkt Nordfjordneset aus laufen kann, da muss man ja südlich vom Isvatnet direkt an der Stromleitung zwei ordentlich eingeschnittene Bäche kreuzen?

                                                                                                  P.S. steht dein Möbelwagen am K-Markt nahe Ch-Kirche?
                                                                                                  ...bin auch aus H.

                                                                                                  VG Hinnerk
                                                                                                  Nein, vorne an der Kante des Øverloftet war ich nicht. Meine längere Auseinandersetzung in der Planungsphase dieser Tour hat mir gesagt, dass es keinen machbaren Abstieg gibt, ausser wenn man sich 3 km durch dichten Wald an steiler Küste schlagen möchte.
                                                                                                  Auf dem Øverloftet bis nach Westen zu gehen ist bestimmt möglich, wenn nicht gerade starke Schneeschmelze ist: Der Mann mit Hund war da und der verlinkte Bericht von Sturla ist auch da lang gegangen.

                                                                                                  … und den Ort hast Du richtig erkannt. Ein Treffen in der Bodega?
                                                                                                  Danke für Deine Worte.

                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                    Fuchs
                                                                                                    • 23.11.2013
                                                                                                    • 1457
                                                                                                    • Privat


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                                                                                                    Zitat von vobo Beitrag anzeigen

                                                                                                    ...der verlinkte Bericht von Sturla ist auch da lang gegangen.
                                                                                                    Welchen Bericht meinst du?

                                                                                                    und klar, Bodega können wir gerne mal machen!

                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                      • 734
                                                                                                      • Privat


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                                                                                                      Zitat von Hinnerk Beitrag anzeigen
                                                                                                      Welchen Bericht meinst du?
                                                                                                      Diesen aus Beitrag #20

                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                        Vorstand
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                                                                                                        • 734
                                                                                                        • Privat


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                                                                                                        (Kurzes) Fazit:

                                                                                                        Es hat alles wieder geklappt! Das Knie macht es mit, obwohl ich nach dem Abstieg zur Beiarstua es schon an den nächsten beiden ruhigen Tagen gespürt habe. Das ist eigentlich die Hauptaussage: Zeige der Athrose durch viel Bewegung etc. den Stinkefinger - und pass auf ihn auf, er ist durchaus wertvoll^^.

                                                                                                        Sonst ist die Gegend genial. Die Möglichkeiten rund um den Svartisen sind extrem vielfältig, und die Kombination Gletscher-Fjord ist wahrlich ziemlich einzigartig. Aber die Einsamkeit ohne jegliche Wege kann auch Kraft kosten wenn ich an die Blockkraxelei zu Anfang denke. Wie bei jeder längeren Tour bedaure ich hinterher, dass ich einen Gipfel nicht mitgenommen habe, in diesem Fall den Steintinden - aber eine Veränderung der Haltung schaffe ich offenbar auch nicht.

                                                                                                        Das selbstgedörrte Essen ist mittlerweile echt optimal. Zwar ist das eine weitere enorme logistische Herausforderung vor der Tour, aber dafür passt es geschmacklich und mengenmäßig immer perfekt. Ich freue mich den ganzen Tag drauf und überlege schon immer, ob ich heute Abend lieber den Eintopf, das Chili oder z.B. Kassler mit Sauerkraut und Kartoffelbrei esse, ganz oft orientiere ich mich an der Beilage komischerweise. Und ein Überraschungsessen meiner Frau ist immer ein weiterer Kontrapunkt zu meiner eigenen vermutlich doch recht wenig abwechslungsreichen Würzung.

                                                                                                        Ohne weiteres Regenzeug hat sich total bewährt. Hut, Weste, Rucksacküberzug und ggf. Gamaschen sind genug für mich.

                                                                                                        Reisen per (Nacht-)Zug macht Spaß - ich hoffe dass ich es zukünftig schaffe, beide Strecken damit zurückzulegen. Und einen Wandertag für eine nachhaltige Anreise zu investieren halte ich gerade in zunehmenden Alter für sinnvoll.

                                                                                                        Nicht zuletzt war das Wetter in diesem Jahr super. Ich hätte mir so gewünscht, dass wir das letztes Jahr zu zweit statt des Dauerregens hätten genießen können - vielleicht ist es dann im nächsten Jahr nochmal gut?!

                                                                                                        Vielen Dank allen Lesenden für die Begleitung hier.​
                                                                                                        Zuletzt geändert von vobo; 06.12.2023, 12:00.

                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                          Erfahren
                                                                                                          • 11.09.2022
                                                                                                          • 214
                                                                                                          • Privat


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                                                                                                          Vielen Dank für den sehr tollen Bericht. Tolle Tour und auch sehr schön geschrieben und bebildert. Wenn ich mehr als einen Slot nächstes Jahr für eine Tour frei hätte (und der eine ist schon verplant), würde ich liebend gerne auch in die Gegend. Auch wenn ich mir das mit dem Gletscher und den Klettereinlagen vermutlich nicht zugetraut hätte. Kommt auf jeden Fall auf die Merkliste.

                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                            Fuchs
                                                                                                            • 23.11.2013
                                                                                                            • 1457
                                                                                                            • Privat


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                                                                                                            Zitat von vobo Beitrag anzeigen

                                                                                                            Diesen aus Beitrag #20
                                                                                                            Danke, war mir durchgerutscht beim Lesen.
                                                                                                            Im übrigen ein sehr schöner Bericht!

                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                              Vorstand
                                                                                                              Fuchs
                                                                                                              • 18.06.2014
                                                                                                              • 1591
                                                                                                              • Privat


                                                                                                              #55
                                                                                                              Nun endlich auch von mir einen dicken Dank für den wundervollen Bericht, der nur bedingt zum Nachmachen anregt! Freut mich, dass dann alles so gut ausgegangen ist, inklusive Umzug. Und, gib' es zu, Du hast Dir den Finger nur verknackst, damit Du Dich vorm Kartons schleppen drücken kannst!

                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                Fuchs
                                                                                                                • 22.08.2010
                                                                                                                • 1835
                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                Super Gegend und vielen Dank für den interessanten und schönen Bericht.
                                                                                                                My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                  Fuchs
                                                                                                                  • 10.06.2004
                                                                                                                  • 1232
                                                                                                                  • Privat


                                                                                                                  #57
                                                                                                                  So, jetzt habe ich endlich mal Deinen Bericht in Ruhe zu Ende gelesen. Da bist Du ja wieder eine tolle Route gelaufen. 😎 Ich find es ja immer wieder beeindruckend welch schöne Querfeldeintouren Du Dir in den letzten Jahren in Nordnorwegen rausgesucht hast. Da sind zum Teil wirklich unheimlich spektakuläre Ausblicke dabei. Voboheimen halt. 😉

                                                                                                                  Aber Dein Malheur mit Fingerverletzung ist ja wirklich unschön. Vor allem auch ätzend mit dem Verlust des Stocks. Ich glaube das hätte mich richtig genervt. Immerhin erfreulich, dass Du die Tour dann trotzdem noch fortsetzen (und ja auch genießen) konntest und dass Dein Mittelfinger Anschluss dann auch wieder vernünftig gerichtet wurde. Ich hoffe nur, dass hält Dich nicht davon ab auch weiterhin Touren dort oben zu unternehmen. Aber ich denke in der Hinsicht muss ich mir keine großen Sorgen machen. 😄

                                                                                                                  Kommentar