[NO] Svartisen 2021 - leider doch nicht

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    [NO] Svartisen 2021 - leider doch nicht

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    Svartisen 2021 - leider doch nicht

    Zeitraum: 05.08.-22.08.2021

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_32742.jpg Ansichten: 54 Größe: 3,26 MB ID: 3073876
    Ach was hatten wir geplant, durchdacht und gehofft. Und so viel hat sich erfüllt: Rechtzeitige Impftermine, Norwegen macht seine Grenzen auf, die Ausrüstung stimmte und das Wetter sah gut aus, die Bedenken der Angehörigen hinsichtlich der Gletscherwanderung ausgeräumt und und und … aber es kam anders.

    „Wir“? Bernd (aka @Borgman) hatte ich seit einem Jahr in den Ohren gelegen, dass er mich mit seiner Erfahrung doch einmal bei einer Gletscherwanderung mitnehmen könnte? Meine einzigen Gletschererfahrung kommen vom Brikdalsbreen auf unserer Hochzeitsanreise, bei der ich mit Steigeisen in einer 10er-Anfängergruppe wegrutschte und am Seil hing …

    Und irgendwann hatte mein Werben Erfolg: Auch Bernd schien mehr und mehr Lust zu bekommen. So plante ich schließlich einen Einstieg am Nordfjorden (westlich des Svartisen) - der Ausstieg von Tilmann und Susanne aus dem letzten Jahr – mit einem Abstieg ins Fonndalen zum Engebreen und mich dann nach einer Woche mit Bernd am Fykanvatnet zu treffen, von wo aus wir dann auf den westlichen Svartisen begeben wollten. In der zweiten Woche lag dann der Svartisen und das Stormdalen auf unserer geplanten Strecke.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_32741.jpg Ansichten: 53 Größe: 1,49 MB ID: 3073875
    Zuletzt geändert von vobo; 31.08.2021, 15:08.

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    #2
    Prolog

    Seit ein paar Jahren habe ich mir vorgenommen, nur eine Wegstrecke zu fliegen und für die andere Bus, Bahn oder Schiff zu nutzen. Dieses Jahr sollte es mit dem Flieger direkt ins Fjell gehen – das fand ich sehr reizvoll.

    Und mit meinen Impfterminen buchte ich dann einen Flug von Hannover über Amsterdam und Bergen nach Bodø. 6 Uhr morgens Abflug und gegen halb 3 in Bodø, da sollte ich doch gut das Hurtigbåt entlang der Küste Richtung Svartisen bekommen.
    Leider haben sich dann zum Sommerfahrplan manche Bootsfahrpläne noch verändert, so dass ich es nicht mehr bis ins Fjell am gleichen Tag schaffen konnte.

    Noch fast zu Lockdown-Zeiten versuchte ich mit einer Bekannten einen „Megamarsch“ – 50 km in 12 Stunden – ohne irgendwelche Vorbereitungen, das ging sich hervorragend.
    Anfang Juni begann ohne besonderen Grund beim Joggen mein linkes Knie zu schmerzen, so dass ich diese körperliche Vorbereitung erstmal pausieren musste. Als dann Bernd Anfang Juli mit mir eine Nachtwanderung rund um das Steinhuder Meer plante, hinkte ich zwar noch ein wenig, aber konnte sie bis auf die Müdigkeit gut durchstehen. Und meine zwei üblichen Vorbereitungswanderungen mit schwerem Rucksack im Juli gingen recht gut.
    In der Vorplanung hat Bernd sich freundlicherweise bereit erklärt, meine Frühstücksrationen und den Nachschub an Schoki und Brennspiritus für die zweite Woche mitzubringen, so dass ich nur rund 18 kg in meinem Rucksack schleppen brauchte – wunderbar.

    Und als ich am letzten Juli-Wochenende die Frühstücksrationen bei Bernd vorbei brachte und noch Thomas (aka @evernorth) kennenlernte und wir weitere Wanderstrecken diskutierten hatte die Vorfreude ihren Höhepunkt erreicht.

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      #3
      Donnerstag, 05.08.: Der Löwe von Rødøy

      Vor lauter Aufregung und Vorfreude wachte ich noch früher auf als nötig und nahm die S-Bahn um 04:11 Uhr zum hannoverschen Flughafen. Völlig überflüssig, da ich selbst zu dieser Zeit 90 Minuten vor Abflug die allerletzte Person am Check-In war – aber mindestens 50 Leute vor mir in der Schlange warteten. Als nur noch 10 Leute vor mir waren, wurde auch noch ein dritter Schalter aufgemacht – wenn der Typ nicht verpennt hatte…
      Dafür hatte sich mittlerweile die Schlange an der Security auch abgebaut und der klappte innerhalb von 10 Minuten. In Amsterdam gönnte ich mir ein leckeres Frühstück und war überrascht wie viele Biere zum Frühstück bestellt wurden.
      Auf dem Flug nach Bergen hatte ich das interessante Erlebnis einer türkischen Lehrerin aus den Niederlanden, die erste geführte Trekkingtouren in der Hardangervidda unternehmen wollte. Aufmerksam wurde ich durch einen Pass voller Stempel, die von einer Südamerika-Tour vor Corona stammten – so gab es viele Informationen und Erlebnisse auszutauschen.

      In Bergen war die Einreise dann völlig problemlos: Beim Ausstieg wurden wir aufgefordert die Impfunterlagen bereit zu halten und nach 2 Minuten war die Kontrolle mit dem elektronischen Zertifikat abgehandelt. Dafür musste ich dann 45 Minuten auf das Gepäck warten, um es dann durch den Zoll zum Self-Service-Checkin zu tragen. Leider erklärte dieser mir (und allen anderen) Einreisenden, dass sie das Gepäck dann doch zu dem überforderten 1-Personen-Counter bringen mussten, so dass sich die nächsten 15 Minuten Wartezeit ergaben.
      Aber letztlich fasste die Widerøe-Maschine nach Bodø eben doch nur 40-50 Passagiere, so dass es doch bald los ging. Leider war es noch sehr bewölkt. so dass ich keine Blicke auf mein Wandergebiet erhaschen konnte.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen026.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,85 MB ID: 3074189
      In Bodø findet sich mehr und mehr Werbung für die Kulturhauptstadt 2024 – und glücklicherweise so gar keine Wahlwerbung.

      Das Gepäck war schneller als mein Klogang, und so hatte ich eine gute Stunde für meine Einkäufe – Spiritus und Schoki. Aber die Strecke wären gut 3,5 km gewesen, doch vor einigen Wochen hatte ich einen Artikel aus Bodø gelesen zu den neuesten Mobilitätsoptionen in der Stadt.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen027.JPG Ansichten: 0 Größe: 3,42 MB ID: 3074190
      Unmittelbar am Flughafen fanden sich 3 dieser Teile. So wenig ich sie im Stadtbild meiner Heimatstadt brauche, so toll sind sie für Touristen. Aber dass sich in dieser 50.000-Einwohner-Stadt am Polarkreis mittlerweile auch schon Scooter lohnen sollen…

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen028.JPG Ansichten: 0 Größe: 4,09 MB ID: 3074187
      Aus dieser Liste an Schokis sendete ich einen Bestellzettel an Bernd.

      So war ich schon gegen 15:30 Uhr am Sentrumsterminalen und konnte in aller Ruhe noch die Einkäufe verpacken und die Wanderschuhe entpacken. Dann ging es auf den Nordlandsexpressen in Richtung Sandnessjøen…

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen029.JPG Ansichten: 0 Größe: 2,48 MB ID: 3074188

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen032.JPG Ansichten: 0 Größe: 2,17 MB ID: 3074186

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen033.JPG Ansichten: 0 Größe: 3,62 MB ID: 3074191
      Masken wurden zwar empfholen, hatten sich aber nahezu vollständig erledigt. Auch in Supermärkten o.ä. wurden sie nicht genutzt – da habe ich mich schnell angepasst.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen035.JPG Ansichten: 0 Größe: 3,08 MB ID: 3074197
      In Ørnes stiegen einige Fahrradfahrer zu, da der Svartisentunnel als einziger an der Westküste für Radfahrer gesperrt ist.

      Die Fahrt mit dem Katamaran hat mich total begeistert. Mit einem Affenzahn düst das Boot durch die Inseln mit tollen Blicken auf das Festland. Innen drin war es total leise, und die Anlegemanöver waren jedes Mal spannend.
      Hinter Ørnes tauchte auch zum ersten Mal der Svartisen-Gletscher auf – voller Vorfreude schickte ich nicht nur Bernd erste Bilder. Das Wetter wurde auch immer besser.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen036.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,49 MB ID: 3074196

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen038.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,54 MB ID: 3074194

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen040.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,27 MB ID: 3074193

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen043.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,20 MB ID: 3074192
      Die Kammroute nach links würde es die nächsten Tage am Mel- und Nordfjorden entlang gehen.

      Gegen 19 Uhr erreichte das Hurtigbåt die Insel Rødøy, dessen weithin sichtbare Erhebung als „Rødøylova“ – der Löwe von Rødøy bezeichnet wird.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen044.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,88 MB ID: 3074195

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen045.JPG Ansichten: 0 Größe: 3,38 MB ID: 3074203
      Ursprünglich hätte jetzt noch eine Fähre nach Jektvik zum Festland gehen sollen, aber das hatte sich mit dem Sommerfahrplan geändert. So hatte ich mir gedacht, mir heute eine Schlafstelle zu suchen und morgen früh ans Festland zu fahren. Und vielleicht könnte ich ja noch einen Löwen bändigen …

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen046.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,31 MB ID: 3074201
      Etwa 2 km Straße waren bis zum Beginn des Anstiegs zu gehen, dabei stieß ich auf ein nett duftendes Lagerhaus.

      Die Insel Rødøy (oder Rødøya) ist aufgrund seiner Nähe zum Festland noch recht gut erschlossen, auf der Insel leben knapp 200 Menschen dauerhaft. So lohnt sich offenbar auch noch der Betrieb eines recht beliebten Restaurants mit Unterkünften, Klokkergården.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen047.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,17 MB ID: 3074200
      Der kleine Hafen beim Restaurant.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen048.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,04 MB ID: 3074199
      Da oben soll es noch hochgehen (443 m über dem Meeresspiegel).

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen049.JPG Ansichten: 0 Größe: 3,57 MB ID: 3074204
      Wie in vielen beliebten steilen Anstiegen Norwegens wurde auch hier mit Hilfe von Sponsoren eine Treppe gebaut.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen050.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,75 MB ID: 3074198

      Schnell begann ich zu schwitzen, die gut 200 Höhenmeter Steilanstieg kosteten meinen müden Körper einige Kräfte. Einige Kletterer kamen mit entgegen, aber Gespräche ergaben sich nicht.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen051.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,38 MB ID: 3074202

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen052.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,57 MB ID: 3074207
      Links wieder der Kamm für die nächsten Tage, davor ein Schiff der Fähre Jektvik-Kilboghamn. Tolle Ausblicke. Das kleine Türmchen in der Bildmitte ist eine Signalfeuerstelle, dahin komme ich noch.

      Auf etwa 250 m an einer Weggabelung ließ ich den Rucksack liegen. Leider wurde das Licht aufgrund der Wolken langsam schlechter, es ging auf 21 Uhr zu.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen053.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,49 MB ID: 3074205

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen054.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,08 MB ID: 3074206

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen056.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,37 MB ID: 3074208
      Unten bei Storsanden sind beliebte Zeltplätze

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen062.JPG Ansichten: 0 Größe: 3,53 MB ID: 3074209

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen061.JPG Ansichten: 0 Größe: 3,59 MB ID: 3074210
      Die letzten 30 m Höhe habe ich mir aufgrund der fortgeschrittenen Zeit und des schwachen Lichts geschenkt.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen058.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,67 MB ID: 3074212
      Ein Blick über den flachen Löwenschwanz im Norden von Rødøy, links die Insel Bolga.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen060.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,67 MB ID: 3074215
      Blick zum Vaernestinden auf dem Festland – mit dem Svartisen dahinter.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen063.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,72 MB ID: 3074211
      … und noch ein Blick auf die kleinen Siedlungen auf Rødøya.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen064.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,42 MB ID: 3074214
      Der kleine Turm vorhin auf dem Bild wurde früher als Signalfeuer vor Gefahren verwendet. Auf vielen der vorgelagerten Inseln finden sich diese Türme.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen065.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,11 MB ID: 3074213
      Und dann fand ich diese kleine Hütte, bei der es laut Beschreibung auch Wasser geben sollte. Ein kleines tröpfelndes Rinnsal findet sich auch etwa 20 m unterhalb der Hütte, aber das entdeckte ich erst am nächsten Morgen. So hatte ich zwar noch genug Wasser zum Essen kochen, aber der Rest der Nacht blieb dann doch recht durstig.
      Mein Lager schlug ich auf der Bank in der Hütte auf, es ging ganz gut. Aber kaputt war ich nach dem langen, langen Tag – und genoss den Blick auf das Festland mit dem Svartisen. Was würden die nächsten Tage bringen?
      Zuletzt geändert von vobo; 31.08.2021, 18:10.

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      • Blahake

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        Fuchs
        • 18.06.2014
        • 1937
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        #4
        Hammerbilder! Wie findest Du nur immer so traumhaft schöne Wandergebiete!?

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        • berniehh
          Alter Hase
          • 31.01.2011
          • 2627
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          #5
          die Aussichtsstelle auf die Strände von Storsanden mit den ganzen Inseln davor sieht echt super aus
          www.trekking.magix.net

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          • TilmannG
            Fuchs
            • 29.10.2013
            • 1379
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            • Meine Reisen

            #6
            Moin lieber Volker!
            Einen hurtigen Start des Berichts legst du da vor. Und was für ein gelungener Tour-Einstieg über die Inselwelt, auf die wir nur sehnsüchtig geguckt haben.
            Wir sind noch am Sortieren von Ausrüstung und Knochen und bereiten uns auf den Wiedereinstieg ins Arbeitsleben vor. Viele Grüße von Tilmann und Susanne!
            http://www.foto-tilmann-graner.de/

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            • vobo

              Vorstand
              Dauerbesucher
              • 01.04.2014
              • 852
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              • Meine Reisen

              #7
              Zitat von Blahake Beitrag anzeigen
              Hammerbilder! ​ Wie findest Du nur immer so traumhaft schöne Wandergebiete!?
              Du hast doch auch immer wieder tolle Gebiete gefunden - nur in den letzten Jahren bist Du zu einem Sarekfetischist geworden


              Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
              die Aussichtsstelle auf die Strände von Storsanden mit den ganzen Inseln davor sieht echt super aus
              Die Inseln werden auch noch eine besondere Rolle in diesem Bericht einnehmen ...


              Zitat von TilmannG Beitrag anzeigen
              Moin lieber Volker!
              Einen hurtigen Start des Berichts legst du da vor. Und was für ein gelungener Tour-Einstieg über die Inselwelt, auf die wir nur sehnsüchtig geguckt haben.
              Wir sind noch am Sortieren von Ausrüstung und Knochen und bereiten uns auf den Wiedereinstieg ins Arbeitsleben vor. Viele Grüße von Tilmann und Susanne!
              Willkommen daheim, Ihr Beiden! Wir haben leider wieder vergessen, ein gemeinsames Foto von uns zu machen - also ...

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              • Linnaeus
                Dauerbesucher
                • 21.02.2006
                • 605

                • Meine Reisen

                #8
                Toll und vielen Dank, Volker, dass es wieder einen Wanderbericht von dir gibt (und Überraschungen inklusive?)!

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                • vobo

                  Vorstand
                  Dauerbesucher
                  • 01.04.2014
                  • 852
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                  • Meine Reisen

                  #9
                  Freitag, 06.08.: Hinauf ins Fjell

                  Die Nacht war durchwachsen, ich war häufiger wach und bin aber doch immer wieder bald eingeschlafen. Aber gegen 3 Uhr habe ich den letzten Schluck Wasser getrunken, so dass mich morgens beim Aufwachen kurz nach 6 Uhr der Durst drückte. Dafür waren die frühmorgendlichen Ausblicke herrlich.

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Name: Norwegen066.jpg
Ansichten: 1611
Größe: 1,77 MB
ID: 3074797
                  Blick in die heutige Wanderrichtung, auf den Kamm hinten wollte ich kommen. Rechts der Telnestinden.

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Name: Norwegen067.jpg
Ansichten: 1699
Größe: 2,81 MB
ID: 3074795
                  Blick nach Norden die Küste entlang.

                  Ich packte ohne Frühtück zusammen, die Fähre sollte gegen kurz nach 8 Uhr gehen. Beim Abstieg stieß ich dann auf das tröpfelnde Wässerchen, was zunächst den Gaumen benetzte. Danach ging es etwa 15 Minuten recht steil bergab bis ich auf einen Feldweg stieß, bei dem auch ein kleiner See eingezeichnet war.

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Name: Norwegen068.jpg
Ansichten: 1627
Größe: 3,45 MB
ID: 3074801
                  Der See entpuppte sich als Trinkwasserreservoir, an dem ich mich großzügig bediente.

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Name: Norwegen069.jpg
Ansichten: 1609
Größe: 1,82 MB
ID: 3074799
                  Fokus zurück zur Hütte, etwa 100 m über mir.

                  Gegen 07:45 Uhr erreichte ich den Fähranleger. Drei Autos warteten und bei einem kochte Kaffee – und ich bekam einen Becher gegen ein Stück Schoki, lecker.

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Name: Norwegen070.jpg
Ansichten: 1602
Größe: 1,67 MB
ID: 3074796

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Ansichten: 1622
Größe: 2,43 MB
ID: 3074798

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Ansichten: 1640
Größe: 2,24 MB
ID: 3074800

                  Ich ging aufs Außendeck und genoß den lauen Sommermorgen in den ich fuhr. Das Handy lud noch ein letztes Mal …

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen074.jpg
Ansichten: 1603
Größe: 2,22 MB
ID: 3074802
                  Der Löwe von Rødøy in ganz anderem Licht

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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Ansichten: 1606
Größe: 1,48 MB
ID: 3074803
                  Die Küstenlinie nach Norden

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen079.jpg
Ansichten: 1621
Größe: 2,25 MB
ID: 3074806
                  Das Hurtigrutenschiff auf dem Weg nach Bødø

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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Ansichten: 1612
Größe: 1,80 MB
ID: 3074804
                  Und die Einfahrt in die Bucht von Jektvik, vor dem Bergkamm ist links der markante Fels Dyrstein zu erkennen.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Norwegen081.JPG
Ansichten: 1609
Größe: 3,87 MB
ID: 3074812
                  Fährableger Jektvik, Tim und Ole haben letztes Jahr hier gestanden. Die Fähre der Gemeinde Rødøy zu den Inseln rechts fährt morgens und abends. Sie musste vor der Rückfahrt auch erst noch einmal ablegen, um der Kilboghamn-Fähre Platz zu machen.

                  Ich war verführt, an dem Fähranleger noch eine Frühstückspause einzulegen, aber andererseits war das Wetter so traumhaft. Also ein paar Meter auf der Rv17 und dann rechts ab.

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Name: Norwegen082.jpg
Ansichten: 1618
Größe: 3,10 MB
ID: 3074807

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Name: Norwegen083.jpg
Ansichten: 1598
Größe: 2,84 MB
ID: 3074805
                  Die letzte Straße für eine Woche

                  Gleich beim Tommerbakk ging es dann auf feuchten bzw. moorigen Wegen hinauf. Sollte ich hier wirklich langgehen?

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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Ansichten: 1613
Größe: 3,65 MB
ID: 3074808

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Ansichten: 1601
Größe: 3,47 MB
ID: 3074810

                  Doch als ich einen kleinen Bach querte und danach auf 100 m Höhe Aufstieg und die Aussicht genoss, wusste ich, Du bist auf dem richtigen Weg.

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Ansichten: 1586
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Name: Norwegen085.jpg
Ansichten: 1608
Größe: 3,01 MB
ID: 3074809
                  Der markante Dyrstein, an dem ich rechts vorbei ging.

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Ansichten: 1602
Größe: 2,71 MB
ID: 3074811
                  Erster Blick auf den Svartvatnet

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Name: Norwegen091.jpg
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Größe: 3,49 MB
ID: 3074817
                  Svartvatnet, mit Meltinden und Kisttinden

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Name: Norwegen092.jpg
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Größe: 2,33 MB
ID: 3074815
                  Nochmal die ganze Bucht von Jektvik, hinten links der Rødøylova von gestern abend.

                  Auf gut 100 m Höhe begann wieder ein gut ausgetretender aber nicht markierter Weg, dem ich immer weiter bergauf folgen konnte, die Richtung stimmte.

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Name: Norwegen093.jpg
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ID: 3074818
                  Schon deutlich über dem Svartvatnet

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Name: Norwegen094.jpg
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Größe: 3,60 MB
ID: 3074819

                  Nach dem Überqueren dieses Baches, der vom See 421 kam, machte ich endlich eine Pause und gönnte mir mein aufgeschobenes Müslifrühstück. Darüber schlief ich glatt ein und wachte mit einem leichten Krampf im linken Bein auf, den ich auf die angelassenen „schweren“ Wanderschuhe zurückführte.
                  Etwa gegen 13 Uhr ging es weiter auf dem Pfad, der etwa 200 m westlich des Dyrsteins entlang führte, kurz überlegte ich ob ich ihn besteigen sollte.

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ID: 3074816
                  Rechts der Dyrstein, auf dem Felsen davor Tageswanderer die ihn auch bestiegen. Also ließ ich es sein.

                  Stattdessen ließ ich den Rødøylova und den Kisttinden auf mich wirken.

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ID: 3074814

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ID: 3074820

                  Beim See 421 verlief sich jetzt der Pfad. Ursprünglich hatte ich noch den Plan gehabt, die Richtung beizubehalten und dann den Våtviktinden zu besteigen, aber dafür war ich zu müde.

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Name: Norwegen099.jpg
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ID: 3074821
                  Links der Våtviktinden

                  Und so schlug ich mich weiter nach Osten zum Berg 525 um auf Tilmanns Linie zu kommen, der ja von einem bis nach unten markierten Weg gesprochen hatte.

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Name: Norwegen098.jpg
Ansichten: 1588
Größe: 1,94 MB
ID: 3074822
                  Vor mir nochmal der Dyrstein

                  Nach einigem Hoch und Runter fand ich dann auch östlich von Berg 525 eine erste und dann bald weitere Markierungen.

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Name: Norwegen100.jpg
Ansichten: 1590
Größe: 3,23 MB
ID: 3074825
                  Hier war halt überhaupt kein Pfad zu erkennen, dafür ausreichend viele rote T’s.

                  Nach dieser Pause hatte ich noch einen Muskelkrampf im linken Oberschenkel, der sich aber auch wieder löste. Es ging wieder runter bis zum See 402, dann etwas hoch und wieder runter nördlich des Sees 420. Hier ging es dann sehr steil etwa 100 Höhenmeter aufwärts, so dass ich am Anstieg beschloss, am nächsten See das Zelt aufzustellen. Der fand sich auch recht bald …

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Name: Norwegen101.jpg
Ansichten: 1576
Größe: 1,86 MB
ID: 3074823
                  Zum ersten Mal erblickte ich den Melfjorden, wie er in den Sørfjorden mündet.

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Name: Norwegen102.JPG
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Größe: 5,32 MB
ID: 3074827
                  Was für ein schöner Platz – und endlich wieder richtig waschen.

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Name: Norwegen104.jpg
Ansichten: 1580
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ID: 3074826

                  Jetzt konnte ich in aller Ruhe kochen. Das Abendessen wurde in diesem Jahr zu einer weiteren logistischen Herausforderung in der Vorbereitung. Zu Weihnachten hatte ich einen Dörrautomat geschenkt bekommen, mit dem wir in den Wintermonaten dann auch einige Experimente mehr oder weniger erfolgreich gemacht haben. Jetzt für die Wanderung hatte ich 7 verschiedene Gerichte in jeweils doppelter Ausführung vorbereitet und gedörrt, dazu gab es noch ein Überraschungsgericht meiner Frau. Nach dem Lachs in Käse-Sahne-Soße mit Nudeln gestern gab es heute Linsen mit Wildschwein – auch sehr lecker. Eigentlich hätte das noch warten sollen, doch der Beutel war kaputt gegangen – ein störendes Missgeschick auf dieser Tour …

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Name: Norwegen106.jpg
Ansichten: 1592
Größe: 3,91 MB
ID: 3074824
                  Abendessen mit dem Löwen von Rødøy im Hintergrund …

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                  • chri1
                    Dauerbesucher
                    • 08.11.2005
                    • 537

                    • Meine Reisen

                    #10
                    Super, ist da immer so gutes Wetter? Ich bin 2008 von Oslo ans Nordkapp geradelt (Rv17) und hatte nur an den ersten 3 Tagen Regen, ab Trondheim bis zum Kapp dann immer blauen Himmel. Dann ist das einfach traumhaft. Dieses Jahr war ich zum ersten Mal wieder im Norden, aber in Schweden, Anreise am 6.8.

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                    • vobo

                      Vorstand
                      Dauerbesucher
                      • 01.04.2014
                      • 852
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      Samstag, 07.08.: Der längste und schönste Tag

                      Die Nacht war leider erneut durchwachsen, habe nie länger als 1-2 Stunden geschlafen. Gegen 6 Uhr war ich dann endgültig wach und habe draußen gefrühstückt. Insofern begann der Tag mit ähnlichen Blicken wie der gestrige geendet hat – nur in anderem Licht.

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen107.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,51 MB ID: 3075472
                      Melfjorden und Sørfjorden

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen108.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,45 MB ID: 3075476
                      Rødøy im Fokus

                      Auf gut 600 m Höhe war ein Plateau erreicht und ich hatte einen guten Einblick in die zahlreichen Täler zwischen Tømmernesfjellet im Süden und Seiskallåfjellet im Osten.

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen110.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,18 MB ID: 3075474
                      Rechts hinten Melfjordbotn, unten der See 547 hinter der Stromleitung

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen112.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,48 MB ID: 3075475
                      Blick nach Süden in Richtung Tømmernesfjellet

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen109.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,27 MB ID: 3075473
                      Gut, dass es hier einen markierten Weg gab. Es war teilweise auch recht mühsam – aber auch nicht wirklich schwierig.

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen111.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,11 MB ID: 3075471
                      Immerhin eine gute Orientierung und …

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen115.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,77 MB ID: 3075477
                      … Anlass hierfür!

                      Was Tilmann letztes Jahr aufgrund einer neuer Bodenplatte schon vermutet hatte, ist wahr geworden, eine neue Hütte mit allgemeinem Zugang. Das alte Hüttenbuch von 1995 lag dort und auch Bernies Abwettereintrag von 2013 war vorhanden.

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen114.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,94 MB ID: 3075479

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen116.JPG Ansichten: 0 Größe: 2,80 MB ID: 3075488

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen117.JPG Ansichten: 0 Größe: 2,89 MB ID: 3075489

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen118.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,90 MB ID: 3075480

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen119.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,76 MB ID: 3075478

                      Immerhin ein kleiner Aschehaufen lag im Kamin, aber teilweise waren Dinge noch in ihrer Plastikverpackung … alles brandneu.
                      Weiter ging es dann in einem ausnahmsweise richtig einfachen Wegestück zum Seiskallåfjellet. Ich hatte ja auch großes für den heutigen Tag vor, nämlich möglichst nahe an den Gletscher zu kommen, weil die Wettervorhersage nur bis morgen Nachmittag schönes Wetter anzeigte.

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen120.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,16 MB ID: 3075481
                      Ein letzter Blick nach Rødøy

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen121.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,16 MB ID: 3075483
                      Rechts ist das Seiskallåfjellet, halbrechts vor dem Svartisen der markante Istinden-Gipfel.

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen124.jpg Ansichten: 0 Größe: 4,33 MB ID: 3075482

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen126.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,41 MB ID: 3075485
                      Seiskallåfjellet mit Melfjorden

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen128.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,04 MB ID: 3075486
                      Erster Blick in den Nordfjorden und den weiteren Weg an ihm entlang.

                      Der Kasten enthielt leider kein Gipfelbuch sondern nur einen Stempel, einer der weit über 1000 Stempelstellen des Polarsirkeltrimmen, die auf telltur und einer Facebook-Gruppe zu finden sind. Aber hier fühlte ich mich so richtig angekommen, den Nordfjord jetzt entlang in Richtung Svartisen zu gehen war von Anfang an eines meiner großen Ziele dieser Tour gewesen. Aber es war auch noch ganzes Stück mit einigem Auf und Ab zu gehen.
                      Hier oben spürte ich jetzt erstmals den starken Ostwind der aufgekommen war. Die Wettervorhersage war für heute und morgen entsprechend 15-20 m/sec, in Böen bis 30. Nach recht kurzer Zeit habe ich den Hut eingepackt, weil sein ewiges Zerren am Kopf auch keinen Spaß mehr gemacht hat.

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen125.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,97 MB ID: 3075484
                      Istinden – das Ziel…

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen130.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,45 MB ID: 3075487
                      … und der Weg dahin.

                      Noch gingen die Markierungen weiter und ich folgte ihnen, sie führten jedoch vom Nordfjorden weg und nach ca. einer Stunde offensichtlich in das Østerdalen hinunter.

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen133.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,02 MB ID: 3075493
                      Pause

                      Danach blieb ich auf der fjordabgewandten Seite, bis ich den Hügel 678 erreicht, der wirklich herrlich liegt.

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen135.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,54 MB ID: 3075492
                      Blick den Nordfjorden aufwärts …

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen136.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,97 MB ID: 3075494
                      … und abwärts zum Melfjorden

                      Der weitere Weg führte immer wieder auf und zunächst ab. Der Wind blies heftig und vertrieb alle Wolken - die Blicke waren ein Traum.

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen138.JPG Ansichten: 0 Größe: 2,28 MB ID: 3075500
                      Links der Istinden, und der Svartisen in immer besserem Licht.

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen139.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,30 MB ID: 3075490
                      Nordfjordbotn

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen140.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,58 MB ID: 3075491
                      Die tiefste Stelle am Kamm: Der See 501 („Rundfjelltjønna“).

                      Nach dieser tiefen Stelle ging es auf sandigem Boden – der auf den Satellitenbildern wunderbar zu erkennen ist – knapp 150 Höhenmeter steil bergauf zu einem kleinen länglichen See, an dem es gute und geschützte Zeltplätze gab. Ich hatte mir aber ja wegen des Wetters vorgenommen, noch möglichst weit zu gehen und folgte dem nächsten Einschnitt leicht bergauf, bis ich an einen steilen Abhang geriet. Ok, das war nicht ganz richtig, aber nun musste ich einen kurzen steilen Abhang (orange in der Neigungskarte von norgeskart) bergauf. Und noch einen guten Kilometer weiter wäre ein herrlicher Zeltplatz gewesen, wenn es nicht so gestürmt hätte …

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen144.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,21 MB ID: 3075497
                      Blick zurück den Kamm entlang zum Seiskallåfjellet

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen143.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,19 MB ID: 3075496
                      Blick in den Nordfjordbotn – ein herrlicher unbewohnter Fjord, ein Boot habe ich an diesem Samstag vormittags im Fjord gesehen.

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen141.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,70 MB ID: 3075495
                      Der lange Kamm zum Straumdalstinden

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen146.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,13 MB ID: 3075498
                      Immer noch ein ganz schönes Stück zum Istinden – und viel weniger Schnee als bei Tilmanns Bildern letztes Jahr

                      Wenige Minuten später kam ich zum See 750 und fand hinter einem Felsen einen - wie ich fand – gut gegen die Windrichtung Ost abgeschirmten Zeltplatz. Nach über 10 Stunden auf den Beinen beschloss ich es hier gut sein zu lassen, obwohl für den morgigen Tag dann noch eine größere Strecke bis zum Istinden vor mir lag. An dieser Nordfjorden-Seite gab es auch keinen Handyempfang – nur dann wenn die Sicht nach Westen frei war. Insofern hatte ich mittags erfahren, dass es morgen nicht regnen würde, der Sturm bleibt und es am Montag auch noch halbwegs ok mit dem Wetter ist.

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen147.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,85 MB ID: 3075499

                      Ich war nach diesem langen tollen Tag echt kaputt und sehr gespannt wie es morgen mit dem Gletscher werden würde. Und eigentlich dankbar für das tolle Wetter, dass diese Tour ermöglicht.
                      Zuletzt geändert von vobo; 09.09.2021, 17:47.

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                      • Borgman
                        Dauerbesucher
                        • 22.05.2016
                        • 784
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        Sehr geile Strecke! Schön, dass Du vor dem Mittelmeer-Urlaub noch einen Tag im Bericht geschafft hast. Dann greife ich jetzt mal vor und beginne meinen eigenen - auch wenn es hier noch ein paar Tage hin ist, bis wir uns treffen. Das Foto von uns hast Du ja schon ganz am Anfang drin ... dann verrate ich hoffentlich kein allzu großes Geheimnis.

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                        • berniehh
                          Alter Hase
                          • 31.01.2011
                          • 2627
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                          [FONT=Calibri]Was Tilmann letztes Jahr aufgrund einer neuer Bodenplatte schon vermutet hatte, ist wahr geworden, eine neue Hütte mit allgemeinem Zugang. Das alte Hüttenbuch von 1995 lag dort und auch Bernies Abwettereintrag
                          Ist ja süss dass das uralte Hüttenbuch aufgehoben wurde.
                          Die neue Hütte sieht komfortabel aus. Fehlt nur noch die blaue Farbe und sie sieht fast wie die alte aus.😀

                          Traumhafte Landschaft. Den Nordfjorden kann man sicher mit zu den schönsten und ursprünglichsten Fjorde Norwegens zählen.
                          www.trekking.magix.net

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                          • Blahake

                            Vorstand
                            Fuchs
                            • 18.06.2014
                            • 1937
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            Volker, ich hab' übrigens oft an Euch gedacht, als ich im Sarek unterwegs war und gehofft, dass Ihr in keine Gletscherspalte fallt. Hätte ich das mal vorher gewußt, dass die Gefahr nun eh nicht bestanden hat.

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                            • vobo

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                              • 01.04.2014
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                              #15
                              Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                              Ist ja süss dass das uralte Hüttenbuch aufgehoben wurde.
                              Die neue Hütte sieht komfortabel aus. Fehlt nur noch die blaue Farbe und sie sieht fast wie die alte aus.😀

                              Traumhafte Landschaft. Den Nordfjorden kann man sicher mit zu den schönsten und ursprünglichsten Fjorde Norwegens zählen.
                              Das unterstreiche ich vollkommen ... er liegt wirklich herrlich - auch im Vergleich zum Hellmofjorden.

                              Blahake Dein Denken hat doch Bernd gerettet und mich heile runtergeholt - vielen Dank. Nachher geht es weiter im Bericht.

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                                #16
                                Sonntag, 08.08.: Der härteste Tag…

                                Die gestrige Sprachaufzeichnung endete mit den Worten: „Das war ein langer Tag – mal sehen wie die Nacht wird. Ich bin weit gekommen und guter Dinge morgen mit dem Gletscher, das werden rund 10 km“.

                                Es war eine absolute Scheiß-Nacht. Mein so klug gedachter Schutz und Zeltspannung gegen die angesagte Windrichtung Südost brachte nichts, da aus West/Südwest regelmäßig Böen mit bestimmt über 20 m/s reinschossen. Mehrfach abends und nachts riss es einen Hering aus, den ich glücklicherweise schnell wieder fand und weitere Steine zur Befestigung anschleppte. Eine Drehung des Zeltes wäre angemessen gewesen – nur war ich sowieso schon so platt, dass ich mich dazu nicht mehr aufraffen konnte.

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen147.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,85 MB ID: 3079929
                                Man sieht die zahlreichen Steine vor allem links bei dem Eckenspanner, der bestimmt viermal in der Nacht ausriss. Dort hätte die Querspannung des Zeltes über die Stöcke stehen müssen.

                                Angesagt waren am Istinden Wind mit 20 m/s und Böen bis 30 m/s. So wie die Nacht verlief, war es für mich im Zelt schlimmer als bei meiner letzten Sturmnacht 2017.
                                Geschlafen habe ich nicht, und so war ich nach dem langen harten Tag gestern morgens endgültig vollkommen gerädert. Der einzige Trost war der unverändert herrliche Sonnenschein. Mir war klar, dass ich in dem Zustand den Weg über den Gletscher vergessen konnte – ich fühlte mich schwach auf den Beinen und total müde und abgespannt im Geist.
                                Kaum hatte ich das realisiert, legte ich mich an einer windgeschützten Stelle ins Gras und schlief erstmal eine Stunde ein. Beim Aufstehen spürte ich wieder so ein Ziehen im linken Bein, hmmm, was kann das sein? Aber ich hatte wieder ein wenig Motivation und beschloss heute zwischen den Sølvfastvatnet-Seen und den Reppavatnet zum Memaurvatnet und an diesem nördlich entlang zu den Rismål-Seen zu gehen. Dass diese vielleicht 6 km lange Strecke für mich zwei anstrengende Tage dauern würde, hätte ich mir nie vorstellen können…

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen148.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,18 MB ID: 3079932
                                Blick über den See 743 hinweg zur Stromleitung. Links in der Bildmitte ahnt man noch eine Hütte…

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen149.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,43 MB ID: 3079928
                                … nämlich diese hier, auf der Karte am Hügel 762 abgebildet. Ob sie auch offen ist?

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen150.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,37 MB ID: 3079931
                                Nedre Sølvfastvatnet

                                Der Weg entlang des Kammes über den Pt. 842 in Richtung war recht gut zu gehen, nur verfiel ich immer mehr in ein Hinken – die Sicherheit beim Setzen des linken Fußes war irgendwie nicht mehr vorhanden. Und wenn ich dann tatsächlich bei einem Stein oder so mal leicht abrutschte, schmerzte das Knie ordentlich – hmmmmmmm?

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen151.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,59 MB ID: 3079930
                                Blick wie der weitere Weg in Richtung Svartisen und Istinden hätte sein sollen, ganz rechts am Bildrand entlang. Rechts sind die beiden Seen 721 und 730 erkennbar.

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen152Pfeil.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,27 MB ID: 3079937
                                Blick über den tatsächlichen weiteren Weg für die nächsten 26 Stunden, links unten am See habe ich schon übernachtet.

                                Doch zunächst stand ich über dem etwa 200 m tiefer liegenden Reppavatnet, zu dem ich absteigen musste.

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen153.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,30 MB ID: 3079933
                                Hinter dem Strommast ging es steil bergab.

                                Bei diesem Abstieg realisierte ich dann die Probleme im Knie richtig. Es war unglaublich mühsam, jeden Schritt mit dem linken Fuß musste ich durch die beiden Stöcke absichern. Und wenn es dann mit dem rechten Fuß etwas steiler bergab ging, musste ich links ja in die Knie gehen – und das tat auch weh. Ganz schlecht.
                                Irgendwann war ich dann unten und fand eine Pumpstation-ähnliche Hütte am Seeufer. Diese hatte ein zugeklapptes Zahlenschloss, das aber quasi offen war (Code 1956, Baujahr?). Doch Sesam öffne Dich? Aber der sich so leicht offenbarende Schlüssel passte leider nicht – und weitere Schlösser gab es nicht. Also keine rettende bequeme Hütte mit Beine hochlegen und sein Knie bedauern

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen155.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,94 MB ID: 3079935
                                Blick zurück zum Abstieg, Mitte links erkennt man die Hütte am Seeufer.

                                Etwas enttäuscht ging es dann weiter in Richtung Abfluss des Reppavatnet, wo sich noch schöne Blicke über das Tal zeigten.

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen156.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,08 MB ID: 3079936
                                Die drei kleinen Seen 566, 570 und 574 vor dem Wasserfall des Reppavatnet (den habe ich später nochmal von unten fotografiert). Der Buckel dahinter ist der Hesten.

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen154.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,37 MB ID: 3079934
                                In das Tal bin ich 5 Tage später abgestiegen, der See ist der Breivikvatnet und dahinter der Kamm den Tilmann und Susanne entlang gegangen sind. Ganz recht noch der Fall vom Reppavatnet.

                                Hier am Seeausfluss stand ich auch nochmal voll im Wind. Jetzt nochmal gut 300 Meter hoch und wieder runter mit dem schmerzenden Knie... Ok, weiter geht’s.
                                Aber der nächste Bergschatten kurz vor dem Damm des Memaurvatnet hat dieses Vorhaben gestoppt. Der Empfang zeigte auch noch trockenes und nicht mehr ganz so windiges Wetter für morgen an, also nahm ich das hier sicher windgeschützte Plätzchen mit Wasser und schlug schon gegen 13 Uhr mein Lager auf. Sofort schlief ich erstmal wieder für ein Stündchen ein und so ging es weiter durch den Tag und die Nacht. Zu Essen gab es Kartoffelbrei mit Kassler und Sauerkraut, echt lecker und gut dörrbar. Hat nur nicht so viele Kalorien. An Bernd schickte ich eine erste „Knie zickt rum“-Nachricht …

                                Was für ein schmerzender Tag und keine so richtig guten Aussichten. Der Frust kämpfte mit dem Erlebten - trotzdem war die Gegend ja immernoch schön. Und morgen sollte ich dem Istinden gegenüber stehen - aber ob das Knie noch wieder wird...?
                                Zuletzt geändert von vobo; 01.10.2021, 17:40.

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                                  #17
                                  Montag, 09.08.: Svartisen – so nah und doch so fern

                                  Endlich mal gut und viel geschlafen! Das war aber auch dringend nötig nach den letzten Nächten – und so bin ich recht früh gegen halb 8 Uhr aufgebrochen und zur nahen Stauwand des Memaurvatnet gelaufen.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen157.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,61 MB ID: 3080958
                                  In Richtung Schneeflanke ging es dann hoch

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen158.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,65 MB ID: 3080955
                                  Zum ersten Mal war es nicht mehr sonnig – Vorboten des angesagten Wetterwechsels.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen159.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,66 MB ID: 3080956
                                  Memaurvatnet – von links bin ich gekommen

                                  Etwa an dieser Stelle machte ich eine erste Pause. Die Schmerzen waren im Knie nie schlimm, aber hielten ständig an. Jeder Schritt musste vorsichtig und abgesichert gesetzt werden, dann ging es. Hier schickte ich Bernd die erste Nachricht, dass er sich von mir unabhängig machen sollte. Auch wenn es noch 3 Tage bis zum Treffen waren, ich konnte mir nicht vorstellen, dass ich dann Touren von 10-15 km am Tag machen könnte. Und meine Frau bat ich, einen Orthopädentermin zu machen, denn nach dieser erneuten Belastungskrise muss sich das mal jemand angucken (der Termin ist nächste Woche …).

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen160.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,67 MB ID: 3080959

                                  Schließlich erreichte ich die Schneeflanke und war ganz begeistert die für den Svartisen gekauften Chainsen Grödel ausprobieren zu können. Hier haben sie sehr gute Dienste geleistet.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen161.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,35 MB ID: 3080957

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen162.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,68 MB ID: 3080954

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen163.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,77 MB ID: 3080964
                                  Östlicher Memaurvatnet

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen169.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,28 MB ID: 3080963
                                  Memaurvatnet mit dem Istinden-Gipfel links

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen166.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,35 MB ID: 3080961
                                  Istinden-Gipfel

                                  Jetzt war ich unterhalb des Memortuva auf gut 900 m Höhe angekommen und hatte den Svartisen direkt vor den Augen. Zunächst den Istinden, auf dem ich irgendwie schon gerne gestanden hätte. Als ich aber dann den potenziellen Abstiegshang nach Norden über das blanke Eis mir näher ansah, war ich doch recht froh – ob ich da so gut runtergekommen wäre …?

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen170.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,95 MB ID: 3080966
                                  Istinden mit potenzieller Abstiegsroute

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen164.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,72 MB ID: 3080960

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: image_35738.jpg
Ansichten: 933
Größe: 2,58 MB
ID: 3080965 Am unteren Bildrand der See 784

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen165.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,65 MB ID: 3080962

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen173.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,12 MB ID: 3080976
                                  Der kleine See 811 am Gletscherrand in den man im Falle des Ausrutschens spätestens gelandet wäre …

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen171.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,66 MB ID: 3080967

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen179.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,91 MB ID: 3080969

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen174.JPG Ansichten: 0 Größe: 3,26 MB ID: 3080975

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen176.JPG Ansichten: 0 Größe: 3,32 MB ID: 3080974
                                  Der weitere Svartisen – dieses Jahr werde ich ihn nicht erreichen.

                                  Schon eine skurrile Situation: Jetzt war ich diesem Gletscher so nah wie ich es mir vor Tagen vom Meer aus vorgestellt habe. Ich hätte Stunden da bleiben können. Und doch musste ich sehen, wieder einen geschützten Platz zu finden und überhaupt aus dieser Höhe wieder runter zu kommen. Und das alles sehr langsam und vorsichtig.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen177.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,80 MB ID: 3080968
                                  Blick über den Fonndalsbreen und weiter links der Helgelandsbukken

                                  Jetzt musste ich erstmal auf eine Höhe von 800 m runter, wo ich auf Tilmanns und Susannes Aufstiegsstrecke zum Istinden stieß. Dies war doch recht steinig und gab meinem Mut auf eine Besserung des Knies bis zu Bernds Ankunft den Rest. Das wird nichts werden. So schrieb ich ihm das auch von der 800m-Kante mit Blick auf den mittleren Rismålsee.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen1815.JPG Ansichten: 0 Größe: 2,18 MB ID: 3080972
                                  Rismålvatnet (670), an der Landspitze im See blieb ich für 72 Stunden Dauerregen …

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen181.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,26 MB ID: 3080971
                                  Steiler und steiniger Abstieg

                                  Der weitere Abstieg zum Rismålvatnet wurde immer steiler, bis ich dann an harte Schneeflächen kam. Tillmann hatte von noch schneebedeckten und deshalb einem griffigen Aufstieg mit Steigeisen geschrieben – und ich musste da jetzt mit meinen Grödeln runter. Die am wenigsten steile Strecke im Abstieg rechts war tief und breit vom Bach bzw. Fluss unterspült, da konnte ich nicht lang. Also weiter nach links, da war wenigstens nicht unterspült und es gab eine Steinflanke auf der ich zunächst auf dem Po rutschen konnte. Dann zog ich die Grödel an und stieg etwa 5 m auf dem Schnee bergab, bis ich mich nicht mehr halten konnte, und die weiteren 5 Meter mit ordentlich Fahrt gegen die Felsen rutschte.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen182.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,78 MB ID: 3080970
                                  Meine Rutschspur

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Norwegen183.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,24 MB ID: 3080973
                                  Am Schneefeld ganz rechts bin ich runter, links war weniger steil aber total unterspült.

                                  Das Knie hat den Aufprall gut überstanden, ein Fingernagel ist etwas angerissen und mein Hinterteil hat eine Prellung abbekommen – also nichts Ernsthaftes. Aber das war schon recht kritisch – ohne oder mit viel Schnee wäre es hier deutlich einfacher gewesen.
                                  Gegen 15 Uhr bin ich dann auf der Halbinsel am Rismålvatnan angekommen und fand eine recht brauchbare Zeltstelle. Für diese gut 2 Kilometer habe ich in meinem Zustand 7 Stunden gebraucht. Das zeigte mir deutlich, dass ich 1. eine Pause brauchte und 2. keine Chance auf eine weitere Tour mit Bernd bestand. Stattdessen musste ich mir eher Gedanken machen, wie ich von hier oben wieder runterkomme.
                                  Nach dem Zeltaufbau und dem Waschen begann es wie angekündigt zu regnen und hörte auch nicht wieder auf. Empfang hatte hier ich keinen mehr, aber mit dem Inreach konnte ich mit Bernd und der Familie Kontakt halten. Ich begann ein Hörbuch und war satt und müde. Für den Moment war ich eigentlich zufrieden.
                                  Zuletzt geändert von vobo; 05.10.2021, 20:07.

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                                    #18
                                    Hei Volker - für uns natürlich spannende Bilder!
                                    Die Unterschiede von 2020 zu 2021 sind wirklich beeindruckend - ein Lehrbeispiel, wie sich die Bedingungen im Gebirge verändern können. Und um wieviel einfacher es mit einer guter Schneeauflage sein kann...also lasst uns den Schnee (und die Steigeisen) feiern!
                                    Dir weiterhin alles Gute - viele Grüße auch von Susanne!
                                    http://www.foto-tilmann-graner.de/

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                                      #19
                                      Für mich sind das auch spannende Bilder … ich wusste ja ungefähr wo Du bist, als Du die „Knie zickt rum“-Nachricht geschickt hast (und auch wie vertrackt das Gelände dort ist), aber so richtig vorstellen kann man sich das erst mit den Fotos. Wahrlich nicht das Gelände, wo man Kniebeschwerden haben möchte. Da hast Du Dich ja ganz schön durchgebissen. Wie viel hätte es denn ungefähr gekostet, wenn Du einen Notruf abgeschickt hättest und Dich retten lassen? Hast Du darüber nachgedacht, oder war Dir immer klar, dass Du es aus eigener Kraft schaffst?

                                      Sehr interessant auch die Bilder von der Gletscherzunge. Ich hatte kurz darüber nachgedacht, ob ich Dich mit vollem Gepäck am Rismålvatn besuche und dann weiter zum Gletscher (und drüber) gehe. Zum Glück wieder verworfen. Nördlich vom Istind sieht es ja machbar aus, sogar ziemlich attraktiv, aber weiter oben mit einer dünnen Altschneedecke über den Spalten … nee, da hätte ich kalte Füße gekriegt, auch im übertragenen Sinne.

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                                        #20
                                        Zitat von Borgman Beitrag anzeigen
                                        Wie viel hätte es denn ungefähr gekostet, wenn Du einen Notruf abgeschickt hättest und Dich retten lassen? Hast Du darüber nachgedacht, oder war Dir immer klar, dass Du es aus eigener Kraft schaffst?
                                        Sehr interessant auch die Bilder von der Gletscherzunge. Ich hatte kurz darüber nachgedacht, ob ich Dich mit vollem Gepäck am Rismålvatn besuche und dann weiter zum Gletscher (und drüber) gehe.
                                        Die Geldfrage hat mich noch nie beschäftigt, das wird sich dann zeigen. Viel spannender fand ich immer die Frage (und nicht nur auf dieser Tour), wie in dem Gelände wohl ein Heli im Fall einer Notrettung landen soll. Bei dieser Tour war ich mir immer sicher, es aus eigener Kraft zu schaffen - sonst hätte ich Dir auch etwas anderes geschrieben. Es ging halt nur mühsam und langsam.

                                        Und gut, dass Du nicht dort über den Gletscher gelaufen bist - obwohl mein Neid Dir sicher gewesen wäre...

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