• codenascher

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    [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

    Tourentyp Trekkingtour
    Breitengrad -52.10874032
    Längengrad -69.84695434
    Südliches Patagonien und Feuerland 2015
    Reisezeit 22.01.2015 – 20.02.15




    Im Laufe der nächsten Wochen wird hier der Reisebericht unseres 4,5-wöchigen Patagonien Besuchs entstehen. Wie gewohnt, wechseln wir uns meist mit dem schreiben ab. Auf mich warten einige 1000 Fotos die es zu bestaunen (und aussortieren) gibt, daher wird es zwischendurch sicherlich immer mal wieder etwas dauern bis es neuen Input geben wird. Susi wird mit wenigen Bildern aufwarten, da ihr Tourengewicht dank Kameradiebstahls direkt in BA erheblich geschrumpft ist….

    Im speziellen werden wir von folgenden Touren berichtet:

    Sierra Valdivieso Circuit

    Parque Nacional Pali Aike

    Torres del Paine Circuit - „the O“

    Los Glaciares NP


    Backpackingkram wie Bootstouren und Pinguine gucken wird es natürlich ebenfalls geben.

    Im Vorfeld der Reise haben wir uns natürlich eine Menge Gedanken über unsere Reise – und Tourenziele gemacht. Patagonien, Feuerland. Mehr stand erst einmal nicht auf dem Wunschzettel.
    Die paar Reiseberichte hier im Forum, sämtliche Reiseführer der letzten Jahre (die Bücherei der DAV Sektion Berlin ist super ausgestattet) und einige PNs hier im Forum haben uns einen groben Überblick verschafft.
    Nach Sichtung aller möglichen Quellen haben wir uns dann fürs südliche Patagonien entschieden.
    Wir planten von den großen „Must haves“ Los Glaciares und Torres del Paine nur einen Nationalpark ein. Den Los Glaciares. Auf TdP und abartige teure und überfüllte Zeltplätze hatte ich gar keine Lust… Aber wie ja die obige Übersicht zeigt, kam es dann doch anders
    Vor den jeweiligen Touren werde ich auf die Hintergründe und Entscheidungen für die jeweiligen Reiseziele noch einmal eingehen.

    Vorweg: Wie erwartet waren im Los Glaciares und im Torres del Paine ekelhaft viele Menschen unterwegs. Gerade im Torres waren es aber auch diese ekelhaft vielen Menschen, die der Tour einen ganz besonderen Charakter gaben. (Und Susi nebenbei spannende Objekte für ihre ironisch genannten „Backpackerstudien“ gab ) Ich meine mich zu entsinnen, dass Libertist in einem seiner Reiseberichte ähnliche Erfahrungen im TdP gemacht hat. Wir haben viele freundliche Menschen kennen gelernt und auch mit einigen unsere Kontaktdaten ausgetauscht!

    Sodele, das ist erst einmal der grobe Überblick. Nächste Woche geht es hier dann richtig los!
    Zuletzt geändert von codenascher; 20.04.2015, 15:10.

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    #2
    AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

    Hier soll es endlich mal weiter gehen:


    TO DO:

    Transport:
    Ziemlich schnell steht fest, dass wir nach Buenos Aires fliegen werden. Ist hier zum Zeitpunkt unserer Buchung eine Ersparnis von mindestens 200€ gegenüber Santiago drin. Wir finden ultrageile Flüge für schlappe 860€ hin und zurück pro Person. Diese werden natürlich sofort von uns gebucht. 16h hin über London mit British Airways, 22h zurück über Madrid mit Iberia, klinge nach nem super Deal!
    Wir buchen zwei Inlandsflüge. Der erste soll am selben Tag unserer Ankunft in Buenos Aires nach Ushuaia gehen. Kostenpunkt 320€ mit Aerolineas Argentina für uns beide. Der zweite Inlandsflug ist unser Rückflug von El Calafate nach Buenos Aires. Mit LAN soll es für 250€ über Ushuaia (…) nach BA zurück gehen.
    Den weiteren Transport zwischen den einzelnen Stationen unserer Reise werden wir spontan vor Ort buchen.

    Nahrung:
    Da wir von Argentinien aus nach Chile reisen, entschließen wir uns dafür, für die jeweiligen Wandertouren lokale Fertigmahlzeiten aus dem Supermarkt zu kaufen. Das Angebot ist in beiden Ländern nicht schlecht, preislich auf deutschem Niveau, wobei Chile noch einen Tick günstiger ist.
    Die letzten Touren haben wir immer mit selbstgedörrtem Essen absolviert. Was für ein Rückschritt plötzlich wieder Yum Yum, Knorr und Maggi im Rucksack zu haben.

    Karten:
    Ich bestelle eine Karte für die Region um Ushuaia. Zagier und Urutty hat eine im Angebot. Erstens brauchten wir sie allerdings nicht und zweitens ist diese Karte eh alles andere als optimal. Höhenlinien sucht man abseits der Standartrouten vergeblich. Für den Torres del Paine erstehen wir vor Ort eine Karte, welche schon einen besseren Eindruck mach, allerdings ebenfalls nur im Rucksack blieb. Gerade für den Torres ist nun wirklich keine Karte von Nöten es reicht eh die kleine Infobroschüre der Nationalparkverwaltung. Für den Los Glaciares Nationalpark bekomme ich neben weiterer Argentinien Karten und ner zweistündigen Patagoniendoku auf DVD von User Lutz-Berlin. Danke noch einmal dafür an dieser Stelle!



    Mit dieser Reise erfüllen wir mir einen ganz großen Traum! Wir schaffen es immerhin, unseren Chefs vier Wochen Urlaub ab zu quatschen. Ich will definitiv ganz runter in den Süden – Feuerland – bereisen. Bei gerade einmal vier Wochen Urlaub eine sportliche Angelegenheit, um die weiteren Highlights Patagoniens nicht zu kurz kommen zu lassen… Wildnis und Einsamkeit (mein Bild von Patagonien) contra Atemberaubend und touristisch voll erschlossen und vor allem überlaufen. Wir hoffen einen Spagat zwischen beidem zu schaffen!
    Den ursprünglichen Plan zweier Treks auf Feuerland und weiter oben eben nur einen der überlaufenen Nationalparks zu bereisen begraben wir knappe zwei Wochen vor Reiseantritt. Wir wollen doch mehr von dem WOW was uns erwarten wird.

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    • codenascher

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      #3
      AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

      Und nun lasse ich endlich die Reise beginnen!!!

      Der Tag vor Abflug endet wie immer erst des Nachts. Nachdem ich für unsere geplanten Touren und eventuelle Alternativen GPS-Tracks herunter geladen bekomme, liege ich endlich um zwei im Bett…

      22.01.2015 – 23.01.2015 Anreise Berlin – Buenos Aires
      Nach dem Frühstück fahre ich noch einmal zu Globetrotter. Meine geplante Rucksackregenhülle ist zu klein für meinen großen Rucksack. Die passende im Chaos nicht auffindbar. (eine Woche nach unserer Rückkehr steht unser Umzug an, da steht mittlerweile bald alles in Kisten verpackt herum) Nach meiner Rückkehr vom Globi finde ich natürlich doch noch die gesuchte Regenhülle. Kein Problem, ein Anruf genügt und ich kann meine Regenhülle auch noch in sechs Wochen entspannt nach dem Urlaub abgeben. Wie immer gewohnter top Service von Globi Berlin!

      Eh es dann endlich los gehen kann kümmer ich mich noch um Geocaches und stelle dabei fest, dass die GPS-Tracks von letzter Nacht sich nicht auf meinem Gerät befinden…. Fuck Fuck Fuck.

      Nachdem wir unsere Wohnung Reisefertig gemacht haben geht dennoch pünktlich los.

      Neben der großen Rucksäcke hat jeder von uns noch eine Reisetasche mit Klamotten für zwischen den Touren dabei. Mit Bahn und Bus geht es nach Tegel. Hier geben wir unser Hauptgepäck auf und verabschieden uns vom „deutschen Winter“, in 16h werden wir bei rund 30° Außentemperatur den Flieger verlassen.

      Die Zwischenlandung in London verbringen wir WHS und decken uns mit unseren Lieblingsmagazinen der Insel ein. Ich werde in fünf Wochen wieder ein Zeitschriftenabbonement abschließen
      Mit einer Boing 777 geht es dann weiter nach BA. Das Onboard Entertainment besteht für mich aus platten Sprüchen, noch platteren Dialogen und hervorsehbaren Handlungen. Ich gebe mir die volle Dröhnung Action: Hercules, Expendables 3 und als persönliches Filmlowlight des Jahres 2015 „Guardians of the Galaxy“. Echt gruseliges Kino

      Nach der Landung in BA und nach kurzer Orientierung sitzen wir im halbstündig fahrenden Bus von Tienda Leon zum Aeroparque. Dort wollen wir um 16:00 unseren Anschlussflug nach Ushuaia nehmen. Soweit wird es aber nicht kommen….

      Der Aeroparque ist der Inlandsflughafen von Buenos Aires, und liegt direkt am Meer. Wir schieben unser Gepäck auf die andere Straßenseite und genießen die Sonne und die Wärme, essen jeder einen Hamburger und genießen einfach den Urlaub. Über uns im Baum sitzen Papageien, um uns rum Schmetterlinge, ein Angler ist erfolgreich – Jetzt gehts endlich richtig los! Denken wir…


      noch kann Susi lachen



      Ich lasse Susi einen Moment alleine, um zu gucken, ab wann wir denn für unseren Flug einchecken können. Als ich wieder komme sitzt sie ziemlich geknickt guckend da. In meiner kurzen Abwesenheit wurde Susi abgelenkt und beklaut. Handy, Kamera (!!!), Bargeld, Kreditkarten und ihr Reisepass…..!!!!!!!!!!!!! Das wars dann wohl mit entspannt Urlaub genießen.

      Von vorne abgelenkt und von hinten offen rum liegende Kamera und Bauchtasche weggezockt. Hat nen bisschen was von Einladung. Ich schiebe diese Unachtsamkeit auf den langen Flug und den damit einhergehenden Schlafmangel. Zum Glück habe ich unsere Reisekasse in der Hose…

      Während Susi bei der Flughafenpolizei (die sind nicht wirklich zuständig, da außerhalb des Terminals) den Diebstahl meldet, stehe ich beim Aerolineas Ticketstand an um unsere Weiterreise zu organisieren. Unseren Flug um in drei Stunden werden wir kaum wahrnehmen können. Da ich noch nicht weiß, ob wir bereits heute einen neuen Pass bekommen, buche ich noch nicht um. (dadurch verfällt natürlich auch unser Flug… vielleicht hätte man hier wenigstens ne Bemerkung ins System setzen können)

      Mit dem Taxi düsen wir zur deutschen Botschaft. Ein Botschafter ist zum Glück noch anwesend. Helfen kann er uns aber auch erst Montag früh, da er mit Deutschland (der ausstellenden Behörde des Reisepasses) kommunizieren muss. Was um 19:00 deutscher Zeit schlecht funktioniert…

      Ein langes Telefonat mit Aerolineas später und über dreihundert Euro ärmer, lassen wir uns zu einem Hostel fahren. Wir landen in Palermo, einem irre Stadtteil von Buenos Aires. Quasi das Pberg BAs, nur in geiler Hier werden wir die nächsten drei Nächte im „Hostel Suits Palermo“ residieren. Wir buchen auch gleich für unsere Rückkehr unser Zimmerchen.

      Wir werden Montagnachmittag für 360€ nach Ushuaia fliegen. Der geplante Citytrip in Buenos Aires findet dadurch schon zum Beginn unseres Trips statt. Unsere Flüge in einem Monat zurück nach BA können wir kostenlos bei LAN umbuchen.
      Wir erkunden noch etwas die Nachbarschaft und gehen Empanadas essen, eh wir hundemüde ins Bett fallen!


      24. – 25.02.2014 Buenos Aires
      Wir gehen als erstes auf Kamerapirsch. Ernüchterndes Fazit: die paar Elektrogeschäfte die Kameras führen haben nichts passendes im Angebot. Und selbst wenn, dann nur zum doppelten bis 2,5fachen Preis… Wahnsinn!!!
      Unsere mitgebrachten Dollar tauschen wir zum tagesgültigen Bluedollar Kurs in der Florida Street. Hier stehen im Abstand von wenigen Metern die Laufburschen und bieten den Touristen „Cambio“ an. Bei einem Rastafari in seinem Kiosk, ausgestattet mit allem was man aus Hollywood kennt um Geld zu waschen, tauschen wir unsere Dollar gegen Pesos Tipp für Nachahmer: besser nur Fünfziger und Hunderter mitnehmen. Für kleine Scheine gibts nen etwas schlechteren Kurs. Es braucht aber generell keine Dollar, Euro gehen auch. Der Lohn ist ein etwa 30%ig höherer Wechselkurs gegenüber dem offiziellen.
      Weiter besuchen wir den Botanischen - und den Japanischen Garten, das große Naturschutzgebiet im Norden, die alten Docks, San Telmo, Palermo und Evitas Grab. Wir haben bestes sommerliches Wetter! Straßenmusiker und Tangotänzer auf den publiken Plätzen allgegenwärtig!
      Was für eine Wahnsinnsstadt!!!

      passend zur aktuellen Diskussion, was in einen ODS Reisebericht gehört, erst einmal ordentlich Urban Outdoor:

      Ein bisschen Botanischer Garten:





      Ein bisschen Japanischer Garten:









      Naturschutzgebiet:




      Tango:







      BA:























      Made in GDR!
      Zuletzt geändert von codenascher; 24.03.2015, 16:34.

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      • codenascher

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        • 30.06.2009
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        #4
        AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

        26.02.2015

        Wir schlagen gegen kurz nach neun in der Deutschen Botschaft auf und Susi bekommt hier auch recht schnell ihren vorläufigen Reisepass ausgehändigt. Jetzt kanns endlich weiter gehen.
        Den restlichen Vormittag verbringen wir im Hostel auf der Suche nach einer Schlafmöglichkeit in Ushuaia. Dort ist laut der gängigen Vergleichsseiten alles ausgebucht. – Highseason eben…

        Der Wetterbericht verspricht eine Temperaturdifferenz von schlappen 22°C. Nach nunmehr drei Tagen mit Temperaturen um die 30° eine willkommene Abwechslung. Wobei bei 10°C die Rieseneisbecher sicherlich nicht so gut schmecken werden wie hier in BA

        Am Airport verschwenden wir keine Zeit vor dem Terminal und begeben uns direkt ins Gebäude. Sicher ist sicher Nach dem einchecken treffen wir eine Hauser Gruppe mit denen ich entspannt ein Schwätzchen halte, eh wir knappe 3:15h später in Ushuaia aus dem Flieger steigen. Direkt am Flughafen organisiert uns die Touriinfo noch eine Bleibe in einem Sechserdorm. Für 80 Pesos fahren wir zum Refugio Marchilero. Wahrlich ein Dreckshostel. Das keimigste, in dem ich bisher in meinem Leben untergekommen bin. Aber es ist ja nur für eine Nacht und morgen werden wir ja endlich in unserem Bunker schlafen!

        Ushuaia würde ohne den Tourismus sicherlich das Dasein vieler abgelegener Dörfchen / Städte fristen, wenn es nicht den Titel „Südlichste Stadt der Welt“ tragen würde. Sobald man die Highstreet oder die darunter laufende Straße an der Hafenpromenade verlässt, erinnert doch recht viel an sibirische „Städte“

        Wir kaufen Gas in einem der zahlreichen Outdoorshops, Essen für die Tour im Supermarkt und eine kleine Lumix für Susi zu einem hoffentlich akzeptablen Kurs in einem Laden der eigentlich alles führt
        Das erste Steak des Urlaubs vernaschen wir beim Türken – El Turco. Dem P/L Sieger am Platz.

        Die geplante längere Tour zum Lago Alto von rund acht Tagen Länge streichen wir zu Gunsten des Cabo Froward Treks. Dafür geht es morgen auf den Valdivieso Circuit. Zwei Puffertage stehen uns falls das Wetter hold bleibt für Tagestouren zur Verfügung.


        27.02.2015 Valdivieso Trek Tag 1

        Der Vormittag steht wieder ganz im Zeichen der Organisation. Rest Lebensmittel kaufen, Hostel buchen und Bustickets kaufen (!!!). Die Bustickets nach Punta Arenas sind derzeit drei Tage im Voraus ausgebucht….
        Für 250 Pesos lassen wir uns von einem Taxifahrer zum Startpunkt des Sierra Valdivieso Circuits fahren. Er kann irgendwie nicht verstehen, weshalb wir hier am Straßenrand und nicht bei der Laguna Esmeralda (DEM LP Tagesausflug bei Ushuaia) raus wollen.

        Gegen zwei stehen wir nun endlich mit unseren Rucksäcken auf dem Rücken am Startpunkt des ersten Treks der Tour. Puuh, irgendwie schwer denke ich mir. Egal! Los gehts die erste Stunde durch einen Flechtenbewachsenen Wald auf einer Schneise der Vernichtung, auch 4x4 Strecke genannt. Obwohl die Buchen hier noch sehr jung scheinen sind diese schon über und über mit Flechten bewachsen. Wenige alte Bäume stehen, einige liegen und verrotten. Es riecht traumhaft nach feuchtem Wald.
        Der erste Fluss der Tour muss gleich gefurtet werden. Hinter dem ersten Biberdamm der Tour sollte sich eigentlich eine Brücke befinden. Wir sehen nur noch ein paar Holzbohlen am anderen Ufer liegen. Da das Wasser aber nur bis zu den Knien geht, sollte dies hier kein Problem sein Der Wald wird im Anschluss von einer Freifläche unterbrochen. Auch hier liegen wieder Holzbohlen aus. Die Umgebung scheint sumpfig. Wir umrunden einen kleinen Tümpel, folgen den morschen Bohlen und sind befinden uns erneut im Wald. Hier weichen wir endlich von der Dirtroad ab und folgen einem schmaleren Pfad leicht aufwärts.













        Nach rund zwei Stunden erreichen wir das Refugio Bonete, das einzige Stückchen Zivilisation während des gesamten Treks! Der letzte Eintrag im Hüttenbuch ist auf den 25.01. datiert. Dies stimmt uns possitiv, denn wir hoffen natürlich keine Menschenseele zu treffen in den nächsten Tagen

        An der Wand in der Hütte hängt eine Warnung samt alternativer Routenbeschreibung für das Ende des Treks. Ich habe noch irgendwas mit Hochwasser am Fluss im Kopf. Da diese aber bereits einen Monat alt ist, ignorieren wir sie die nächsten Tage.

        Nach der Pause fängt es ganz leicht an zu nieseln. Den Niederschlag spürt man nicht einmal. Unsere Das Klima in unseren Paramo Jacken ist super.

        Dafür zeigt uns der Boden, wofür er hier bekannt zu sein scheint. Der Trek verläuft primär durch Hochmoor, entsprechend feucht ist der Untergrund. Jeder Schritt auf dem dichten Moosteppich federt und verschlingt unsere Stiefelsohlen. Das Ganze aber erstaunlich trocken. Viel Regen scheint es in den letzten Wochen nicht gegeben zu haben. Viele der vermeintlichen Tümpel zwischen den grün und rot leuchtenden Moosen sind komplett ausgetrocknet.





        Die Biberdämme und die dazugehörigen Teiche die hier das Landschaftsbild deutlich prägen, zwingen uns dann ein oder andere Mal zu Umwegen. Wir kommen recht langsam voran. Laufen abseits des GPS Tracks, welcher weiter unten den Fluss gequert hat. Dafür laufen wir eindeutigen Spuren hinterher.





        Eine weitere Furt später (hier ist der Fluss schon reißender und Wasserfälle ergießen sich) halten wir allmählich nach einem Schlafplatz Ausschau. Dazu geht es noch ein wenig aufwärts. An einem großen Teich finden wir dann ebene Flächen. Im Windschatten kleiner Lenga bauen wir unser Zelt auf. Es ist neun Uhr und der Himmel stark bedeckt. Nach dem Kochen schließen wir auch schon bald die Augen – zufrieden mit uns und der Welt.
        12,3km 473hm


        Unser Zeltplatz

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        • berniehh
          Alter Hase
          • 31.01.2011
          • 2501
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          #5
          AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

          Schön daß es nun endlich losgeht mit Eurem Bericht
          Sehr gut finde ich daß du auch immer wieder mal paar allgemeine Informationen mit einbaust

          Echt krass die Story mit Susis geklauter Kamera! Aber das ist halt ne typische Südamerika-Masche, sowas ähnliches ist mir da auch schonmal passiert. Von der einen Seite wird man abgelenkt oder mit Senf beschmiert, während dann von der anderen Seite jemand versucht die Wertsachen zu zocken

          Bin schon gespannt wie es weitergeht
          www.trekking.magix.net

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          • Mika Hautamaeki
            Alter Hase
            • 30.05.2007
            • 3996
            • Privat


            #6
            AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

            Das liest sich ja schonmal sehr gut. Bin gespannt auf die Fortsetzung
            So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
            A. v. Humboldt.

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            • eisen
              Erfahren
              • 03.10.2005
              • 334
              • Privat


              #7
              AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

              Zitat von codenascher Beitrag anzeigen
              Ich lasse Susi einen Moment alleine, um zu gucken, ab wann wir denn für unseren Flug einchecken können. Als ich wieder komme sitzt sie ziemlich geknickt guckend da. In meiner kurzen Abwesenheit wurde Susi abgelenkt und beklaut. Handy, Kamera (!!!), Bargeld, Kreditkarten und ihr Reisepass…..!!!!!!!!!!!!!
              Fu**, das meinte ich eigentlich nicht, als ich vor dem Trip sagte, Susi solle sich einfach weigern, so viel zu tragen. Schön, dass ihr euch davon nicht die Laune vermiesen lassen habt.

              Grüsse,
              Eisen

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              • Timber35
                Anfänger im Forum
                • 27.02.2014
                • 37
                • Privat


                #8
                AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

                als Südamerikaner fühlte ich mich von einem solch banalen, um nicht zu sagen typisch deutschem Touristenverdikt beleidigt, zumindest aber unfair behandelt. Auch anderswo geschieht Ähnliches.
                Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                Schön daß es nun endlich losgeht mit Eurem Bericht
                Sehr gut finde ich daß du auch immer wieder mal paar allgemeine Informationen mit einbaust

                Echt krass die Story mit Susis geklauter Kamera! Aber das ist halt ne typische Südamerika-Masche, sowas ähnliches ist mir da auch schonmal passiert. Von der einen Seite wird man abgelenkt oder mit Senf beschmiert, während dann von der anderen Seite jemand versucht die Wertsachen zu zocken

                Bin schon gespannt wie es weitergeht

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                • Gast-Avatar


                  #9
                  AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

                  Zitat von Timber35 Beitrag anzeigen
                  als Südamerikaner fühlte ich mich von einem solch banalen, um nicht zu sagen typisch deutschem Touristenverdikt beleidigt, zumindest aber unfair behandelt. Auch anderswo geschieht Ähnliches.
                  Mag sein. Aber im Vergleich zu Skandinavien o.ä. ist es in vielen Südamerikanischen Ländern bestimmt deutlich schlimmer mit Raub und/oder Diebstahl. Schau Dir mal die 10 gefährlichsten Städte der Welt an: http://www.tenoftheday.de/die-10-gef...edte-der-welt/

                  Im Ergebnis fühlst Du Dich also zu unrecht beleidigt.


                  ***********

                  @codenascher Danke für den Bericht! Bin auch gespannt, wie es weiter geht.

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                  • Moltebaer
                    Freak

                    Vorstand
                    Liebt das Forum
                    • 21.06.2006
                    • 12845
                    • Privat


                    #10
                    AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

                    OT:
                    Zitat von http://www.tenoftheday.de/die-10-gefaehrlichsten-staedte-der-welt
                    Um sich zu Beginn einen ersten Vergleich zu verschaffen, sei gesagt, dass schon das Schlusslicht in dieser Liste eine mehr als zehnmal so hohe Mordrate aufweist als Deutschlands gefährlichste Stadt Frankfurt. Während die Metropole am Rhein mit einer Mordrate von „geringen“ 7 Menschen auf 100.000 Einwohner aufwartet, fallen im brasilianischen Belem jährlich etwa 78 von 100.000 Menschen einem Mord zum Opfer.
                    Aha, doch so gut recherchiert
                    Wandern auf Ísland?
                    ICE-SAR: Ekki týnast!

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                    • berniehh
                      Alter Hase
                      • 31.01.2011
                      • 2501
                      • Privat


                      #11
                      Zitat von Timber35 Beitrag anzeigen
                      als Südamerikaner fühlte ich mich von einem solch banalen, um nicht zu sagen typisch deutschem Touristenverdikt beleidigt, zumindest aber unfair behandelt. Auch anderswo geschieht Ähnliches.
                      Du brauchst dich nicht beleidigt zu fühlen, es war auch nicht meine Absicht jemanden zu beleidigen
                      Klar woanders geschieht ähnliches, aber meine Erfahrung ist daß diese Masche, von der einen Seite abgelenkt und von der anderen beklaut, in Südamerikanischen Großstädten deutlich gehäufter vorkommt als in Großstädten anderer Kontinente.

                      Das habe ich sowohl von anderen Leuten gehört, als auch nach insgesamt fünf Südamerikareisen einige Beispiele selber erlebt, wie dieser hier 2004 in Santiago de Chile: Morgens um halb drei komme ich aus der Disco und marschiere durch eine belebte Nachtmarktstraße zurück in Hostel. Ein Typ spricht mich an und fragt wie spät es ist. Ich schaue auf meine Armbanduhr und im selben Moment reißt mir jemand von der Seite die Uhr vom Arm. Als ich versuchte sie mir wiederzuholen bekam ich von demjenigen, der mir nach der Uhrzeit fragte, einen heftigen Faustschlag in den Magen, woraufhin beide Typen wegrannten. Nachdem ich mich wieder gefangen hatte rannte ich solange den beiden hinterher, bis sie von der Polizei gefasst wurden.
                      Zuletzt geändert von berniehh; 31.03.2015, 21:54.
                      www.trekking.magix.net

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                      • Schmetterling

                        Erfahren
                        • 18.10.2009
                        • 189
                        • Privat


                        #12
                        AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

                        So, jetzt geht es hier ein wenig weiter. Sorry für das lahme Tempo derzeit, aber wir sind gleich nach der Rückkehr umgezogen und damit ins totale Chaos versackt. Internet haben wir zu Hause auch immer noch nicht...

                        Noch ein Wort zum Diebstahl: es war wirklich reine Blödigkeit meinerseits. Ich hatte die Sachen zwar im Blick, nicht aber an mir fest gezurrt. Die umsitzenden anderen Touristen wurden gleichzeitig abgelenkt, der Dieb sprang sofort in ein wartendes Auto. Das Ärgerliche war weniger der Verlust (auf der Kamera war zum Glück nicht das teure Zeiss-Objektiv), sondern der Organisationsaufwand und die Vorwürfe, die ich mir tagelang gemacht habe. Es ist auch nicht schön, völlig übernächtigt per ausgeliehenem Handy einen Flug umzubuchen (nicht ohne vorher kurz eine völlige Änderung des Reiseplans diskutiert und verworfen zu haben) und dann völlig unvorbereitet ein nettes und günstiges Hostel zu finden.
                        Die Tage in Buenos Aires konnte ich nicht wirklich genießen und der angebliche Zauber ging völlig an mir vorüber. Die Stadt war groß, heiß und ich hatte keine Lust auf Sightseeing. Dieses sollte erst am Ende des Urlaubs als Belohnung statt finden. Zudem verbrachten wir gefühlte Stunden mit der Organisation: das bestehende Hostel in Ushuaia per schlechtem Telefon stornieren, erfolglos neue Unterkünfte und Übernachtungsmöglichkeiten recherchieren und versuchen herauszufinden, wo man Gepäck lagern kann. Nach anstrengenden zwei Stadttagen kamen wir dann abends ohne Dach über dem Kopf in Ushuaia an, was nicht gerade ein Stimmungsheber war. Dann eine Nacht in einem lauten Dorm, möglichst schnell Essen für die Tour organisieren und packen, Taschen wanderfertig machen, die nächsten Unterkünfte und Transfers buchen - all das ging mir da schon echt auf die Nerven. Durch die Hauptsaison war es schlicht nicht möglich, spontan zu wandern. Zumindest nicht, wenn man ein bezahlbares Doppelzimmer und nicht tagelang auf den Bus warten will.

                        Und so freute ich mich von ganzem Herzen auf die erste Tour, wo wir uns endlich vom Arbeits- und Reisestress erholen können würden.

                        28.02.2015 Valdivieso Trek Tag 2
                        Beim Losgehen ist der Himmel bedeckt und es ist recht kühl. Ich bin dennoch begeistert vom Weg, bzw. von seiner Nichtexistenz. Wir können dort laufen, wo wir wollen, einfach mittendurch. Mein Landschaftsökologen-Herz hüpft vor Freude, ungestraft durch diese Moorlandschaft stapfen zu dürfen. Unser Wandeln und Wegsuchen ist von vielen Foto- (bei ihm) und Staun- (bei mir)-pausen durchzogen. Links und rechts begleiten uns hohe Bergwände und neben uns sorgen weitere Biberteiche für Entzücken.











                        Kurz vor dem Pass kommt denn auch die Sonne raus und wir präparieren uns mit Sonnenmilch gegen die stechenden Strahlen. Fast wollte ich schreiben „Höhensonne“, doch von viel Höhe kann hier kaum die Rede sein. Es ist vielmehr das Ozonloch, das die Sonne brennen lässt. Zudem ist Hochsommer, was man aber angesichts der 12° Lufttemperatur kaum glauben mag. Ich bin jetzt schon begeistert von der Paramo-Jacke, meiner neuen Anschaffung. Nur mit T-Shirt darunter schützt sie genug vor dem eisigen Wind, ohne jedoch schwitzig zu werden. Das Hochkrempeln der Ärmel und Öffnen des Reißverschlusses sorgen für genügend Belüftungsmöglichkeiten.
                        Der Anstieg zum Pass ist kurz und schmerzhaft. Im losen Geröll sind tatsächlich Spuren vorausgehender Wanderer eingegraben. Ein gutes Stück geht es senkrecht hinauf, Sven quält sich aller Anfeuerungsversuche von Äffchen zum Trotz.





                        Nach dem ersten Pass kommt ein Schneefeld und ein zweiter Pass und dann sind wir auch schon im nächsten Tal. Bequem gebettet an einem sonnigen windstillen Plätzchen genießen wir eine Mittagspause mit Süppchen und kurzen Nickerchen. Ja, an so eine Form des Wanderns könnte ich mich gewöhnen.
                        Beim weiteren Abstieg steigert sich mein Entzücken noch mehr – vor uns reiht sich ein Bibersee am anderen – türkisblau lachen sie uns in der Sonne entgegen und laden zum Baden ein. Dazwischen kleine Wasserfälle und zu hohen Staumauern angewachsene Dämme. Die Landschaft ist von Biber-Rennautobahnen durchzogen.









                        Es ist Wahnsinn, wie sehr sie die gesamte Landschaft überformt haben! Nur von den eigentlichen Bewohnern ist nichts zu sehen und alles liegt glatt und ausgestorben vor uns. Wir lustwandeln fotografierend vorwärts, teilweise sogar auf gut erkennbaren Pfaden. Wenn die Seen zu nahe an die Talwand rücken, müssen wir uns einen Weg über und unter den aufgetürmten Stämme suchen. Aber wir haben keine Eile und genießen jeden Schritt. Ich ganz besonders, da Sven schon den ganzen Tag schwächelt und hinter mir läuft. Normalerweise sehe ich ihn nur schemenhaft von hinten am Horizont und zu den Essenspausen. Diesmal kann ich sogar das eine oder andere Foto von ihm machen.







                        Wir widerstehen (leider) den Verlockungen sehr schöner bachnaher und in der Sonne liegender Zeltplätze und biegen schließlich nach links ab, um einen nahen Hang zu ersteigen. Wir hatten uns darauf geeinigt, den Abstecher zum Lago Fagnano nicht zu machen, da dieser uns einen Tag mit 25 km bescheren würde. Ohne GPS-Track und durch augenscheinlich dichteren Wald. Nene, für mich ist das hier das richtige Level an Wildnis. Die Light-Version quasi. Diese Lightversion bescherte uns nun auch noch genügend echtes Wildnis-Feeling. Als wir nämlich „am Ende der oberen der beiden sumpfigen Terrassen“ abbiegen und „einen steilen Hang in Richtung eines prominenten Felsens hinaufklettern“ sollten, der von einem großen Cairn gekennzeichnet war. So weit so gut. Links von uns zieht sich ein breiter Gürtel niedriger Bäume entlang und uns führen die Spuren eines einsamen Wanderers auf einen leicht sichtbaren Pfades, der sich jedoch bald wieder verläuft, mitten in einem Wäldchen niedriger, verknorkselter und verkohlter Bäumchen. Sven stöhnt und jammert hinter mir und ich frage mich, wie wir wohl den senkrechten Hang hochkommen sollen.





                        Mit Händen und Füßen und stetig sich in Bäumen verhakenden Rucksäcken fluchen wir uns nach oben. Auch unser GPS-Track führt dorthin, aber ich will eigentlich vermeiden, ihn zu häufig zu Rate zu ziehen. In mir ist der Ehrgeiz geweckt, den Weg anhand der Beschreibung selbst zu finden. Dem Wald entronnen, peilen wir einen markanten Felsen an, dessen Cairn sich aber als Knorkselbaum entpuppt.


                        Da hat jemand keine Lust mehr ; im Hintergrund der Lago Fagnano

                        Unser Track zieht munter weiter nach oben, aber ich kann nicht glauben, dass dies der richtige Weg ist. Könnte das da vorne nicht der Felsen sein? Ich schleppe den jammrigen Sven hinter mir her, der mich nach einer Ewigkeit darauf hinweist, dass Track und Laguna irgendwo oberhalb hinter uns liegen. Von angekündigtem Wasserfall und Biberdamm ist auch nichts zu sehen. Es ist ja auch nicht so, dass man in diesem Gelände mal eben so wohin läuft, nein, das Laufen strengt an und jeder Umweg sollte vermieden werden… Also wenden wir uns scharf nach rechts, weitere senkrechte Hänge nach oben. Ich dope Sven mit einer Runde Banana Bread. Ein paar nervige Anstiege weiter sehen wir in einem Tal ein kleines Bächlein, das in meiner Fantasie der Laguna entspringt. Ich schleppe den protestierenden Sven runter in den Talgrund und am Bach entlang. Seine Proteste, dass der Track links von uns laufe, ignoriere ich. Nach weiteren kräftezehrenden Anstiegen sehen wir gegen 20 Uhr endlich die Laguna – und zwar weit unter uns. Wären wir mal dem Track gefolgt…. Jaja, doofer Stolz.
                        Die Suche nach einem Zeltplatz dauert gerade so lange, bis sich die Sonne hinter die Berge verabschiedet. Na super, nichts mit Sonnenbaden… Wären wir mal unten im Tal am Fluss geblieben. Hinter mir brummelt der übelgelaunte Sven was von Weibern und Drinks, die er eigentlich an einer Lagune erwarten würde…
                        Wir bauen unser Zelt auf dem einzigen winzigen, halbwegs trockenen und steinchenfreien Plätzchen auf. Ich zwinge mich zu einer Abendwäsche, wohl wissend um das gute Gefühl danach. Ich erbarme mich auch, ein paar Fotos in der blauen Stunde mit Svens Kamera zu machen, da der Herr durch nichts mehr aus dem Zelt zu bewegen ist.



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                        • Libertist
                          Fuchs
                          • 11.10.2008
                          • 2064
                          • Privat


                          #13
                          AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

                          Da sind aber schon mal ein paar sehr schöne Fotos dabei, Respekt! Freue mich schon auf den Rest.
                          Regelmäßige Updates auf Facebook: Outventurous || Galerie und Weltkarte gibt's auf der Outventurous Webseite.

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                          • evernorth
                            Fuchs
                            • 22.08.2010
                            • 1835
                            • Privat


                            #14
                            AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

                            Feiner Bericht und schöne Foto - Eindrücke; ich bin gespannt, wie es weiter geht.
                            My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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                            • codenascher

                              Lebt im Forum
                              • 30.06.2009
                              • 5064
                              • Privat


                              #15
                              AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

                              Danke für die Rückmeldungen! Obwohl unsere Galerie nicht läuft, gehts hier endlich mal weiter. (hab mir extra nen Flickr Acc zugelegt

                              Noch ein paar weitere Impressionen!


                              Diese Nacht scheint es (das einzige Mal in diesem Urlaub) Minusgrade gehabt zu haben. Zumindest befindet sich Raureif auf unserem Zelt.







                              Manchmal bin ich schon ein kleiner Genießer







                              Vorbei an den ersten Biberteichen müssen wir gleich durch Lenga sowie immer wieder Moor. Meine Stiefel schwenken bereits nach kurzer Zeit an der Zwienaht die weiße Fahne… Dank des Sonnenscheins aber alles durchaus erträglich. Zur vollen Mittagssonne beginnen wir mit dem Aufstieg zum Paso Beban Este. Nachdem wir die grünen Matten verlassen wird es steil. Sehr steil. Der Untergrund besteht nur aus Schutt. Ein Schritt vor, zehn Zentimeter zurück. Zumindest gefühlt Viele Schritte mache ich nicht zwischen den kleinen Verschnaufpausen. Meine Oberschenkel brennen, mir aber egal. Während jeder kurzen Pause lasse ich den Blick schweifen und sauge die Landschaft um uns herum auf. Trotz ihrer bescheidenen Höhe sehen die Berge um uns herum unheimlich schön und wild aus! Spitze Zacken, zwischen den Gipfeln weiß von Schnee.


                              Blick zurück






                              und wieder runter



                              Biberteiche






                              kamtschatkinische Verhältnisse


                              Wenn man dem Fluss vor unserem Abzweig weiter folgt, erreicht man in einigen beschwerlichen Stunden den Lago Fagnano. – Eine Tourenalternative, die wir zu Beginn ebenfalls diskutiert hatten. Wir laufen links steil aufwärts. Verbrannte Baumleichen stellen sich uns in den Weg. Das ein oder andere Mal bleiben wir hängen. Ich kann mittlerweile nicht mehr, bin mit der Kraft komplett am Ende, trotte hinter Susi hinterher. Irgendwie hab ich mich noch nicht so recht eingelaufen bisher… Hilft aber alles nix, bis zur Laguna Azul ist es noch ein ganzes Stück… Es ist mittlerweile auch schon recht spät.

                              Die Lagune als solches, oder zumindest meine Erwartungen daran… Ich muss bei Lagune immer an Strand, Palmen, Schirmchendrinks denken… Bedenke aber die ersten Tage nicht, dass Laguna hier dann doch eine andere Bedeutung hat





                              Zum Glück hat Susi noch einen Moment Zeit zum fotografieren gehabt





                              Waschen, essen, schlafen. Zu meiner Kraftlosigkeit kommen jetzt noch Kopfschmerzen dazu! Verdammt ich hab mir doch tatsächlich nen Sonnenstich geholt. Im Schlafsack wird mir die Nacht über kalt und heiß im Wechsel.

                              Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                              meine Weltkarte

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                              • codenascher

                                Lebt im Forum
                                • 30.06.2009
                                • 5064
                                • Privat


                                #16
                                AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

                                29.01.2015 Laguna Azul – Valle Carbajal


                                Zum Glück bin ich heute Morgen soweit wieder fit. Ich werde definitiv den Rest der Tour verstärkt auf meinen Kopf in der Sonne Acht geben müssen
                                Nach dem üblichen Morgenprocedere sind wir um elf in der Spur und laufen los. Über eine kleine Ridge laufen wir in Richtung Paso Mariposa, linker Hand vorbei an der Laguna Azul Superior. Ihr blau ist schon bedeutend stärker (und somit natürlich auch noch schöner) als das der anderen beiden Seen hier oben.


                                blaue Lagune


                                Blick zurück

                                Der Aufstieg zum Pass erweist sich als sehr einfach. Wir folgen einfach dem Tal hinauf. Der Untergrund besteht aus größeren Steinen und ist fester, als der Aufstieg zum Paso Beban.
                                Anders als erwartet, weht auch oben am Paso Mariposa nur ein leichtes Lüftchen. Eigentlich ist er für seine starken Winde bekannt. Erstmalig fragen wir uns, wann wir denn die berühmt berüchtigten patagonischen Winde erstmalig zu spüren bekommen!?

                                Abermals genießen wir die Aussicht, diesmal vor allem nach vorne. Die Laguna Capulla zu unseren Füßen schaut schon eher nach einer Lagune nach meinem Geschmack aus. Zumindest scheint sie nicht ganz so karg.
                                Runter geht es dann sehr steil, anfänglich gar in Serpentinen über eine Schutthalde. Unten angekommen umrunden wir besagte Laguna linksseitig und steigen direkt wieder auf. Die morgendlichen Wolken haben sich bereits verzogen um der vollen Mittagssonne Platz zu schaffen!


                                und wieder vorwärts


                                und wieder zurück


                                Die Laguna Capulla


                                Der irre Ausblick Richtung Lago Fagnano

                                Dank eines kleinen Irrtums stehen wir auf einem geilen Ausblick. Vorwärts blicken wir einen steilen Abgrund herunter. Hmmm, keine Chance – hier müssen wir umdrehen und das kurze aber dafür sehr steile Stück zurück laufen. Den Cairn, der uns den richtigen Weg weist, sehen wir erst jetzt beim zweiten Anlauf. Wir laufen um „unseren Ausguck“ herum und machen erst einmal eine ausgedehnte Mittagspause mit direktem Blick auf einen kleinen Gletscher und drei der fünf Lagunen vor dem Paso Valdivieso – auch Paso de la Cinco Lagunas genannt


                                Mittagspause

                                Nach dem Sonnenbad geht es weiter. Der Paso Valdivieso ist schnell erreicht, da er sich auf gleicher Höhe mit den anderen Lagunen befindet. Die letzte Lagune, die Laguna Paso Valdivieso umrunden wir wieder linksseitig. Anschließend geht es für den Rest des Tages nur noch abwärts!



                                Wir wechseln drei oder viermal die Bachseite, laufen querfeldein, mal durch mehr, mal durch weniger Matsch und erreichen ungefähr das offizielle 3. Etappenende der LP Wegbeschreibung. Direkt am Fluss gelegen, ebenerdig, Feuerstelle nebst Brennholz. Wir werfen alle Pläne für die nächsten Tage über den Haufen und bauen hier unser Zelt auf! 16:00 endlich mal ne vernünftige Feierabendzeit. Waschen und chillen in der Sonne ist doch schon was Schönes. Endlich haben wir auch einmal wohlverdient Zeit zum Reisebericht schreiben und um zu lesen.


                                Abendstimmung

                                Ursprünglich wollten wir direkt im Anschluss an unseren Trek hier noch die Laguna Esmeralda dranhängen. Dann hätten wir allerdings unser gestriges Pensum heute beibehalten oder gar noch steigern müssen… Nee nee, lieber entspannt die Runde zu Ende bringen und dann noch was entspanntes von Ushuaia aus unternehmen

                                11,8km 576hm

                                Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                                meine Weltkarte

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                                • berniehh
                                  Alter Hase
                                  • 31.01.2011
                                  • 2501
                                  • Privat


                                  #17
                                  AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

                                  Bericht und Fotos gefallen mir! Eine super Gegend ist das
                                  www.trekking.magix.net

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                                  • peter-hoehle
                                    Lebt im Forum
                                    • 18.01.2008
                                    • 5175
                                    • Privat


                                    #18
                                    AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

                                    Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                                    ...Eine super Gegend ist das...
                                    Dem kann ich nur zustimmen.
                                    Solche Landschaften machen süchtig.
                                    Bin schon auf die Fortsetzung gespannt.

                                    Gruß Peter
                                    Wir reis(t)en um die Welt, und verleb(t)en unser Geld.
                                    Wer sich auf Patagonien einlässt, muss mit Allem rechnen, auch mit dem Schönsten.

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                                    • Abenteuerland50
                                      Gesperrt
                                      Anfänger im Forum
                                      • 09.04.2015
                                      • 24
                                      • Privat


                                      #19
                                      AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

                                      Tolle Bilder. Sieht nur etwas kalt aus.

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                                      • Schmetterling

                                        Erfahren
                                        • 18.10.2009
                                        • 189
                                        • Privat


                                        #20
                                        AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

                                        30.01.2015 Valle Carbajal - irgendwo im Olivia-Tal

                                        Wir haben noch entspannte zwei Tagesetappen bis zum Ziel und so genießen wir diesen perfekten Zeltplatz noch ausgiebig vor dem Aufbruch. Bis zum späten Vormittag liegen wir lesend vor dem Zelt und können uns kaum losreißen von diesem idyllischen Fleckchen Erde. Ich bin immer noch ganz fasziniert von den Sträuchern, die eine fast japanische Form haben. Zugegebenermaßen hat die grandiose Aussicht jedoch einen starken Konkurrenten: ich liege mit dem letzten Harry Potter Band in den letzten Zügen- noch 100 Seiten zu lesen. Sven muss mir fast den ebook-Reader aus den Händen reißen und widerwillig tauche ich von der virtuellen Traumwelt auf und in die patagonische Traumwelt wieder hinein. Die Sonne brennt seit den frühen Morgenstunden schon wieder erbarmungslos und wir stellen mal wieder fest, welch ein unverschämtes Glück wir mit dem Wetter haben.



                                        Wir steigen den letzten Rest hinab ins Olivia-Tal. Im Vorfeld hatten wir noch eine Trek zu einer 5-7 Tagestour gefunden, die hier heraus gekommen wäre. Ich bin froh, dass wir uns für diese Weichei-Variante entschieden haben (ich sage nur: 4000 Höhenmeter, heavy bushwacking an mehreren Tagen…). Im Tal erwarten uns zunächst wieder ausgedehnte Biberlabyrinthe und wir müssen uns unseren Weg wieder über Baumstämme und Dämme suchen. Diesmal werden wir teilweise von Pferdespuren geleitet, die wir erstaunlicherweise inmitten dieses Gestrüpps vorfinden. Ob hier wohl geführte Touren entlang gehen? Oder waren es frei grasende Tiere?







                                        Zu Svens Entzücken entdecken wir einen Raubvogel auf einem der Äste, der gnädigerweise tatsächlich wartet, bis er sein Objektiv gewechselt und ein paar Fotos gemacht hat. Ich genieße den Anblick durch das Fernglas und bin tatsächlich froh, einfach nur schauen zu können, anstatt mich auf Bildausschnitt und die richtige Schärfe konzentrieren zu können. Dem Biberlabyrinth schließt sich ein fantastischer Südbuchenurwald an. Er besteht aus Bäumen aller Altersklassen und umgefallenen Stämmen in allen Stadien des Zerfalls. Ganz buchenwaldtypisch ist er unten sehr licht, so dass wir einfach hindurchwandeln kann. Für mich ist dies wieder ein absoluter Traumpfad, denn solche Urwälder sucht man in Europa vergebens.





                                        Überhaupt ist der ganze Weg heute perfekt – teils wandeln wir auf gut sichtbaren Pfaden durch den Buchenhain, teils sorgen Biberlabyrinthe für Abwechslung. Dies sind quasi Abenteuerspielplätze für große Kinder. Das alles ist garniert von ausdauerndem Sonnenschein, zudem sind weder Mücken, noch andere Stechtiere zu sehen. Heute können wir auch regelmäßig von Bibern angenagte Bäume bewundern.









                                        Gegen Ende des Tages durchqueren wir immer augedehntere Moorflächen,ein weiteres persönliches Highlight für mich. An der Universität liefen einige Forschungsprojekte über die feuerländischen Moore und das hiesige Torfmoss (Sphagnum magellanicum). Damals war ich neidisch auf die schönen Fotos der Kommilitonen, heute darf ich hier selbst hindurch stapfen, zur Abwechslung mal auf einem gut sichtbaren Pfad. Die Moorflächen sind zum Glück sehr trocken, so dass uns nasse Füße erspart bleiben. Auch sämtliche Tümpel sind stark bis ganz ausgetrocknet. Hier scheint es in den letzten Wochen kaum geregnet zu haben. Wir wechseln nun sogar in kurze Hosen! Unser Tagespensum gibt uns vier von den Bergen kommende Flüsse vor, die wir überqueren sollen. Vor dem letzten Fluss sichten wir in der Ferne einen weiteren Raubvogel. Da es noch früh am Nachmittag ist, begeben wir uns auf ausführliche Foto- und Fernglasjagd nach den Tieren. Unten watschelt eine Gänsefamilie vorbei.











                                        Nach dem Durchwaten des vierten Seitenarm dürfen wir einen Zeltplatz suchen, den wir auf einer Sandbank auch finden. Vor uns fließt der mächtige … Nach dem raschen Aufbau des Zeltes versinke ich erneut in die Harry Potter-Welt, während Sven sich um Feuerholz kümmert. Bisher waren wir zu träge, um abends noch ein Feuer zu schüren, aber hier auf der Kiesbank haben wir ideale Bedingungen. Knacktrockenes Holz gibt es dank der Biber auch genug. Das Holz ist so trocken, dass ein kurzes Anstupsen mit dem Streichholz genügt, um den gesamten Stapel in hohe Flammen aufgehen zu lassen. Das finde ich schon etwas erschreckend, macht auch die große Waldbrandgefahr deutlich.
                                        So lassen wir dann mit den letzten Schlucken Fernet Branca (ein widerliches Zeug!) den vorerst letzten Abend in der Wildnis ausklingen.

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                                        • codenascher

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                                          • 30.06.2009
                                          • 5064
                                          • Privat


                                          #21
                                          AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

                                          Und schon mal ein kleiner Bildernachschlag:



                                          Susi bei ihrer Lieblingsbeschäftigung




                                          Traumhaft schöne Wälder




                                          Nuja, ganz trocken ist es nicht




                                          Ein kleiner Pilz auf einem Ast


                                          Wenn wir nicht nach Chile müssten, wär der sofort als Rucksackschmuck mitgekommen




                                          vorn links sieht man einen kleinen Stecken, der den Pfad markiert




                                          10,7km 73hm
                                          Zuletzt geändert von codenascher; 20.04.2015, 13:53.

                                          Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                                          meine Weltkarte

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                                          • peter-hoehle
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                                            • 18.01.2008
                                            • 5175
                                            • Privat


                                            #22
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                                            Die Bilder sind sehr schön. Da werden Erinnerungen wach.
                                            Das folgende Bild von euch finde ich absolute Klasse, da es diese Landschaft perfekt wiederspiegelt.
                                            https://www.flickr.com/photos/123540323@N05/17171269546/
                                            Nochmals danke für diesen kurzweiligen Reisebericht.

                                            Gruß Peter
                                            Wir reis(t)en um die Welt, und verleb(t)en unser Geld.
                                            Wer sich auf Patagonien einlässt, muss mit Allem rechnen, auch mit dem Schönsten.

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                                            • codenascher

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                                              • 30.06.2009
                                              • 5064
                                              • Privat


                                              #23
                                              AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

                                              31.01.2015 finale Etappe des Sierra Valdivieso Circuits

                                              Eine verspannte Nacht später. Mein Rücken und mein Brustbein schmerzen wie die Hölle… Ich verstehe echt nicht, was denn mit mir los ist auf dieser Tour. Erst am Anfang, nu am Ende der Tour...

                                              Erstmalig nach nunmehr fünf Tagen am „Ende der Welt“ regnet es! Was haben wir doch bisher für ein Glück gehabt. Als wir final aufbrechen ist der Regen aber schon wieder Geschichte. Bis auf zwei kleine Huschen kümmert uns der Regen heute nicht weiter.





                                              Heute geht es bis zur finalen Flussquerung über den Rio Olivia durch Moor. Nur Moor. Hier ist es bedeutend feuchter als die letzten Tage. Das Moor wird immer wieder von kleinen Tümpeln und Biberteichen unterbrochen. Der Untergrund zehrt und ist anstrengend zu laufen.
                                              Schmatz, Schmatz, Schmatz. Beinahe jeder Schritt wird von diesem Geräusch begleitet. Erst schmatzend, dann saugend im Wechsel! Das Moos schmiegt sich wie eine zweite Haut um die Stiefel. Der Großteil unserer Schritte endet mindestens spanntief im Wasser. Zwei große Biberpools müssen umständlich im großen Bogen umgangen werden…







                                              Nach dem See kurz vor dem Ende stehen wir vor dem Rio Olivia… Und hier erinnern wir uns an den Hinweis aus dem Refugio Bonete datiert auf den 15.12. Dieser zeigt eine alternative Route links um den See, erneut Richtung Refugio Bonete hinauf und die selbst Strecke vom ersten Tag zurück. Der verdammte Fluss scheint tief und schnell fließend… Wir marschieren so gut es geht am Flussufer entlang, durch Dornengestrüpp. Doch keine flache Furt ist hier zu sehen. Verdammt! Müssen wir etwa an dieser Stelle zurück?

                                              Nee, Buxen aus und durch. Der sonst knietiefe Fluss reicht mir bis zur Hüfte – vier Schritte später bin ich allerdings auch schon an der tiefsten Stelle vorbei und die Strömung lässt mich ebenfalls vorbei. Läuft! Ich hole Susis und meinen Rucksack, während sie sich ebenfalls an die Furt macht.


                                              Unsere Furt



                                              Im Sonnenschein lassen wir uns trocknen, eh wir dem perfekt ausgelatschten Pfad zurück in Richtung Straße folgen. Hier sitzen viele Adler auf den Bäumen. Teilweise drei, vier auf einem Baum. Sie folgen und beäugen uns. Links in einem Biberteich sitzen vier Kormorane in einem Nest. Der Auslöser läuft auf Hochtouren – ganz wie meine Freude!













                                              Der Pfad wechselt in eine Dirtroad. Das Ende des ersten Treks naht! Vorbei an dem Gelände einer Torfabbaufirma erreichen wir die Straße (nach rund anderthalb Stunden). Hier warten wir noch knappe 10 Minuten, bis uns ein freundlicher Argentinier bis nach Ushuaia mitnimmt! :woohoo:


                                              Ein letzter Blick in Richtung Wildnis

                                              In Ushuaia angekommen laufen wir als erstes zu unserer Empanada Bude, welche leider geschlossen hat… Hungäääää. Es ist bereits sechs, beste Abendbrotzeit… Schnell zum Hostel El Machilero unsere Taschen holen und mit dem Taxi zu unserer Unterkunft für die nächsten zwei Nächte, der Casa de Alba.

                                              Die Besitzerin der Casa de Alba erinnert mich optisch total an die liebreizende Dolores Umbridge von Harry Potter. Sie ist allerdings freundlicher, wobei ihr meine Frage, das Zelt in ihrem Garten zum Trocknen aufzubauen nicht wirklich gefällt… Duschen, das trockene Zelt wieder einräumen und dann laufen wir endlich zu unserem verdienten Mittag – und Abendessen! Wir landen wieder beim Türken. Das Steak, diesmal in rocho bestellt, ist ganz nach meinem Geschmack! Was für ein Ausklang Hier lassen wir die letzen Tage Revue passieren. Gemeinsames Fazit: Sehr geil!!!!
                                              Zuletzt geändert von codenascher; 20.04.2015, 15:09.

                                              Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                                              meine Weltkarte

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                                                • 11.07.2008
                                                • 1744
                                                • Privat


                                                #24
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                                                Hey Ihr beiden,

                                                die Runde scheint echt schön zu sein, Glückwunsch! Habe davon bisher nicht einmal gehört.

                                                Zitat von codenascher Beitrag anzeigen
                                                Direkt am Flughafen organisiert uns die Touriinfo noch eine Bleibe in einem Sechserdorm. Für 80 Pesos fahren wir zum Refugio Marchilero. Wahrlich ein Dreckshostel. Das keimigste, in dem ich bisher in meinem Leben untergekommen bin.
                                                Du meinst wohl das Refugio del mochilero? Und 180 Pesos? Für argentinische Verhältnisse ist es nicht schlecht und die Dormitorios sind nicht dreckiger als woanders - zumindest bei unserem Besuch Anfang März. Und die Eigentümerin, die auch zeitweise an der Rezeption stand, sehr (!) nett und hilfsbereit; außerdem punktet die Lage. Wir hatten davor woanders reserviert gehabt, aber (nicht ohne Grund) unser Geld abgeholt und hierher gewechselt.

                                                Die Erfahrungen mit dem Diebstahl musste ich leider auch machen. Während ich auf einem Campingplatz in El Calafate einem gestürzten Kind erste Hilfe leistete und das Handy ohne Aufsicht aufladen ließ, wurde es gestohlen. Und die Cam ging von alleine kaputt

                                                So, jetzt darf ich mein chilenisches Jetlag ausschlafen - lese aber gern weiter mit
                                                Reiseberichte

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                                                  • 18.10.2009
                                                  • 189
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                                                  #25
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                                                  @ Nita: Im nachhinein betrachtet, war das Hostel tatsächlich nicht so schlecht. Ich glaube, wir waren einfach frustriert, gestresst und übermüdet. Wir kamen spät an, mussten noch Essen für die Tour kaufen, uns orientieren und alle Sachen umpacken. Das war in den kleinen, gut befüllten Räumchen etwas umständlich und da wir beide obere Betten hatten, fielen die auch schonmal weg. Die halbe nacht wurde dann eine Party veranstaltet, gegen die keine Ohropax ankamen. Insgesamt also kein schöner entspannter Start.


                                                  Nachdem hier jetzt alles futsch gegangen ist, muss ich die verlorenen Tage wohl nochmal beschreiben. Ich fange mal an, die etwas beschönigende Schilderung des letzten Tages etwas ins rechte Licht zu rücken.
                                                  Nach dem, dem Regen geschuldeten, späten Aufbruch verlässt uns der Wald und macht einer ausgedehnten Sumpfebene Platz. Diese sollen wir laut Guide auf einer Landzunge durchqueren.





                                                  Wir können aber keine Landzunge entdecken, unser Trek geht einfach mitten durch und wir peilen erstmal den linken Talrand an, bevor wir uns dann auch fürs Mittendurch entscheiden. Endlich mal Schmodder und Sumpf! Ich finde es zunächst etwas unheimlich, und warte darauf, dass wir doch noch als Moorleichen enden. Aber es kommen keine tiefen Löcher und so langsam genieße ich das hervorragende Bauch-Beine-Po-Workout. Zum Glück führten die Tümpel kaum Wasser und waren gut zu durchqueren. Nur einer nicht, der entpuppte sich als langgestreckter See. Also nach rechts zum Trek, der allerdings mitten ins Wasser führt. Mühsam staksen wir entlang des Wasserkörpers, bis wir endlich eine schmale Stelle finden. Die Rucksäcke dürfen fliegen, ich lande natürlich trotz Anlauf mitten im Matsch.


                                                  Rucksackweitwurf

                                                  Zum Abschluss noch etwas Biberlabyrinth und dann queren wir auch die Landzunge die von rechts mitsamt einem netten Wegchen kommt. Gemein. Aber auch wir haben nun einen netten Weg am Seeufer entlang, allerdings kann ich den kaum noch richtig genießen, da ich an die Flussüberquerung denken muss. Laut Beschreibung soll er bei Regen schweirir sein und Regen hatten wir ja wohl nicht. Ich muss bei der Hitze an Kamtschatka denken, wo uns die starke Gletscherschmelze einen Strich durch die Rehcnung gemacht hat. Und tatsächlich stehen wir plötzlich vor einem mächtig tiefem Fluss, bei dessen Anblick mir erstmal das Herz in die Hose rutscht. Müssen wir jetzt etwa außenrum (das würde einige sehr viele mühsame Stunden im Sumpf bedeuten)!? Zum Glück machen wir eine Stelle aus, an der es machbar scheint. Sven stürzt sich mutig in die Fluten und tatsächlich - es gelingt! Es ist sogar echt angenehm bei den Temperaturen und der perfekte Abschluss einer fantastischen Tour!

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                                                    • 18.10.2009
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                                                    #26
                                                    AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

                                                    Intermezzo in Ushuaia und Punta Arenas

                                                    Wir verbringen unseren freien Tag in Ushuaia mit ein wenig Touristenprogramm. Leider sind die Geschäfte sonntags tatsächlich geschlossen, so gibt es in der Hauptstraße wenig Beobachtungsmaterial. Stattdessen landen wir im Yaghan-Museum, das uns beiden sehr gut gefallen hat. Am beeindruckendsten finde ich die Tatsache, dass die Ureinwohner Feuerlands ohne Kleidung oder feste Häuser jahrtausendelang überlebten. Wärme spendeten nur die durchgehend (auch auf den Kanus) brennenden Feuern. Bei diesen rauhen Bedingungen ist das schwer vorstellbar. Umso tragischer, dass sie mit der Ankunft der Kolonialisten innerhalb kurzer Zeit vollständig ausgerottet wurden.
                                                    Den Nachmittag verbringen wir mit Diskussionen darüber, ob wir nun eine Bootsfahrt auf dem Beagle-Kanal machen sollen oder nicht. Die Preise sind happig, aber kurz vor knapp siegt dann doch das „Wenn wir schonmal hier sind“-Gefühl. Wir suchen uns einen der teureren Anbieter aus, der aber ein kleines Boot hat (anstelle der riesigen Katamarane) und einen kleinen Rundgang auf einer Insel beinhaltet. So verbringen wir die kommenden Stunden auf dem Beagle-Kanal mit Seelöwen und Kormoranen und einem kurzen Besuch auf einer kleinen Insel, alles untermalt von chilliger Reggea-Musik unseres coolen Kapitäns. Auf der rasanten Rückfahrt legen wir plötzlich quasi eine Vollbremsung hin – Wal gesichtet! Wir stürmen ans kalte Deck und gucken uns fast die Augen aus dem Kopf, um den grauen Buckel innerhalb des grauen Meeres zu entdecken. Vorsichtig fahren wir weiter und tatsächlich – vor uns pustet ein Wal! Wir folgen ihm eine ganze Weile, bis auch alle anderen Ausflugsboote mitbekommen, was Sache ist und heranströmen. Zusammen mit fünf Katamaranen nehmen wir die Verfolgung auf. Der Wal macht uns zuliebe sogar einen Hüpfer. Zurück an Land sind wir so euphorisch dass wir uns eine fürstliche Portion King Crabs für einen fürstlichen Preis genehmigen (aber da wir nun schonmal hier sind…).
                                                    Der nächste Tag geht wohl als langweiligster Tag meines Lebens in die Annalen ein: 13 Stunden Busfahrt durch die Pampa. Normalerweise freue ich mich auf lange Busfahrten und lasse mich gerne, untermalt von landestypischer Musik, durch Landschaften, Dörfer und Städte kutschieren. Dieses Mal erschöpft sich der Ausblick jedoch auf: links Schafszaun, rechts Schafszaun, dahinter endlos weites und verdorrtes hügeliges Grasland. Zu Beginn finde ich den Anblick noch irgendwie meditativ und entspannend, nachdem sich aber auch nach dem fünften Nickerchen nichtmal die kleinste Änderung abzeichnet, versetze ich meinen Kopf in den Dämmerzustand. Die Fahrt wird lediglich von einer Stadt, einer Grenzstation und einer Überfahrt über die Magellanstraße unterbrochen. Den kurzen Aufenthalt in der Stadt nutzten wir dazu, mit dicken Backen unsere Lebensmittel zu vernichten, was uns einen reibungslosen Grenzübergang sichert. Beim Übersetzen über die Magellanstraße sind wir dann schon so abgestumpft, dass wir uns lediglich über die nicht staubigen und nicht schwankenden sanitären Anlagen freuen. Den Rest der Fahrt verbringen wir im Halbschlaf.
                                                    Als wir gegen Abend endlich ankommen, heißt es: Touri-Info suchen, Abfahrtszeiten zur nächsten Station (Puerto Natales) sowie zur nächsten Wanderung rausbekommen, Touriprogramm checken, Supermarkt finden und zum Hostel latschen, das aus Spargründen relativ weit außerhalb liegt. Am nächsten Tag finden wir heraus, dass es nicht sicher ist, ob der Bus zum Ausgangsort unseres nächsten Treks auch fährt (wir wollten eigentlich den Cabo Froward-Trek machen). Auch die Rückfahrt ist nicht sicher und unsere Überschlagsrechnung ergibt zu wenig Puffertage für große Experimente. Also schnappen wir uns kurzerhand sämtliche Unterlagen und planen den restlichen Urlaub neu. Einige Stunden später haben wir den Küstentrek durch den Torres del Paine ersetzt, was uns nicht leicht fällt. Statt Einsamkeit werden uns nun dort die Menschenmassen erwarten, aber hoffentlich auch landschaftliche Highlights.
                                                    Den restlichen Tag verbringen wir mit einer Pinguin-Tour auf die Isla Magdalena (für mich ein absolutes Highlight des Urlaubs!) und unserer neuen Lieblingsbeschäftigung: organisieren. Wir machen die Bustickets klar, recherchieren Abfahrtszeiten in den TdP, buchen Hostels, organisieren eine Tour in den Pali Aike Nationalpark, kaufen Essen für die nächste Tour ein, waschen Wäsche und verstauen nachts irgendwie unsere tausend Dinge wieder in den Rucksäcken. Gerne hätte ich mir Punta Arenas angeschaut, die Seele baumeln lassen und einen Blick auf den Friedhof geworfen. Dazu ist aber keine Zeit und das nervt mich gewaltig. Ich fühle mich wie ein wandelndes Reisebüro, nicht wie im Urlaub. Die beiden noch bevorstehenden Treks lassen sich jedoch nicht noch weiter verkürzen und auf die Pinguine will ich nun auch nicht verzichten (da wir nun schonmal hier sind…).
                                                    Etwas ausgepowert finden wir uns nach einem Ausflug in den Pali Aike-Park und einer nächtlichen Packaktion morgens am Bus nach Puerto Natales ein. Dort angekommen haben wir ein paar Stunden Aufenthalt, in denen wir ein Hostel finden, unsere Sachen unterstellen, die TdP-Tour nochmal neu planen, Gaskartuschen kaufen und was essen. Gegen 17 Uhr werden wir mit der Masse am Parkeingang ausgespuckt, registrieren uns und laufen im Abendlicht zum ersten Zeltplatz. Wir wollen das O in 6,5 Tagen zu laufen (eigentlich sind 10 angegeben) und müssen uns etwas sputen. Wir sind ja nicht zum Vergnügen hier

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                                                      • 30.06.2009
                                                      • 5064
                                                      • Privat


                                                      #27
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                                                      Vielleicht lenken die hier ja ein wenig von der Namibia Diskussion ab


                                                      03.02.2015 Isla Magdalena


                                                      Nach dem Frühstück geht es wieder ins Zentrum. Hier verschaffen wir uns einen Überblick über die Touranbieter für die geplante Pinguintour und den Trip in den Pali Aike Nationalpark. Zur Isla Magdalena werden wir mit Navimaq fahren. Kostenpunkt 30000$ pP.

                                                      Zum Pali Aike fahre man nur ab drei Teilnehmern für 35000$ oder alternativ privat für 100000$ also rund 140€ für zwei. Wir hinterlassen unseren Kontakt und hoffen, dass vielleicht ein weiterer interessierter sich hier einfindet.
                                                      Anschließend schlendern wir über den kleinen Tourimarkt am Magelannes Denkmal, kaufen Alpacca Pullover und Souvenirs für dahoam.

                                                      Zurück im Hostel gabeln wir Daniel aus Frankfurt auf. Er will sich gerade ein Taxi rufen lassen um zum Hafen zu gelangen. Wir bieten ihm eine Mitfahrt an und verbringen gleich noch die Zeit mit ihm während der gesamten Pinguintour und des folgenden Abends. Die Fähre fährt knapp über zwei Stunden one-way. Die Sonne scheint!

                                                      Vor Erreichen der Insel erblicken wir bereits die ersten Pinguine, die in gewohnt eleganter Manier pfeilschnell durchs Wasser schießen und beim „landen“ an Land sich regelrecht aus dem Wasser katapultieren, kurz ausschütteln und dann ein Stück den Strand hinauf laufen.

                                                      Diese Kolonie wartet mit rund 10000 Tieren auf. Wenn sie auf dem Nachmittag von der Jagd wiederkommen um sich um ihre Jungen zu kümmern sind sie vollkommen ausgepowert und recken ihre Hälse gen Himmel. Ein Tele ist nicht wirklich von Nöten, da die Pinguine fix und alle wie sie aus dem Wasser kommen auch gerne mal mitten auf dem Weg stehen bleiben. Hier und da liegen tote Möwen an Land. Der Auslöser läuft auf Hochtouren!


                                                      Blick von der Fähre Richtung Insel






                                                      Wenn das mal keine Genießer sind


                                                      Der auch




                                                      "Mumbles, Happy Feet"


                                                      Soooooooooooooooooo unglaublich süß!!!


                                                      Und ich dachte immer, die stellen sich nur aneinander






                                                      Zurück auf der Fähre sieht man den ein oder anderen Möwenschiss auf den Schultern der circa 200 meist glücklich schauenden Touris. Auch für uns ist dieser Ausflug ein voller Erfolg und gerade für Susi der tollste Tag der gesamten Tour
                                                      Zurück in Richtung Hostel geht es mit einem der zahlreichen Sammeltaxis die hier bereits beim Anlegen auf Fahrgäste warten. Das Taxifahren in Chile ist noch günstiger und anscheinend noch alltäglicher als in Argentinien.

                                                      Im Hostel gibt es den Rest Pasta vom Vortag und ein paar Bierchen mit Daniel Einen weiteren Pali Aike Mitstreiter kann ich leider nicht im Hostel finden und bei „Laguna Azul“, dem Touranbieter für den Pali Aike hat sich auch niemand gemeldet. Also wirds dann morgen auf ne private Tour hinaus laufen.

                                                      Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                                                      meine Weltkarte

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                                                      • codenascher

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                                                        • 30.06.2009
                                                        • 5064
                                                        • Privat


                                                        #28
                                                        AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

                                                        04.02.2015 Tagestour Pali Aike Nationalpark

                                                        Wir finden uns um neun bei „Laguna Azul“ ein. Man bittet uns noch um eine halbe Stunde bis der Fahrer für uns da ist. Im Preis von 100000$ ist wirklich nur der Transport enthalten. Der vorgeschlagene Guide (oder vermutlich ein Fahrer der guiden würde) würde noch einmal mit 20000$ zu Buche schlagen.

                                                        Die halbe Stunde Wartezeit verbringen wir in der Sonne. Pünktlich um halb zehn laufen wir dann beinahe einmal um den Magelannes um unser Fahrzeug zu finden, welches dann noch betankt werden muss… tolle Organisation Aber eben die einzige die Tagestouren anbietet… Im Nachhinein fragen wir uns, weshalb wir nicht einfach am Vortag an den zahlreichen Taxiständen gefragt haben, ob es nicht auch möglich gewesen wäre, mit nem regulären Taxi die Tagestour zu machen... Bei den hiesigen Taxipreisen wäre es sicherlich ein leichtes gewesen, jemanden für unsere Tour zu gewinnen. Allerdings fällt die Kommunikation doch erstaunlich schwer

                                                        Nach 2,5h Fahrt erreichen wir das CONAF Gebäude am Parkeingang, entrichten unsere 1000$ Eintritt pP und fahren ein Stück weiter in den Park hinein. Im Eintrittspreis enthalten ist eine kleine Infobroschüre nebst Übersichtsplan der locker ausreicht, da man die markierten und geräumten Wege eh nicht verlassen soll.

                                                        Es ist unglaublich heiß heute. Im Supermarkt hatten wir uns gestern noch wohlwissend ne 50er Sonnencreme gekauft.

                                                        Wir vereinbaren mit unserem Fahrer, dass wir in rund drei Stunden zurück sein werden. Die wenigen Wege im Park sind komplett geräumt. Links und rechts davon schwarzes Lavagestein, wenige blühende Pflanzen, trockenes Gras und viele Guanakos! In der Ferne sehen wir mal wieder einen Adler sitzen.










                                                        Der Eingang in den Crater Morada del Diablo








                                                        Gekko, Eidechse?

                                                        Der Weg zweigt nach gut zehn Minuten ab. Geradeaus, wie bekannt zum Crater Morada del Diablo, nach rechts noch nicht markiert irgend woanders hin, was noch nicht einmal in der CONAF Broschüre vermerkt ist. Ich vermute einen Rundkurs vom Pozos del Diablo.

                                                        Das Gestein ist mit vielen gelben und grünen Flechten bewachsen. Immer wieder scheuchen wir kleine Eidechsen beim Sonnenbad auf. Vor Erreichen des Morada del Diablo wird das Gelände etwas anspruchsvoller, der Weg nicht mehr geräumt. Die Meterhohen Lavatürme um uns herum leuchten in den verschiedensten grau, -schwarz – und brauntönen! Obwohl doch recht eintönig ziemlich geil

                                                        Im Krater genießen wir die Aussicht von einem kleinen abgesperrten Bereich aus. Im locker 50m tiefen Krater hört man nicht einmal den Wind – absolute Totenstille – faszinierend.




                                                        Hier sieht man den geräumten Weg


                                                        Knappe 2km später erreichen wir den Pozos del Diablo, einem noch größeren und älteren Krater, welcher sich vor 1000000 Jahren geöffnet hat. Letztmaliger Ausbruch vor 16000 Jahren. Der Pozos del Diablo ist noch gewaltiger als der Morada del Diablo. Im Innern der Caldera sind Pfade zu erkennen. Ob von Guanakos oder Menschen vermögen wir nicht zu unterscheiden…

                                                        Wieder zurück auf dem Weg auf dem wir gekommen sind, folgen wir nach kurzer Diskussion dem Schild „Salida“. Susi hofft, dass wir nicht am Parkeingang rauskommen. Ich dagegen bin mir ziemlich sicher, dass dieser Weg zurück zu dem angesprochenen Abzweig führt und somit einen Rundkurs schließt. Der Pfad kommt wie erhofft am Parkplatz an. Man spart Zeit, dafür verläuft er etwas unspektakulärer am Rande der Lavabrocken an einem Zaun, anstelle mitten durch entlang. Von einer Anhöhe kann man noch einmal das gesamte Areal überblicken. In Richtung argentinischer Grenze scheinen noch einige weitere große Krater am Horizont zu stehen. Sicherlich werden diese nur äußerst selten von Touris besucht werden. Ein sehr trockener Abenteuerspielplatz


                                                        Die Weite des NP


                                                        Zurück am Auto fahren wir ein kurzes Stück zur Cueva Pali Aike, einer halboffenen Caldera in der sich eben genannte Höhle befindet. Diese wurde von einem paläoindischem Volk von Jägern und Sammlern, den Vorfahren der Aonikenk bewohnt und zählt zu den frühsten nachgewiesen menschlichen Lebensräumen in ganz Amerika. Ein paar Infotafeln, leider nur auf Spanisch stehen hier ebenfalls.

                                                        Zwei Guanakos kommen wir so nah, das ich von Tele auf Normalbrennweite wechseln kann! Sehr geil.







                                                        Ich sack hier noch eben den Geocache ein und schon sind wir wieder zurück im Auto. Letzte Station des Ausflugs: die Laguna Ana. Eine große karge Salzwasserlagune in der Haufenweise Flamingos stehen sollen. Im Hitzeflimmern können wir in der Mitte des Sees sogar zwei (!!!) ausmachen. Hmmm, und anders als meine bisherigen „Laguna Enttäuschungen“ kann ich dieser nunmehr ein wenig Schönheit abgewinnen.






                                                        Traumhaft

                                                        Zurück geht es dann wieder auf gleichem Wege nach Punta Arenas. Ich verpenne die Fahrt, da die Landschaft ähnlich (un)spektakulär wie schon auf der Hinreise von Ushuaia nach Punta Arenas ist. Den Geocache am Wrack der „Amadeo“ finde ich leider nicht. Die „Amadeo“ ist 1936 hier gestrandet und rostet seitdem vor sich her. Viel ist nicht mehr übrig von dem Schiff.

                                                        Ich fand den Pali Aike Nationalpark sehr schön. Allerdings kann er sich vermutlich mit vielen anderen Vulkanlandschaften der Welt nicht messen. (Ich kenne bisher nur den Klujevskoj NP auf Kamtschatka, und der VIIIIEL größer und spektakulärer ) Die Krater sind nicht wirklich hoch, die Caldera entsprechend nicht so tief. Aber dafür hat man den Park beinahe ganz für sich alleine! Was für ein Gegensatz zu den restlichen „Highlights“ unserer Tour. Was natürlich der schlechten Erreichbarkeit und den damit einhergehenden Kosten zu Lasten gelegt werden kann. Der CONAF Mitarbeiter dürfte auf jeden Fall ne recht ruhige Kugel schieben

                                                        In Punta Arenas besteht der Hauptteil des Abends wie so oft aus Einkaufen und anschließendem packen. Wir kaufen gleich das gesamte Essen für die geplanten sechs Tage Torres del Paine ein, damit wir in Puerto Natales nicht noch einmal los müssen…
                                                        Nach dem Essen sitzen wir noch ein paar Stunden mit Ingrid und Torsten zusammen, einem schwedischen Pärchen, mit dem wir schon am Vorabend zusammen saßen. Daniel ist bereits nach Puerto Natales aufgebrochen.

                                                        Zuletzt geändert von codenascher; 19.05.2015, 12:09.

                                                        Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                                                        meine Weltkarte

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                                                        • MrsLausS
                                                          Erfahren
                                                          • 12.05.2013
                                                          • 199
                                                          • Privat


                                                          #29
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                                                          Toller Bericht!
                                                          Vielen Dank für's Teilen!
                                                          Die Landschaft sieht einfach bezaubernd aus - besonders die Fotos mit den rost-rot-braun-orangenen Moosen finde ich großartig! Mehr davon

                                                          LG,
                                                          MrsLausS

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                                                          • Schmetterling

                                                            Erfahren
                                                            • 18.10.2009
                                                            • 189
                                                            • Privat


                                                            #30
                                                            AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

                                                            5.2.2015 Torres del Paine – 1. Tag; Eingang - Campamento Seron

                                                            Nach den letzten stressigen Tagen kommen wir abgekämpft am Parkeingang an und sind gespannt, was uns wohl erwarten wird. Die Torres-Türme leuchten uns schon von weitem entgegen, im Vordergrund grasen ganz idyllisch ein paar Guanakos am See.



                                                            Zusammen mit fünf weiteren Busladungen werden wir am Parkeingang ausgespuckt, registrieren uns, schauen das obligatorische Einführungsfilmchen an und lassen uns noch zum Hotel Torres fahren. Die ersten Kilometer auf der Straße kneifen wir uns. Da wir ein straffes Programm haben, wollen wir heute noch zum Campamento Seron und starten in die Abendsonn.
                                                            Die läppischen 3,5 Stunden ziehen sich dann gehörig. Wir haben verpasst, die Wasserflaschen aufzufüllen und schon bald kleben die Zungen am Gaumen. Von Regen übrigens immer noch keine Spur, stattdessen brennt die Sonne. Diesmal sind wir aber besser vorbereitet und haben uns eine ordentliche Sonnenmilch mit Schutzfaktor 50 gekauft.
                                                            Wir biegen also etwas lustlos auf die Wanderautobahn ein und reden sie uns schön (keine Wegsuche, etc.).



                                                            Etwas overdressed kommen wir uns schon vor mit den schweren Stiefeln. Trotz des zähen Beginns bin ich aber froh, wieder auf Tour zu sein und die nächsten Tage ein klares Programm zu haben: laufen, essen, schlafen. Versüßt durch einige kleine Pausen erreichen wir endlich das Camp am späten Abend. Die Zeltmassen sind weniger schlimm als befürchtet. Nervig finde ich, dass man nur auf Tischen kochen darf (das wird im gesamten Park so sein) und man eine halbe Stunde für die Toilette anstehen muss. Auf die warme Dusche verzichte ich, 1 Stunde Wartezeit ist sie es mir nicht wert.

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                                                            • peter-hoehle
                                                              Lebt im Forum
                                                              • 18.01.2008
                                                              • 5175
                                                              • Privat


                                                              #31
                                                              AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

                                                              Danke dafür, das es hier weitergeht.
                                                              Zitat von Schmetterling Beitrag anzeigen
                                                              ...Nervig finde ich, dass man nur auf Tischen kochen darf (das wird im gesamten Park so sein) ...
                                                              Nachdem am 2. Weihnachstfeiertag 2011 ein Feuer am Grey-See ausgebrochen war, und dabei 14.000 ha Südbuchenwald abgebrannt sind, wurde das Kochen nur noch auf den Tischen gestattet (nach mir zugetragener Info).
                                                              Das Feuer entstand, weil ein Tourist sein Toilettenpapier unvorsichtiger Weise verbrannt hat.
                                                              Vom 2. Weihnachtsfeiertag an war der Park über eine Woche gesperrt, da das Feuer nicht gelöscht werden konnte wegen starken Winden.
                                                              Gott sei Dank war unser letzter Tag im Park der 2. Weihnachtsfeiertag (Abreise früh am Morgen).

                                                              Gruß Peter
                                                              Wir reis(t)en um die Welt, und verleb(t)en unser Geld.
                                                              Wer sich auf Patagonien einlässt, muss mit Allem rechnen, auch mit dem Schönsten.

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                                                                Erfahren
                                                                • 18.10.2009
                                                                • 189
                                                                • Privat


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                                                                AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

                                                                Oh, da habt ihr ja Glück gehabt!

                                                                Das mit dem "nervig" sollte nicht falsch verstanden werden. Es ist absolut gerechtfertigt! Man glaubt nicht, wer alles diesen Weg geht (insbesondere den südlichen Teil) und angesichts der Menschenmassen, der Erfahrung mit dem Brand und der Trockenheit gepaart mit Wind ist es absolut notwendig, solche Reglementierungen zu treffen. Aber nervig fanden wir es natürlich trotzdem, dass wir den ersten Tee nicht im Schlafsack trinken konnten (bei den meisten Camps gab es nur eine einzige Hütte, wo gekocht werden durfte) und dass man zwischen den Camps nicht kochen durfte. Wir hatten auf dieser Tour erstmalig warme Mittagessen eingeplant und mussten dann immer schauen, dass das mit den Kochplätzen und den Schließungszeiten der Wege auch passt. Aber immer noch besser, als den ganzen Wald in solch ein trostloses Gebiet wie im Süden zu verwandeln.

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                                                                  Lebt im Forum
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                                                                  • 5175
                                                                  • Privat


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                                                                  AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

                                                                  Hier ein paar Info`s zum Waldbrand 2011/12
                                                                  und deren Ursache
                                                                  Da kann man die Reglementierung zum Feuermachen und Kochen verstehen.

                                                                  Gruß Peter
                                                                  Wir reis(t)en um die Welt, und verleb(t)en unser Geld.
                                                                  Wer sich auf Patagonien einlässt, muss mit Allem rechnen, auch mit dem Schönsten.

                                                                  Kommentar


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                                                                    • 5064
                                                                    • Privat


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                                                                    AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

                                                                    Ein Nachtrag zu Susis "abgekämpft kommen wir im Park an":

                                                                    Wir haben uns die Tickets für den Reisebus von Daniel in Puerto Natales reservieren lassen, da er ja nen Tag früher da war. Die Bustickets werden uns direkt vom Hostelbesitzer ausgestellt (30000$ pP). Den Psalm den er dazu aufsagt verstehe ich (dummerweise) nicht, irgendwas mit anderem Büro…
                                                                    Wir laufen Richtung Zentrum, kaufen doch noch eine TdP Karte und eine weitere Gaskartusche. Sicher ist sicher. Zum Mittag gibt es überraschend anstelle von Empanadas Hamburger

                                                                    Am Busbahnhof haben wir noch eine Stunde Zeit, die wir mit lesen und „Backpackerstudien“ verbringen. Um 14:15 werde ich allmählich hibbelig, da bis auf unseren Bus alle Busgesellschaften bereits am Terminal stehen. Susi geht völlig entnervt von meiner Nervosität fragen und kommt gehetzt wieder… Der Bus fährt heute nicht vom Terminal aus!!!! Scheiße!!!! Die Agentur verfrachtet uns in ein Taxi, welches uns flott zum Büro von „JB Buses“ fährt. Hier kommen noch weitere gehetzte Menschen an. Anscheinend hat es also nicht nur bei uns mit der (sprachlichen) Kommunikation gehapert. Wir fahren nicht mit einem Reisebus, sondern mit zwei Minivans Richtung Torres del Paine. Da hat wohl jemand den Bus wegen nicht Auslastung abbestellt. Am Ende hat zwar alles geklappt, kann ich aber dennoch gerne drauf verzichten

                                                                    Tagesleistung:
                                                                    14,2km 478hm



                                                                    Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                                                                    meine Weltkarte

                                                                    Kommentar


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                                                                      • 5064
                                                                      • Privat


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                                                                      AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

                                                                      Und gleich noch ein Tag hinterher! Die Motivation für diesen Reisebericht lahmt doch arg bei uns... Vielleicht müssen wir hier ein paar "Oben ohne" Bilder reinstellen um mehr feedback zu bekommen sry

                                                                      @Peter:
                                                                      Es war schon erschreckend, die Nachfolgen des großen Feuers zu sehen. Im Fresssaal am Campamento Paine Grande hingen Warn-(Mahn) Hinweise: "In ... a jewish israelian citizen....." Boah, ich fands total krass.



                                                                      06.02.2015 Seron – Peros

                                                                      Gestern Abend waren die Duschen geblockt, heute früh die Toiletten. Auch hier ist wieder von rund 30 Minuten Wartezeit auszugehen…
                                                                      Gegen neun laufen wir los. Die Sonne scheint und eine kleine Briese umspielt uns. Oberhalb des Lago Nansen nimmt die Briese an Fahrt auf. Doch obwohl in unserer Karte als „heavy wind area“ eingezeichnet, zeigt mein Windmesser unter 50km/h an. Eins zwei Böen lassen uns dennoch taumeln. Der Lago Paine zu unserer rechten hat eine traumhaft schöne Farbe. Der Wind zaubert permanent Wellen auf den See. Die Berge voraus sind leider Wolkenverhangen. Wir laufen leicht auf und ab.


                                                                      heut wird ein schooner Tag






                                                                      Lago Paine


                                                                      Blick voraus

                                                                      Hinter dem See im Wald passieren wir die erste Rangerstation der Tour. Obligatorisch tragen wir unsere Namen, unsere Ankunftzeit und unser heutiges Tagesziel ein. Diese ganzen Reglementierungen mit Anmelden, nicht wild campen, Schließzeiten der Wege und natürlich der Mahnung nach Ordnung und Sauberkeit nerven uns natürlich, scheinen hier dennoch angebracht zu sein. Da in Chile gerade Sommerferien sind, dominieren junge (vermutlich unerfahrene) Wanderer das Geschehen.


                                                                      die Paine Türme

                                                                      Die nächsten Stunden geht es entspannt zu. Der Weg verläuft beinahe ebenerdig und ist ausgelatscht ohne Ende. Vor dem Refugio Dickson müssen wir dann doch noch einmal ein paar Meter hoch. Von hier oben haben wir eine Aussicht auf den Glaciar Dickson. Leicht bläulich schimmernd kalbt er hier in den Lago Dickson. Um uns herum hängen die Büsche voll mit dicken roten Chaura Beeren. Hmmmmmmmmmm



                                                                      Glaciar Dickson

                                                                      Der Abstieg zum Refugio ist kurz und steil. Erinnerungen an Korsika kommen in mir auf Beim Refugio tragen wir uns abermals ein und suchen uns ein Plätzchen zum Kochen. Wir und das finnische Pärchen was hier bereits sitzt, werden uns heute und die nächsten Tage abwechselnd überholen. Nach knappen zwei Stunden brechen wir zum zweiten Teil der Tagesetappe auf. 20km haben wir bereits in den Beinen! Und so flach die erste Etappe war, so schlauchend ist der zweite Tagesabschnitt zum Campamento Perres. Nach einer weiteren Stunde erreichen wir einen schönen Mirador. Von hier haben wir einen weitere first-class Aussicht auf die namentlich nicht weiter erwähnten Gletscher des Paine Chico Norte. In unserem Rücken, leider im Schatten, noch einmal ein buntes Hochmoor.



                                                                      Die nächsten Stunden folgen wir im Zick-Zack dem groben Verlauf des Rio de los Perros durch traumhafte Buchenwälder. Nach der Brücke über den Fluss geht es das letzte Stück steil hinauf. Der Wind bläst hier im freien schon deutlich stärker. Am Auslasssee des Gletschers haut es uns beinahe um. Konstante 50km/h zeigt mein Windmesser an plus stärkere Böen!!! Gleichzeitig befinden sich hier ein paar echt schnuckelige Zeltplätze an einem Tümpel. Wir müssen leider noch um einen letzten großen Steinwall herum, eh wir die ersten Zelte des Campamento los Perros sehen. Das Camp liegt windgeschützt im Wald.










                                                                      Vorbei an deutlich mehr Zelten als noch gestern gehen wir uns anmelden. Die Übernachtungsgebühr beträgt 4600$. Am angeschlossenen kleinen Shop versucht uns ein deutlich angetrunkener Chilene den „cheap Gato“ Tütenwein für 6000$ als Schnäppchen anzupreisen

                                                                      Möglichst weit abseits des Trubels bauen wir unser Zelt auf. Der Gemeinschaftsraum zum Kochen platzt aus allen Nähten. Wir kochen im Stehen, bekommen zum Essen aber freundlicherweise Sitzplätze angeboten. Kurzzeitig kommt etwas Schneematsch vom Himmel und pladdert auf das Wellplastikdach. Nach dem Essen quatschen wir noch kurz mit den Finnen und mit nem durchgeknallten Ami und seiner Freundin, eh wir völlig alle ins Zelt fallen und uns innerhalb (gefühlt) weniger Minuten im Reich der Träume befinden.

                                                                      34,3km 1402hm

                                                                      Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                                                                      meine Weltkarte

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                                                                        Fuchs
                                                                        • 16.07.2013
                                                                        • 1555
                                                                        • Privat


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                                                                        AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

                                                                        Zitat von codenascher Beitrag anzeigen
                                                                        Im Fresssaal am Campamento Paine Grande hingen Warn-(Mahn) Hinweise: "In ... a jewish israelian citizen....." Boah, ich fands total krass.
                                                                        Ja, das ist wirklich krass. So formuliert? Extra auf Englisch? Du möchtest mehr Resonanz? Sollen wir uns über Antisemitismus und Antisemitismus im Speziellen in Patagonien unterhalten?

                                                                        Kommentar


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                                                                          Lebt im Forum
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                                                                          • 5064
                                                                          • Privat


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                                                                          AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

                                                                          Ja das stand dort so. Ob da absichtlich hinter stand weiß ich leider nicht mehr genau. Daher ist das Zitat offen.

                                                                          Von Antisemitismus in Patagonien war nix zu spüren, daher denke ich, ist hier eine Diskussion nicht von Nöten.

                                                                          Das mit der Resonanz ist darauf bezogen, dass (gefühlt) kaum ne halbe Stunde verstreicht, bis in Gabriels wirklich tollen Reiseberichten nen neuer Kommentar erscheint, in allen anderen aber irgendwie nix los ist....

                                                                          Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                                                                          meine Weltkarte

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                                                                            GELÖSCHT
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                                                                            • 510
                                                                            • Privat


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                                                                            AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

                                                                            spüren is natürlich immer schwierig.
                                                                            hier is was gespürt:
                                                                            http://jungle-world.com/artikel/2014/51/51132.html

                                                                            gruesse, wr

                                                                            Kommentar


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                                                                              AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

                                                                              "Das mit der Resonanz ist darauf bezogen, dass (gefühlt) kaum ne halbe Stunde verstreicht, bis in Gabriels wirklich tollen Reiseberichten nen neuer Kommentar erscheint, in allen anderen aber irgendwie nix los ist.... "

                                                                              Erstmal DANKE für den Bericht. Die Fotos sind sehr schön.

                                                                              Was die Resonanz angeht: Vielleicht liegt das auch daran, dass Gabriel den Bericht auf einen Rutsch eingestellt hat. Ich melde mich z.B normalerweise erst am Ende eines Berichts. Außerdem zielen viele Kommentare im dortigen Bericht eher darauf ab, den Thread kaputt zu machen. Seid froh, dass Ihr davon verschont bleibt.

                                                                              Gegen Oben-ohne-Fotos habe ich trotzdem nichts einzuwenden ^^

                                                                              Kommentar


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                                                                                Fuchs
                                                                                • 30.01.2013
                                                                                • 1944
                                                                                • Privat


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                                                                                AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

                                                                                Zitat von oo0OooO0oo Beitrag anzeigen
                                                                                Gegen Oben-ohne-Fotos habe ich trotzdem nichts einzuwenden
                                                                                Kannst Dir ja die Tiere angucken, die haben auch irgendwie nichts Richtiges an.

                                                                                Ich glaube ja inzwischen auch halbwegs verstanden zu haben, wie das mit der Resonanz hier funktioniert. Also, Sven: ›Like‹ für Text und Bilder. Wenn ich was Substanzielles sagen will, sage ich es Dir ›in der Giraffe‹ (und das ist jetzt keine Anspielung auf die Afrika-Reiseberichte).
                                                                                Zuletzt geändert von Igelstroem; 20.05.2015, 13:27.
                                                                                Lebe Deine Albträume und irre umher

                                                                                Kommentar


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                                                                                  Neu im Forum
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                                                                                  • 3
                                                                                  • Privat


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                                                                                  AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

                                                                                  Bislang ein sehr schöner Reisebericht, der sehr gut die Schönheit der Natur vermittelt, was natürlich auch durch die gelungen Fotos untermalt wird.
                                                                                  Zuletzt geändert von brindanan; 20.05.2015, 13:48.
                                                                                  Meincupcake.de

                                                                                  Kommentar


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                                                                                    Erfahren
                                                                                    • 23.08.2012
                                                                                    • 471
                                                                                    • Privat


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                                                                                    AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

                                                                                    Hach, ich träum ja schon länger von Patagonien, jetzt noch mehr.

                                                                                    Eine Regulierung der Besucherzahlen (Typ Great Walks in Neuseeland) gibt es im Torres del Paine nicht oder? Wie viele Leute sind denn da gleichzeitig so unterwegs?

                                                                                    Kommentar


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                                                                                      Erfahren
                                                                                      • 18.10.2009
                                                                                      • 189
                                                                                      • Privat


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                                                                                      AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

                                                                                      Danke für die Rückmeldungen!

                                                                                      Eine Begrenzung der Besucherzahlen gibt es (noch?) nicht. Besonders im südlichen Teil auf dem W ist aber schon eine ganze Menge los. Sven hat auf einem Zeltplatz 170 Zelte gezählt... Da machen die ganzen Regeln und die Strenge der Durchsetzung schon Sinn.

                                                                                      Aber jetzt gehts erstmal weiter mit einer Ergänzung von mir. Sven hat die letzte Etappe mal wieder leicht beschönigend beschrieben , da muss ich doch noch ein paar harte Fakten liefern... Es war nämlich die erste von einigen Doppeletappen, die wir recht spontan liefen (und deswegen auch etwas spät loskamen). Normalerweise wäre am Campamento Dickson Schluss. Wir wollten aber weiter bis vor den Pass, um dann über den Pass eine kürzere Etappe zu haben. Also liefen wir frohen Mutes los, genossen die Ausblicke und registrierten uns bei einer Rangerstation unterwegs. Dort sagte man uns, dass der Weg nach dem Campamento Dickson nach 14:30 dicht gemacht werden würde. Ein erschreckter Blick auf die Uhr sagte uns, dass wir uns sputen mussten, wenn wir dort im Campamento noch Zeit für eine Kochpause haben wollen würden (kochen unterwegs war ja nicht erlaubt). Zusammen mit einem finnischen Pärchen legten wir den noch recht weiten Weg fast schon im Laufschritt zurück. Wir schafften es auch gut vor der Zeit, nur um dort zu erfahren, dass der Weg noch bis 15:30 offen sei. Nun ja, so konnten wir uns eine lange Pause gönnen, nach der aber dann immer noch 4 Gehstunden mit einigen Höhenmetern auf uns warteten. Insgesamt waren 10 Stunden angegeben, was wir bei unserer Planung aber nicht ernst genommen hatte.
                                                                                      Kurz, der Tag hat mächtig geschlaucht und ich glaube, ich habe mich auf der restlichen Tour nicht mehr wirklich davon erholt.


                                                                                      Sven testet seinen Windmesser

                                                                                      Kommentar


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                                                                                        Erfahren
                                                                                        • 18.10.2009
                                                                                        • 189
                                                                                        • Privat


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                                                                                        AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

                                                                                        07.02.2015 Los Perros - Campamento Paso

                                                                                        Während die Massen früh aufbrechen, um den Pass zu stürmen, lassen wir es ruhig angehen. Das wird anscheinend zu unserem neuen Motto auf den hiesigen Touren: es morgens ruhig angehen lassen und dafür abends länger laufen. Wir wollen heute nur einen halben Tag bis zum nächsten kleinen Camp laufen. Kurz sind wir versucht, heimlich im Zelt zu kochen, können uns dann aber doch überwinden, in die Kochhütte zu gehen, die sich bereits wieder leert. Ich schaue mir nochmal die Waschmöglichkeiten an: zwei Waschbecken in aller Öffentlichkeit und zwei kalte Duschen, ohne Vorraum, d.h. man fällt aus der Duschwanne direkt wieder in die Menge. Hab ich nicht so Bock drauf. Es bleibt also wieder bei einer Katzenwäsche. Nach einer halben Stunde Wartezeit ergattere ich immerhin ein paar Minütchen auf der Toilette, die inzwischen fast unter einem Klopapierturm verschwindet. Fast erfrischt erkämpfen wir je ein kleines Stückchen Bank für eine halbe Arschbacke und genießen unseren Morgenpframpf. Ich habe mir zum ersten Mal auf Tour leckeres gezuckertes Schoko-Müsli gegönnt und könnte mich dran gewöhnen.
                                                                                        Am späten Vormittag sind wir dann auch endlich aufbruchbereit und reihen uns in die bunte Karawane ein. Ein bisschen mulmig ist mir ja schon, immerhin soll da oben starker Wind wehen und ich sehe mich schon auf allen Vieren über den Pass kriechen. Aber einstweilen können wir noch den Schutz des Waldes genießen. Ich bin nicht wirklich fit, aber die zahlreichen Wanderer vor uns bieten wieder mal amüsantes Anschauungsmaterial und gleichzeitig dankbare Überholziele. Derart abgelenkt erreiche ich die obere Baumgrenze und nutze schnell noch ein letztes Mal eine Gruppe Bäumchen als Sichtschutz. Es ist nicht einfach, bei diesen lichten Wäldern und solchen Massen mal kurz ungestört verschwinden zu können .
                                                                                        Wir ziehen uns was über und stellen uns schon auf das Schlimmste in Punkto Wind ein, aber es ist weit weniger schlimm als befürchtet. Ich muss nur einmal kurz stolpern, ansonsten bietet der Wind leider keine gute Ausrede für häufigere Pausen. Obwohl der Weg weder sonderlich steil noch anderweitig anstrengend ist, hab ich keine Lust und muss mich fast schon zum Laufen zwingen. Irgendjemand hat mir bestimmt heute Nacht Blei in die Schuhe gegossen!



                                                                                        Der Pass mag einfach nicht näher kommen. So suchen wir alle paar Meter das Gespräch mit einem leicht übergewichtigen, schnaufenden und schwitzenden Privat-Guide, der einen mit Jeansjäckchen und Lederschühchen bekleideten Klienten über den Pass schleppt. Immer wieder überholen wir auch zwei gaggernde Mädels, beide fesch gekleidet, mit erstaunlich wenig Gepäck (wenn man sich so das Durchschnittsvolumen der anderen Chileninnen betrachtet), die schon gestern Abend den ganzen Laden mit andauerndem Gekicher unterhalten haben.
                                                                                        Endlich geht aber auch der längste Weg zu Ende und wir beschreiten die letzten Meter zum Pass, immer in Erwartung einer plötzlichen Windböe, die uns sicher gleich von den Füßen heben wird. Aber es passiert – nichts! Es ist windstill auf dem Garner-Pass, wo gibt es denn sowas! Also packen wir uns gemütlich mit Isomatte und Riegel hinter einen Stein und geben uns der Betrachtung des wahrhaft gigantischen Eisfeldes hin. Solch ausgiebige Pausen bleiben hier oben den meisten verwehrt, da der Wind normalerweise zu stark ist. Zwischendurch ergötzen wir uns immer wieder am Anblick der anderen Truppen, die ausgiebige Fotosessions mit Allerlei Verrenkungen hingeben.


                                                                                        Der Blick über den Pass (die schönen Fotos überlasse ich mal lieber Sven)

                                                                                        Frisch gestärkt machen wir uns an den Abstieg, der wahrhaft qualvoll ist: fast senkrecht geht es über tief ausgetretene Pfade nach unten, ab und zu muss man sich ein Stückchen an einem Seil hinablassen. Das Ganze geht 800 Höhenmeter nach unten und zieht sich gefühlt einfach ewig… Ich möchte nicht wissen, wie das Ganze bei Regen aussieht. Ein sehr schöner Aussichtspunkt bietet nochmal einen tollen Ausblick auf den Gletscher und eine kleine Pausengelegenheit. Mit wackligen Knien überqueren wir am frühen Nachmittag einen letzten Fluss und erreichen das Campamento Paso. Im Gegensatz zu den anderen ist es ein sehr einfaches und kleines Camp. Wir sind zum Glück sehr früh dran, so dass wir einen guten Platz für unser Zelt ergattern. Bis zum Abend werden wir uns dann wie die Sardinen fühlen…
                                                                                        Wir stellen schnell das Zelt auf und eilen zurück zum letzten Fluss samt Wasserfall, wo wir uns eine ausgiebige Wäsche gönnen. Im Camp wäre das nur an einem kleinen Rinnsal mitten zwischen den Zelten möglich gewesen. Am Fluss hingegen haben wir einen kleinen Pool ganz für uns allein. Gegen später gesellt sich noch ein Brasilianisches Pärchen zu uns und schließlich Jesse mitsamt Freundin, die wir gestern bereits überholt haben. Nach einem Bad zaubern sie diverse Flaschen mit diversen Alkoholika aus ihren Rucksäcken und lassen sie kreisen. So verbringen wir einen feucht-fröhlichen Nachmittag, bis uns der Hunger schließlich wieder (leicht torkelnd) ins Camp treibt. Während wir unsere Tütensuppen anrühren, fallen uns fast die Augen aus dem Kopf angesichts der Vorräte der beiden: frisches Gemüse, Avocados, Glasfläschchen mit Tabasco und Aji… Einer der Guards packt schließlich eine Klampfe aus und die Chilenen stimmen ein paar Lieder an. Es wird ein schöner Abend. Unglaublicherweise kommen noch bis zum Einbruch der Dunkelheit Leute an, deren Zelte wir unglaublicherweise alle irgendwie unterbekommen.

                                                                                        Kommentar


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                                                                                          Erfahren
                                                                                          • 09.12.2013
                                                                                          • 222
                                                                                          • Privat


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                                                                                          AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

                                                                                          wirklich interessanter Bericht, kurzweilig zu lesen!

                                                                                          Danke
                                                                                          “Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn man nichts mehr hinzufügen, sondern wenn man nichts mehr weglassen kann.”

                                                                                          (Antoine de Saint-Exupéry, französischer Schriftsteller, 1900 – 1944

                                                                                          Kommentar


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                                                                                            Alter Hase
                                                                                            • 31.01.2011
                                                                                            • 2501
                                                                                            • Privat


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                                                                                            AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

                                                                                            Zitat von Schmetterling Beitrag anzeigen
                                                                                            . Besonders im südlichen Teil auf dem W ist aber schon eine ganze Menge los. Sven hat auf einem Zeltplatz 170 Zelte gezählt...
                                                                                            mega krass!!

                                                                                            Sehr interessanter Bericht und schöne Fotos!

                                                                                            Habt ihr auch noch Bilder von den abgebrannten Wäldern? Würde mich mal interessieren wie es dort nun aussieht.......
                                                                                            www.trekking.magix.net

                                                                                            Kommentar


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                                                                                              Lebt im Forum
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                                                                                              • 5064
                                                                                              • Privat


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                                                                                              AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

                                                                                              Die Besucherzahlen im Park können wir wohl schätzen. Auf dem Nordteil schätze ich rund 100-120 Wanderer pro Tag. Ab 60 Zelte aufwärts. Auf die krassen Zahlen komme ich beim nächsten Tagesbericht. Vielleicht schaff ich das morgen vormittag Aber es ist schon echt heftig.....

                                                                                              @Kuoika
                                                                                              Ich wünschte mir eine Regulierung der Besucherzahlen nach Neuseeländischen Vorbild! Es ist echt ein Jammer, machen diese Touristenströme doch viel kaputt. Explizit wurde mein Bild von Patagonien im TdP nicht erfüllt. Es fehlte einfach an Einsamkeit...

                                                                                              @wonderrentner
                                                                                              Krasser Artikel. Verschwörungstheorien vom feinsten. Tz

                                                                                              @all
                                                                                              Natürlich freue ich mich über Kommentare aller Art. Sollte nicht als betteln rüberkommen Da dieser Bericht bei mir aber zwischen Vollzeitjob und Abendstudium geschrieben wird, bleibt leider oft nur wenig Zeit und die Motivation bleibt arg auf der Strecke.....

                                                                                              Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                                                                                              meine Weltkarte

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                                                                                                • 1280
                                                                                                • Privat


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                                                                                                Toller Bericht, habe mich schon drauf gefreut. Die Bilder machen Lust, der Diebstahl und die überfüllten NPs schrecken wieder etwas ab. Dieses Jahr wirds erstmal wieder Skandinavien - wo ich auch schon beklaut worden bin. hinke hinterher, lese deshalb noch weiter....

                                                                                                Gruß
                                                                                                Sascha

                                                                                                Kommentar


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                                                                                                  AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

                                                                                                  Wenn man TdP während der Vor- oder Nachsaison macht, ist es zwar nicht einsam, aber auch nicht megavoll. Insoweit würde ich TdP auch für Leute, die es eher etwas einsamer mögen, nicht komplett ausschliessen.

                                                                                                  Während der Vorsaison kann allerdings auf dem John Gardener Pass noch Schnee liegen (und der Abstieg ziemlich matschig/rutschig sein) ...


                                                                                                  http://abload.de/img/comp_mdsc01282eyri2.jpg


                                                                                                  http://abload.de/img/comp_mdsc01289k0r34.jpg

                                                                                                  (@Threadersteller: Bitte sagen, wenn es Euch stört, dass ich eigene Bilder in Eurem Thread gepostet habe. Ich entferne sie dann. Aber die Bilder sind ja eh bei dem Wetter keine Konkurrenz zu Euren schönen Fotos.)
                                                                                                  Zuletzt geändert von ; 22.05.2015, 20:58.

                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                    • 1744
                                                                                                    • Privat


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                                                                                                    Zitat von oo0OooO0oo Beitrag anzeigen
                                                                                                    (@Threadersteller: Bitte sagen, wenn es Euch stört, dass ich eigene Bilder in Eurem Thread gepostet habe. Ich entferne sie dann. Aber die Bilder sind ja eh bei dem Wetter keine Konkurrenz zu Euren schönen Fotos.)
                                                                                                    Schließe mich dem an! Und TdP im Winter ist bestimmt ein Traum!!!

                                                                                                    Zitat von codenascher Beitrag anzeigen
                                                                                                    Die Besucherzahlen im Park können wir wohl schätzen. Auf dem Nordteil schätze ich rund 100-120 Wanderer pro Tag.
                                                                                                    Das sind auch die offiziellen Zahlen. Etwa 100 Personen/ Tag auf dem nördlichen Teil und etwa 200 000 Besucher im Jahr (die meisten aber als Tagesgäste)

                                                                                                    Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                                                                                                    Habt ihr auch noch Bilder von den abgebrannten Wäldern? Würde mich mal interessieren wie es dort nun aussieht......



                                                                                                    ___________________________________________________________________________________

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                                                                                                    Zuletzt geändert von Nita; 23.05.2015, 08:54.
                                                                                                    Reiseberichte

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                                                                                                      • 586
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                                                                                                      Mal wieder toller Reisebericht, freu mich auf zahlreiche Fortsetzungen... Vom Pech am Flughafen bis zu den tollen Erlebnissen unterwegs.

                                                                                                      Das mit den Verschwörungstheorien ist wahrlich verrückt, speziell da Südamerika durchgängig sehr geringe Anzahlen an jüdischen Bürgern hat.
                                                                                                      Der von Wonderrentner verlinkte Beitrag in der Jungle World zeigt ja den Ausmaß des Wahns...

                                                                                                      Bitte schnell weitermachen, mehr Fotos, mehr Text. OT: Und ich schließe mich völlig an, Oben-Ohne-Fotos schaden nie

                                                                                                      Grüße
                                                                                                      Daniel
                                                                                                      Auf meinem Blog Longing for the Horizon:
                                                                                                      Pamir Highway 2019 / Sarek 2018 / Padjelantaleden 2017 / 4500km Radtour Berlin-Nordkapp 2017 / Kungsleden 2015 / Kungsleden 2014 / Israel-Hike 2014 und viele kleinere Radtouren (Berlin - Kopenhagen / Prag - Berlin etc.)

                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                        • 5064
                                                                                                        • Privat


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                                                                                                        AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

                                                                                                        Kein Problem mit euren Bildern. Gerade die Winter Bilder zeigen eindrucksvoll wie es aussehen kann. Natürlich ist es außerhalb der Saison deutlich leerer im Park. Nur waren wir leider zur absoluten Highseason da. Was will man machen

                                                                                                        Noch ein paar Impressionen vom Passtag:

                                                                                                        07.02.2015


                                                                                                        Blick zum Pass (links der tiefste Punkt)


                                                                                                        Blick zurück ins Tal




                                                                                                        Am Pass




                                                                                                        Glaciar Grey


                                                                                                        Der ausgelatschte Weg


                                                                                                        Unser Badefall


                                                                                                        Mit Jessy und Nataliah


                                                                                                        11,2km 892hm

                                                                                                        Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                                                                                                        meine Weltkarte

                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                          • 5064
                                                                                                          • Privat


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                                                                                                          Und weiter gehts



                                                                                                          08.02.2015 Campamento Paso – Paine Grande

                                                                                                          Die Nacht und den heutigen Morgen hat es bis zu unserem Aufbruch geregnet. Wir packen unser nasses und verschlammtes Zelt ein. Jessy wird weniger Freude haben, da er gestern im Suff seinen halben Rucksackinhalt außerhalb des Zeltes hat liegen lassen und der Krempel natürlich ordentlich durchnässt ist. Da wir die beiden leider nicht wieder treffen werden, werden wir aber vermutlich nie von seiner Reaktion darauf erfahren. Den Großteil des Vormittags regnet es leider weiter, feiner Niesel, Schottisch, kaum störend.




                                                                                                          Joah, Wetter is jetzt nicht so pralle....


                                                                                                          Die Abbruchkante


                                                                                                          Der weitere Weg verläuft wie der gestrige. Runter durch den Wald. Immer wieder erhaschen wir Blicke auf den Gletscher zu unserer Rechten. Leider ist es noch immer so stark bewölkt, und das Eisfeld will sich nicht so schön vom Hintergrund abheben wie erhofft. Drei Flüsse müssen gequert werden. Einer über Leitern und anschließend „stepping stones“, der andere über eine lange Hängebrücke. An einem dritten ist man gerade dabei eine weitere Hängebrücke zu montieren.








                                                                                                          An der Campsite „Las Guardas“ (Die Campsite ist nicht für Wanderer freigegeben)lassen wir unsere Rucksäcke stehen und laufen den kleinen Abstecher zu einem tollen Aussichtspunkt mit Blick auf den Gletscher. Von hier aus hat man eine phantastische Aussicht auf die Abbruchkante des Glaciar Grey. Susi zaubert hier doch tatsächlich Erdnüsse aus ihrem Rucksack hervor. Zwar nicht gesalzen, dennoch eine willkommene Abwechslung zu den Chilenischen Müsliriegeln und Schoki.








                                                                                                          Der folgende Wald hat eine gänzlich andere Flora zu bieten als die bisherigen. Neben wenigen Buchen steht hier allerlei Filigraneres rum. Anscheinend ist es hier windstiller als in den anderen Wäldern bisher, mutmaße ich.
                                                                                                          In der Bucht am Campamento Grey schwimmen blau schimmernde Gletscherabbrüche. Am Campamento treffen wir bekannte Gesichter wieder. Wir bleiben für eine Stunde und kochen uns Mittag.




                                                                                                          Diese traumhaften Wälder!!!

                                                                                                          Der zweite Teil unserer heutigen Etappe ist gleichzeitig die erste Etappe des „W“. Vom Zeitpunkt unseres Starts (15:00h) bis zum Eintreffen im Campamento Paine Grande zähle ich 136 entgegenkommende Wanderer. Oha, ab jetzt wirds also richtig voll…

                                                                                                          Nachdem wir wieder etwas an Höhe gewonnen haben, haben wir erneut eine phantastische Sicht auf den Gletscher hinter uns. Immer wieder schauen wir zurück und auf das blau des Sees.







                                                                                                          Der Wind frischt auf, bläst nervig von hinten, sodass wir trotz Sonnenschein wieder in unsere Regenjacken schlüpfen. Die Laguna Los Patos schlägt ordentlich Wellen. Das folgende Tal schaut ordentlich nach Schottland aus. Karg, alles braun, und die ersten Baumleichen des großen Feuers von 2011 kommen in unser Blickfeld.

                                                                                                          Hier die gewünschten "Oben-ohne-Fotos"






                                                                                                          Schottland?




                                                                                                          Und dann der „W-Schock“ am Campamento Paine Grande. Zelte über Zelte! Der Katamaran spuckt gerade passend eine weitere Ladung Wanderer aus. Brrrrrr In der Rezeption checken wir für 5400$ pP ein und suchen uns direkt im Anschluss ein geeignetes Fleckchen Erde abseits der großen Massen und des Trubels weiter oben. Während ich mich um unser Nachtlager kümmer, stellt sich Susi schon einmal zum Duschen an. Bei den Damen dauert es doch erheblich länger… Ich sag bloß Haarfön und gar Glätteisen Als ich zum Zelt zurückkomme, ist von ihr noch immer nichts zu sehen.




                                                                                                          Natürlich lassen wir es uns nicht nehmen, einmal in den kleinen Campstore zu schauen (wenn man schon „zivilisationsnah“ campt ), doch bleibt die Auswahl erstaunlicherweise hinter den großen Erwartungen zurück. Immerhin gibts ne Dose Muscheln um unsere Pasta aufzupimpen

                                                                                                          Im Aufenthaltsraum ist es knackevoll. Die Luft feucht von den vielen Kochern und den noch mehr Menschen. Wir kochen im Stehen, ergattern dann aber doch ein paar Sitzplätze zum Essen. Durch das stetige kommen und gehen kommen wir im Laufe der folgenden Stunde auf fast ein Dutzend Gespräche mit den unterschiedlichsten Backpackern. Leute die neben dem TdP schon einmal woanders wandern waren, sprechen wir heute Abend erstaunlicherweise nicht. Dafür erfahren wir allerlei Kurioses über Tütenfraß, Smartphones auf Tour – obligatorisch für Selfies, nasse Schlafsäcke, undichte Zelte und den Respekt vor der Tour! Wir werden von einigen gar als „Pros“ dargestellt, da wir sogar ein richtiges GPS besitzen! Als wir dann von dem Gewicht unserer Rucksäcke erzählen, will man uns gar erst nicht recht glauben. Irgendwie ist es doch alles recht nett und zumindest in diesem Moment im Aufenthaltsraum stören mich die Massen kaum.

                                                                                                          Draußen dann aber schon wieder mehr. Ich laufe die Reihen ab und versuche die Zelte zu zählen. Hier und da hab ich sicherlich eins übersehen, andere dafür doppelt gezählt. Ich komme letztendlich auf 178 Zelte!!!!!!!!!!! Ich hoffe ja insgeheim, dass der Wind auffrischt und ein paar der windschiefen Paläste umlegt.

                                                                                                          22,3km 843hm

                                                                                                          Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                                                                                                          meine Weltkarte

                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                            Erfahren
                                                                                                            • 18.10.2009
                                                                                                            • 189
                                                                                                            • Privat


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                                                                                                            AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

                                                                                                            Hier noch ein Blick auf die Zeltmassen:




                                                                                                            9.02.2015 Paine Grande - Los Cuernos

                                                                                                            Wir sind heute ausnahmsweise mal früh am Start, was mir freie Toiletten beschert, aber dummerweise auch Wartereien vor dem Kochhaus, das erst um halb acht aufmacht. Immerhin bekommen wir hier einen Sitzplatz.



                                                                                                            Wie gewohnt bei schönem Wetter starten wir ganz entspannt durch wogendes Gras entlang des Sees, über eine leichte Anhöhe, um einen nächsten See bis zum Campamento Italiano.





                                                                                                            Die heutige Tour soll – bis auf den Abstecher hoch ins Valle Britannico – eine sehr entspannte werden, zumindest was die Höhenmeter angeht. Nichtsdestotrotz quäle ich mich ganz gehörig. Hat mir gestern jemand Blei in die Stiefel gefüllt? Ich schleppe mich vorwärts, völlig ausgepumpt. Auch Essen hilft nichts, irgendwie sind meine Akkus heute einfach alle. Das merke ich besonders, als wir den Anstieg ins Valle Britannico angehen. Unsere Rucksäcke lassen wir bei den gefühlt hundert anderen zurück.



                                                                                                            Nach den ersten Metern überlege ich ernsthaft, ob ich nicht einfach unten bleiben soll, denn jeder Schritt fällt mir schwer. Aber ich ringe mich dann doch zum Aufstieg durch, soll ja ganz schön sein da oben und langsamer als die ganzen Fußlahmen um mich herum bin ich auch nicht. Irgendwann geht der einstündige Aufstieg auch vorbei und wir erreichen den Mirador. Hier ist für uns Schluss, da sich laut Aussagen anderer Wanderer der weitere Aufstieg nicht mehr wirklich lohnt. Ich würde sowieso keinen Schritt weiter kommen und zum Campamento … müssen wir es ja auch noch schaffen. Während Sven fleißig Time Laps produziert, sitze ich einfach nur da, genieße das beeindruckende Bergpanorama und schlafe eine kleine Runde. Ab und an gehen gewaltige Lawinen ab. Wir sehen sie oft nicht, sie machen sich jedoch mit einem beeindruckenden Getöse bemerkbar.



                                                                                                            Der Abstieg geht erwartungsgemäß leichter. Unten gönnen wir uns unsere tägliche Portion Yum Yum-Nudeln und ich kann ein weiteres Kuriosum beobachten: ein älterer Japaner packt ein kofferartiges Teil auseinander und fördert einen Gaskocher mit zwei Platten zutage. Dieses Teil wird einfach in der Hand getragen, denn in den Rucksack passt es ja nicht mehr.
                                                                                                            Der restliche Weg ist nett, zieht sich aber mangels spektakulärer Aussichten und angesichts einer stechend heißen Sonne unangenehm lange. Immerhin bietet der rechts von uns liegende See mit seiner türkisen Farbe eine fantastische Kulisse. Fast meine ich mich am Mittelmeer, was durch die Vegetation noch verstärkt wird. Auch der Wind ist endlich mal ganz ordentlich.





                                                                                                            Später als für uns üblich kommen wir am Zeltplatz an. Dies ist der teuerste auf der Tour und gleichzeitig der nervigste: die Zeltplätze verteilen sich in einem unebenen und strüppigen Waldgebiet und wir müssen lange suchen, bis wir einen kleinen Platz gefunden haben. Immerhin gibt es warme Duschen ohne Warteschlange, dafür ist weder im Duschraum noch im ganzen Sanitärtrakt kein einziger Haken oder wenigstens Nagel zu finden, auch Türklinken gibt es nicht. Auf den versifften Boden möchte ich Kleidung und Handtuch auch nicht legen. Wieder mal wünsche ich mir einen einsamen, kalten Bergfluss…
                                                                                                            Der Abend ist kurz, ich verschwinde gleich nach dem Abendessen im Bett. Ich mache mir Sorgen wegen morgen, da es wieder eine lange Doppeletappe mit einigen Höhenmetern werden soll.

                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                              • 5064
                                                                                                              • Privat


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                                                                                                              AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

                                                                                                              09.02.2015 Paine Grande – Campamento Los Cuernos


                                                                                                              Im Gemeinschaftsraum:
                                                                                                              Die Gesprächsinhalte sind dieselben wie am Vorabend. Wir erzählen und hören andere Storys. Immerhin sitzen heut früh auch ein paar Wanderer mit im Saal, denen GPS, Sturmfestes Zelt und Goretex nicht vollkommen fremd sind! Aber bei einem sind sich alle einig, den Circuit in weniger als einer Woche hält man grundsätzlich für unmöglich


                                                                                                              Was für ein schöner Morgen, wenn da nicht die anderen 170 Zelte währen







                                                                                                              Unterwegs:
                                                                                                              Als wir loslaufen scheint wieder die Sonne, herrlich. Der Wind ist heute stärker als gestern, ein defektes Zelt konnte ich dennoch nicht ausmachen.
                                                                                                              Die ersten „W-Wanderer“ kommen uns entgegen. Ich verkneife mir das zählen. Bemerkenswert aber in den meisten Fällen die zu kleinen Rucksäcke an denen Schlafsack, Isomatte und oder Zelt hängen. Wanderer mit (für uns gemeinhin) Supermarktzelten und gar Kocherkoffern in den Händen, dazu natürlich Gopro oder Handy aufm Selfiestick… Der Großteil der fotografierenden Chilenen hier im Park scheint nur Interesse an einem Foto mit sich selbst drauf zu haben, nicht aber einem Bild der schönen Landschaft. Eigenartig, befremdlich…

                                                                                                              Hier noch einmal zwei "oben ohne" Bilder:






                                                                                                              Am Lago Sköttsberg messe ich die vermeintlich stärkste Windgeschwindigkeit der gesamten Tour: 63km/h. Die Baumreste des Waldbrands von 2011 stehen zur Mahnung auf einem riesigen Areal verteilt und trotzen den Winden. Auf der heutigen Etappe finden sich doch einige Zeltmöglichkeiten, so man dürfte…

                                                                                                              Valle de Francés:







                                                                                                              Der Weg vom Campamento Italiano bis zum Campamento Los Cuernos verläuft größtenteils oberhalb und auf See Level des Lago Nordenskjöld. Dank der blauen Färbung des Wassers, spärlichen Bewuchses und der Sonne erinnert die gesamte Szenerie ans Mittelmeer! Susi träumt und witzelt von der Poseidonplatte, die sie sich nachher gönnen wird Ich würde mich ja mit ner Portion Gyros und Taramas begnügen... Man(n) kann eben nicht alles haben.
                                                                                                              Auf Seelevel machen wir im Sonnenschein noch ein kurzes Päuschen. Ohne den Wind könnte man hier wirklich locker am Kiesstrand liegen bleiben. Der Wind schafft es aber tatsächlich den ein oder anderen Schauer in Form von Seewasser über uns hernieder zu bringen, Regenbogen inklusive!








                                                                                                              Regenbogen ohne Regen

                                                                                                              Campamento Los Cuernos:
                                                                                                              Hier treffen wir mal wieder auf Hektor und seine Frau, die beiden raten uns dazu, erst einen Zeltplatz zu suchen und erst dann uns anzumelden. Dieser Ratschlag ist Gold wert, da die geraden Zeltplätze bereits vergeben sind und nun die Jagd auf die weniger schrägen eröffnet ist Wir finden immerhin ein Plätzchen wo wir fast (!!!) alle Heringe in den Boden bekommen und der Untergrund nur 10° schräg ist… Katastrophe. Und dann kostet der Spaß in diesem Rattenloch auch noch 8500$ pP (Wer nach 20:00 auf dem Zeltplatz erscheint, darf sogar noch einmal 1000$ drauf legen!). Immerhin gibts Toilettenpapier und warmes Wasser in den Duschen. – Dafür aber keine Spiegel und Kleiderhaken.

                                                                                                              Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                                                                                                              meine Weltkarte

                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                Alter Hase
                                                                                                                • 31.01.2011
                                                                                                                • 2501
                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

                                                                                                                Die Fotos sind mal wieder klasse!

                                                                                                                Wart Ihr zufrieden mit Eurem Hilleberg Zelt?

                                                                                                                Und hattet Ihr auf den Campsites Probleme mit Mäusen? In der Vergangenheit habe ich da immer mal wieder Stories gehört daß Mäuse Löcher in die Zelte von Campern fressen um an das Essen zu kommen
                                                                                                                www.trekking.magix.net

                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                  Lebt im Forum
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                                                                                                                  • 5064
                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                  AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

                                                                                                                  Wir hatten ja nur gutes Wetter Ich liebe mein Jannu, Susi nicht, denn man kann nicht richtig darin sitzen

                                                                                                                  Wir haben nichts von irgendwelchen Mäusen gesehen, also null problemo

                                                                                                                  Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                                                                                                                  meine Weltkarte

                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                    Lebt im Forum
                                                                                                                    • 30.06.2009
                                                                                                                    • 5064
                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                    AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

                                                                                                                    10.02.2015 Campamento Cuernos – Campamento Torres

                                                                                                                    "Das große Finale"
                                                                                                                    Da wir weiter unten gezeltet haben, packen wir erst zusammen und gehen dann im Gemeinschaftsraum frühstücken. Hier dürfen wir uns für einen der fünf Tische erst einmal anstellen, eh wir nen Sitzplatz bekommen.

                                                                                                                    Nach dem Frühstück laufen wir im schönsten Sonnenschein los. Der Wind macht es uns dann aber doch nicht ganz so angenehm. Ich wechsel zwischen T-Shirt, Powerstretch und Paramo hin und her. Der Weg läuft entspannt hoch und runter entlang des Lago Nordenskjöld. Wir überholen uns immer wieder abwechselnd mit einer deutschen und einer britischen Reisegruppe.






                                                                                                                    Bis zum Shortcut zum Campamento Chileno passiert nicht viel und wir spulen einfach die Kilometer herunter. Ab dort geht es dann erst einmal nur in eine Richtung: Aufwärts! Die Sonne brennt erbarmungslos vom Himmel, die Klamottenwahl hat sich hier mittlerweile von selbst geklärt. Die von rechts kommende „Wanderautobahn“ zum Mirador „Torres Look Out“ scheint wahrlich der meistbegangene Streckenabschnitt des gesamten Parks zu sein! Sooo viele Tagestouristen. Und als wir auf dem gemeinsamen Weg Richtung Campamento Chileno laufen bläst uns ein ordentlicher Wind entgegen.

                                                                                                                    Eine Stunde später erreichen wir das Campamento Chileno. Hier wollen wir essen kochen. Den Aufenthaltsraum dürfen wir (da nur auf der Durchreise) nicht benutzen. Selbst für die Toilettennutzung sollen wir 500$ zahlen. Sicherlich sind wir aber auch die einzigen (deutsche Tugenden halt ) die fragen anstelle sich einfach zu bedienen / einzunisten… Das Chileno ist genauso wie das Campamento Cuernos und Seron im Privatbesitz einer Kroatischen Großfamilie.

                                                                                                                    Wir sind ja outdoor unterwegs, daher störts uns kaum… kochen wir halt im Wind mit einsetzendem Regen auf der Terrasse vor dem kleinen Restaurant. Die Chilenische Fahne über uns überschlägt sich bald! Bis wir wieder aufbrechen fühlen sich meine Hände und Knie wie Eisblöcke an. Wie es den Chucks, Jeansjacken und Hotpants geht, die an uns vorbei Richtung Torres Türme laufen, will ich gar nicht erst wissen. An den Windmesser denke ich in diesem Moment allerdings nicht... Aber auch das hat bald wieder ein Ende und die Sonne unterbreitet uns zumindest kurzzeitig ein Versöhnungsabkommen.

                                                                                                                    Nach knapp anderthalb Stunden erreichen wir das Campamento Torres, Nationalparkgebiet. Endlich wieder ein gemütlicher kleiner Zeltplatz ohne Kosten. Wie bereits zum Beginn der Tour geschrieben sollte hier unbedingt vorher reserviert werden. Letztendlich bleiben aber die Hälfte der Zeltplätze leer Die typischen „W-Wanderer“ sehen wir erstaunlicherweise keine, dafür eine amerikanische Seilschaft auf dem Weg in Richtung Campamento Japones. Eine zweite polnische wird morgen früh starten. Sehr geil.

                                                                                                                    Wir bauen unser Zelt abseits auf, richten uns ein und schnüren dann noch einmal die Stiefel! Es ist fünf und das Wetter relativ stabil. Relativ bedeutet, dass es zwischenzeitlich auch mal nicht regnet. Für morgen ist den ganzen Tag Regen angesagt…

                                                                                                                    Nach einer guten Stunde erreichen wir den „Mirador Torres“ unterhalb der gigantischen und Namensgebenden Torres del Paine. Dank des Wetters und der Uhrzeit (mittlerweile 18:30) ist es hier oben ruhig und wir sind fast alleine. Die Türme zeigen sich sogar einige Male Wolkenfrei und selbst der Wind meint es einigermaßen gut mit uns. Die blaue Lagune im Vordergrund der alles beherrschenden Türme ist wahrlich einen Besuch wert!


                                                                                                                    Die Torres del Paine




                                                                                                                    Äffchen war natürlich auch dabei





                                                                                                                    Als wir uns wieder in Richtung Abstieg bewegen, sind wir unheimlich froh darüber, heute Abend noch hierhergekommen zu sein! Zurück zum Campamento brauchen wir gerade einmal 45 Minuten! Wir kochen unser Abendbrot, quatschen noch kurz und fallen dann auch schon bald in die Federn!

                                                                                                                    Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                                                                                                                    meine Weltkarte

                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                      Gerne im Forum
                                                                                                                      • 06.04.2015
                                                                                                                      • 61
                                                                                                                      • Privat


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                                                                                                                      AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

                                                                                                                      Eigentlich eine Traumreise, aaaber, die vielen Leute, die Organisation, schade für euch und selbst Äffchen hebt die Augenbraue..
                                                                                                                      Trotzdem, ein aufwendiger Bericht und eine aufwendige Reise überhaupt. Schöne Photos, ganz ohne Wurm. Was bleibt einem übrig? Das Weite suchen, woanders hin. Sag doch mal, seid ihr trotzdem glücklich mit eurer Reise? Klingt so gemischt, was würdet ihr anders machen? Ich bin es gewohnt zwischen den Zeilen zu lesen, hm. Darf man so was im Outdoor Forum fragen? na ja, liebe Grüße Kint

                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                        Erfahren
                                                                                                                        • 18.10.2009
                                                                                                                        • 189
                                                                                                                        • Privat


                                                                                                                        #60
                                                                                                                        AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

                                                                                                                        Hi Kint, natürlich darf man solche Fragen stellen! Wir stellen sie uns ja selbst am Ende der Reisen.
                                                                                                                        Wir werden ans Ende des Berichts auch ein Fazit stellen, das deine Fragen vielleicht beantwortet (ich weiß selber noch nicht so recht, wie es ausfallen wird ).

                                                                                                                        Aber erstmal gehts hier noch ein Stück weiter.

                                                                                                                        11.02.2015 Campamento Torres - Ausgang

                                                                                                                        Welch gute Entscheidung, dass wir gestern bereits aufgestiegen sind! Der Morgen erwartet uns ganz untypisch mit leichtem Schneeregen und völlig zugezogenem Himmel. Da wir heute nur noch den nahen Parkeingang erreichen müssen, können wir uns mit dem Frühstück Zeit lassen. Wir drängen uns mit den anderen in einen kleinen düsteren Unterstand und bereiten unser Müsli zu.



                                                                                                                        Also wir gehen, hört es auf zu regen und wir können die dicken Jacken eingepackt lassen. Leichtfüßig schweben wir den Weg hinunter und bemitleiden die Massen, die uns zu späterer Stunde entgegen kommen. Einige, nur mit leichter Jeansjacke und Stoffschühchen bekleidet, weisen wir dezent darauf hin, dass oben unter Umständen Schneefall herrscht. Wir ernten nur ungläubige Blicke. Wieder einmal wundern wir uns über die Naivität und Unkenntnis einiger Besucher.
                                                                                                                        Zu uns gesellt sich irgendwann Peter. Nach eigenen Angaben hat er keinen Kocher dabei, will den großen Circuito laufen und unterwegs Essen einkaufen. Wir wünschen ihm viel Spaß bei seiner Thunfisch- und Keks-Diät… Ganz ohne Tee bei dem vorhergesagten schlechten Wetter, brrr.
                                                                                                                        Schon bald haben wir das Hotel und damit den Ausgang des Parks erreicht und warten mit Dutzenden anderen Wanderern auf den Shuttle-Bus. Heldenhaft verkneifen wir uns das sauteure Hotdog und verschieben das Schlemmen auf die Zivilisation. Dort angekommen heißt es wieder Essen fassen für die nächste Tour, umpacken, waschen, organisieren. Wir sind ja nicht zum Spaß hier, morgen wollen wir gleich weiter nach Puerto Natales… Immerhin besorgt uns Sven zwei große Stücken Fleisch und etwas Gemüse, das wir im Hostel zubereiten.

                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                          Lebt im Forum
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                                                                                                                          • 5064
                                                                                                                          • Privat


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                                                                                                                          AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

                                                                                                                          kleiner Nachschlag zum letzten Tag, bzw. die restlichen Erfahrungen mit unserem Busunternehmen....:

                                                                                                                          Angekmmen an der Rangerstation Auch hier wieder kein JB Bus zu sehen. Dafür erkenne ich den Minivan, mit dem wir schon in den Park gekommen sind… Das ganze wieder ohne erkennbares Schild hinter der Windschutzscheibe oder sonstigen Aufdruck. Ich will gar nicht wissen, wer alles an diesem Nachmittag mit „open return“ Ticket von JB am Parkplatz sitzen gelassen wurde… Von mir ganz klar die Empfehlung für zukünftige TdP Interessierte, fahrt nicht mit „JB Buses“ in den Park! Meine vergessene Kappe von der Hinfahrt müsse im Büro liegen.

                                                                                                                          Zurück in Puerto Natales lässt der Fahrer uns natürlich am Busbahnhof raus. Zum JB Büro könne er uns nicht mitnehmen. Also stiefeln wir zum Hostel, lassen die Rucksäcke dort und laufen dann weiter zum JB Büro. Meine Kappe ist natürlich nicht auffindbar…

                                                                                                                          Kleines Fazit: "JB" oder "JBA" - Buses ist ganz klar nicht zu empfehlen!!! Tut euch den Stress nicht an. Wenn wir nur auf einer der beiden Fahrten Probleme gehabt hätten, who cares, aber hin - wie Rück???



                                                                                                                          Unsere leckeren Chaura Beeren

                                                                                                                          Weiter im Text:

                                                                                                                          12.02.2015 Puerto Natales – El Calafate


                                                                                                                          Und wieder klingelt der Wecker zu recht unchristlichen Zeiten, da der Bus nach El Calafate irgendwann frühst geht. Die Fahrt nach Calafate ist genauso ereignislos wie unsere anderen Fahrten bisher und ich bin froh, als wir endlich aus dem Bus kommen.

                                                                                                                          Am Busterminal hilft uns die Touriinfo direkt mit der Übernachtung. Da die nächsten zwei Wochenenden das “Lakes“ Festival stattfindet, herrscht hier derzeit der Ausnahmezustand. Hoffentlich kommen wir nach unserer Wiederkehr ebenfalls in den Genuss der Feierlichkeiten.

                                                                                                                          Laut ihrer Unterlagen gibt es vier Unterkünfte in der Umgebung, die noch nen private room frei haben. Mit den eingezeichneten Übernachtungsmöglichkeiten machen wir uns direkt auf den Weg. Unser Problem ist allerdings, dass wir kaum noch argentinischen Pesos haben und deshalb auf Kartenzahlung angewiesen sind. Die ersten drei angesteuerten Hostels nehmen allerdings keine (Kredit)Karten. Also mit gebuckelten Gepäck erst einmal die Bankautomaten der Umgebung abklappern. Geld? Fehlanzeige… Fuck, sämtliche Debit – sowie Kreditkarten werden hier nicht genommen. Ich habe zum Glück noch 100€ in Bar mit, die wir zu einem etwas schlechteren Kurs als in BA tauschen können. Schlechter heißt an dieser Stelle 13$ anstelle der 14,50$ in BA. Und wir haben vorhin direkt nach unserer Ankunft die Bustickets nach El Chalten (600$) in Bar gezahlt….

                                                                                                                          Aber egal. Erstmal wieder flüssig laufen wir das letzte der vier Hostels an, Los Pioneros. Und neben einem private room nehmen sie sogar Kreditkarten an.

                                                                                                                          Nachdem unser Zeug ins schöne Zimmer verräumt ist, machen wir uns wieder auf Richtung Highstreet. Als erstes zur Rangerstation und Erkundigungen zum Huemul Circuit für morgen einholen. Wir müssen uns noch einmal in El Chalten bei der Rangerstation melden, weitere Infos bekommen wir hier nicht.

                                                                                                                          Obligatorisch in Argentinien mittlerweile gönnen wir uns natürlich nen großen Becher Eis und nen Steak fürs Hostel zum selberbraten und noch eins zwei Goodies für den Huemul

                                                                                                                          Da uns das Hostel so gut gefällt, buchen wir gleich noch unsere letzte Nacht nach unserer Rückkehr von El Chalten. Zwar nur ein Dreier Zimmer (Rest ausgebucht), aber immer noch besser als nen sechser - oder gar achter Dorm. Unser Basislagergepäck lassen wir ebenfalls hier.
                                                                                                                          Zuletzt geändert von codenascher; 17.06.2015, 13:05.

                                                                                                                          Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                                                                                                                          meine Weltkarte

                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                            • 5064
                                                                                                                            • Privat


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                                                                                                                            13.02.2015 El Calafate – El Chalten – Campamento Poincenot

                                                                                                                            Frühstück gibt es ab halb sieben. Glaubt mal gar nicht, dass der Idiot an der Rezeption uns auch nur eine Minute früher ans Buffet lässt. Somit bleiben uns knappe zehn Minuten um das für Hostelansprüche durchaus üppige Frühstück zu genießen, da unser Bus bereits um sieben nach El Chalten fährt.

                                                                                                                            Knappe zweieinhalb Stunden und etliche staubige Pistenkilometer (insgesamt 221km) später erblicken wir erstmalig die Granitspitzen der wohl schönsten Berge der Welt. Nach der Eintönigkeit der letzten Stunden (Piste, Schafzäune und sonst nix) dann der geile Anblick auf die wolkenfreien Cerro Fitz Roy, Cerro Torre und die anderen nicht weniger spektakulären Satelliten! Eine weitere halbe Stunde später erreichen wir dann das kleine Busterminal von El Chalten – Capital Nacional del Trekking. Am Himmel zeichnet sich nicht eine einzige Wolke ab. Irre!


                                                                                                                            Kaiserwetter

                                                                                                                            Als erstes suchen wir die Rangerstation auf. Eine Erlaubnis für den Huemul Circuit bekommen wir allerdings nicht… Scheiße. Da es in dieser Saison schon zwei (bekannte) Unfällen, man spricht gar von tödlichen, dürfen die beiden Flüsse die uns betreffen nur via Tirolesa gequert werden. Zu viel Schnee im Winter und zu viel Sonne in den letzten Wochen haben die Flüsse zu stark ansteigen lassen…

                                                                                                                            Und für die Erlaubnis braucht es nun etwas Hardware… Gurte, Sicherungsgeraffel und 20m Seil. Susi und ich überlegen kurz, ob wir uns das geforderte Equipment irgendwo leihen sollen, entscheiden uns aber letztendlich dagegen. Im Sonnenschein im Garten der Rangerstation werfen wir die Pläne für den Huemul Circuit über den Haufen und entscheiden uns für die Standarttour im Los Glaciares NP – Cerro Torre BC, Fitz Roy BC, Laguna de los Tres, Piedra del Fraile usw. Wenigstens werden wir nach dem TdP Gerenne hier einen gemütlichen Urlaubsausklang haben. Andersrum ist es echt ein Jammer, trotz des guten Wetters auf den Trek zu verzichten. Gerne wäre ich am Paso Viento gestanden und hätte mir den Patagonischen Wind ins Gesicht blasen lassen…

                                                                                                                            Man empfiehlt uns zuerst zum Campamento Poincenot zu wandern und morgen früh zur Laguna de los Tres aufzusteigen. Mehrere Wanderer die wir die letzten Wochen getroffen haben, erzählten uns vom wahrscheinlich größten Highlight Patagoniens!

                                                                                                                            El Chalten, wie bereits geschrieben selbsternannte „Capital Nacional del Trekking. Ein 1000 Seelen Dörfchen, welches in den Sommermonaten zum Bersten besucht wird. Restaurants, Bäckereien, Hostels und Hotels, Agenturen und Ausrüstungsverleihe – Backpackerherz was willst du mehr?

                                                                                                                            Nach den besten Empanadas des gesamten Urlaubs (gleich die erste Bäckerei zur rechten vom Busterminal aus) laufen wir die nicht enden wollende St.Martin hinunter. Links und rechts die genannte Infrastruktur und massig Chilende Touris, die unter Markisen oder Sonnenschirmen sitzen und gekühlte Getränke konsumieren… Und wir schwitzen uns mit unseren vollen Rucksäcken Richtung nächster Wanderung. Anstelle von Suppenpulver als Soße haben wir Fertigsoßen und dazu Muschel – und Thunfischdosen, bisschen Obst und andere Leckereien im Rucksack Das drückt natürlich aufs Gewicht.

                                                                                                                            Am Ende des Dorfs angelangt laufen wir einen staubigen Pfad hinauf. Ich glaube mich an Temperaturen um 30°C PLUS zu erinnern. Am ersten Mirador mit Blick in Richtung Flusstal machen wir die erste Verschnaufpause. Ich würde am liebsten direkt wieder absteigen und in die Fluten springen! Hilft alles nichts, weiter. Wir werden von vielen Tageswanderern überholt, die heute noch zur Laguna rauf wollen. Genauso kommen uns ein paar dutzend entgegen. Große Rucksäcke Fehlanzeige.



                                                                                                                            Am ersten offiziellen Mirador erblicken wir dann erstmalig den Fitz Roy in seiner vollen Größe. Hier verweilen wir ein Stündchen und unterhalten uns mit vielen verschiedenen Wanderern und Wandergruppen. Joah, sieht schon ganz nett aus Anschließend geht es wieder ein Stückchen runter und wenigstens immer wieder zwischen etwas Schatten spendenden Bäumen und Sträuchern hindurch.











                                                                                                                            Vorbei an einigen kleinen Gumpen treffen wir bekannte Gesichter aus dem TdP. Nach einem kurzen Plausch laufen wir auch schon weiter, man empfiehlt uns aber, auf jeden Fall noch zum Perito Moreno Gletscher zu fahren, „amazing“. Das malerische Flüsslein dem wir nun folgen läd zum abendlichen waschen ein. Dem baden zum Vergnügen wiederstehe ich dann aufgrund der Wassertemperatur sowie der vielen Wanderer dennoch.

                                                                                                                            Sehr sehr sehr geil


                                                                                                                            Im Campamento Poincenot ist dann die Freude über den kurzen Wandertag und die erstaunlich kleine Anzahl an Zelten bei uns groß. Anders als im TdP werden hier die Highlights primär durch Tagestouren (und anschließendes Feiern) abgedeckt

                                                                                                                            Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                                                                                                                            meine Weltkarte

                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                              • 5175
                                                                                                                              • Privat


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                                                                                                                              Zitat von codenascher Beitrag anzeigen
                                                                                                                              ....."Kaiserwetter"....."Sehr sehr sehr geil".....
                                                                                                                              Allein für diese zwei Ansichten lohnt das hinfahren. (Ihr hattet da mehr Glück als wir )
                                                                                                                              Aber die Empanadas der Bäckerei... ...lecker.

                                                                                                                              Gruß Peter
                                                                                                                              Wir reis(t)en um die Welt, und verleb(t)en unser Geld.
                                                                                                                              Wer sich auf Patagonien einlässt, muss mit Allem rechnen, auch mit dem Schönsten.

                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                Erfahren
                                                                                                                                • 18.10.2009
                                                                                                                                • 189
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                                                                                                                                14.02.2015 Campamento Poincenot – Gammeln
                                                                                                                                Zu unmenschlicher Zeit klingelt der Wecker mitten in der Nacht – wer Sonnenaufgang sehen will, muss leiden. Mit mäßig guter Laune klettere ich aus dem Schlafsack und trotte im Halbschlaf hinter Sven her. Wandern ohne Frühstück und mitten in der Nacht ist nichts für mich, das merke ich, als es die ersten Meter nach oben geht. Fluchend krieche ich nach oben und bin drauf und dran umzudrehen. So schön kann kein Sonnenaufgang sein, dass sich das lohnt. Irgendwie ist es auch gruselig, wenn man nichts außer dem kleinen Schein der Stirnlampe sieht. Weit vor uns tanzen die Lichter der noch Fleißigeren und kennzeichnen das weit über uns liegende Ziel. Ob angekommen fängt es an zu nieseln. Damit haben wir ja nun überhaupt nicht gerechnet und die Regenhosen liegen im Camp. Unsere warmen Schlafsäcke bringen uns hier nun auch nichts. Wir müssen einige Zeit suchen, bis wir einen „freien“ Windschutzfelsen finden, da überall bereits müde Gestalten vor ihren Gaskochernkauern kauern.
                                                                                                                                Wir finden ein annehmbares Plätzchen und starren auf die Berggipfel in Erwartung eines großartigen Schauspiels. Irgendwann wird uns klar, dass sich das Schauspiel nicht in den Bergen, sondern vor uns in der Ebene stattfindet. Mein Magen ist inzwischen mit einem Müsliriegel befriedigt und so kann ich mich dem wunderschönen Farbspiel hingeben – sowohl der Himmel als auch die kleinen Seen leuchten in den wildesten Farben. Ich vermisse meine Kamera, gleichzeitig bin ich froh, einfach nur genießen zu können.
                                                                                                                                Den Rückweg nehmen wir beschwingt und in der Hälfte der Zeit. Unten angekommen, holen wir den restlichen Schlaf nach, bevor wir uns ausgiebig der Tagesaufgabe widmen: gammeln, lesen, genießen. Während sich die zunehmenden Schwärme der Tagestouristen am Camp vorbei schieben, verschlinge ich einen Krimi nach dem anderen und bin froh, endlich mal nichts tun zu müssen. Sven hat zwar immer wieder Anwandlungen, doch noch zum nächsten Camp aufbrechen zu wollen, die ich nur mit einem faulen Grunzen beantworte. Wir haben so viele Tage, also können wir auch morgen aufbrechen. Gegen später ergeben sich noch interessante Gespräche mit einem deutschen Langzeitwanderer und dem letzten Schäfer Tempelhofs.

                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                  • 5064
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                                                                                                                                  14.02.2015 Laguna de los Tres

                                                                                                                                  Joah, Sonnenaufgang. Der Fitz Roy und auch alles andere hier an der Laguna sind Wolkenverhangen. Steigen wir lieber gleich ab, oder warten wir noch auf ein Wunder???
                                                                                                                                  Susi sieht das Wunder dann in unserem Rücken. Die vielen Wolken am Himmel werden auf ziemlich geile Art und Weise vom Morgenrot erleuchtet. Im Sekundentakt ändert sich das phänomenale Licht und ich komme mit dem fotografieren gar nicht mehr hinterher. Freundlicherweise hört in diesem Moment auch der Nieselregen auf und wir können das ganze doch noch genießen. Schade dass der Fitz Roy heute früh nicht hell erleuchtet vor uns steht.

                                                                                                                                  Sonnenaufgang von der Laguna de los Tres aus :










                                                                                                                                  Mit einer Tasse warmen Tee in der Hand warten wir ab, bis der Himmel wieder seine normale Färbung annimmt und beginnen dann unseren Abstieg.


                                                                                                                                  Nein, er hat heute leider kein Foto für uns


                                                                                                                                  der Abstieg



                                                                                                                                  Noch ein paar Worte zu unseren Beweggründen, weshalb wir nicht weiter in Richtung Piedra del Fraile sind:

                                                                                                                                  Wir haben uns gestern Abend mit einem Ranger hier im Campamento Poincenot unterhalten, der und das aktuelle „Preisgefüge“ an der Piedra del Fraile erklärt. Passieren vor Ort koste 150$, dort Übernachten noch einmal weitere 150$, in Summe 300$ - knapp 30€… pro Person wohlgemerkt.
                                                                                                                                  Den Spaß lassen wir uns leider entgehen, da wir uns sagen, bei solch einer Touristenverarsche machen wir definitiv nicht mit!!!






                                                                                                                                  Gute Nacht

                                                                                                                                  Zum Abschluss des Tages:

                                                                                                                                  Yeah, auch mal nen Selfie von mir mit der Poopshovel

                                                                                                                                  Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                                                                                                                                  meine Weltkarte

                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                    • 61
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                                                                                                                                    Mega Schöne Bilder. Dein Selfi Ausgerechnet! Also bitte!

                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                      • 5064
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                                                                                                                                      Danke Danke

                                                                                                                                      Weiter gehts:

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                                                                                                                                      Da auch heute wieder nur ein kurzer Spaziergang geplant ist, lassen wir uns abermals viel Zeit bis zum Aufbruch. Das Campamento Agostini liegt gerade einmal weitere drei Stunden vom Campamento Poincenot entfernt. Vorbei an der mediterran wirkenden Laguna Madre e Hija, Kristallblaues Wasser und spärlicher Bewuchs laufen wir sanft und minimal aufwärts. An der Laguna liegen zwei Mädels im Windschatten eines Gebüschs (heute ist es gar etwas windig) und lassen sich die Sonne ins Gesicht scheinen.





                                                                                                                                      Nach einer kurzen Verschnaufpause für die Füße und ein Bananabread später tauchen wir in einen Buchenhain ein. Zwar scheinen die Bäume hier nicht ganz so alt zu sein, wie in den anderen Wäldern bisher, schön ist es aber allemal
                                                                                                                                      Überall in den Sträuchern sitzen größere Raupen. Was hier wohl los sein wird, wenn die erst einmal verpuppt und dann wieder geschlüpft sind! Unten im Tal wachsen an den Sträuchern lange Flechten. Die Flechten wirken echt wie Großvaters Bart. Da wir bisher eher kurze Flechten gesehen hatten, bin froh endlich diese langen hier zu sehen.



                                                                                                                                      Auf der anderen Seite des Rio Fitz Roy versuchen wir den Paso de la Achachonas oder zumindest Spuren dahin zu sehen. Über diesen Pass wollten wir eigentlich drüber, um von dort zur Laguna Toro und dem Glaciar Viedma laufen wollten. Genau können wir ihn allerdings nicht lokalisieren.

                                                                                                                                      Ich frage mich von nun an den Rest unserer Strecke, ob der Fluss passierbar wäre. Unten am Fluss angekommen erübrigt sich die Frage. Zumindest hier ist der Fluss breit, tief und reißend! Mal sehen wie es weiter oberhalb des Campamento de Agostini ausschaut, wo auch die Tirolesa gespannt ist um drüber zu kommen.
                                                                                                                                      Den Cerro Torre sieht man heute übrigens den ganzen Tag über nicht. Über den Granitspitzen hängt eine dicke fette Wolke. 
                                                                                                                                      Ich schiele immer wieder in Richtung Fluss. Breit und reißend ist er auf jeden Fall noch immer. Nuja, dann hatten die Ranger im Vorfeld wenigstens Recht mit ihrem Verbot.




                                                                                                                                      Da wir uns mittlerweile auf der „Senda a Laguna Torre“ befinden, ist wieder ein verstärktes Aufkommen von Tageswanderern zu beobachten. An der Laguna Torre haut uns der starke Wind fast um. Wowowow. Erstaunlicherweise bewegt sich die fette Wolke vor dem verdammten Berg aber keinen Millimeter




                                                                                                                                      windig isses





                                                                                                                                      Am Campamento de Agostini suchen wir uns erst einmal ein schönes Plätzchen für das Zelt. Auch hier ist wie im Campamento Poincenot im Verhältnis zum TdP nicht viel los.





                                                                                                                                      Nachdem das Zelt steht und wir unser verspätetes Mittag gegessen haben, setzen wir uns wieder in die Sonne um zu lesen, den Cerro Torre aber immer im Blick – nicht dass ich einen Wolkenfreien Moment verpasse.

                                                                                                                                      Und dann ein richtig geiler Moment. Scheiß auf den Berg der hier auf jeder Postkarte zu sehen ist und sicherlich zu dem meist fotografierten Bergen Patagoniens überhaupt zählt. Direkt vor uns aus dem Dickicht stolziert ein Huemul!!!!!! Woah, und meine Kamera liegt neben mir! Klick, Klick, Klick, Klick. Ich bin so aufgeregt, freue mich wie ein kleines Kind. Der Berg ist plötzlich für den restlichen Abend gänzlich uninteressant geworden.




                                                                                                                                      Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                                                                                                                                      meine Weltkarte

                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                        • 61
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                                                                                                                                        AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

                                                                                                                                        Du bist eben ein echter Jäger!

                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                          Erfahren
                                                                                                                                          • 18.10.2009
                                                                                                                                          • 189
                                                                                                                                          • Privat


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                                                                                                                                          Und nochmal ein unbebilderter Beitrag von mir... Meine Fotografierlaune war in den letzten Tagen ziemlich am Boden, wohl wissend, dass meine kleine Not-Knipse eben nur schlechte Notbilder produziert. So überlasse ich den Rest der Bilder Sven.

                                                                                                                                          16.02.2015 Campamento Agostini - El Chalten
                                                                                                                                          Wir haben es nicht eilig, nach El Chalten zu kommen und so beginnen wir den Tag mit unserer neuen Lieblingsbeschäftigung: gammeln und lesen. Wir suchen uns ein bequemes Plätzchen im Windschatten und lassen uns ordentlich die Sonne auf den Pelz brennen - unterbrochen lediglich von regelmäßigen Kontrollblicken in Richtung Gipfel. Und unterbrochen von einem Aufschrei Svens, der mal kurz ein gewisses Örtchen besuchte ... Sein Handy war ins Loch gefallen, mitten rein in die Sch... Und nun verlangte er allen Ernstes von mir, dass ich ihn an den Beinen sichere, während er sich mit dem Oberkörper ins Loch zwängt... Ich hab mich geweigert und das Weite gesucht. Den Rest kann er ja erzählen.

                                                                                                                                          Als wir gegen Mittag dann, völlig übersättigt vom vielen Lesen, doch so langsam aufbrechen wollen, geschieht ein kleines Wunder und der Gipfel zeigt sich kurz im Wolkenloch. Voller Aufregung verlagern wir den Platz an den See und Sven kann tatsächlich ein paar Aufnahmen machen. So ist dieser Tag auch gerettet und wir können beruhigt den Rückweg antreten. Nun haben wir aber auch wirklich alles gesehen, was es hier zu sehen gibt!
                                                                                                                                          Die Sonne knallt und der Rückweg gestaltet sich als zäh – er ist wenig abwechslungsreich, eigentlich kurz und letzte Wandertage sind immer ätzend. An einem Mirador geschieht ein Wunder und wir laufen Daniel über den Weg, den wir in Puerto Natales das letzte Mal gesehen hatten. Auch ein paar Mädels sehen wir, die wir bereits in Ushuaia gesichtet haben. Die Backpacker-Welt ist hier doch sehr klein.
                                                                                                                                          Quatschend gestaltet sich der Rückweg viel leichter und in El Calafate verabreden wir uns für den Abend in einem Steakhaus. Da bekanntermaßen alle Hostels schon auf Wochen im Voraus ausgebucht sind, suchen wir gar nicht erst nach einem Zimmer, sondern quetschen das Zelt auf einen der kleinen Campingplätze. Immerhin gibt es eine warme Dusche.
                                                                                                                                          Auch wenn wir noch einige Tage uns Buenos Aires vor uns haben, ist dies für uns der Abschluss des Urlaubs, den wir (wie auch sonst) bei Steak ausklingen lassen wollen. Das ist hier, bei echt guter Qualität, erstaunlich günstig. Daniel leiht uns netterweise 100 € und so müssen wir nicht mit unserem letzten Geld knausern. Wir hatten in El Calafate kein Geld bekommen und auch hier weigern sich die Automaten, Geld auszuspucken.



                                                                                                                                          Diese Herren überwachten unser Abendessen

                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                            Lebt im Forum
                                                                                                                                            • 30.06.2009
                                                                                                                                            • 5064
                                                                                                                                            • Privat


                                                                                                                                            #70
                                                                                                                                            AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

                                                                                                                                            Zitat von Schmetterling Beitrag anzeigen
                                                                                                                                            ....Und unterbrochen von einem Aufschrei Svens, der mal kurz ein gewisses Örtchen besuchte ... Sein Handy war ins Loch gefallen, mitten rein in die Sch... Und nun verlangte er allen Ernstes von mir, dass ich ihn an den Beinen sichere, während er sich mit dem Oberkörper ins Loch zwängt... Ich hab mich geweigert und das Weite gesucht. Den Rest kann er ja erzählen. ....

                                                                                                                                            Leider passiert mir hier dann noch ein Malheur… Ich fass mich kurz: Mir fällt mein sch*** Telefon aus der sch*** Hosentasche in die sch*** Latrine des Zeltplatzes… Aufgrund einiger neuer Kontakte und Notizen möchte ich es allerdings wieder haben. Ohne tief abzutauchen erweist sich dieses Unterfangen erst als unmöglich (obwohl mein Telefon auf einem fast 1m hohen Berg s****** thront) und dann doch ganz einfach

                                                                                                                                            Man(n) nehme: eine halb Liter PET Flasche (lag im Camp), schneide diese auf und verbinde sie mit Duct Tape und nem Trekkingstock zu einer Schaufel. E voila, telefonieren werde ich mit diesem Apparat allerdings nicht mehr


                                                                                                                                            Und nu Bilderchen:



                                                                                                                                            Neuschnee am Morgen


                                                                                                                                            Überreste des Gletschers


                                                                                                                                            arg, Wolken...


                                                                                                                                            nochmals Gletscherreste





                                                                                                                                            Neben dem Sonnen flitze ich noch zweimal hoch zur Laguna um den fast wolkenfreien Cerro Torre zu fotografieren. Auch das wäre somit geschafft. Dennoch ärger ich mich, dass wir am ersten Tag nicht erst hierher sind und dann weiter Richtung Poincenot.






                                                                                                                                            Komm schon!!!!


                                                                                                                                            Warten auf den Gipfel


                                                                                                                                            Da ist das Ding!






                                                                                                                                            glatte Wände


                                                                                                                                            Die Nachbartrabanten




                                                                                                                                            Die Tirolesa:





                                                                                                                                            Wir schauen natürlich noch kurz bei der Tirolesa vorbei. Der Fluss ist hier sehr schmal, allerdings auch tief. Auf jeden Fall wäre eine Furt sehr ambitioniert gewesen…

                                                                                                                                            und nu zurück nach El Chalten:


                                                                                                                                            so oder ähnlich kennt man den Baumrest aus dem Ganzhorn Führer


                                                                                                                                            eine der tausenden Raupen die hier überall an den Sträuchern hängen


                                                                                                                                            ob der wohl giftig ist? Selten?


                                                                                                                                            ein letzter Blick vom Mirador in Richtung Cerro Torre

                                                                                                                                            Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                                                                                                                                            meine Weltkarte

                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                              Lebt im Forum
                                                                                                                                              • 18.01.2008
                                                                                                                                              • 5175
                                                                                                                                              • Privat


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                                                                                                                                              AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

                                                                                                                                              Zitat von codenascher Beitrag anzeigen

                                                                                                                                              Warten auf den Gipfel


                                                                                                                                              Da ist das Ding!
                                                                                                                                              Da hast du richtig Glück gehabt.
                                                                                                                                              Auf dem Stein habe ich drei Stunden gesessen und nichts ausser Wolken gesehen.

                                                                                                                                              Danke für die sehr schönen Bilder in einem sehr schönen Reisebericht aus einer sehr schönen Gegend.

                                                                                                                                              Gruß Peter
                                                                                                                                              Wir reis(t)en um die Welt, und verleb(t)en unser Geld.
                                                                                                                                              Wer sich auf Patagonien einlässt, muss mit Allem rechnen, auch mit dem Schönsten.

                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                • 5064
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                                                                                                                                                bitte gern geschehen

                                                                                                                                                Sodele, nun mach ich hier mal dicht!

                                                                                                                                                17.02.2015 zurück nach El Calafate


                                                                                                                                                Nachdem wir ausgeschlafen und gefrühstückt haben laufen wir zum Busterminal. Gegen 14:00 wollen wir den Bus nehmen und dafür schon einmal die Tickets kaufen. Praktischerweise funktionieren die Kartenleser im Busterminal nicht, wodurch wir schon wieder einen Teil unserer Bargeldreserven los werden…

                                                                                                                                                Wir schlendern noch einmal durchs Dorf, kaufen ein paar Leckereien im (stark geplünderten) Supermarkt und in einer Bäckerei. Wir haben ja schließlich eine fast dreistündige Fahrt vor uns


                                                                                                                                                unser Rattenloch


                                                                                                                                                Zurück in El Calafate lassen wir uns direkt ins Hostel fahren. Freundlicherweise, bzw. praktischerweise erhalten wir hier über das Hostel (natürlich zu einem schlechterem Kurs, aber egal) Bargeld.
                                                                                                                                                Den Wandertag den wir im Los Glaciares eingespart haben, werden wir morgen für den Perito Moreno nutzen. Obwohl ich mich krampfhaft dagegen wehre, fahren wir zum Perito Moreno. Ich will aufgrund der Touriströme noch immer nicht dorthin, Susi setzt sich letztendlich aber durch.
                                                                                                                                                Abends besuchen wir das „Lakes“ Festival. Groß angekündigt erwarten wir grandioses. Vor Ort stellen wir allerdings fest, dass zumindest heute eine Schmuseband, irgendwas mit rote Rose im Namen daherschmachtet. Zwei Burger später lassen wir es hier gut sein und laufen wieder zurück zum Hostel.

                                                                                                                                                Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                                                                                                                                                meine Weltkarte

                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                  • 5064
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                                                                                                                                                  18.02.2015 Perito Moreno

                                                                                                                                                  Die Busfahrt zum Perito Moreno kostet 300$ und dauert zwei Stunden. Vor Ort wird dann noch einmal Eintrittsgeld in Höhe von weiteren 250$ erhoben. Mein lieber Scholli…
                                                                                                                                                  Der Bus spuckt uns wie viele andere hundert Touristen entweder am Pier (für die alternative Bootstour zum Gletscher) oder eben am Besucherzentrum nebst Restaurant und Souvenirshop aus. Hier wird er drei Stunden später auch wieder stehen um uns einzusammeln.

                                                                                                                                                  Der Perito Moreno ist schon ein gewaltiges Stück Eis. Seine wahren Dimensionen sind nur schwer zu schätzen und in Worte zu fassen. Auf festen mit Handläufen versehenen Wegen kann man verschiedene Balkone besuchen und somit neben verschiedenen Blickwinkeln auf den Gletscher auch den Massen ein klein wenig entfliegen. Das Groß der Besucher läuft nicht weiter als bis zu den Hauptbalkonen oberhalb der Gletscherspitze. Die alternativen Wege kosten einen circa 60 Minuten lockeren Fußmarsch und entschädigen mit einem sehr viel entspannteren Ausblick aufs Eis. Auch ich chille zuerst an dem untersten Hauptbalkon, eh mich Susi dort abholt und überredet mit ihr zu kommen. Ich hab sowas von keinen Bock mehr zu laufen….







                                                                                                                                                  Das Eis des Gletschers knackt im Minutentakt. Immer wieder fallen kleinere und größere Eisbrocken hinunter ins Wasser. Der dabei entstehende Schall ist schon beachtlich und selbst vermeintlich kleine Eisbrocken hören sich bereits nach viel mehr an. Links und rechts der Balkone brechen während unserer Anwesenheit größere Eistürme ab und stürzen in das grünlich schimmernde Wasser. Der PM ist schließlich dafür bekannt permanent zu kalben!



                                                                                                                                                  Wir werden kurz vor Ende unserer Zeit hier am Gletscher ebenfalls Zeuge eines gewaltigen Abbruchs. Eingeleitet durch einen kleinen Eisbrocken der unsere Aufmerksamkeit erregt, bricht urplötzlich ein Riesengroßer Turm vom Gletscherrand ab. Ich bekomme das Spektakel sogar fotografiert, zoome allerdings beim Fotografieren rein, sodass eine tolle Dokumentation nur bedingt zu Stande kommt








                                                                                                                                                  Am Abend treffen wir uns erneut mit Daniel, der heute Nachmittag nach El Calafate gekommen ist. Erneut zum „Lakes“ Festival wie geplant gehen wir allerdings nicht. Irgendwie hat uns das alles gestern Abend nicht so wirklich überzeugt Stattdessen verbringen wir den Abend bei leckeren Steaks Bier und Rotwein im Hostelaufenthaltsraum.
                                                                                                                                                  Das Treffen mit ihm war aber auch ein Akt, da ja bekannterweise mein Telefon out of order ist. Wir sind zu dem geplanten Zeltplatz gelaufen um ihn dort zu treffen. Blöderweise verfügt der Zeltplatz über einen mürrischen Security der uns erst nach langen hin und her (und einer englisch sprechenden Angestellten des Platzes) auf das Grundstück lässt. Anscheinend will man dadurch marodierende Feierwütige Freunde von Gästen außen vor lassen…
                                                                                                                                                  Wir hinterlassen eine Botschaft in der Rezeption, die auch bei ihm ankommt.

                                                                                                                                                  Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                                                                                                                                                  meine Weltkarte

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                                                                                                                                                    • 5064
                                                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                                                    19.02.2015 zurück nach Buenos Aires

                                                                                                                                                    Heute schlafen wir aus! Unser Flug geht erst aufm Mittag, endlich mal eine vernünftige Reisezeit.
                                                                                                                                                    Wir haben uns gestern bereits über das Hostel eine Fahrt zum Hostel gebucht und per Visa bezahlt. Blöd nur, das dieses Taxi nicht kommt. Wir stehen pünktlich vor dem Hostel und warten. Nach 15 Minuten werden wir dann allmählich ungeduldig, gehen uns erstmalig beschweren. Wir werden vertröstet und warten weiter… und weiter… und weiter…. Nach mittlerweile 40 Minuten reicht es mir komplett und ich mach im Hostel nen Riesenaufriss! Geht gar nicht. – Der Chef fährt, rast uns mit knapp 200 Sachen zum Flughafen. 40 Minuten vor Abflug stürmen wir das Flughafengebäude. Als wir dann letztendlich im Flieger sitzen fällt dann die Anspannung der letzten Stunde von uns ab. Ohne scheiß, dass das Hostel an dieser Stelle so lange so cool geblieben ist, geht gar nicht. Loco hin oder her
                                                                                                                                                    2,5h Stunden später landen wir in Buenos Aires und fahren direkt mit dem ersten Taxi vor dem Aeroparque zu unserem Hostel. Mittlerweile ist hier echt absoluter Hochsommer, das Thermometer pendelt sich irgendwo in den höheren dreizigern ein, gefühlt 40°C… Selbst wenn es für eine Stadtexkursion wahrlich zu warm ist, wäre es doch echt schön gewesen die ersten Tage zu Beginn unseres Urlaubs hier jetzt hinten dran zu haben.
                                                                                                                                                    So genießen wir den angebrochenen frühen Abend um uns auszuruhen, frisch zu machen und dann zur Abwechslung mal ein Steak essen zu gehen! Es gibt es ein geiles 300g Steak bei Don Julio. Definitiv das beste Stück Fleisch meines Lebens bisher! Und dann um den Urlaub abzuschließen noch einmal einen großen Becher Eis, den wir auf der Dachterrasse unseres Hostels in dieser lauen Sommernacht verdrücken.


                                                                                                                                                    20.02.2015 Abschied

                                                                                                                                                    Bye Bye Buenos Aires, Bye Bye Südamerika. Wir laufen noch einmal ein wenig die Nachbarschaft ab. Palermo ist echt ein geiler schillernder Bezirk. Kann ich ganz klar empfehlen! Mit dem Taxi fahren wir wieder zu Tienda Leon und von da aus zum Internationalen Flughafen BAs. Auch hier verschwinden wir direkt im Terminal. Es ist doch erstaunlich, wie sehr wir mittlerweile auf unser Hab und Gut achten…
                                                                                                                                                    Wir fliegen über Nacht, perfekt. Wir haben Plätze in der Mitte des Fliegers und ein super On-Board-Entertainment. Ich ziehe mir bessere Filme als auf dem Hinflug rein, dazu eine nicht unerhebliche Anzahl an Bieren. Ich hab mir immer gleich zwei Dosen geholt, bzw. bringen lassen. Schließlich soll ja Susi auch was abbekommen Susi trinkt aber freundlicherweise kein Bier
                                                                                                                                                    Morgens um neun verlassen wir stark gerädert den Madrider Flughafen. Wir haben jetzt noch einen halben Tag Zeit um uns einen kleinen Überblick über die Stadt zu machen. Dieser ist ausgesprochen gut und ein Besuch Madrids rückt auf der Liste interessanter Städte ein ganzes Stück weiter nach vorne
                                                                                                                                                    Kleiner Tipp für andere Reisende, die wie wir nur wenige Stunden Zeit haben: Das Handgepäck ruhig mit ins Zentrum nehmen. Die Gepäckboxen am Hauptbahnhof kosten nur ein Viertel des Flughafenpreises. (3,80€ für ne medium Box und vier Stunden, da geht locker zwei mal Handgepäck rein) Für die halbstündige U-bahn-Fahrt müssen weitere drei Euro pro Strecke gezahlt werden.
                                                                                                                                                    Ein paar Stunden später schließen wir die Eingangstür unserer Wohnung auf. Neben nem großen Stapel Post hat sich hier nichts getan. Schade. Ich hoffte, dass sich hier irgendwie die Anzahl von Umzugskartons verdoppelt hat, und wir einem entspannten Umzug am nächsten Samstag entgegen blicken können. Haben sie leider nicht…

                                                                                                                                                    Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                                                                                                                                                    meine Weltkarte

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                                                                                                                                                      Erfahren
                                                                                                                                                      • 21.02.2012
                                                                                                                                                      • 483
                                                                                                                                                      • Privat


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                                                                                                                                                      AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

                                                                                                                                                      Ein wunderschöner Reisebericht, da zerreißt es mich beinahe vor lauter Fernweh ... danke für eure Mühe und für die großartigen Fotos!

                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                        • 61
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                                                                                                                                                        Vielen Dank für deinen Bericht, die tollen Photos und all das Ungeschminkte, ja aufrichtige. Sag mal, was für eine Kondition ist nötig um auf euren Spuren zu gehen? Und außer Moos nichts los? Will heißen, was habt ihr berappt? Klingt sau teuer. Spiele mit dem Gedanken dort hin zu fliegen, gestern gab es noch einen Film über die Region, 3sat, wenn ich nicht irre, oder arte dann halt. Würde mich freuen, wenn du antwortest. Kint

                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                          • 5064
                                                                                                                                                          • Privat


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                                                                                                                                                          AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

                                                                                                                                                          Vielen Dank für das Lob.

                                                                                                                                                          Ungeschminkt? Immer

                                                                                                                                                          Kondition? Zweiter und dritter Tag vom Valdivieso haben geschlaucht sowie der TdP. TdP aber auch nur deswegen, da wir uns ja drei Tage weniger Zeit genommen haben als für den Circuit üblich. TdP und Los Glaciares Standardprogramm kann man (trittsicherheit vorausgesetzt) ohne Probleme mit Trailrunnern / Laufschuhen gehen.

                                                                                                                                                          Kosten? Hmm, Flüge nach BA kosteten 900€, Flug nach Ushuaia und Flug von El Calafate zurück nach BA 350€; Beides gebucht von D aus. Vor Ort hat uns der ganze Spaß incl. Transporten, Übernachtungen (die Hostels im Private Room falls möglich) Ausflügen, Essen + Trinken, Essen gehen noch einmal rund 1500€ pP gekostet. Also voll im Rahmen.
                                                                                                                                                          Zuletzt geändert von codenascher; 30.08.2017, 07:53.

                                                                                                                                                          Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                                                                                                                                                          meine Weltkarte

                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                            • 06.04.2015
                                                                                                                                                            • 61
                                                                                                                                                            • Privat


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                                                                                                                                                            AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

                                                                                                                                                            Danke mal für deine prompte Antwort. Tatsache, ist noch im Rahmen. Da frag ich gleich nochmal nach, wenn man auf dem Trail länger bliebe, also nicht nur eine Nacht pro Zeltplatz, meinste du das das geht? Sagen wir mal drei Monate oder so?

                                                                                                                                                            Kann Frau auch ohne sichtbarer Begleitung, also alleine los ziehen?

                                                                                                                                                            Gestern haben sie von Pumas berichtet, habt ihr davon gehört?

                                                                                                                                                            Nochmal zu der Poopshovel, wie gut, das du gelernt hast, Poop und Shovel, ich musste so lachen.

                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                              • 30.06.2009
                                                                                                                                                              • 5064
                                                                                                                                                              • Privat


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                                                                                                                                                              AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

                                                                                                                                                              Frau kann auf jeden Fall ohne sichtbaren Begleiter los ziehen. Wie das mit längeren Aufenthalten im TdP aussieht weiß ich nicht genau, auf den kostenlosen Plätzen geht das sicherlich nicht über einen längeren Zeitraum. Auf den Privaten wirds dann schon teuer. Im Los Glaciares im Campamento Poincenot kam abends ein Ranger vorbei der uns fragte wie lange wir bleiben. Eins zwei Tage sind kein Problem, bei ner Woche dann schon problematisch.

                                                                                                                                                              Puma gibt es, ja. Wir haben natürlich keinen gesehen - halt unheimlich selten. Unser "letzter Schäfer Tempelhofs" hatte vor drei Jahren im TdP am Campamento Chileno einen Puma gesehen. Der lag da auf dem Dach der Rezeption. Allerdings war er Totkrank und wurde noch am selben Tag geschossen Unter normalen Umständen wirst du sehr wahrscheinlich keinen lebenden und gesunden Puma begegnen.
                                                                                                                                                              Unser Huemul war wahrlich ebenfalls ein sehr glücklicher Moment! In ganz Patagonien soll es laut Wikipedia nur noch 1500 Tiere geben

                                                                                                                                                              Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                                                                                                                                                              meine Weltkarte

                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                • 61
                                                                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                                                                AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

                                                                                                                                                                Vielen Dank Dir,

                                                                                                                                                                hab ich mir fast gedacht, es sind ja auch offensichtliche viele Wanderer unterwegs. Und wild campen ist nunmal gar nicht drin.

                                                                                                                                                                Habe alle deine Reisen gelesen, huch, ihr wagt euch wirklich vieles. Man wird mutiger, stimmts? Dann noch viele tolle Reisen euch und Friede Freude in der neuen Wohnung, dürfte ja schon so weit sein.

                                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                                  Lebt im Forum
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                                                                                                                                                                  • 5064
                                                                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                                                                  AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

                                                                                                                                                                  Wird man mutiger? ich weiß nicht. Zumindest mag ich mich nicht über die Touren der letzten Jahre beschweren In 2,5 Wochen geht es nach Finnland, im Oktober für mich noch einmal alleine nach Schottland und dazwischen evtl. noch einmal Alpen für ne Woche
                                                                                                                                                                  Jau, Wohnung steht - ein absoluter Hauptgewinn!

                                                                                                                                                                  Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                                                                                                                                                                  meine Weltkarte

                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                    Lebt im Forum
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                                                                                                                                                                    • 5064
                                                                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                                                                    AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

                                                                                                                                                                    Und um hier endlich mal den Deckel drauf zu packen:


                                                                                                                                                                    Fazit:

                                                                                                                                                                    Puuuh, ganz schwer, ganz unterschiedlich. Selten habe ich mit meinem Fazit so gerungen wie nach (bzw. auch schon während) unserer Reise. Wir haben definitiv das absolute Maximum an Highlights, Touren und Ausflügen aus diesem einen Monat rausgeholt. Das wiederrum führt zu Stress und wenig Schlaf. Hier und da ein Ruhetag mehr, hätte sicherlich gut getan. ABER, dann ist eben nicht so viel touren möglich.

                                                                                                                                                                    In der ursprünglichen Reiseplanung war mehr Zeit in Feuerland eingeplant. Dafür entsprechend weniger Zeit weiter nördlich. Wir wollten neben dem Valdivieso Circuit noch hinüber auf den Dientes Circuit. Allerdings unterscheidet sich Feuerland dann doch landschaftlich nicht so stark von zB. Den Highlands, wo ich ja doch etwas öfters anzutreffen bin. Und nebenher erwies sich auch hier wieder die An – bzw. vor allem Abreiseproblematik als schwierig. Dadurch haben wir für Feuerland (Ushuaia und Umgebung) maximal eine Woche eingeplant.

                                                                                                                                                                    Logistisch war dann auch der alternative Cabo Froward Trek nicht drin… Und wieder mussten wir umdisponieren.
                                                                                                                                                                    Zumindest was die Reiseziele vor Ort anbelangte, zeigte sich dann doch, dass Flexibilität Trumpf bedeutet!

                                                                                                                                                                    Die Highlights:
                                                                                                                                                                    Wandern: Ganz klar der Valdivieso Circuit!!!! Was Landschaft und Einsamkeit anbelangt, ganz klar DAS Highlight. Geile Landschaft, totale Einsamkeit, fünf Tage keine Menschenseele gesehen.
                                                                                                                                                                    Ausflüge: Von Punta Arenas unsere Pinguinexkursion zur Isla Magdalena. Die kleinen fotogenen Racker haben es uns schwer angetan.

                                                                                                                                                                    Die Lowlights (was für ein scheiß Wort):
                                                                                                                                                                    Die Besucherzahlen überall. Ganz besonders natürlich im Torres del Paine. Das hier die Besucherzahlen nicht limitiert werden ist für mich absolut unverständlich. Neuseeland macht es vor, dass die Top Treks eben per Losverfahren für Permits besucht werden.

                                                                                                                                                                    Der TdP ist landschaftlich wahrlich sehr schön gewesen. Aber hunderte von Wanderern jeden Tag und über hundert Zelte gehen leider gar nicht… Nie allein, nix ist erlaubt (zu recht, wie man ja in unserem Text auch lesen kann). Das entspricht einfach nicht meinem Bild des wilden, fernen Patagoniens – weshalb wir natürlich auch hier her geflogen sind.

                                                                                                                                                                    Und eh hier ne Diskussion entsteht. Natürlich war uns bewusst, worauf wir uns einlassen. Aber das die schieren Massen dann echt diese Ausmaße annehmen und gerade auch mich so unheimlich störten. Damit hätte ich einfach nicht gerechnet.
                                                                                                                                                                    Lustiges:

                                                                                                                                                                    Da wir ja auf Lonely Planets Spuren unterwegs waren, trifft man immer wieder die gleichen Gesichter – von Ushuaia bis El Chalten….

                                                                                                                                                                    Bekanntschaften:
                                                                                                                                                                    Wir haben einige tolle und freundliche Menschen kennen gelernt! Allerdings glaube ich nicht an die Nachhaltigkeit.

                                                                                                                                                                    Und wieder zurück zum Fazit:
                                                                                                                                                                    Werden wir wieder nach Patagonien fliegen? Irgendwann bestimmt, dann aber ganz sicher nicht noch einmal auf diese Art und Weise. Allen landschaftlichen Highlights zum Trotz hat mich beispielsweise die Terskej-Alatau-Traverse in Kirgistan damals mehr geflasht und die Gastfreundschaft auf dem „Peaks oft the Balkans“ sucht man hier natürlich vergeblich… Diese Ziele lassen sich allerdings Preiswerter und einfacher erreichen als eben einmal über den Atlantik zu jetten!

                                                                                                                                                                    Preiswerter ist dann gleich das nächste Stichwort: Patagonien ist teuer. Maximal ausgereizt ist hier alles möglich. Kost halt auch ordentlich! Man ist sich halt seiner Begehrtheit bewusst.

                                                                                                                                                                    Also:
                                                                                                                                                                    Geiler Urlaub, in dem aber der Funke zur absoluten Zufriedenheit nicht 100%ig überspringen wollte. Nennen wir es jammern auf hohem Niveau
                                                                                                                                                                    Ein großer Dank an dieser Stelle noch einmal an meine "Reiseleitung" Susi. Da sie sich fast ausschließlich um die Planung vor Ort gekümmert hat, hat vieles überhaupt erst so geklappt! Danke Liebling
                                                                                                                                                                    Zuletzt geändert von codenascher; 06.07.2015, 18:56.

                                                                                                                                                                    Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                                                                                                                                                                    meine Weltkarte

                                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                                      Erfahren
                                                                                                                                                                      • 14.03.2010
                                                                                                                                                                      • 191
                                                                                                                                                                      • Privat


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                                                                                                                                                                      AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

                                                                                                                                                                      Danke für den tollen Bericht und das ehrliche Fazit. Ich habe Patagonien selbst auf meiner "Liste", aber komme dann doch ein wenig ins Grübeln. Vermutlich werde ich erst einmal damit warten und andere Ziele vorziehen. Skandinavien ist da dann doch einfacher erreichbar, weniger überlaufen und vielleicht noch ursprünglicher geblieben. Und unspektakulär ist es dort definitiv nicht.

                                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                                        GELÖSCHT
                                                                                                                                                                        Dauerbesucher
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                                                                                                                                                                        • 607
                                                                                                                                                                        • Privat


                                                                                                                                                                        #84
                                                                                                                                                                        AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

                                                                                                                                                                        Zitat von codenascher Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                        Preiswerter ist dann gleich das nächste Stichwort: Patagonien ist teuer. Maximal ausgereizt ist hier alles möglich. Kost halt auch ordentlich! Man ist sich halt seiner Begehrtheit bewusst.
                                                                                                                                                                        Woran machst Du das fest?

                                                                                                                                                                        Das Preisniveau ist in etwa mit Deutschland vergleichbar. Das heißt, für die meisten Locals ist das Leben wirklich teuer. Für westliche Touristen, gerade aus D, ist es erträglich, selbst für Studenten. Chile & Argentinien sind sicherlich keine Billigreiseländer, aber teuer im Sinne von Norwegen-teuer sind sie auch nicht. Sie sind ebend nicht so spottbillig wie z.B. Asien.

                                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                                          Erfahren
                                                                                                                                                                          • 18.10.2009
                                                                                                                                                                          • 189
                                                                                                                                                                          • Privat


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                                                                                                                                                                          @ BigKahuna: Klar, die Preise in den Supermärkten und auch das Essengehen sind auf deutschem Niveau. Aber die Hostels sind sehr teuer (in etwa so viel, wie günstige Hotels bei uns, allerdings mit grottigem Frühstück und oft Bad auf dem Flur) und vor allem die ganzen Ausflüge. Davon abgesehen: wir würden nie 4 Wochen in Deutschland Sightseeing-Urlaub machen, das wäre uns zu teuer

                                                                                                                                                                          So, nun auch noch zu meinem Fazit:
                                                                                                                                                                          Es war ganz sicher nicht mein Traumurlaub und das Wow-Gefühl blieb aus. Das hat mehrere Gründe. Patagonien war jetzt nie mein Traumziel (im Sinne von - da muss ich unbedingt mal hin) und als wir dort waren, hat es mich einfach nicht gepackt. Das größte Problem war für mich, dass wir eine Woche nach dem Urlaub in unsere Traumwohnung umgezogen sind, was sich sehr kurzfristig und spontan ergeben hatte. Für mich war der Urlaub irgendwie ein eher lästiges Intermezzo mitten im Umzug
                                                                                                                                                                          Die gestohlene Kamera hat nicht gerade zur guten Stimmung beigetragen, zumal wir uns diesmal wirklich aufs Fotografieren konzentrieren wollten und uns extra Zeit lassen wollten.

                                                                                                                                                                          Die Backpacker-Welt vor Ort war überhaupt nicht mein Ding und ich kam mir zwischen den ganzen gechillten Langzeiturlaubern fremd vor. Ganz zu schweigen von den Massen auf den Wanderwegen. Wenn wir den Urlaub nach dem ersten Trek beendet hätten, wäre alles super gewesen. So aber wird er mir als weniger schön in Erinnerung bleiben, als beispielsweise unsere Wanderung auf dem Balkan. Ich stehe wohl weniger auf spektakuläre Berge als auf die kleinen Überraschungen und netten Begegnungen mit den Einheimischen. Das hat mir in Patagonien gefehlt.
                                                                                                                                                                          Nächstes Jahr werden wir uns wohl eher dem Kaukasus widmen.

                                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                                            Lebt im Forum
                                                                                                                                                                            • 30.06.2009
                                                                                                                                                                            • 5064
                                                                                                                                                                            • Privat


                                                                                                                                                                            #86
                                                                                                                                                                            AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

                                                                                                                                                                            Zitat von Schmetterling Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                            Nächstes Jahr werden wir uns wohl eher dem Kaukasus widmen.

                                                                                                                                                                            Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                                                                                                                                                                            meine Weltkarte

                                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                                              Dauerbesucher
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                                                                                                                                                                              • 988
                                                                                                                                                                              • Privat


                                                                                                                                                                              #87
                                                                                                                                                                              AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

                                                                                                                                                                              Zitat von Schmetterling Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                              Nächstes Jahr werden wir uns wohl eher dem Kaukasus widmen.


                                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                                Alter Hase
                                                                                                                                                                                • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                • 2501
                                                                                                                                                                                • Privat


                                                                                                                                                                                #88
                                                                                                                                                                                AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

                                                                                                                                                                                Nun habe ich es endlich geschafft Euren Bericht zuende zu lesen.
                                                                                                                                                                                Danke für das Einstellen, er ist super geschrieben mit klasse Fotos.
                                                                                                                                                                                Aus einigen Posts sind die Fotos leider wieder verschwunden (ab Post 20)

                                                                                                                                                                                Es hat mich schon sehr überrascht wie stark die Besucherzahlen auf dem Torres del Paine Circuit in den letzten Jahren zugenommen haben müssen. Über 100 Zelte auf einer Campstelle, horror
                                                                                                                                                                                Es ist landschaftlich aber trotzdem noch eine sehr schöne Gegend geblieben.
                                                                                                                                                                                Das Problem an Chile ist daß trotz seines großen Trekkingpotenzials nur diese eine Route so megastark beworben wird, so daß sich die Massen nicht richtig verteilen können. Aber vielleicht ist das ja auch gerade gut so, dann sind die ganzen restlichen Gegenden eben umso menschenleerer
                                                                                                                                                                                Zuletzt geändert von berniehh; 30.08.2015, 12:58.
                                                                                                                                                                                www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                Kommentar