[AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

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  • codenascher

    Lebt im Forum
    • 30.06.2009
    • 5182
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    • Meine Reisen

    #21
    AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

    Und schon mal ein kleiner Bildernachschlag:



    Susi bei ihrer Lieblingsbeschäftigung




    Traumhaft schöne Wälder




    Nuja, ganz trocken ist es nicht




    Ein kleiner Pilz auf einem Ast


    Wenn wir nicht nach Chile müssten, wär der sofort als Rucksackschmuck mitgekommen




    vorn links sieht man einen kleinen Stecken, der den Pfad markiert




    10,7km 73hm
    Zuletzt geändert von codenascher; 20.04.2015, 13:53.

    Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

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    • peter-hoehle
      Lebt im Forum
      • 18.01.2008
      • 5175
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      • Meine Reisen

      #22
      AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

      Die Bilder sind sehr schön. Da werden Erinnerungen wach.
      Das folgende Bild von euch finde ich absolute Klasse, da es diese Landschaft perfekt wiederspiegelt.
      https://www.flickr.com/photos/123540323@N05/17171269546/
      Nochmals danke für diesen kurzweiligen Reisebericht.

      Gruß Peter
      Wir reis(t)en um die Welt, und verleb(t)en unser Geld.
      Wer sich auf Patagonien einlässt, muss mit Allem rechnen, auch mit dem Schönsten.

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      • codenascher

        Lebt im Forum
        • 30.06.2009
        • 5182
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        • Meine Reisen

        #23
        AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

        31.01.2015 finale Etappe des Sierra Valdivieso Circuits

        Eine verspannte Nacht später. Mein Rücken und mein Brustbein schmerzen wie die Hölle… Ich verstehe echt nicht, was denn mit mir los ist auf dieser Tour. Erst am Anfang, nu am Ende der Tour...

        Erstmalig nach nunmehr fünf Tagen am „Ende der Welt“ regnet es! Was haben wir doch bisher für ein Glück gehabt. Als wir final aufbrechen ist der Regen aber schon wieder Geschichte. Bis auf zwei kleine Huschen kümmert uns der Regen heute nicht weiter.





        Heute geht es bis zur finalen Flussquerung über den Rio Olivia durch Moor. Nur Moor. Hier ist es bedeutend feuchter als die letzten Tage. Das Moor wird immer wieder von kleinen Tümpeln und Biberteichen unterbrochen. Der Untergrund zehrt und ist anstrengend zu laufen.
        Schmatz, Schmatz, Schmatz. Beinahe jeder Schritt wird von diesem Geräusch begleitet. Erst schmatzend, dann saugend im Wechsel! Das Moos schmiegt sich wie eine zweite Haut um die Stiefel. Der Großteil unserer Schritte endet mindestens spanntief im Wasser. Zwei große Biberpools müssen umständlich im großen Bogen umgangen werden…







        Nach dem See kurz vor dem Ende stehen wir vor dem Rio Olivia… Und hier erinnern wir uns an den Hinweis aus dem Refugio Bonete datiert auf den 15.12. Dieser zeigt eine alternative Route links um den See, erneut Richtung Refugio Bonete hinauf und die selbst Strecke vom ersten Tag zurück. Der verdammte Fluss scheint tief und schnell fließend… Wir marschieren so gut es geht am Flussufer entlang, durch Dornengestrüpp. Doch keine flache Furt ist hier zu sehen. Verdammt! Müssen wir etwa an dieser Stelle zurück?

        Nee, Buxen aus und durch. Der sonst knietiefe Fluss reicht mir bis zur Hüfte – vier Schritte später bin ich allerdings auch schon an der tiefsten Stelle vorbei und die Strömung lässt mich ebenfalls vorbei. Läuft! Ich hole Susis und meinen Rucksack, während sie sich ebenfalls an die Furt macht.


        Unsere Furt



        Im Sonnenschein lassen wir uns trocknen, eh wir dem perfekt ausgelatschten Pfad zurück in Richtung Straße folgen. Hier sitzen viele Adler auf den Bäumen. Teilweise drei, vier auf einem Baum. Sie folgen und beäugen uns. Links in einem Biberteich sitzen vier Kormorane in einem Nest. Der Auslöser läuft auf Hochtouren – ganz wie meine Freude!













        Der Pfad wechselt in eine Dirtroad. Das Ende des ersten Treks naht! Vorbei an dem Gelände einer Torfabbaufirma erreichen wir die Straße (nach rund anderthalb Stunden). Hier warten wir noch knappe 10 Minuten, bis uns ein freundlicher Argentinier bis nach Ushuaia mitnimmt! :woohoo:


        Ein letzter Blick in Richtung Wildnis

        In Ushuaia angekommen laufen wir als erstes zu unserer Empanada Bude, welche leider geschlossen hat… Hungäääää. Es ist bereits sechs, beste Abendbrotzeit… Schnell zum Hostel El Machilero unsere Taschen holen und mit dem Taxi zu unserer Unterkunft für die nächsten zwei Nächte, der Casa de Alba.

        Die Besitzerin der Casa de Alba erinnert mich optisch total an die liebreizende Dolores Umbridge von Harry Potter. Sie ist allerdings freundlicher, wobei ihr meine Frage, das Zelt in ihrem Garten zum Trocknen aufzubauen nicht wirklich gefällt… Duschen, das trockene Zelt wieder einräumen und dann laufen wir endlich zu unserem verdienten Mittag – und Abendessen! Wir landen wieder beim Türken. Das Steak, diesmal in rocho bestellt, ist ganz nach meinem Geschmack! Was für ein Ausklang Hier lassen wir die letzen Tage Revue passieren. Gemeinsames Fazit: Sehr geil!!!!
        Zuletzt geändert von codenascher; 20.04.2015, 15:09.

        Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

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        • Nita
          Fuchs
          • 11.07.2008
          • 1751
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          • Meine Reisen

          #24
          AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

          Hey Ihr beiden,

          die Runde scheint echt schön zu sein, Glückwunsch! Habe davon bisher nicht einmal gehört.

          Zitat von codenascher Beitrag anzeigen
          Direkt am Flughafen organisiert uns die Touriinfo noch eine Bleibe in einem Sechserdorm. Für 80 Pesos fahren wir zum Refugio Marchilero. Wahrlich ein Dreckshostel. Das keimigste, in dem ich bisher in meinem Leben untergekommen bin.
          Du meinst wohl das Refugio del mochilero? Und 180 Pesos? Für argentinische Verhältnisse ist es nicht schlecht und die Dormitorios sind nicht dreckiger als woanders - zumindest bei unserem Besuch Anfang März. Und die Eigentümerin, die auch zeitweise an der Rezeption stand, sehr (!) nett und hilfsbereit; außerdem punktet die Lage. Wir hatten davor woanders reserviert gehabt, aber (nicht ohne Grund) unser Geld abgeholt und hierher gewechselt.

          Die Erfahrungen mit dem Diebstahl musste ich leider auch machen. Während ich auf einem Campingplatz in El Calafate einem gestürzten Kind erste Hilfe leistete und das Handy ohne Aufsicht aufladen ließ, wurde es gestohlen. Und die Cam ging von alleine kaputt

          So, jetzt darf ich mein chilenisches Jetlag ausschlafen - lese aber gern weiter mit
          Reiseberichte

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          • Schmetterling

            Erfahren
            • 18.10.2009
            • 189
            • Privat

            • Meine Reisen

            #25
            AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

            @ Nita: Im nachhinein betrachtet, war das Hostel tatsächlich nicht so schlecht. Ich glaube, wir waren einfach frustriert, gestresst und übermüdet. Wir kamen spät an, mussten noch Essen für die Tour kaufen, uns orientieren und alle Sachen umpacken. Das war in den kleinen, gut befüllten Räumchen etwas umständlich und da wir beide obere Betten hatten, fielen die auch schonmal weg. Die halbe nacht wurde dann eine Party veranstaltet, gegen die keine Ohropax ankamen. Insgesamt also kein schöner entspannter Start.


            Nachdem hier jetzt alles futsch gegangen ist, muss ich die verlorenen Tage wohl nochmal beschreiben. Ich fange mal an, die etwas beschönigende Schilderung des letzten Tages etwas ins rechte Licht zu rücken.
            Nach dem, dem Regen geschuldeten, späten Aufbruch verlässt uns der Wald und macht einer ausgedehnten Sumpfebene Platz. Diese sollen wir laut Guide auf einer Landzunge durchqueren.





            Wir können aber keine Landzunge entdecken, unser Trek geht einfach mitten durch und wir peilen erstmal den linken Talrand an, bevor wir uns dann auch fürs Mittendurch entscheiden. Endlich mal Schmodder und Sumpf! Ich finde es zunächst etwas unheimlich, und warte darauf, dass wir doch noch als Moorleichen enden. Aber es kommen keine tiefen Löcher und so langsam genieße ich das hervorragende Bauch-Beine-Po-Workout. Zum Glück führten die Tümpel kaum Wasser und waren gut zu durchqueren. Nur einer nicht, der entpuppte sich als langgestreckter See. Also nach rechts zum Trek, der allerdings mitten ins Wasser führt. Mühsam staksen wir entlang des Wasserkörpers, bis wir endlich eine schmale Stelle finden. Die Rucksäcke dürfen fliegen, ich lande natürlich trotz Anlauf mitten im Matsch.


            Rucksackweitwurf

            Zum Abschluss noch etwas Biberlabyrinth und dann queren wir auch die Landzunge die von rechts mitsamt einem netten Wegchen kommt. Gemein. Aber auch wir haben nun einen netten Weg am Seeufer entlang, allerdings kann ich den kaum noch richtig genießen, da ich an die Flussüberquerung denken muss. Laut Beschreibung soll er bei Regen schweirir sein und Regen hatten wir ja wohl nicht. Ich muss bei der Hitze an Kamtschatka denken, wo uns die starke Gletscherschmelze einen Strich durch die Rehcnung gemacht hat. Und tatsächlich stehen wir plötzlich vor einem mächtig tiefem Fluss, bei dessen Anblick mir erstmal das Herz in die Hose rutscht. Müssen wir jetzt etwa außenrum (das würde einige sehr viele mühsame Stunden im Sumpf bedeuten)!? Zum Glück machen wir eine Stelle aus, an der es machbar scheint. Sven stürzt sich mutig in die Fluten und tatsächlich - es gelingt! Es ist sogar echt angenehm bei den Temperaturen und der perfekte Abschluss einer fantastischen Tour!

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            • Schmetterling

              Erfahren
              • 18.10.2009
              • 189
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              • Meine Reisen

              #26
              AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

              Intermezzo in Ushuaia und Punta Arenas

              Wir verbringen unseren freien Tag in Ushuaia mit ein wenig Touristenprogramm. Leider sind die Geschäfte sonntags tatsächlich geschlossen, so gibt es in der Hauptstraße wenig Beobachtungsmaterial. Stattdessen landen wir im Yaghan-Museum, das uns beiden sehr gut gefallen hat. Am beeindruckendsten finde ich die Tatsache, dass die Ureinwohner Feuerlands ohne Kleidung oder feste Häuser jahrtausendelang überlebten. Wärme spendeten nur die durchgehend (auch auf den Kanus) brennenden Feuern. Bei diesen rauhen Bedingungen ist das schwer vorstellbar. Umso tragischer, dass sie mit der Ankunft der Kolonialisten innerhalb kurzer Zeit vollständig ausgerottet wurden.
              Den Nachmittag verbringen wir mit Diskussionen darüber, ob wir nun eine Bootsfahrt auf dem Beagle-Kanal machen sollen oder nicht. Die Preise sind happig, aber kurz vor knapp siegt dann doch das „Wenn wir schonmal hier sind“-Gefühl. Wir suchen uns einen der teureren Anbieter aus, der aber ein kleines Boot hat (anstelle der riesigen Katamarane) und einen kleinen Rundgang auf einer Insel beinhaltet. So verbringen wir die kommenden Stunden auf dem Beagle-Kanal mit Seelöwen und Kormoranen und einem kurzen Besuch auf einer kleinen Insel, alles untermalt von chilliger Reggea-Musik unseres coolen Kapitäns. Auf der rasanten Rückfahrt legen wir plötzlich quasi eine Vollbremsung hin – Wal gesichtet! Wir stürmen ans kalte Deck und gucken uns fast die Augen aus dem Kopf, um den grauen Buckel innerhalb des grauen Meeres zu entdecken. Vorsichtig fahren wir weiter und tatsächlich – vor uns pustet ein Wal! Wir folgen ihm eine ganze Weile, bis auch alle anderen Ausflugsboote mitbekommen, was Sache ist und heranströmen. Zusammen mit fünf Katamaranen nehmen wir die Verfolgung auf. Der Wal macht uns zuliebe sogar einen Hüpfer. Zurück an Land sind wir so euphorisch dass wir uns eine fürstliche Portion King Crabs für einen fürstlichen Preis genehmigen (aber da wir nun schonmal hier sind…).
              Der nächste Tag geht wohl als langweiligster Tag meines Lebens in die Annalen ein: 13 Stunden Busfahrt durch die Pampa. Normalerweise freue ich mich auf lange Busfahrten und lasse mich gerne, untermalt von landestypischer Musik, durch Landschaften, Dörfer und Städte kutschieren. Dieses Mal erschöpft sich der Ausblick jedoch auf: links Schafszaun, rechts Schafszaun, dahinter endlos weites und verdorrtes hügeliges Grasland. Zu Beginn finde ich den Anblick noch irgendwie meditativ und entspannend, nachdem sich aber auch nach dem fünften Nickerchen nichtmal die kleinste Änderung abzeichnet, versetze ich meinen Kopf in den Dämmerzustand. Die Fahrt wird lediglich von einer Stadt, einer Grenzstation und einer Überfahrt über die Magellanstraße unterbrochen. Den kurzen Aufenthalt in der Stadt nutzten wir dazu, mit dicken Backen unsere Lebensmittel zu vernichten, was uns einen reibungslosen Grenzübergang sichert. Beim Übersetzen über die Magellanstraße sind wir dann schon so abgestumpft, dass wir uns lediglich über die nicht staubigen und nicht schwankenden sanitären Anlagen freuen. Den Rest der Fahrt verbringen wir im Halbschlaf.
              Als wir gegen Abend endlich ankommen, heißt es: Touri-Info suchen, Abfahrtszeiten zur nächsten Station (Puerto Natales) sowie zur nächsten Wanderung rausbekommen, Touriprogramm checken, Supermarkt finden und zum Hostel latschen, das aus Spargründen relativ weit außerhalb liegt. Am nächsten Tag finden wir heraus, dass es nicht sicher ist, ob der Bus zum Ausgangsort unseres nächsten Treks auch fährt (wir wollten eigentlich den Cabo Froward-Trek machen). Auch die Rückfahrt ist nicht sicher und unsere Überschlagsrechnung ergibt zu wenig Puffertage für große Experimente. Also schnappen wir uns kurzerhand sämtliche Unterlagen und planen den restlichen Urlaub neu. Einige Stunden später haben wir den Küstentrek durch den Torres del Paine ersetzt, was uns nicht leicht fällt. Statt Einsamkeit werden uns nun dort die Menschenmassen erwarten, aber hoffentlich auch landschaftliche Highlights.
              Den restlichen Tag verbringen wir mit einer Pinguin-Tour auf die Isla Magdalena (für mich ein absolutes Highlight des Urlaubs!) und unserer neuen Lieblingsbeschäftigung: organisieren. Wir machen die Bustickets klar, recherchieren Abfahrtszeiten in den TdP, buchen Hostels, organisieren eine Tour in den Pali Aike Nationalpark, kaufen Essen für die nächste Tour ein, waschen Wäsche und verstauen nachts irgendwie unsere tausend Dinge wieder in den Rucksäcken. Gerne hätte ich mir Punta Arenas angeschaut, die Seele baumeln lassen und einen Blick auf den Friedhof geworfen. Dazu ist aber keine Zeit und das nervt mich gewaltig. Ich fühle mich wie ein wandelndes Reisebüro, nicht wie im Urlaub. Die beiden noch bevorstehenden Treks lassen sich jedoch nicht noch weiter verkürzen und auf die Pinguine will ich nun auch nicht verzichten (da wir nun schonmal hier sind…).
              Etwas ausgepowert finden wir uns nach einem Ausflug in den Pali Aike-Park und einer nächtlichen Packaktion morgens am Bus nach Puerto Natales ein. Dort angekommen haben wir ein paar Stunden Aufenthalt, in denen wir ein Hostel finden, unsere Sachen unterstellen, die TdP-Tour nochmal neu planen, Gaskartuschen kaufen und was essen. Gegen 17 Uhr werden wir mit der Masse am Parkeingang ausgespuckt, registrieren uns und laufen im Abendlicht zum ersten Zeltplatz. Wir wollen das O in 6,5 Tagen zu laufen (eigentlich sind 10 angegeben) und müssen uns etwas sputen. Wir sind ja nicht zum Vergnügen hier

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              • codenascher

                Lebt im Forum
                • 30.06.2009
                • 5182
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                • Meine Reisen

                #27
                AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

                Vielleicht lenken die hier ja ein wenig von der Namibia Diskussion ab


                03.02.2015 Isla Magdalena


                Nach dem Frühstück geht es wieder ins Zentrum. Hier verschaffen wir uns einen Überblick über die Touranbieter für die geplante Pinguintour und den Trip in den Pali Aike Nationalpark. Zur Isla Magdalena werden wir mit Navimaq fahren. Kostenpunkt 30000$ pP.

                Zum Pali Aike fahre man nur ab drei Teilnehmern für 35000$ oder alternativ privat für 100000$ also rund 140€ für zwei. Wir hinterlassen unseren Kontakt und hoffen, dass vielleicht ein weiterer interessierter sich hier einfindet.
                Anschließend schlendern wir über den kleinen Tourimarkt am Magelannes Denkmal, kaufen Alpacca Pullover und Souvenirs für dahoam.

                Zurück im Hostel gabeln wir Daniel aus Frankfurt auf. Er will sich gerade ein Taxi rufen lassen um zum Hafen zu gelangen. Wir bieten ihm eine Mitfahrt an und verbringen gleich noch die Zeit mit ihm während der gesamten Pinguintour und des folgenden Abends. Die Fähre fährt knapp über zwei Stunden one-way. Die Sonne scheint!

                Vor Erreichen der Insel erblicken wir bereits die ersten Pinguine, die in gewohnt eleganter Manier pfeilschnell durchs Wasser schießen und beim „landen“ an Land sich regelrecht aus dem Wasser katapultieren, kurz ausschütteln und dann ein Stück den Strand hinauf laufen.

                Diese Kolonie wartet mit rund 10000 Tieren auf. Wenn sie auf dem Nachmittag von der Jagd wiederkommen um sich um ihre Jungen zu kümmern sind sie vollkommen ausgepowert und recken ihre Hälse gen Himmel. Ein Tele ist nicht wirklich von Nöten, da die Pinguine fix und alle wie sie aus dem Wasser kommen auch gerne mal mitten auf dem Weg stehen bleiben. Hier und da liegen tote Möwen an Land. Der Auslöser läuft auf Hochtouren!


                Blick von der Fähre Richtung Insel






                Wenn das mal keine Genießer sind


                Der auch




                "Mumbles, Happy Feet"


                Soooooooooooooooooo unglaublich süß!!!


                Und ich dachte immer, die stellen sich nur aneinander






                Zurück auf der Fähre sieht man den ein oder anderen Möwenschiss auf den Schultern der circa 200 meist glücklich schauenden Touris. Auch für uns ist dieser Ausflug ein voller Erfolg und gerade für Susi der tollste Tag der gesamten Tour
                Zurück in Richtung Hostel geht es mit einem der zahlreichen Sammeltaxis die hier bereits beim Anlegen auf Fahrgäste warten. Das Taxifahren in Chile ist noch günstiger und anscheinend noch alltäglicher als in Argentinien.

                Im Hostel gibt es den Rest Pasta vom Vortag und ein paar Bierchen mit Daniel Einen weiteren Pali Aike Mitstreiter kann ich leider nicht im Hostel finden und bei „Laguna Azul“, dem Touranbieter für den Pali Aike hat sich auch niemand gemeldet. Also wirds dann morgen auf ne private Tour hinaus laufen.

                Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

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                • codenascher

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                  • 30.06.2009
                  • 5182
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                  #28
                  AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

                  04.02.2015 Tagestour Pali Aike Nationalpark

                  Wir finden uns um neun bei „Laguna Azul“ ein. Man bittet uns noch um eine halbe Stunde bis der Fahrer für uns da ist. Im Preis von 100000$ ist wirklich nur der Transport enthalten. Der vorgeschlagene Guide (oder vermutlich ein Fahrer der guiden würde) würde noch einmal mit 20000$ zu Buche schlagen.

                  Die halbe Stunde Wartezeit verbringen wir in der Sonne. Pünktlich um halb zehn laufen wir dann beinahe einmal um den Magelannes um unser Fahrzeug zu finden, welches dann noch betankt werden muss… tolle Organisation Aber eben die einzige die Tagestouren anbietet… Im Nachhinein fragen wir uns, weshalb wir nicht einfach am Vortag an den zahlreichen Taxiständen gefragt haben, ob es nicht auch möglich gewesen wäre, mit nem regulären Taxi die Tagestour zu machen... Bei den hiesigen Taxipreisen wäre es sicherlich ein leichtes gewesen, jemanden für unsere Tour zu gewinnen. Allerdings fällt die Kommunikation doch erstaunlich schwer

                  Nach 2,5h Fahrt erreichen wir das CONAF Gebäude am Parkeingang, entrichten unsere 1000$ Eintritt pP und fahren ein Stück weiter in den Park hinein. Im Eintrittspreis enthalten ist eine kleine Infobroschüre nebst Übersichtsplan der locker ausreicht, da man die markierten und geräumten Wege eh nicht verlassen soll.

                  Es ist unglaublich heiß heute. Im Supermarkt hatten wir uns gestern noch wohlwissend ne 50er Sonnencreme gekauft.

                  Wir vereinbaren mit unserem Fahrer, dass wir in rund drei Stunden zurück sein werden. Die wenigen Wege im Park sind komplett geräumt. Links und rechts davon schwarzes Lavagestein, wenige blühende Pflanzen, trockenes Gras und viele Guanakos! In der Ferne sehen wir mal wieder einen Adler sitzen.










                  Der Eingang in den Crater Morada del Diablo








                  Gekko, Eidechse?

                  Der Weg zweigt nach gut zehn Minuten ab. Geradeaus, wie bekannt zum Crater Morada del Diablo, nach rechts noch nicht markiert irgend woanders hin, was noch nicht einmal in der CONAF Broschüre vermerkt ist. Ich vermute einen Rundkurs vom Pozos del Diablo.

                  Das Gestein ist mit vielen gelben und grünen Flechten bewachsen. Immer wieder scheuchen wir kleine Eidechsen beim Sonnenbad auf. Vor Erreichen des Morada del Diablo wird das Gelände etwas anspruchsvoller, der Weg nicht mehr geräumt. Die Meterhohen Lavatürme um uns herum leuchten in den verschiedensten grau, -schwarz – und brauntönen! Obwohl doch recht eintönig ziemlich geil

                  Im Krater genießen wir die Aussicht von einem kleinen abgesperrten Bereich aus. Im locker 50m tiefen Krater hört man nicht einmal den Wind – absolute Totenstille – faszinierend.




                  Hier sieht man den geräumten Weg


                  Knappe 2km später erreichen wir den Pozos del Diablo, einem noch größeren und älteren Krater, welcher sich vor 1000000 Jahren geöffnet hat. Letztmaliger Ausbruch vor 16000 Jahren. Der Pozos del Diablo ist noch gewaltiger als der Morada del Diablo. Im Innern der Caldera sind Pfade zu erkennen. Ob von Guanakos oder Menschen vermögen wir nicht zu unterscheiden…

                  Wieder zurück auf dem Weg auf dem wir gekommen sind, folgen wir nach kurzer Diskussion dem Schild „Salida“. Susi hofft, dass wir nicht am Parkeingang rauskommen. Ich dagegen bin mir ziemlich sicher, dass dieser Weg zurück zu dem angesprochenen Abzweig führt und somit einen Rundkurs schließt. Der Pfad kommt wie erhofft am Parkplatz an. Man spart Zeit, dafür verläuft er etwas unspektakulärer am Rande der Lavabrocken an einem Zaun, anstelle mitten durch entlang. Von einer Anhöhe kann man noch einmal das gesamte Areal überblicken. In Richtung argentinischer Grenze scheinen noch einige weitere große Krater am Horizont zu stehen. Sicherlich werden diese nur äußerst selten von Touris besucht werden. Ein sehr trockener Abenteuerspielplatz


                  Die Weite des NP


                  Zurück am Auto fahren wir ein kurzes Stück zur Cueva Pali Aike, einer halboffenen Caldera in der sich eben genannte Höhle befindet. Diese wurde von einem paläoindischem Volk von Jägern und Sammlern, den Vorfahren der Aonikenk bewohnt und zählt zu den frühsten nachgewiesen menschlichen Lebensräumen in ganz Amerika. Ein paar Infotafeln, leider nur auf Spanisch stehen hier ebenfalls.

                  Zwei Guanakos kommen wir so nah, das ich von Tele auf Normalbrennweite wechseln kann! Sehr geil.







                  Ich sack hier noch eben den Geocache ein und schon sind wir wieder zurück im Auto. Letzte Station des Ausflugs: die Laguna Ana. Eine große karge Salzwasserlagune in der Haufenweise Flamingos stehen sollen. Im Hitzeflimmern können wir in der Mitte des Sees sogar zwei (!!!) ausmachen. Hmmm, und anders als meine bisherigen „Laguna Enttäuschungen“ kann ich dieser nunmehr ein wenig Schönheit abgewinnen.






                  Traumhaft

                  Zurück geht es dann wieder auf gleichem Wege nach Punta Arenas. Ich verpenne die Fahrt, da die Landschaft ähnlich (un)spektakulär wie schon auf der Hinreise von Ushuaia nach Punta Arenas ist. Den Geocache am Wrack der „Amadeo“ finde ich leider nicht. Die „Amadeo“ ist 1936 hier gestrandet und rostet seitdem vor sich her. Viel ist nicht mehr übrig von dem Schiff.

                  Ich fand den Pali Aike Nationalpark sehr schön. Allerdings kann er sich vermutlich mit vielen anderen Vulkanlandschaften der Welt nicht messen. (Ich kenne bisher nur den Klujevskoj NP auf Kamtschatka, und der VIIIIEL größer und spektakulärer ) Die Krater sind nicht wirklich hoch, die Caldera entsprechend nicht so tief. Aber dafür hat man den Park beinahe ganz für sich alleine! Was für ein Gegensatz zu den restlichen „Highlights“ unserer Tour. Was natürlich der schlechten Erreichbarkeit und den damit einhergehenden Kosten zu Lasten gelegt werden kann. Der CONAF Mitarbeiter dürfte auf jeden Fall ne recht ruhige Kugel schieben

                  In Punta Arenas besteht der Hauptteil des Abends wie so oft aus Einkaufen und anschließendem packen. Wir kaufen gleich das gesamte Essen für die geplanten sechs Tage Torres del Paine ein, damit wir in Puerto Natales nicht noch einmal los müssen…
                  Nach dem Essen sitzen wir noch ein paar Stunden mit Ingrid und Torsten zusammen, einem schwedischen Pärchen, mit dem wir schon am Vorabend zusammen saßen. Daniel ist bereits nach Puerto Natales aufgebrochen.

                  Zuletzt geändert von codenascher; 19.05.2015, 12:09.

                  Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                  meine Weltkarte

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                  • MrsLausS
                    Erfahren
                    • 12.05.2013
                    • 199
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #29
                    AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

                    Toller Bericht!
                    Vielen Dank für's Teilen!
                    Die Landschaft sieht einfach bezaubernd aus - besonders die Fotos mit den rost-rot-braun-orangenen Moosen finde ich großartig! Mehr davon

                    LG,
                    MrsLausS

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                    • Schmetterling

                      Erfahren
                      • 18.10.2009
                      • 189
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #30
                      AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

                      5.2.2015 Torres del Paine – 1. Tag; Eingang - Campamento Seron

                      Nach den letzten stressigen Tagen kommen wir abgekämpft am Parkeingang an und sind gespannt, was uns wohl erwarten wird. Die Torres-Türme leuchten uns schon von weitem entgegen, im Vordergrund grasen ganz idyllisch ein paar Guanakos am See.



                      Zusammen mit fünf weiteren Busladungen werden wir am Parkeingang ausgespuckt, registrieren uns, schauen das obligatorische Einführungsfilmchen an und lassen uns noch zum Hotel Torres fahren. Die ersten Kilometer auf der Straße kneifen wir uns. Da wir ein straffes Programm haben, wollen wir heute noch zum Campamento Seron und starten in die Abendsonn.
                      Die läppischen 3,5 Stunden ziehen sich dann gehörig. Wir haben verpasst, die Wasserflaschen aufzufüllen und schon bald kleben die Zungen am Gaumen. Von Regen übrigens immer noch keine Spur, stattdessen brennt die Sonne. Diesmal sind wir aber besser vorbereitet und haben uns eine ordentliche Sonnenmilch mit Schutzfaktor 50 gekauft.
                      Wir biegen also etwas lustlos auf die Wanderautobahn ein und reden sie uns schön (keine Wegsuche, etc.).



                      Etwas overdressed kommen wir uns schon vor mit den schweren Stiefeln. Trotz des zähen Beginns bin ich aber froh, wieder auf Tour zu sein und die nächsten Tage ein klares Programm zu haben: laufen, essen, schlafen. Versüßt durch einige kleine Pausen erreichen wir endlich das Camp am späten Abend. Die Zeltmassen sind weniger schlimm als befürchtet. Nervig finde ich, dass man nur auf Tischen kochen darf (das wird im gesamten Park so sein) und man eine halbe Stunde für die Toilette anstehen muss. Auf die warme Dusche verzichte ich, 1 Stunde Wartezeit ist sie es mir nicht wert.

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                      • peter-hoehle
                        Lebt im Forum
                        • 18.01.2008
                        • 5175
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #31
                        AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

                        Danke dafür, das es hier weitergeht.
                        Zitat von Schmetterling Beitrag anzeigen
                        ...Nervig finde ich, dass man nur auf Tischen kochen darf (das wird im gesamten Park so sein) ...
                        Nachdem am 2. Weihnachstfeiertag 2011 ein Feuer am Grey-See ausgebrochen war, und dabei 14.000 ha Südbuchenwald abgebrannt sind, wurde das Kochen nur noch auf den Tischen gestattet (nach mir zugetragener Info).
                        Das Feuer entstand, weil ein Tourist sein Toilettenpapier unvorsichtiger Weise verbrannt hat.
                        Vom 2. Weihnachtsfeiertag an war der Park über eine Woche gesperrt, da das Feuer nicht gelöscht werden konnte wegen starken Winden.
                        Gott sei Dank war unser letzter Tag im Park der 2. Weihnachtsfeiertag (Abreise früh am Morgen).

                        Gruß Peter
                        Wir reis(t)en um die Welt, und verleb(t)en unser Geld.
                        Wer sich auf Patagonien einlässt, muss mit Allem rechnen, auch mit dem Schönsten.

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                        • Schmetterling

                          Erfahren
                          • 18.10.2009
                          • 189
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                          • Meine Reisen

                          #32
                          AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

                          Oh, da habt ihr ja Glück gehabt!

                          Das mit dem "nervig" sollte nicht falsch verstanden werden. Es ist absolut gerechtfertigt! Man glaubt nicht, wer alles diesen Weg geht (insbesondere den südlichen Teil) und angesichts der Menschenmassen, der Erfahrung mit dem Brand und der Trockenheit gepaart mit Wind ist es absolut notwendig, solche Reglementierungen zu treffen. Aber nervig fanden wir es natürlich trotzdem, dass wir den ersten Tee nicht im Schlafsack trinken konnten (bei den meisten Camps gab es nur eine einzige Hütte, wo gekocht werden durfte) und dass man zwischen den Camps nicht kochen durfte. Wir hatten auf dieser Tour erstmalig warme Mittagessen eingeplant und mussten dann immer schauen, dass das mit den Kochplätzen und den Schließungszeiten der Wege auch passt. Aber immer noch besser, als den ganzen Wald in solch ein trostloses Gebiet wie im Süden zu verwandeln.

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                          • peter-hoehle
                            Lebt im Forum
                            • 18.01.2008
                            • 5175
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #33
                            AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

                            Hier ein paar Info`s zum Waldbrand 2011/12
                            und deren Ursache
                            Da kann man die Reglementierung zum Feuermachen und Kochen verstehen.

                            Gruß Peter
                            Wir reis(t)en um die Welt, und verleb(t)en unser Geld.
                            Wer sich auf Patagonien einlässt, muss mit Allem rechnen, auch mit dem Schönsten.

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                            • codenascher

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                              • 30.06.2009
                              • 5182
                              • Privat

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                              #34
                              AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

                              Ein Nachtrag zu Susis "abgekämpft kommen wir im Park an":

                              Wir haben uns die Tickets für den Reisebus von Daniel in Puerto Natales reservieren lassen, da er ja nen Tag früher da war. Die Bustickets werden uns direkt vom Hostelbesitzer ausgestellt (30000$ pP). Den Psalm den er dazu aufsagt verstehe ich (dummerweise) nicht, irgendwas mit anderem Büro…
                              Wir laufen Richtung Zentrum, kaufen doch noch eine TdP Karte und eine weitere Gaskartusche. Sicher ist sicher. Zum Mittag gibt es überraschend anstelle von Empanadas Hamburger

                              Am Busbahnhof haben wir noch eine Stunde Zeit, die wir mit lesen und „Backpackerstudien“ verbringen. Um 14:15 werde ich allmählich hibbelig, da bis auf unseren Bus alle Busgesellschaften bereits am Terminal stehen. Susi geht völlig entnervt von meiner Nervosität fragen und kommt gehetzt wieder… Der Bus fährt heute nicht vom Terminal aus!!!! Scheiße!!!! Die Agentur verfrachtet uns in ein Taxi, welches uns flott zum Büro von „JB Buses“ fährt. Hier kommen noch weitere gehetzte Menschen an. Anscheinend hat es also nicht nur bei uns mit der (sprachlichen) Kommunikation gehapert. Wir fahren nicht mit einem Reisebus, sondern mit zwei Minivans Richtung Torres del Paine. Da hat wohl jemand den Bus wegen nicht Auslastung abbestellt. Am Ende hat zwar alles geklappt, kann ich aber dennoch gerne drauf verzichten

                              Tagesleistung:
                              14,2km 478hm



                              Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

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                              • codenascher

                                Lebt im Forum
                                • 30.06.2009
                                • 5182
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                #35
                                AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

                                Und gleich noch ein Tag hinterher! Die Motivation für diesen Reisebericht lahmt doch arg bei uns... Vielleicht müssen wir hier ein paar "Oben ohne" Bilder reinstellen um mehr feedback zu bekommen sry

                                @Peter:
                                Es war schon erschreckend, die Nachfolgen des großen Feuers zu sehen. Im Fresssaal am Campamento Paine Grande hingen Warn-(Mahn) Hinweise: "In ... a jewish israelian citizen....." Boah, ich fands total krass.



                                06.02.2015 Seron – Peros

                                Gestern Abend waren die Duschen geblockt, heute früh die Toiletten. Auch hier ist wieder von rund 30 Minuten Wartezeit auszugehen…
                                Gegen neun laufen wir los. Die Sonne scheint und eine kleine Briese umspielt uns. Oberhalb des Lago Nansen nimmt die Briese an Fahrt auf. Doch obwohl in unserer Karte als „heavy wind area“ eingezeichnet, zeigt mein Windmesser unter 50km/h an. Eins zwei Böen lassen uns dennoch taumeln. Der Lago Paine zu unserer rechten hat eine traumhaft schöne Farbe. Der Wind zaubert permanent Wellen auf den See. Die Berge voraus sind leider Wolkenverhangen. Wir laufen leicht auf und ab.


                                heut wird ein schooner Tag






                                Lago Paine


                                Blick voraus

                                Hinter dem See im Wald passieren wir die erste Rangerstation der Tour. Obligatorisch tragen wir unsere Namen, unsere Ankunftzeit und unser heutiges Tagesziel ein. Diese ganzen Reglementierungen mit Anmelden, nicht wild campen, Schließzeiten der Wege und natürlich der Mahnung nach Ordnung und Sauberkeit nerven uns natürlich, scheinen hier dennoch angebracht zu sein. Da in Chile gerade Sommerferien sind, dominieren junge (vermutlich unerfahrene) Wanderer das Geschehen.


                                die Paine Türme

                                Die nächsten Stunden geht es entspannt zu. Der Weg verläuft beinahe ebenerdig und ist ausgelatscht ohne Ende. Vor dem Refugio Dickson müssen wir dann doch noch einmal ein paar Meter hoch. Von hier oben haben wir eine Aussicht auf den Glaciar Dickson. Leicht bläulich schimmernd kalbt er hier in den Lago Dickson. Um uns herum hängen die Büsche voll mit dicken roten Chaura Beeren. Hmmmmmmmmmm



                                Glaciar Dickson

                                Der Abstieg zum Refugio ist kurz und steil. Erinnerungen an Korsika kommen in mir auf Beim Refugio tragen wir uns abermals ein und suchen uns ein Plätzchen zum Kochen. Wir und das finnische Pärchen was hier bereits sitzt, werden uns heute und die nächsten Tage abwechselnd überholen. Nach knappen zwei Stunden brechen wir zum zweiten Teil der Tagesetappe auf. 20km haben wir bereits in den Beinen! Und so flach die erste Etappe war, so schlauchend ist der zweite Tagesabschnitt zum Campamento Perres. Nach einer weiteren Stunde erreichen wir einen schönen Mirador. Von hier haben wir einen weitere first-class Aussicht auf die namentlich nicht weiter erwähnten Gletscher des Paine Chico Norte. In unserem Rücken, leider im Schatten, noch einmal ein buntes Hochmoor.



                                Die nächsten Stunden folgen wir im Zick-Zack dem groben Verlauf des Rio de los Perros durch traumhafte Buchenwälder. Nach der Brücke über den Fluss geht es das letzte Stück steil hinauf. Der Wind bläst hier im freien schon deutlich stärker. Am Auslasssee des Gletschers haut es uns beinahe um. Konstante 50km/h zeigt mein Windmesser an plus stärkere Böen!!! Gleichzeitig befinden sich hier ein paar echt schnuckelige Zeltplätze an einem Tümpel. Wir müssen leider noch um einen letzten großen Steinwall herum, eh wir die ersten Zelte des Campamento los Perros sehen. Das Camp liegt windgeschützt im Wald.










                                Vorbei an deutlich mehr Zelten als noch gestern gehen wir uns anmelden. Die Übernachtungsgebühr beträgt 4600$. Am angeschlossenen kleinen Shop versucht uns ein deutlich angetrunkener Chilene den „cheap Gato“ Tütenwein für 6000$ als Schnäppchen anzupreisen

                                Möglichst weit abseits des Trubels bauen wir unser Zelt auf. Der Gemeinschaftsraum zum Kochen platzt aus allen Nähten. Wir kochen im Stehen, bekommen zum Essen aber freundlicherweise Sitzplätze angeboten. Kurzzeitig kommt etwas Schneematsch vom Himmel und pladdert auf das Wellplastikdach. Nach dem Essen quatschen wir noch kurz mit den Finnen und mit nem durchgeknallten Ami und seiner Freundin, eh wir völlig alle ins Zelt fallen und uns innerhalb (gefühlt) weniger Minuten im Reich der Träume befinden.

                                34,3km 1402hm

                                Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                                meine Weltkarte

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                                  • 16.07.2013
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                                  #36
                                  AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

                                  Zitat von codenascher Beitrag anzeigen
                                  Im Fresssaal am Campamento Paine Grande hingen Warn-(Mahn) Hinweise: "In ... a jewish israelian citizen....." Boah, ich fands total krass.
                                  Ja, das ist wirklich krass. So formuliert? Extra auf Englisch? Du möchtest mehr Resonanz? Sollen wir uns über Antisemitismus und Antisemitismus im Speziellen in Patagonien unterhalten?

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                                  • codenascher

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                                    • 30.06.2009
                                    • 5182
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                                    #37
                                    AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

                                    Ja das stand dort so. Ob da absichtlich hinter stand weiß ich leider nicht mehr genau. Daher ist das Zitat offen.

                                    Von Antisemitismus in Patagonien war nix zu spüren, daher denke ich, ist hier eine Diskussion nicht von Nöten.

                                    Das mit der Resonanz ist darauf bezogen, dass (gefühlt) kaum ne halbe Stunde verstreicht, bis in Gabriels wirklich tollen Reiseberichten nen neuer Kommentar erscheint, in allen anderen aber irgendwie nix los ist....

                                    Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

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                                    • Gast180628
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                                      #38
                                      AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

                                      spüren is natürlich immer schwierig.
                                      hier is was gespürt:
                                      http://jungle-world.com/artikel/2014/51/51132.html

                                      gruesse, wr

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                                        #39
                                        AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

                                        "Das mit der Resonanz ist darauf bezogen, dass (gefühlt) kaum ne halbe Stunde verstreicht, bis in Gabriels wirklich tollen Reiseberichten nen neuer Kommentar erscheint, in allen anderen aber irgendwie nix los ist.... "

                                        Erstmal DANKE für den Bericht. Die Fotos sind sehr schön.

                                        Was die Resonanz angeht: Vielleicht liegt das auch daran, dass Gabriel den Bericht auf einen Rutsch eingestellt hat. Ich melde mich z.B normalerweise erst am Ende eines Berichts. Außerdem zielen viele Kommentare im dortigen Bericht eher darauf ab, den Thread kaputt zu machen. Seid froh, dass Ihr davon verschont bleibt.

                                        Gegen Oben-ohne-Fotos habe ich trotzdem nichts einzuwenden ^^

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                                        • Igelstroem
                                          Fuchs
                                          • 30.01.2013
                                          • 1987
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                                          #40
                                          AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

                                          Zitat von oo0OooO0oo Beitrag anzeigen
                                          Gegen Oben-ohne-Fotos habe ich trotzdem nichts einzuwenden
                                          Kannst Dir ja die Tiere angucken, die haben auch irgendwie nichts Richtiges an.

                                          Ich glaube ja inzwischen auch halbwegs verstanden zu haben, wie das mit der Resonanz hier funktioniert. Also, Sven: ›Like‹ für Text und Bilder. Wenn ich was Substanzielles sagen will, sage ich es Dir ›in der Giraffe‹ (und das ist jetzt keine Anspielung auf die Afrika-Reiseberichte).
                                          Zuletzt geändert von Igelstroem; 20.05.2015, 13:27.
                                          Lebe Deine Albträume und irre umher

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