[AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

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  • brindanan
    Neu im Forum
    • 19.05.2015
    • 3
    • Privat

    • Meine Reisen

    #41
    AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

    Bislang ein sehr schöner Reisebericht, der sehr gut die Schönheit der Natur vermittelt, was natürlich auch durch die gelungen Fotos untermalt wird.
    Zuletzt geändert von brindanan; 20.05.2015, 13:48.
    Meincupcake.de

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    • Kuoika
      Erfahren
      • 23.08.2012
      • 471
      • Privat

      • Meine Reisen

      #42
      AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

      Hach, ich träum ja schon länger von Patagonien, jetzt noch mehr.

      Eine Regulierung der Besucherzahlen (Typ Great Walks in Neuseeland) gibt es im Torres del Paine nicht oder? Wie viele Leute sind denn da gleichzeitig so unterwegs?

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      • Schmetterling

        Erfahren
        • 18.10.2009
        • 189
        • Privat

        • Meine Reisen

        #43
        AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

        Danke für die Rückmeldungen!

        Eine Begrenzung der Besucherzahlen gibt es (noch?) nicht. Besonders im südlichen Teil auf dem W ist aber schon eine ganze Menge los. Sven hat auf einem Zeltplatz 170 Zelte gezählt... Da machen die ganzen Regeln und die Strenge der Durchsetzung schon Sinn.

        Aber jetzt gehts erstmal weiter mit einer Ergänzung von mir. Sven hat die letzte Etappe mal wieder leicht beschönigend beschrieben , da muss ich doch noch ein paar harte Fakten liefern... Es war nämlich die erste von einigen Doppeletappen, die wir recht spontan liefen (und deswegen auch etwas spät loskamen). Normalerweise wäre am Campamento Dickson Schluss. Wir wollten aber weiter bis vor den Pass, um dann über den Pass eine kürzere Etappe zu haben. Also liefen wir frohen Mutes los, genossen die Ausblicke und registrierten uns bei einer Rangerstation unterwegs. Dort sagte man uns, dass der Weg nach dem Campamento Dickson nach 14:30 dicht gemacht werden würde. Ein erschreckter Blick auf die Uhr sagte uns, dass wir uns sputen mussten, wenn wir dort im Campamento noch Zeit für eine Kochpause haben wollen würden (kochen unterwegs war ja nicht erlaubt). Zusammen mit einem finnischen Pärchen legten wir den noch recht weiten Weg fast schon im Laufschritt zurück. Wir schafften es auch gut vor der Zeit, nur um dort zu erfahren, dass der Weg noch bis 15:30 offen sei. Nun ja, so konnten wir uns eine lange Pause gönnen, nach der aber dann immer noch 4 Gehstunden mit einigen Höhenmetern auf uns warteten. Insgesamt waren 10 Stunden angegeben, was wir bei unserer Planung aber nicht ernst genommen hatte.
        Kurz, der Tag hat mächtig geschlaucht und ich glaube, ich habe mich auf der restlichen Tour nicht mehr wirklich davon erholt.


        Sven testet seinen Windmesser

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        • Schmetterling

          Erfahren
          • 18.10.2009
          • 189
          • Privat

          • Meine Reisen

          #44
          AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

          07.02.2015 Los Perros - Campamento Paso

          Während die Massen früh aufbrechen, um den Pass zu stürmen, lassen wir es ruhig angehen. Das wird anscheinend zu unserem neuen Motto auf den hiesigen Touren: es morgens ruhig angehen lassen und dafür abends länger laufen. Wir wollen heute nur einen halben Tag bis zum nächsten kleinen Camp laufen. Kurz sind wir versucht, heimlich im Zelt zu kochen, können uns dann aber doch überwinden, in die Kochhütte zu gehen, die sich bereits wieder leert. Ich schaue mir nochmal die Waschmöglichkeiten an: zwei Waschbecken in aller Öffentlichkeit und zwei kalte Duschen, ohne Vorraum, d.h. man fällt aus der Duschwanne direkt wieder in die Menge. Hab ich nicht so Bock drauf. Es bleibt also wieder bei einer Katzenwäsche. Nach einer halben Stunde Wartezeit ergattere ich immerhin ein paar Minütchen auf der Toilette, die inzwischen fast unter einem Klopapierturm verschwindet. Fast erfrischt erkämpfen wir je ein kleines Stückchen Bank für eine halbe Arschbacke und genießen unseren Morgenpframpf. Ich habe mir zum ersten Mal auf Tour leckeres gezuckertes Schoko-Müsli gegönnt und könnte mich dran gewöhnen.
          Am späten Vormittag sind wir dann auch endlich aufbruchbereit und reihen uns in die bunte Karawane ein. Ein bisschen mulmig ist mir ja schon, immerhin soll da oben starker Wind wehen und ich sehe mich schon auf allen Vieren über den Pass kriechen. Aber einstweilen können wir noch den Schutz des Waldes genießen. Ich bin nicht wirklich fit, aber die zahlreichen Wanderer vor uns bieten wieder mal amüsantes Anschauungsmaterial und gleichzeitig dankbare Überholziele. Derart abgelenkt erreiche ich die obere Baumgrenze und nutze schnell noch ein letztes Mal eine Gruppe Bäumchen als Sichtschutz. Es ist nicht einfach, bei diesen lichten Wäldern und solchen Massen mal kurz ungestört verschwinden zu können .
          Wir ziehen uns was über und stellen uns schon auf das Schlimmste in Punkto Wind ein, aber es ist weit weniger schlimm als befürchtet. Ich muss nur einmal kurz stolpern, ansonsten bietet der Wind leider keine gute Ausrede für häufigere Pausen. Obwohl der Weg weder sonderlich steil noch anderweitig anstrengend ist, hab ich keine Lust und muss mich fast schon zum Laufen zwingen. Irgendjemand hat mir bestimmt heute Nacht Blei in die Schuhe gegossen!



          Der Pass mag einfach nicht näher kommen. So suchen wir alle paar Meter das Gespräch mit einem leicht übergewichtigen, schnaufenden und schwitzenden Privat-Guide, der einen mit Jeansjäckchen und Lederschühchen bekleideten Klienten über den Pass schleppt. Immer wieder überholen wir auch zwei gaggernde Mädels, beide fesch gekleidet, mit erstaunlich wenig Gepäck (wenn man sich so das Durchschnittsvolumen der anderen Chileninnen betrachtet), die schon gestern Abend den ganzen Laden mit andauerndem Gekicher unterhalten haben.
          Endlich geht aber auch der längste Weg zu Ende und wir beschreiten die letzten Meter zum Pass, immer in Erwartung einer plötzlichen Windböe, die uns sicher gleich von den Füßen heben wird. Aber es passiert – nichts! Es ist windstill auf dem Garner-Pass, wo gibt es denn sowas! Also packen wir uns gemütlich mit Isomatte und Riegel hinter einen Stein und geben uns der Betrachtung des wahrhaft gigantischen Eisfeldes hin. Solch ausgiebige Pausen bleiben hier oben den meisten verwehrt, da der Wind normalerweise zu stark ist. Zwischendurch ergötzen wir uns immer wieder am Anblick der anderen Truppen, die ausgiebige Fotosessions mit Allerlei Verrenkungen hingeben.


          Der Blick über den Pass (die schönen Fotos überlasse ich mal lieber Sven)

          Frisch gestärkt machen wir uns an den Abstieg, der wahrhaft qualvoll ist: fast senkrecht geht es über tief ausgetretene Pfade nach unten, ab und zu muss man sich ein Stückchen an einem Seil hinablassen. Das Ganze geht 800 Höhenmeter nach unten und zieht sich gefühlt einfach ewig… Ich möchte nicht wissen, wie das Ganze bei Regen aussieht. Ein sehr schöner Aussichtspunkt bietet nochmal einen tollen Ausblick auf den Gletscher und eine kleine Pausengelegenheit. Mit wackligen Knien überqueren wir am frühen Nachmittag einen letzten Fluss und erreichen das Campamento Paso. Im Gegensatz zu den anderen ist es ein sehr einfaches und kleines Camp. Wir sind zum Glück sehr früh dran, so dass wir einen guten Platz für unser Zelt ergattern. Bis zum Abend werden wir uns dann wie die Sardinen fühlen…
          Wir stellen schnell das Zelt auf und eilen zurück zum letzten Fluss samt Wasserfall, wo wir uns eine ausgiebige Wäsche gönnen. Im Camp wäre das nur an einem kleinen Rinnsal mitten zwischen den Zelten möglich gewesen. Am Fluss hingegen haben wir einen kleinen Pool ganz für uns allein. Gegen später gesellt sich noch ein Brasilianisches Pärchen zu uns und schließlich Jesse mitsamt Freundin, die wir gestern bereits überholt haben. Nach einem Bad zaubern sie diverse Flaschen mit diversen Alkoholika aus ihren Rucksäcken und lassen sie kreisen. So verbringen wir einen feucht-fröhlichen Nachmittag, bis uns der Hunger schließlich wieder (leicht torkelnd) ins Camp treibt. Während wir unsere Tütensuppen anrühren, fallen uns fast die Augen aus dem Kopf angesichts der Vorräte der beiden: frisches Gemüse, Avocados, Glasfläschchen mit Tabasco und Aji… Einer der Guards packt schließlich eine Klampfe aus und die Chilenen stimmen ein paar Lieder an. Es wird ein schöner Abend. Unglaublicherweise kommen noch bis zum Einbruch der Dunkelheit Leute an, deren Zelte wir unglaublicherweise alle irgendwie unterbekommen.

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          • gargantula
            Erfahren
            • 09.12.2013
            • 222
            • Privat

            • Meine Reisen

            #45
            AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

            wirklich interessanter Bericht, kurzweilig zu lesen!

            Danke
            “Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn man nichts mehr hinzufügen, sondern wenn man nichts mehr weglassen kann.”

            (Antoine de Saint-Exupéry, französischer Schriftsteller, 1900 – 1944

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            • berniehh
              Alter Hase
              • 31.01.2011
              • 2627
              • Privat

              • Meine Reisen

              #46
              AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

              Zitat von Schmetterling Beitrag anzeigen
              . Besonders im südlichen Teil auf dem W ist aber schon eine ganze Menge los. Sven hat auf einem Zeltplatz 170 Zelte gezählt...
              mega krass!!

              Sehr interessanter Bericht und schöne Fotos!

              Habt ihr auch noch Bilder von den abgebrannten Wäldern? Würde mich mal interessieren wie es dort nun aussieht.......
              www.trekking.magix.net

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              • codenascher

                Lebt im Forum
                • 30.06.2009
                • 5159
                • Privat

                • Meine Reisen

                #47
                AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

                Die Besucherzahlen im Park können wir wohl schätzen. Auf dem Nordteil schätze ich rund 100-120 Wanderer pro Tag. Ab 60 Zelte aufwärts. Auf die krassen Zahlen komme ich beim nächsten Tagesbericht. Vielleicht schaff ich das morgen vormittag Aber es ist schon echt heftig.....

                @Kuoika
                Ich wünschte mir eine Regulierung der Besucherzahlen nach Neuseeländischen Vorbild! Es ist echt ein Jammer, machen diese Touristenströme doch viel kaputt. Explizit wurde mein Bild von Patagonien im TdP nicht erfüllt. Es fehlte einfach an Einsamkeit...

                @wonderrentner
                Krasser Artikel. Verschwörungstheorien vom feinsten. Tz

                @all
                Natürlich freue ich mich über Kommentare aller Art. Sollte nicht als betteln rüberkommen Da dieser Bericht bei mir aber zwischen Vollzeitjob und Abendstudium geschrieben wird, bleibt leider oft nur wenig Zeit und die Motivation bleibt arg auf der Strecke.....

                Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                meine Weltkarte

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                • Antracis
                  Fuchs
                  • 29.05.2010
                  • 1280
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #48
                  AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

                  Toller Bericht, habe mich schon drauf gefreut. Die Bilder machen Lust, der Diebstahl und die überfüllten NPs schrecken wieder etwas ab. Dieses Jahr wirds erstmal wieder Skandinavien - wo ich auch schon beklaut worden bin. hinke hinterher, lese deshalb noch weiter....

                  Gruß
                  Sascha

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                  • Gast-Avatar

                    #49
                    AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

                    Wenn man TdP während der Vor- oder Nachsaison macht, ist es zwar nicht einsam, aber auch nicht megavoll. Insoweit würde ich TdP auch für Leute, die es eher etwas einsamer mögen, nicht komplett ausschliessen.

                    Während der Vorsaison kann allerdings auf dem John Gardener Pass noch Schnee liegen (und der Abstieg ziemlich matschig/rutschig sein) ...


                    http://abload.de/img/comp_mdsc01282eyri2.jpg


                    http://abload.de/img/comp_mdsc01289k0r34.jpg

                    (@Threadersteller: Bitte sagen, wenn es Euch stört, dass ich eigene Bilder in Eurem Thread gepostet habe. Ich entferne sie dann. Aber die Bilder sind ja eh bei dem Wetter keine Konkurrenz zu Euren schönen Fotos.)
                    Zuletzt geändert von ; 22.05.2015, 20:58.

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                    • Nita
                      Fuchs
                      • 11.07.2008
                      • 1751
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #50
                      AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

                      Zitat von oo0OooO0oo Beitrag anzeigen
                      (@Threadersteller: Bitte sagen, wenn es Euch stört, dass ich eigene Bilder in Eurem Thread gepostet habe. Ich entferne sie dann. Aber die Bilder sind ja eh bei dem Wetter keine Konkurrenz zu Euren schönen Fotos.)
                      Schließe mich dem an! Und TdP im Winter ist bestimmt ein Traum!!!

                      Zitat von codenascher Beitrag anzeigen
                      Die Besucherzahlen im Park können wir wohl schätzen. Auf dem Nordteil schätze ich rund 100-120 Wanderer pro Tag.
                      Das sind auch die offiziellen Zahlen. Etwa 100 Personen/ Tag auf dem nördlichen Teil und etwa 200 000 Besucher im Jahr (die meisten aber als Tagesgäste)

                      Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                      Habt ihr auch noch Bilder von den abgebrannten Wäldern? Würde mich mal interessieren wie es dort nun aussieht......



                      ___________________________________________________________________________________

                      Wenn man die Einsamkeit sucht und nur einen kurzen Urlaub hat, ist man im TdP sicher falsch. Allerdings fand ich den Park trotzdem schön und lohnenswert. In vier Monaten war das unsere einzige so "soziale" Tour und ich habe den Kontakt zu den anderen, das relativ leichte Gepäck (wenig Essen, kein Eiskrams) und die ausgeschilderten, gut zu gehenden Wanderwege, von denen man bestens diese großartige Landschaft bewundern kann, sehr genossen.
                      Zuletzt geändert von Nita; 23.05.2015, 08:54.
                      Reiseberichte

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                      • theslayer
                        Dauerbesucher
                        • 13.11.2013
                        • 587
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #51
                        AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

                        Mal wieder toller Reisebericht, freu mich auf zahlreiche Fortsetzungen... Vom Pech am Flughafen bis zu den tollen Erlebnissen unterwegs.

                        Das mit den Verschwörungstheorien ist wahrlich verrückt, speziell da Südamerika durchgängig sehr geringe Anzahlen an jüdischen Bürgern hat.
                        Der von Wonderrentner verlinkte Beitrag in der Jungle World zeigt ja den Ausmaß des Wahns...

                        Bitte schnell weitermachen, mehr Fotos, mehr Text. OT: Und ich schließe mich völlig an, Oben-Ohne-Fotos schaden nie

                        Grüße
                        Daniel
                        Auf meinem Blog Longing for the Horizon:
                        Pamir Highway 2019 / Sarek 2018 / Padjelantaleden 2017 / 4500km Radtour Berlin-Nordkapp 2017 / Kungsleden 2015 / Kungsleden 2014 / Israel-Hike 2014 und viele kleinere Radtouren (Berlin - Kopenhagen / Prag - Berlin etc.)

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                        • codenascher

                          Lebt im Forum
                          • 30.06.2009
                          • 5159
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #52
                          AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

                          Kein Problem mit euren Bildern. Gerade die Winter Bilder zeigen eindrucksvoll wie es aussehen kann. Natürlich ist es außerhalb der Saison deutlich leerer im Park. Nur waren wir leider zur absoluten Highseason da. Was will man machen

                          Noch ein paar Impressionen vom Passtag:

                          07.02.2015


                          Blick zum Pass (links der tiefste Punkt)


                          Blick zurück ins Tal




                          Am Pass




                          Glaciar Grey


                          Der ausgelatschte Weg


                          Unser Badefall


                          Mit Jessy und Nataliah


                          11,2km 892hm

                          Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                          meine Weltkarte

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                          • codenascher

                            Lebt im Forum
                            • 30.06.2009
                            • 5159
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                            • Meine Reisen

                            #53
                            AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

                            Und weiter gehts



                            08.02.2015 Campamento Paso – Paine Grande

                            Die Nacht und den heutigen Morgen hat es bis zu unserem Aufbruch geregnet. Wir packen unser nasses und verschlammtes Zelt ein. Jessy wird weniger Freude haben, da er gestern im Suff seinen halben Rucksackinhalt außerhalb des Zeltes hat liegen lassen und der Krempel natürlich ordentlich durchnässt ist. Da wir die beiden leider nicht wieder treffen werden, werden wir aber vermutlich nie von seiner Reaktion darauf erfahren. Den Großteil des Vormittags regnet es leider weiter, feiner Niesel, Schottisch, kaum störend.




                            Joah, Wetter is jetzt nicht so pralle....


                            Die Abbruchkante


                            Der weitere Weg verläuft wie der gestrige. Runter durch den Wald. Immer wieder erhaschen wir Blicke auf den Gletscher zu unserer Rechten. Leider ist es noch immer so stark bewölkt, und das Eisfeld will sich nicht so schön vom Hintergrund abheben wie erhofft. Drei Flüsse müssen gequert werden. Einer über Leitern und anschließend „stepping stones“, der andere über eine lange Hängebrücke. An einem dritten ist man gerade dabei eine weitere Hängebrücke zu montieren.








                            An der Campsite „Las Guardas“ (Die Campsite ist nicht für Wanderer freigegeben)lassen wir unsere Rucksäcke stehen und laufen den kleinen Abstecher zu einem tollen Aussichtspunkt mit Blick auf den Gletscher. Von hier aus hat man eine phantastische Aussicht auf die Abbruchkante des Glaciar Grey. Susi zaubert hier doch tatsächlich Erdnüsse aus ihrem Rucksack hervor. Zwar nicht gesalzen, dennoch eine willkommene Abwechslung zu den Chilenischen Müsliriegeln und Schoki.








                            Der folgende Wald hat eine gänzlich andere Flora zu bieten als die bisherigen. Neben wenigen Buchen steht hier allerlei Filigraneres rum. Anscheinend ist es hier windstiller als in den anderen Wäldern bisher, mutmaße ich.
                            In der Bucht am Campamento Grey schwimmen blau schimmernde Gletscherabbrüche. Am Campamento treffen wir bekannte Gesichter wieder. Wir bleiben für eine Stunde und kochen uns Mittag.




                            Diese traumhaften Wälder!!!

                            Der zweite Teil unserer heutigen Etappe ist gleichzeitig die erste Etappe des „W“. Vom Zeitpunkt unseres Starts (15:00h) bis zum Eintreffen im Campamento Paine Grande zähle ich 136 entgegenkommende Wanderer. Oha, ab jetzt wirds also richtig voll…

                            Nachdem wir wieder etwas an Höhe gewonnen haben, haben wir erneut eine phantastische Sicht auf den Gletscher hinter uns. Immer wieder schauen wir zurück und auf das blau des Sees.







                            Der Wind frischt auf, bläst nervig von hinten, sodass wir trotz Sonnenschein wieder in unsere Regenjacken schlüpfen. Die Laguna Los Patos schlägt ordentlich Wellen. Das folgende Tal schaut ordentlich nach Schottland aus. Karg, alles braun, und die ersten Baumleichen des großen Feuers von 2011 kommen in unser Blickfeld.

                            Hier die gewünschten "Oben-ohne-Fotos"






                            Schottland?




                            Und dann der „W-Schock“ am Campamento Paine Grande. Zelte über Zelte! Der Katamaran spuckt gerade passend eine weitere Ladung Wanderer aus. Brrrrrr In der Rezeption checken wir für 5400$ pP ein und suchen uns direkt im Anschluss ein geeignetes Fleckchen Erde abseits der großen Massen und des Trubels weiter oben. Während ich mich um unser Nachtlager kümmer, stellt sich Susi schon einmal zum Duschen an. Bei den Damen dauert es doch erheblich länger… Ich sag bloß Haarfön und gar Glätteisen Als ich zum Zelt zurückkomme, ist von ihr noch immer nichts zu sehen.




                            Natürlich lassen wir es uns nicht nehmen, einmal in den kleinen Campstore zu schauen (wenn man schon „zivilisationsnah“ campt ), doch bleibt die Auswahl erstaunlicherweise hinter den großen Erwartungen zurück. Immerhin gibts ne Dose Muscheln um unsere Pasta aufzupimpen

                            Im Aufenthaltsraum ist es knackevoll. Die Luft feucht von den vielen Kochern und den noch mehr Menschen. Wir kochen im Stehen, ergattern dann aber doch ein paar Sitzplätze zum Essen. Durch das stetige kommen und gehen kommen wir im Laufe der folgenden Stunde auf fast ein Dutzend Gespräche mit den unterschiedlichsten Backpackern. Leute die neben dem TdP schon einmal woanders wandern waren, sprechen wir heute Abend erstaunlicherweise nicht. Dafür erfahren wir allerlei Kurioses über Tütenfraß, Smartphones auf Tour – obligatorisch für Selfies, nasse Schlafsäcke, undichte Zelte und den Respekt vor der Tour! Wir werden von einigen gar als „Pros“ dargestellt, da wir sogar ein richtiges GPS besitzen! Als wir dann von dem Gewicht unserer Rucksäcke erzählen, will man uns gar erst nicht recht glauben. Irgendwie ist es doch alles recht nett und zumindest in diesem Moment im Aufenthaltsraum stören mich die Massen kaum.

                            Draußen dann aber schon wieder mehr. Ich laufe die Reihen ab und versuche die Zelte zu zählen. Hier und da hab ich sicherlich eins übersehen, andere dafür doppelt gezählt. Ich komme letztendlich auf 178 Zelte!!!!!!!!!!! Ich hoffe ja insgeheim, dass der Wind auffrischt und ein paar der windschiefen Paläste umlegt.

                            22,3km 843hm

                            Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

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                            • Schmetterling

                              Erfahren
                              • 18.10.2009
                              • 189
                              • Privat

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                              #54
                              AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

                              Hier noch ein Blick auf die Zeltmassen:




                              9.02.2015 Paine Grande - Los Cuernos

                              Wir sind heute ausnahmsweise mal früh am Start, was mir freie Toiletten beschert, aber dummerweise auch Wartereien vor dem Kochhaus, das erst um halb acht aufmacht. Immerhin bekommen wir hier einen Sitzplatz.



                              Wie gewohnt bei schönem Wetter starten wir ganz entspannt durch wogendes Gras entlang des Sees, über eine leichte Anhöhe, um einen nächsten See bis zum Campamento Italiano.





                              Die heutige Tour soll – bis auf den Abstecher hoch ins Valle Britannico – eine sehr entspannte werden, zumindest was die Höhenmeter angeht. Nichtsdestotrotz quäle ich mich ganz gehörig. Hat mir gestern jemand Blei in die Stiefel gefüllt? Ich schleppe mich vorwärts, völlig ausgepumpt. Auch Essen hilft nichts, irgendwie sind meine Akkus heute einfach alle. Das merke ich besonders, als wir den Anstieg ins Valle Britannico angehen. Unsere Rucksäcke lassen wir bei den gefühlt hundert anderen zurück.



                              Nach den ersten Metern überlege ich ernsthaft, ob ich nicht einfach unten bleiben soll, denn jeder Schritt fällt mir schwer. Aber ich ringe mich dann doch zum Aufstieg durch, soll ja ganz schön sein da oben und langsamer als die ganzen Fußlahmen um mich herum bin ich auch nicht. Irgendwann geht der einstündige Aufstieg auch vorbei und wir erreichen den Mirador. Hier ist für uns Schluss, da sich laut Aussagen anderer Wanderer der weitere Aufstieg nicht mehr wirklich lohnt. Ich würde sowieso keinen Schritt weiter kommen und zum Campamento … müssen wir es ja auch noch schaffen. Während Sven fleißig Time Laps produziert, sitze ich einfach nur da, genieße das beeindruckende Bergpanorama und schlafe eine kleine Runde. Ab und an gehen gewaltige Lawinen ab. Wir sehen sie oft nicht, sie machen sich jedoch mit einem beeindruckenden Getöse bemerkbar.



                              Der Abstieg geht erwartungsgemäß leichter. Unten gönnen wir uns unsere tägliche Portion Yum Yum-Nudeln und ich kann ein weiteres Kuriosum beobachten: ein älterer Japaner packt ein kofferartiges Teil auseinander und fördert einen Gaskocher mit zwei Platten zutage. Dieses Teil wird einfach in der Hand getragen, denn in den Rucksack passt es ja nicht mehr.
                              Der restliche Weg ist nett, zieht sich aber mangels spektakulärer Aussichten und angesichts einer stechend heißen Sonne unangenehm lange. Immerhin bietet der rechts von uns liegende See mit seiner türkisen Farbe eine fantastische Kulisse. Fast meine ich mich am Mittelmeer, was durch die Vegetation noch verstärkt wird. Auch der Wind ist endlich mal ganz ordentlich.





                              Später als für uns üblich kommen wir am Zeltplatz an. Dies ist der teuerste auf der Tour und gleichzeitig der nervigste: die Zeltplätze verteilen sich in einem unebenen und strüppigen Waldgebiet und wir müssen lange suchen, bis wir einen kleinen Platz gefunden haben. Immerhin gibt es warme Duschen ohne Warteschlange, dafür ist weder im Duschraum noch im ganzen Sanitärtrakt kein einziger Haken oder wenigstens Nagel zu finden, auch Türklinken gibt es nicht. Auf den versifften Boden möchte ich Kleidung und Handtuch auch nicht legen. Wieder mal wünsche ich mir einen einsamen, kalten Bergfluss…
                              Der Abend ist kurz, ich verschwinde gleich nach dem Abendessen im Bett. Ich mache mir Sorgen wegen morgen, da es wieder eine lange Doppeletappe mit einigen Höhenmetern werden soll.

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                              • codenascher

                                Lebt im Forum
                                • 30.06.2009
                                • 5159
                                • Privat

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                                #55
                                AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

                                09.02.2015 Paine Grande – Campamento Los Cuernos


                                Im Gemeinschaftsraum:
                                Die Gesprächsinhalte sind dieselben wie am Vorabend. Wir erzählen und hören andere Storys. Immerhin sitzen heut früh auch ein paar Wanderer mit im Saal, denen GPS, Sturmfestes Zelt und Goretex nicht vollkommen fremd sind! Aber bei einem sind sich alle einig, den Circuit in weniger als einer Woche hält man grundsätzlich für unmöglich


                                Was für ein schöner Morgen, wenn da nicht die anderen 170 Zelte währen







                                Unterwegs:
                                Als wir loslaufen scheint wieder die Sonne, herrlich. Der Wind ist heute stärker als gestern, ein defektes Zelt konnte ich dennoch nicht ausmachen.
                                Die ersten „W-Wanderer“ kommen uns entgegen. Ich verkneife mir das zählen. Bemerkenswert aber in den meisten Fällen die zu kleinen Rucksäcke an denen Schlafsack, Isomatte und oder Zelt hängen. Wanderer mit (für uns gemeinhin) Supermarktzelten und gar Kocherkoffern in den Händen, dazu natürlich Gopro oder Handy aufm Selfiestick… Der Großteil der fotografierenden Chilenen hier im Park scheint nur Interesse an einem Foto mit sich selbst drauf zu haben, nicht aber einem Bild der schönen Landschaft. Eigenartig, befremdlich…

                                Hier noch einmal zwei "oben ohne" Bilder:






                                Am Lago Sköttsberg messe ich die vermeintlich stärkste Windgeschwindigkeit der gesamten Tour: 63km/h. Die Baumreste des Waldbrands von 2011 stehen zur Mahnung auf einem riesigen Areal verteilt und trotzen den Winden. Auf der heutigen Etappe finden sich doch einige Zeltmöglichkeiten, so man dürfte…

                                Valle de Francés:







                                Der Weg vom Campamento Italiano bis zum Campamento Los Cuernos verläuft größtenteils oberhalb und auf See Level des Lago Nordenskjöld. Dank der blauen Färbung des Wassers, spärlichen Bewuchses und der Sonne erinnert die gesamte Szenerie ans Mittelmeer! Susi träumt und witzelt von der Poseidonplatte, die sie sich nachher gönnen wird Ich würde mich ja mit ner Portion Gyros und Taramas begnügen... Man(n) kann eben nicht alles haben.
                                Auf Seelevel machen wir im Sonnenschein noch ein kurzes Päuschen. Ohne den Wind könnte man hier wirklich locker am Kiesstrand liegen bleiben. Der Wind schafft es aber tatsächlich den ein oder anderen Schauer in Form von Seewasser über uns hernieder zu bringen, Regenbogen inklusive!








                                Regenbogen ohne Regen

                                Campamento Los Cuernos:
                                Hier treffen wir mal wieder auf Hektor und seine Frau, die beiden raten uns dazu, erst einen Zeltplatz zu suchen und erst dann uns anzumelden. Dieser Ratschlag ist Gold wert, da die geraden Zeltplätze bereits vergeben sind und nun die Jagd auf die weniger schrägen eröffnet ist Wir finden immerhin ein Plätzchen wo wir fast (!!!) alle Heringe in den Boden bekommen und der Untergrund nur 10° schräg ist… Katastrophe. Und dann kostet der Spaß in diesem Rattenloch auch noch 8500$ pP (Wer nach 20:00 auf dem Zeltplatz erscheint, darf sogar noch einmal 1000$ drauf legen!). Immerhin gibts Toilettenpapier und warmes Wasser in den Duschen. – Dafür aber keine Spiegel und Kleiderhaken.

                                Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

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                                • berniehh
                                  Alter Hase
                                  • 31.01.2011
                                  • 2627
                                  • Privat

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                                  #56
                                  AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

                                  Die Fotos sind mal wieder klasse!

                                  Wart Ihr zufrieden mit Eurem Hilleberg Zelt?

                                  Und hattet Ihr auf den Campsites Probleme mit Mäusen? In der Vergangenheit habe ich da immer mal wieder Stories gehört daß Mäuse Löcher in die Zelte von Campern fressen um an das Essen zu kommen
                                  www.trekking.magix.net

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                                  • codenascher

                                    Lebt im Forum
                                    • 30.06.2009
                                    • 5159
                                    • Privat

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                                    #57
                                    AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

                                    Wir hatten ja nur gutes Wetter Ich liebe mein Jannu, Susi nicht, denn man kann nicht richtig darin sitzen

                                    Wir haben nichts von irgendwelchen Mäusen gesehen, also null problemo

                                    Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                                    meine Weltkarte

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                                    • codenascher

                                      Lebt im Forum
                                      • 30.06.2009
                                      • 5159
                                      • Privat

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                                      #58
                                      AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

                                      10.02.2015 Campamento Cuernos – Campamento Torres

                                      "Das große Finale"
                                      Da wir weiter unten gezeltet haben, packen wir erst zusammen und gehen dann im Gemeinschaftsraum frühstücken. Hier dürfen wir uns für einen der fünf Tische erst einmal anstellen, eh wir nen Sitzplatz bekommen.

                                      Nach dem Frühstück laufen wir im schönsten Sonnenschein los. Der Wind macht es uns dann aber doch nicht ganz so angenehm. Ich wechsel zwischen T-Shirt, Powerstretch und Paramo hin und her. Der Weg läuft entspannt hoch und runter entlang des Lago Nordenskjöld. Wir überholen uns immer wieder abwechselnd mit einer deutschen und einer britischen Reisegruppe.






                                      Bis zum Shortcut zum Campamento Chileno passiert nicht viel und wir spulen einfach die Kilometer herunter. Ab dort geht es dann erst einmal nur in eine Richtung: Aufwärts! Die Sonne brennt erbarmungslos vom Himmel, die Klamottenwahl hat sich hier mittlerweile von selbst geklärt. Die von rechts kommende „Wanderautobahn“ zum Mirador „Torres Look Out“ scheint wahrlich der meistbegangene Streckenabschnitt des gesamten Parks zu sein! Sooo viele Tagestouristen. Und als wir auf dem gemeinsamen Weg Richtung Campamento Chileno laufen bläst uns ein ordentlicher Wind entgegen.

                                      Eine Stunde später erreichen wir das Campamento Chileno. Hier wollen wir essen kochen. Den Aufenthaltsraum dürfen wir (da nur auf der Durchreise) nicht benutzen. Selbst für die Toilettennutzung sollen wir 500$ zahlen. Sicherlich sind wir aber auch die einzigen (deutsche Tugenden halt ) die fragen anstelle sich einfach zu bedienen / einzunisten… Das Chileno ist genauso wie das Campamento Cuernos und Seron im Privatbesitz einer Kroatischen Großfamilie.

                                      Wir sind ja outdoor unterwegs, daher störts uns kaum… kochen wir halt im Wind mit einsetzendem Regen auf der Terrasse vor dem kleinen Restaurant. Die Chilenische Fahne über uns überschlägt sich bald! Bis wir wieder aufbrechen fühlen sich meine Hände und Knie wie Eisblöcke an. Wie es den Chucks, Jeansjacken und Hotpants geht, die an uns vorbei Richtung Torres Türme laufen, will ich gar nicht erst wissen. An den Windmesser denke ich in diesem Moment allerdings nicht... Aber auch das hat bald wieder ein Ende und die Sonne unterbreitet uns zumindest kurzzeitig ein Versöhnungsabkommen.

                                      Nach knapp anderthalb Stunden erreichen wir das Campamento Torres, Nationalparkgebiet. Endlich wieder ein gemütlicher kleiner Zeltplatz ohne Kosten. Wie bereits zum Beginn der Tour geschrieben sollte hier unbedingt vorher reserviert werden. Letztendlich bleiben aber die Hälfte der Zeltplätze leer Die typischen „W-Wanderer“ sehen wir erstaunlicherweise keine, dafür eine amerikanische Seilschaft auf dem Weg in Richtung Campamento Japones. Eine zweite polnische wird morgen früh starten. Sehr geil.

                                      Wir bauen unser Zelt abseits auf, richten uns ein und schnüren dann noch einmal die Stiefel! Es ist fünf und das Wetter relativ stabil. Relativ bedeutet, dass es zwischenzeitlich auch mal nicht regnet. Für morgen ist den ganzen Tag Regen angesagt…

                                      Nach einer guten Stunde erreichen wir den „Mirador Torres“ unterhalb der gigantischen und Namensgebenden Torres del Paine. Dank des Wetters und der Uhrzeit (mittlerweile 18:30) ist es hier oben ruhig und wir sind fast alleine. Die Türme zeigen sich sogar einige Male Wolkenfrei und selbst der Wind meint es einigermaßen gut mit uns. Die blaue Lagune im Vordergrund der alles beherrschenden Türme ist wahrlich einen Besuch wert!


                                      Die Torres del Paine




                                      Äffchen war natürlich auch dabei





                                      Als wir uns wieder in Richtung Abstieg bewegen, sind wir unheimlich froh darüber, heute Abend noch hierhergekommen zu sein! Zurück zum Campamento brauchen wir gerade einmal 45 Minuten! Wir kochen unser Abendbrot, quatschen noch kurz und fallen dann auch schon bald in die Federn!

                                      Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                                      meine Weltkarte

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                                      • Kint
                                        Gerne im Forum
                                        • 06.04.2015
                                        • 61
                                        • Privat

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                                        #59
                                        AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

                                        Eigentlich eine Traumreise, aaaber, die vielen Leute, die Organisation, schade für euch und selbst Äffchen hebt die Augenbraue..
                                        Trotzdem, ein aufwendiger Bericht und eine aufwendige Reise überhaupt. Schöne Photos, ganz ohne Wurm. Was bleibt einem übrig? Das Weite suchen, woanders hin. Sag doch mal, seid ihr trotzdem glücklich mit eurer Reise? Klingt so gemischt, was würdet ihr anders machen? Ich bin es gewohnt zwischen den Zeilen zu lesen, hm. Darf man so was im Outdoor Forum fragen? na ja, liebe Grüße Kint

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                                          Erfahren
                                          • 18.10.2009
                                          • 189
                                          • Privat

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                                          #60
                                          AW: [AR][CL] Südliches Patagonien und Feuerland

                                          Hi Kint, natürlich darf man solche Fragen stellen! Wir stellen sie uns ja selbst am Ende der Reisen.
                                          Wir werden ans Ende des Berichts auch ein Fazit stellen, das deine Fragen vielleicht beantwortet (ich weiß selber noch nicht so recht, wie es ausfallen wird ).

                                          Aber erstmal gehts hier noch ein Stück weiter.

                                          11.02.2015 Campamento Torres - Ausgang

                                          Welch gute Entscheidung, dass wir gestern bereits aufgestiegen sind! Der Morgen erwartet uns ganz untypisch mit leichtem Schneeregen und völlig zugezogenem Himmel. Da wir heute nur noch den nahen Parkeingang erreichen müssen, können wir uns mit dem Frühstück Zeit lassen. Wir drängen uns mit den anderen in einen kleinen düsteren Unterstand und bereiten unser Müsli zu.



                                          Also wir gehen, hört es auf zu regen und wir können die dicken Jacken eingepackt lassen. Leichtfüßig schweben wir den Weg hinunter und bemitleiden die Massen, die uns zu späterer Stunde entgegen kommen. Einige, nur mit leichter Jeansjacke und Stoffschühchen bekleidet, weisen wir dezent darauf hin, dass oben unter Umständen Schneefall herrscht. Wir ernten nur ungläubige Blicke. Wieder einmal wundern wir uns über die Naivität und Unkenntnis einiger Besucher.
                                          Zu uns gesellt sich irgendwann Peter. Nach eigenen Angaben hat er keinen Kocher dabei, will den großen Circuito laufen und unterwegs Essen einkaufen. Wir wünschen ihm viel Spaß bei seiner Thunfisch- und Keks-Diät… Ganz ohne Tee bei dem vorhergesagten schlechten Wetter, brrr.
                                          Schon bald haben wir das Hotel und damit den Ausgang des Parks erreicht und warten mit Dutzenden anderen Wanderern auf den Shuttle-Bus. Heldenhaft verkneifen wir uns das sauteure Hotdog und verschieben das Schlemmen auf die Zivilisation. Dort angekommen heißt es wieder Essen fassen für die nächste Tour, umpacken, waschen, organisieren. Wir sind ja nicht zum Spaß hier, morgen wollen wir gleich weiter nach Puerto Natales… Immerhin besorgt uns Sven zwei große Stücken Fleisch und etwas Gemüse, das wir im Hostel zubereiten.

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