• danobaja
    Alter Hase
    • 27.02.2016
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    [ES] matarraña 2025, die geschichte von joven buitre

    Tourentyp :   Sonstige Tour
    vorsicht. lang und viele fotos.
    viel spass beim lesen.

    die geschichte von joven buitre.


    ich kam vor ihm an. ich wusste nichtmal dass es ihn geben würde, ich hatte keine ahnung wieviel zeit ich mit ihm verbringen würde. wieviel freude er mir bereiten, wieviele lacher er mir bescheren würde. aber je länger ich darüber nachdenke, joven war einfach nur ein ganz normaler junge, verhielt sich seinem alter gemäss, und auch seine eltern waren so wie man es kennt und erwartet. eine ganz schrecklich normale familie, die da in meiner nachbarschaft einzog.


    als ich mein zelt das erste mal aufschlug war er wohl noch sternenstaub. aber wie man sieht kann man sternenstaub manifestieren. alles was man braucht dazu ist eine mama, einen papa und einen der sich ganz fest nachwuchs wünscht. aber ganz ehrlich, ich wäre auch mit else und hugo und ein paar rauflustigen freunden zufrieden gewesen. erwartungshaltung hatte ich jedenfalls keine.


    so ganz alleine und hinter mir ein riesiges cliff. unbewohnt, alles hier. meine finca ebenso wie das steinige gebilde dahinter. totenstille, abgesehen vom gelegentlichen flugzeug. stockdunkle nächte, ein paar sterne, später dann der mond. und elons sateliten, aufgereiht wie an einer perlenkette. und eiskalte füsse natürlich in meinen barfussschuhen und am anderen ende zwickt das band der lampe in die stirn.


    als es dämmert höre ich steine von den mauern plumpsen. und als ich die zelttür aufzippe erhasche ich noch einen kurzen blick auf dunkelgraue schatten die in grossen sätzen aus der ruine stürmen und hinter der grossen eiche verschwinden. weit hinten schreit eine eule und ich halte mich an meiner tasse kaffee fest, verstecke mich dahinter. schaurig schöne, ganz furchtbar schöne und eiskalte nächte und sonnenaufgänge.
    ein paar tage später sah ich die gruppe steinböcke und sie mochten wohl meine musik, die leise im hintergrund lief, denn sie starrten mich an wie teenies den mick jagger. als ich ihnen einen americano anstatt whisky anbot erkannten sie ihren irrtum und verschwanden langsam, nachdenklich kauend hinter der grossen eiche in den schatten. so ganz alleine war ich wohl doch nicht. die eule bestätigte dies mit ihrem morgendlichen ruf. guten morgen, ich hau mich jetzt aufs ohr.


    wo sich jovens eltern den winter über rumgetrieben haben weiss ich nicht, vielleicht bei der grossen kolonie ein paar kilometer weiter. aber auch dort konnte ich im winter niemanden entdecken. die ganze gegend war verlassen. und wenn sie können würden, die bäume würden auch woanders hingehen. schnee und regen und wind und sturm oben und eiszapfige wurzeln unten von november bis april.


    vor den bergen, weiter unten, blühten mitte februar schon die mandeln und verzauberten die landschaft. ein traum in weiss und rosa, die menschen hemdsärmlig in der sonne und abends dick eingepackt vor den bars beim rauchen. ich auch, nicht beim rauchen, aber mittags dick eingepackt beim essen, dick eingepackt in der sonne, und abends erst recht. es war saukalt, es war die zweite hälfte des februars.



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    in der früh der blick aus dem zelt


    mandelblüte​​

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    blick in die berge​​

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    der wasserfall bildete sich anfang märz, mit den heftigen regenfällen die das frühjahr ankündigten. nach 3 tagen starkregen färbte sich das cliff dunkel, nur kurze zeit später schoss das wasser mit wucht über die felswand und stürzte sich in den 3 meter tiefen krater unterhalb. schob die steine darin an den rand und darüber hinweg, hinab zum bachbett. der rio bildete sich. überflutete die ufer. brachte plastik, nahm es mit, nur um es 50 meter weiter unten wieder an einen ast oder eine wurzel zu binden. laut wurde es.


    der hohe namenlose fall, die vielen kleinen stufen im fluss, den ich eher als bach bezeichnen würde, sie alle sangen zusammen das lied des erwachens und des wachsens und nicht lange danach zeigte sich das erste frische grün des jahres. lange ketten von prozessionsspinnerraupen marschierten ungeniert, sich ihrer giftigkeit sehr wohl bewusst, durch die landschaft. besonders beim überqueren der wege waren die oft deutlich über einen meter langen schlangen aus schwarzblauen raupen gut zu entdecken. ich versuchte mir immer vorzustellen was hinten an der raupe vorne so toll ist, aber ich kam nie auf ein wenigstens befriedigendes ergebnis. ihre weissen nester waren überall in den pinien zu finden. ganz weit oben, unerrreichbar.


    in der zivilisation waren im regen die ortschaften verwaist, stundenlang waren keine menschen auf den strassen zu sehen. ich schlenderte mutterseelenalleine durch valderrobres und konnte fotos schiessen ohne auf datengeschützte mitmenschen mit recht am eigenen bild rücksicht nehmen zu müssen. regen ist toll!


    ​unterwegs zum baum​​


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    kirche alcaniz​​

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    wieder daheim
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    mein rio​​

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    mein salto
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    mein valderrobres​​
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    trotz des kalten wetters liess sich der rosmarin nicht aufhalten und fing an zu blühen. hellblaue und teils weissliche blüten und gewürzduft überall, salbei mischte sich darunter bei jedem schritt den man machte. auch die sonne gewann langsam die oberhand über den regen und die wolken. ich hoffte auf ein bild vom wasserfall, angestrahlt von der roten abendsonne, aber die verschwand immer zu früh hinter dem bergrücken und der silberglänzende wasserfall verschwand ergrauend im schatten und ich verschwand durchgefroren im zelt. die aussicht von weiter oben war fantastisch, alles so herrlich grün, selbst das flachland am horizont. am 13.3. entdeckte ich meinen ersten geier. wenn ich ihn nicht hätte anfliegen sehen, ich hätte ihn niemals vor der grauen felswand sitzend ausgemacht.


    ich tauschte mein viel zu kleines samaya zelt gegen ein ordentlich grosses von decathlon. 120 euro brachten mir ein leicht gebrauchtes 4 personen hotel. ich kaufte einen tisch dazu und wenige tage später einen einflammigen campingkocher für die billigen kartuschen. die, die immer nur einen tag lang gas rausrückten und dann, immer noch halbvoll, getauscht werden wollten. dafür stand dort die pfanne ohne dass ich sie festhalten musste.

    hotel decathlon​​​

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    mitte märz kam der winter nochmal zurück. nachts schneite es bei ordentlichen minusgraden, unter tags, in der sonne, schmolz die weisse pracht. wolkenverhangen gab sich das cliff oft genug, nasskalt, verregnet, angeschneit. der regen füllte die stauseen, dringend nötig nach den beiden sehr trockenen sommern zuvor. und es regnete jeden tag. mal heftig, mal nieselte es nur, aber trocken war es 2 wochen lang so gut wie nie. am ehesten noch in der früh wenn die wolken die berggipfel zum abschied küssten bevor sie träge zu mir herab ins tal flossen.


    die sonnenuntergänge gewannen an farbe an den tagen ohne regen und unter tags verirrten sich die ersten bienen ins hotel decathlon und fanden nicht mehr hinaus. vergeblich versuchten sie in den hellen himmel hinaus zu fliegen. weder der weisse zeltstoff, noch das durchsichtige fenster liessen sie entkommen. die offene tür gefiel ihnen nicht. nach kurzer zeit ging ihnen immer die puste aus und ich liess sie auf ein stück papier klettern und trug sie hinaus. oft sassen sie noch ein paar stunden vor dem zelt, zu erschöpft um in der kälte nach hause zu fliegen. die erste spinne patroullierte abends mein zelt, ein willkommener gast, auch wenn es keine fliegen für sie zu jagen gab. an guten tagen konnte ich mit 2 warmen jacken meinen morgenkaffee draussen trinken und den verschwundenen wasserfall herbeiwünschen.

    die grosse ruine
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    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_9159.jpg Ansichten: 0 Größe: 346,2 KB ID: 3352298
    der blick aus dem hotel
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    frühlingswetter
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    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_9166.jpg Ansichten: 131 Größe: 154,7 KB ID: 3352301

    alpenglühen, ziemlich spät am morgen, weil da muss die sonne erst den berg hoch....
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    das geht schnell über in glitzerndes weiss
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    egal wie es abends ist....
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    schlechtes wetter am nächsten tag ist immer mal dabei
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    weg ist er der salto, aber dafür regnets nicht mehr. momentan...
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    meine erste spinne
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    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von danobaja; 19.11.2025, 05:27.
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    #2
    OT: Na, bisher halten sich die Fotos ja in engen Grenzen...

    Aber freut mich, daß es Dir da unten so gut gefällt!
    Vielleicht wird das ja noch was mit den Bildern - oder ich komm einfach mal vorbei und gucke es mir selbst an
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    • danobaja
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      • 27.02.2016
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      #3
      Zitat von Moltebaer Beitrag anzeigen
      OT: Na, bisher halten sich die Fotos ja in engen Grenzen...

      Aber freut mich, daß es Dir da unten so gut gefällt!
      Vielleicht wird das ja noch was mit den Bildern - oder ich komm einfach mal vorbei und gucke es mir selbst an
      Ne gute Zeit noch im 4-P-Hotel!
      bist nicht der einzige. aber ich kann die bilder sehen, genau so wie hochgeladen.

      ***wo der balken im screenshot herkommt weiss ich nicht, der ist beim erstellen nicht da.

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Name: Screenshot 2025-11-11 at 18-19-16 ES matarraña 2025 die geschichte von joven buitre - outdoorseiten.net.png
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ID: 3351652 ***
      Zuletzt geändert von danobaja; 11.11.2025, 18:21. Grund: ergänzung
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      • danobaja
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        #4
        jetzt kommen die bilder auch nicht mehr bei mir.....
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        • lina
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          #5
          OT: Füg die Fotos einfach auf die selbe Art ein wie den screenshot
          (aber erstmal alle raus und zwischensichern ohne Bilder und Bildercodes).
          Am einfachsten wäre wahrscheinlich, einen ganz neuen Thread zu beginnen, den Text rein und dann die Bilder neu reinschieben. Wenn alles klappt, kann der alte Thread gelöscht werden.


          BTW: Die Fortsetzung wird mit Spannung erwartet

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          • danobaja
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            #6
            hab ich gemacht...

            und heute bekomme ich nur 3 bilder hochgeladen, dann muss ich abspeichern. dauert ungefähr 5 minuten für die 3 pics. und naja, nach 6 oder 7 bildern war dann wieder ganz schluss.

            lento lento, ich hab wohl den spanischen fluch mit hierher gebracht. wird schon werden.
            danobaja
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              #7
              Die Rache des Montezupload!
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                #8
                OT: Nee, die Rache der Comic Sans
                … SCNR …


                Die Mandelbäume sind wunderschön

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                • ronaldo
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                  • 24.01.2011
                  • 13266
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                  #9
                  Hmmm... versuch mal, die Bilder in einen Text mit Groß- und Kleinschreibung einzufügen - bin mir sicher, das klappt dann.

                  Kommentar


                  • danobaja
                    Alter Hase
                    • 27.02.2016
                    • 3329
                    • Privat


                    #10
                    Zitat von ronaldo Beitrag anzeigen
                    Hmmm... versuch mal, die Bilder in einen Text mit Groß- und Kleinschreibung einzufügen - bin mir sicher, das klappt dann.
                    vielen dank für den tip! das hat jetzt tatsächlich funktioniert.

                    aber weisst du wie lange das gedauert hat die alle wieder klein zu machen?

                    morgen gehts weiter im text.
                    danobaja
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                    • carsten140771
                      Fuchs
                      • 18.07.2020
                      • 1097
                      • Privat


                      #11

                      Hier kann ich alle Bilder sehen, im Gegensatz zum Beitrag "Testbilder".
                      Ja, der Frühling in Spanien kann schon ziemlich speziell sein *räusper*

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                      • danobaja
                        Alter Hase
                        • 27.02.2016
                        • 3329
                        • Privat


                        #12
                        ende märz war es dann so weit. mehrere geier flogen mein cliff an. lustigerweise landeten sie genau auf dem felsklotz, der wie hingeworfen am cliff klebte und 2 weisse steine auf sich liegen hatte. von unten zieht sich ein riss hoch und natürlich bekam die imaginäre kletterroute dort hoch einen namen. geiereierriss. und direkt neben dran, auf dem schmalen absatz liessen sich die 4 geier nieder. ich hoffte auf mehr, aber im gegenteil, am nächsten tag waren sie wieder verschwunden.


                        als ich im wasserbecken die oben schwimmenden algen abzuschöpfen begann entdeckte ich ein rehskelett, das wohl schon viele jahre darin lag. es lag auf der seite des auslasses, nicht unter dem einlassrohr das das becken aus der quelle, nur wenige meter weiter, füllte. aber schon 2 jahre zuvor war das wasser als sauber getestet worden. der grünspan auf den geweihen deutete an, dass der kamerad wohl schon vor sehr vielen jahren ins becken gefallen oder gesprungen war und mangels leiter nicht mehr herauskam und ertrank.

                        gewitter in valderrobres


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                        links die geiereiersteine, oberhalb des weissen streifens links ein geier vor der kleinen höhle, rechts von dem dunklen fleck, und in der bildmitte vor dem gelben dreieck ein geier und das nest des rechten paares

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_9231.jpg Ansichten: 0 Größe: 291,5 KB ID: 3352351

                        rip! sein x²urenkel heisst auch moses und bellt mich jeden abend an von der anderen seite des rio. ich glaub der traut sich nicht rüber... mangels leiter brücke wasserspaltungsholzstab

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_9242.jpg Ansichten: 0 Größe: 125,7 KB ID: 3352352


                        der flugverkehr nahm zu, täglich mehrmals überflogen jetzt bis zu 10 geier mein tal. gelegentlich kam wohl auch mal so eine touri truppe aus dem flachland, das waren dann schon mal 20 oder mehr vögel. fasziniert beobachtete ich wie sie ohne einen flügelschlag ewig in der luft kreisten, einzelne dabei immer wieder ausser sicht gerieten, wiederkamen und letztendlich alle zusammen ins nachbartal flogen. ich bin sicher sie können die luftströmungen sehen so wie wir menschen mit ein bischen übung eine strömung im wasser sehen. oder vielleicht sogar so wie wir das graue teerband einer strasse in der grünen landschaft erkennen können.


                        inzwischen war es warm genug die sonnenuntergänge wirklich zu geniessen, ich musste mich nicht mehr nach kurzer zeit mit eisklötzigen füssen im zelt und quilt aufwärmen gehen. die ersten knospen zeigten sich an den bäumen, die felsenbirne in ihrem krüppelwuchs überzog ihre äste mit weissen blüten. ich konnte spüren dass das leben sich jetzt wirklich mit macht ans erwachen machte. die farbkleckse wurden mehr, die ersten blumen fingen an zu blühen. meine bis dahin üppig fliessende quelle neben dem zelt begann zu versiegen.


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                        die touris ausm flachland kommen natürlich mit vernarbtem bergführer und blondierter reiseleiterin mit glatt rasiertem hals und kettchen am knöchel.

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                        touri #13: oh! oh! schau da! ein homo! ein homo! da! dadahinten!

                        luis: ah! ah! jah! schau, dort. genau dort hinten wo du schon gesehen hast. ganz klein. mit kobaltblauem kopftuch und ganz ohne federn und mit brille von fielmann. ein homo alemano! hat nur einen einzigen hier auf 1 stunde flugzeit. sehrsehr selten hier in der natur! ahhh, schön, oder??!!

                        ingrid s. tourguide-in: und weil die ihr leben lang gesichert unbequem sind sind sie im erwachsenenalter gesichert ungeniessbar. wackel wackel.... blink blink



                        manchmal ist ein gut gestreutes gerücht besser wie vor des paten einkaräter mit geschürzten lippen einen kniefall zu machen.

                        touri #3 aus den pyrenäen: und sie kommen aus dem osten, so wie ich und das licht!

                        ingrid: pfisichbaumschüttel, lächel, nix sag, anhimmelnder augenaufschlag, ausschnitt zurechtzupf, OMG was ein geier! wackel, schüttel, augenaufschlag...

                        luis: bleibts ihr alle von dem luftloch weg da drüben...
                        (frei übersetzt aus dem spanischen)





                        auf was warten die da oben? dass der alemano h. umkippt und heute das all you can eat spendiert? eine volle stunde und mehr wird da oben über mich doziert. vielleicht hats auch einen luftfall, einen airosalto, den sie da oben bestaunen. oder eine welle zum surfen anstatt einer spirale aufab. nach 2 schulstunden ist der spuk vorbei und der himmel wieder leer.






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                        Zuletzt geändert von danobaja; 20.11.2025, 06:38.
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                          #13
                          die steinböcke kamen mich regelmässig besuchen, zupften sich ein kräutlein hier und eines da. eine gruppe von 8 oder 9 tieren, alle mit dem gleichen unverschämt freundlich dämlichen grinsen im gesicht. anfangs scheu dauerte es nur ein paar tage bis sich die älteste ziege mit mir anfreunden wollte. nur 2 oder 3 mal kam sie mit der ganzen gruppe, meist war sie alleine unterwegs. irgendwie war ihr auftreten sehr hippiemässig. nur ein gestreiftes stirnband fehlte noch, die längsten haare von allen hatte sie. auch die auffälligste farbe. jugenderinnerungen an mrs pertrocelli kamen aus den tiefen des gehirns nach oben getrieben. gleiche haarfarbe, gleicher gang, genauso attraktiv. ein stengel von hier, 3 schritte den babybauch weitergeschaukelt, dabei immer sexy mit dem hintern wackelnd, ein stengel von dort. eingesaugt wie ein spagetti, den unterkiefer wie im selbstgespräch von links nach rechts und ohne unterbrechung wieder zurück geschoben. die gelben augen fest auf mich gerichtet wenn sie mal den kopf hob. sie hatte die längsten hörner von allen, das selbstsicherste auftreten und ich denke sie war die älteste. die mama und oma von allen. ihren vorfahren hatte vor einigen jahren ein virus übel mitgespielt und die für ihre trophäen bekannte population noch deutlich stärker reduziert wie die jäger. hols der geier. was der dann auch tat. alle. naja, fast alle. vor 3 jahren einen steinbock anzutreffen, da musste man schon glück haben, und das lag nicht daran dass die sich versteckt hätten. es gab kaum noch welche.


                          die steinböcke kamen täglich, immer morgens, frassen sich wählerisch durch die kräuterwiesen, ein bischen hier, ein bischen da. kletterten auf die mauern, warfen steine herab die mit einem dumpfen geräusch 2-3 meter weiter unten aufschlugen. es wurde weitsprung geübt. die älteren machten es vor, die mittleren sprangen hin und her. erstaunlich welche strecken sie aus dem stand überwinden konnten. die jüngsten schauten zu, erfurchtsvoll, bewundernd. zu ängstlich es auch zu probieren. aber eines tages, eines tages mach ich das auch! sie nahmen dann halt den felsbrocken der nur einen halben meter hoch war und übten dort. die mamas, immer in der nähe, hatten ein gutes auge auf die kleinen. die holten sich natürlich auch gelegentlich einen schluck süsse milch und spülten die bitteren kräuter hinunter. eine halbe stunde, dann zog die gruppe hinab zum rio und verschwand in aller seelenruhe hinter den eichen aus meinem sichtfeld.


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ID: 3352690


                          am 9.4. landeten dann die beiden geierpäärchen wieder neben den geiereiern und diskutierten heftig. einer flog schnurstracks zu der kleinen höhle leicht unterhalb der geiergrossen geiereier, die anderen 3 sassen daneben, neben den geiereiersteinen, redeten ganz offensichtlich und blickten immer wieder mit strengem oberlehrerblick zu mir herab. das dauerte ungefähr eine stunde, ich fühlte mich beobachtet. immer wieder gingen die köpfe zueinander, dann ein scharfer blick zu mir und wieder die köpfe zusammengesteckt. letztendlich wurde ich wohl trotz kamera und datenschutz und recht am bild für ungefährlich eingeschätzt und es wurde quartier bezogen. ein paar ganz links bei der höhle, das andere ganz rechts hinter einem felsen der sie fast ganz verdeckte. dort war mehr platz für ein nest auf dem vorsprung, dafür war keine höhle da und der schutz vor sturm und regen war geringer. 300 meter luftlinie und keine möglichkeit näher zu kommen waren wohl für sicherheitstechnisch ausreichend befunden worden.


                          abends scheint die sonne aufs cliff, mein zelt ist schon längst im schatten, weiter oben bei den neuen nachbarn färbt die sonne noch die felsen rot. am nächsten tag putzten die damen ihre nester, die männer sassen dazwischen und unterhielten sich. fehlte nur noch ein bier für jeden. vielleicht konnte ich es auch nur nicht sehen, versteckt im gefieder oder hinter einem stein. die ersten paar tage flogen alle 4 zusammen immer wieder weg, ich sah sie nie abfliegen oder ankommen. entweder sie sassen auf dem vorsprung, oder sie flogen. abends schien ihnen die untergehende sonne auf die federn, sie genossen das und drehten sich immer wieder ins licht. mitte april verliessen dann die damen ihre nester nicht mehr. ohne genaue kenntnis der sachlage tippte ich auf eier in den nestern. die mussten natürlich bewacht werden, oder vielleicht auch gewärmt. sehen konnte ich nichts von meiner position weit unterhalb. immerhin leistete mir mein billigtelezoom, für 100 euro vom fleissigen ali bis zur haustür in deutschland gebracht, beste dienste. ich war überrascht von der qualität. das scharfstellen, händisch über den bildschirm bereitete mir anfangs schwierigkeiten. aber ich fand schnell heraus dass ich ein foto machen musste und dann in das bild hineinzoomen beim betrachten. so konnte ich feiner nachjustieren für die folgenden bilder. im normalzustand war eine unschärfe nie zu erkennen, die fotos glückssache. nie ganz schlecht, aber nur sehr selten ordentlich focussiert. anfangs brauchte ich 10 bilder und mehr bis ich scharf gestellt hatte, später dann nur noch 3 oder 4. auf einer mauer richtete ich mir mit steinen einen platz zum ablegen der kamera ein. auf dem ministativ, das ich dabei hatte schaukelte das tele noch 10 minuten nach, und beim kleinsten windhauch sowieso. so konnte ich auch in der sonne stehen während ich oft über 2 stunden lang dem treiben im cliff zusah und immer wieder mal auf den auslöser drückte.



                          der geiereierfelsen, die höhle ist rechts unten ausserhalb des bildes

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                          wo steht das bier?Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3352693

                          neugebautes nest und señora buitre putzt. ... so muss das! prost!
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ID: 3352694


                          das spätnachmittägliche wettstarren begann. die mamas nach unten, der fotograf nach oben. zwei, drei, vier stunden täglich. es gewannen immer die mamas. nach unten zu schauen ist aber auch viel einfacher als hoch zu starren. als ausrede kann ich anführen, dass es einfach irgendwann zu dunkel wurde. und sobald ich meine kamera eingepackt und mich verzogen hatte kamen die herren geier angeflogen und landeten elegant mit weit gespreizten schwingen neben ihren liebsten. die kannten sich aus mit dem recht am eigenen bild und von asa und verwackeln und grizzeligkeit hatten sie auch ein profundes wissen. ganz offensichtlich. jeden abend das gleiche spiel. wenn sie mich da stehen sahen drehten sie nochmals bewegungslos eine runde, liessen sich über das cliff heben von unsichtbaren kräften, verschwanden im nachbartal und kamen zurück wenn ich entweder weg oder es zu dunkel für ein foto war. und ich wette, die hatten jedesmal ein fettes schadenfrohes siegergrinsen im gesicht.


                          einmal die woche musste ich meine vorräte auffrischen und fuhr dazu nicht immer in den selben ort. vinaros, nur 90 km fahrtstrecke entfernt, dauerte 2,5 stunden wenn ich durch die berge fuhr. es gab alles dort, jede art von laden, riesige supermärkte, billige tankstellen und die küste, meerwasser das so ölig schmeckt, dass ich vermute shell hat die brent spar dort versenkt. und einen growshop dessen samen in der schublade noch älter waren wie der chef. die temperatur war deutlich wärmer und im t-shirt genoss ich die warme brise bei kurzen spaziergängen. es blühten andere pflanzen und boten gelegenheit für prima fotos. ein fasan wollte fotografiert werden und stolzierte 15 minuten lang um mich herum. die wilden iris leuchteten im satten grün, in den olivenhainen sah es aus als ob die bauern steine angepflanzt hätten und sich im herbst über üppige ernten würden freuen können. stein an stein, kein humus.


                          in den plantagen blühten die orangen und verströmten ihren betörenden duft, die feigen waren mehr als doppelt so gross wie die an den bäumen, die in meinen ruinen wuchsen.


                          am heimweg ging es dann von null metern hoch auf knapp unter 1300, oft fuhr ich direkt in die wolken auf meiner spitzkehrigen strasse. die cafe´s und restaurants waren alle geschlossen, die saison begann erst viel später. dafür hatte ich die ganze gegend und die strasse für mich alleine. ganz oben, man kann die küste sehen bei gutem wetter, hörte für mich die welt auf hinter dem zaun am parkplatz. alles verschwand im nebel, der wind war nasskalt und ungemütlich. noch 20 km bis heim und eine stunde fahrt auf einspuriger schotterpiste.


                          nach dem flachen küstenstreifen ging es in den bergen gleich steil bergauf, oben über ein baumloses windumtostes plateau mit rutschigen, geneigten felspassagen. obwohl man die besser mit schwung und hangaufwärts lenkend nimmt jedesmal ein entschleunigender genuss. ich liebe diese strecke, bei jedem wetter. aber am schönsten ist es in den wolken.


                          fasan, eindeutig ein macho!
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ID: 3352695
                          iris

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ID: 3352696

                          die steine scheinen gut zu wachsen

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                          orangenblüten
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ID: 3352698

                          küste

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ID: 3352699

                          grünzeug, rotes...

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ID: 3352701

                          sooo schöööön!

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ID: 3352702

                          mizz piggy am ende der welt. nichts wie nebel und wolken anstatt blaues meer am horizont

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ID: 3352704
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                            • Privat


                            #14
                            zuhause bewachten die geiermamas ihre nester, die väter versorgten sie täglich mit essen. ich fand heraus, dass sie genau wussten wann der gatte im anflug war. 5 minuten bevor er um die kurve bog stellte sich eine unruhe ein, die federn wurden gerichtet, frau machte sich hübsch. wenn ich am fotografieren war drehte der herr nochmal ab für eine stunde, wenn ich grad anderswo war konnte ich einen blick erhaschen vom anflug auf das cliff. mit breit gespreizten schwingen landeten beide geier mühelos direkt neben den nestern auf dem knappen absatz.


                            meine lieblingssteinböckin kam jeden tag und frass sich auf der terrasse zwischen zelt und ruine hindurch. ich sprach mit ihr, sie lauschte andächtig und bereits nach wenigen tagen verstand sie genügend deutsch um mir immer wieder zustimmend zuzunicken. nur als ich sie fragte ob ich ihr ein stirnband schenken soll schüttelte sie heftig den kopf und verschwand, hoffentlich nicht grollend, durchs wacholdergestrüpp. das war schon sexy wie sie mit dem hintern wackelnd energisch voranschritt. ihr bauch wurde schon deutlich noch dicker und schwang hin und her bei jedem schritt. so eine schöne, schlanke, dick bebauchte schwangere sah man nicht allzuoft. aber vielleicht hab ich jahrelang immer nur auf die falschen ziegen geschaut. die gemischte gruppe kam jeden 3. tag vorbei, hielt aber mehr distanz. vornehmlich unterhalb des zeltes tauchten sie kurz nach dem ersten tageslicht auf, frassen sich in aller ruhe nach oben, links an den ruinen vorbei. alle 14 tage war spielzeit und es wurden steine abgetragen und weitsprung und klettern geübt.





                            cabra mag die zarten, jungen feigenblätter
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                            im grau in der bildmitte sitzt der geiereierfelsen und rechts davon der absatz mit den nesternKlicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3352858

                            wenn ich mal gross bin....
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ID: 3352859


                            dann mach ich das auch!!!Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                            el culo mas sexy de españaKlicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                            ich versuchte eine andere stelle zum fotografieren. dort war ich zwar höher, aber auch ein klein wenig weiter weg vom cliff. kein vorteil gegenüber meiner stelle neben zelt und ruine. aber noch deutlich ausgesetzter im wind und total unbequem. auf den felsen gab es keine stelle um sich ordentlich hinzusetzen und das teleobjektiv irgendwo aufzustützen.


                            die sonnenuntergänge nahmen an farbintensität zu, ich blieb oft nachdem es für geierfotos zu dunkel geworden war noch eine stunde stehen und blickte statt nach südosten in richtung westen. unglaubliches theater jeden abend. vor den bergen stauten sich die wolken und spielten mit den letzten sonnenstrahlen. dazu ein ständiger wind und oft genug donnergrollen ohne regen. so ein wetter wie hier hatte ich noch nirgendwo gesehen. donner der zweimal im kreis durchs tal rollt war auch komplett neu für mich.


                            immer wieder musste ich in die stadt, in eine stadt. mal musste ich mir eine steuernummer besorgen, die NIE hatte ich schon, mal nur einkaufen. es gab letzte dinge zu klären vor dem notarbesuch, der vertrag musste geändert werden um zu verhindern, dass meine ruinen wie ein neubau im naturschutzgebiet bewertet werden. eine masia vivenda musste ich kaufen, die musste vermessen werden, und alles im bedächtigen spanischen stil von lento lento. beim notar sprachen dann 5 leute in catalan auf mich ein, und das wo ich doch spanisch schon nicht sehr viel verstehe. aber wir haben viel gelacht. zusammen gelacht. irgendwann war es dann geschafft und am ende gewährte ich grosszügig der ehefrau des verkäufers das recht pilze zu sammeln. erstens war sie so nett wie alle anderen und irgendwann würde ich im herbst da sein und alicia mir zeigen wie die spanier das machen mit den pilzen. für die trüffeln werde ich einen profi brauchen und auch die bewässerung vorher in ordnung bringen müssen. egal. ist ja zeit genug. und trüffeln laufen nicht weg. die, die wachsen werden sich wie schon viele jahre zuvor die wildschweine holen. alle zäune sind niedergetrampelt und die stellen frei zugängig. dagegen sind die schweine sehr scheu, und auch in die wildkamera haben sie irgendwas unfreundliches reingegrunzt.


                            im flachland vor den bergen, nein wirklich flach ist es trotzdem nicht, war es deutlich wärmer. alles blühte früher und stärker. ich zog meine jacken aus und freute mich im t-shirt über die farbenpracht.


                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                            • Moltebaer
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                              • 21.06.2006
                              • 14577
                              • Privat


                              #15
                              Zitat von danobaja Beitrag anzeigen
                              el culo mas sexy de españaKlicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                              He, Geißenpeter! Geh doch mal wieder unter Leute!
                              Wandern auf Ísland?
                              ICE-SAR: Ekki týnast!

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                              • danobaja
                                Alter Hase
                                • 27.02.2016
                                • 3329
                                • Privat


                                #16
                                Zitat von Moltebaer Beitrag anzeigen
                                He, Geißenpeter! Geh doch mal wieder unter Leute!
                                die war aber schon schwanger! ich schwör!

                                endlich mal einer der den text liest und (miss)versteht wie gewünscht. danke.
                                danobaja
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                                • danobaja
                                  Alter Hase
                                  • 27.02.2016
                                  • 3329
                                  • Privat


                                  #17
                                  eine firma kam und fing mit der reinigung und renovierung meines wasserbeckens an. die 50.000l wasser waren in einem halben tag abgelassen, bis es wieder voll ist werden monate vergehen. immerhin läuft die quelle das ganze jahr, allerdings schon sehr langsam und es ist noch nicht mal sommer. nachmittags schaufelten 2 leute den bestialisch stinkenden bodensatz heraus. tage danach streckten noch rote, kleine würmer den kopf aus der grauen masse, wenn man drauf trat kam der gestank noch eine woche lang hoch, dann war alles tot und festgebacken wie stein und die vormals homogene, flexible masse bekam überall risse.


                                  mit der zeit lernte ich ein wenig geier. sprechen nicht, aber zuhören, verstehen und auch was passiert wenn die anderen vögel im und unter dem cliff laut wurden, oder abends die aufwinde nutzten für einen ausflug nach oben.


                                  immer neue blüten tauchten auf und immer noch war ich total fasziniert von der vielfalt und dem überfluss der hier herrscht. wo man hinsah einfarbige blüten an den blumen und bäumen. wenn eine farbe verschwand kam nebendran eine neue dazu.



                                  mizz piggy´s reich. meine nachbarn wohnen links ausserhalb des bildes im felsband.
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                                  abendliches schauspiel Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                  mitte april sah ich joven dann zum ersten mal. auch wenn seine besorgte mutter verhindern wollte dass er mal ums eck sah, oder über die nestkante hinaus. er war halt ein ungeduldiger junge, er wollte hinaus in die welt, oder doch wenigstens mal sehen was es da zu sehen gab hinter der mama. und so entwickelte sich ein lustiges spiel. joven links, mama links, joven rechts, mama rechts, joven links, mama.... ungefähr 10 minuten lang, dann ging er wieder auf tauchstation und es war ein paar stunden lang nichts mehr zu sehen von joven, der vermutlich den schlaf der rechtschaffend müden schlief. die war aber auch anstrengend die mama. aber wie es schien liebten beide dieses spiel, denn mehrmals täglich konnte ich jetzt beobachten wie joven seine mama herausforderte.



                                  links die mama, rechts onkel und tante
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                                  der onkel dreht noch eine runde.... Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                  danobaja
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                                  • codenascher

                                    Lebt im Forum
                                    • 30.06.2009
                                    • 5233
                                    • Privat


                                    #18
                                    Sehr unterhaltsam das Ganze.

                                    Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                                    meine Weltkarte

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                                    • danobaja
                                      Alter Hase
                                      • 27.02.2016
                                      • 3329
                                      • Privat


                                      #19
                                      am anderen nest war nichts zu sehen und es überfiel mich eine mitleidige, wehmütige stimmung wenn ich sah dass beide vögel zusammen wegflogen, während jovens papa immer alleine flog. das mit dem ei der anderen hatte wohl nicht geklappt. das fand ich so schade, immer wenn sie kamen oder wegflogen kam die melancholie auf besuch bei mir. allerdings immer nur für kurze zeit, denn es gelang joven immer mich aufzuheitern. links, rechts, mama du bist zu langsam. und wenn joven nicht kam, dann ging ich einen der mehr als 50 jahre alten hagebuttenbüsche umsägen. an manchen stellen gab es kein durchkommen. 3, 4 meter hoch wurden die rosen, kippten in alle richtungen weg, die alten abgestorbenen triebe blieben, neue kamen dazu. ein fairer kampf. kampf auf jeden fall. der mann mit der japanersäge am langen stiel gegen die wehrfähigen rosen, um nicht zu sagen die hinterhältigen rosen. schnitt ich hier schwang ein trieb in meine richtung und verhakte sich. mit glück kam ich frei, mit pech blutete ich. schnitt ich dort schwang ein anderer trieb in meine richtung. mit glück..., mit pech... meistens ein wenig von beidem. geblutet hab ich auf jeden fall täglich. da half auch der overall nicht viel.


                                      cabra, meine steinböckin, kam zuverlässig morgens gleich nach dem ersten licht zu ihrer deutschstunde. immer noch zu schüchtern um zu sprechen, aber verstehen konnte sie jedes wort. da bin ich sicher. der rest der truppe kam auch täglich, aber meist kamen sie erst zu den ruinen wenn die alte dame weg war.


                                      der architekt kam vorbei, ich rodete die ruinen damit der vermessungstrupp ordentlich arbeiten kann. 2 feigenbäume, ein paar kleinere eichen und jede menge rosen, durchsetzt von brombeeren. an einer stelle liess sich das gebüsch gar nicht mehr bewegen, besiegen schon 2x nicht. letztendlich machte ich feuer darunter und transportierte nicht wie sonst die abgeschnittenen triebe zur feuerstelle.


                                      allerlei getier kam zum vorschein. ein laufender ast. oder eine verastete gottesanbeterin, keine ahnung. und eine eidechse die wohl handwerker war. sie beobachtete mich ungeniert und liess sich auch nicht wirklich stören von mir. wenn mal etwas in ihre richtung flog war sie kurz weg und sofort wieder da.




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                                      joven führte freudentänze auf wenn der papa mit dem essen kam. leider war er nie zu sehen nachdem die mama es mundgerecht zerstückelt hatte. sie verdeckte das nest und joven hatte keine lust auf das lustige linksrechtsspiel. und hernach ging er schlafen. ein paar stunden lang sah ich ihn nicht nach dem fressen, dann schien er im voraus zu schlafen, denn er wollte wohl abends dem papa zeigen was er der mama tolles beigebracht hatte. dad, schau! ich hab die mama dressiert!




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                                      bua, bleib drin!Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                      meine nachbarn. so eine nette familie!Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                      nicht lange und ich sah jovens braun gefiederten körper über das nest ragen und nicht immer nur den kopf, der auf dem langen weissen hals wissbegierig linksrechts an der mama vorbeischauen wollte.


                                      um mal was anderes zu sehen buchte ich mir ein hotelzimmer im westen. da, wo abends immer die wolken herkamen. ich wurde nicht enttäuscht, es gab das gewitter. es regnete so stark dass ich die andere seite der schmalen gasse nur noch unscharf durch den wasserfilm sehen konnte. donnergrollen ohne blitze und wasser wie aus eimern gegossen. ein einziges mal sah ich einen blitz, der war sehr nah, für einen moment sah ich nur noch hell und dann war auch der donnerschlag schon da. gleich darauf hörte der regen auf und das gewitter verzog sich gen osten, in richtung meines tales. blauer himmel brach sich seinen weg durch die wolken, nur die temperatur blieb auf doppeljacke, selbst im nebensaisonmässig wenig beheizten zimmer. ich verzog mich schon nachmittags ins bett um mit dem wlan meine bank zu besuchen. der nächste morgen war trocken und warm und am heimweg beschloss ich das seitental zu erkunden aus dem einer der zuflüsse des rio tastavins, der sich tief eingegraben und eine wunderbar gekurvte schlucht geschaffen hatte, kam.


                                      hin und hergerissen zwischen ich schau mal wo ich mit dem auto hinkomme und eigentlich will ich ja laufen fand ich einen guten kompromiss. fahren bis das letzte der 3 bewohnten häuser gut hinter mir lag. dann zu fuss dem bachlauf zuerst auf der deutlich schmäler gewordenen schotterpiste, und dann auf wildwechseln, nach oben folgend. je höher ich kam desto wärmer wurde es. ich zog bald die jacke aus und trug die kamera in der hand. das war unbequem, aber dafür war sie griffbereit wenn sich neue blüten und ihre bestäuber fotografieren liessen. ganz oben, der fahrweg war schon lange zu ende, erreichte ich einen felsigen aussichtspunkt. der bach, so hoch oben knochentrocken, lag weit unter mir. auch in diesem tal gab es jede menge zerfallene fincas, auch hier führte der fahrweg bis zum letzten haus, besser ruine, danach gab es nichts mehr ausser wildschwein- und steinbockpfad. mitten in den kniehohen, blühenden sträuchern stehend genoss ich den herrlichen ausblick und die wärmende sonne. am rückweg spielte ich taxi für 6 zecken, wurde aber auch zum mörder für alle. noch bevor sie mich anzapfen konnten. an einigen ausgesetzten stellen war es dann schon wieder so warm, dass ich schnell weiterschritt um wieder in den schatten zu kommen. meine jacke lag noch mitten am weg, genau da wo ich sie hingelegt hatte. gut! dann würde wohl das auto auch noch da sein, denn schlüssel und geldbeutel waren noch in den taschen. ich mag das wenn weit und breit keine unehrlichen menschen sind.



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                                      danobaja
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                                        • 27.02.2016
                                        • 3329
                                        • Privat


                                        #20
                                        zuhause herrschte familienidylle. dad sass auf dem toten baum neben der höhle und grinste weil die mama und joven wieder mal ihr linksrechtsspiel spielten. aber wenn dad da war gewährte die mama dem jungen auch mehr freiheit. joven durfte sich auch zwischendrin mal gut umsehen und freundlich in die kamera lächeln.

                                        der mai brachte neue blüten und die überzeugung dass meine steinböckin eine affäre mit einem elefanten gehabt hatte. so ein bauch! wahnsinn. es war schön, das leben bestand nicht nur aus joven und nachbarn. immer wieder erkannte ich die üppigkeit, den überfluss an allem der hier herrschte. 50 jahre und mehr keine menschen, das tut richtig gut. allen!


                                        wenn dad da ist lässt die mama joven mehr freiraum
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                                        endlich erwischte ich dad mal im anflug. es war noch hell genug, joven und die mama waren schon lange ungeduldig. vermutlich war der hunger grösser wie sonst und dad fürchtete den anschiss mehr wie mich und die kamera. aber noch etwas war anders heute.

                                        dad nahm platz auf seinem thron neben der höhle, ungefähr 1 meter hoch der höchste ast. und das erste mal seit dem ei war die mama vom nest weg. nicht nur zur seite gerückt, nein, weggeflogen. umgedreht, die flügel gespreizt und gesprungen, mit einem einzigen flügelschlag beim ausbreiten der schwingen in die thermik geglitten und mit 2, 3 eleganten kurven aufgestiegen übers cliff und auf der anderen seite verschwunden. ich freute mich für sie, das war schon so toll von unten anzusehen, wie musste es erst für sie sein, da oben. nach über 2 monaten endlich mal wieder airborne. ich konnte sie jubeln hören innerlich. ich fühlte mit ihr, jubelte mit ihr. auch innerlich. ein leuchten in den augen und ein entkommenes hauchdünnes geierlippiges ginsen und ein castanedasches band aus purer energie einten uns. ich konnte sie noch spüren als sie schon längst übers cliff ins nachbartal gesegelt war. aus meinem grinsen wurde ein lautes lachen, das hemmungslose lachen eines übergelaufenen herzens.


                                        die mama kommt zurück...
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                                        dad hat keine ruhe...Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                        und kurz darauf....Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                        nur schnell aufn bier...Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                        joven konnte mal mit dem papa spielen. links rechts, dad gab ihm nur einen scharfen blick, er verliess nichtmal seinen baum, und schon lag joven im nest. und ruhe war. allerdings nicht lange. joven durfte nochmal hoch und über die nestkante schauen. aber nicht nur in die ferne, nein, direkt nach unten. das hatte er ja noch nie gesehen, ok, vielleicht zwischen mamas beinen hindurch ein klein wenig. aber hier so ganz allein an der kante, da konnte der kleine geier sich richtig gross und erwachsen fühlen. ach, mit dad alleine, das war toll. sogar das erste mal über den nestrand kacken durfte er bei dad. und mal die schwingen ausbreiten ohne dass die mama im weg war. und in den schlaf geschmust hat dad ihn auch. vermutlich war die mama schon im anflug und die musste ja nicht alles wissen.

                                        endlich platz ohne die mama!
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                                        nach 2 stunden kam sie wieder, hatte futter dabei das sie gleich für joven in mundgerechte stücke zerrupfte und verfütterte. kurz darauf kam das gewitter über den westlichen kamm. diesmal nicht nur trockenes donnergrollen, wie wenn der teufel heiser wär. nein, es schüttete wie aus kübeln. ich filmte die eilig ziehenden wolken, erwischte auch ein paar blitze und hoffte, dass man im video auch hören kann wie der donner durchs tal rollt. und hielt den schirm über die kamera und wurde nass bis weit über den bauchnabel hinauf. der regen war kühl und die luft noch aufgeheizt von der tagessonne, es war richtig gut dort zu stehen auf der mauer der ruine und sich den schweiss abwaschen zu lassen. als die batterie zu ende ging und das 3. video im kasten war packte ich zusammen und ging ins zelt. dann regnete es nochmal heftig, das straff gespannte hotel decathlon trommelte lautstark zwischen den donnerschlägen. im letzten tageslicht dampften sich die täler im nordwesten trocken, am himmel formierten sich schon wieder die wolken um sich von der untergehenden sonne rot färben zu lassen.

                                        eine wiederkehrende böe zupft an einer ecke des zeltes, raschelt laut am aussenzelt und bringt das innere zum zittern. so ziemlich genau alle halbe stunde und so ziemlich genau die ganze nacht und ganz genau eine ganze woche lang. ohrenstöpsel waren die lösung und ich staunte wie weich die dinger heute sind. da muss man fast aufpassen dass die nicht reinfallen.

                                        in valderrobres hagelte es. und am nächsten tag lag neben der strasse nach alcaniz noch 20 zentimeter eis wo es vom regen angespült worden war. in den strassengräben leuchtete der klatschmohn, so wie ich es von früher noch aus deutschland kannte. ganz früher.




                                        vor dem gewitterKlicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                        nach dem gewitterKlicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                        abendsKlicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                        ab ins bett...Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                        die mama kommtKlicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                        endlich...Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                        nur schnell kippen holen...Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                          • 27.02.2016
                                          • 3329
                                          • Privat


                                          #21
                                          die baufirma kam wieder. das becken war trocken und wurde blau gestrichen und während es in wenigen stunden leer gelaufen war wird es wohl bis oktober dauern bis es wieder voll ist. die quelle läuft langsam, aber stetig. ich rodete die büsche, hauptsächlich wacholder, der richtig gut roch wenn das harz aus dem holz kam. eine grosse gruppe geier flog kontrolle. eine halbe stunde kreisten sie über mir bevor sie weiterzogen. 14 weitere tage vergingen wie im flug.


                                          wenn sonst schon keiner was arbeitet....Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3353618



                                          joven durfte inzwischen auch bei der mama über die kante schauen, sie war des linksrechtsspieles überdrüssig geworden. trotzdem war sie immer direkt nebendran, dad nahm nach der futterübergabe oft neben den geiereiern platz. da konnte man sich besser rühren wie auf dem schmalen absatz oder dem ast des toten baumes. obwohl er nie müde aussah nach der arbeit. es schien ihm spass zu machen so über die berge zu segeln und wenn irgendwo etwas essbares lag sich mit den kollegen darum zu prügeln.


                                          ich kenne die geier ja leider nicht gut auseinander, keine ahnung ob dad mit dabei war, aber als dann mal die gang nachschauen kam was da so komisch verwest riecht bei mir, das war schon ein erlebnis. sonst fliegen sie viel höher und in kleinen gruppen, meist zu dritt oder zu viert über mir. diesmal kamen 20 von ihnen und flogen tief. 15 minuten kreisten sie, schraubten sich mühelos in die höhe, eine feder bewegt und es ging abwärts bis sie wieder in die luftströmung glitten die sie nach oben brachte.


                                          grosse flugshow....Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                          dad braucht bissl abstandKlicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                          dad schien nicht so begeistert zu sein, dass madame weg war zum futter suchen wo er doch so gerne mit den kumpels ... naja, was solls. vielleicht war dad aber auch besorgt ob sie es vor dem regen nach hause schafft. tatsächlich kam die mama kurz darauf, rechtzeitig vor den gewitterwolken, heim.


                                          es gab jeden tag noch viele andere dinge zu sehen wie nur geier und steinböcke. in der früh kam der kollege mit dem verbogenen schnabel mal kurz vorbei und besichtigte ein loch in der ruinenwand. meine nachbarschaft gefiel ihm nicht, er war gleich wieder weg und kam nie mehr wieder wenn ich in der nähe war. wie immer, wenn es zeit war für eine ernsthafte säuberung und wäsche waschen und einkaufen, gönnte ich mir ein hotel. diesmal ein anderes. sagenhaft ruhig gelegen, mit blick auf die rocas de masmut, an denen ich immer vorbeifahren durfte. ganz nah, am fuss der felstürme. es gibt dort eine art bikepark. routen sind ausgeschildert, auf schotter, aber auch singletrail. und es gibt ein paar sprünge mit hölzernen rampen. sogar die spanische mtb-nationalmannschaft der frauen kommt hierher zum training. jedesmal wenn ich einkaufen muss sehe ich etwas neues, ich fahre bevorzugt die kleinen strassen und wenn es geht die schotterpisten. leider ist google maps nicht der allerbeste begleiter für solche touren. da ist schon mal ein bachlauf oder eine grundstücksgrenze als strasse eingezeichnet. aber das ist jetzt nicht wirklich dramatisch, dann wird der umweg halt bissl länger und ich muss schon mal einen kilometer rückwärts auf der schmalen piste fahren bis ich wenden kann. schön ist es jedesmal, besonders wenn es an einem der flüsse entlang geht.



                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                          schönes zimmer, total ruhig die lageKlicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                          rechts die rocas de masmutKlicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                          ​​

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Name: DSC_1980.jpg
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ID: 3353636



                                          morellaKlicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: DSC_2018.jpg
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ID: 3353637

                                          abends, wie fast täglich im mai, gewitter, aber nicht unbedingt regen. aber immer ein schauspiel am himmel. und morgens natürlich eine kurze deutschstunde für meine cabra und einen zweiten americano für ihren gutaussehenden lehrer mit der tollen stimme. man sieht ihr an dass sie jedes wort versteht. einmal kam noch so ein kreuzschnabler auf besuch. andere farben, andere seite der ruine, und zuviel gegenlicht für ein schönes bild. und noch jemand kam auf besuch. zwei topographen kamen und vermassen das grundstück und die ruinen. pedro hatte seinen hund dabei. ich hab den namen nie erfahren, ich nannte ihn julio, wie iglesias. der julio stieg aus dem auto aus, ignorierte alle leute komplett und sang sein konzert. er bellte, lauschte auf das echo, bellte nochmals, lauschte, drehte sich um bellte, lauschte dem anders klingenden echo der rückwärtigen talseite und fing an zu komponieren. 3 stunden lang bellte er das echo an. oberhalb der ruinen, unterhalb, links rechts, die richtung geändert und weiter gebellt und gelauscht. er hatte durchaus talent, joven hat sich vermutlich die federn über die ohren gestülpt. so laut hatte er unser tal noch nie erlebt. immerhin bekam ich von pedro eine detailgenaue karte von der umgebung der häuser. selbst im zukünftigen wohnzimmer wurde das gefälle im boden vermessen und zu papier gebracht. der architekt kann entscheiden ob er das klo auf 923,5 meter über null plant oder lieber woanders bei 924,0 meter.


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Name: DSC_2052.jpg
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ID: 3353638
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Name: DSC_2068.jpg
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                                          klar kann ich reden, aber mit vollem mund spricht ziege nicht!Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: DSC_2093.jpg
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ID: 3353640
                                          julio iglesias​​​
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Name: DSC_2107.jpg
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ID: 3353641
                                          Zuletzt geändert von danobaja; 26.11.2025, 07:29.
                                          danobaja
                                          __________________
                                          resist much, obey little!

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                                          • Torres
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                                            Liebt das Forum
                                            • 16.08.2008
                                            • 32318
                                            • Privat


                                            #22
                                            Was für eine Farbenpracht.

                                            Schön, dass es Dir gut geht!
                                            Oha.
                                            (Norddeutsche Panikattacke)

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                                            • danobaja
                                              Alter Hase
                                              • 27.02.2016
                                              • 3329
                                              • Privat


                                              #23
                                              joven durfte inzwischen auch wenn mama da war ungehindert alleine linksrechts spielen, sie ging ihm sogar manchmal aus dem weg und hielt sich links oder rechts, aber nicht mehr vor ihm stehend, auf. und sein futter konnte er jetzt auch schon alleine mit messer und schnabel zerlegen. mama sah genau hin, er machte das richtig gut. das werden mal richtig starke nackenmuskeln. meine cabra wurde immer noch runder, und immer noch wackelte sie mit dem hintern beim gehen. laufen sah ich sie nie, sie hatte die ruhe weg. selbst als sie einmal aus der einen ruine kam und ich direkt neben der tür stand machte sie nur 2 schnelle schritte ohne panik und sah mich vorwurfsvoll an. erschreck mich doch nicht so, du depp... hätt ich ihr mal höfliches hochdeutsch beigebracht, ich depp.


                                              schön ists in der nachmittagssonne...
                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: DSC_2127.jpg
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ID: 3353767

                                              oba aba üba oba oda aba üba untaammagau kommt, des woass mahh need...Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: DSC_2164.jpg
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ID: 3353768

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Name: DSC_2198.jpg
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ID: 3353769

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Name: DSC_2199.jpg
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ID: 3353770



                                              ich nahm mir das zu herzen und verschwand für 2 tage mit dem rucksack auf der anderen seite der hauptstrassenschotterpiste. unten im tal habe ich noch ein kleineres grundstück mit erworben, das wollte ich mir mal ansehen. strasse führt keine hin, am nähesten gehts noch über die finca des nachbarn. dort führt ein fahrweg zu dessen quelle direkt neben dem bach, nur wenige 100m entfernt von meinem grundstück auf der anderen seite davon. weil ich nicht gern die gleiche stecke zurück laufe beschloss ich dem bach flussaufwärts zu folgen bis ich zur quelle und dem schotterweg dorthin kam. diesen gings dann nach hause, 4 oder 5 kilometer schotter, aber was kannst machen.


                                              anfangs 2 kilometer schotter bis zu den nachbarn. die waren zuhause, ich wurde erstmal abgeschleckt, dann durfte ich mit den menschen reden. beide genauso nett wie ihr hund. die erlaubnis zur quelle zu gehen und dort zu übernachten hatte ich mir schon geholt, nach kurzem gespräch und einer weiteren schleckorgie gings weiter. wer will schon 50 kilo labrador einen wunsch abschlagen? ich hab ihn dafür am rücken gekratzkrault, das war so schön, dass er vor lauter buckel machen nicht mehr an meine andere hand kam. passt. wir sind freunde, der timmoteo und ich.


                                              schon am hinweg musste ich die stöcke aus der hand nehmen, alle 20 meter gabs blumen zu fotografieren, kamera wegpacken hab ich aufgegeben nach den ersten beiden malen. da war ich noch nichtmal bei meiner quelle oder der offiziellen schotterpiste angekommen. noch war es kühl, wie jeden morgen, aber mir war gut warm. 100 höhenmeter hauen einfach rein wenn man nichts mehr gewohnt ist und die nase verstopft.


                                              den bericht dazu gibts unter
                                              LINK ODS demächst


                                              deshalb nur eine kurze version damits hier schlüssig bleibt.


                                              unentschlossen was die ausrüstung angeht wurde erstmal alles zur besseren übersicht auf dem biwaksack ausgebreitet. das zelt wollte ich hier lassen, das wetter ist manchmal zuverlässig regenfrei an den richtigen tagen.




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ID: 3353771
                                              das gas wird nicht ausgehen...Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: DSC_2212.jpg
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ID: 3353772

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ID: 3353773

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ID: 3353775

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ID: 3353776

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ID: 3353777

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ID: 3353778

                                              nachbars wasserbeckenKlicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3353779


                                              vor lauter kurven im bachbett fand ich mein grundstück nicht, das heisst ich lief daran vorbei. karte oder gmaps hatte ich nicht dabei, zu was hab ich denn mein gedächtnis. kicher, welches gedächtnis? das hatten sich die borrelien ausgeliehen und nicht zurückgegeben als sie rausgeworfen hab. aber immer am bach entlang flussaufwärts, das war nicht so schwer am nächsten tag. ich kann mich jedenfalls nicht erinnern, dass ich mich jemals ernsthaft verlaufen habe.


                                              nachmittags lief ich flussabwärts, kam gegen abend zurück, kochte und nach dem essen war noch soviel tag übrig, dass ich noch ein stück flussaufwärts lief. mal schauen obs gut zu laufen geht, dort wo das grosse cliff zum rio herunter kommt. es ging, und weils es so gut zu laufen ging stieg ich noch hoch zum cliff, ich konnte die geierkolonie von unten sehen. mindestens 10 familien sassen oberhalb der grossen höhle im cliff. die männer wurden nervös und auf einmal waren 10 geier nur wenig über mir in der luft. das war laut! für 5 minuten kreisten sie und dann flogen sie alle gemeinsam weiter. ich machte ein paar fotos, entdeckte noch eine ruine die ich vorher bei gmaps noch nie gesehen hatte, unterhalb des cliffs, ganz nah bei den geiern. leider fand ich keine gute stelle fürs grosse teleobjektiv, aber auch so wurden die fotos klasse.


                                              die kamera weiss wohin man fokusieren muss...
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ID: 3353780

                                              20 meter neben dem beckenKlicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3353781

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ID: 3353782

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ID: 3353783

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ID: 3353784

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ID: 3353785

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ID: 3353786

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ID: 3353788

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Größe: 33,8 KB
ID: 3353789
                                              danobaja
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                                              • dominik_bsl
                                                Erfahren
                                                • 13.02.2006
                                                • 346
                                                • Privat


                                                #24
                                                Echt cooler Bericht. Weiter so!

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                                                • danobaja
                                                  Alter Hase
                                                  • 27.02.2016
                                                  • 3329
                                                  • Privat


                                                  #25
                                                  am frühen morgen gings dann den nahezu ausgetrockneten fluss hoch. es lief alles prima, bis auf die letzten 50 meter. die waren mit rosenbüschen zugewuchert und es gab keinen weg drumrum. wieder einmal blutete ich und schimpfte leise vor mich hin wenn ich wieder von den dornen festgehalten wurde. auch das kühle wasser der üppig fliessenden quelle war kein wirklicher trost. meine mango war hart wie ein stein und die letzten kilometer mit einem langen anstieg in der mittagshitze standen an.




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Name: DSC_2479.jpg
Ansichten: 214
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ID: 3354279

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Name: DSC_2484.jpg
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ID: 3354280

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Name: DSC_2485.jpg
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ID: 3354281
                                                  nein, da hinten ist nicht oben. das ist der erste zick von mehreren zickzacks...Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: DSC_2489.jpg
Ansichten: 216
Größe: 377,4 KB
ID: 3354282
                                                  das grosse cliff mit den höhlen
                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3354284



                                                  wieder daheim gab die geschmolzene schokolade aufschluss über die temperaturen im zelt. in der nacht war ich noch froh gewesen um meinen daunenquilt, der mich bis -8° kuschelig warm hält. ebenso über die daunenjacke, die mein ständiger begleiter, ausser im hochsommer, ist.


                                                  joven war schon wieder gewachsen als ich zum cliff hochblickte. der hatte ähnlichkeit mit einem luftballon in praller sonne. kaum mal weggeschaut war er grösser. mit cabra gings mir genauso, auch sie war im umfang gewachsen in den 2 tagen.


                                                  die nächsten 2 wochen war ich nur zum schlafen zuhause. der nachbar brauchte hilfe beim bau eines unterstandes für seinen maschinenpark. er denkt gross musste ich feststellen. er bemerkte das auch als wir den ersten der 4 meter hohen pfosten stehen hatten. so haben wir dann die von der rückseite nach vorne genommen und die hohen für hinten halbiert. auch so passt der bulldog und die autos locker unters dach. aber die eigentliche leistung war das ganze so gut wie ohne werkzeug aufzustellen. minisäge mit akku, die kreuzschlitzschrauben abgezählt. dachlatten so knapp, dass wir selbst die krummsten verbauen mussten. die meiste sägerei wurde händisch erledigt. mit meiner japanersäge. stemmeisen? fehlanzeige. aber wir habens hinbekommen, auch wenn wir 2 von den platten fürs dach nachkaufen mussten weil es zuwenige waren. verrechnet. schlagbohrer für die löcher im beton musste erst gekauft werden, der akkuschrauber brachte es einfach nicht. und die schrauben für die dachpappeplatten waren so knapp, es blieben ganze 2 stück übrig. beilagscheiben hatten wir aus versehen genug. was solls. fertig und passt. und zitat nachbar: wir können die übrigen beilagscheiben für was anderes hernehmen. computermenschen haben komische ansichten was das handwerken angeht.




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ID: 3354285


                                                  wieder 2 wochen vergangen, andere blumen, joven schon wieder gewachsen, fast so gross wie die mama inzwischen. und stubenrein. yeah! mama war stolz und machte platz wenn der junge den hintern zu mir runter strecken wollte. ich applaudierte auch jedesmal und freute mich über den kranz aus strahlend weissen federn an seinem hinterende.


                                                  am rio tastavins ist eine schöne strecke. einspurig, schotter. wasser, trotzdem so trocken, es gab keine moskitos, zumindest nicht unter tags. ich sah 2 schlangen, aber die waren zu schnell im gras verschwunden zum fotografieren. die vögel hielten sich versteckt, hören konnte ich sie. und gelegentlich auch mal autos auf der teerstrasse auf anderen seite. bei mir ein junger unbehelmter mofarennfahrer und ein kleiner, uralter bulldog auf 30 km strecke als einziger gegenverkehr.





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                                                  rio tastavinsKlicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3354293
                                                  valderrobres, burg und kirche
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ID: 3354295



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ID: 3354296

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ID: 3354297
                                                  mama und jovenKlicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3354298

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ID: 3354299
                                                  cabraKlicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3354300
                                                  der junge steinbock links der mitte wird die gruppe bald verlassen. der ist alt genug.
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ID: 3354302

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                                                  • danobaja
                                                    Alter Hase
                                                    • 27.02.2016
                                                    • 3329
                                                    • Privat


                                                    #26

                                                    joven allein zuhaus und der onkel hält wache
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Name: DSC_2821.jpg
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Größe: 206,3 KB
ID: 3354312
                                                    schön warm, schon in der frühKlicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3354313
                                                    na, dann mal los....Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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Ansichten: 190
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ID: 3354314
                                                    irgendwo wartet schon was totes und will gefunden werden...Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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Größe: 61,7 KB
ID: 3354315
                                                    und die anderen jungs und mädels sind auch schon alle da. die hells angels auf dem weg nach norden...Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3354316


                                                    gegen abend wurde das essen geliefert und dad hatte richtig platz zum landen weil die mama nicht wie früher direkt vor dem nest stand. ich hatte die tür zum grösseren haus offen gelassen, damit es ein wenig austrocknen kann. nachdem cabra dort immer hineinging schaute ich mal nach was sie dort so trieb. vor der treppe war ein stein im boden verbaut, der wohl salzhaltig war. auf jeden fall war er blitzblank sauber und nass geschleckt. seit die gruppe weniger scheu war besuchten auch sie den stein. selbst die ganz kleinen trauten sich nach ein paar tagen ins haus. gelegentlich kam auch mal ein schmetterling vorbei.


                                                    das essen kommt ...
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ID: 3354317

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ID: 3354318
                                                    schau!Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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Ansichten: 198
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ID: 3354319
                                                    und hopp!Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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Ansichten: 196
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ID: 3354320
                                                    mmmmhh ...Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3354321
                                                    danobaja
                                                    __________________
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                                                    • danobaja
                                                      Alter Hase
                                                      • 27.02.2016
                                                      • 3329
                                                      • Privat


                                                      #27

                                                      es wurde wieder mal zeit für wlan und dusche und ich gönnte mir einen leckerbissen. der buitreman ist nicht jovens dad, sondern eine bekannte persönlichkeit hier in der gegend. weit gereist, fast 30 jahre überall in der welt beruflich unterwegs, liess er sich hier nieder und, den genauen hintergrund weiss ich nicht, fing an die geier, die damals am aussterben waren weil die gesetze geändert worden waren, zu füttern. die jäger mussten nun die kadaver der erlegten tiere aus seuchenschutzgründen mitnehmen und entsorgen. das nahm den geiern natürlich ihr futter und jose ramon fing an die toten tiere einer kaninchenfarm, sollte es nicht eigentlich kaninchenranch heissen??, zu verfüttern. inzwischen ist er eine institution. alle geier kennen ihn. die menschen haben ihm einen sonderstatus gewährt. er, zusammen mit seiner frau loly, darf ein kleines hotel betreiben und wird finanziell unterstützt bei der fütterung. sein grundstück ist so eine art reservat.

                                                      hier der link dazu, wer buchen will braucht whatsapp und spanischkenntnisse oder einen guten übersetzer. ich habs 2 jahre probiert ohne whatsapp, das hat nie geklappt.

                                                      https://www.masdebunyol.com/buitreman/


                                                      die tägliche fütterung ist um 9.30, hotelgäste sind schon im haus und müssen nur nach oben zum aussichtsraum gehen. ich hatte gestern bei der kurzen führung durchs haus schon gefragt ob ich fotografieren darf und bekam einen platz ganz links, hinter einem camouflagenetz zugewiesen. nur die kamera soll rausschauen, hände drinnen behalten, als stativ ein raschelarmes kissen. ich brauche eine ganze weile bis ich bemerke, dass da keine scheibe im rahmen ist. die anderen müssen durchs glas fotografieren. das vordach unterhalb ist immer im bild, ein zweites körnerkissen löst das problem.


                                                      besucher die nur zur fütterung kommen werden rechtzeitig über verschlungene pfade ins haus geführt. geparkt wird unterhalb im wald, dann geht es zu fuss, hinter mehr als mannshohem zaun und unter bäumen, ins haus. das ist auch der weg auf dem man das gelände verlässt. dort, hinter glas sitzt man auf holzbänken und wenn alle besucher da sind verschwindet jose ramon. kurz darauf sieht man die geier einfliegen. auf die minute pünktlich, ich bin überzeugt die vögel können die uhr lesen und ich traue den reicheren unter ihnen sogar eine kleine rolex am knöchel zu. der himmel ist voll mit vögeln. aus allen richtungen kommen sie und kreisen in der luft. im abstand von 2-3 metern zum vordervogel fliegen sie an, wie auf einer schnur aufgefädelt. landen lautlos bis der hof voll ist. einige bleiben im pulk in der mitte, einige fliegen zum tor, landen darauf, fliegen weiter in die bäume und sitzen dann dort. unruhe macht sich breit, das tor geht auf und jose ramon kommt mit reiterhelm und schubkarre mit fass drauf herein. es bildet sich sofort eine riesige traube aus braunschwarzen federn um ihn herum. vor ihm teilt sie sich, gibt den weg frei, hinter ihm schliesst sie sich wieder. jose ramon schiebt zur mitte des freien platzes, einige geier fliegen auf den schubkarren, landen auf dem fass. er spricht mit ihnen, vermutlich kann er inzwischen perfekt geier, darf sie berühren, kippt das fass um und die klopperei geht los. es wird laut, alle stürzen sich auf die fleischstücke die aus dem fass fallen. jose ramon zieht sich und den schubkarren unbehelligt zurück. die braune masse tobt. es erinnert mich lebhaft an die piranhas aus einem der alten tarzan filme. und als alles fleisch weg ist beginnt alles von vorne. einige fliegen zum tor hinter dem jose ramon verschwunden ist, einige wieder in die bäume und nach kurzer zeit kommt jose ramon zurück mit einem neu gefülltem fass. wieder öffnet sich die traube bis er mitten im hof ist. er setzt sich mitten in die geiergruppe, gibt handzeichen und alle warten andächtig. er steht auf kippt das fass um und die klopperei geht wieder los. er zieht sich zurück und nach wenigen minuten beginnt das spiel zum dritten mal. diesmal streichelt er einen der geier, den der auf dem fass sitzt, am kopf und als er die karre umkippt... ich möchte nicht da unter dem braunen federball sein. viel sieht man nicht, aber ab und zu kann man ein stückchen rotes etwas entdecken und auch mal einen rot gefärbten geierhals.




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                                                      man beachte das fass vorne links...
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ID: 3354487
                                                      freunde fürs leben gewinnt man mit toten hasen
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Name: DSC_3117.jpg
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ID: 3354489

                                                      ein schwarzer kamerad, nur einen bruchteil so gross wie die geier, scheisst sich nix und marschiert zwischendurch. ich weiss nicht ob er was abbekommen hat, aber sein selbstsicheres auftreten sah vielversprechend aus.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: DSC_3157.jpg
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ID: 3354490


                                                      auf dem gelände ist ein felsen, ein paar bäume und 2 teiche. die geier verteilen sich und hängen noch eine ganze weile ab. einige trinken, vermutlich die, die kaninchen mit gesalzenen pommes erwischt haben. dazu stecken sie den ganzen kopf unter wasser und nehmen ihn dann nach oben. es herrscht gedränge, aber es gibt keinerlei streit. gediegen, vornehm, gentlemanlike läuft das ganze ab. alles andere hätte ich erwartet nach der grossen rudelbildung ums fass. aber geduldig warten ist eine der eigenschaften die jeder von den geiern kennt. nach 15 minuten fangen die ersten vögel an abzufliegen. einer nach dem anderen, nicht ganz so dicht wie bei der ankunft. aber einer ist weg, der nächste macht sich auf den weg. nach ein paar flügelschlägen ist ein aufwind erreicht und in einer grossen spirale gehts nach oben. die reihen lichten sich, die chancen zum fotografieren verbessern sich. wo man anfangs nur ein riesiges knäuel federn im bild hatte sind jetzt aufnahmen mit wenigen vögeln möglich, und nach weiteren 15 minuten schaffe ich es sogar einzelne geier aufs bild zu bekommen.


                                                      nicht ohne kopf, der ist untergetaucht.
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Name: DSC_3166.jpg
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ID: 3354491

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Name: DSC_3215.jpg
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ID: 3354492

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Name: DSC_3261.jpg
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ID: 3354493
                                                      wie vermutet. goldener armreif und rolex.... señor Mister T. buitre
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Name: DSC_3303.jpg
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ID: 3354494

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Name: DSC_3322.jpg
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ID: 3354495

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Name: DSC_3327.jpg
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ID: 3354496


                                                      ich suche nach dad, aber entweder geht er in der masse unter, oder er ist nicht da, oder vielleicht liegts auch an meinen augen dass ich ihn nicht sehen kann. einer ist so nett für mich auf einem baumstamm zu posen. nach einer stunde lichten sich auch die reihen unter den menschen. die ersten gehen, verlassen das gelände wieder ausser sicht der geier, hinter zaun und unter bäumen. wie hat jose ramon mir das erklärt. leise und langsam, und nicht auf dem anderen weg, weil da hinterm zaun hats ..... geier. ich packe nach einer weiteren halben stunde zusammen, ziehe noch die bilder von der kamera auf den laptop und verlasse das hotel. nicht ohne loly bei der varbschiedung zu erklären, dass ich nächstes jahr wiederkommen werde. auf jeden fall.



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Name: DSC_3412.jpg
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ID: 3354497

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Name: DSC_3503.jpg
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ID: 3354498


                                                      in 40 minuten bin ich zuhause, dad ist schon da und grinst mich frech an. ... wo warst du denn solange? und ich hab dich sitzen sehen, da hinter dem vorhang und deine kamera hat rausgeschaut....


                                                      ja, hab ich gesagt. weisst du, dad, ich musste deiner gesamten buckligen verwandschaft die flügel schütteln. er schüttelte nur wissend den kopf. ich glaub der kerl horcht heimlich mit wenn cabra ihre deutschstunde nimmt.

                                                      danobaja
                                                      __________________
                                                      resist much, obey little!

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                                                      • danobaja
                                                        Alter Hase
                                                        • 27.02.2016
                                                        • 3329
                                                        • Privat


                                                        #28

                                                        am heimweg gabs natürlich wieder neue blumen zu bestaunen. und auch das hotel decathlon hatte neue gäste bekommen. und joven war das erste mal alleine im nest, die eltern beide neben den geiereiern. ahhh, endlich mal etwas privatspäre aufm klo... inzwischen war es juni geworden. aus kindern werden leute, das lässt sich nicht leugnen. meine kirschen waren abgenagt, aber es waren eh nur drei oder vier, und die waren noch nicht wirklich reif. im gegensatz zu denen in valderrobres. gross, kräftig, rot. als ich das innenzelt versetzte entdeckte ich noch einen hotelgast. der grub sich hernach tiefer ein und ward lange zeit nicht mehr gesehen.


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ID: 3354596

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ID: 3354597

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ID: 3354598

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ID: 3354599

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ID: 3354600

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ID: 3354601


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ID: 3354602

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ID: 3354603
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ID: 3354604

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ID: 3354607

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ID: 3354608

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ID: 3354610

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ID: 3354611

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ID: 3354612
                                                        der sieht aber böse aus...Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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Größe: 293,8 KB
ID: 3354613
                                                        komm wir spielen ruine....Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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Größe: 280,1 KB
ID: 3354614

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ID: 3354615
                                                        dad findet, das ist ein guter platz auch ohne sonne
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ID: 3354616
                                                        und solangs nicht regnet gehts in die arbeit​!Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3354617

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ID: 3354618

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ID: 3354619



                                                        mir wurde langweilig und ich begann das kleinere haus zu entkernen. erstmal musste das heu, gemischt mit marder-, fledermaus-, und steinbockhinterlassenschaften hinausgeschafft werden. keine spassige angelegenheit bei 30°. ich war abends klebrig wie mit honig beschmiert. inzwischen war im wasserbecken wieder genügend wasser um sich ordentlich zu waschen, aber auch das half nicht wirklich. bei der überfälligen dusche im hotel seifte ich mich 2 mal extra gründlich ab und trotzdem war das handtuch hernach gelb. die ungefähr 30 müllsäcke die ich raustrug und verteilte hinterliessen ihre spuren. danach die fussbodenbretter raus, teilweise morsch und aufgedoppelt, teilweise waren die läden mit 6cm stärke und 4 meter länge sackschwer. irgendwie gings ohne absturz.

                                                        die gäste in meinem hotel wechselten ständig. eine schöne neue spinne zog ein und wieder aus. sie sitzt inzwischen unter dem klodeckel und hat jeden tag eine neue fliege im maul wenn ich den deckel aufklappe. wenn ich im dunkeln mit der stirnlampe aus dem zelt und unter die bäume gehe glitzern mir 1000 augenpaare vom boden aus zurück. was man tagsüber nichtmal erahnen kann, der wald hier ist voll mit kleinen spinnen. und ich meine keine zecken. die gibts zwar auch, aber nicht viele in direkter nähe der häuser. ich vermute manchmal nimmt eine das ziegentaxi. auch cabra und ihre freunde benutzen die wege auf denen ich laufe. einmal hatte ich eine an mir entdeckt, ich nannte sie usein weil sie die schnellste zecke war die ich je gesehen hab. metallisch kupferrot, eine sehr schöne farbe. und doppelt so gross wie die anderen die hier rumlaufen. und resistent gegen permitrin. das hat die überhaupt nicht interessiert dass ich sie eingesprüht hab, klatschnass wie geduscht war sie und völlig unbeeindruckt. und dass sie überhaupt keine angst vor mir hatte, das hat mich wiederum beeindruckt. aber so sind zecken halt. erst ein tropfen duschgel hat sie dann innerhalb weniger sekunden erledigt. da hab ich mich gefragt mit was ich mich zukünftig waschen soll. ist scheinbar hochgiftig das zeug ausm hotel. weiss nicht. auf jeden fall tötet es auch in sekundenschnelle die kleinen zecken, nicht nur die arachna useini gigantis.

                                                        wenn ich ins wasserbecken gehe kann ich 1-2 mal in der woche eine zecke abpfücken vom bein, aber sonst hab ich fast überall ruhe. und die dort oben sollte ich auch bald eingesammelt haben.

                                                        danobaja
                                                        __________________
                                                        resist much, obey little!

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                                                        • danobaja
                                                          Alter Hase
                                                          • 27.02.2016
                                                          • 3329
                                                          • Privat


                                                          #29
                                                          meine fotovoltaikanlage wurde installiert und ich fuhr einen kühlschrank kaufen. in tortosa wurde ich zwar fündig, aber das gerät war nicht vorrätig. komm in 2 wochen wieder.... lento lento, der spanische fluch. ich fuhr nach alcaniz und bekam dort einen. eine sehr nette frau fuhr ihn auf palette zum auto und weil sie doppelt so gross war wie ich wuchtete sie ihn alleine hinein. muchas gracias señora. ich brachte ihn trotzdem alleine in die grosse ruine und steckte ihn an der solar-zentrale an. in der früh waren die champignons wie steine, ich drehte die regelung zurück auf minimum. kaltes wasser und käse der nicht schneller weglaufen konnte wie ich ihn essen. herrlich! und strom für einen elektrohammer. aus dem kleinen haus musste der felsen entfernt werden. so konnte ich einen zusätzlichen raum gewinnen. ein kühles schlafzimmer neben dem bad anstatt einen fussboden der im winkel von 35° ansteigend den ganzen platz nutzlos machte. ich hämmerte und schleppte steine, vornehmlich wenn es wärmer wurde, so ab halb 10 in der früh.

                                                          der erste stock
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ID: 3354747

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Name: DSC_3978.jpg
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ID: 3354748
                                                          die klodeckelspinne, hier noch im zeltKlicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: DSC_3997.jpg
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ID: 3354749
                                                          unten liegt genausoviel dreck wie oben lagKlicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: DSC_4004.jpg
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ID: 3354750


                                                          auf einer fahrt sah ich eine unmenge geier am himmel, direkt neben den rocasde masmut. flugverkehr in der schlucht. eine luftströmung am talgrund für die geier im anflug nach oben und 20 meter darüber eine die zum rückweg ins flachland genutzt wurde. eine geierautobahn. da musste was totes liegen. als ich näher kam konnte ich den knäuel geier sehen und hoffte natürlich auf bilder. leider kam ich wegen der tief eingegrabenen schlucht nicht näher heran, aber ich kannte den weg dorthin. also auto geparkt und zu fuss weiter. leider wurde ich sehr früh entdeckt, noch bevor ich überhaupt einen geier am boden sah und ohne die kamera in ordentliche position zu bringen schoss ich freihändig über einen mannshohen zaun. ich konnte nicht sehen wohin und das ergebnis waren 3 bilder mit gras und ein paar fliegenden geiern und 27 nur mit gras ganz ohne geier. blöd gelaufen. es lag ein toter esel dort, ganz offensichtlich absichtlich dort platziert. das gelände gehört der gemeinde, war umzäunt und abgesperrt. auf jeden fall ein platz den ich mir merken muss. mit dem grossen tele geht da was. auch in den felstürmen entdeckte ich geier. zuvor hatte noch nie welche dort gesehen, aber ich kann mir vorstellen dass sie dort auch brüten. ein foto machen und dann ins foto hineinzoomen werd ich in zukunft machen wenn ich was genau sehen will. meine augen sind nicht mehr die besten stelle ich immer wieder fest. da kann die augenärztin mir 100 mal erklären dass ich 100% sehe. die geier auf jeden fall verschmelzen perfekt mit dem hintergrund.




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Name: DSC_4021.jpg
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ID: 3354751

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Name: DSC_4025.jpg
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ID: 3354752

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Name: DSC_4029.jpg
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ID: 3354753

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Name: DSC_4035.jpg
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ID: 3354754

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Name: DSC_4059.jpg
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ID: 3354755


                                                          es begann die zeit der schmetterlinge. manche sassen still, die mit der kräftigen gelben farbe nie. ich sah sie immer nur fliegen, bis auf ein einziges mal. leider kein perfektes foto. schwupps war er wieder weg... und der dunkle fand gefallen an meinem rucksack. vermutlich ist schwarz seine lieblingsfarbe. mehrere heuschrecken erobern sich mein zelt. vier von ihnen sind eingezogen, abends kommen dann immer noch ein paar auf besuch. da kommts dann schon mal vor dass ich mehr tiere im zelt hab wie noah auf seiner arche. 20 schmetterlinge sind keine seltenheit.



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Name: DSC_4068.jpg
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ID: 3354756
                                                          guter geschmack ist nicht teuer
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Name: DSC_4075.jpg
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ID: 3354757
                                                          black is beautiful!Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: DSC_4090.jpg
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ID: 3354758

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Name: DSC_4096.jpg
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ID: 3354759

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Name: DSC_4099.jpg
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ID: 3354760

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Name: DSC_4113.jpg
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ID: 3354761

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Name: DSC_4147.jpg
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ID: 3354762

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Name: DSC_4165.jpg
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ID: 3354763

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Name: DSC_4168.jpg
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ID: 3354764

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Name: DSC_4180.jpg
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ID: 3354765

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Name: DSC_4182.jpg
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ID: 3354766


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Name: DSC_4183.jpg
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Größe: 290,3 KB
ID: 3354767

                                                          immer mal was anderes in die sonne halten....
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Name: DSC_4204.jpg
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ID: 3354768

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Name: DSC_4220.jpg
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Größe: 202,7 KB
ID: 3354769
                                                          die mama bei den geiereiern
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ID: 3354770

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ID: 3354771

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ID: 3354772
                                                          danobaja
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                                                            Alter Hase
                                                            • 27.02.2016
                                                            • 3329
                                                            • Privat


                                                            #30

                                                            in der früh denke ich mir immer dass die höhle leer ist, es ist nichts zu sehen wie fels, loch und schatten. aber so gegen 10 kommt joven ans licht. er ist seltsam ruhig. klar, keiner da für linksrechts, aber er scheint satt zu sein und auch seine eltern nicht zu vermissen. joven steht vor seiner höhle und schaut. geduldig schaut er eine halbe stunde in eine richtung, dann dreht er sich in aller ruhe mit vielen kleinen tippelschritten um. und stellt dann die andere körperseite in den schatten. er kann ja eh den hals drehen wie er will wenn er wo hinschauen will. gelegentlich legt er sich mal hin, immer gleich. kopf und körper nach osten, die rechte seite zur höhle hin. er ist die ruhe selbst. ich frage mich ob die zeit noch nicht reif ist für ihn. oder ob er sich nur noch nicht traut vom cliff zu springen.


                                                            ich seh sie kreisen über mir, die trauen mir nicht. aber ich geh nicht weg, diesmal bleib ich bis einer landet. und ich kann es aussitzen, stehen. zwar drehen 3 der 4 vögel ab nach süden, aber mama kann ihren armen joven nicht mehr leiden sehen und landet. nur kurz wird das essen zerlegt und keine 30 sekunden später ist sie wieder weg. sie klappt ihre flügel nichtmal richtig ein, nach 3 oder 4 schlägen zur balance dreht sie sich um und fliegt weg. joven frisst sehr ordentlich, keine roten kleckser am weissen hals. und dann hat die mama gesagt er muss bissl sport machen. bizeps und so.


                                                            joven wartet geduldig...
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ID: 3354966
                                                            platz da, das essen kommt....Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: DSC_4336.jpg
Ansichten: 106
Größe: 216,4 KB
ID: 3354967

                                                            auch die mama hat ordentlich spannweite ... schau joven, 50 von diesen hampelmenschen machst du nach dem essen!Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3354968
                                                            satt, und ....Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: DSC_4357.jpg
Ansichten: 107
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ID: 3354991
                                                            ...49 ....50! fertig! das ist joven! nicht die mama.​​​
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Name: DSC_4344.jpg
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ID: 3354990


                                                            nachmittags ist um mich herum donnergrollen. im westen türmen sich die gewitterwolken hoch auf, ziehen richtung osten über mich hinweg, geben immer wieder grosszügig ein gutes stück blauen himmel frei. es regnet keinen tropfen, es wird auch nicht regnen heute. der wind kommt in wellen das tal hoch und wackelt an den eichen und pinien, zwischendrin donnerts in der ferne. der blaue himmel wandert mit den wolken mit, nur dort wo die sonne steht sind immer wolken. den weissen kreis kann ich nie sehen, aber weiss und grau wechseln sich ab vor der sonne. ziehen weiter, türmen sich hoch auf, nehmen gestalt an. wie es scheint gilt auch bei den wolken: aus kindern werden leute. mit der zeit hört das donnern auf, die formlosen wolken erobern sich den himmel. es fallen 2, 3 regentropfen, es reicht nicht um die erde anzufeuchten. fast so schnell wie es nass wird so schnell ist der tropfen auch wieder verdunstet. immerhin, es fühlt sich gut an und man wünscht sich mehr davon.



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ID: 3354970
                                                            der hang muss raus ausm haus...
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Name: DSC_4316.jpg
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Größe: 338,2 KB
ID: 3354971
                                                            zecke am wegKlicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3354972

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Größe: 75,1 KB
ID: 3354973
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ID: 3354974
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Name: DSC_4494.jpg
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ID: 3354975


                                                            der wind kommt nicht mehr in stürmischen wellen, eine sanfte brise wiegt die grashalme, die bäume stehen unbeeindruckt, nicht ein blatt raschelt. bei mir. auf der anderen talseite kann ich den wind hören. 1. welle, 2. welle rollt ins tal, dann kommt der wind der ersten welle sanft bei mir an. welle um welle kommt über den bergrücken. ich kann sie deutlich hören, nur leider sehen kann ich sie nicht. erst wenn der wind hier vor mir an den eichen wackelt. 10 wellen, dann pause. entferntes donnergrollen hinter mir. nach einer halben minute höre ich den wind am bergrücken. wie vorhin, wenn ich die 2. welle hören kann ist die erste bei mir abgeschwächt angekommen. es wird ein wenig kühler, vor allem weil es keine sonne hat.


                                                            keiner auf besuch bei joven. weder gestern noch heute habe ich seine eltern oder auch andere geier am himmel entdeckt. trotzdem schaut er mit stoischer ruhe in die landschaft. entweder hat er keinen, oder er hat sich an hunger gewöhnt inzwischen. gelegentlich wechselt er die seite und schaut mal nach osten, mal nach westen. selten dreht er den kopf zur höhle und streckt seine inzwischen beachtlichen flügel. und dabei streckt er natürlich seinen weissen federkranz in meine richtung und zeigt mir stolz seinen breiten rücken. und wenn er ganz übermütig wird dreht er den hals und schaut grinsend herab zu mir. breit du mal deine flügel aus, bist du auch so gross wie ich? es sind immer ausgesprochen nette, beinahe schon erhebende, unterhaltungen die ich mit joven führe. sein deutsch ist auch schon ziemlich gut geworden. geier müssen fantastisch gute ohren zum heimlich mithören haben. oder er trifft sich heimlich mit cabra, das könnte auch noch sein.


                                                            alles was blüht wird angeflogen. schmetterlinge, käfer, bienen, dingsdas, und noch viel anderes getier das ich nicht kenne....



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                                                            und dann heute am 5. juli die grosse überraschung. mittags, nach kurzem gewitter ohne regen sitzen 3 geier rechts auf dem vorsprung eng beisammen. von joven ist nichts zu sehen, ich hatte schon geglaubt dass er zu fuss dorthin gelaufen ist und jetzt seine eltern bei ihm sind. aber dann sieht das ganze doch komisch aus und selbst der kleinste der drei ist schon sehr gross. also joven wächst ja schon schnell, aber so dann doch nicht. ich fühle mich bestätigt als eben dieser vogel vom cliff springt mit ausgebreiteten schwingen. dann sieht es so aus wie wenn der grosse geier links etwas zerlegt und nicht lange darauf bewegt etwas hinter ihm. undeutlich, aber ja, da ist irgendwas. kurz darauf sehe ich einen weissen kopf, ohne dazugehörigen körper. der wird von den felsen an der kante des absatzes verdeckt. als dann joven aus dem schatten seiner höhle auftaucht ist es klar. das päärchen rechts hatte doch ein ei und kurz darauf ein junges. anscheinend herrschen hier unterschiedliche erziehungskonzepte. links wohlbehütet, eingebremst, und rechts meistens allein. der absatz ist dort deutlich grösser wie links bei jovens höhle. es war kein nest zu sehen und der junge vogel auch nicht. die ganze zeit über. klar, gelegentlich waren die eltern mal da, aber gerade in letzter zeit habe ich sie gar nicht mehr im cliff gesehen. so rar sich auch jovens eltern gemacht haben, jeden 2. tag waren sie da. das andere päärchen habe ich mindestens 10 tage lang nicht mehr gesehen. entweder haben sie soviel futter auf einmal gebracht, oder sie kamen zu zeiten an denen ich sie weder kommen noch gehen sah. auf jeden fall wurde da essen bereitgestellt und der kleine geier kam es sich holen und zumindestens sein kopf blickte heute über die kante. ich war begeistert, konnte es kaum fassen. joven hatte einen cousin. vielleicht auch eine cousine. war gut möglich, vielleicht sind geiermädchen vorsichtiger und weniger ungestüm und man konnte sie deshalb auch schon viel früher unbeaufsichtigt lassen. das nest hinter den steinen half sicher auch dabei. jovens nest war direkt an die kante gebaut und seit 14 tagen war es zu klein und wurde deshalb das cliff hinabgestossen. einige reste hängen noch knapp unterhalb der kante. der rechte vogel war so gut geschützt, aus versehen würde der nicht runterfallen. zuerst hob der onkel von der kante ab, kurz darauf die tante und die beiden jungen waren alleine, aber satt. bevor der rechte ins bett ging zeigte er mir noch seine weisse unterwäsche und danach ward er den ganzen nachmittag nicht mehr gesehen. joven hing noch draussen ab.


                                                            alle drei
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                                                            dad ist der erste ...Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                            der wegfliegtKlicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                            der onkel zerlegt das futter und der kleine ist erstmals zu sehenKlicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3354985
                                                            dann geht der onkel als nächster (unten rechts schlecht zu sehen), jetzt ist nur noch die tante da...
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ID: 3354986
                                                            und die ...Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                            hebt auch bald darauf ab.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                            ähhh, ja. auch junge geier können schon sehr ausdrucksstark sprechen und haben eine klare meinung kund zu tun. eine gewisse politikverdrossenheit scheint sich auch unter geiern immer stärker auszubreiten. das ist cousine.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                            resist much, obey little!

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                                                              Alter Hase
                                                              • 27.02.2016
                                                              • 3329
                                                              • Privat


                                                              #31

                                                              mir stellt sich die frage, wer war der dritte geier heute? er sass zwischen den eltern und gehörte eindeutig dazu. dad, hatte auch den weissen hals. auch die spannweite ... ich bin mir ziemlich sicher und ich tippe auf dad. hat er das futter gebracht? durfte er deshalb so nah ans nest und das junge? die stimmung wirkte familiär, völlig ungezwungen, wie die drei da so direkt nebeneinander sassen. der neue geier ist natürlich auch ungefähr so gross wie joven. die unterwäsche ist ein wenig dunkler. aber genauso schicke boxershorts wie joven sie auch trägt.


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                                                              noch ne runde drehen, der dingsda steht draussen rum...Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                              oh mann....
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                                                              heute war ich nicht steinekloppen, sondern hab mein erstes brennholz verräumt und nebenher die geier beobachtet. und jetzt weiss ich auch warum ich nie gesehen habe wie der rechte geier gefüttert wurde. immer mittags kamen die eltern, immer wenn ich nicht zu sehen war. gegen 10 steigen die ersten winde unterhalb des cliffs nach oben, das ist die zeit in der die eltern zurückkamen und das futter brachten. gegen mittag sind sie heute wieder weg. und so wird das auch die vergangenen tage gewesen sein. ich habs nur nicht gesehen, aber die haben sich auch täglich um ihren nachwuchs gekümmert. der, ich sag ab jetzt einfach mal die und setze voraus dass es ein mädchen ist, hat sich heute auch mal blicken lassen. ziemlich so gross wie joven, und wie ich ja jetzt weiss auch mit einem weissen federkranz am hinterende gesegnet. und auch stubenrein. aus kindern werden leute. eindeutig. ich wünsche mir so sehr, dass ich die beiden kleinen bei ihrem ersten sprung vom cliff beobachten kann. allzulange wird es nicht mehr dauern.

                                                              ich brauche frisches essen und auf dem weg in die stadt sehe ich einen fuchs in mein tal abbiegen. er ist schnell hinter bäumen und steinen verschwunden und bachaufwärts unterwegs. ich freue mich über meinen ersten fuchs. als ich vom einkaufen zurückkomme liegt der topf auf der terrasse zwischen zelt und ruinen. ich komme nicht auf die idee, dass das der fuchs gewesen sein könnte und verdächtige den marder. 2 nächte später werde ich durch laute geräusche geweckt. direkt vor meinem innenzelt ist etwas im zelt und versucht den karton leer zu räumen. ich lasse einen schrei los und schlafe weiter. kurz darauf das gleiche nochmal, dann habe ich ruhe bis in der früh. ein paar tage später stelle ich fest dass meine windstopperjacke weg ist. und fast genauso schlimm. meine tüte mit den selbstgemachten thc-geladenen gummis ist weg. ganz klar, ich verdächtige meinen marder. meine sachen kann ich nicht finden. ein paar tage später kommt der architekt mit ein paar planlosen planungskollegen vorbei zum planen mit mir. er entdeckt oberhalb der häuser meine jacke und ich später dann die tüte mit den wassermelonengummis. ungefähr ein drittel ist noch da. ich sammle ein was noch essbar scheint und nutze die gelegenheit einen weg frei zu schneiden und nebenher noch ein paar disteln zu killen.

                                                              im laufe der nächsten wochen stelle ich fest, herr marder hat alle mit ladung gefressen und die ohne mich grosszügig zurückfinden lassen. erst in deutschland checke ich die bilder der wildcam und muss feststellen, dass ich meinem marder unrecht getan hatte. der fuchs wars. ich hätte es wissen müssen, noch dazu wo ich ihn hab laufen sehen und danach war der topf aus dem zelt. naja, ich merk mirs. ich werd ihm n gummi mit ladung spendieren wenn ich wieder da bin. gleiche hobbies verbinden halt. und der marder bekommt eines auf den kompost als entschuldigung.


                                                              kein wunder dass ich keinen fuchs mehr gesehen hab bis ich zurück nach deutschland bin. die waren echt stark, vermutlich wurde bei fuchsens 2025 der winterschlaf schon im juli eingeläutet.



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                                                              seit vormittag hängen gewitterwolken und donner im süden, bei mir ist abwechselnd stechende sonne oder leicht bewölkt. ein bischen wind macht die temperaturen erträglich. die grillen sind heute auffallend leise und am abend haben mich die geier wieder übel verarscht. erste landung als die kamera nur noch mit 1/40tel geschossen hat. das war die mama, die sich wie immer mehr um ihren schützling sorgt wie dad. der flog noch ne runde und kam zurück als ich abgebaut hatte. ich habs ja nicht genau gesehen, aber irgendwie werd ich das gefühl nicht los, dass er dabei ein dreckig diabolisches grinsen um den schnabel hatte. und ein zwinkerndes auge. mindestens eins. und gekichert hat er vermutlich auch hinter vorgehaltener schwinge. und am stammtisch zur billigen erheiterung der gang rumerzählt. und wer weiss was noch alles. naja, geier sind halt auch nur leute.


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ID: 3355086

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ID: 3355088

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ID: 3355094


                                                              heut früh war es klar und kalt. jacke zu und kopftuch auf. die mama ist auf besuch bei joven. sie sitzt im schatten der geiereier, ist kaum zu sehen. nur der schwanz steht in die sonne und leuchtet hell, der rest verschmilzt im schatten mit den felsen. heute bin ich gegen 12 ins zelt gegangen zum kochen als grosses geschrei ausbrach auf dem cliff. ich sah nach oben, gerade war der onkel abgesprungen und schwebte im aufwind über den bäumen. mist hab ich mir gedacht, wie fast immer wenn ich ohne kamera in der hand irgendwo hinging, mist verdammter. also zurück ins haus wo die kamera und die objektive auf dem tisch lagen, das telezoom drauf gemacht und als ich wieder rausgehe hebt dad ab. freihändig brauch ich gar nicht erst probieren ein foto zu machen, und scharfstellen muss ich ja auch. mist, ich ärgere mich. auch die tatsache dass ich schon ein paar schöne aufnahmen habe tröstet mich nicht. mein stolz ist verletzt. die haben mich schon seit 2 wochen täglich verarscht. und jetzt wo ich es gemerkt hab bin ich immer noch nicht schlauer, nicht schlau genug. wenigstens die mama hab ich drauf auf den bildern. ein schwacher trost. aber ab jetzt bleibt die kamera in position wenns nicht regnet. fürs gegenlicht mittags liegt der schirm daneben, ohne ist ein heller fleck in der mitte der fotos. aber so wie gestern ist dann bestimmt, wenn es eilt, der schirm 3 meter tiefer, vom wind hinabgeblasen, obwohl er nicht aufgespannt war.

                                                              für einen moment traue ich diese hinterhältigkeit auch meinem marder zu. aber für den humorvollen scherzkekser ist es die falsche uhrzeit. mittags nie, abends ist er immer unterwegs. so wie vorgestern als ich ihn beim kompost erwischt hab. es war noch genug licht um ohne stirnlampe zu gehen und als ich meine mangoreste hinuntergeworfen hab, da hab ich ihn doch voll mit dem kern am kopf erwischt. im ersten moment wusste der überhaupt nicht wo das herkam. als ich ihn dann angesprochen hab hat er sich staunend aus dem staub gemacht. ich bin gespannt was er von der melonenschale hält die seit heut früh dort liegt. ich vermute die aufgebaute wildcam wird ihn beim illegalen abtransport aufzeichnen. gut so. ich finde es wichtig dass er seine vitamine bekommt, auch wenn man das durchaus als diebstahl werten könnte. von den melonenschalen sind ziemlich viele verschwunden, die cam hat auch einen clip gedreht in dem eine maus daran herumnagt und dann in einem weiteren clip kurz darauf sieht man wie der marder sich mit der halben melonenschale davon macht. die hab ich später 2 terrassen unterhalb gefunden als sie schon ziemlich verwest war.



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ID: 3355095

                                                              danobaja
                                                              __________________
                                                              resist much, obey little!

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                                                              • danobaja
                                                                Alter Hase
                                                                • 27.02.2016
                                                                • 3329
                                                                • Privat


                                                                #32

                                                                18:00. joven sitzt in der sonne, die seit geraumer weile den schatten des überhangs zurückgedrängt hat. dafür spenden die geiereier keinen schatten mehr und mama hat die gelegenheit genutzt als ich nicht da war und ist abgeflogen. cousine steht nicht so auf sonne, die hält sich versteckt. nichtmal der kopf schaut über den felsen. keine wolke ist am himmel, ich werde heute keinen donner hören, gewitter bei mir wird es sicher nicht geben. das ist sonst immer so gegen 8 und 5 minuten bevor der regen kommt fliegen die 4 erwachsenen geier von hinten übers cliff und nehmen den kurzen weg. überm seit langen nicht mehr vorhandenen wasserfall wird eine scharfe rechtskurve geflogen, über die bäume unterhalb des cliffs und auf höhe des absatzes mit den nestern nochmal nach rechts geschwenkt. dabei verlieren sie keine höhe, der aufwind trägt sie bis kurz vor die felsen wo dann die flügel auf landung gestellt werden. füsse vor, flügel eingeklappt und fertig. so einfach geht das. ich bin jedesmal neidisch. vorwärts einparken kommt mir schwieriger vor. die vögel zaubern das mit einer unglaublichen leichtigkeit hin. da gibts keinen zweiten versuch ausser die holde gattin macht keinen platz und knurrt dad böse an. vermutlich war sie damals noch nicht mit wickeln oder füttern fertig, denn dad hat ganz brav den abflug ohne richtige landung gemacht, ist mit aufwind zu den geiereiern gesegelt und hat dort erstmal ne halbe stunde geschmollt.


                                                                vormittags ist immer schlechtes licht.... joven
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ID: 3355434
                                                                cousineKlicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3355435
                                                                ganz neues wetter für mich. knochentrockendiesig.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3355436

                                                                heute ist die temperatur super. keine jacke und kühler wind, der himmel grau. die wolken fliessen von den gipfeln herab und lösen sich nur wenig unterhalb auf. die luftfeuchtigkeit ist hoch, aber so ohne sonne fühlt sich das gut an. joven sitzt seit 10 vor der höhle, seine cousine zeigt mir seit 9 uhr ihren rücken. sie sitzt, gesicht zur wand neben den felsbrocken, die das nest verdecken. von den eltern keine spur, nicht am cliff und auch nicht in der luft. auch die anderen vögel halten sich zurück. sonst fliegt ständig was im aufwind vor dem cliff, heute nicht. vielleicht ist feiertag bei denen. oder der aufwind hat heute frei genommen. auch als es mittag wird lässt sich keiner von den nachbarn blicken. auch die schmetterlinge mögens nicht so kühl. es sind zwar einige unterwegs, aber nicht annähernd soviele wie wenn die sonne scheint. die orangefarbenen mit den punkten sind heute die einzigen, die weissen und die schwarzen fehlen ganz, auch von den gelben hektikern die sich nie hinsetzen, hab ich noch keinen einzigen entdecken können.

                                                                die meisten der fliederfarbenen blüten, die momentan bevorzugt werden, schwingen im wind ohne dass jemand auf ihnen sitzt und nektar saugt. das gras ist braun geworden in der hitze und der trockenheit und ausser ein paar gelben blüten sind die einzigen pflanzen die sich wohl zu fühlen scheinen die dornigen disteln. spitz wie stecknadeln sind die dornen, die gehen überall durch und es gibt viele zur zeit. im frühjahr als alles grün war sind sie entweder nicht aufgefallen, oder sie wachsen erst jetzt richtig. die wurzeln sind auch bei den kleinen schon dick wie finger und mir kommt es so vor als würden sie daraus genug saft holen können um oben ordentlich zu wachsen, während alles andere das wachstum eingestellt hat. entlang des fahrweges zu den häusern und drumrum sind alle, die ich entdecken konnte weil sie etwas grösser waren, meiner heckenschere zum opfer gefallen. als ich das erste blatt am fuss stecken hatte war der entschluss die auszurotten schnell gefasst. ausrotten wird nicht gehen, die wachsen wirklich überall, aber stark eindämmen und von den häufig genutzten bereichen fernhalten, das müsste gehen.

                                                                immer öfter kommt cousine zum vorschein, auch die flügel strecken hab ich sie schon gesehen. leider verzieht sie sich immer hinter ihren stein vor dem nest und verschwindet wenn die sonne und das gute licht kommt. dabei würde ihr ihr das sonnenlicht spätnachmittags einen hauch von rosa auf die lippen zaubern. aber die lacht mich ja eh nie an. meine heuschrecken haben sich gut eingelebt, sie sind paarweise immer an den gleichen stellen zu finden.

                                                                2 geier im bild
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ID: 3355437
                                                                die sonne kommt schwach durch die wolken, nie genug um richtig heiss zu sein, der stärker werdende wind gleicht den leichten temperaturanstieg aus. obwohl ich öfter mal aus dem haus komme und meinen korb mit steinen ausleere oder einen sack stroh gemischt mit einem 200-teiligen steinbockknochenpuzzle und marderkacke aus dem zukünftigen gästebad hinaustrage sehe ich meine braun gefiederten freunde heute nicht. nachmittags muss ich in den ort fahren zum einkaufen, da werden sie dann wieder grinsend am cliff sitzen und sich feiern. heut hammers dem aber wieder gezeigt... mit uns nicht.

                                                                ja, das haben sie bestimmt. ich hab mich auch als sieger gefühlt bei klimatisierten 23 grad und frisch geduscht und quietschsauber. am frühen abend fiel ich in einen komatösen schlaf, gerade rechtzeitig zum frühstück wurde ich wach. draussen war alles nass, die luftfeuchtigkeit bei blauweissem himmel hoch. die einkäufe im wagen gings nach hause. auf der schotterpiste konnte ich klar erkennen dass es geregnet haben muss. viel und heftig, ganz schöne kanäle haben sich gebildet. je höher ich kam um so deutlicher waren die spuren. mein rio führte zwar kein wasser mehr, aber alle becken und mulden waren voll mit wasser und der boden überall klatschnass. querrippen aus kiefernnadeln liefen im fischgrätmuster die hänge herab, jede menge frische kleine äste und blätter lagen am boden. auf einen meter breite war die betonplatte blank, die 5 cm kies, die sich angesammelt hatten, weggewaschen in der mitte. am anstieg danach immer tiefere spuren, ausgewaschen vom herabfliessenden regenwasser. in der mörtelwanne mit kleinzeug wie waschmittel und batterien und kabelbindern stand das wasser trotz wasserabweisender plane drüber bis zur mitte hoch. 25 liter auf geschätzt einen drittel quadratmeter, ja, das war heftig. und ich nicht da. jetzt verarschen mich nicht nur die nachbarn, das wetter macht da gleich noch mit. tagelang wars heiss jetzt wo was los ist bin ich nicht da. im zelt ist der boden überflutet, aber das macht nix, alles im plastik und den karton umterm tisch darf ich halt nicht hochheben. ich koche kaffee setze mich und freue mich dass das zelt sich tapfer geschlagen hat. 5 löcher im dach vom hagel finde ich ganz ok für 120 euro und 4 monate in der sonne stehen. gibt n flicken durchsichtiges tape drauf und gut ist es. die sind auch alle zuverlässig dicht mit nur einem kleinen flicken drauf. im zelt ist es zu warm zum sitzen, ich verziehe mich nach draussen und geniesse den böigen wind zum kaffee.

                                                                meine nachbarn sind nicht zu sehen, die kinder trocknen sich die federn. gestern sind alle unterm überhang nass geworden. joven in seiner höhle auch. im grossen haus hat das wasser durch die offene tür den fussboden 3 meter weit ins haus nass gemacht. auf manchen steinplatten waren noch pfützen, wieviel wasser ins kiesbett zwischen den steinplatten geflossen ist weiss keiner. von meinen hanfpflanzen hat es den kopf abgeschlagen. also unterm strich kann ich sagen kein schaden und das zelt ist gleich geklebt und hält nächstes jahr nochmal den kopf hin.

                                                                die luft wird trockener, es ist herrlich angenehm. kühlender wind, sonne mit einer gelegentlichen weissen wolke für nicht zuviel von ihr und dennoch soviel nass in der luft, dass die fotos von joven einen weissen stich haben. der geht heute auch mit sonnenschirm nicht weg. der boden ist immer noch gut durchfeuchtet, joven sollte inzwischen abgetrocknet sein. der schaut, wohlerzogen und höflich wie immer, gelassen zu mir herab, cousinchen streckt mir den hintern entgegen. ich glaub die muss sich erst ans fotografieren gewöhnen und wird mir schon noch ihr hübsches lächeln zeigen bevor sie verschwindet und ich sie in der gruppe sowieso nicht wiedererkennen kann. für immer verloren, das lächeln, wenn ich es nicht hier in bits abspeichern kann. muss ja nicht heute sein. vielleicht wenn die eltern beim mäc im flythrough waren und ihr was mitbringen. irgendwann erwisch ich sie lächelnd.

                                                                heute mittag hab ich gehört dass was los ist im cliff. die jungen werden laut. der onkel hat futter gebracht, aber bis ich die kamera zusammengeschraubt hatte hat er sich entschlossen sich zu verabschieden. scharf stellen war nicht mehr wirklich drin, ich hab ein paar pics, aber ich fürchte er fliegt nicht aus der unschärfe heraus und in den scharfen bereich hinein, sondern immer weiter hinein ins unscharfe und wird immer undeutlicher. mittags ist der abflug aber toll. kaum weg vom cliff im schatten und die sonne knallt von oben auf die schwingen, die sehen mit der reflektion silbern aus. darunter, in der mitte hängend, der dunkle vogelkörper. links und rechts davon die stockdunkle unterseite der schwingen.


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ID: 3355438
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ID: 3355439

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ID: 3355440

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                                                                einmal hinschauen reicht und der riss ist doppelt so lang...

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ID: 3355441

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                                                                um mich herum donnert es als ich ins bett gehe, ab und zu rauscht das zelt wenn eine windböe drüberstreift. um 4:30 in der früh fängt es an zu stürmen. das zelt steht extrem gut aus dem wind, trotzdem wackelt es in alle richtungen. als die ersten regentropfen aufs dach klatschen bin ich froh dass ich gestern die risse ordentlich verklebt habe. der regen wird mehr, kurz darauf der erste blitz und gleich hinterher der donner. er rollt im tal 2 mal im kreis bevor es wieder ruhiger wird. eine halbe stunde lang bin ich mitten im gewitter, die sintflut kommt herab, irgendjemand da oben hat wohl mein gut mit tieren besetztes hotel decathlon mit einem seetauglichen schiff verwechselt. der wind rüttelt am zelt, das immer wieder taghell erleuchtet wird von den blitzen. ich rieche ozon, meine atemluft beschlägt beim ausatmen, da ist auch der donner schon da. knallhart, scharf, spürbar wie ein peitschenhieb der einen knapp verfehlt hat. ich koche mir einen kaffee und bis der fertig ist tropft es mir aufs knie. an mehreren stellen kommt wasser ins zelt, tropft auf mich und den fussboden. aber das wasser kommt auch unter der tür hindurch und flutet den boden. ich bringe die füsse ins trockene und entdecke immer mehr stellen an denen es nass von oben kommt. das gewitter dauert eine knappe stunde, gegen sechs gehe ich in einer regenpause zum auto und hole die wasserdichte plane, die im kofferraum liegt und lege mich nochmal hin. es regnet ein bischen, ich döse weg und um 8 ist es dunkel bewölkt aber trocken. bei einer weiteren tasse kaffee entdecke ich mindestens 10 weitere risse im zeltdach. ob weniger kaffee weniger risse im dach bedeutet? das wär eine einfache rechnung dann. kein kaffee, kein loch, zelt wieder dicht. ich ziehe die blaue plane drüber und es fängt an zu regnen. bis ich abgespannt habe bin ich nass und sitze hernach im dunkeln. der regen nimmt zu, der bach kommt wieder durchs zelt geflossen. mein telefon mault, ist angegangen und teilt mir mit, dass mich der präsident sprechen möchte. das macht der dann auch, aber schriftlich. unwetterwarnung. gefährlich, und so weiter. ich drücke ihn weg, er kommt ungefragt zurück. ich weiss schon warum ich keine politiker mag. beim 2. mal schalte ich dann das telefon aus. ich weiss auch so schon dass unwetter ist bei mir, ich bin ein schlaues kerlchen.

                                                                so gegen 2 beruhigt sich die lage, die sonne kommt noch nicht durch, aber es gibt die ersten blauen stellen am himmel. joven hat beide eltern da und cousine nur den papa. ich mache ein paar bilder, hoffe dass ich einen beim abfliegen erwischen kann. aber die wollen nicht. nach einer halben stunde denk ich mir, immer verarschen lassen geht auch nicht. kamera auf video gestellt, das zeichnet 30 minuten auf und ich verschwinde und mach was anderes während die kamera läuft. und prompt, als ich nach ner guten weile zurückkomme sind onkel und dad weg. bin gespannt aufs video. jetzt scheint grade die sonne her, aber viel wärmer wirds dadurch heute auch nicht. kopftuch auf, jacke an ist angesagt. spanischer sommer, ja klar. oder doch españa fria. da bin ich ja tatsächlich. ich hab kalte hände, ich könnte fast handschuhe vertragen.


                                                                joven, dad, onkel, tante und cousinchen ( ja, die sind alle da, genau hinschauen)
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ID: 3355444
                                                                am zelt angeklammert schlüpft eines von den insekten, eines das aussieht wie das ding, das sich unter meinem innenzelt im boden vergraben hatte, aus ihrem zu kleinen skelettpanzer. zuerst denke ich es sind 2. erst nach einigen fotos merke ich dass die dunkle, braune schale leer ist und das grüne, das nebendran sitzt vorher da drin war. hauchdünne flügel hat es und grosse, graue, vorstehende augen. 6 beine und einen wuchtigen körper. wie das fliegen kann mit den zerbrechlichen flügeln und der grossen last. als ich morgens meine hose anziehe purzelt noch so ein schlüpfendes wesen auf den boden. zuerst denke ich tot. aber es bewegt sich manchmal, kaum zu erkennen, aber da sind kleine bewegungen. ich lasse es liegen und nach einer stunde liegen da zwei. eines in grün und eines in braun. das grüne wird lebhaft von mehreren ameisen attackiert. microameisen sind ganz viele da, von den grossen nur ein paar wenige. ich eile zu hilfe und bringe das tier nach draussen. aber auch dort wird es sofort von den ameisen angegangen und als ich nach ein paar stunden zurückkomme ist da nur noch ein kleiner grüner batzen übrig. ameisen sind halt auch nur geier. und genauso gründlich. bis ich einen mozarella esse und ein glas cola trinke sind die ameisen fertig, haben alles gesäubert und machen jetzt wieder andere dinge. was ameisen halt so tun. zelt besichtigen, tischklettern, topftesten. ich bin schon froh, dass sie wenig interesse an mir haben, die gelegentliche ameise die sich auf mich verirrt kann ich problemlos abstreifen.


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ID: 3355445
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ID: 3355446
                                                                irgenwie steck ich fest ...​​Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                uff ...Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                wenn nur die ameisen nicht wären ...Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3355449
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                                                                in der nacht verschwanden die wolken, angenehm kühl ist es in der früh, alles trieft vom tau. langsam nur wird es wärmer, aber als um halb 10 die sonne übern berg kommt geht es rasend schnell. ich verziehe mich zu ehammer und zukünftigem gästeschlafzimmer ins kleinere haus. der durchzug nimmt grösstenteils den staub mit aus dem haus. es ist angenehm, ins schwitzen komme ich trotzdem. aber die pausen sind schön. unbeobachtet von den geiern mal ein paar minuten sitzen, ohne die gefahrvoll gesträubten nackenhaare und das mulmige gefühl dass gleich einer von denen nachschauen kommt wie lange ichs noch mache.

                                                                ich habe tatsächlich bis jetzt nur 2 schlangen gesehen. eine grosse schwarze auf der strasse und eine kleine kreuzotter im wasser, in einer pfütze des rio. die beiden am rio tastavins lass ich nicht gelten, die hab ich nicht wirklich gut gesehen. eidechsen gibt es überall. meine steinböcke kommen zur zeit nicht mehr, ich vermute die sind höher gewandert. gelegentlich höre ich die glocken der schafherde die zur zeit oberhalb des cliffs grast. 2 wochen später erfahre ich dass die steinböcke in der früh jetzt bei den nachbarn sind. sie kommen dort vom rio und der quelle der finca hoch und fressen sich um die häuser.


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                                                                auch die mama sitzt gern an der kante...Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3355460
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                                                                Zuletzt geändert von danobaja; 08.12.2025, 05:39.
                                                                danobaja
                                                                __________________
                                                                resist much, obey little!

                                                                Kommentar


                                                                • danobaja
                                                                  Alter Hase
                                                                  • 27.02.2016
                                                                  • 3329
                                                                  • Privat


                                                                  #33

                                                                  still ist es heute, auch die grillen sind nicht so laut wie sonst. die sonne brennt herunter aus blauem himmel, die leichte brise ist warm. kein vogel in der luft, auch jovens eltern lassen auf sich warten. aber das ist er ja gewohnt, und beschwert hat er sich auch noch nie. cousine ist sichtbar, streckt mir wieder den hintern her. joven posiert. mal nach links, dann nach rechts, und immer wieder der blick herab zu mir ob ich auch ordentlich fotografiere. leider steht er im schatten und verschmilzt mit den felsen. ordentliche fotos gibts halt immer erst am spätnachmittag wenn die sonne unter den leichten überhang scheint. mittags waren wieder die erwachsenen da, fütterung der raubtiere. ich bin gespannt wie lange noch. es kann nicht mehr allzulange dauern bis sich die 2 jungen von ihrer rampe stürzen, egal wie praktisch und bequem hotel mama ist. joven zumindest, der will raus in die welt. cousine wird ihm darin nicht nachstehen. ich seh nur ihr gesicht zu selten, und wenn ich ehrlich bin, der hintern von cabra gefällt mir deutlich besser wie ihrer.

                                                                  chickenass, egal, das vom geier sieht nicht so viel anders aus. chickenass, das hab ich schon als sturmsicheren eingang ins zelt nicht gemocht. da kamen immer so komische gedanken hoch in mir. und das obwohl ich sehr anständige bergkameraden hatte damals. wir dachten alle drei immer! das gleiche wenn wir den eingang nehmen mussten im sturm. und mindestens zwei von uns mussten sich sehr zusammenreissen um nicht laut prustend loszulachen wenn wieder mal ein bärtiger kopf durchs chickenass ins zelt schaute. ich muss mich heute noch zusammenreissen wenn ich nur dran denke.


                                                                  auch der onkel hat klare politische ansichten, und ich weiss woher cousine ihre hat... und ein unsichtbarer joven
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                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                  stimmt, irgendwas mit ei....Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                  schreckendisco im ballsaal des hotel decathlonKlicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                  der himmel ist leer, auch andere vögel sind nicht in der luft. joven probiert mal dads thron aus. es scheint ihm zu gefallen, er sitzt lange auf dem ast. ein neues spiel. schau mama, ich bin schon so gross wie dad! aber als die mama angeflogen kommt beendet er es und verzieht sich in den schatten seiner höhle. die mama landet aber nicht bei ihm, sondern dreht ab und lässt sich höher tragen und landet auf einem der bäume in der nähe. ich kann sie nicht mehr sehen, nur die silbern glänzenden oberseiten ihrer flügel haben mir verraten wohin sie geflogen ist. jetzt ist sie unsichtbar. die 3 anderen drehen ab und fliegen wieder ins nachbartal. wenn camouflage helfen würde, ich würds anziehen. aber dazu sehen die geier viel zu gut, da gibts kein verstecken nicht.

                                                                  wenn sie nicht aufs bild wollen, dann wollen sie nicht. vielleicht sollte ich mir mal ein totes karnickel besorgen als gegenleistung.

                                                                  kaninchen hab ich gestern auch eines gesehen. das hat mich ganz ungläubig angestarrt bevor es vom weg gehoppelt ist. vermutlich war ich der erste mensch in seinem leben, zumindest der erste, der ihm nicht nach selbigem getrachtet hat. vielleicht war er auch enttäuscht von mir, immerhin haben die langohren eine jahrhunderte alte, starke affinität zu metallischen gegenständen. und ich lies alles vermissen. kein messer, kein gewehr, kein auto. neee, mit dem kerl wollte er nix zu tun haben, der war bestimmt nicht echt. dafür bleibt er dann nächstes mal stehen wenn ich mit dem auto komme und lässt sich überfahren weil die scheinwerfer so schön leuchten. alles schon erlebt. aber diesmal ist mein auto höher, mizz piggy hat sexy lange beine. ich glaub der karnickel bräuchte ne bierkiste zum drauf stellen damit ihm die ölwanne sauber das genick bricht.

                                                                  eine stunde später sitzen die beiden väter würdevoll auf ihren angestammten plätzen. die beiden jungvögel sind unsichtbar. kommt mir vor wie wenn dad sauer ist. da bleibt man besser im nest und muxt sich nicht. das ist so ziemlich alles was in der nächsten stunde passiert. als ich wiedermal nachsehen gehe ist dad weg, der onkel ist noch da und in typischer cousinenart dreht er mir den rücken zu. wenigstens zeigt er mir seinen weissen kranz nicht. keine politik heute.

                                                                  es gibt nichts neues die nächsten paar tage, ich bin unter tags öfter mal nachschauen. selten sehe ich einen anfliegen oder noch in der luft, aber oft sitzt einer der älteren da und ist gelandet als ich nicht da war.



                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                  sonntag vormittag, so gegen neun, wirds laut in meinem tal. ich geh nachschauen, weil das hört sich an wie anflugschneise räumen, die grossen fliegen ein. und tatsächlich, so ist es. joven voran, dad hinterher und die mama mit bissl abstand, gerade so wie wenn sie das ganze filmen würde. dad fliegt so knapp auf, der könnte joven ein paar federn aus seinem weissen kranz rupfen. wie die grossen fliegt joven die tragende kurve und lässt sich zum nest hochbringen. spreizt die flügel, landet, ist zu langsam, dad fliegt auf. auch die schwingen breit landet er fast noch auf joven, aber auf jeden fall so knapp hinter ihm, der könnte gar nicht rückwärts runter fallen.

                                                                  irgendwie ist die stimmung gut, aber auch angespannt. das kommt mir so vor wie wenn dad mit seinen neu erworbenen deutschkenntnissen befördert worden ist und jetzt wird in ein neues eigenheim umgezogen. gestern besichtigt, heute noch das kinderzimmer aufräumen und jovens teddybär einpacken und nie mehr wieder gesehen. naja, ganz so nicht. ich werd joven immer mal wieder sehen, nur erkennen werd ich ihn nicht, ausser er wackelt mich an in der luft . vielleicht hat er sich ja ein paar worte deutsch gemerkt. für hey du du blinder.... wirds schon langen. oder viel später irgendwann mal: lebst du noch oder kann ich schon reinbeissen....?

                                                                  ich auf jeden fall freu mich schon auf nächstes frühjahr und die neuen nachbarn. vielleicht kenn ich sie ja schon. und bis dahin kann ich endlich wieder pause machen beim arbeiten und beim nichtstun genauso. keiner mehr da, der mich kontrolliert und nachschauen kommt ob ich noch atme wenn ich mal 10 minuten in der sonne sitze. ausser natürlich den outdoor-stubenfliegen und abends dann den moskitos.

                                                                  mein wasserbecken füllt sich. ungefähr ein viertel des wasserstandes stammt vom heftigen regen den ich im hotel verschlafen hab, des rest ist quellwasser. alles mögliche treibt auf dem wasser. von kiefernnadeln über fliegende samen bis hin zu toten spinnen, fliegen, und vielen lebewesen die ich nicht kenne. tote lebewesen. ein paar lebendige tauchen freudig im wasser, am boden hat sich eine schicht aus sand und blütenstaub gebildet. die ersten spinnen sind zu boden gesunken und teilweise kaum mehr erkenntlich. als ausstiegshilfe habe ich 2 betonsteine ins eck gestellt. die lichtbrechung verzerrt so stark, ich kann nicht glauben dass da 2 gleiche ziegel im wasser sind. einer flach, der obere hochkant stehend.




                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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Name: DSC_5774.jpg
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ID: 3355828

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Name: DSC_5763.jpg
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ID: 3355829

                                                                  danobaja
                                                                  __________________
                                                                  resist much, obey little!

                                                                  Kommentar


                                                                  • danobaja
                                                                    Alter Hase
                                                                    • 27.02.2016
                                                                    • 3329
                                                                    • Privat


                                                                    #34

                                                                    halb zehn und während meiner zweiten tasse kaffee gehen die sirenen an draussen. alle in deckung, die russen kommen. und sie kamen. natürlich nicht die russen, sondern die grossen. der eichelhäher nuschelt ein bischen. und die anderen sind zu klein und zu leise für mich. da wären viele mit einer glasklaren stimme darunter.

                                                                    zurück ins zelt, objektiv wechseln und mit der kamera wieder raus. joven sitzt in seiner höhle, cousines verlängerter rücken ist auch da und onkel sitzt inzwischen in der mitte an seinem platz. die drei anderen liefern eine flugshow erster klasse ab. mit bunten rauchfahnen hätten die heute einen regenbogen in den himmel gemalt. die thermik direkt vorm cliff nutzend zogen sie kleine kreise, flogen immer wieder direkt vors cliff und die nester mit den jungvögeln darin und drehten kurz vor der landung ab, liessen sich hochtragen, kurvten wieder abwärts. zwanzig minuten unvergesslich, unbezahlbar. und unfotografierbar, zumindestens für mich. auf die idee zu filmen komme ich nicht. ich vergesse immer wieder dass die kamera das kann. während ich lächelnd staune klappen bei joven und cousine die unterkiefer ungläubig nach unten. wie kann man nur so fliegen?

                                                                    so ist also wieder leben in der bude. mal sehen wie sich das weiter entwickelt. zumindest joven kennt ja jetzt noch was anderes. der wird hier weg wollen. obwohl er wie sonst auch vor seiner höhle sitzt und steht und gelassen in die gegend blickt. die erwachsenen sind wieder arbeiten gegangen. heut abend wollen ja alle was zum essen auf dem teller haben. es ist kühl und bewölkt, ich trage meine fleecejacke. vom draussen rumstehen und fotografieren ist mir kalt, kopftuch und kaffee sind angesagt bevor ich wieder ein paar felsen kleinschlage.

                                                                    um fünf ist noch keiner zurück bei den jungen, aber ich bin sicher die kommen noch. natürlich wenns zu dunkel für fotos ist. es reicht ja schon die bewölkung aus und erstens sind die vögel so schlecht auszumachen in diesem licht, und zweitens schiesse ich bei asa 100 mit 1/80tel oder noch längerer zeit und dem 800er telezoom. eigentlich brauche ich die direkte sonne nachmittags aufm cliff, dann kann ich mit 1/400tel fotografieren. das kann ich mit auflage gut halten und das licht auf den vögeln macht das sehen leichter. heute ist alles grau in graubraun, fast wie auf einem alten papierbild. scharfstellen mit dem kleinen bildschirm ist unmöglich heute, keine konturen, und viele reflexionen auf dem glas. ich kann weder mit noch ohne brille was erkennen. nicht lange und ich gebe auf und packe die kamera weg.

                                                                    geier auf der kante
                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_5871.jpg Ansichten: 0 Größe: 126,2 KB ID: 3355910
                                                                    am nächsten morgen ist jovens höhle wieder leer, auch cousine entdecke ich erst gegen 12, aber die war wohl die ganze zeit da, nur ausser sicht. um halb zwei ist flugshow über mir, ich bin leider bei der quelle und nicht bei der kamera. als ich zurück bin sitzt joven vor seiner höhle, cousine ist da und der onkel sitzt an seinem platz zwischendrin. die 3 anderen erwachsenen fliegen ein paar runden und verschwinden dann gen süden. joven sitzt bald darauf auf dads platz und sieht schon sehr erwachsen aus. am himmel bilden sich turmhohe gewitterwolken, mal sehen ob es heute noch regen gibt.

                                                                    gegen halb drei ist geschrei im cliff. joven hat besuch. ich sehe nur federn die sich bewegen, dazu laute unterhaltung. es sieht aus wie wenn hier lautstark das essen zerkleinert wird. alles spielt sich im schatten ab und ist entsprechend schlecht zu fotografieren. ich stelle auf video im wissen, dass mama oder dad nach dem zerkleinern nicht lange bleiben wird. und so ist es.




                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: vlcsnap-2025-10-12-20h38m31s659.png Ansichten: 0 Größe: 2,04 MB ID: 3355911

                                                                    nach ein paar minuten schwingt sich der erwachsene vogel in die luft, stürzt sich aus dem schatten ins licht. die sonne beleuchtet die oberseite der flügel und so sieht man den gänsegeier wunderschön nach oben aus dem bild fliegen ohne dass er auch nur einen einzigen flügelschlag macht. gleich darauf ist wieder ruhe. joven spricht nicht beim essen. sehr wohlerzogen der kleine. cousine ist unsichtbar, aber ich bin sicher, auch bei ihr geht heute noch das geschrei los. muss ja auch was essen die kleine und beide eltern sind zur zeit unterwegs. eine stunde noch und die sonne steht tief genug um die vögel zu beleuchten. vielleicht bekomme ich noch ein paar gute fotos heute. die bewölkung ist aufgelockert. wenn allerdings die wolken vor der sonne stehen wirds gleich kühl und dunkel und es gibt die wahl zwischen gänsehaut und jacke. wenn die sonne heraussen ist ist es angenehm warm, aber die jacke kann anbleiben. kommt eh gleich wieder so ein gewitterturm der sich vor die sonne schiebt. die kommen wie immer aus westen und schieben nach osten an den bergen entlang. solange sie so strahlend weiss sind ist es still dort oben. wenn ich donner habe sind die wolken dunkler. auch der wind, der das tal heraufstreicht ist milder heute. es sieht nicht nach gewitter aus, aber das kann sich schnell ändern. während ich schreibe hat der wind schon zugelegt. ich höre ihn deutlich und die bäume in meiner nähe wiegen sich in ihm. wenn das geräusch verstummt und die wipfel ruhig sind kommt eine leichte brise talabwärts. gerade so wie wenn unten die luft aufgefüllt werden muss. nach ein paar minuten kommt wieder der wind und schiebt vom tal hoch zu den gipfeln. das ganze hat ähnlichkeit mit ebbe und flut. der wind kommt in wellen, wie brandung und wenn die welle verebbt ist fliesst die luft wieder langsam und gleichmässig zurück, so wie das wasser am strand den weg zurück ins meer sucht. nur nicht auf den gleichen wegen. rauf das bett des trockenen rio und runter 20 meter höher. gerade so wie wenn das tiefer gelegene bachbett noch voll wäre mit etwas das nicht rausgeht.

                                                                    pure absicht! da sieht der kerl mich kommen und dass ich aufm weg zur kamera bin und bevor ich dort bin hebt er ab. weg ist er! grinst sich einen ab während seiner spirale über mir, der halbstarke da oben! und setzt sich dann oben am cliff auf die kante und grinst von da runter auf mich. gut, kamera justiert und ein paar pics geschossen und während er da oben weiter vor sich hin grinst hab ich auf video gestellt und gehe weg. mal sehen, kann natürlich sein dass er da oben ne stunde in der sonne sitzt. dann hat er sich das aufmüpfige grinsen verdient. 30 minuten, "in der sonne auf der stelle tippelnder junggeier", mit joven buitre als hauptdarsteller und regisseur.


                                                                    alles fest im griff...
                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: vlcsnap-2025-11-10-11h01m56s903.png Ansichten: 0 Größe: 2,11 MB ID: 3355912

                                                                    2 oscars für joven. aber ich geb nicht auf. beim zweiten video steht der vogel auf einmal links von dem baum. ich hätte schwören können... also zur kamera, bildschirm an. er ist noch drauf, ich justiere nach und nehme etwas mehr fels ins bild damit ich ihn länger gleiten seh und drücke den roten knopf. wie wenn er drauf gewartet hätte, klappe die erste, hebt joven ab und anstatt sanft nach unten links zu gleiten schwebt er oben rechts in windeseile aus dem bild. da hätte er mir auch gleich den kleinen effenberg zeigen können.

                                                                    unentschieden? ich gehe nochmal die kamera checken. aber die letzten nächte hat joven ja auch schon auswärts geschlafen. ich glaube nicht dass er kurz vor den eltern ins nest fliegt und werde abbauen. knapper sieg für joven heute. aber ich hab ihn in der luft erwischt. dem onkel ist das alles egal, der zeigt mir völlig regungslos den rücken ohne kopf, schon etliche stunden. ich frag mich ob der noch lebt und wenn ich geier wär, ich würd mal kurz nachschauen gehen. cousine ist auch nicht zu sehen, die wär bestimmt schön zart. und nahrhaft. in begleitung eines eleganten stockbrotzopfes, überm rauchigen lagerfeuer leicht angewärmt. ich komme ins schwärmen und schwelge in erinnerungen. ich lande aber nicht bei gegrillten vögeln, sondern bei fachmännisch zerlegten und aufbereiteten pampashasen aus argentinien. was für selbstmörder. in was für einer unglaublichen anzahl. wie festgewachsen auf der schotterpiste der routa40, nicht mal den kopf haben die eingezogen als der renault4 über sie hinweggefegt ist. ein prima land, nicht nur für geldknappe junge leute, auch geier können sich da wirklich wohl und zuhause fühlen. tägliches buffet direkt neben und auf der schotterpiste. 2000 km argentinisches roadkill cafe. beidseitig 24/7 geöffnet. ich schneide kartoffeln klein, ich brauch bratkoffeln um die heuschrecken und mich zu füttern.

                                                                    morgens ist es knackig kühl. fleecehose und 2 jacken gibts zum kaffee. und socken muss ich dann auch noch anziehen. gegen 10 kommt mit der sonne die wärme über den bergrücken und als ich dann oben bei der quelle bin bekomme ich eine weitere flugshow. 2 erwachsene und ein jüngling, 2 elegante ansatzlos geschmeidige flugkurven und dann eine, die mit ständigen, kleinen korrekturen eher an ein vieleck erinnert. ich kann mir ein grinsen nicht verkneifen. so 10 minuten lang spiralen sie über mir rauf und runter, dann fliegen die beiden grossen in richtung süden weiter und joven fliegt extra für mich noch eine besonders tiefe schleife. er hat ein sehr zufriedenes lächeln im gesicht. eine stunde später bin ich zurück und joven und cousine sitzen im cliff. die vier russen, ähh grossen sind unterwegs. keine wolke am himmel und kein geier auch nicht. es ist so angenehm kühl, man kann tatsächlich in der prallen sonne stehen und es fühlt sich richtig gut an.



                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_5681.jpg Ansichten: 0 Größe: 28,3 KB ID: 3355913
                                                                    extra für mich!
                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_5684.jpg Ansichten: 0 Größe: 27,7 KB ID: 3355914
                                                                    das mit den komischen kurven, das ist nur weil die federn noch nicht eingeflogen sind!Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_5687.jpg Ansichten: 0 Größe: 28,9 KB ID: 3355915


                                                                    kurz vor sonnennuntergang hebt joven ab, fliegt nach hinten weg und lässt sich vom aufwind über den gipfel nach westen tragen. ein paar schüchterne flügelschläge sind nötig, aber es sieht schon sehr professionell aus, wie er so ins leuchtende grün, das die letzten sonnenstrahlen mit einem gelborangen schimmer überziehen, fliegt. erinnert ein wenig an den cowboy im sonnenuntergang, oder an den sonnendurchfluteten wald in dem sasquatsch gerade seine tüte raucht. ich freue mich für joven und rauche eine pipe für ihn mit während ich draussen noch warte bis es richtig dunkel ist und meine fledermäuse hallo sagen kommen. die sind nämlich auch sehr freundlich und kommen leicht mal vorbei wenn ich zu ihrer zeit noch draussen bin.

                                                                    in der früh fliegen die geier wieder ein. joven vorne, dad knapp dahinter und mama auch nicht weit weg. irgendwas ist trotzdem anders heute. das wirkt angespannt, gestresst. joven taucht nach der landung sofort ab in seine höhle. nicht weil dad so knapp auffliegt, sondern eher weil er sonst dads schnabel tatsächlich in den weissen kranz gesteckt bekommt. da ist dicke luft bei denen. dad krächzt noch was und fliegt sofort weiter, die mama bleibt noch ne halbe stunde und joven seh ich den ganzen tag nicht mehr. abends kommen die eltern nochmal kurz, bringen futter, und über nacht schiebt der onkel wache. kein ausbüxen heute für joven. 2 lange tage bleibt joven in seiner höhle, kommt schon mal nach vorne und schaut sich ein bischen um, aber alleine losfliegen tut er nicht mehr. und der onkel ist ja auch immer da jetzt. am dritten tag holen seine eltern joven morgens ab und bringen ihn abends wieder, so geht das ein paar tage lang. cousine macht keine anstalten das nest zu verlassen, ihre eltern wechseln sich ab unter tags, abends ist papa da zum aufpassen. eine sehr moderne ehe bei diesem geierpäärchen scheint mir.

                                                                    gestern abend war joven wieder weg, auch der onkel war nicht da und cousine hab ich heute noch nicht gesehen. heut gegen vier wurde joven gebracht, wer sonst noch im cliff sitzt weiss ich nicht, muss ich erst nachschauen gehen. aber es wird weniger. nicht mehr lange und ich hab das cliff wieder für mich. aber auch für mich ist es zeit zu gehen, mitte august möchte ich wieder in thüringen sein. das heisst noch eine woche hier und nach dem gespräch mit dem architekten durchstarten nach osten. mal schauen ob das feuer noch was übrig gelassen hat auf der saalfelder höhe. wenn ich glück hab muss ich die werkstatt nicht mehr fertig renovieren.

                                                                    es scheint dass joven seinen hausarrest abgesessen hat. er kommt jetzt in der früh alleine und heute gegen 11 war er wieder weg. mittags kam der onkel zu cousine, der sass aber nur am angestammten mittelplatz herum, von cousine jetzt wieder keine spur. aber als joven vormittags kam stand sie an der kante und sah ihm zu.

                                                                    heute nacht waren alle heuschrecken verschwunden. wie auf kommando, alle weg. nur
                                                                    von den orangenen waren heute früh 2 im zelt, alle anderen sind woanders hingegangen. man sieht auffällig viele paare draussen und manche, die, die schon tiefe löcher graben, kann man fast schon mit dem finger berühren bevor sie wegfliegen oder springen. sodom und gomorrha um mich herum. aber sexy oberschenkel, das muss man sagen. und wer kann dem treudoofen blick schon wiederstehen...

                                                                    beim architekt wars gut. 40°c in alcaniz und mein gmaps unzuverlässig wie immer in den spanischen städten. 20 meter bin ich am architekturbüro vorbeigefahren und hab mir noch überlegt den freien parkplatz links zu nehmen. aber nein, aufs navi gehört und 100m weiter links abbiegen, genau da wo das verbotsschild steht. geht nicht. weitere 100 meter nochmal, dass da ein kreisverkehr ist und keine rechtslinks gabelung, .... auto geparkt und zu fuss weiter. ok, hätt umstellen sollen auf zu fuss und nicht der autoroute folgen. 20 minuten spaziergang und ruben, der statiker, erwartet mich vor der tür mit einem eiskalten wasser in einer plastikflasche mit blauem deckel. und riesengrossen tropfen kondenswaser an der aussenseite.

                                                                    joven ist heut den ganzen vormittag aufm cliff in der sonne gesessen, rücken meist zu mir. gegen 12, vielleicht 5 minuten vorher haben die eltern kontrolle gemacht. sind mal kurz vorbeigeflogen mit aufwärtsspirale über joven und abwärtsspirale über mir, den aufwind auf der westseite des tales surfend verschwanden sie richtung flachland. und kaum sind die ausser sicht zieht joven nochmal schnell die 10 meter nach oben aufs cliff um und als die luft rein ist macht er sich richtung süden, dahin wo die eltern herkamen auf den weg. cousine und ihre eltern hab ich jetzt seit 3 tagen nicht gesehen, die scheinen wirklich weg zu sein. vermutlich auch ne beförderung wegen erworbener deutschkenntnisse.

                                                                    am nächsten tag kam wieder um 12.30 uhr ganz pünktlich der geiereats-lieferservice angeflogen. laute begrüssung, einer der grossen landet neben joven, und nur 5 sekunden später ist er wieder in der luft, abgesprungen in mein tal und flügelschlaglos über den sattel nach südosten wo der partner wartend auf und ab spiralt. ich bin gespannt wann joven wieder auf entdeckungsflug geht heute. wahrscheinlich wenn ich kurz zur nachbarin fahre und weg bin.


                                                                    2 geier im bild
                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_6241.jpg Ansichten: 0 Größe: 206,3 KB ID: 3355916


                                                                    politik geht zu jeder tageszeit...Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_6324.jpg Ansichten: 0 Größe: 189,4 KB ID: 3355917

                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: vlcsnap-2025-10-12-20h42m06s915.png Ansichten: 0 Größe: 2,06 MB ID: 3355918


                                                                    beim zusammenpacken fliegen mir heute alle die billigen dinge, die ich gekauft habe um die ohren. die blaue plane vom asiamarkt zerbröselt wenn ich sie berühre, ich habe grosse not sie ohne allzuviel micro- und macroplastik in einen riesigen müllsack zu packen. die teure grüne folie hat der wind nicht beschädigt. aber das zelt drunter ist mehr risse wie sonstwas im weissen stoff des daches. dem carbonhering, selbstgemacht aus einem armbrustbolzen, gefällt der steinige boden so gut, dass die untere hälfte beschliesst sich der fahrt nach thüringen zu verweigern. als ich fester ziehe gibt es lautstarke proteste in form eines doppelknackses und die untere hälfte bleibt aufgrund erfolgreicher separationsverhandlungen unereichbar 5 cm tief im boden. an meinem orangen moskitotötertennisschläger ist zwar die kontrollleuchte noch an, aber der hat nichtmal mehr taserqualität. die mücken töte ich nur weil ich ihnen mit dem drahtgeflecht das rückgrad breche. ok, das wird ziemlich sicher an den batterien liegen, aber die waren auch ausm asialaden.

                                                                    als ich zurückkomme ist joven weg. spurlos, zumindest für mich. um 6 sollte sich wieder was tun im cliff, entweder joven kommt heim oder die kontrolle. es war joven. er sitzt seit um 6 uhr wieder auf seinem neuen lieblingsfelsen am höchsten punkt des cliffs. es ist halb neun, er ist unruhig da oben. ich denke er wird entweder bald abgeholt oder es ist zeit für ihn alleine loszufliegen. er schaut in alle richtungen, richtet sein gefieder, tippelt hin und her und hat ausnahmsweise mal keine ruhe und ist sehr daran interessiert was ich mache. ich werde immer nur kurz aus den augen gelassen. vermutlich möchte er lernen wie man ein zelt abbaut und wegpackt. auf morgen früh um 7 vertröste ich joven, aber er darf zusehen wie ich den rest zum auto schleppe.



                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_6267.jpg Ansichten: 0 Größe: 125,3 KB ID: 3355919

                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_6274.jpg Ansichten: 0 Größe: 41,0 KB ID: 3355920

                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_6301.jpg Ansichten: 0 Größe: 82,9 KB ID: 3355921


                                                                    ich habs gut, mein zelt geht wortlos locker gerollstopft in einen müllsack als ich bei tagesanbruch den rest verpacke. mein rucksack ist nichtmal halbvoll und ich bin zu früh dran. und ich bemerke die enttäuschung bei joven, der so gerne noch bissl deutsch gelernt hätte. also hab ich ihm noch schnell erklärt wie man mit der chinesischen edelstahlkanne und afrikanischen bohnen aus italienischem espresso einen spanischen americano macht. der müllsack war nicht einverstanden mit der langen wartezeit bis zur abfahrt und fing an das zelt wieder auszuspucken. joven bog sich so bissl kungfumässig den nacken zurecht, schüttelte applaus mit den flügeln und machte es sich mit einem aufmunternden lächeln und leicht geneigtem kopf bequem. ich bin sicher, dad hat am stammtisch geprahlt: unser joven, in psychologie hat er eine glatte eins. der joven, der ist ein prima menschenversteher.

                                                                    ich glaubs sofort. also, joven! eine show für dich. ich runzle die stirn, hüpfe mit meinen flügeln schlagend halb um den aufgerissenen müllsack 120l, kaputtschaudünnes hellgrün, und versichere mich der aufmerksamkeit von joven. er neigt den kopf konzentriert auf die andere seite. mit deutlichen lippenbewegungen und auf wütend verstellter stimme spiele ich rumpelstilzchen für joven. deutsches kulturgut. mit dem besten zeltrausfluch den ich kenne trete ich gegen den ultradünnen müllsack. das zelt fliegt 5 meter weit in die rosen. ich zeige joven einen beckerflügel, geballt. mehrfach gebeckert und geballt. auf dem weg zum zelt lernt joven den allianz zauber. der hilft gegen unvorteilhafte zusammenschlüsse zum nachteil der einfachen leute. gegen zu dünnen müllsack, selbstmörderisch dünnes fell und federkleid, und gegen zelt dessen blauer teil unbändigen lebenswillen beweist.

                                                                    ich zerreisse den sack und das restliche weiss sträubt sich mitzukommen und bleibt in streifen bei den geliebten rosen. den rest rolle ich mit einer extralauten bayrischen schimpftirade speziell für meinen gefiederten freund zusammen und stopfe alles in einen neuen müllsack. diesmal klebe ich ihn zu, sammle die restlichen streifen zerrissenes zelt ein und mache mich auf den weg zum auto.

                                                                    2000 km, ich wünsch mir ich könnte vieleckige spiralen fliegen, die aufwinde segeln, den täglichen roadkill auf kilometer entfernung riechen und sehen, kurz landen, speisen, und wieder die schwingen spreizen und endlos mühelos in der luft auf und ab gleiten. ich bin sicher, ich hätte jeden tag das herrliche feierabendgrinsen von dad im gesicht.

                                                                    auf dem weg hoch zur strasse sehe ich joven nochmal auf seinem felsen sitzen, ich rufe ein lautes servus und er winkt mir zurück. so wie es sich gehört mit dem schönen, dem rechten flügel. einfach ein klasse junge dieser joven. ich vermisse ihn jetzt schon und weiss genau, das wird nicht besser bis ich wiederkomme. ein grosses stück meines herzens bleibt hier. kann man einem jungen geier ein schöneres geschenk machen?

                                                                    servus!
                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: vlcsnap-2025-11-10-11h11m59s842.png Ansichten: 0 Größe: 1,75 MB ID: 3355923
                                                                    Zuletzt geändert von danobaja; Gestern, 06:10.
                                                                    danobaja
                                                                    __________________
                                                                    resist much, obey little!

                                                                    Kommentar


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                                                                      Fuchs
                                                                      • 12.03.2022
                                                                      • 1225
                                                                      • Privat


                                                                      #35
                                                                      Danke für den unterhaltsamen Bericht. Hat Spaß gemacht, hier den Sommer mit Dir und Joven zu verbringen.
                                                                      Guten Flug!

                                                                      Kommentar


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                                                                        Erfahren
                                                                        • 24.05.2009
                                                                        • 108
                                                                        • Privat


                                                                        #36
                                                                        Vielen Dank für den kurzweiligen Bericht und die schönen Fotos. Es hat mir viel Spaß gemacht.
                                                                        Vielleicht gibt es im nächsten Jahr ja eine Hermana für Joven. Er wartet bestimmt auf Dich.
                                                                        Ein Tag ohne Lachen ist ein verlorener Tag. (Charlie Chaplin)

                                                                        Kommentar