Island: Ferienhaus in (oder sagt man auf?) Island, welche Region?

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  • Chouchen
    Freak

    Liebt das Forum
    • 07.04.2008
    • 20001
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    • Meine Reisen

    #81
    AW: Island: Ferienhaus in (oder sagt man auf?) Island, welche Region?

    Zitat von Der Foerster Beitrag anzeigen
    Da es keinerlei Resonanz gibt, nehme ich mal an, der Rest der Reise interessiert nicht? Falls bei zukünftigen Island-Autoreisen Fragen auftauchen sollten - gerne PM an mich
    Ei, doch, ich warte ja schon, dass Du wie angekündigt weiter berichtest.
    "I pity snails and all that carry their homes on their backs." Frodo Baggins

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    • November
      Freak

      Liebt das Forum
      • 17.11.2006
      • 11178
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      • Meine Reisen

      #82
      AW: Island: Ferienhaus in (oder sagt man auf?) Island, welche Region?

      Zitat von Der Foerster Beitrag anzeigen
      Da es keinerlei Resonanz gibt, nehme ich mal an, der Rest der Reise interessiert nicht?
      Oh doch! Hättest du gesagt, dass du nur bei Bedarf weiter schreiben willst, hätte ich mich schon gemeldet, aber du hattes es ja quasie versprochen.
      Also mach, will wissen, was ihr noch erlebt habt!
      Wer sich nicht in Gefahr begibt, kommt darin um.

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      • Der Foerster
        Alter Hase
        • 01.03.2007
        • 3702
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        • Meine Reisen

        #83
        AW: Island: Ferienhaus in (oder sagt man auf?) Island, welche Region?

        Also dann: Island
        Ich mag verdammen, was Du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass Du es sagen darfst. Voltaire.

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        • tjelrik
          Fuchs
          • 16.08.2009
          • 1244
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          • Meine Reisen

          #84
          AW: Island: Ferienhaus in (oder sagt man auf?) Island, welche Region?

          Vielen Dank für die bisherigen Eindrücke und: Bitte, bitte noch weiterschreiben. Da das ganze nicht als Reisebericht erkenntlich ist, habe ich den Faden hier etwas aus den Augen verloren. Ich finde das doch sehr! interessant.
          bear shit - sounds like bells & smells like pepper

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          • Der Foerster
            Alter Hase
            • 01.03.2007
            • 3702
            • Privat

            • Meine Reisen

            #85
            AW: Island: Ferienhaus in (oder sagt man auf?) Island, welche Region?

            Ankunft in Seydisfjördur. Seydisfjördur bietet eigentlich (wie die meisten Isländischen Orte) wenig aufregendes (oder wir haben es nur nicht endeckt). Die wichtigsten Anlaufpunkte nach der Ankunft war für uns der Supermarkt und die Bank. An der Bank haben wir uns den aktuellen Wechselkurs geben lassen (meine Frau) und ich habe zeitgleich am Bankomat eine Unsummer Geld abgehoben. Hinterher hat sich rausgestellt, dass es ca. 35,-€ waren Mein Verbesserungsvorschlag für die Zukunft wäre, den Umrechnungskurs schon vorher rauszusuchen (zB als App) und Bargeld braucht man eh nicht. Da das keiner der Neuankömmlinge weiß, bildete sich vor der Bank eine Schlange (was eine seltene Erscheinung auf Island ist). Also Bargeld braucht man wirklich zu 99,9% nicht. Selbst auf dem Campingplatz wo der Platzwart rumkommt hat er ein EC-Cash Gerät in der Tasche. Wir haben genau einmal Bargeld gebraucht, als wir einer alten Frau selbstgemachtes Gebäck abgekauft haben (die war auch eine der drei Personen (!) die wir während der gesammten Zeit getroffen haben die kein Englisch konnte). Also Bargeld hat zumindest keine Eile. Bleibt in Seydisfjördur der Supermarkt und der Campingplatz. Zum Campingplatz komme ich am Ende noch mal, da wir dort die letzte Nacht auf Island verbrachten. Hier nur so viel: Man bekommt Traveling Around Iceland dort (für lau) im Gemeinschaftsraum. Allerdings haben wir das Heft am Ende fast nicht benutzt.
            Supermarkt: Ein typischer Isländischer Supermarkt. Besser wird es kaum. Ich hatte irgendwie mit Supermärkten wie in Schweden gerechnet (also so groß wie ein Baumarkt). Aber da unterscheidet sich Island von Skandinavien.
            Ich mag verdammen, was Du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass Du es sagen darfst. Voltaire.

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            • Chouchen
              Freak

              Liebt das Forum
              • 07.04.2008
              • 20001
              • Privat

              • Meine Reisen

              #86
              AW: Island: Ferienhaus in (oder sagt man auf?) Island, welche Region?

              Zitat von Der Foerster Beitrag anzeigen
              Besser wird es kaum. Ich hatte irgendwie mit Supermärkten wie in Schweden gerechnet (also so groß wie ein Baumarkt).Aber da unterscheidet sich Island von Skandinavien.
              Island hat ja auch mal gerade 300.000 Einwohner, davon mit Abstand die meisten im Großraum Reykjavík.
              Ich frage mich schon immer, wie man dennoch eine so vglw. gute Versorgungs- und Infrastruktur mit so ein paar Männiken aufrecht erhalten kann.


              Ich weiss aber auch noch, wie ich zum ersten Mal nach Island kam, mit dem Mopped auf der Fähre. Ich hatte vorher Karten besorgt und Seyðisfjörður war darauf ein recht großer, roter Fleck auf der Karte. Ich habe damals auch nicht schlecht geguckt, als wir in einem Dörfli mit gut 600 Einwohnern angekommen sind.
              "I pity snails and all that carry their homes on their backs." Frodo Baggins

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              • Der Foerster
                Alter Hase
                • 01.03.2007
                • 3702
                • Privat

                • Meine Reisen

                #87
                AW: Island: Ferienhaus in (oder sagt man auf?) Island, welche Region?

                Bevor die Route weiter geht, ein paar Worte zu unserer Routenplanung allgemein.
                Eigentlich haben wir sehr wenig geplant Wir hatten ziemlich genau in der Mitte zwei Nächte im Hostel in Reykjavik und eine Nacht in unserer ehemaligen Fast-Ferienwohnung in Borganes (weiter vorne in diesem schönen Faden) als Fixsterne und wir hatten den Plan einmal rum zu fahren.
                Meine Frau hasst planen einer Reiseroute im Voraus eh und ich war auch irgendwie zu faul oder beschäftigt das zu tun. Warum auch immer reizte es mich mehr gegen den Uhrzeigersinn zu fahren. Was wir dann auch taten. In großen Teilen folgten wir dazu der 1.
                Als Unterlagen hatten wir einen Lonely Planet Reiseführer und einen Dumont Reiseführer sowie eine Straßenkarte. Die beiden Reiseführer ergänzen sich wirklich super. Die Mischung ist sehr empfehlenswert. Würde ich wieder so machen. Wenn man nur einen mitnimmt, dann den Lonely Planet, da dort die Campingplätze besser drin sind. Dadurch haben wir dann auch around iceland kaum benutzt.
                Was auf Island besser geht als irgendwo sonst (wo ich unterwegs war) ist, spontan einen Campingplatz zu suchen. Das hat uns in England mal fast den Urlaub versaut, weil wir nichts gefunden haben. Auf Island ist tatsächlich überall dort wo auf einer der Karten (Dumont, LP, Straßenkarte) ein Zelt eingezeichnet ist (was nicht immer deckungsgleich ist) auch ein Zeltplatz. Dort baut man einfach auf und wartet, dass jemand zum abkassieren vorbei kommt. Kein Platzwart, keine Dauercamper, keine Vorgartennazis, kein "Caravan only" es ist einfach schön. Das würde ich auch auf jeden Fall so wieder machen. Es war wirklich nie ein Problem einen Campingplatz zu finden. Allerdings waren wir ja auch mit dem Auto unterwegs und konnten größere Strecken überwinden (als zB ein Radfahrer).
                Wie rum man fährt (Uhrzeigersinn oder so wie wir) ist rückblickend eigentlich ziemlich egal. Ich würde es wieder so machen, aber ohne richtigen Grund.

                Nun aber wieder zur eigentlichen Route:
                Ich mag verdammen, was Du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass Du es sagen darfst. Voltaire.

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                • Der Foerster
                  Alter Hase
                  • 01.03.2007
                  • 3702
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #88
                  AW: Island: Ferienhaus in (oder sagt man auf?) Island, welche Region?

                  Zitat von Chouchen Beitrag anzeigen
                  Island hat ja auch mal gerade 300.000 Einwohner, davon mit Abstand die meisten im Großraum Reykjavík.
                  Ich frage mich schon immer, wie man dennoch eine so vglw. gute Versorgungs- und Infrastruktur mit so ein paar Männiken aufrecht erhalten kann.


                  Ich weiss aber auch noch, wie ich zum ersten Mal nach Island kam, mit dem Mopped auf der Fähre. Ich hatte vorher Karten besorgt und Seyðisfjörður war darauf ein recht großer, roter Fleck auf der Karte. Ich habe damals auch nicht schlecht geguckt, als wir in einem Dörfli mit gut 600 Einwohnern angekommen sind.
                  Ja das frage ich mich auch, und wovon die alle im Winter leben.

                  Das hat einem schon manchmal das Navigieren erschwert. Auf der Karte ist ein Ort eingezeichnet, man kommt an einem Haus vorbei und das war schon der Ort Aber ansonsten (letzter Exkurs vor der Route) ist eine Straßenkarte optimal zum navigieren auf Island geeignet. Zumindest wenn man einen Beifahrer hat, ist ein Navi dort ziemlich überflüssig. Die Sorge (die wir im Vorfeld durchaus hatten) irgendwas mit der recht groben Straßenkarte nicht zu finden erwies sich als völlig unbegründet
                  Ich mag verdammen, was Du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass Du es sagen darfst. Voltaire.

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                  • Berserkjahraun
                    Gerne im Forum
                    • 31.05.2012
                    • 77
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #89
                    AW: Island: Ferienhaus in (oder sagt man auf?) Island, welche Region?

                    ... lesen ja doch einige Leutchen mit

                    kurzer Einspruch:
                    Supermarkt: Ein typischer Isländischer Supermarkt. Besser wird es kaum. Ich hatte irgendwie mit Supermärkten wie in Schweden gerechnet (also so groß wie ein Baumarkt). Aber da unterscheidet sich Island von Skandinavien.
                    Auf Island gibt's durchaus große Supermärkte, die sehr viel größer sind, als ich es für ein Land von 300K Leuten erwarten würde. Die Dinger z.B. in Egilstadir und Reykjavik (etwas ausserhalb, nicht im Zentrum) sind aus meiner Sicht dicke in der Kategorie "großer Baumarkt".

                    Bernd
                    Zuletzt geändert von Berserkjahraun; 15.09.2015, 21:35.
                    https://trekking-berserker.de

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                    • Der Foerster
                      Alter Hase
                      • 01.03.2007
                      • 3702
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #90
                      AW: Island: Ferienhaus in (oder sagt man auf?) Island, welche Region?

                      Wir kamen morgens an und fuhren (nach dem Einkaufen) weiter nach Husavik.

                      Ah apropos ankommen: Der Zoll hat uns nur nach Angelausrüstung gefragt und nichts kontrolliert. Wir hatten sehr viel Brennstoff und sehr viel essen mit (hinterher habe ich gesehen deutlich mehr als erlaubt), gefilzt wurde kein Auto. Wir bekamen nur einen grünen Auflkleber mit unserem Ankunftsdatum auf die Windschutzscheibe (ab einer bestimmten Aufenthaltsdauer müssen Autos verzollt werden). Allerdings hat den keiner mehr bei der Ausreise kontrolliert.

                      Nun aber: Wir sind über Egilsstadir zur 1 uns dann Richtung Myvatn. Am Anfang hält man noch überall an und mit einem die restlichen Leute der Fähre. Es dauert ca. 100km bis sich das verläuft. Das nächste mal halte ich nach Abfahrt erst wieder wenn 100km rum sind

                      Vor dem Myvatn sind wir Richtung Selfloss abgebogen, allerdings nicht die 864 sondern die F Straße, die in unserer Straßenkarte keine F Straße ist. Wir hatten uns wie gesagt wenig informiert und die Isländischen Namen hörten sich alle gleich an. Wir wollten eigentlich gar nicht zum Selfloss sondern wir wollten nur die kleine Straße hoch zur Küste fahren um dort an der Küste entlang nach Husavik zu fahren. Unterwegs stellte sich heraus, dass Sellfloss eine Touristenatraktion ist (und wirklich ziemlich eindrucksvoll) und dass ab Sellfloss unsere Straße ausdrücklich nur für 4x4 zu befahren war.
                      Wir trafen eine sehr nette Rangerin und fragten sie ob die F Straße zZt trocken wäre. Sie meinte "ja" und fügte skeptisch hinzu, dass sie uns nicht empfehlen würde sie mit einem normalen PKW zu fahren.
                      Also fuhren wir wie geplant die F Straße hoch bis zur Küste Im Grunde war es nicht sehr anspruchsvoll zu fahren. Ein Waldweg halt. Da lacht das Försterherz Wichtig war die Info, dass der Weg trocken war, wir mussten durch ein paar trockene "Flussbetten" wo im Frühjahr sicherlich Schmelzwasser runter geht. Wenn der Weg trocken ist, ist die Straße auch mit einem Mietwagen gut zu fahren. Wenn man noch nie außerhalb von öffentlichen Straßen gefahren ist, würde ich es nicht tun, da es einige sandige Stellen gibt in denen man sich auch festfahren kann.
                      Aber: Ein Förster kommt immer durch (Alter Försterwitz: Wie weit läuft ein Förster? So weit wie das Auto lang ist.). Hat man die F Straße hinter sich, ist es nicht mehr weit bis Husavik.
                      Der Campingplatz von Husavik liegt am Ortsrand (also nah am Zentrum) und ist in meinem privaten Campingplatz ranking ziemlich weit oben. Mir hat er gefallen, ich würde wieder hinfahren. Gewöhnungsbedürftig ist, dass das heiße Wasser nach faulen Eiern riecht. Das ist für den erfahrenen Islandreisenden ja ganz normal, aber für einen Frischling ist das doch sehr verwunderlich. Man kann die Isländischen Campingplätze in zwei Kategorien einteilen: 1. Heißes Wasser so viel man will, allerdings riecht es nach faulen Eiern und 2. Heißes Wasser über einen Elektroboiler, ohne Geruch, aber dafür garantiert vom Duschenden vor einem leergeduscht. Rückblickend ist mit 1. lieber.
                      Ein zweites merkwürdiges Phänomen, dass wir so nur in Husavik hatten war, dass der Mensch ein komisches Herdentier ist: Der Platz ist weitläufig und halb leer. Wir bauen in einer entfernten einsamen Ecke unser Zelt auf. Es ist viel Platz drumherum. Kurz darauf baut einer 2m nebem einem sein Zelt auf, noch mal kurz darauf noch ein anderer auf der anderen Seite. Da ist mordsviel Platz und die stellen eifach ihr Quetschua Zelt (übrigens die häufigste Zeltmarke auf Isländischen Campingplätzen) neben mein Tentipi - das sieht nicht aus.
                      In Husavik sind wir zwei Tage geblieben. Ein Tag haben wir einen Ausflug zum Myvatn gemacht und den anderen Tag Whale Watching.
                      Ja Whale Watching ist Touri-Scheiß, aber die Tour war für mich trotzdem ein Highlight von Island (bin halt durch und durch Tourist). Wir sind mit der "gelben Flotte mit den Eichenbooten" (ka wie die heißen, aber vor Ort ist die Beschreibung eindeutig) gefahren. Wir haben das am vorabend für den nächsten Tag gebucht. Wir haben einige getroffen, die das aus D gebucht hatten (das scheint als Tip in irgendeinem Reiseführer zu stehen), das ist mE absolut unnötig. Am Vorabend reicht aus und auch am Tag selber wird man irgendwo mitkommen.
                      Wir sind mit dem größten noch betriebsbereiten Eichenfischkutter Islands (auch da lacht das Försterherz) gefahren. Wir hatten eine sehr begeisterte Führerin (aus Deutschland) und wir haben echt viel gesehen. Zwergwahl, Schweinswahl, Weißschnauzendelphin und als Higlight Buckelwahl. Und natürlich Puffins
                      Also wer Spaß an einer Bootsfahrt hat (wir hatten viel Seegang) und sich für Wale interessiert sollte das machen. Man bekommt an Bord übrigens wamre Overalls (natürlich von 66°North) und heißen Kakao

                      Der zweite Tagesausflug war an den Myvatn. Der Myvatn ist a) sehr schön und b) in der Hochsaison sehr touristisch. Wir waren froh, dass nur als Tagesausflug gemacht zu haben. Das hat uns gereicht. Aber lohnen tut es sich schon. Am Myvatn ist auch das Myvatn Nature Bath, was eine kleine Kopie der blauen Lagune ist. So ein Badevergnügen ist schon spannend und im Nature Bath muss man nicht reservieren sondern kann gleich rein (im Gegensatz zur Lagune). Wir fanden es schön, aber auch schön kalt hinterher (wir hatten 6°C Lufttemp) und nicht soo spektakulär wie viele andere die wir trafen. Ich finde ja in eine Terme gehört eine Rutsche und ein Whirlpool
                      Aber: Wenn man da ist, Wasser mag und nicht umbedingt auch in die Lagune will: Machen.
                      Außerdem kauften wir am Myvatn geräucherten Lax (ich weiß bis heute nicht ob es Lachs, Forelle oder Saibling war, weiß das wer?). Abends im Zelt wollten wir den dann zu Vulkanbrot essen. Liebe Isländer und eingefleischte Islandsfans, seid mir nicht böse, aber Fisch der nach Aschenbecher schmeckt auf süßen Brot. Na ich weiß nicht Also Vulknbrot: Ist irre klebrig und schmeckt wie süßer Pumpernickel. Räucherwaren (egal ob Fisch oder Fleisch): Haben ein derartiges Raucharoma, dass es wirklich egal ist ob Fisch oder Fleisch. Es schmeckt einfach nur nach Rauch und der Rauch schmeckt nach Kneipe. Also wirklich, das hat der Lax wirklich nicht verdient Wo wir grade bei kulinarischen Experimenten sind: Fermentierter Hai schmeckt wie Fisch der zu lange lag und dann in Amoniak getaucht wurde (es ist gewagt eine größere Menge davon zu kaufen, lieber mal im Restaurant probieren), dafür ist der Stockfisch ganz lecker. Allerfings auch nur mit viel Butter. Aber: Hessische Ahle Wurscht ist besser (und das sage ich als Norddeutscher).
                      Was die Isländer dafür um so besser können ist Wolle herstellen und daraus Pullover stricken. Ich finde das Absatznetz wo praktisch jeder seine handgestrickten Pullover vermarkten kann klasse! In D schmeißen die Schäfer die Wolle weg.. Also gab es in Husavik noch einen Isländer-Pullover für mich
                      Von Husavik fuhren wir weiter über den Myvatn (es lohnt auch noch mal ein zweites Mal) und den Vulkan Krafla. Die Schwefelfelder rund um Krafla sind abgefahren. Eine völlig andere Welt!
                      Dann richtung Westen über Akureyri und das Freilichtmuseum Glaumbaer (hatte leider schon zu, aber ist durchaus interessant was man so von außen sah) nach Saudárkrókur. Wenn man dort eine Schotterpiste Richtung Reykir fährt (ca. 10km) kommt man am Ende zu einem Campingplatz der wirklich wunderschön ist. Mit einem netten Café, einem alten natürlichen Hot Pot, grasgedeckten Aufenhaltsräumen (die schön muckelig warm waren) und einer grandiosen Aussicht. Eigentlich. Denn als wir durch strahlenden Sonnenschein hinfuhren, schob sich auf den letzten KM eine Wolke auf den Campingplatz und verwandelte die Aussicht in ein nasses trübes etwas. Alles triefte und war ungemütlich. Uns wurde aber glaubhaft versichter, dass die Aussicht toll sein sollte Eine Dusche gibt es nicht (nur kalt), aber der Hot Pot ist ja auch nicht schlecht. Mit dem Rad lohnt der Platz trotzdem nicht (auch wenn der in Saudárkrókur nicht so toll sein soll), da man ewig diese Schotterpiste (und Sackgasse) fahren muss.
                      Am nächsten Tag fuhren wir (immer noch in der Wolke) weiter in die Westfjorde. Das ist (mit dem Auto ) an einem Tag gut machbar, auch wenn es ein längeres Stück ist.Wir fuhren zuerst die 1, dann die 68, dann die 59 und dann die 60 bis Flokalundur, wo wir zwei Tage blieben. Im Sturm.

                      Dazu demnächst mehr auf dem bekannten Sendeplatz
                      Gute Nacht!
                      Ich muss mit dem Hund raus. Apropos:
                      Hunde gibt es auf Island gefühlt fast gar nicht. Wir haben eine Hand voll Spaßhunde gesehen und einen Arbeitshund (Hütehund). Wir haben (gefühlt) auf den Färöer doppelt so viele Hunde in zwei Tagen gesehen als in zwei Wochen Island.
                      Ich mag verdammen, was Du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass Du es sagen darfst. Voltaire.

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                      • Der Foerster
                        Alter Hase
                        • 01.03.2007
                        • 3702
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #91
                        AW: Island: Ferienhaus in (oder sagt man auf?) Island, welche Region?

                        Zitat von Berserkjahraun Beitrag anzeigen
                        ... lesen ja doch einige Leutchen mit

                        kurzer Einspruch:


                        Aus Island gibt's durchaus große Supermärkte, die sehr viel größer sind, als ich für ein Land von 300K Leuten erwarten würde. Die Dinger z.B. in Egilstadir und Reykjavik (etwas ausserhalb, nicht im Zentrum) sind aus meiner Sicht dicke in der Kategorie "großer Baumarkt".

                        Bernd

                        Das freut mich!

                        In Egilstadir ist übrigens das Softeis an der Tanke das Highlight, da bekommt man einen Halben Liter mit Berg und zerhackten Schokoriegeln nach Wahl.

                        Wir scheinen die großen Supermärkte immer verpasst zu haben. Wir waren lediglich in Borganes und in Höfn in einem größeren. Allerdings haben wir die auch nicht gesucht, da wir das Essen zu 90% mit genommen hatten. In Island haben wir nur ein paar frische Sachen (Milch, Salat, Lamm, Brot) und Spaßeinkäufe (Egils Malztrunk, Opal) gemacht. Wobei wir dann (einkaufen im Urlaub macht ja irgendwie immer Spaß) meistens viel zu viel gekauft haben
                        Ich mag verdammen, was Du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass Du es sagen darfst. Voltaire.

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                        • Chouchen
                          Freak

                          Liebt das Forum
                          • 07.04.2008
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                          • Meine Reisen

                          #92
                          AW: Island: Ferienhaus in (oder sagt man auf?) Island, welche Region?

                          Wenn der Weg trocken ist, ist die Straße auch mit einem Mietwagen gut zu fahren.
                          Liebe Kinder mit Mietwagen, macht das nicht zu Hause nach. Auch wenn so einiges mit einem Nicht-4x4 fahrbar ist: Mit einem Mietwagen ist das Befahren von F-Pisten (sowie Kjölur und Kalidalur im Hochland, die haben beide ihr "F" verloren) bei ALLEN Vermietern, die mir bekannt sind, verboten, die Vertragsstrafen sind empfindlich und ja, es wird kontrolliert. Nur kurz, damit niemand auf dumme Ideen kommt.

                          Hunde gibt es auf Island gefühlt fast gar nicht. Wir haben eine Hand voll Spaßhunde gesehen und einen Arbeitshund (Hütehund). Wir haben (gefühlt) auf den Färöer doppelt so viele Hunde in zwei Tagen gesehen als in zwei Wochen Island.
                          Die klassischen Hofhunde ausserhalb auf den Gehöften gibt es schon, zum Schafehüten werden aber im Prinzip keine Hunde gebraucht, die hüten sich den Sommer über selbst.
                          Ansonsten sind meiner Beobachtung nach Labradore, Border Collies und sozusagen als Gegenentwurf Cavalier King Charles Spaniel recht verbreitet. (Isländische Camper reisen oft mit Hund.)
                          Reykjavík war übrigens jahrzehntelang Hundeverbot-Zone (Zeuchenschutz, was ein Quark) und noch heute sind auf der Haupteinkaufsmeile Laugavegur Hunde verboten.

                          Dieses Plüschtier ist übrigens ein wachechter Islandhund (Welpe), die einzige anerkannte isländ. Rasse und der einzige, den ich je auf der Insel gesehen habe:
                          "I pity snails and all that carry their homes on their backs." Frodo Baggins

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                          • Der Foerster
                            Alter Hase
                            • 01.03.2007
                            • 3702
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                            #93
                            AW: Island: Ferienhaus in (oder sagt man auf?) Island, welche Region?

                            Ok, also nicht nachmachen mit Mietwagen (noch ein Grund mit dem eigenen Auto zu fahren). Uns ist auf der F-Piste ein VW Up (sicher ein Mietwagen) entgegen gekommen
                            Allgemein sind Touristen in Island dafür bekannt, dass es die Deppen sind, die sich in den einzigen 1,5qm Schnee weit und breit festfahren. Man sollte also generell überlegen, was für einen persönlich und das vorhandene Auto sinnvoll ist. Wir hätten die Straße zB nicht gemacht, wenn wir nicht vorher mit einer Rangerin über den Zustand hätten sprechen können
                            In der (wahrscheinlich Standard-) Straßenkarte, ist übrigens nicht nur F862 keine F sonder auch die F35 (zum Gullfoss) ist dort als normale Straße eingezeichnet. Also Augen auf und selber überlegen. Immer.

                            Ich sehe grade Du schreibst Kjölur hat das "F" verloren, das müsste ja die F35 gewesen sein, oder? Dann ist die Straßenkarte also doch richtig. Ist die Strecke denn mit dem normalen PKW (kein Mietwagen) im Sommer fahrbar, oder hängt das stark von Wasserständen etc ab?

                            Der Hund ist ja putzig. So was haben wir nicht gesehen. Sieht irgendwie aus, als ob Katze mit reingekreuzt ist
                            Zuletzt geändert von Der Foerster; 16.09.2015, 05:46.
                            Ich mag verdammen, was Du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass Du es sagen darfst. Voltaire.

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                            • tjelrik
                              Fuchs
                              • 16.08.2009
                              • 1244
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                              #94
                              AW: Island: Ferienhaus in (oder sagt man auf?) Island, welche Region?

                              vielen Dank für die Fortsetzung deines Berichtes! Sehr interessant und gut geschrieben.
                              bear shit - sounds like bells & smells like pepper

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                              • Der Foerster
                                Alter Hase
                                • 01.03.2007
                                • 3702
                                • Privat

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                                #95
                                AW: Island: Ferienhaus in (oder sagt man auf?) Island, welche Region?

                                Danke! Ich schreibe ihn auch noch weiter. Allerdings brauch ich dafür immer ein bisschen Ruhe
                                Ich mag verdammen, was Du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass Du es sagen darfst. Voltaire.

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                                • Gast180628
                                  GELÖSCHT
                                  Dauerbesucher
                                  • 08.10.2012
                                  • 510
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                                  #96
                                  AW: Island: Ferienhaus in (oder sagt man auf?) Island, welche Region?

                                  Zitat von Der Foerster Beitrag anzeigen
                                  Ankunft in Seydisfjördur. Seydisfjördur bietet eigentlich (wie die meisten Isländischen Orte) wenig aufregendes
                                  wenn man da mit der fähre ankommt, will man natürlich island sehen und weiter...
                                  wenn man da wegfährt und das wetter vielleicht schon schlecht ist und man ein paar tage zu früh da ist...................,



                                  entpuppt sich s. als echtes highlight. zentrum internationaler künstler- und kunsthandwerkerlandverschickung mit meisterbesuch. cafe und dieter-roth-archiv und galerie. kino. konzerte die ganze saison durch (indy bis experimental). ab dem zweiten tag gehört man zur stammbelegschaft von cafe & hostel, auch wenn man auf dem campingplatz zeltet und hat tagesmitfahrgerlegenheiten hier und dorthin. überhaupt, beste trampgegend.
                                  die akustikbunker (eher albanisches modell, aber nur für hörerlebnisse gebaut) etwas vorgelagert in der landschaft.
                                  und zum wandern, teils schon bergsteigen, die 7 summits of s. und der trail von (nach) bakkagerdi...
                                  da muss ich doch eine lanze für s. brechen.
                                  der ort wenig aufregend - ja, schon. aber eher angenehme vorbereitung zur rückkehr nach berlin-mitte oder neukölln. also mindestens auch zwiespältig und der supermarkt als wesentliche errungenschaft. aus der tanke raus schiesst man isländische edward hopper bilder.

                                  wovon leben die im winter?
                                  ich glaub, da sind die meisten nicht da. irgendwo zwischen belgien, schweiz, uruguay und reykjavik.
                                  im sommer basiert die mikroökonomie wohl zu einem gutteil auf künstlerförderung und touristen.

                                  ach ja...
                                  ...bedarf.
                                  wie gings denn weiter?
                                  Zuletzt geändert von Gast180628; 21.09.2015, 08:21.

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                                  • Der Foerster
                                    Alter Hase
                                    • 01.03.2007
                                    • 3702
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                                    #97
                                    AW: Island: Ferienhaus in (oder sagt man auf?) Island, welche Region?

                                    Ersteinmal muss ich mich für meine schlechte Schreibdiziplin entschuldigen - so wird nie ein berühmter Schriftsteller aus mir (oder gehört eine schlechte Schreibdiziplin zu einem berühmten Schriftsteller? Nach der Lektüre von Hemmingway bin ich mir nicht mehr sicher. Egal ich schweife ab).
                                    Mein Problem ist, dass ich eine bestimmte Stimmung brauche um entspannt zu schreiben, grade sieht es ganz gut aus. Ich habe mir einen Tee gekocht und bin voller guter Vorsätze.

                                    Also Westfjorde:
                                    Ich mag verdammen, was Du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass Du es sagen darfst. Voltaire.

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                                    • Chouchen
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                                      #98
                                      AW: Island: Ferienhaus in (oder sagt man auf?) Island, welche Region?

                                      "White out" in den Westfjorden.
                                      "I pity snails and all that carry their homes on their backs." Frodo Baggins

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                                      • Der Foerster
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                                        • 01.03.2007
                                        • 3702
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                                        #99
                                        AW: Island: Ferienhaus in (oder sagt man auf?) Island, welche Region?

                                        Wie gesagt Saudárkrókur => Flokalundur ist ein einem Tag gut machbar, auch die von uns gewählte Strecke schien mir ganz gut, wobei mir natürlich der Vergleich fehlt. In Flokalundur ist ein Campingplatz der an ein Hotel angeschlossen ist. Einer der wenigen Plätze die mir irgendwie "komerziell" vorkamen. Genaugenommen ist natürlich jeder Campingplatz kommerziell, aber der in Flokalundur ist ziemlich lieblos und hebt sich damit von vielen anderen Plätzen ab. Flokalundur ist ein Ort an dem man gut übernachten kann, wenn man einen Abstecher in die Westfjorde machen will. Aber es ist kein Campingplatz wo man wegen des Platzes noch eine Nacht länger bleibt. Was auffällt ist, dass hier viele Isländer (im Normalfall mit Pickups mit Wohncontainer) sind und weniger (immer noch viele) ausländische Touristen.
                                        Fangen wir mit den negativen Punkten des Platzes an: Der Boden ist steinhart. Wir hatten einen Hammer und Stahl-Zimmermannsnägel als das letzte Mittel mit und die brauchten wir. Einfache Aluheringe ohne Hammer dort zu verankern stelle ich mir sehr lustig vor. Vor allem für die Nachbarn im Camper. Der Boden ist dabei nicht steinig, sondern einfach nur super gut verdichtet. Jedenfalls wenn es (wie bei uns) trocken ist, wenn es richtig gießt könnte der Boden sicherlich auch cremig werden. Na ja so oder so siupoptimal. Bewachsen ist der Platz mit Resten von Gras, das jedoch so vertrocknet ist (bei uns), dass es abbricht und als Heu den Weg in den Schlafsack findet. Sehr praktisch wenn man mit einem Rentiergespann reist, ansonsten auch nicht soo schön.
                                        An dem Boden kann man gut sehen, was passiert, wenn man einen verdichtungsempfindlichen Boden flächig mit schweren Maschinen befährt
                                        Das Duschhaus ist eng höchstens durchschnittlich sauber und meistens ist das warme Wasser alle (keine Geothermie). Es empfielt sich (lang und ausiebig) antizyklisch zu duschen.
                                        Trotz der grandiosen Aussicht hat der Platz irgendwie keinen Charme, ich weiß eigentlich bis heute nicht warum wir das so sahen.
                                        Womit wir zu den schönen Punkten kommen: Die Aussicht ist wirklich schick. Zelten mit Blick auf dem Fjord, der so 40m unter einem liegt. Außerdem gibt es fußläufig eine kleine Schlucht und einen Hotpot (den wir jedoch nicht ausprobiert haben, wir sind wohl nicht so die Hotpotter). Internet gibt es nur für Hotelgäste oder für Leute die einen Kaffee bestellen, verzweifelt gucken und bereit sind einen kleinen Obolus für eine Stunde wackeliges Internet zu bezahlen.
                                        Der beste Service (der aber m.E. nirgendwo steht) ist jedoch der Wasch-Service. Man gibt dem Hotel einen Sack dreckiger Wäsche und am nächsten Morgen bekommt man einen Sack gewaschene, gebügelte und zusammengelegte Wäsche zurück. Da es ansonsten auf den Plätzen durchaus ein Problem ist, die Wäsche trocken zu bekommen (Waschmaschinen gibt es regelmäßig) ist das wirklich ein super Service. Sehr zu empfehlen! Und lieber nicht nachrechnen, dass eine Maschine Wäsche gut 20,-€ kostet
                                        Außerdem liegt der Platz wie gesagt günstig und wir waren ja nicht wegen des Platzes dar, sondern wegen den Westfjorden. Wir mochten die Westfjorde irgendwie sofort, schon die Hinfahrt durch die atemberaubenen Fjordstraßen ist der Hammer. Ich habe es ehrlich gesagt nicht oft, dass ich langsamer fahre, da mir im Auto schwindelig wird. Allerdings mochten uns die Westfjorde nicht so richtig. Denn der stramme Wind wurde immer strammer und wurde irgendwie zu Sturm.
                                        Als wir unser Tentipi aufbauten ging es noch und wie sich das für erfahrene Zelter gehört, fanden wir Aussicht wichtiger als Wetterschutz. So stellten wir das Tipi quasi in Alleinlage an die Kante des Campingplatzes mit toller Aussicht aus der Zelttür auf den Fjord. Nun ja, ich sagte ja bereits, dass wir Zimmermannsnägel als Heringe brauchten, zusätzlich zu den normalen und dann brauchten wir noch sämtliche Abspannpunkte. Dann stand das Zelt. Der Versuch einen Stuhl davor zu stellen scheiterte und ich musste den Stuhl aus dem nächsten Busch pflücken. Da der Boden dermaßen hart war, bekamen wir nur das Zelt an den Snowflaps nicht dicht, was zur Folge hatte, dass es im Zelt zog und dass die oben erwähnten Rentiere sehr gut satt geworden wären, bei dem ganzen Heu was sich so überall im Zelt sammelte. Außerdem setzte ich noch einen Hering bei dem geflatter durch den Zeltboden (ich erwähnte es eingangs).
                                        Bei viel Wind und einem Untergrund der einen sauberen Bodenschluss des Zeltes verhindert, wäre ein Innenzelt wirklich nett. Die beiden Nächte in Flokalundur waren die einzigen, wo wir es vermisst haben. Ansonsten reichte der Boden absolut.
                                        Auch wenn es wirklich anstrengend war, kann ich nun mit Bestimmtheit sagen, dass ein Tentipi absolut windstabil ist. Das Zelt flattert als ob es gleib abhebt, aber der Wind bekommt es nicht zu fassen, es dreht sich weg und bietet kaum Angriffsfläche - eine tolle Konstruktion!
                                        Während unser Zelt also im Wind flatterte, fuhren wir an "den westlichsten Punkt Europas wenn man die Azoren nicht beachtet": Hvallátur. Eine atemberaubende Steilküste, die von sachten 40m auf ca. 400m ansteigt. An ihr kann man toll die verschiedenen Vogelkollonien beobachten, die alle in einer bestimmten Höhe an den Felsen "ihren Platz" haben. Das Highlight sind natürlich die Puffins (da das deutsche Wort "Papageientaucher" zwar sehr schön das Aussehen beschreibt, ist es - wenn man sich regelmäßig über Puffins unterhält - viel zu sperrig (in etwa wie Güterwaggonverladebahnhof), welshalb wir Puffin in unseren Wortschatz übernahmen). Manchmal war ich nicht sicher ob die Puffins die Touristen oder die Touristen die Puffins beobachteten Überhaupt ein tolles Tier: Kann auf dem Wasser schlafen, kann Salzwasser trinken (und es verwerten) und braucht die Erde eigentlich nur zum brüten. In der Zeit kann man sie allerdings mit dem Kescher fangen, was der Isländer manchmal auch tut.
                                        Auf der Route (also Flokalundur und der westlichste Punkt der zivilisierten Welt) kommt man an tollen, karibisch anmutenden Sandstränden vorbei. Irgendwann hielten wir es nicht mehr aus, hielten an, nahmen den Hiker, die Muurikka und eine Packung Würstchen und grillten am Strand. Allerdings war uns danach auch klar, warum wir die einzigen doofen dort waren. Karibisch wirkte es nur, wenn man hinter einer Scheibe im warmen Auto saß, am Strand selbst wirkte es eher arktisch
                                        Wir hatten eigentlich überlegt noch eine Nacht in den Westfjorden zu bleiben (also eine dritte) und einen Abstecher in Richtung Isafjordur zu machen. Allerdings waren wir nach zwei Nächten im Sturm von der Sturmstabilität des Tentipi so überzeugt, dass ein weiterer Test nicht mehr nötig war und da unsere Wäsche bereits gebügelt war (und uns somit nichts mehr in Flokalundur hielt) beschlossen wir lieber noch einen Tag auf Snaefellsnes zu übernachten als noch eine Nacht in dem gewackel mit Heu in der Nase (das klingt jetzt mehr nach Woodstock als es in der Realität war).
                                        Also bauten wir nach zwei Nächten ab (ohne das was wegflog, bzw das was wegflog (eine Ridgerest) konnte geborgen werden) und fuhren nach Brijanslaekur um von dort die Fähre nach Stykkisholmur zu nehmen. Die Karten kauft man vor Ort auf der anderen Straßenseite in einem kleinen Kaffee. Man sollte rechtzeitig da sein, da wenn die Fähre voll ist, man halt mir der nächsten mitkommt. Die Fähre fährt idealerweise 2h (habe ich jedenfalls so im Kopf), dh die nächste ist frühestens in 4-5h. Wir haben dank des Windes über 3h gebraucht. Also rechtzeitig da sein, Karte kaufen und danach Kaffee trinken. Gibt schlimmeres Auf der Fähre darf wieder nur der Fahrer mit dem Auto fahren und die restlichen Passagiere müssen laufen. Das geht beim Rauffahren noch (man hat ja kein Gepäck) aber bei Runterfahren bedeutet es Stau, da alle im Ausfahrtsbereich auf Ihre Beifahrer warten Die Fähre war proppevoll. Ich hatte den Eindruck, dass sie eher nicht für den Ansturm der Touristen gemacht ist genausowenig wie das Isländische System, mit dem Fahrer und dme Beifahrer. Vielleicht muss man Islännder sein um dahinter die Logik zu verstehen..
                                        Die Fährfahrt selber ist nett, aber nicht spektakulär. Unterwegs hält die Fähre in Flatey, ob es sich lohnt da auszusteigen und eine Fähre später wieder mitzufahren kann ich nicht sagen. Wenn man Zeit hat und sich für kleine Inseln interessiert, vielleicht. Besser als mit dem Auto von den Westfjorden nach Snaefellnes zu kommen ist die Fähre jedoch auf jeden Fall! Das würden wir wieder so machen. Was wir anders machen würden, ist, dass wir nächstes Mal mehr Zeit für die Westfjorde einplanen würden. Das ging nun wegen des Zeitrahmens nicht, aber die Westfjorde sind sicherlich eine eigene Reise wert. Mich haben sie wirklich sehr faziniert (vielleicht am meisten von den vielen Landschaften Islands). Wenn ich jetzt eine Trekkingtour auf Island planen würde, wäre Hornstrandir mein Favorit.
                                        Wenn man aus den Westfjorden kommt, kommt einem Stykkisholmur wie eine richtige Stadt vor Also machten wir erstmal einen "Stadtbummel" und gingen dann essen. Das Narfeyrarstofa in der Aðalgata 3 ist ein nettes Restaurant in einem gemütlichen Haus im Dänisch-Isländisch Stil. Danach fuhren wir gut gestärkt weiter bis zum Campingplatz Hellissandur. Ein wirklich schöner, neuer Platz.

                                        Doch dazu ein anderes Mal mehr, nun ist mein Tee alle, was meiner Kreativität ein Ende setzt, außerdem will der Dackel raus und ich ins Bett
                                        Apropos Bett: Wir hatten auf Island bald einen eigenen Tagesrythmus. Wir sind meistens so gegen 10:00 Aufgewacht, haben dann gefrühstückt und zusammengepackt und sind dann so gegen 12/13:00Uhr losgehfahren und waren so gegen 20/21:00 am nächsten Campingplatz. Dadurch, dass es eh fast immer hell ist und die Plätze keinen Platzwart haben, kann man wirklich in den Tag hineinleben. Das war wirklich Urlaub. Und mittlerweile irgendwie schon wieder lange her..
                                        Zuletzt geändert von Der Foerster; 07.10.2015, 20:58.
                                        Ich mag verdammen, was Du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass Du es sagen darfst. Voltaire.

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                                          • 01.03.2007
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                                          AW: Island: Ferienhaus in (oder sagt man auf?) Island, welche Region?

                                          Zitat von Chouchen Beitrag anzeigen
                                          "White out" in den Westfjorden.
                                          Nee, Du bist nur zu schnell
                                          Ich mag verdammen, was Du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass Du es sagen darfst. Voltaire.

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