Was sollte man in Deutschland gesehen haben?

[Naturalist]

Hallo Leute,

mein Partner und ich sind auf der Suche nach den schönsten Naturlandschaften zum Wandern in Deutschland, am besten nicht zu südlich und natürlich wenn die Coronapandemie es zulässt. Bisher war ich nur im Harz und in den Bayrischen Alpen. Was war bisher eure schönste Wandertour? Vielleicht auch ein Ort der nicht allzu sehr im Sommer überlaufen ist.

[blauloke]

Nicht zu weit südlich war ich von Schleswig-Holstein überrascht. Hatte vorher nicht gedacht, dass es dort so schön zum wandern ist. Der E6 führt dort oft an Seen entlang.
Auf dem E6 vom Harz zur Ostsee

Oft übersehen wird der Frankenwald, zwischen Rennsteig und Fränkischer Schweiz gelegen. Dort habt ihr viel Wald und lange Anstiege, das muss man allerdings mögen.
Rennsteig und Fränkische Schweiz sind gute Wandergebiete, nur werdet ihr dort anderen Wanderern begegnen.

Südlich an die Fränkische Schweiz grenzt die Fränkisch-Oberpfälzische Alb. Sehr abwechslungsreich mit Kuppen und kleinen Höhlen.
Von Höhlen und Burgen - Oberpfälzer Alb

In Ostbayern ist der Goldsteig empfehlenswert. Da ihr eine nicht so überlaufene Gegend wollt der nördliche Abschnitt ab Marktredwitz.
https://www.goldsteig-wandern.de

[Fritsche]

Die Vulkaneifel und das Wasgau in der Südpfalz.

Besonders sehenswert wie unbekannt sind diverse Altrheinarme, etwa um Mechtersheim herum, allerdings taugt das kaum für Mehrtagestouren.

[LihofDirk]

Der Pfälzer Wald abseits von der Hardt (dem östlichen Randgebirge). Also vom genannten Wasgau nach Norden. Deutlich publikumsärmer und landschaftlich sehr reizvoll.

[Goettergatte]

Naturpark Hassberge,
Vogelsberg und sein nördliches Vorland, der Bogen Lich, Laubach, Neustadt, Schlitz, Fulda mit Ausklammerung des Hoerodskopfs
die Röhn
und das Sauerland

[Glenfiddich]

Natürlich darf die Lüneburger Heide (Heidschnuckenweg) hier nicht unerwähnt bleiben

[Shalea]

Teutoburger Wald

Wenn es doch voller sein darf, um nicht zu sagen, sehr voll: Sächsische Schweiz

Den schönsten Wanderweg, wo ihr in einem dicht besiedelten Land wie Deutschland sonst auf quasi niemanden trefft, gibt es halt nicht, schon gar nicht im Sommer.

Mir hat der Saale-Orla-Weg gut gefallen. Ich habe da im Sommer kaum jemanden getroffen, war allerdings auch unterwegs, als in Thüringen die Schule gerade wieder losging.

Ansonsten kann ich euch nur empfehlen, den Wanderwege selbst zu "stricken". Als ich quer durch Deutschland gewandert bin, hatte ich wenige Punkte, die extrem gut besucht waren. Unterwegs war ich meistens sehr für mich.

Sommer ist halt auch dehnbar. Ich würde mich da auch an den jeweiligen Ferien orientieren im Bundesland orientieren.

[ronaldo]

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Südlich an die Fränkische Schweiz grenzt die Fränkisch-Oberpfälzische Alb. Sehr abwechslungsreich mit Kuppen und kleinen Höhlen.
Von Höhlen und Burgen - Oberpfälzer Alb
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Kann ich nur bestätigen. Franken-/ Oberpfälzer Jura (z.B. Wiesent- und Naabtal, Kallmünz), auch Altmühltal und viele Täler der Schwäbischen Alp gehören für mich zu den schönsten Ecken des Landes.
Bin wohl ein Jura-ist.

[JerryJeff]

zu weit südlich isch´s aber am schönschde´

[Naturalist]

Danke für die Empfehlungen und Hinweise. Viele Meinungen scheinen ja übereinzustimmen. Das macht das Planen sicherlich leichter

[Vegareve]

Die Weinhügel bei Rhein-Mosel. Das Donautal. Und natürlich die Alpen .

[Chouchen]

Die Vulkaneifel und

OT: Gib Bescheid, wenn Du nochmal hin willst. Wärst nicht der erste, der bei der bucklig Verwandtschaft zelten darf und noch nen Wein oder ein Bier dazu bekommt.

[Fritsche]

@Chouchen: Oh, das hört sich sehr gut an! 🤗

Ich erinnere mich noch an ein Feuerwehrfest entlang des Eifelsteigs, wir hatten ohnehin vor, in der Nähe des Dorfes zu biwakieren. Waren die ersten auf dem Fest, und vielleicht auch die letzten am Ende, so genau kann ich mich da nicht mehr erinnern....Fiez gabs. Und zwar aus Gießkannen. Holladiewaldfee, das war brutal :-)

[Igelstroem]

Viele Meinungen scheinen ja übereinzustimmen.

Es sind ja noch nicht alle Meinungen vorgetragen worden. Ich glaube auch nicht, dass sie konvergieren. Beziehungsweise insoweit sie konvergieren, wäre das nur eine Replikation von Tourismus-Statistiken. Ich selber würde sagen: Spessart war eine Entdeckung, Frankenwald ebenfalls, Rhön überhaupt nicht. Im Allgäu war ich umständehalber oft, ist aber sehr ambivalent (obwohl ich zurzeit gerade Lust auf Sonne und Buttermilch hätte), ebenso Schwarzwald. Zollernalb muss man nicht unbedingt gesehen haben (Ronaldo muss andere Täler meinen), Mecklenburg ist bei mir sehr beliebt, aber nur bei mir, und so geht es dann immer weiter. Es gibt viel Raum für Entdeckungen, und die Entdeckungen sind eben interessanter als das, was man gesehen haben muss.

[lina]

Es gibt viel Raum für Entdeckungen, und die Entdeckungen sind eben interessanter als das, was man gesehen haben muss.

Dem kann ich sehr beipflichten :-)

Was man gesehen haben muss, ist außerdem sehr individuell. Manche "müssen" unbedingt Schlösser gesehen haben, manche bevorzugen die Betrachtung der Krokodile im Burggraben und andere wiederum die Botanik um die Schlösser herum. Etc.

[Lofwyr]

Die Weinhügel bei Rhein-Mosel.

Rhein- und Moseltal kann ich auch empfehlen. Ist aber sehr gut besucht, dass muss einem klar sein.

[Taunuswanderer]

Rhein- und Moseltal kann ich auch empfehlen. Ist aber sehr gut besucht, dass muss einem klar sein.

Am Rhein lässt sich das eigentlich einfach steuern: Wochenends in vermeintlich langweiligen Ecken rumtreiben und die Hotspots (Rüdesheim, Koblenz, Drachenfels, Loreley ...) eher frühmorgens unter der Woche abklappern. Gilt zumindest in Jahren, die nicht mit C...-S...-Jahr anfangen. Im unteren Mittelrheintal durfte ich schon die Erfahrung machen, dass die lokale Gastronomie im Juli/August Betriebsferien macht, da die vermeintliche Kundschaft gerade im Ausland Urlaub macht. Die Wandersaison findet in deutschen Mittelgebirgen eher Mai/Juni und September/Oktober statt. Für viele Ecken an der Mosel und der Ahr gilt das nicht. Die haben sich die Niederländer als Urlaubsziel ausgeguckt. Entsprechend ist hier auch im Sommer voll.

[Bulli53]

Spiekeroog für Tagestouren vom Zeltplatz. Die Ostseeküste nebst Hinterland zwischen Kiel und Flensburg (Surminski, Der Geist der Mirabelle). Den Zingst. Die lauenburgischen Seen. Die Wildeshausener Geest. Reinhards-, Bram-, und Kaufungerwald bis zum Hohen Meissner. Den Ringau zur Kirschblüte. Den Hainich. Die Wahnerheide als Tagestour. Das hohe Venn zur Brunftzeit. In Köln das Brauhaus Päffgen in der Friesenstrasse. Das Jagsttal.

[Waldhexe]

Vollkommen unterschätzt und wenig beachtet (vielleicht schwäbische Bescheidenheit) aber stellenweise wirklich spektakulär ist die Schwäbische Alb, insbesondere der Albtrauf. Hier gibt es den Albnordrandweg HW1 von Donauwörth nach Tuttlingen, 360km überwiegend an der "Kante" entlang mit Felswänden, Ausblicken, Wasserfällen (z.B. Uracher Wasserfall), Burgen, Höhlen und vielem anderen, was das Entdeckerherz begehrt. Es geht immer wieder durch Ortschaften mit Läden und z.T. Übernachtungsmöglichkeiten. Übernachten an Schutzhütten etc. wird vielerorts toleriert, es gibt außerdem einige Wanderheime (SAV, DAV, Naturfreunde etc.). Nur eins gibt es zumindest oben auf der Alb nicht: Wasser in Form von Quellen oder Brunnen, da in der Karstlandschaft alles versickert. Wassersack und freundlich fragen am letzten Haus ist also angesagt... Dafür gibt es außer am Wochenende viel Ruhe und mehr Einsamkeit als am Kungsleden!



Gruß,
Claudia

[Igelstroem]

Vollkommen unterschätzt und wenig beachtet (vielleicht schwäbische Bescheidenheit) aber stellenweise wirklich spektakulär ist die Schwäbische Alb, insbesondere der Albtrauf. [...] Dafür gibt es außer am Wochenende viel Ruhe und mehr Einsamkeit als am Kungsleden!

Vage kann ich mich erinnern, dass ich mal einen Zweitwohnsitz mit Blick auf Dreifürstenstein und Hechinger Burg hatte. Um es präzise und herzlos zu sagen: Das war eine schöne Naturlandschaft, bevor Schwabe und Schwäbin sie besiedelten. Jetzt ist es eine Eigenheimsiedlung, aus der einige Berge herausragen, und wo immer man einen Landschaftsausblick hat, hört man auch den Basso continuo des regionalen Mobilitätsverständnisses. Nicht dass man dort nicht wandern könnte. Die Einheimischen glauben wohl auch, dass sie im Grünen leben. Vielleicht sollte man es, weil es lehrreich ist, sogar gesehen haben – das war ja die Frage des Threads. Aber meine Wanderregion, wenn man sich die aussuchen kann, wäre es nicht.