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Auf dem E6 vom Harz zur Ostsee
Auf dem E6 vom Harz zur Ostsee
Übersichtskarte
Dies ist die Fortsetzung meiner Wanderungen
2016, vom Fichtelgebirge zu den Saalestauseen
2017, Thüringen Ost; vom Wasser zum Himmel
2018, Harz - Einmal im Leben
Diesmal habe ich mich meistens an den E6 gehalten und bin nur zum Einkaufen, Übernachtungsplatzsuche und wegen schlechter Markierungen von ihm abgewichen. Als Markierungslegastheniker habe ich den Weg auch bei guten Markierungen verpasst und verlaufen gehört bei meinen Wanderungen zu den festen Programmpunkten.
Diese Umwege sind bei den Kilometerangaben mit eingerechnet.
Bei waymarkedtrails.org kann der Verlauf des E6 verfolgt werden.
Nur bei der letzten Etappe von Lübeck nach Travemünde habe ich eine eigene Route gebastelt, weil der E6 dort durch den Herrentunnel verläuft. Durch den Tunnel hätte ich mit einem Bus fahren müssen. Das kam für mich nicht in Frage, da ich von der Adria bis zur Ostsee die gesamte Strecke selbst wandern wollte.
1.Tag-------- 8.8.2019-----------Gut Grauhof-----------7 km
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Durch den Köppelsbleekpark durch, komme ich auf eine stärker befahrene Straße. Nach einem halben Kilometer führt der Wanderweg durch eine ruhige Wohnsiedlung. Danach bin ich bereits am Stadtrand von Goslar und über die Felder lugt ein Kirchturm hervor.
Der Weg bringt mich zum Gut Grauhof in dem die Klosterkirche Sankt Georg steht. Außen wirkt sie wie eine übliche Barockkirche, innen ist sie zu meiner Überraschung ganz in weiß gehalten, nur die Altäre stechen in schwarz oder rot heraus. Die farbige, barocke Pracht wie ich sie aus Bayern kenne fehlt hier, dadurch hat der Innenraum eine eigene Wirkung.
Übrigens eine der wenigen Kirchen die offen waren, sonst war meistens abgeschlossen.
Nach der Besichtigung gehe ich noch einen Kilometer bis zum Pfahlteich. Dort koche ich an einer Tischgruppe mein Abendessen und genieße die Abendstimmung. Leider sind zu viele Jogger und Hundegänger unterwegs, sonst würde ich mein Zelt gleich hier auf stellen. So gehe ich noch ein Stück, biege in den Wald ein und auf einem Kiesweg der zu einem verwachsenen Weiherdamm führt stelle ich mein Innenzelt auf. Leider höre ich entfernte Fahrgeräusche von einer Straße und Musik ist ebenfalls von irgendwo her zu hören.
Ruine der Stiftskirche Sankt Georg in Goslar
erster Wegweiser des E6
Gut Grauhof kurz nach Goslar
Klosterkirche Sankt Georg im Gut Grauhof
Seitenaltar in der Klosterkirche
Abendessen am Pfahlteich
erster Zeltplatz auf Kiesweg
2.Tag-------- 9.8.2019-----------Wolfswald-----------35 km
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Vor Groß Döhren weiche ich mit Absicht vom Wanderweg ab, um zum Mausebrunnen zu gehen und die dortige Schutzhütte für unser WIKI auf zu nehmen. Zunächst auf normalen Waldwegen sind die letzten hundert Meter ein zugewachsener Pfad. Ich schlage mich durch, erreiche das Gelände und mache erst mal Frühstück. Dabei entdecke ich zwei Zecken die ich mir auf dem zugewachsenen Pfad eingefangen habe. Nachdem meine verschwitzte Kleidung getrocknet ist, gehe ich weiter durch den Buchenwald, dabei nochmal über einen verwachsenen Pfad. In Groß Döhren stoße ich wieder auf den E6, fotografiere die Eiche auf dem Dorfplatz und bin schnell durch das Dorf durch.
Hinter dem Dorf kommt die erste lange Gerade in Form eines Teersträßchens mit einer Reihe Bäume, das durch die teils abgeernteten Felder führt. Unterwegs schmücke ich meinen Hut mit einer gefundenen Feder.
Blick zum Harz
Waldweg zum Mausebrunnen
Gelände Mausebrunnen
Dorfeiche in Groß Döhren
lange Gerade
Hut mit Feder
Es geht auf Mittag zu ich brauche Wasser zum Kochen und Trinken. Das nächste Dorf ist Gielde, ich steuere den Sportplatz an, da habe ich unterwegs bereits öfters gute Erfahrungen gemacht. Zunächst ist niemand zu sehen, aber während ich noch überlege was ich mache kommt ein Auto angefahren. Der Mann der aussteigt ist der Platzwart und ich frage ihn ob ich hier meine Mittagspause machen und Wasser haben kann. Kein Problem für ihn, er spannt mir noch einen Sonnenschirm auf damit ich Schatten habe. Zunächst koche ich mein Essen auf der Terrasse. Als er mit seiner Arbeit fertig ist bekomme ich noch ein Weizen von ihm spendiert und er füllt nochmal meine Wasserflasche auf. Dafür Spende ich dann 5 Euro für die Vereinskasse. Er fährt und ich trinke in Ruhe das Weizen bevor ich weiter wandere.
Am nächsten Waldrand an dem etliche alte Bäume stehen, sehe ich einen Teil des Ritterguts Altenrode. An einer Waldecke sind die Markierungen wieder unklar und ich erwische die Strecke auf der ich länger entlang einer befahrenen Straße gehen muss. Erst nachdem ich die A36 unterquert habe kann ich wieder einem Waldweg folgen.
An einem Baum hängt ein Hinweis, dass hier Wolfsgebiet ist mit entsprechenden Verhaltensregeln. Auf breiten Forstwegen geht es lange durch den Wald. Endlich komme ich auf einen schmalen Pfad und merke, dass die X-Markierungen schwarz übermalt wurden. Anscheinend wurde der Weg hier umgelegt, was ich nicht verstehe weil das ein wirklich schöner Pfad ist.Ich folge ihm lange, bis er wieder auf den breiten Forstweg mit den Markierungen trifft.
Es beginnt leicht zu regnen, so dass ich mich unter die Buchen stelle und das Ende abwarte. Ein Stück gehe ich noch und schlage mich dann seitlich in die Büsche um mein Zelt auf zu stellen.
Mittag am Sportplatz Gielde
Tafelbaum
Pilzbaum
Rittergut Altenrode
Kunst am Bau mit weißem X
Hinweis auf Wölfe
schöner Waldweg
schmaler Pfad
Zeltplatz im Wolfswald
3.Tag-------- 10.8.2019-----------Wolfenbüttel-----------34 km
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In einem Supermarkt kaufe ich erst mal ein, da mein Essen verbraucht ist. Normal trage ich nur Vorräte für zwei Tage in meinem Rucksack. Das Schloss besichtige ich nur von außen, gehe anschließend durch die Fußgängerzone und schreibe eine Ansichtskarte nach Hause. Einige alte Fachwerkhäuser stehen entlang der Straße.
Durch Wohngebiete verlasse ich Wolfenbüttel um auf mal schmalen Pfaden, mal breiten Forstwegen durch das Lechumer Holz zu wandern. Dort gibt es einen Waldlehrpfad zu dem als Station auch eine höhere Holzplattform gehört.
Nach dem Wald sehe ich die hohen Gebäude von Braunschweig über die Felder ragen. Jetzt geht es abwechselnd durch Wald, über Felder, entlang eines Waldrands und auf schmalem Pfad wieder durch Wald.
Seltsamerweise habe ich mir an der linken Ferse eine Blase gelaufen die ich mit einem Blasenpflaster aus meinem Erste-Hilfe-Päckchen versorge. Mit den Schuhen hatte ich bisher noch keine Probleme wegen Blasen.
Schloss Wolfenbüttel
Wappen an Hauswand
Fachwerkhaus in der Fußgängerzone
Baumplattform
schmaler Pfad im Lechlumer Holz
Stadtrand von Braunschweig
Stadtrand von Braunschweig
Auf einer Bank raste ich zum Mittagessen und unterhalte mich mit einer älteren Dame die ebenfalls rastet. Gesättigt geht es weiter. Wieder führt der Weg durch ein Waldgebiet, in dem viele Menschen spazieren gehen. Hier werde ich durch die Schranken einer Bahnlinie ausgebremst weil ein Zug kommt.
Nach dem Wald wandere ich an einem Ried entlang. Am Friedhof von Schapen vorbei leitet mich der Weg durch den Ort und danach längs eines Waldrands.
Im nächsten Wald verlasse ich den Weg bewusst um zwei Schutzhütten auf zu nehmen die abseits stehen. Es wird langsam Abend. Ich gehe zum E6 zurück bis zum Kral Essehof. Das ist ein offener Rundbau der von der Forstbehörde gemietet werden kann. Zum Übernachten nicht ideal, da auch Mäuse vorhanden sind.
Ich suche mir einen Platz im Wald. Leider ist die nahe Autobahn A2 zu hören.
weite Felder
lange Gerade am Waldrand
gefallener Baum
Bahnübergang
Ried
Schapen
Kral Essehof
4.Tag-------- 11.8.2019-----------Tankumsee-----------31 km
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Zunächst gehe ich unter der A2 durch, nachher auf einem Radweg neben der Straße durch einen Wald und in Wendhausen soll ich rechts abbiegen. So biege ich an der ersten Kreuzung ab und ärgere mich weil ich weiter auf einem Radweg neben der Straße wandern muss. Irgendwann dämmert mir, dass etwas nicht stimmt und befrage mein Navi. Natürlich bin ich hier falsch und eine Kreuzung zu früh abgebogen. Da war zwar eine Markierung an der Kreuzung aber wohin die genau gezeigt hat hat mich nicht interessiert. Da hat meine Markierungslegasthenie wieder mal zugeschlagen.
Zum umkehren bin ich bereits zu weit gegangen und so gehe ich weiter und komme durch den Ort Lehre.
Der kleine Ort überrascht mich mit schönen Backsteinhäusern und einer sehenswerten Kirche. Am Ortsende raste ich auf einer Bank. Durch Felder und an einem Waldrand entlang erreiche ich wieder den E6. Über offenes Land und nochmal auf einer Teerstraße komme ich nach Jelpke. Dort klingle ich an einer Haustür und bitte um Wasser das ich ohne Probleme erhalte.
Zwei Kilometer weiter mache ich oberhalb einer Bahnlinie Mittag, koche Couscous mit Waldpilzsuppe und döse kurz im Schatten.
Abermalig wandere ich durch weites, offenes Land.
Morgenstimmung
selber Schuld
Lichtstimmung in der Ortschaft Lehre
Kirche in Lehre
Strom
Richtung Jelpke
weites Land und weiter Himmel
Am Mittellandkanal verläuft der Wanderweg mit der Bahnbrücke übers Wasser. Dahinter in einer Kehrtwende hinunter zum Kanal, bevor er zum Naturschutzgebiet Ilkerbruch abbiegt. Ein großes Vogelschutzgebiet um das viele Leute unterwegs sind. Noch einmal entlang einer Straße geht es in ein großes Waldgebiet. Hier sind lauter lange, gerade Forstautobahnen.. Wenn ich am Ende einer Strecke angekommen bin ist hinter der Kurve oder Abzweigung die nächste lange Gerade. Ich bin froh als ich den Elbe-Seitenkanall erreiche und in einer Unterführung queren kann. Damit habe ich den großen Wald verlassen.
Brücke über den Mittellandkanal
Blick von der Brücke
Ilkerbruch
Schlote von Wolfsburg
lange Gerade
Unterführung Elbe-Seitenkanal
Hinter dem Kanal ist gleich der Tankumsee, der beim Bau des Mittellandkanals entstanden ist, mit einem Campingplatz auf dem ich heute übernachten will um mal meine Wäsche zu waschen. Neben der Zeltwiese, auf der nur ein Zelt steht, frage ich am Seebistro nach der Anmeldung. Mir wird erklärt, dass die Anmeldung sich noch einen knappen halben Kilometer weiter befindet. Eigentlich reicht mir meine heutige Strecke, gleichwohl es hilft nichts. So gehe ich erst am Strand entlang der gut besucht ist, falle mit dem großen Rucksack auf, bis ich die Anmeldung erreiche. Wie ich bereits befürchtet habe ist die Zeltwiese dort wo das eine Zelt steht. Ich gebe noch meine Powerbank zum aufladen ab und schleppe mich wieder zurück.
Nach dem Zeltaufbau dusche ich, wasche meine Wäsche und gehe ins Bistro. Dort bestelle ich mir ein Weizen und ein Jägerschnitzel. Wie ich befürchtet habe wird die Soße über ein paniertes Schnitzel gegossen.
OT: Bei uns in Bayern bekomme ich bei Jäger- oder Paprikaschnitzel ein unpaniertes Schnitzel. Von Köln her kenne ich bereits die Variante mit dem panierten Schnitzel. Weiß jemand ab wo die Schnitzel paniert sind. Gibt es da eine Art "paniertes Schnitzel Äquator"?
Nach einem zweiten Weizen habe ich mich soweit erholt, dass ich noch etwas im See schwimme und am Strand entlang gehe. Dort komme ich mit einer Frau ins Gespräch deren zwei Töchter noch im Sand herum toben. Sie erzählt, dass sie auch hin und wieder im Wald zelten. Sie will ihren Kinder damit beibringen, dass man auch mit wenig auskommen kann.
Abends nerven noch ein paar Jugendliche mit ihrer lauten Musik. Meine feuchte Wäsche hänge ich über Nacht in eine Grillhütte, falls es regnen sollte. Ich schlafe schlecht weil die Blase an meiner linken Ferse schmerzt.
Tankumsee
Wäsche und Zelt
paniertes Jägerschnitzel
5.Tag-------- 12.8.2019-----------Crocs-----------23 km
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Ich ziehe die Wanderstiefel aus, binde sie oben auf den Rucksack und ziehe meine Crocs an, die eigentlich nur für das Lagerleben gedacht sind. Jetzt kann ich ohne Schmerzen gehen.
Der E6 führt um Gifhorn herum, ich verlasse ihn um in der Stadt einzukaufen. Dafür muss ich mal wieder eine lange Gerade gehen. Unterwegs sehe ich viele Pferde auf den Weiden.
eins von vielen Pferden vor Gifhorn
unterwegs mit Crocs
lange Gerade nach vorne
lange Gerade nach hinten
Als erstes kaufe ich mir in einer Apotheke neues Blasenpflaster und versorge meine Ferse. In der Stadt gehe ich Proviant kaufen und in einem Restaurant esse ich zu Mittag. Die Fußgängerzone ist nichts besonderes. Die üblichen Geschäfte und nur ein paar Fachwerkhäuser.
Am Schloss vorbei verlasse ich die Bebauung. Danach komme ich am Rand des Mühlenmuseums vorbei. Ein größeres Gelände in dem etliche verschiedene Mühlen und eine orthodoxe Kirche stehen. Das Museum ist geschlossen weil heute Montag ist. So mache ich nur von außen einige Fotos.
Innenstadt Gifhorn, einige der wenigen Fachwerkhäuser
Schloss Gifhorn
Mühlenmuseum, Flussmühle
Mühlenmuseum, Windmühle
Mühlenmuseum, Stabkirche des Heiligen Nikolaus
Schlosssee
Anschließend geht es wieder im Wald weiter. Zunächst auf einem breiten Forstweg, nach dem überqueren einer Straße bin ich wieder auf einem schmalen Pfad unterwegs. Wieder mal eine schöne Strecke im Wald mit Hinweistafeln eines Lehrpfades. In den Crocs läuft es sich überraschend gut.
Nach dem Wald wechseln sich Felder, Wiesen und kleine Baumgruppen ab, der Wegbelag ändert sich von Schotter zu Asphalt und zurück. Am Himmel erscheinen dichtere Wolken die nicht wissen ob sie regnen sollen oder nicht. Ein paar Kilometer wandere ich noch, dann beende ich den heutigen Marsch an einem Picknicktisch am Waldrand. Hier esse ich zu Abend, warte bis es dämmert. Inzwischen fährt ein Forstauto vorbei, der Fahrer winkt freundlich obwohl ihm klar sein muss, dass ich heute nicht mehr aus dem Wald verschwinde. Auf der gegenüber liegenden Wiese stelle ich mein Zelt auf. Nachts regnet es.
schmaler Pfad im Wald Dragen
immer noch mit Crocs unterwegs
Feuchtgebiet Flachsrotte
Sonnenblumenfeld
Galloways
Kommentar