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Warum in die Ferneschweifen, warum nicht mal einfach die alte Heimat erkunden? Mit der
Frau drei Tage durch's Mittelgebirge streifen, während dieKinder bei den Großeltern sind.
So kam ich auf die Idee in meiner alten Heimat, dem Weserbergland zu wandern. Und hier bot sich der Solling an, als größtes Waldgebiet in Südniedersachsen.
Der Plan war, das Auto bei den Großeltern stehen zu lassen, und sich unter Zuhilfenahme des öffentlichen Transportwesens zum
Ausgangspunkt der Wanderung befördern zu lassen.
Tag 1 (12.6.19): Dassel - Eschershausen (21km)
So machten wir uns am frühen Morgen (7:45) frohgemut in Stadtoldendorf auf zur Bushaltestelle. Der Fahrplan kündigte ein
"Linientaxi" nach Dassel an - was erwarteten wir da also? Eigentlich einen Kleinbus.
An der Bushaltestelle stand vorne ein VW Golf mit einem Firmennamen, der aber nicht auf die Art der Firma hinwies - nun gut, wahrscheinlich jemand, der vor seinem Termin noch einmal eine kurze Pause einlegt. Wir standen also an der Haltestelle,
das Auto fuhr fort, was nicht kam war irgendeine Art von Bus. Nach einer gewissen Wartezeit rief ich dann die Nummer auf dem Fahrplan an - eine Holzmindener Nummer, der Gegenpart saß aber beim Verkehrsverbund in Göttingen und hatte auch nicht wirklich Ahnung. Es stellte sich dann aber heraus, daß der Golf das Linientaxi war. Ein Golf! Und man muss sich nicht vorher anmelden - was machen die, wenn da auf einmal 5 Leute an der Haltestelle stehen? Und nicht daß der Fahrer des Autos uns mal irgendwie darauf aufmerksam gemacht hätte, daß er der "Bus" wäre.
Nein, im öffentlichen Nahverkehr liegt im Weserbergland vieles im Argen.
Was also tun - der nächste Bus geht erst um 11 (wie gesagt, es liegt vieles im Argen). Also zurück zu den Eltern, und dann doch mit dem Auto nach Dassel. Glücklicherweise konnte man es dort am Freibad auch mehrtägig abstellen.
Da auch die Kartensituation in der Gegend eher schlecht ist (ich hatte nur eine 1:75000 Radwanderkarte) besuchten wir erst einmal das Rathaus in Dassel. Und hier wurde uns geholfen, mit mehreren A2 Ausflugszielkarten (diese Abreißblocks), die aber unser Gebiet gut abdeckten.
Doch wieder etwas positiver gestimmt gingen wir durch Dassel, um noch ein paar Sachen für unterwegs
einzukaufen.


Mmh, die "alte Zeit" war aus vielen Gründen
nicht schön.


Der Ort ist schön hergerichtet wurden, wirkt aber morgens um 9 doch ziemlich ausgestorben.



Offensichtliches Schild


Der Duft der weiten Welt

Solange sie nicht locker ist
Bei örtlichen Rewe deckten wir uns noch mit Äpfeln und Schokolade ein (diverse Nussmischungen und eine Mettwurst hatten wir uns schon in Stadtoldendorf besorgt, Brötchen gab es morgens noch bei den Eltern) und erlebten hier eine Überraschung: Wer hätte es gedacht, daß es in einem der hintersten Winkel Niedersachsen die "black saltlakrits" von Marabou gibt? - Der erste Laden außerhalb Schwedens, wo ich sie gesehen habe.
http://marabou-box.de/app/themes/mar...saltlakris.jpg
Leider konnten wir nur eine Tafel mitnehmen, es wurde aber gleich festgelegt, daß wir hier nach die Rückkehr nochmal vorbeischauen sollten
Jetzt ging es aber an die eigentliche Wanderung. Von Dassel ging es zunächst nach Relliehausen. Zuerst über die Illme,

dann unter dem Burgberg entlang,

auf kleinen Wegen durch den Wald

Das Wetter zeigte sich nicht von seiner besten Seite, es war zwar noch trocken, aber laut Wetterbericht sollte es nachmittags einige kurze Schauer geben und da wollten wir vorher schon Strecke gemacht haben.
Weiter über Feldwege


Hinter Relliehausen geht ein schmaler Pfad an der Ilme entlang, sehr schön zu wandern


Mmmh, Furt oder Brücke?

Nach einigen Unklarheiten ob des Wegverlaufs kamen wir in's Riepenbachtal, welches uns langsam in den Solling bringen
sollte. Hier muss man sich komplett auf die Karte verlassen, Wegweiser sind in diesem Teil des Sollings nicht vorhanden und es sind auch nirgendwo explizit Wanderwege markiert.

Das Riepenbachtal ist ein typisches Sollingtal: langsam ansteigend, mit sanften Hängen und extensiver Weidewirtschaft.
Wer dramatische Landschaften und Nervenkitzel sucht, ist hier dochfehl am Platz (Außer der Nervenkitzel besteht darin, Treckern und Forstmaschinen auszuweichen).
Den Kühen scheint die Landschaft jedenfalls zu gefallen.


Das die Gegend forstwirtschaftlich genutzt wird, kann man überall sehen - mit den entsprechenden Hinterlassenschaften.

Immer wieder ein Blick auf Karte und GPS, ob wir noch auf dem richtigen Weg sind - wenn schon Schlammschlacht, dann nur weil es sein muss

Der Weg scheint nicht sehr häufig begangen zu werden und ist teilweise schon ziemlich zugewuchert - dafür sehen wir
aber Hase und Reh - sind aber zu langsam, um Bilder zu machen.

Nach der Schlammschlacht ist eine breitere Forststraße fast schon angenehm (eine Meinung, die wir später noch ändern
sollten)

Inzwischen fängt es an zu nieseln und wir holen die Regenjacken raus.

Schließlich verlassen wir das Riepenbachtal, machen kurz Mittagsrast und kommen nun in den Wald - denken wir. Aber hier
zeigt sich zum ersten Mal, was den Solling auch ausmacht: Schnurgerade Forststraßen - Hier ist nicht schön zu
wandern, hier treibt nur der Wille und die Kilometer vorwärts.

Und Wald ist auch nicht wirklich da, der wird hier langsam wieder aufgeforstet.

Nachdem der Nieselregen wieder aufgehört hatte und wir die Jacken wieder ausgezogen hatten, wird es im Süden auf
einmal verdächtig dunkel.

In Vorausahnung ziehen wir schnell wieder die Jacken an, und das keine Minute zu früh. Urplötzlich kommt ein
Regenguss herunter, der den Weg schnell in einen kleinen Bach verwandelt. Und natürlich kein Unterstand weit und breit. Wir
stellen uns schnell unter ein paar Bäume, aber das hilft nicht lange, denn bald schon geben die Blätter ob der Wassermassen
nach.

Es hilft alles nichts, wir müssen weiter durch den Regen - und es ist ein heftiger Regen und es sieht auch nicht danach
aus, daß es in Bälde aufhören würde - soviel zum Thema "Schauer". In ca. 2km soll eine Hütte sein, die jetzt unser Ziel.
Als wir sie schließlich erreichen, übersehen wir sie fast, gut versteckt, wenn man von Norden kommt.

Erstmal rein in's Trockene. Und dann der Luxus: Frisch gekochter Kaffee (zwar nur Instant und mit Trockenmilch, aber
trotzdem ein Genuss).

Was jetzt also tun: Abwarten bis der Regen aufhört oder weiter und schnell ins Hotel nach Eschershausen (in weiser
Voraussicht schon vorgebucht)? Der Handyempfang ist natürlich schlecht, aber wir kriegen soviel Infos vom Regenradar, daß das wohl etwas größeres, länger andauerndes ist. Also weiter.
Wir kommen aus dem Wald und schauen in's Uslarer Land.


Der Regen weicht jetzt auch Jacken und Hosen auf (oder die Jacke ist zumindestens bei mir von innen nass), wäscht aber
auch den Schlamm von der Hose (so hat alles sein Gutes)

Kerstin hat in weiser Voraussicht einen Schirm dabei, ich nur die Kapuze, die immer wieder in's Gesicht rutscht. Dadurch
übersehen wir eine Abzweigung und gehen in den falschen Ort -nach Vahle. Den Irrtum bemerken wir erst am Ortsschild, aber ein freundlicher Landwirt weisst uns den richtigen Weg. So erreichen wir schließlich Eschershausen und tropfen dem Gasthaus Johanning die Wirtsstube voll. Das ist aber kein Problem, das Zimmer ist schnell bezogen und die Dusche zur Trockenkammer umfunktioniert.
Draußen rauscht der Regen weiter - aber wenn man im Trockenem auf dem Bett liegt, ist das gar nicht so schlimm.
Zum Abendessen gibt es dann Wildburger
Und
hier noch die Strecke:

Frau drei Tage durch's Mittelgebirge streifen, während dieKinder bei den Großeltern sind.
So kam ich auf die Idee in meiner alten Heimat, dem Weserbergland zu wandern. Und hier bot sich der Solling an, als größtes Waldgebiet in Südniedersachsen.
Der Plan war, das Auto bei den Großeltern stehen zu lassen, und sich unter Zuhilfenahme des öffentlichen Transportwesens zum
Ausgangspunkt der Wanderung befördern zu lassen.
Tag 1 (12.6.19): Dassel - Eschershausen (21km)
So machten wir uns am frühen Morgen (7:45) frohgemut in Stadtoldendorf auf zur Bushaltestelle. Der Fahrplan kündigte ein
"Linientaxi" nach Dassel an - was erwarteten wir da also? Eigentlich einen Kleinbus.
An der Bushaltestelle stand vorne ein VW Golf mit einem Firmennamen, der aber nicht auf die Art der Firma hinwies - nun gut, wahrscheinlich jemand, der vor seinem Termin noch einmal eine kurze Pause einlegt. Wir standen also an der Haltestelle,
das Auto fuhr fort, was nicht kam war irgendeine Art von Bus. Nach einer gewissen Wartezeit rief ich dann die Nummer auf dem Fahrplan an - eine Holzmindener Nummer, der Gegenpart saß aber beim Verkehrsverbund in Göttingen und hatte auch nicht wirklich Ahnung. Es stellte sich dann aber heraus, daß der Golf das Linientaxi war. Ein Golf! Und man muss sich nicht vorher anmelden - was machen die, wenn da auf einmal 5 Leute an der Haltestelle stehen? Und nicht daß der Fahrer des Autos uns mal irgendwie darauf aufmerksam gemacht hätte, daß er der "Bus" wäre.

Nein, im öffentlichen Nahverkehr liegt im Weserbergland vieles im Argen.

Was also tun - der nächste Bus geht erst um 11 (wie gesagt, es liegt vieles im Argen). Also zurück zu den Eltern, und dann doch mit dem Auto nach Dassel. Glücklicherweise konnte man es dort am Freibad auch mehrtägig abstellen.
Da auch die Kartensituation in der Gegend eher schlecht ist (ich hatte nur eine 1:75000 Radwanderkarte) besuchten wir erst einmal das Rathaus in Dassel. Und hier wurde uns geholfen, mit mehreren A2 Ausflugszielkarten (diese Abreißblocks), die aber unser Gebiet gut abdeckten.
Doch wieder etwas positiver gestimmt gingen wir durch Dassel, um noch ein paar Sachen für unterwegs
einzukaufen.


Mmh, die "alte Zeit" war aus vielen Gründen
nicht schön.


Der Ort ist schön hergerichtet wurden, wirkt aber morgens um 9 doch ziemlich ausgestorben.



Offensichtliches Schild


Der Duft der weiten Welt

Solange sie nicht locker ist
Bei örtlichen Rewe deckten wir uns noch mit Äpfeln und Schokolade ein (diverse Nussmischungen und eine Mettwurst hatten wir uns schon in Stadtoldendorf besorgt, Brötchen gab es morgens noch bei den Eltern) und erlebten hier eine Überraschung: Wer hätte es gedacht, daß es in einem der hintersten Winkel Niedersachsen die "black saltlakrits" von Marabou gibt? - Der erste Laden außerhalb Schwedens, wo ich sie gesehen habe.
http://marabou-box.de/app/themes/mar...saltlakris.jpg
Leider konnten wir nur eine Tafel mitnehmen, es wurde aber gleich festgelegt, daß wir hier nach die Rückkehr nochmal vorbeischauen sollten
Jetzt ging es aber an die eigentliche Wanderung. Von Dassel ging es zunächst nach Relliehausen. Zuerst über die Illme,

dann unter dem Burgberg entlang,

auf kleinen Wegen durch den Wald

Das Wetter zeigte sich nicht von seiner besten Seite, es war zwar noch trocken, aber laut Wetterbericht sollte es nachmittags einige kurze Schauer geben und da wollten wir vorher schon Strecke gemacht haben.
Weiter über Feldwege


Hinter Relliehausen geht ein schmaler Pfad an der Ilme entlang, sehr schön zu wandern


Mmmh, Furt oder Brücke?

Nach einigen Unklarheiten ob des Wegverlaufs kamen wir in's Riepenbachtal, welches uns langsam in den Solling bringen
sollte. Hier muss man sich komplett auf die Karte verlassen, Wegweiser sind in diesem Teil des Sollings nicht vorhanden und es sind auch nirgendwo explizit Wanderwege markiert.

Das Riepenbachtal ist ein typisches Sollingtal: langsam ansteigend, mit sanften Hängen und extensiver Weidewirtschaft.
Wer dramatische Landschaften und Nervenkitzel sucht, ist hier dochfehl am Platz (Außer der Nervenkitzel besteht darin, Treckern und Forstmaschinen auszuweichen).
Den Kühen scheint die Landschaft jedenfalls zu gefallen.


Das die Gegend forstwirtschaftlich genutzt wird, kann man überall sehen - mit den entsprechenden Hinterlassenschaften.

Immer wieder ein Blick auf Karte und GPS, ob wir noch auf dem richtigen Weg sind - wenn schon Schlammschlacht, dann nur weil es sein muss

Der Weg scheint nicht sehr häufig begangen zu werden und ist teilweise schon ziemlich zugewuchert - dafür sehen wir
aber Hase und Reh - sind aber zu langsam, um Bilder zu machen.

Nach der Schlammschlacht ist eine breitere Forststraße fast schon angenehm (eine Meinung, die wir später noch ändern
sollten)

Inzwischen fängt es an zu nieseln und wir holen die Regenjacken raus.

Schließlich verlassen wir das Riepenbachtal, machen kurz Mittagsrast und kommen nun in den Wald - denken wir. Aber hier
zeigt sich zum ersten Mal, was den Solling auch ausmacht: Schnurgerade Forststraßen - Hier ist nicht schön zu
wandern, hier treibt nur der Wille und die Kilometer vorwärts.

Und Wald ist auch nicht wirklich da, der wird hier langsam wieder aufgeforstet.

Nachdem der Nieselregen wieder aufgehört hatte und wir die Jacken wieder ausgezogen hatten, wird es im Süden auf
einmal verdächtig dunkel.

In Vorausahnung ziehen wir schnell wieder die Jacken an, und das keine Minute zu früh. Urplötzlich kommt ein
Regenguss herunter, der den Weg schnell in einen kleinen Bach verwandelt. Und natürlich kein Unterstand weit und breit. Wir
stellen uns schnell unter ein paar Bäume, aber das hilft nicht lange, denn bald schon geben die Blätter ob der Wassermassen
nach.

Es hilft alles nichts, wir müssen weiter durch den Regen - und es ist ein heftiger Regen und es sieht auch nicht danach
aus, daß es in Bälde aufhören würde - soviel zum Thema "Schauer". In ca. 2km soll eine Hütte sein, die jetzt unser Ziel.
Als wir sie schließlich erreichen, übersehen wir sie fast, gut versteckt, wenn man von Norden kommt.

Erstmal rein in's Trockene. Und dann der Luxus: Frisch gekochter Kaffee (zwar nur Instant und mit Trockenmilch, aber
trotzdem ein Genuss).

Was jetzt also tun: Abwarten bis der Regen aufhört oder weiter und schnell ins Hotel nach Eschershausen (in weiser
Voraussicht schon vorgebucht)? Der Handyempfang ist natürlich schlecht, aber wir kriegen soviel Infos vom Regenradar, daß das wohl etwas größeres, länger andauerndes ist. Also weiter.
Wir kommen aus dem Wald und schauen in's Uslarer Land.


Der Regen weicht jetzt auch Jacken und Hosen auf (oder die Jacke ist zumindestens bei mir von innen nass), wäscht aber
auch den Schlamm von der Hose (so hat alles sein Gutes)

Kerstin hat in weiser Voraussicht einen Schirm dabei, ich nur die Kapuze, die immer wieder in's Gesicht rutscht. Dadurch
übersehen wir eine Abzweigung und gehen in den falschen Ort -nach Vahle. Den Irrtum bemerken wir erst am Ortsschild, aber ein freundlicher Landwirt weisst uns den richtigen Weg. So erreichen wir schließlich Eschershausen und tropfen dem Gasthaus Johanning die Wirtsstube voll. Das ist aber kein Problem, das Zimmer ist schnell bezogen und die Dusche zur Trockenkammer umfunktioniert.
Draußen rauscht der Regen weiter - aber wenn man im Trockenem auf dem Bett liegt, ist das gar nicht so schlimm.
Zum Abendessen gibt es dann Wildburger
Und
hier noch die Strecke:

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