[IS] Die 4- Gletscherroute - weglos durch Island

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  • Outdoorfetischist
    Dauerbesucher
    • 13.12.2010
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    • Meine Reisen

    #21
    AW: [IS] Die 4- Gletscherroute - weglos durch Island

    Wow, was eine Tour! Ich bin gespannt, wie es weitergeht

    Direkt auch mal ein paar Equipmentfragen, ich hoffe das ist okay:
    Wildniswanderer, hattest du bei dem Rucksackgewicht dennoch volles Vertrauen in deine Trailrunner? Ich gehöre auch zur Turnschuhfraktion, aber weiß nicht ob ich mich mit schwerem Rucksack in schwerem Gelände sicher fühlen würde.

    BohnenBub, du bist ja für die Tour auf Stiefel umgestiegen. Was sagst du im Direktvergleich?
    Und, auch wenn der Vergleich kaum möglich ist: Akto vs. Trailstar - was gefällt dir besser?

    Vielen Dank nochmal für den tollen Bericht!

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    • Wildniswanderer
      Erfahren
      • 08.11.2008
      • 402
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      • Meine Reisen

      #22
      AW: [IS] Die 4- Gletscherroute - weglos durch Island

      Na ja, zu einem wirklich konsequentem Umsetzen des Leichtgedankens hätten wohl andere Zelte gehört, aber dazu erschien uns das Sturmrisiko auf Island zu hoch...
      Mit Trailrunnern und hohem Rucksackgewicht habe ich ja mittlerweile schon einige Erfahrungen gemacht. In Nepal war mein Rucksackgewicht um einiges höher, dennoch hatte ich keine Probleme. Wichtig ist natürlich, dass der ganze Bewegungsapparat auf so eine Belastung durch lange Gewöhnung in Form von häufigem Laufen/ Wandern gewöhnt ist.
      http://geraldtrekkt.blogspot.de

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      • Freierfall
        Fuchs
        • 29.06.2014
        • 1003
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        • Meine Reisen

        #23
        AW: [IS] Die 4- Gletscherroute - weglos durch Island

        Wie hoch war denn das Rucksackgewicht, so mit Packraft und allem? Oder hab ichs überlesen?^^ OT: Jaja die ULer mal wieder stellen die wichtigen Fragen :P
        Hat mir sehr gefallen der Reisebericht. Und auch spannend zu sehen was hier Leute mit leichter Ausrüstung für "Expeditionen" veranstalten. (Von den Fotos ganz zu schweigen)

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        • BohnenBub
          Erfahren
          • 15.09.2012
          • 296
          • Privat

          • Meine Reisen

          #24
          AW: [IS] Die 4- Gletscherroute - weglos durch Island

          Zitat von Outdoorfetischist Beitrag anzeigen
          BohnenBub, du bist ja für die Tour auf Stiefel umgestiegen. Was sagst du im Direktvergleich?
          Und, auch wenn der Vergleich kaum möglich ist: Akto vs. Trailstar - was gefällt dir besser?
          Hallo,
          die Wahl von Stiefeln war primär dem Umstand geschuldet, dass ich erst 3,5 Monate vor der Tour neue Bänder ins Sprunggelenk eingebaut bekommen habe. Auf ~90% der Strecke habe ich mir Trailrunner gewünscht und Gerald beneidet, in 10% war ich froh um sorgloseren Tritt. Am Nervigsten empfand ich die mangelnde Selbstentwässerung und in Folge dauerhaft hohes Gewicht. Am Angenehmsten den Knöchel-Anschlagschutz in wackeligem Lava-Geröll und etwas mehr Stabilität an steileren Schneeflanken.

          Ich war im Soulo unterwegs, aber meine allgemeine Einschätzung tendiert zu: Auf Touren, wo ich mich mit dem Trailstar wohl fühlen würde, fiele die Wahl in Zukunft vermutlich eher auf leichtere Unterkünfte. Und dort, wo ich mehr Schutz ersuche, erscheint ein Akto ein feiner Kompromiss zu sein. Das Soulo ist ein Bunker, dessen Sicherheitsversprechen man auf vielen Touren nicht braucht, auf manchen aber durchaus zu schätzen lernt.

          Zitat von Freierfall Beitrag anzeigen
          Wie hoch war denn das Rucksackgewicht, so mit Packraft und allem?
          Hi,
          etwa 6,5kg Rucksackgewicht ohne und 10kg mitsamt Packraft & Zubehör. Fotokram und alle variablen Gewichte außen vor gelassen. Aus heutiger Sicht würde ich primär aus dem Wunsch nach Vereinfachung etwa 1.3-1,7kg weniger mitnehmen (anderes Zelt & Isomatte sowie kalte Küche).
          Zuletzt geändert von BohnenBub; 18.02.2016, 10:01.

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          • Wildniswanderer
            Erfahren
            • 08.11.2008
            • 402
            • Privat

            • Meine Reisen

            #25
            AW: [IS] Die 4- Gletscherroute - weglos durch Island

            Die ersten Kilometer des Morgens laufen wir am Rande des Schwemmlandes. Spannend wird es, als wir den Mündungsbereich der Kaldakvisl in den Hagöngulon erreichen. Der Gletscherfluss fliesst hier nämlich in einer Schlucht und wäre eigentlich ein großes Hindernis! Glücklicherweise gibt es eine Brücke...
            Wir tippen zunächst auf einen Zusammenhang mit der Wasserkrafterzeugung, aber ein Schild belehrt uns eines Besseren: In der Nähe gibt es eine Kontrollstation zur Überwachung von Gletscherläufen.
            Was ist ein Gletscherlauf? Eine ganze Reihe der isländischen Vulkane schlummern unter den Eiskappen der Gletscher. Wenn sie ausbrechen, schmelzen sie Unmengen von Schnee und Eis, die dann in gigantischen Strömen in tiefere Bereiche fließen. Um rechzeitig vor solchen Ereignissen warnen zu können, gibt es ein Netz von Messpunkten, häufig auch an entlegenen Stellen der Insel.


            Ein schöner Morgen


            Bald tauchen wir in das riesige Lavafeld Hagönguhraun ein. Zunächst gestaltet sich das Vorankommen in dem Chaos scharfkantiger Lavabrocken ziemlich schwierig, und wir fürchten schon, dass wir sehr lange Zeit in dieser Vulkanwüste verbringen werden...


            Das Lavafeld Hagönguhraun


            Glücklicherweise gibt es immer wieder aber auch sandige oder kiesige Bereiche, die flottes Ausschreiten erlauben.


            Hier kommen wir gut voran


            Es gibt hier zwar auch einige Wasserläufe, die aus dem Vatnajökull kommen, diese stellen aber kaum ein Hindernis für uns da. Kein Vergleich zu der Landschaft am Hofsjökull...


            Wandern in der Vulkanwüste am Rand des Vatnajökull


            Allerdings geht es auch immer mal wieder durch schwierige Abschnitte, wo man bei jedem Schritt sehr genau darauf achten muss, wohin man tritt. Einerseits kann man in dem steinigen Gelände unschwer umknicken, andererseits kann jegliches Schuhwerk von dem scharfkantigem Gestein leicht "geschreddert" werden. Meine Trailrunningschuhe, die schon von der Schottlandwanderung im letzten Jahr leicht lädiert waren, zeigen zunehmende Auflösungserscheinungen, hoffentlich halten sie durch...


            Wir bemühen uns den Weg des geringsten Widerstands zu finden

            Je nach Alter der Lavamassen ist das Gestein entweder völlig kahl, oder bereits von einem Teppich grauer Flechten bewachsen. Flechten, die eine Symbiose zwischen Algen und Pilzen darstellen, sind die ersten Kolonisten die sich in den unwirtlichen Lavawüsten einstellen.


            Flechtenteppiche wachsen auf der Lava


            Vincent ortet unsere Position mit dem Smartphone


            Obwohl wir uns über weite Strecken stark auf den Weg konzentrieren müssen, ist die Stimmung bei dem schönen Wetter heute sehr gut. Vincent ist ein interessanter Gesprächspartner, daher gehen uns die Themen für unsere Unterhaltungen so schnell nicht aus!
            Es gelingt uns zwar nicht ganz das Ende der Lavawüste zu erreichen, aber wir sind nach 17 Kilometern Luftlinie erschöpft genug um das Lager aufzuschlagen...
            Es gibt hier auf den ersten Blick zwar kein Leben, dennoch sehen wir ein Schneehuhn!
            In dem lockeren Vulkansand sind die Häringe nicht besonders fest...
            Obwohl wir die Zelte mit Steinen so gut wie möglich verankern, ist uns klar, dass wir ein Problem haben werden, wenn starker Wind aufkommt...


            Lager im Lavafeld Hagönguhraun


            Das hier tückische Gefahren lauern können, erfährt Vincent am nächsten Morgen, als er durch die Schneedecke in eine Spalte zwischen den Lavabrocken einbricht. Glücklicherweise bleibt es bei dem Schreck...




            Tückische Spalten lauern unter dem Schnee


            Zum ersten Mal auf unserer Wanderung folgen wir über eine längere Strecke einer mit gelben Pfählen markierten Piste. Oft ist sie allerdings unter dem Schnee verschwunden, daher macht es keinen großen Unterschied ob wir weglos laufen, oder auf dem Weg gehen. Dieser stellt allerdings die Ideallinie hier am Rand des Vatnajökull dar.


            Karge Landschaft am Rand des Vatnajökull

            Es ist kaum zu glauben, sehr selten setzt ein Polster von Blumen einen Farbtupfer in die schwarze Landschaft.


            Wie schaffen es die Blumen hier zu überleben?


            Am Nachmittag erreichen wir nach 17, in Luftlinie zurückgelegten Kilometern, die Hütte Jökulheimar. Hier treffen wir einige Geologen, die uns verraten, dass sie die vulkanische Aktivität unter dem Gletscher überwachen. Die Fahrspur, in der wir gelaufen sind, stammt auch von ihnen.
            Für Vincent ist es ein großes Glück, dass wir den Isländern begegnen, denn sie schenken ihm eine Tube dringend benötigte Sonnencreme. Es ist heute ziemlich sonnig, daher kommt der Sonnenschutz wie gerufen!
            Langsam trifft das ein, was Vincent mir schon seit langem versprochen hat: Die Landschaft wird deutlich grüner!
            Ohne Zweifel haben die kargen Landschaften des zentralen Hochlandes ihren Reiz, allerdings bevorzuge ich auf die Dauer doch abwechslungsreichere Gegenden...


            Die Landschaft wird langsam grüner

            Bald werden wir an der Tungnaa eintreffen, einem mächtigen Gletscherfluss, den wir mit unseren Packrafts befahren wollen. Ich sehe dem Fluss mit ziemlich gemischten Gefühlen entgegen. Einerseits freue ich mich auf die Abwechslung des Paddelns und das damit verbundene kleine Abenteuer. Andererseits gibt es auch eine ganze Reihe von Dingen, über die ich mir Gedanken mache: Wir wissen nur sehr wenig über den Fluss, immerhin scheint es keine großen Stromschnellen auf dem Abschnitt zu geben, den wir befahren wollen. Dennoch ist der Wasserstand von Gletscherflüssen häufig stark schwankend. Was heute noch ein gemächliches Flüsschen ist, kann bei zunehmender Wärme und damit verbundener Schnee- und Eisschmelze rasch zu einem reissenden Mahlstrom werden. Und dann wäre da noch die Temperatur, die in solchen Flüssen kaum über der 0 Gradmarke liegt. Ohne Neopren- oder Trockenanzug überlebt man nicht lange in so kaltem Wasser bei einer Kenterung. Aus Gewichtsgründen haben wir keine Kälteschutzausrüstung dabei...
            Werde ich den Schwierigkeiten des Flusses gewachsen sein? Und was ist mit Vincent, der so gut wie gar keine Erfahrung im packraften hat...
            Schließlich treffen wir am Fluss ein, und gleich fallen eine ganze Reihe meiner Sorgen von mir ab! Die Strömung ist zwar flott, aber schwieriges Wildwasser sieht anders aus! Offenbar haben wir einen günstigen Wasserstand erwischt.


            Das Abenteuer Tungnaa beginnt!


            Bald sind die Boote aufgeblasen und Vincent hat seine Gopro Kamera angebracht, mit der er unsere Befahrung filmen will.
            Dann beginnt das Vergnügen! Der Fluss ist wirklich rasant, so dass wir nur so durch die Gegend schiessen. Dabei ist die Landschaft mit ihren von grünem Moos überzogenen, schroffen Vulkanbergen, einfach fantastisch. Dann und wann fahren wir durch eine kleine Stromschnelle mit einigen Wellen, aber es gibt keine Felsen im Fluss, auf die wir achten müssen. Dagegen gilt unsere Aufmerksamkeit bald im Wesentlichen dem Problem, immer den wasserreichsten Arms zu erwischen, denn die Tungnaa verzweigt sich deltamäßig in ein Gewirr unzähliger Arme in einem kilometerbreiten Tal von alaskanischen Ausmaßen.
            Trotz des geringen Tiefgangs unserer Boote berühren wir dann und wann den Grund und laufen auch einige Male auf. Davon ist meist Vincent betroffen, der schwerer als ich ist.
            Den Spass trübt ein wenig das kalte Wasser. In den Wellen bleibt es nicht aus, dass davon trotz Spritzdecke eine nennenswerte Menge im Boot landet. Auf Dauer wird man so auch trotz Gore- Texjacke und Regenhose ziemlich nass und damit auch kalt. Besonders übel ist Vincent dran. Er hat sich sein Raft von einem Freund geliehen, der kleiner als er ist. In dessen kleinem Packraft kann er die Spritzdecke nicht schliessen...
            Ansonsten ist die Fahrt ein echter Höhepunkt der Tour und macht viel Spass!
            Irgendwann sind aber leider die meisten Vergnügungen zu Ende...Wir haben einen Arm mit zu wenig Wasser erwischt, und obwohl wir mit den Booten eine ganze Strecke laufen, finden wir auch keinen wasserreicheren Teil der Tungnaa mehr. Da es ohnehin schon spät ist, laufen wir durch das breite Tal zum festen Ufer und schlagen unser Lager auf. Obwohl es zunächst nach schlechtem Wetter aussieht, wird es ein traumhafter Abend, an dem noch lange das sanfte Licht des nordischen Sommers die weitläufige Flusslandschaft erleuchtet.


            Abend an der Tungnaa


            Ein schöner Abend


            Das breite Tal der Tungnaa


            Nach Sonnenuntergang
            http://geraldtrekkt.blogspot.de

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            • Pielinen
              Fuchs
              • 29.08.2009
              • 1371
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              #26
              AW: [IS] Die 4- Gletscherroute - weglos durch Island

              Ganz toller begeisternder Island Bericht, ehrlicherweise voller Neid mitgelesen. Die Packpoat-und Weglos-Philosophie macht hier richtig Sinn , wenn ich ein paar Jahre jünger wäre, dann wäre ich infiziert.

              Zitat von Wildniswanderer Beitrag anzeigen
              Na ja, zu einem wirklich konsequentem Umsetzen des Leichtgedankens hätten wohl andere Zelte gehört.....
              Stimmt! Zwei Zelte mit zusammen 3,5Kg sind wirklich nicht leicht! Wo ihr doch sogar die Sonnenbrille teilt.
              Wer nichts weiß muss alles glauben...

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              • evernorth
                Fuchs
                • 22.08.2010
                • 1968
                • Privat

                • Meine Reisen

                #27
                AW: [IS] Die 4- Gletscherroute - weglos durch Island

                Ich lese ja hier schon von Anfang an höchst interessiert mit und möchte nicht verhehlen, dass ich schon lange auf euren Bericht gewartet habe. Vincent hatte mir schon vor etlichen Monaten von eurem Vorhaben erzählt. Das Interesse wurde noch von Gerald´s Bericht auf dieser Pakraft - Seite ( Name grad vergessen ) gesteigert.
                Passt auch ganz gut zu meinem eigenen Vorhaben auf Island dieses Jahr.
                Ich werde bestimmt zwischendurch oder am Ende noch ein paar Gedanken auf- bzw. dazu werfen. Paar Fragen dürften dürften auch noch dazu kommen.
                Spannende Tour, bin gespannt, wie es weitergeht.
                Zuletzt geändert von evernorth; 16.02.2016, 10:23. Grund: Ergänzt
                My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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                • Dieter

                  Dauerbesucher
                  • 26.05.2002
                  • 537
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #28
                  AW: [IS] Die 4- Gletscherroute - weglos durch Island

                  Um die Tungnaá Befahrung Erfahrung beneide ich Euch.
                  Wie viel Kilometer konntet Ihr da machen?

                  Dieter

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                  • BohnenBub
                    Erfahren
                    • 15.09.2012
                    • 296
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                    • Meine Reisen

                    #29
                    AW: [IS] Die 4- Gletscherroute - weglos durch Island

                    Zitat von Dieter Beitrag anzeigen
                    Um die Tungnaá Befahrung Erfahrung beneide ich Euch.
                    Wie viel Kilometer konntet Ihr da machen?

                    Dieter
                    Hallo Dieter,

                    danke dir auch an dieser Stelle noch mal für deine Unterstützung als Sparring Partner im Vorfeld!

                    Eingesetzt haben wir nachmittags hier: 64°17'14.64"N 18°15'22.43"W um Abends hier zu nächtigen: 64°14'20.54"N 18°24'33.70"W. Es dürften also an diesem Tag etwa 12 Flusskilometer gewesen sein.
                    Am nächsten Tag ging es noch etwas weiter aber ich möchte Geralds Bericht nicht vorgreifen. Wann geht's weiter, Gerald? :-)
                    Zuletzt geändert von BohnenBub; 16.02.2016, 18:30.

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                    • Wildniswanderer
                      Erfahren
                      • 08.11.2008
                      • 402
                      • Privat

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                      #30
                      AW: [IS] Die 4- Gletscherroute - weglos durch Island

                      Am nächsten Morgen stellt es sich wieder einmal als nützlich heraus, dass Vincent die Satellitenbilder auf sein Handy geladen hat. Wir prüfen auf den Bildern, wo ein größerer Flussarm vorhanden ist und steuern den dann an. Dazu laufen wir immerhin zunächst mal 5 Kilometer durch die weite Ebene der Tungnaa.
                      Da ich etwas kleiner bin als Vincent, setze ich mich heute in sein Raft, da wir so beide unsere Spritzdecken schließen können, wenn gleich meine sehr leicht wieder aufgeht...
                      Allerdings stellt sich das Vorankommen bald als sehr mühsam und langsam heraus. Immer wieder landen wir auf dem Trockenen und es gibt nach wie vor keinen wasserreichen Hauptarm. Aber selbstverständlich haben wir sofort wieder durchweichte Füße, da wir auf der Suche nach mehr Wasser, fast ständig durch seichte Bachläufe waten müssen. Wir hoffen, dass der Hauptarm vielleicht an der gegenüberliegenden Talseite fließt. Aber leider erfüllt sich diese Annahme auch nicht. Im Gegenteil, Bachbetten, die vor kurzem noch gefüllt waren, sind jetzt trocken. Eigentlich hatten wir ja angenommen, dass die Tungnaa wegen der Schneeschmelze gut gefüllt ist. Jetzt denken wir eher, dass wegen der kühlen Temperaturen der Schnee auf dem Gletscher noch kaum getaut ist, und daher der Wasserstand des Flusses so niedrig ist. Nun, unser Proviant geht so langsam zur Neige und wir können es uns nicht erlauben, hier ewig nach ausreichend "Wasser unter dem Kiel" zu suchen, zumal es auch nicht wirklich Spass macht, mit den Booten nach nur wenigen Metern ständig wieder aufzulaufen, und zu Fuß im nassen Treibsand stecken zu bleiben...
                      Letzten Endes entschließen wir uns, die Befahrung der Tungnaa abzubrechen!
                      Auf der Karte haben wir schon eine Alternative für den Weg nach Landmannalaugar gefunden. Allerdings sind die im Osten das Tal begrenzenden Berge ziemlich steil. Wir hoffen, dass wir einen Pass über das Tungnaarfjöll finden....


                      Wo ist das Wasser geblieben?

                      Das Seitental dem wir folgen führt zwar steil in die Höhe, ist aber gut begehbar, erst recht als wir den breiten Kamm des Tungnaarfjöll erreichen. In der Ferne zeigt sich bereits der eindrucksvolle Berg Sveinstindur am See Langisjör, den wir bei unserer anfänglichen Routenplanung besuchen wollten.


                      Der Sveinstindur taucht auf


                      Einem steilen Tal, dass einmal sogar als Wasserfall abfällt, folgen wir in die weite Ebene der Lonakvisl.


                      Abstieg ins Tal der Lonakvisl


                      Zu unserer Überraschung fließt hier zunächst kein Tropfen Wasser...
                      Es gibt zwar eine Fahrspur, die wir aber nicht benutzen, da wir einen direkten Kurs laufen. Immer wieder kürzen wir über einen Bergrücken ab.
                      Die Landschaft gefällt mir sehr gut: Schokoladenbraune Ebenen, fast schon alpine Berge und immer mal wieder etwas Grün. Zudem ist das Wetter heute sonnig und mild...


                      Im Tal der Lonakvisl


                      Später fließt auch Wasser im Bach, den wir einige Male überqueren müssen, was aber kein Problem darstellt.


                      Die für mich bisher schönste Landschaft auf der Tour


                      Düstere Ebenen und schroffe Berge

                      Gegen 20 Uhr schlagen wir nach 17 Kilometern Luftlinie unser Lager in der Nähe des Ork- Sees auf. Zwischen Hang und Talsumpf gibt es eine schmale, trockene Zone. Gegenüber am See, steht die kleine Ork- Hütte.


                      Lager in der Nähe der Ork- Hütte

                      Aus irgendeinem Grund habe ich mich bei meinen morgendlichen Müslimahlzeiten verkalkuliert. Damit ich morgen früh nicht hungern muss, halbiere ich die Ration von heute...
                      Zwar herrscht weiterhin schönes Wetter, aber bei dem kalten Wind kann man morgens zunächst durchaus eine Daunenjacke tragen.
                      Auch der Zeltabbau will gut überlegt sein, will man nicht plötzlich sein "Stoffhaus" durch die Gegend segeln sehen...


                      Kalter Wind bläst

                      Die Landschaft gefällt mir heute womöglich noch besser als gestern, da die Berge insgesamt grüner wirken. Zwar folgen wir längere Zeit einem Tal, da wir aber am Rand laufen und die Seitentäler oft ziemlich eingeschnitten sind, haben wir eine Menge Höhenmeter zu bewältigen. Ausserdem steigen wir auch einige Male über Bergrücken zwischen Talsystemen.
                      Mich überrascht, dass wir auch in den grünen, sumpfigen Tälern kaum Vögel sehen. Eigentlich müsste die Brutzeit langsam in vollem Gange sein...


                      Im Hintergrund die spitze Pyramide des Faxi

                      Die trotz abendlicher Fettgaben zunehmend aufgeweichten Füße fordern ihren Tribut. Vincent hat etliche Scheuerstellen, die er mit Tape abkleben muss, und mir macht meine rechte Ferse zu schaffen. Nach der Wanderung in Schottland
                      http://geraldtrekkt.blogspot.de/2014/06/wie-ich-lernte-nasse-fusse-zu-lieben.html
                      war das Futter hinten im Schuh durchgescheuert. Um dem abzuhelfen, hat ein Schuster mir ein Stück Leder eingesetzt. Dieses drückt leider so, dass es meine Haut aufgescheuert hat...
                      Aber das alles sind nur kleine Blessuren, die unsere große Freude an der Wanderung nicht zu schmälern vermögen!


                      Fußpflege ist wichtig!

                      Nachmittags ist es für eine kurze Zeit sogar so warm, dass wir im T-Shirt laufen können. Eher ungewöhnlich auf Island!


                      Herrliches Wetter


                      Eine Fahrspur führt zu dem kleinen See Graenalon, an dessem Ufer eine private Hütte steht. Die Bewohner unternehmen gerade eine kleine Spritztour mit ihrem Motorboot auf dem See.
                      Ein Stück weiter schlagen wir nach 17 Kilometern Luftlinie in einem grünen Tal unser Lager auf.




                      Da es ein selten schöner Abend ist, unternehme ich nach dem Essen noch einen Spaziergang auf die in der Nähe aufragende Bergkette.
                      Ich liebe solche kleinen Exkursionen ohne Gepäck. Leider kam das bisher auf der Tour viel zu kurz, weil entweder das Wetter abends zu schlecht, die Umgebung wenig einladend, oder ich einfach zu müde war...


                      Graenalon


                      Oben angekommen öffnet sich der Blick über das Tal der Jökudalakvisl in die Bergwelt Südislands. Sehr eindrucksvoll!


                      Die schroffen Berge Südislands


                      Ab 21 Uhr wird das Licht erst richtig schön und ich genieße die ruhige, abendliche Stimmung aus vollen Zügen!




                      Wunderschöne Abendstimmung


                      Zurück am Zelt beträgt die Temperatur lediglich noch drei Grad...
                      http://geraldtrekkt.blogspot.de

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                      • Sternenstaub
                        Alter Hase
                        • 14.03.2012
                        • 3769
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #31
                        AW: [IS] Die 4- Gletscherroute - weglos durch Island

                        danke, das ist ein sehr schöner Bericht, gut geschrieben und echt schöne Fotos. Ich las bisher immer nur mit in diesem Bericht, möchte aber doch auch mal einen Gruß hinterlassen.
                        Ich freue mich auf mehr.....
                        Two roads diverged in a wood, and I—
                        I took the one less traveled by,
                        And that has made all the difference (Robert Frost)

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                        • MrsLausS
                          Erfahren
                          • 12.05.2013
                          • 199
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #32
                          AW: [IS] Die 4- Gletscherroute - weglos durch Island

                          Großartiger Bericht! Herzlichen Dank für's "Mitnehmen"!
                          Freue mich schon auf die Fortsetzung.

                          Herzliche Grüße

                          Sandra

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                          • Wildniswanderer
                            Erfahren
                            • 08.11.2008
                            • 402
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #33
                            AW: [IS] Die 4- Gletscherroute - weglos durch Island

                            Vielen Dank! Die Fortsetzung kommt nächste Woche...
                            http://geraldtrekkt.blogspot.de

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                            • Wildniswanderer
                              Erfahren
                              • 08.11.2008
                              • 402
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #34
                              AW: [IS] Die 4- Gletscherroute - weglos durch Island



                              Als wir morgens aufbrechen ist uns noch nicht klar, dass dies der in vielerlei Hinsicht spannendste und herausforderndste Tag der Tour wird...

                              Zunächst fängt alles ganz harmlos an, wir überqueren die Bergkette, die ich gestern Abend schon kennen gelernt hatte und steigen in das Tal der Jökudalskvisl ab. Wir müssen den Fluss durchwaten, was uns aber vor kein Problem stellt. Dann haben wir einige Kilometer auf der Fjällabakpiste vor uns, bevor wir zum Kirkjufellsvatn abbiegen. An der Südwestspitze des Sees wird es interessant. Wir haben vor weglos den bis über 1000 Meter aufragenden Bergzug des Kirkjufell zu überschreiten. O.k, 1000 Meter hören sich nicht gerade spektakulär an, insbesondere nicht, wenn man auch schon etliche über 5000 Meter hohe Pässe bewältigt hat.
                              http://geraldtrekkt.blogspot.de/2014/11/durch-das-land-der-namenlosen-berge-1.html

                              Aber tausend Meter Höhe bedeuten auf Island hochalpines Gelände, vergleichbar mit der dreifachen Höhe in den Alpen...
                              Obwohl wir uns die Satellitenbilder sorgfältig angeschaut haben, sind wir keineswegs sicher, ob das Gelände nicht zu steil wird. Nun, wäre bei dieser Tour das sichere Gelingen garantiert, wäre es per Definition kein Abenteuer...


                              Kirkjufellsvatn

                              Der Aufstieg bis zu einem Sattel durch loses Geröll ist zwar steil, aber nicht weiter problematisch. Oben angekommen liegt eine neue, gleichzeitig faszinierende und abweisende Welt vor uns. Dunkle Felsen, viel Schnee und bereits die ockerfarbenen Berge von Landmannalaugar.





                              Hochalpine Landschaft auf dem Kirkjufell


                              Als wir an die Geländekante herantreten, liegt unter uns das Tal der Jükulgilskvisl, welche dicht an Landmannalaugar vorbeifließt.
                              Ein herrlicher Ausblick, aber ohne den Schnee würde die Farbenpracht der Berge sicher noch großartiger wirken!


                              Das Tal der Jökugilskvisl


                              Klar, das Tal sieht von oben gut aus, aber noch schöner wäre es, wenn wir eine Route ausmachen könnten, die nach unten führt...
                              Wir müssen noch ein Stück weit der Hangkante folgen, bis wir auf unsere Originalroute stoßen. Vincent hatte auf Google Earth einen Rücken entdeckt, der für den Abstieg geeignet erschien...
                              Zunächst kommen wir auch gut voran, dann aber liegt vor uns ein sehr steiler, mit unangenehm losem Geröll bedeckter Hang, den wir traversieren müssten. Wir schauen ihn mit meinem kleinen Fernglas lange und ausgiebig an, und kommen dann übereinstimmend zu dem Schluss, dass wir besser unsere Füße davon lassen...
                              Schön und gut, aber den ganzen Weg zurück laufen und dann eine langweilige Talroute nehmen, wollen wir auch nicht. Bevor wir eine Entscheidung treffen, fotografieren wir erst mal ein wenig...
                              Leider streikt meine Kamera immer mal wieder, seitdem ich auf Island bin, und bereitet mir viel Verdruss. Als ich Vincent darum bitte, für ein Bild zu posieren, funktioniert der Fotoapparat mal wieder nicht. Als ich dann endlich fertig bin, ist mein Freund natürlich schon längst woanders. Gut, fotografiere ich also die Landschaft ohne ihn. Als ich abdrücken will, läuft Vincent "ins Bild" woraufhin ich ihn unsanft anknurre. Die Reaktion kommt prompt: "Jetzt krieg mal deine Scheiss Psyche in den Griff".
                              Wow, starker Tobak! Es ist zwar lächerlich, aber das wäre eigentlich der passende Zeitpunkt für einen kleinen Streit. Total überflüssig, weil wir uns eigentlich sehr gut verstehen, aber mir ist klar, dass ich nicht nur wegen der Kamera genervt bin. Das ständige Zusammensein mit jemandem während einer Tour ist zwar einerseits schön, beinhaltet andererseits aber auch einen gewissen Stressfaktor für mich.
                              Ich schlucke meinen aufkommenden Zorn herunter und konzentriere mich auf das, was jetzt vor uns liegt. Vincent hat eine Rinne entdeckt, die uns mit viel Glück nach unten bringen könnte. Wir nehmen uns vor, sie zunächst einmal nur zu erkunden. Als das Gelände immer steiler und rutschiger wird, wäre der richtige Zeitpunkt zur Umkehr gekommen. Aber wider alle Vernunft steigen wir weiter ab, wobei wir mehr rutschen als kontrolliert gehen. Immerhin geben uns die Wanderstöcke ein wenig zusätzliche Stabilität.


                              Steil und rutschig Foto: Vincent


                              Dann wird es richtig ernst: Das Rinnsal dem wir folgen, verschwindet in einer tiefen Schneehöhle. Wir müssen es irgendwie schaffen aus der Rinne heraus auf das umgebende Schneefeld zu gelangen. Auch wenn die Bilder die Steilheit nicht so ganz wiedergeben können, das ist ein nicht ganz einfaches Unterfangen. Und in dem schwarzen Abgrund der Schneehöhle zu verschwinden ist ein ziemlich unangenehmer Gedanke...
                              Vincent ist vorne und muss daher als erster dieses Hindernis überwinden. Wir gehen in Ruhe unsere Optionen durch. Der Rückzug wäre möglich, wenn auch schwierig. Die steile Wand auf der rechten Seite sieht für mich "haltlos" aus, während links vielleicht die Möglichkeit besteht mit einem beherzten Sprung auf dem Schneefeld zu landen. Vincent entscheidet sich für die rechte Seite. Er springt und ich sehe ihn schon in dem schwarzen Loch verschwinden. Aber er rutscht zwar von der Wand ab, es gelingt ihm aber sich oberhalb der Höhle im Schnee festzukrallen und schafft es dann, sich nach oben zu ziehen. Puh, das sah knapp aus, obwohl Vincent sagt, dass er alles unter Kontrolle hatte...
                              Jetzt bin ich dran...
                              Den Weg von Vincent will ich auf keinen Fall nehmen...
                              Also entferne ich mit den Füßen so weit es geht, die kleinen, rutschigen Steinchen und taste mich zentimeterweise vor. Ein größerer Fels gibt mir etwas Halt, dann springe ich...
                              und lande wohlbehalten auf dem Schneefeld.


                              Foto: Vincent


                              Die "Schlüsselstelle"

                              Auch Vincent ist bis auf einige Hautabschürfungen in Ordnung.


                              Kleine "Blessuren"

                              Uns ist klar, dass wenn das Schneefeld noch einmal abbricht, wir es auf keinen Fall schaffen, auf dem selben Weg zurück zu gehen. Einen solchen "Point of no return" sollte man nie überschreiten...
                              Doch wir haben Glück, ohne weitere Probleme gelangen wir auf den Talboden.


                              Das Tal führt nach Landmannalaugar


                              Eigentlich könnte man hier das Packraft benutzen, aber für die wenigen Kilometer wollen wir das Boot nicht eigens aufblasen. Allerdings müssen wir den Bach überqueren, wenn wir zu unserem Proviantdepot gelangen wollen. Als Vincent auf der anderen Seite angekommen ist, höre ich "Pass auf, der hat ordentlich Dampf".
                              Nun, obwohl mein Freund durch seine strenge Nahrungsrationierung schon eine ganze Menge abgenommen hat, wiegt er sicher noch mindestens 10 Kilo mehr als ich. Ein Bach, der für ihn "ordentlich Dampf hat", kann mich daher durchaus "aus den Puschen" heben. Egal, wird schon gehen. Als ich in die scharfe Strömung gelange, fangen meine Wanderstöcke an zu zittern und ich merke, wie ich vom Bachboden abgehoben werde. Hier hilft nur noch absolute Konzentration und äußerste Körperspannung. Schließlich bin auch ich auf dem anderen Ufer angekommen. Meine Unterhose ist nass, allerdings nur vom Wasser...
                              Schließlich erreichen wir Landmannalaugar, einen Außenposten der Zivilisation im kargen Hochland. Es gibt hier einen Zeltplatz, eine Art Herberge, einen kleinen Laden in einem Bulli, und vor allem, die heißen Quellen nach denen der Ort benannt ist.


                              Nein, Vincent ist nicht klein, sondern das Auto groß...


                              Landmannalaugar


                              Wir nehmen das Proviantpaket in Empfang, dass wir mit dem Bus hierher hatten transportieren lassen und sind dabei unsere Rucksäcke neu zu packen.
                              Dabei entdeckt Vincent jemand, mit dem er zwar regen e-mailaustausch hatte, den er aber noch nie persönlich getroffen hat. Dennoch erkennt er Dieter, einen der wohl besten deutschen Islandkenner. Dieser ist damit beschäftigt, eine Reisegruppe zu führen, lässt es sich aber nicht nehmen, ein paar Worte mit uns zu wechseln. Dieter hat über viele Jahre eine Menge, auch anspruchsvolle Touren auf Island gemacht, ist jedoch, was seine Ausrüstung angeht, eher konservativ. Mit mitleidigem Blick mustert er Ausrüstung und Proviant. Als er meine "schon arg strapazierten" Trailrunningschuhe anschaut, fragt er, ob ich denn noch anderes Schuhwerk dabei hätte. Als ich dies verneine, kommentiert er das mit der lakonischen Bemerkung "Ihr seid doch Lemminge", womit er meint, dass wir sehenden Auges in unser Verderben laufen. Allerdings scheint er uns auch viel zuzutrauen, da er meint wir könnten, obwohl es bereits spät ist, noch heute den Weg über den Gipfel des Skalli in das Tal Hativer schaffen. Eine Tour wozu man durchaus auch einen kompletten Wandertag benötigen kann...
                              Was uns dann noch beim Abstieg vom Skalli erwartet, verrät er nicht...


                              In Landmannalaugar verproviantieren wir uns neu


                              Da wir jetzt auf einem schmalen Wanderpfad laufen, kommen wir rasch voran. Wir treffen sogar noch zwei andere Wanderer.


                              Landmannalaugar


                              Dunkle Wolken türmen sich auf und wir hoffen sehr, dass das Wetter hält.


                              Bunte Berge unter dunklen Wolken


                              Auf dem Weg zum Skalli

                              Dank des ausgetretenen Pfades, stellt ein steiles Schneefeld kein größeres Problem dar. Schließlich stehen wir auf dem 1027 Meter hohem Skalli. Wir hatten sogar in Erwägung gezogen, hier oben zu zelten. Aber bei dem eiskalten, schneidendem Wind, lassen wir diesen Gedanken ganz schnell fallen.
                              Zunächst geht es vom Gipfelplateau durch nicht allzu steile Geröllfelder abwärts. Danach wird es interessant...
                              Kilometerweit führt der Pfad auf dem stellenweise lediglich fußbreiten Grat nach unten. Ein Fehltritt oder Abrutschen in dem feinen Steinmaterial hätte fatale Konsequenzen...
                              Wir können es kaum glauben, dass dies eine Wanderroute ist!
                              Die Landschaft aus ockerfarbenen, verschneiten Bergen ist allerdings fantastisch!


                              Foto: Vincent


                              Auf schmalen Graten


                              Obwohl wir jetzt, am Ende dieses aufregenden Tages ziemlich müde sind, gelingt es uns noch einmal volle Konzentration aufzubringen und wohlbehalten nach unten zu gelangen.
                              Es riecht nach Schwefel und an den Hängen steigt Rauch auf. Trotzdem sind wir nicht in der Hölle...
                              Auf einer kleinen, ebenen Kuppe schlagen wir unser Lager im Tal von Hativer auf.
                              http://geraldtrekkt.blogspot.de

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                              • Mika Hautamaeki
                                Alter Hase
                                • 30.05.2007
                                • 4006
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                #35
                                AW: [IS] Die 4- Gletscherroute - weglos durch Island

                                Mal wieder eine runde phantastischer Bilder
                                So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                                A. v. Humboldt.

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                                • Dieter

                                  Dauerbesucher
                                  • 26.05.2002
                                  • 537
                                  • Privat

                                  • Meine Reisen

                                  #36
                                  AW: [IS] Die 4- Gletscherroute - weglos durch Island

                                  Da möchte ich mich doch gerne mit einem Gegenschuss revanchieren:



                                  Vincent und Gerald in Landmannalaugar



                                  ...also wenn das so aussieht, dann lass ich mich gerne konservativ nennen

                                  Dieter

                                  Kommentar


                                  • Libertist
                                    Fuchs
                                    • 11.10.2008
                                    • 2064
                                    • Privat

                                    • Meine Reisen

                                    #37
                                    AW: [IS] Die 4- Gletscherroute - weglos durch Island

                                    Zitat von Wildniswanderer Beitrag anzeigen
                                    "Jetzt krieg mal deine Scheiss Psyche in den Griff".
                                    Haha, wenn er das zu mir gesagt hätte, hätte es erstmal eine gepflegte Auseinandersetzung gegeben.

                                    Schöner Bericht, Gerald, Hut ab.
                                    Regelmäßige Updates auf Facebook: Outventurous || Galerie und Weltkarte gibt's auf der Outventurous Webseite.

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                                    • BohnenBub
                                      Erfahren
                                      • 15.09.2012
                                      • 296
                                      • Privat

                                      • Meine Reisen

                                      #38
                                      AW: [IS] Die 4- Gletscherroute - weglos durch Island

                                      Haha, bevor ich hier als Choleriker erscheine, möchte ich zu Bedenken geben, dass das hier nur einer von zwei Blicken auf die Dinge ist :-)

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                                        • 11.10.2008
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                                        #39
                                        AW: [IS] Die 4- Gletscherroute - weglos durch Island

                                        Zitat von BohnenBub Beitrag anzeigen
                                        Haha, bevor ich hier als Choleriker erscheine, möchte ich zu Bedenken geben, dass das hier nur einer von zwei Blicken auf die Dinge ist :-)
                                        Mein lieber Freund, sei ganz unbesorgt; ich war auch schon mit Gerald unterwegs.
                                        Regelmäßige Updates auf Facebook: Outventurous || Galerie und Weltkarte gibt's auf der Outventurous Webseite.

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                                          #40
                                          AW: [IS] Die 4- Gletscherroute - weglos durch Island


                                          Sooooo schöööön, der Bericht und die Bilder und die Gegend!

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