[SE] Sarekdurchquerung im Winter

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  • Buck Mod.93

    Lebt im Forum
    • 21.01.2008
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    • Meine Reisen

    [SE] Sarekdurchquerung im Winter

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    Mitreisende
    Hallo ihr Lieben,

    nach dem ich jetzt alles so weit ausgeräumt, gewaschen und sortiert hab, geht´s an den Reisebericht

    Vorgeplänkel:

    Eine Wintertour wollte ich schon lange machen. Zumal ich ja Moderator im Winterforum bin und zumindest vom Winter in Skandinavien keine wirkliche Vorstellung hatte
    Zwei Probleme gab es im Vorfeld zu bewältigen:

    1. Die Ausrüstung

    Mein Fundus an Trekkingausrüstung für Sommer und Herbst ist recht üppig, an Winterausrüstung mangelte es allerdings. Ich musste lange Zeit sparen, um mir die fehlende Ausrüstung leisten zu können. Skier und Pulka wollte ich anfangs noch kaufen, konnte sie aber zum Glück bei meinem Reisepartner leihen

    2. Der Reisepartner

    Hier hab ich lange Zeit rum gesucht und irgendwie wollte keiner so recht. Der Kumpel, der mich sonst oft aus Reisen begleitet hat leider keinerlei Winterausrüstung. Zum Glück meldete sich dann, als ich mich fast schon damit abfinden wollte, allein los zu müssen ein gewisser Pjotr aus Schweden. Dass es Erfahrung mit Wintertouren hat, war mir sehr recht und dass ich die Skier und die Pulka bei im leihen konnte ebenso. Geplant wurde die Tour über´s Internet. Anfangs wollte uns noch ein Freund von Pjotr begleiten, der sich leider kurz vor Tourstart das Bein verletzt hat.

    1. Tag - Anreise

    Die Anreise habe ich dies mal komplett mit dem Zug bewältigt. Vierzig Stunden im Zug sitzen
    Das Gepäck wäre jedoch auf einem Flug sehr teuer geworden und meiner Meinung nach bekommt man auch ein besseres Gefühl für die Entfernung, wenn man sieht, wie die Landschaft an einem vorbei huscht. Ich mache zuerst einen Zwischenstop bei Pjotr, packe dort die Pulka und ruhe mich ein wenig aus. Am Abend des 27.02. ging´s dann weiter Richtung Gällivare. Ich merke schnell, dass es mit Pjotr etwas komfortabler zugeht, als bei meiner Tour mit Fabian. Stichwort Schlafabteil!



    Der Campingplatz in Gällivare ist mir wohl bekannt, allerdings habe ich bisher nur gezeltet. Sonderlich kalt ist es bei unserer Ankunft nicht. Zumindest anfangs kann ich meine Enttäuschung darüber kaum verbergen Die Übernachtung kostet 220 Kronen, was ich durchaus akzeptabel finde.



    In Gällivare erledigen wir noch unsere letzten Einkäufe. (Frühstückszutaten, Petroleum etc.) Ich verliebe mich prompt in den Inlagd Sill der Firma Abba. Leider haben wir bei unserer Rückfahrt den in Holunderblüten und Zitrone eingelegten Hering nicht mehr bekommen.



    Der Abend in Gällivare vergeht bei einem netten Gespräch, Rotwein und einem üppigen Abendessen.



    2. Tag - Anreise

    Nach einem kleinen Frühstück machen wir uns auf zum Bahnhof.



    Der Bahnhof in Gällivare wird zu Zeit leider umgebaut und man muss daher, das Gebäude neben dem Bahnhof nutzen, um auf Züge und Busse zu warten. Da das Wetter gut ist, nehmen wir hinter dem Bahnhof platz und ich erfreue mich an einem "Hotdog" mit Cola für 30 Kronen



    Die Fahrt nach Ritsem nutze ich noch für ein kleines Nickerchen



    Rentiere laufen lange Zeit vor dem Bus her, da sie wegen des Tiefschnees nicht nach links und rechts von der Straße abbiegen können. Der Schnee liegt leider so hoch, dass er teilweise die Höhe der Rentierzäune übersteigt und sie einfach drüber laufen können. Auf unserer Fahrt passieren wir auch einen Bus, der im Graben gelandet ist. Verletzt war aber anscheinend niemand.



    In Ritsem machen wir Bekannstschaft mit zwei hageren, grauen Fjellkatzen und ihrem Droog und Leader, der mich ein wenig an Lothar Frohwein erinnert
    Wir plaudern ein wenig mit ihnen und sie beschreiben uns die Wetterverhältnisse der vergangenen Woche im Sarek.
    Leider war es über einen längeren Zeitraum recht warm gewesen und sie hatten stark mit der in die Schuhe eindringenden Nässe zu kämpfen. Nach dem Abendessen mache ich mich über ein Stück getrocknetes Rentierfleisch her.

    3. Tag - Von Ritsem zur Akkastugan

    Leider klagt Pjotr an diesem Morgen über Halsschmerzen was mir große Sorgen bereitet. Wir frühstücken noch ein mal ausgiebig, was zumindest ich sonst eher selten mache. Es muss die gute Luft dort oben sein





    Meine schöne Idee morgens in eine Thermoskanne Wasser und die kleineren jeweils Kaffee und heiße Suppe zu füllen wurde leider nur selten umgesetzt.



    Die Pulken sind schnell gepackt





    An diesem Tag ist die Sicht leider sehr eingeschränkt, was uns die schöne Strecke über den Akkajaure ein wenig verleidet.















    Viele Pausen machen wir nicht. Ein mal setzen wir uns hin und Futtern Wurst, Käse und Polarbröd.







    Auch das Eis können wir bewundern, da es durch den sinkenden Wasserpegel, für den anscheinend Vattenfall verantwortlich ist, an den Steinen zerbricht.



    Kurz vor der Akkastugan friert leider Pjotrs Pulka auf dem See fest
    An den Stockspitzen ist das hartnäckige Eis noch zu sehen.



    Blick aus der Akkastugan



    An diesem Abend sehe ich dann zum ersten Mal das Nordlicht. Wir stehen lange draußen und fotografieren. Pjotrs Bilder werden gut, meine leider sehr schlecht. Über die Gründe dafür möchte ich nicht sprechen. Der Blendenring wurde in die falsche Richtung gedreht





    Leider fühlt sich Pjotr an diesem Abend gesundheitlich immer noch nicht besser und so beschließen wir, noch einen weiteren Tag in der Hütte zu bleiben, falls sich sein Zustand nicht über Nacht drastisch bessern sollte.
    Zuletzt geändert von Buck Mod.93; 22.03.2013, 20:16.
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  • Mika Hautamaeki
    Alter Hase
    • 30.05.2007
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    #2
    AW: [SE] Sarekdurchquerung im Winter

    Das fängt doch schonmal sehr gut an. Freue mich auf die Fortsetzung!

    Wie erfahren warst du denn zuvor mit den Langlaufski, wenn du vorher noch keine Wintertour gemacht hast? Anfänger warst du wohl kaum, oder
    So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
    A. v. Humboldt.

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    • Buck Mod.93

      Lebt im Forum
      • 21.01.2008
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      #3
      AW: [SE] Sarekdurchquerung im Winter

      Das war das erste mal, dass ich Langlaufski bzw. Backcountry Ski überhaupt real gesehen habe
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      • November
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        • 17.11.2006
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        #4
        AW: [SE] Sarekdurchquerung im Winter

        Zitat von Buck Mod.93 Beitrag anzeigen

        Interessant, dass die Straße im Winter so schmal ist.
        Wer sich nicht in Gefahr begibt, kommt darin um.

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          #5
          AW: [SE] Sarekdurchquerung im Winter

          Ich glaub, das ist nicht die Hauptstraße, sondern eine Seitenstraße/Waldweg. Ist jedenfalls ein Bus-Seitenfenster, man achte auf die Kunstleder-Kopfstütze.
          Schutzgemeinschaft Grüne Schrankwand - "Wir nehmen nur das Nötigste mit"

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            #6
            AW: [SE] Sarekdurchquerung im Winter

            OT: Korrekt. Die Strassen sind breiter. Dafür knallen die da aber auch oft mit weit über 100 km/h im Winter drüber. Spikes ...

            @Buck Zumindest den Beginn der Tour habt Ihr ja gemütlich hinbekommen. Bin gespannt, ob Ihr noch gefordert werdet.

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            • dingsbums
              Fuchs
              • 17.08.2008
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              #7
              AW: [SE] Sarekdurchquerung im Winter

              Danke für den Bericht bisher, freue mich auf mehr. Schön, so auch hier mal wieder was von Pjotr zu hören.
              Hast du vorher überhaupt schon mal auf Ski gestanden? Das verrät deine Antwort nicht ...

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              • Nita
                Fuchs
                • 11.07.2008
                • 1722
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                #8
                AW: [SE] Sarekdurchquerung im Winter

                Zitat von Buck Mod.93 Beitrag anzeigen
                Das war das erste mal, dass ich Langlaufski bzw. Backcountry Ski überhaupt real gesehen habe
                Also waren meine zwei Mal an der Rheinpromenade wohl doch nicht so schlecht

                Schließe mich den anderen an und freue mich auf die Fortsetzung (zumal Sarek ja nicht wirklich zu den typischen Anfängerzielen gehört)!
                Reiseberichte

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                • Buck Mod.93

                  Lebt im Forum
                  • 21.01.2008
                  • 9011
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                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: [SE] Sarekdurchquerung im Winter

                  Zitat von dingsbums Beitrag anzeigen
                  Danke für den Bericht bisher, freue mich auf mehr. Schön, so auch hier mal wieder was von Pjotr zu hören.
                  Hast du vorher überhaupt schon mal auf Ski gestanden? Das verrät deine Antwort nicht ...
                  Sie hören hier etwas über Pjotr nicht von Pjotr. Das ist ein großer Unterschied
                  Ja ich bin vorher mal eine Woche lang Carving Ski gefahren.

                  Zitat von Nita Beitrag anzeigen
                  Also waren meine zwei Mal an der Rheinpromenade wohl doch nicht so schlecht

                  Schließe mich den anderen an und freue mich auf die Fortsetzung (zumal Sarek ja nicht wirklich zu den typischen Anfängerzielen gehört)!
                  Ja die Fortsetzung ist so anstrengend. Ich muss ja immer die ganzen RAW Dateien exportieren usw.
                  Ich verspreche aber schon mal Schneesturm, Nordlicht und einen hübschen Schlittenhund, ok?
                  Les Flics Sont Sympathique

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                  • Nita
                    Fuchs
                    • 11.07.2008
                    • 1722
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                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: [SE] Sarekdurchquerung im Winter

                    Zitat von Buck Mod.93 Beitrag anzeigen
                    Ja die Fortsetzung ist so anstrengend. Ich muss ja immer die ganzen RAW Dateien exportieren usw.
                    Ich verspreche aber schon mal Schneesturm, Nordlicht und einen hübschen Schlittenhund, ok?
                    Ok, ich hole schon mal Tickets fürs nächste Mal.
                    Reiseberichte

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                    • Buck Mod.93

                      Lebt im Forum
                      • 21.01.2008
                      • 9011
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                      #11
                      AW: [SE] Sarekdurchquerung im Winter

                      So ich hab noch das Ende des 01.03.13 geschrieben. Hatte irgendwie übersehen, dass da noch Bilder in LR waren.
                      Das Nordlicht war leider nicht sonderlich stark aber was solls

                      @Nita

                      Freut mich
                      Les Flics Sont Sympathique

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                      • Mortias
                        Fuchs
                        • 10.06.2004
                        • 1203
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                        #12
                        AW: [SE] Sarekdurchquerung im Winter

                        Gefällt mir auch sehr gut bisher und erinnert mich daran, dass ich auch irgendwann mal Lust auf so ne Wintertour hab. Problem ist halt wirklich erstmal die ganze Ausrüsrtung zu kaufen. Wie ist denn so der Unterschied vom Langlaufskifahren gegenüber Sommerwandern? Lässt sich das vergleichen, oder ist Skifahren mit Pulka deutlich anstrengender?

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                        • Gast-Avatar

                          #13
                          AW: [SE] Sarekdurchquerung im Winter

                          OT: Vor allem hängt es sehr von den Schnee-/Wetterbedingungen ab. Beispielsweise schwankte meine Tagesleistung im Sarek zwischen <5 km und >40km pro Tag. Bei guten Bedingungen (fester Schnee, gutes Wetter, ebene Fläche) kann es mit Pulka und Skiern supereinfach sein.

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                          • Sawyer
                            Lebt im Forum
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                            • 6193
                            • Privat

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                            #14
                            AW: [SE] Sarekdurchquerung im Winter

                            *thumbsUp*

                            Ich bin auf die Fortsetzung gespannt. Alte Langlaufskier kann ich dir noch in diversen Längen für umme anbieten (altes Bindungssystem, ohne Schuhe). Welches Rucksack hast du da im Einsatz (der grüne mit Molle-Webbing ist doch dir, oder?)
                            Gruß Sawyer

                            As a rebel I came and I´ll die just the same. On the cold winds of night you will find me.

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                            • Mika Hautamaeki
                              Alter Hase
                              • 30.05.2007
                              • 3979
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                              #15
                              AW: [SE] Sarekdurchquerung im Winter

                              Zitat von Buck Mod.93 Beitrag anzeigen
                              Das war das erste mal, dass ich Langlaufski bzw. Backcountry Ski überhaupt real gesehen habe
                              OT: Da hab ich ja doch noch ne Chance auf meine mittelalten Tage ohne Ski-Erfahrung ne Wintertour zu machen.
                              So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                              A. v. Humboldt.

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                              • Buck Mod.93

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                                #16
                                AW: [SE] Sarekdurchquerung im Winter

                                4. Tag - Abwettern in der Akkastugan

                                Pjotr entscheidet an diesem Morgen noch mindestens einen weiteren Tag in der Akkastugan zu bleiben, um sich auszukurieren. Um dies zu beschleunigen, nimmt er nun auch Antibiotika. Das Wetter ist zum Weglaufen.



                                Am Morgen dieses Tages treffen drei Schweden in der Akkastugan ein. Wie sich später herausstellt, ist es der Verwalter von Ritsem mit seiner Schwester und ein Scooterfahrer, der sie nach Kutjaure bringen soll. Ich schlafe noch, als sie die Hütte betreten.

                                Ungefähr 30 m/s und -16,5 Grad am Mittag. Ein gewisser Martin, der uns auf dem Akkajaure entgegengekommen war, startet bei diesem Wetter in Ritsem und trifft um 12:10 in der Akkastugan an. Die Augenbrauen tragen einen dicken Vorhang aus Eis




                                (INFO: Bitte kein Bildmaterial einfügen, das die Rechte Dritter verletzt. d.h. i.d.R. keine Musikvideos, TV-Serien etc. )

                                An diesem Tag machen wir auch Bekanntschaft mit Lorenzo, der uns die Tage des Abwetterns durch seine Anekdoten, die oft von wilden Gesten begleitet wurden, verkürzte.
                                Er ist mit einem Schlittenhund unterwegs, den er von einem Freund in Schweden für die Dauer seiner Tour ausleiht.







                                Der Hund wird vor die Pulka gespannt und Lorenzo folgt dann angeseilt mit seinen Skiern.


                                (INFO: Bitte kein Bildmaterial einfügen, das die Rechte Dritter verletzt. d.h. i.d.R. keine Musikvideos, TV-Serien etc. )

                                Am Nachmittag dieses Tages kehren die drei Schweden wieder zurück. Selbst der Scooter ist nicht durch den Tiefschnee gekommen und die drei sehen ziemlich geschafft aus. Ihre Kleider sind voll mit Eis und zu unserem Ärger wässern sie die ganze Hütte beim Auftauen der Klamotten. Vielleicht hätten sie das Eis besser abgeklopft
                                Der Scooterfahrer macht sich auf den Rückweg nach Ritsem und die Geschwister entscheiden sich, in der Akkastugan zu bleiben und von dort aus Tagesausflüge zu machen.



                                Wenigsten der Sonnenuntergang an diesem Abend ist schön, wenn es auch keinen Spaß macht bei diesem Wind in der Kälte zu stehen.







                                Da Pjotr mir Abends sagt, dass er den Folgetag ebenfalls in der Hütte verbringen möchte, entschließe ich mich, mit den beiden Schweden am nächsten morgen einen Skiausflug hoch auf den Sjnjuvjudis zu machen. Der Verwalter von Ritsem versichert mir, dass man von dort einen wunderbare Aussicht hat. Dieser Ausflug wird sich leider als ziemlich schmerzhafte Angelegenheit herausstellen
                                Zuletzt geändert von Buck Mod.93; 24.03.2013, 18:25.
                                Les Flics Sont Sympathique

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                                  • 21.01.2008
                                  • 9011
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                                  #17
                                  AW: [SE] Sarekdurchquerung im Winter

                                  Zitat von Mortias Beitrag anzeigen
                                  Gefällt mir auch sehr gut bisher und erinnert mich daran, dass ich auch irgendwann mal Lust auf so ne Wintertour hab. Problem ist halt wirklich erstmal die ganze Ausrüsrtung zu kaufen. Wie ist denn so der Unterschied vom Langlaufskifahren gegenüber Sommerwandern? Lässt sich das vergleichen, oder ist Skifahren mit Pulka deutlich anstrengender?
                                  Das kommt, wie Bergtroll sagt, ganz drauf an. Wenn du auf einer ebenen Fläche läufst, der Schnee schön hart ist und du ein wenig Rückenwind hast, ist es wie spazieren gehen. Bergauf im Tiefschnee ist es wie LKW Ziehen.
                                  Ich bin an einem Tag 15 Minuten mit kleinen Unterbrechungen vom Wind über einen See geschoben worden. Die Idee ein kleines Segel mitzunehmen, wurde da durchaus angesprochen


                                  Zitat von Sawyer Beitrag anzeigen
                                  *thumbsUp*

                                  Ich bin auf die Fortsetzung gespannt. Alte Langlaufskier kann ich dir noch in diversen Längen für umme anbieten (altes Bindungssystem, ohne Schuhe). Welchen Rucksack hast du da im Einsatz (der grüne mit Molle-Webbing ist doch dir, oder?)
                                  Hey Tom,

                                  Da ich schon die nächste Tour(en) plane ist das immer ein wenig stressig aber ich versuche für Nachschub zu sorgen. Für umme ist immer gut. Einfache Langlaufskier oder BC-Skier?
                                  Der Rucksack ist ein Tasmanian Tiger Mission Bag. Das alte Modell. Der ist afaik etwas leichter, als der neue, hat dafür aber keine Verstärkung im Rücken. Den kannst du dir in Landsweiler live anschauen. Meiner Meinung nach ist das ein super Rucksack. Geht so in Richtung Maxpedition. Anfangs hatte ich ihn noch auf dem Rücken, später ist er dann aber in der Pulka verschwunden.
                                  Les Flics Sont Sympathique

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                                  • Kuoika
                                    Erfahren
                                    • 23.08.2012
                                    • 471
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                                    #18
                                    AW: [SE] Sarekdurchquerung im Winter

                                    Yay, es geht weiter.
                                    Spännande!

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                                    • Sawyer
                                      Lebt im Forum
                                      • 26.04.2003
                                      • 6193
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                                      #19
                                      AW: [SE] Sarekdurchquerung im Winter

                                      @Buck:

                                      Das sind alte Langlaufskier, die ich von einem Freund übernommen habe und immer wieder bei Henna für Unmut sorgen, da sie den eh schon viel zu klein geratenen Keller blockieren.
                                      Gruß Sawyer

                                      As a rebel I came and I´ll die just the same. On the cold winds of night you will find me.

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                                      • Buck Mod.93

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                                        • 21.01.2008
                                        • 9011
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                                        #20
                                        AW: [SE] Sarekdurchquerung im Winter

                                        5. Tag - Skiausflug mit den Schweden

                                        Wer den armen Pjotr und mich im Sarek herum stolpern sehen möchte, muss sich noch etwas gedulden!

                                        Da wir schon um 8:30 Uhr loswollen, muss ich um 7 Uhr aufstehen. Schon beim Anschnallen der Skier wird mir klar; die beiden Schweden sind so, wie ich mir die Norweger immer vorgestellt habe. Wortkarg und zielstrebig.



                                        Nachdem wir uns durch einigen Tiefschnee gekämpft haben, passieren wir die Brücke am Vuojatädno. Auch auf ihr liegen ca. 50 cm Schnee, so dass wir die Skier gar nicht abschnallen müssen.



                                        Auf der anderen Seite schnallen die beiden ihre Felle an die Skier. Hier wird leider klar, dass meine Felle zu lang eingestellt sind. Ein schnelles Einstellen ist leider schwierig, da sie mit Panzerband umwickelt waren, um zu verhindern, dass sie sich öffnen







                                        Es geht mehr schlecht als recht voran und die Felle lösen sich auf großer Fläche.

                                        Ich denke mir: Wenn ich diesen Sjnjuvtjudis hoch will, muss ich mir was einfallen lassen. Und mir fällt was ein





                                        Nachdem wir den Hang auf der anderen Seite den Vuojatädno erklommen haben, schnallen wir die Felle ab und treffen dann bald auf eine Pulkenspur, die eine Gruppe Finnen hinterlassen hat. In der Spur geht es sich viel einfacher, allerdings treffen wir nach ca. 30 min auf die Finnen, die meinen wir wären jetzt mit Spuren dran





                                        Bei den beiden Schweden lerne ich dann auch, was eine kurze Pause ist. Ich habe nicht mal mein Polarbröd ausgepackt und meine Wurst geschnitten, da geht es auch schon weiter.



                                        Die Hetzerei an diesem Tag, ist wohl auch der Grund für das ein oder andere verunglückte Bild. Die Schweden haben in Wirklichkeit natürlich Füße und der Akka hat auch seinen Gipfel in Wirklichkeit nicht eingebüßt.







                                        Nach der Pause geht die Jagd also weiter. Kurz ziehen Wolken auf, die aber schnell wieder verschwinden und so gehen wir die Hügellandschaft am Fuße des Sjnjuvtjudis an. Mein erster Sturz ist spektakulär aber leider sieht ihn keiner
                                        Ich mache einen ungewollten Skisprung über einen 1m hohen Stein, um einer Birke auszuweichen und lande im weichen Weiß.



                                        Das Hoffen darauf, dass die Schweden vorm Aufstieg warten, bis ich meine Felle an die Skier gebastelt habe, ist vergebens. Sie tigern los und meinen: Komm nach, wenn du die Felle draufkriegst. Mit den Spanngurten, die ich dabei hatte, um die Skier über die Brücke zu tragen, fixiere ich die Felle und starte den Aufstieg, als die Schweden schon die Hälfte hinter sich haben. Der Hang ist schneeverblasen und überfroren.
                                        An die Abfahrt denke ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

                                        Als ich oben ankomme ist man dort fast schon wieder in Aufbruchstimmung. Ich schieße schnell ein Panorama und schon geht´s wieder runter.

                                        Link zum Panorama

                                        Wie oft ich auch dem Weg nach unten hinfalle lässt sich schlecht sagen. Ich schätze es waren um die 15 graziöse Abflüge.



                                        Unten sage ich zu der Schwedin. Ich hab versucht mir die Beine zu brechen aber ich hab´s nicht geschafft. Sie meint, ich könnte es ja kurz vor der Akkastugan wieder versuchen, dann müssten sie mich nicht so weit tragen

                                        Der Rückweg läuft wie gehabt. Wir folgen unseren Spuren. Kürzen ein wenig ab und kommen um 15:15 wieder in der Hütte an. Ich bitte Pjotr umgehend um einen Oatsnack











                                        Und an diesem Punkt erfahre ich den einzigen Triumph dieses Tages, der die Schmach fast aufwiegen kann: Während ich mir ein Süppchen koche und mich ans Fenster setze reiben sich die Schweden den Rücken mit Wick ein und legen sich schlafen. Pah!

                                        Sonst hat sich an diesem Tag nicht viel ereignet. Unser lieber Lorenzo hat die Hütte verlassen und ist zurück nach Ritsem gegangen und auch Martin ist nicht mehr da. Pjotr, der anscheinend langsam genest, hat die Hütte auf höchstglanz poliert.
                                        Solche Sauberkeit hätte ich mir in so manchem Pariser Hotel gewünscht.

                                        Vor der Hütte gibt es nun einen Aschenbecher, der große Topf hat wieder einen Henkel. Ich bin begeistert.

                                        Am Abend dieses Tages trifft ein Deutscher ein, dessen Namen ich leider vergessen habe. Er ist mit einer Menge Gepäck und Schneeschuhen unterwegs. Wir sitzen zusammen, trinken Grog und ich stopfe meine lange Unterhose, die leider bei einem Sturz zu Bruch ging.
                                        Les Flics Sont Sympathique

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