[IS] 21-tägiger Islandtrek

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  • berniehh
    Fuchs
    • 31.01.2011
    • 2417
    • Privat

    • Meine Reisen

    AW: [IS] 21-tägiger Islandtrek

    15.Tag:
    Ein schöner Morgen hier beim Camp!


    morgens beim Camp

    Der auf der Karte eingezeichnete Pfad, der Richtung Norden rauf zum Skalli führt, existierte sogar Er verläuft oben einen Kamm entlang und war gut mit Pfähle markiert, die Wanderung also einfach.


    der Pfad verläuft auf diesen Kamm




    Blick zurück

    Nach einer Stunde kam ich oben an. Der Skalli ist ein flacher weitläufiger Hügelgipfel, 1027 m hoch. Nun war´s schlagartig vorbei mit der Einsamkeit! Hier traf ich auf einen Menschenandrang von etwa 15 Tageswanderern. Na Klar, auf der anderen Seite liegt ja auch Landmannalaugar in Sichtweite, eines der Haupttouristentummelplätze im isländischen Hochland!


    auf dem Skalli, 1027m


    Blick vom Skalli


    Blick vom Skalli Richtung Torfajökull


    Blick vom Skalli

    Mit einem Deutschen kam ich kurz ins Gespräch. Er berichtete von hunderten Zelten auf den Campingplatz in Landmannalaugar, dort soll es auch nur so von Geländewagentouris wimmeln.

    Nach Landmanalaugar wollte ich ja auch sowieso nicht. Vom Skalli wanderte ich auf einen vielbegangenen Pfad über sanftes weites Hochland Richtung Westen, bis ich nach weiteren fünf Kilometern auf dem Laugavegur zweigte. Das ist ein Trekkingpfad der von Landmannalaugar Richtung Süden bis nach Skógar führt. Meine geplante Route führt nun auch Richtung Süden nach Skógar.








    Blick nach Landmannalaugar


    auf dem Laugavegur

    Ich folgte zunächst den Laugavegur. Ab hier war nun sehr leichtes und schnelles Wandern angesagt. Ich vermute mal daß man selbst im dichtesten Nebel keine Schwierigkeiten haben wird den Weg zu finden. Der Laugavegur ist so gut markiert, etwa alle 50 Meter steht da ein großer Markierungspfahl.

    Der Laugavegur ist die bekannteste und bei weitem auch die meistbegangenste Trekkingroute Islands! Fast jeder Islandtrekker scheint den zu gehen.
    Es ist die isländische Wanderautobahn schlechthin!!
    Kein Scherz, auf dem Laugavegur traf ich innerhalb von nur 10 Minuten mehr Wanderer wie ich zusammengezählt in den gesamten 15 Tagen zuvor traf!! (natürlich ausgenommen meine Nacht auf dem Hólaskjól Campingplatz, den Tageswandererbereich im unteren Eldgjá Canyon sowie der nähere Umkreis von Skaftafell am Trekkingstartpunkt).

    Obwohl der Laugavegur so überlaufen ist, würde ich ihn trotzdem als sehr lohnend bezeichnen, auch wenn ich sonst lieber einsame Routen bevorzuge. Die Landschaft ist so beeindruckend, daß man teilweise aus dem Staunen nicht mehr herauskommt. Auch wenn der Weg so einfach ist, man kommt hier trotzdem nicht allzu schnell vorwärts, weil man ständig anhalten muss zum fotografieren^^


    am Laugavegur




    am Laugavegur








    hier brodelt die Suppe


    90 Grad heiße Quelle am Laugavegur




    am Laugavegur


    Laugavegur




    Markierungspfad am Laugavegur


    Laugavegur



    Irgendwann am Nachmittag erreichte ich Hrafntinnusker, die erste Hütte am Laugavegur. Daneben befindet sich auch ein Zeltplatz.

    Die Hütten am Laugavegur sind aber leider auch per Geländewagen erreichbar und mit einer Piste verbunden. Das finde ich schade weil so die ganze Atmosphäre der Landschaft kaputt gemacht wird. An den anderen isländischen Berghütten außerhalb des Laugavegur war mir dies auch schon negativ aufgefallen. Übernachtungshütten entlang Trekkingrouten sollten meiner Meinung nach dazu bestimmt sein NUR zu Fuß erreichbar zu sein. Klar daß es mir hier deshalb nicht gefiel

    Auf dem Laugavegur vergeht auch kein Tag wo man nicht irgendwo eine Piste kreuzt bzw abschnittweise auf ihr entlangläuft. Und das ist es was mich hier am meisten gestört hat, nicht die vielen Wanderer!

    Zum Glück habe ich mich ja schon vor der Reise informiert, wusste also wo man auf Pisten trifft und danach habe ich auch meine Routenplanung ausgerichtet. So habe ich einige Abschnitte des Laugavegur weggelassen umd weglose Alternativrouten genommen.

    Aufgrund der oben genannten Gründe würde ich persönlich den Laugavegur in seiner Gesamtattraktivität etwas herabstufen. Es bleibt aber trotzdem ein sehr lohnender Trek. Ohne die Pisten würde ich ihn vielleicht mit auf die Liste der besten Treks weltweit setzten.


    Hrafntinnusker


    Campstelle bei der Hütte

    Ich wanderte weiter. Die Gegend ist der absolute Hammer! Heute ist, genau wie gestern, ein landschaftlicher Top-Highlighttag! Jetzt am späten Nachmittag war auch nicht mehr so viel los auf dem Trail.


    am Laugavegur




    am Laugavegur





    Etwa drei bis vier Kilometer südlich der Hütte führt der Laugavegur am kleinen Kaldaklofsjökull-Gletscher vorbei. Ich lies meinen Rucksack hier liegen und stieg nach links auf einen Geröllberg. Ein schmaler Pfad führt dort hoch und es waren höchsten 150 Höhenmeter bis zum Gipfel. Der Berg ist auf der Karte mit 1149 m Höhe angegeben. Die Aussicht über dieses kleine Gletschergebiet war grandios, dieser kurze Abstecher hat sich also gelohnt


    Blick vom 1149 m hohen Berg


    Kaldaklofsjökull - im Hintergrund links der Torfajökull




    Kaldaklofsjökull

    Nun waren es nur noch zwei Kilometer bis der Pfad an eine Abbruchkante kam, wo dieses karge Hochland etwa 300 Höhenmeter abfällt in ein tieferes grüneres Land.
    Einen weiten Fernblick hat man von hier auf den etwa 4 bis 5 Kilometer entfernten Àlftavatn-See. Als kleinen Punkt sah ich dort am Ufer die nächste Hütte stehen, genau dort wo laut Karte die Piste entlangführt. Und was sehe ich da? Da fährt doch tatsächlich gerade sowas wie ein Hochlandbus an der Hütte vorbei;-(
    Es wird also höchste Zeit daß ich vom Laugavegur erstmal die Biege mache! Es war auch vorher schon eingeplant daß ich den Weg hier erstmal verlasse. Unten vom Fuße der Abbruchkante wanderte ich weglos Richtung Osten in ein weites grasiges Tal rein, wo ich drei Kilometer weiter mein Camp aufschlug. 25,5 Kilometer habe ich heute geschafft.

    Von hier aus wander ich morgen erstmal weglos weiter. Auf meinen weiteren Weg Richtung Skógar werde ich noch zweimal auf den Laugavegur treffen und ihn für Abschnitte folgen.


    Laugavegur


    Kaldaklofsjökull






    am Laugavegur






    Blick von der Abbruchkante auf den Alftavatn-See


    Camp 15
    Zuletzt geändert von berniehh; 06.10.2012, 06:44.
    www.trekking.magix.net

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    • dingsbums
      Fuchs
      • 17.08.2008
      • 1503
      • Privat

      • Meine Reisen

      AW: [IS] 21-tägiger Islandtrek

      Ein grandioser Bericht, dankeschön. Finde es interessant, dass deine Meinung über den Laugavegur sich so mit unserer deckt. Zu viel los, aber wegen der Landschaft trotzdem zu empfehlen. Und Hütten, die mit dem Jeep zu erreichen sind, sind einfach nicht schön. Die ganze Stimmung ist einfach falsch.

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        AW: [IS] 21-tägiger Islandtrek

        1.
        Nachdem ich das lese, bin ich wirklich froh, dass wir den Laugavegur im September gelaufen sind. Auf der ganzen Strecke haben wir 2 Leute getroffen. Autos, Hochlandbusse? Keine. Deshalb sind mir wahrscheinlich auch die Pisten nicht gross aufgefallen.

        2.
        Wir hatten bei der ersten Hütte (Hrafntinnusker) deutlich weniger gutes Wetter. Es war sehr windig (Zeltaufbau wäre schwierig geworden) und außerdem war es kalt und schneite. Nur ca. 1-2 km vor der Hütte befindet sich auf dem Laugavegur eine Hinweistafel, die an den Tod eines Israeli erinnert, der es leider nicht mehr bis zur Hütte geschafft hat und erfroren ist.

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        • Zio
          Erfahren
          • 10.02.2009
          • 231
          • Privat

          • Meine Reisen

          AW: [IS] 21-tägiger Islandtrek

          Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
          15.Tag:
          Ich wollte ja auch eh nicht hier übernachten, aber man stelle sich nur mal vor:
          Du willst eine Trekkingtour machen durch eine traumhafte Landschaft in unerschlossener Gegend. Du freust dich schon auf die Hüttenübernachtung, schön abseits der Zivilisation. Dann kommst du da an und es steht direkt neben der Hütte eines dieser ultra-hässlichen monströsen isländischen Superjeeps! Danke für dieses geile Trekkingerlebnis!!! Fehlt nur noch daß da gleich ein mit Touristen vollbeladener Hochlandbus um die Ecke kommt!
          Hallo,

          ich finde Deinen Bericht ganz toll manche Statements / Entscheidungen kann ich nur nicht nachvollziehen bzw. finde ich schade.
          Der Fahrer dieses "mönströsen Hochlandjeeps" ist unter anderem derjenige, der Personen aus Gletscherspalten zieht oder in einer Notsituation rettet und nicht selten seinen Jeep dafür benötigt.
          Der lebt in der Regel die gesamte Saison auf der Hütte.
          Wie Dieter schon geschrieben hatte muss hier alles hin und wieder weg gekarrt werden und da ist nunmal so eine Pistenanbindung notwendig um dies möglichst kostengünstig zu tun. Und dieser Jeep ist da einfach nur Mittel zum Zweck / Ausrüstungsgegenstand.
          Ich sag da immer, Leben und leben lassen!

          Gruß
          Zio
          Nett hier - aber waren Sie schon mal in Köln?

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          • fjellstorm
            Fuchs
            • 05.10.2009
            • 1315
            • Privat

            • Meine Reisen

            AW: [IS] 21-tägiger Islandtrek

            Wieder mal sehr beeindruckend, bernd!

            Allerdings komme auch ich nicht darum rum, bei eingigen deiner Statements zu schmunzeln bzw. finde sie sogar etwas unreflektiert.

            "Pisten": Ich war noch nie in Island und weiß auch nicht wie solche Pisten beschaffen sind, aber was ich so bildlich ergoogelt habe, führen viele über derb zerbröseltes Gestein, das sich kaum vom umliegenden Gestein unterscheidet bzw. nur durch "Fahrspuren" und ein paar Pfosten als "Piste" vom Umland erkennbar sind. Sowas zu queren, also die 5m oder so, nervt dich wirklich so? Ich weiß schon, wegen Wildnis/Feeling...
            Und entlanglaufen muss man sie ja nicht, auch wenn es der "Trail" vorgibt..deswegen:auch wenn man weglos unterwegs ist, sind brauchbare Karten mit eingezeichneten Wegen und Pisten unerlässlich..schon einfach deswegen, um diese bewußt vermeiden zu können.

            "Hütten": Naja Bernd, wie dachtest denn du, werden bewirtschaftete/instandgehaltene Hütten versorgt? Pisten durch die Steinwüsten sind kostenkünstiger als Hubschraubertransport oder dergleichen.. Auch da hilft bewusstes Vermeiden, um nicht von bösen Fotomotiven überrascht zu werden
            Zuletzt geändert von fjellstorm; 05.10.2012, 17:54.

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            • berniehh
              Fuchs
              • 31.01.2011
              • 2417
              • Privat

              • Meine Reisen

              AW: [IS] 21-tägiger Islandtrek

              Hallo Zio und fjellstorm,

              Ich finde Geländewagen ja eigentlich auch nicht häßlich, sondern gewissermaßen auch notwendig. Es gibt aber Gegenden wo sie meiner Meinung nach einfach nicht hingehören, dazu zählen unberührte Landschaften entlang Trekkingrouten. Da finde ich sie deplaziert und häßlich.

              Zitat von fjellstorm Beitrag anzeigen
              "Pisten": Ich war noch nie in Island und weiß auch nicht wie solche Pisten beschaffen sind, aber was ich so bildlich ergoogelt habe, führen viele über derb zerbröseltes Gestein, das sich kaum vom umliegenden Gestein unterscheidet bzw. nur durch "Fahrspuren" und ein paar Pfosten als "Piste" vom Umland erkennbar sind. Sowas zu queren, also die 5m oder so, nervt dich wirklich so? Ich weiß schon, wegen Wildnis/Feeling...
              Genauso sehen sie auch aus, die meisten sind nur Fahrspuren. Aber mich stören sie halt,.....und du hast auch genau erkannt warum: wegen Wildnisfeeling. Pisten machen meiner Meinung nach die ganze Atmosphäre einer Landschaft kaputt, auch wenn da kein Fahrzeug unterwegs ist. Man fühlt sich nicht mehr wie in der abgelegenen unerschlossenen Wildnis. Für mich ist es vom Trekkingerlebnis ein großer Unterschied ob ich auf einen Pfad wander oder auf einer Fahrspur bzw.Piste. Auf einem Pfad, selbt wenn es ein vielbegangener wie der Laugavegur ist, hat man immerhin noch das Gefühl in einer unerschlossenen, nicht von Fahrzeugen erreichbaren Gegend unterwegs zu sein,.....natürlich nur solange auch keine Pisten in Sichtweite liegen.

              Zitat von fjellstorm Beitrag anzeigen
              Und entlanglaufen muss man sie ja nicht, auch wenn es der "Trail" vorgibt..deswegen:auch wenn man weglos unterwegs ist, sind brauchbare Karten mit eingezeichneten Wegen und Pisten unerlässlich..schon einfach deswegen, um diese bewußt vermeiden zu können.
              Genau das habe ich doch die ganze Zeit auf meiner Trekkingroute auch gemacht,....die Pisten gemieden!! Der Pistenwanderanteil meiner Gesamtroute lag bei nahe Null Prozent. Nur gibt es in Island sehr viele davon, meiner Meinung nach viel zu viele! Aus diesem Grund lässt es sich auch nicht vermeiden hin und wieder mal Pisten zu kreuzen. Daß mich das stört habe ich im Reisebericht zum Ausdruck gebracht. Aber die Pisten nur zu überqueren stört mich bei weitem nicht so stark als auf ihnen zu wandern.

              Zitat von Zio Beitrag anzeigen
              Wie Dieter schon geschrieben hatte muss hier alles hin und wieder weg gekarrt werden und da ist nunmal so eine Pistenanbindung notwendig um dies möglichst kostengünstig zu tun.
              Da bin ich ganz anderer Meinung, ich finde es überhaupt nicht notwendig. Daß es auch anders geht kann man auf sehr vielen Trekkingrouten weltweit sehen, wo es einfach selbstverständlich ist daß Hütten nur zu Fuss erreichbar sind und wo man tage- oder Wochenlang durch die Landschaft wandern kann ohne Pisten zu kreuzen. Beispiele innerhalb Europas wären da Schweden und Norwegen. Auch die meisten Hütten am GR 20 sind nur zu Fuß erreichbar, obwohl der Hüttenwart den ganzen Sommer da ist und die Hütten versorgt werden müssen.

              Es gibt sicher viele Leute, die es auch so sehen wie ich.
              Ebenfalls gibt es ganz viele Leute, denen Pistenwandern nichts ausmacht und die sich auch nicht daran stören,.....oder die sogar finden daß es notwendig ist. Jeder hat da seine eigene Meinung,.....und das ist auch gut so

              Wenn die Isländer finden daß sie so viele Pisten durch ihre schöne unberührte Landschaft brauchen, sollen sie es machen. Mir persönlich gefällt es nicht, das macht die Landschaft kaputt. Und wenn mir was nicht gefällt, schreibe ich es auch. Ansonsten wäre der Reisebericht ja falsch
              Zuletzt geändert von berniehh; 05.10.2012, 19:50.
              www.trekking.magix.net

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              • Gast-Avatar

                AW: [IS] 21-tägiger Islandtrek

                Ich schliesse mich eher Bernie an. Die Isländer haben sowieso einen gewissen Autofetisch ...

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                • MatthiasK
                  Dauerbesucher
                  • 25.08.2009
                  • 923
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                  AW: [IS] 21-tägiger Islandtrek

                  Schon mal überlegt wie die sonst ausserhalb der Ringstraße wohin kommen sollten? Glaube nicht, dass du das Beurteilen solltest, Bergtroll.
                  3000 Kilometer zu Fuß durch die österreichischen Alpen

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                  • barleybreeder
                    Lebt im Forum
                    • 10.07.2005
                    • 6479
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                    AW: [IS] 21-tägiger Islandtrek

                    Der Laugavegur ist die bekannteste und bei weitem auch die meistbegangenste Trekkingroute Islands! Fast jeder Islandtrekker scheint den zu gehen.
                    Es ist die isländische Wanderautobahn schlechthin!!
                    Kein Scherz, auf dem Laugavegur traf ich innerhalb von nur 10 Minuten mehr Wanderer wie ich zusammengezählt in den gesamten 15 Tagen zuvor traf!!

                    Aus diesem Grund würde ich allein schon aus Prinzip nicht in den Hütten am Laugavegur übernachten und auch nicht in der Nähe davon campen.
                    Da kann ich nur sagen "Bravo" wenn dort jeder so denkt. Eben wegen der Massen soll man nur bei den Hütten campen.
                    Aber da möchte man ja Individualist sein...

                    Übernachtungshütten entlang Trekkingrouten sollten meiner Meinung nach dazu bestimmt sein NUR zu Fuß erreichbar zu sein!! Aber die am Laugavegur sind auch per Geländewagen erreichbar und mit einer Piste verbunden, und das war mir auch schon bei den anderen isländischen Berghütten ausserhalb des Laugavegur negativ aufgefallen. Klar daß es mir hier deshalb nicht gefiel

                    Ich wollte ja auch eh nicht hier übernachten, aber man stelle sich nur mal vor:
                    Du willst eine Trekkingtour machen durch eine traumhafte Landschaft in unerschlossener Gegend. Du freust dich schon auf die Hüttenübernachtung, schön abseits der Zivilisation. Dann kommst du da an und es steht direkt neben der Hütte eines dieser ultra-hässlichen monströsen isländischen Superjeeps! Danke für dieses geile Trekkingerlebnis!!! Fehlt nur noch daß da gleich ein mit Touristen vollbeladener Hochlandbus um die Ecke kommt!
                    Das dort Pisten sind weiß man ja vor der Tour. Für die Isländer sind die Pisten sicher die kostengünstigste Variante die Hütten zu versorgen. Die Hütten bleiben ja gerade mal 3 Monate offen.
                    Die meisten Islandtrekker konzentrieren sich sicher auf dem Laugarvegur. Von daher finde ich die Infrastruktur dort vetretbar. Ohne die Hütten, mit gleichen Besucherzahlen, hätte der Trek meiner Meinung nach sicher schon mehr "Schaden" genommen.

                    Danke für die tollen Bilder und den detailierten Bericht, aber einige Kommentare kann ich nicht ganz nachvollziehen...
                    Barleybreeders BLOG

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                    • Gast-Avatar

                      AW: [IS] 21-tägiger Islandtrek

                      "Schon mal überlegt wie die sonst ausserhalb der Ringstraße wohin kommen sollten? Glaube nicht, dass du das Beurteilen solltest, Bergtroll."

                      Warum darf nicht jeder seine Meinung haben und äußern? Mir waren viele (nicht: alle) der Isländer, die ich getroffen habe, nicht sooo sympathisch. Die hatten wasserstoffblondierte Haare, waren auf dem Wikinger-Arier Trip, lebten über ihre Verhältnisse und fuhren Monsterjeeps. Nach Eintritt der Finanzkrise standen dann dort 1000ende auf Pump gekaufte Luxuskarossen, die gepfändet wurden, in stillgelegten Fabrikhallen rum. Die riesigen Erosionsprobleme, mit denen die Insel zu kämpfen hat, sind auch selbstverschuldet.

                      Zu den Pisten: Niemand hat gesagt, dass alle Pisten geschlossen werden sollen. Aber man kann es halt auch übertreiben. Der Laugavegur ist inzwischen in erster Linie eine Einrichtung der Tourismusindustrie. Und meiner Meinung nach müssen die aufpassen, es nicht zu übertreiben. Während der Hauptsaison will ich den Laugavegur jedenfalls genauso wenig laufen, wie ich mich in den verschandelten Alpen aufhalten will.

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                      • berniehh
                        Fuchs
                        • 31.01.2011
                        • 2417
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                        AW: [IS] 21-tägiger Islandtrek

                        Zitat von barleybreeder Beitrag anzeigen
                        Von daher finde ich die Infrastruktur dort vetretbar. Ohne die Hütten, mit gleichen Besucherzahlen, hätte der Trek meiner Meinung nach sicher schon mehr "Schaden" genommen.
                        Ich rede ja auch nur von den Pisten entlang Trekkingrouten sowie die Erreichbarkeit der Hütten per Geländewagen und daß mir das nicht gefällt. Ich meine damit nicht die Hütten selber und auch nicht die übrige Infrastruktur.
                        www.trekking.magix.net

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                        • berniehh
                          Fuchs
                          • 31.01.2011
                          • 2417
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                          Ja, vielleicht habe ich es im Bericht auch etwas heftig und unpassend formuliert. Ich habe den Text im Reisebericht daher gerade etwas umgeändert
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                          • fjellstorm
                            Fuchs
                            • 05.10.2009
                            • 1315
                            • Privat

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                            Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                            Ich habe den Text im Reisebericht daher gerade etwas umgeändert
                            Das wiederum finde ich ehrlich gesagt schade. Es ist deine Meinung/Ansicht die du vertrittst, lass dich nicht beirren Und auch ich teile deine Meinung großteils, nur leider muss man manchmal Wunschdenken und Ästhetik zugunsten Realität zurückschrauben oder zumindest manchmal etwas differenzierter betrachten.
                            Und weil du kurz SE/NO erwähnt hast: dort werden die Hütten großteils im Winter durch Scooter mit Nahrung eingedeckt, die für die kommende Saison gelagert wird. Die Narben die diese Tracks in den empfindlichen Tundraboden reissen sind im Sommer sehr gut sichtbar..auch keine Augenweide wenn du mich fragst. Mal abgesehen von Schadstoffbilanzdiskussionen, finde ich den Transport über Schotterpisten einer (fast) unbelebten Steinwüste unproblematischer für die belebte Natur, als Scootertracks in den Tundraboden zu meißeln! Wie auch immer, dort wo Errichtungen menschlichen Ursprungs sind und instande gehalten werden,findet man immer Narben. Aber genug dessen, nun weiter im Text Bernd!

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                            • berniehh
                              Fuchs
                              • 31.01.2011
                              • 2417
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                              Zitat von fjellstorm Beitrag anzeigen
                              Und weil du kurz SE/NO erwähnt hast: dort werden die Hütten großteils im Winter durch Scooter mit Nahrung eingedeckt, die für die kommende Saison gelagert wird. Die Narben die diese Tracks in den empfindlichen Tundraboden reissen sind im Sommer sehr gut sichtbar..auch keine Augenweide wenn du mich fragst.
                              Das ist mir bei den Hütten auf meiner Lapplandtour vor Jahren garnicht so aufgefallen. Im Gegensatz dazu fand ich die Pisten auf Island deutlich schlimmer.
                              Bin mal gespannt wie es da nächstes Jahr auf meinen Lapplandtrek wird. Ich hoffe ja nicht daß ich da viele Spuren von Scooter oder Quads sehen werde
                              www.trekking.magix.net

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                                • 21.01.2008
                                • 11918
                                • Privat

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                                AW: [IS] 21-tägiger Islandtrek

                                OT: Kommt dort wohl auf die Gegend/ Erreichbarkeit an. War jedenfalls ziemlich geschockt als eine Tagesetaape von Kilpisjärvi so ein Teil kam. Als Wanderer versucht man möglichst keine Spuren zu hinterlassen und dann fräsen sich solche Teile mit einem Höllenlärm durch den Fjällboden. Für die Anwohner aber sicher sehr praktisch.

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                                • tiwaz
                                  Erfahren
                                  • 08.11.2010
                                  • 123
                                  • Privat

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                                  AW: [IS] 21-tägiger Islandtrek

                                  Ich kann Berniehh nachvollziehen. Auch wir waren oft genervt, wenn der Hauptwanderweg wieder einmal auf einer Piste entlang ging und wir jedesmal zurseite treten musste, wenn ein 4WD oder gleich eine Karavane an uns vorbei fuhr. Dann warten bis die Staubwolke sich gesetzt hatte - wir haben dann das beste drauß gemacht und sind bei den Flussquerungen wo Weg und Piste eins waren über die Flüsse getrampt Im Nachhinein wären wir diese Etappen immer komplett getrampt, um dann wieder auszusteigen wo der Wanderweg sich von der Piste trennt.
                                  Und zu der Sachen mit den Hütte muss man wohl vorher zB. Bothy Schutzhütten im schottischen Hochland oder Refugio Schutzhütten in den Karpaten erlebt haben, die einfach nur ein Dach überm Kopf bieten, mit viel Glück einen Kamin - das ist alles was ich als Trekker brauche! Und es ist kostenlos, wenn überhaupt gibt es die Erreichbarkeit mit einem Quadbike für Reparaturen. Nicht die vorgehackten Holzscheite in !Island! wo es schon so kaum Bäume gibt oder Küchengasgerd und Warmwasser. Klar, dass dann 35€ pro Nacht verlangt wird (unbewirtschaftet, ein Ranger kommt immermal vorbei und sammelt das Geld ein, fährt mit dem 4WD neue Holzscheite vom Baumarkt hin), weil eben jeder mit seinen 4WD das Wochenende zum feiern dort verbringt. Kommt man dort an (auf der Karte als Schutzhütte gekennzeichnet) und lief schon 6h im Regen - will nur seine Sachen aufhängen und mal aus dem Regen raus, dann muss ich Angst haben dafür einen ungeheueren Betrag zu zahlen ( ich bin Student, 35€ ist Trekkingessen für mehr als 10 Tage). Das versetzt mich in eine Situation, als Trekker nicht willkommen zu sein, meine Ansprüche sind zu gering. Aus 4WD Gästen ist mehr Geld zu machen und ich muss wild campen im Regen mit der Infrastruktur vor meiner Nase :-( Schutzhütte find ich also einfach falsch dafür und es sollte Ferienhaus genannt werden. Wenn man es allerdings nur so kennt, sich noch nie auf ein Bothy mitten im Nirgendwo von Schottland nach 6 h laufen im Regen freute und es dann betrat, Steinmauer, Tür, zwei Fenster, Blechdach undisoliert, kein Fußboden, kein Strom :-) welche Freude, alles was man braucht ist da!
                                  Dann kann man es ganz sicher nicht nachvollziehen.
                                  Danke für diesen super coolen Reisebericht und die Klasse Fotos!!!
                                  Wir sind diesen Sommer auch einige Teile deines Weges gegangen, inkl. den Teil der Franzosen und es hat so einen Spaß gemacht sich in deine Reise hinein zu versetzen :-)
                                  Island bietet so einen krassen Mix von erodierter Landschaft über Gletscher zu Pionierbewuchs wie Birkenwälder und Nadelbüsche - es war ungeheueren intensiv!
                                  Liebe Grüße, Max

                                  Kommentar


                                  • fjellstorm
                                    Fuchs
                                    • 05.10.2009
                                    • 1315
                                    • Privat

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                                    AW: [IS] 21-tägiger Islandtrek

                                    Auch wir waren oft genervt, wenn der Hauptwanderweg wieder einmal auf einer Piste entlang ging und wir jedesmal zurseite treten musste, wenn ein 4WD oder gleich eine Karavane an uns vorbei fuhr. Dann warten bis die Staubwolke sich gesetzt hatte
                                    Versteh ich (immer noch) nicht: Wenn das Pistenlaufen so nervt (was es mich ebenso würde), warum dann einfach nicht die Piste verlassen, und sich seinen eigenen Weg abseits davon selbst suchen (und/oder das ev. schon im Vorfeld klären)?

                                    ich muss wild campen im Regen
                                    soll schon vorkommen, wenn man "trekken" will

                                    mit der Infrastruktur vor meiner Nase
                                    Nein, einfach weitergehen, die kurze Mehrzeit im Regen bringt dich nicht um..

                                    Bothies und verfallen Hütten und dergl. sind natürlich klasse (auch wenn ich noch nie sowas genutzt habe), allerdings halte ich es in meiner Tourenplanung so, dass ich sowas nicht miteinkalkuliere bzw. davon ausgehen kann. Wenn sowas dann aber auftaucht und mich gelüstet es, warum nicht.
                                    Bewirtschaftete Hütten jeglicher Art meide ich entweder grundsätzlich, oder spazier einfach daran vorbei . So einfach ist das.

                                    OT: Wann kommt denn euer Reisebericht?
                                    Zuletzt geändert von fjellstorm; 06.10.2012, 16:08.

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                                    • tiwaz
                                      Erfahren
                                      • 08.11.2010
                                      • 123
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                                      AW: [IS] 21-tägiger Islandtrek

                                      ganz einfach, manche Gebiete auf der Tour sind einfach mit Pisten in einer Dichte überseht, dass man nicht ausweichen kann. Eine Grundsatzdiskussion will ich nicht führen, denn dass ändert sowieso nichts. Es ist durchaus rational die Situation zu erwähnen wie sie nunmal ist. Und nun 5m neben der Piste durch Großgesteinbrocken zu stolpern ist keine Lösung, entweder laufe ich weglos, dann hat die Landschaft das herzugeben, oder ich laufe auf einem markierten Weg wo große Steine aus dem Weg geräumt oder einfach umgangen werden können.

                                      OT: schon durch das Kartenmaterial ist Weglosplanung sehr schwer, da in fast allen Karten die ich gesehen habe keine Steilhänge usw. eingezeichnet waren - nur in einer Hütte hing eine Karte von den 80ern 1:100 000 und die hatte Brücken, Steilhänge, Wasserfälle, Flussfurten usw. sehr gut eingezeichnet! Immer noch aktuell für dieses Gebiet!!! Wieso ist das nicht in neuen Karten??? Denn ohne die Information kann ich nicht einschätzen, ob ich bei einer Passüberquerung auch auf der anderen Seite wieder runterkomme. Markierte Wege geben theoretisch eine Sicherheit bei zB. solchen Passüberquerungen, dass sie machbar sind. Dass erfordert eine ganz andere Kalkulation im Unterschied zu skandinavischen 1:25 000 Karten

                                      OT2: Ersteinmal müssen wir wieder ins Leben reinkommen und die Urlaube für uns selber verarbeiten, war ja noch einiges mehr als Island. Die Berichte kommen noch

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                                      • berniehh
                                        Fuchs
                                        • 31.01.2011
                                        • 2417
                                        • Privat

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                                        AW: [IS] 21-tägiger Islandtrek

                                        Zitat von tiwaz Beitrag anzeigen
                                        Wir sind diesen Sommer auch einige Teile deines Weges gegangen, inkl. den Teil der Franzosen und es hat so einen Spaß gemacht sich in deine Reise hinein zu versetzen :-)
                                        Island bietet so einen krassen Mix von erodierter Landschaft über Gletscher zu Pionierbewuchs wie Birkenwälder und Nadelbüsche - es war ungeheueren intensiv!
                                        Zitat von tiwaz Beitrag anzeigen
                                        OT2: Ersteinmal müssen wir wieder ins Leben reinkommen und die Urlaube für uns selber verarbeiten, war ja noch einiges mehr als Island. Die Berichte kommen noch [/COLOR]
                                        Hallo Max,
                                        ich bin auch schon gespannt auf euren Bericht! Nicki hat mir ja schon einiges über eure Tour geschrieben
                                        www.trekking.magix.net

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                                        • Dieter

                                          Dauerbesucher
                                          • 26.05.2002
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                                          Hallo

                                          nach Winnetox etwas kryptischen Beitrag (vielleicht wollte sie mich ein wenig provozieren ) und die Antworten darauf, habe ich erwogen mich rauszuhalten. Zumindest ein, zwei Mal drüber zu schlafen.

                                          Sarekmaniac schrieb:
                                          OT: Edit. Dieter zumindest gefällt der Bericht
                                          Wenn man genau hinliest,habe ich nach der ersten Teillieferung des Berichts nur geschrieben:
                                          Bin gespannt auf die Vortsetzung des Berichts!
                                          Diese Aussage hat erst mal nichts mit der Qualität des Berichts zu tun, sondern ich hatte ein großes Interesse daran mehr über den Verlauf der Tour bis zur Trennung der Gruppe zu erfahren.

                                          Mein Interesse kommt daher,

                                          1. dass ich schon seit gut ein halbes Jahr vor der Tour mit Vincent in teilweise ausführlicher E-Mail Diskussion über die Planung seiner Tour war. Zu meiner Überraschung erhielt ich einen Anruf von ihm auf meinem Handy, als er und Malte auf dem Weg zur Südküste waren. Es brauchte eine Weile, bis ich kapiert habe wer da anruft. Ich selbst war zu dem Zeitpunkt in Skógar, kannte also im Groben die Wetterverhältnisse (miserabel) und den Zustand der Flüsse (Hochwasser) um mit Vincent, quasi aus dem
                                          Stand, einen gangbaren "Plan C" zu entwickeln und Rückmeldungen zu vereinbaren, anderenfalls "Plan X". Nach seiner Rückkehr habe ich dann von ihm mehr Details zur Tour erfahren und wir haben ein paar Punkte diskutiert. Bis zur Veröffentlichung von Bernds Bericht wusste ich aber nicht, dass er mit von der Partie war. Daher also mein Interesse.

                                          2. dass ich einmal dem Chef der isl. Rettungsorganisation Landsbjörg versprochen habe mich auf meiner Webseite, in den deutschparachigen Foren und in Beratungen auch für die Sicherheit der Trekker einzusetzen.

                                          3. weil mich sowieso alles interessiert, was in Island so "gemacht" wird

                                          Zu Bernds Bericht möchte ich sagen, dass er mir als solcher gut gefällt. Allenfalls wären ein paar Bilder weniger etwas mehr gewesen (wenn man denn unbedingt mäkeln will )

                                          Bernd erzählt jedoch nur eine Geschichte - die seiner Solotour -, aber es gibt hier zwei Geschichten, genauer gesagt sogar drei und die drei sind in meinen Augen nicht zu trennen. Egal wie die internen Abmachungen vorher waren, eine Gruppe ist eine Gruppe und der Erfahrenste (Führende) trägt eine besondere Verantwortung. Für mich unverständlich ist, wie in einer Gruppe in der ein Mitglied am zweiten Tag so platt ist, dass er nicht einmal mehr zu Abend ißt. man am dritten Tag die Querung des Skeiðarárjökull angeht und keinen Ruhetag am Rand des Gletschers einlegt (wie Vincent das anregt) und das aus Angst, am Ende der Tour könnte die Zeit ausgehen. Das ist etwas was ich eine "aggresive Tourenplanung" nenne - im Gegensatz zu einer "defensiven". Hier steht das Erreichen des Ziel im Vordergrund, nicht das Unterwegs sein. Offensichtlich lagen auch keinen ausgearbeitete "Pläne B" zum Ausstieg vor, bzw. wurden ihnen im entscheidenen Moment nicht gefolgt.

                                          Das mag für einen gewohnten Sologänger wie Bernd ok sein, aber nicht für eine heterogene Gruppe in der drei verschiedene Fitness-, Erfahrungslevel und Erwartungshaltungen aufeinander treffen. Hier wurde schon am ersten Tag der Grundstein für das Scheitern der Gruppe als solche gelegt. Es ausschließlich auf die mangelnde Fitness eines einzigen Teilnehmers zu schieben, wäre meiner Meinung nach zu zu einfach. Seltsam, dass dieser Aspekt in den "Uiiii - cool - da möchte ich auch mal hin"- Zuschriften fehlt, offensichtlich nicht wahrgenommen wird.

                                          Noch ein Wort zu Island und "Wildnis".
                                          Es wurde in den letzten Beiträgen kontrovers über die vielen Pisten und die Erreichbarkeit der Hütten sowie über Überlaufene Trekkingrouten diskutiert. Ich will das jetzt nicht weiter vertiefen. Augefallen ist mir hier hier die Verwendung des Begriffes "Wildnisfeeling" - es wird nicht das Verschwinden der Wildnis bedauert sondern die Störung des "Wildnisfeelings". Also die Diskrepanz zwichen vorgefundener Realität und projeziertem Ideal. Das könnte man die Gefahr der "romantischen Ansatzes" nennen. Ok - das Abenteuer findet sowieso erst im Kopf statt.

                                          Seit Jahren schreiben mich Trekkingwilige in Sachen Island an mit der Frage nach einer Empfehlung einer möglichst langen, einsamen Wildnistour an. Komisch, dass vor allem Islandersttäter so auf den "einsamen" Touren bestehen. Island bietet für alle etwas und gerade mit dem Laugavegur einen guten und spektakulären Einstieg zum "Kennenlernen". Dass man dessen Schönheit eben auch mit anderen teilen muss, gehört dazu. Nicht umsonst ist der Name "Laugavegur" der gleiche wie der von Reykjavíks beliebtester Einkaufsstrasse.

                                          Ich empfehle da einfach ohne vorgefasste Einschränkungen offen zu erleben, kritisch zu beobachten und gelassen zu werten.

                                          Dieter
                                          (Ihr wisst ja: Touris sind immer die Anderen)

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