Tourentyp | |
Lat | |
Lon | |
Mitreisende | |
Wie alles begann....
Vor einigen Monaten entdeckte ich in einem Kaufhaus das Buch "Outdoor-Praxis" von Rainer Höh. Ich wunderte mich ein wenig, wieso das Buch so dick sei. So schwierig kann es doch nicht sein draußen im Freien zu übernachten. Was braucht man denn großartig dazu? Zelt, Schlafsack, Rucksack... Kocher. Als ich dann allerdings ein paar Seiten überschlug schüttelte ich nur ungläubig mit dem Kopf. Hier macht jemand aus dem Schlafen in einem Zelt eine Wissenschaft. Aber gut, jeder findet einen Weg sein Geld zu verdienen. Ich legte das Buch wieder in das Regal.
Zwei Wochen später war ich auf einer Sportveranstaltung, auf der mir ein Radfahrer auffiel. Er holte sein "Zelt" aus seiner Fahrradtasche und kochte sich einen Tee. Für mich sah das Zelt eher aus wie ein Sarg und ich sprach ihn darauf an. Er war sehr freundlich, zeigte und erklärte mir von A-Z seine Ausrüstung. Nach ein paar Bier und seinen etlichen Reisen, die er mir erzählte empfahl er mir ein Buch. "Outdoor-Praxis" von Rainer Höh. Leicht angepichelt lachte ich laut los und erzählte ihm meine "Kaufhaus" Geschichte. Ich musste mir eingestehen, dass es zu spät war. Der "Outdoor-Wahnsinn" hatte mich im Griff.
Ein paar Tage später entdeckte ich dieses Forum hier. Der erste Eindruck war einfach nur unübersichtlich, verwirrend, aber gleichzeitig spannend. Ich las etliche Nächte in diversen Unterforen und war noch verwirrter als vorher. Nachdem ich mich nach und nach durch das empfohlene Outdoor-Buch gearbeitet hatte, konnte ich wenigstens in der Theorie nun einiges unterscheiden.
Der erste Besuch bei Globetrotter folgte. Ich glaube ich kann jetzt Frauen verstehen, die gerne zu IKEA gehen. Globetrotter ist der männliche Part von IKEA. Ich habe einmal den Fehler begangen und meine (Ex-)Freundin mitgenommen. Nach ca. 5 Stunden, die für mich wie im Flug vergingen, ist sie einfach nach Hause gefahren... ohne das ich es mitbekam.
Nach den ersten Einkäufen bei Globetrotter und diversen "Schnäppchen" im Internet füllte sich so langsam mein Einbauschrank. Die Klamotten wurden immer mehr gestopft, sodass jeder Ausrüstungsgegenstand einen eigenen festen Platz bekam. Irgendwann war allerdings auch der Schrank voll und eine weitere Kommode musste gekauft werden. Mir jedenfalls ging jedesmal wieder ein Lächeln durchs Gesicht, wenn ich den perfekt aufgeräumten Schrank aufmachte.
Am 28.04.2012 war es dann soweit. Mein Flieger nach Glasgow sollte starten. Ich schlief die Nacht vorher nicht wirklich gut. Im Kopf ging ich die Packliste bestimmt 10 mal durch und überlegte, was ich vergessen haben könnte. Es war aber eigentlich alles eingepackt und startklar.

Es ging zum Flughafen und ich landete um 22:30 Uhr. Ich checkte nur noch ins Hotel ein und ging ins Bett. Es sollte schließlich am nächsten Tag losgehen.
Tag 1
Milngavie - kurz vor den Conic Hill
Nach einer ziemlich schlaflosen Nacht, die durch Nervosität geprägt war stand ich um 6 Uhr auf. Ich nahm den Bus Richtung Glasgow. Dort angekommen, wurde mir mitgeteilt, dass die Busse nach Milngavie erst um 09:00 Uhr fahren. Allerdings bestand die Chance, dass ein Zug vorher in Richtung Norden fährt. Nach ein paar Kilometern durch Glasgow konnte ich dann endlich um 9 Uhr (...!) den Zug nach Milngavie nehmen. Ich musste dort vor 09:45 Uhr sein, da ich beim "Travel-Lite Van" eine Gaskartusche vorbestellt hatte. Ich traf am Bahnhof zwei weitere Deutsche, die sich auch mit ihrem Rucksack durch die Stadt kämpften. Wir kamen sofort ins Gespräch. Ich fühlte mich gut, denn der Rucksack von denen war nicht viel kleiner.
Der Zug brauchte nicht lange und wir erreichten Milngavie bei gutem Wetter. Den Travel-Lite Van haben wir auch ziemlich zügig gefunden, schnell noch ein paar Fotos vom Startpunkt gemacht und ab auf die (Wanderauto-)Bahn.

Besonders am Sonntag war es sehr schlimm. Viele Tageswanderer, Wandermuttis mit 3 Litern Kaffee und 2 kg Kuchen im Gepäck und einer wahnsinnigen Lautstärke beim Reden, traf ich auf dem Weg. Ständig musste ich sie überholen. Die Chance zwischen Ihren Redepausen nutzte ich für ein kurzes "Sorry". Den Weg nach Drymen selbst fand ich jetzt nicht so spektakulär muss ich zugeben. Von daher habe ich auch nicht viele Fotos geschossen. In Drymen habe ich noch einen Burger gegessen. Meine Füße qualmten schon ziemlich. Für den ersten Tag eigentlich schon zu viel Strecke. Aber bei dem schönen Wetter wollte ich noch ein paar Kilometer machen. Es ging danach durch den "Wald"... bzw. dem was noch davon davon übrig ist.
Laut Karte sollte kurz vor dem Conic Hill eine Campsite sein, auf der man für eine Nacht campen darf. Ich hab sie leider nicht gefunden, hatte aber auch keine große Lust mehr weiterzulaufen und habe mich einfach an eine freie Stelle gepflanzt.
Das Wetter schlug blitzartig um. Es wurde windig und fing an zu regnen. Ich habe es irgendwie nicht hinbekommen, das Zelt korrekt abzuspannen. Ich wollte nur noch (nach ca. 26 km...) in den Schlafsack und somit war es an diesem Tag ein wenig faltig.

Als ich meine Sachen halbwegs geordnet in der Apsis abgelegt hatte, ging ich nochmal raus und genoss den Ausblick. Es war wirklich ein wahnsinniges Gefühl. Ich bekam eine Gänsehaut und dachte an ein paar Dinge, die mich ziemlich nachdenklich machten. Es wurde jetzt allerdings auch schnell kalt und ich verkroch mich in meinen Schlafsack. Ein Pudding und ein Tee taten ihr übriges und mir gings wieder besser. Kurz darauf wurde es immer windiger und der Regen wurde stärker. Einige senkrechte Böen drückten die Zeltstangen so in die Knie, dass ich mit aufgerissenen Augen wachlag. Ich konnte schon wieder nicht schlafen.
Aber das Rondane soll ja ein Bunker im Sturm sein... Nungut, vertraue ich mal der Theorie!
Einerseits war es ein sehr gutes Gefühl, in seinem Schlafsack zu liegen, den Regen auf sein Zelt prasseln zu hören und den Wind um seine Ohren pfeifen zu lassen. Auf der anderen Seite hatte ich schon ziemlichen Respekt vor der ganzen Sache, da ich noch nie bei so einem starken Wind gezeltet hatte und es nach Balmaha noch einige Kilometer waren, falls es mein Zelt zerfetzen würde. Es hat die ganze Nacht weitergestürmt und geregnet. Wenn es hochkommt, hab ich vielleicht 1-2 Stunden die Augen zumachen können.
Tag 2
Conic Hill - Rowchoich Bothy
Nach einer sehr kurzen Nacht ging es für mich in Begleitung mit den beiden anderen Deutschen weiter. Wir haben alle nicht gut geschlafen, aber der Materialtest war positiv. Das Wetter war an diesem Morgen etwas besser. Es hat aufgehört zu regnen, die Wolken blieben allerdings. So habe ich mir Schottland vorgestellt. Die Wolken kratzten leicht an den Gipfeln der Hügel. Wow... jetzt begann die Landschaft für mich langsam typisch "Schottisch" zu werden. Die schlaflose Nacht war schnell vergessen und es ging recht zügig den Conic Hill hoch.

Oben angekommen:

Ich wurde oben vom Wind fast weggepustet. Meine Regenhülle vom Rucksack hielt aber stand (die von den anderen zweien nicht...), und wir begangen mit dem Abstieg. Der Aufstieg war schon knackig, aber der Abstieg hat meinen Knien nochmal einiges abverlangt. Leck mich am Arsch... ohne Trekkingstöcke wäre ich runtergerollt glaube ich.
Als wir in Balmaha ankamen, unterhielten wir uns eine Zeit mit einer Rangerin. Sie verstand und sprach sogar ein wenig deutsch. Sie sah uns anscheinend an, dass wir alle nicht viel Schlaf bekommen haben und zeigte uns auf der Karte die Bothy. Dort könnte man im Trockenen schlafen und ein Feuer machen.
Unsere Blicke:
........ 
Auch wenn es eine ordentliche Etappe für den zweiten Tag war, hatten wir alle das Lagerfeuer und den trockenen Unterschkupf im Kopf. Also nicht lange fackeln, noch kurz etwas in dem kleinen Shop in Balmaha gekauft und weiter. Das war übrigens der erste Moment, in dem ich mich gefragt habe, warum ich denn soviel Essen eingepackt habe. Aufs Forum wollte ich ja nicht hören. Nungut.
Es ging eine Zeit am Ufer entlang. Eine schöne Strecke.


Später wurde es wettertechnisch richtig warm, die Füße schmerzen schon nach wenigen Kilometern und die Müdigkeit machte mir doch zu schaffen. Wahrscheinlich war ich gestern einfach übermotiviert und hätte weniger Strecke reißen sollen. Trotzdem haben einen die Ausblicke alles überwiegend vergessen lassen. Wir haben uns gegenseitig angestachelt und motiviert. Jeder hatte zwischendurch mal ein kleines Tief. Ich weiß nicht, ob ich den Weg bis zur Bothy alleine gegangen wäre. Ich merkte jedenfalls, dass es für mich ein Vorteil war in einer Gruppe zu wandern. Die letzten Kilometer waren die Hölle. Der Uferweg war gesperrt und wir sind oben langgelaufen. Allerdings war die Bothy nur zu erreichen, wenn man nach dem Verbindungsweg zwischen dem unteren und oberen Weg ein Stück Richtung zurück läuft. Zurücklaufen.... ja....
!
Aber auch das schafften wir und ich entdeckte voller Vorfreude:


Es wurde schnell alles ausgeräumt und zum Trocknen in dem Raum verteilt.

Das Feuer im Kamin war für mich irgendwie ein Highlight an dem Tag. Alleine die Tatsache, dass man sich Holz suchen musste und selbst das Feuer anmachen musste war schon geil. Wo gibts sowas heutzutage noch? Man hat sich an so viele Sachen gewöhnt bzw. sieht es als Selbstverständlichkeit an, dass man sich Abends über ein selbstgemachtes Feuer freut. Wahnsinn.

Für mich ging es an diesem Abend ziemlich schnell in den Schlafsack. Ich schrieb noch mein Tagebuch und fühlte mich erschöpft, aber gut. Körperlich ausgelastet, geistig entspannt. Ich konnte hier mal so richtig abschalten...
In dieser Nacht schlief ich besser.
Vor einigen Monaten entdeckte ich in einem Kaufhaus das Buch "Outdoor-Praxis" von Rainer Höh. Ich wunderte mich ein wenig, wieso das Buch so dick sei. So schwierig kann es doch nicht sein draußen im Freien zu übernachten. Was braucht man denn großartig dazu? Zelt, Schlafsack, Rucksack... Kocher. Als ich dann allerdings ein paar Seiten überschlug schüttelte ich nur ungläubig mit dem Kopf. Hier macht jemand aus dem Schlafen in einem Zelt eine Wissenschaft. Aber gut, jeder findet einen Weg sein Geld zu verdienen. Ich legte das Buch wieder in das Regal.
Zwei Wochen später war ich auf einer Sportveranstaltung, auf der mir ein Radfahrer auffiel. Er holte sein "Zelt" aus seiner Fahrradtasche und kochte sich einen Tee. Für mich sah das Zelt eher aus wie ein Sarg und ich sprach ihn darauf an. Er war sehr freundlich, zeigte und erklärte mir von A-Z seine Ausrüstung. Nach ein paar Bier und seinen etlichen Reisen, die er mir erzählte empfahl er mir ein Buch. "Outdoor-Praxis" von Rainer Höh. Leicht angepichelt lachte ich laut los und erzählte ihm meine "Kaufhaus" Geschichte. Ich musste mir eingestehen, dass es zu spät war. Der "Outdoor-Wahnsinn" hatte mich im Griff.
Ein paar Tage später entdeckte ich dieses Forum hier. Der erste Eindruck war einfach nur unübersichtlich, verwirrend, aber gleichzeitig spannend. Ich las etliche Nächte in diversen Unterforen und war noch verwirrter als vorher. Nachdem ich mich nach und nach durch das empfohlene Outdoor-Buch gearbeitet hatte, konnte ich wenigstens in der Theorie nun einiges unterscheiden.
Der erste Besuch bei Globetrotter folgte. Ich glaube ich kann jetzt Frauen verstehen, die gerne zu IKEA gehen. Globetrotter ist der männliche Part von IKEA. Ich habe einmal den Fehler begangen und meine (Ex-)Freundin mitgenommen. Nach ca. 5 Stunden, die für mich wie im Flug vergingen, ist sie einfach nach Hause gefahren... ohne das ich es mitbekam.

Nach den ersten Einkäufen bei Globetrotter und diversen "Schnäppchen" im Internet füllte sich so langsam mein Einbauschrank. Die Klamotten wurden immer mehr gestopft, sodass jeder Ausrüstungsgegenstand einen eigenen festen Platz bekam. Irgendwann war allerdings auch der Schrank voll und eine weitere Kommode musste gekauft werden. Mir jedenfalls ging jedesmal wieder ein Lächeln durchs Gesicht, wenn ich den perfekt aufgeräumten Schrank aufmachte.
Am 28.04.2012 war es dann soweit. Mein Flieger nach Glasgow sollte starten. Ich schlief die Nacht vorher nicht wirklich gut. Im Kopf ging ich die Packliste bestimmt 10 mal durch und überlegte, was ich vergessen haben könnte. Es war aber eigentlich alles eingepackt und startklar.

Es ging zum Flughafen und ich landete um 22:30 Uhr. Ich checkte nur noch ins Hotel ein und ging ins Bett. Es sollte schließlich am nächsten Tag losgehen.
Tag 1
Milngavie - kurz vor den Conic Hill
Nach einer ziemlich schlaflosen Nacht, die durch Nervosität geprägt war stand ich um 6 Uhr auf. Ich nahm den Bus Richtung Glasgow. Dort angekommen, wurde mir mitgeteilt, dass die Busse nach Milngavie erst um 09:00 Uhr fahren. Allerdings bestand die Chance, dass ein Zug vorher in Richtung Norden fährt. Nach ein paar Kilometern durch Glasgow konnte ich dann endlich um 9 Uhr (...!) den Zug nach Milngavie nehmen. Ich musste dort vor 09:45 Uhr sein, da ich beim "Travel-Lite Van" eine Gaskartusche vorbestellt hatte. Ich traf am Bahnhof zwei weitere Deutsche, die sich auch mit ihrem Rucksack durch die Stadt kämpften. Wir kamen sofort ins Gespräch. Ich fühlte mich gut, denn der Rucksack von denen war nicht viel kleiner.

Der Zug brauchte nicht lange und wir erreichten Milngavie bei gutem Wetter. Den Travel-Lite Van haben wir auch ziemlich zügig gefunden, schnell noch ein paar Fotos vom Startpunkt gemacht und ab auf die (Wanderauto-)Bahn.

Besonders am Sonntag war es sehr schlimm. Viele Tageswanderer, Wandermuttis mit 3 Litern Kaffee und 2 kg Kuchen im Gepäck und einer wahnsinnigen Lautstärke beim Reden, traf ich auf dem Weg. Ständig musste ich sie überholen. Die Chance zwischen Ihren Redepausen nutzte ich für ein kurzes "Sorry". Den Weg nach Drymen selbst fand ich jetzt nicht so spektakulär muss ich zugeben. Von daher habe ich auch nicht viele Fotos geschossen. In Drymen habe ich noch einen Burger gegessen. Meine Füße qualmten schon ziemlich. Für den ersten Tag eigentlich schon zu viel Strecke. Aber bei dem schönen Wetter wollte ich noch ein paar Kilometer machen. Es ging danach durch den "Wald"... bzw. dem was noch davon davon übrig ist.
Laut Karte sollte kurz vor dem Conic Hill eine Campsite sein, auf der man für eine Nacht campen darf. Ich hab sie leider nicht gefunden, hatte aber auch keine große Lust mehr weiterzulaufen und habe mich einfach an eine freie Stelle gepflanzt.
Das Wetter schlug blitzartig um. Es wurde windig und fing an zu regnen. Ich habe es irgendwie nicht hinbekommen, das Zelt korrekt abzuspannen. Ich wollte nur noch (nach ca. 26 km...) in den Schlafsack und somit war es an diesem Tag ein wenig faltig.


Als ich meine Sachen halbwegs geordnet in der Apsis abgelegt hatte, ging ich nochmal raus und genoss den Ausblick. Es war wirklich ein wahnsinniges Gefühl. Ich bekam eine Gänsehaut und dachte an ein paar Dinge, die mich ziemlich nachdenklich machten. Es wurde jetzt allerdings auch schnell kalt und ich verkroch mich in meinen Schlafsack. Ein Pudding und ein Tee taten ihr übriges und mir gings wieder besser. Kurz darauf wurde es immer windiger und der Regen wurde stärker. Einige senkrechte Böen drückten die Zeltstangen so in die Knie, dass ich mit aufgerissenen Augen wachlag. Ich konnte schon wieder nicht schlafen.

Einerseits war es ein sehr gutes Gefühl, in seinem Schlafsack zu liegen, den Regen auf sein Zelt prasseln zu hören und den Wind um seine Ohren pfeifen zu lassen. Auf der anderen Seite hatte ich schon ziemlichen Respekt vor der ganzen Sache, da ich noch nie bei so einem starken Wind gezeltet hatte und es nach Balmaha noch einige Kilometer waren, falls es mein Zelt zerfetzen würde. Es hat die ganze Nacht weitergestürmt und geregnet. Wenn es hochkommt, hab ich vielleicht 1-2 Stunden die Augen zumachen können.
Tag 2
Conic Hill - Rowchoich Bothy
Nach einer sehr kurzen Nacht ging es für mich in Begleitung mit den beiden anderen Deutschen weiter. Wir haben alle nicht gut geschlafen, aber der Materialtest war positiv. Das Wetter war an diesem Morgen etwas besser. Es hat aufgehört zu regnen, die Wolken blieben allerdings. So habe ich mir Schottland vorgestellt. Die Wolken kratzten leicht an den Gipfeln der Hügel. Wow... jetzt begann die Landschaft für mich langsam typisch "Schottisch" zu werden. Die schlaflose Nacht war schnell vergessen und es ging recht zügig den Conic Hill hoch.

Oben angekommen:

Ich wurde oben vom Wind fast weggepustet. Meine Regenhülle vom Rucksack hielt aber stand (die von den anderen zweien nicht...), und wir begangen mit dem Abstieg. Der Aufstieg war schon knackig, aber der Abstieg hat meinen Knien nochmal einiges abverlangt. Leck mich am Arsch... ohne Trekkingstöcke wäre ich runtergerollt glaube ich.
Als wir in Balmaha ankamen, unterhielten wir uns eine Zeit mit einer Rangerin. Sie verstand und sprach sogar ein wenig deutsch. Sie sah uns anscheinend an, dass wir alle nicht viel Schlaf bekommen haben und zeigte uns auf der Karte die Bothy. Dort könnte man im Trockenen schlafen und ein Feuer machen.
Unsere Blicke:


Auch wenn es eine ordentliche Etappe für den zweiten Tag war, hatten wir alle das Lagerfeuer und den trockenen Unterschkupf im Kopf. Also nicht lange fackeln, noch kurz etwas in dem kleinen Shop in Balmaha gekauft und weiter. Das war übrigens der erste Moment, in dem ich mich gefragt habe, warum ich denn soviel Essen eingepackt habe. Aufs Forum wollte ich ja nicht hören. Nungut.
Es ging eine Zeit am Ufer entlang. Eine schöne Strecke.


Später wurde es wettertechnisch richtig warm, die Füße schmerzen schon nach wenigen Kilometern und die Müdigkeit machte mir doch zu schaffen. Wahrscheinlich war ich gestern einfach übermotiviert und hätte weniger Strecke reißen sollen. Trotzdem haben einen die Ausblicke alles überwiegend vergessen lassen. Wir haben uns gegenseitig angestachelt und motiviert. Jeder hatte zwischendurch mal ein kleines Tief. Ich weiß nicht, ob ich den Weg bis zur Bothy alleine gegangen wäre. Ich merkte jedenfalls, dass es für mich ein Vorteil war in einer Gruppe zu wandern. Die letzten Kilometer waren die Hölle. Der Uferweg war gesperrt und wir sind oben langgelaufen. Allerdings war die Bothy nur zu erreichen, wenn man nach dem Verbindungsweg zwischen dem unteren und oberen Weg ein Stück Richtung zurück läuft. Zurücklaufen.... ja....

Aber auch das schafften wir und ich entdeckte voller Vorfreude:


Es wurde schnell alles ausgeräumt und zum Trocknen in dem Raum verteilt.

Das Feuer im Kamin war für mich irgendwie ein Highlight an dem Tag. Alleine die Tatsache, dass man sich Holz suchen musste und selbst das Feuer anmachen musste war schon geil. Wo gibts sowas heutzutage noch? Man hat sich an so viele Sachen gewöhnt bzw. sieht es als Selbstverständlichkeit an, dass man sich Abends über ein selbstgemachtes Feuer freut. Wahnsinn.

Für mich ging es an diesem Abend ziemlich schnell in den Schlafsack. Ich schrieb noch mein Tagebuch und fühlte mich erschöpft, aber gut. Körperlich ausgelastet, geistig entspannt. Ich konnte hier mal so richtig abschalten...
In dieser Nacht schlief ich besser.

Kommentar