AW: [UK] WHW und Knoydart Anfang September 2010

Hinterher hab ich mich das auch gefragt
11.09.2010 Inverie - Barrisdale
Ausgeruht öffnete ich meine Augen und siehe da - Regen. Was für eine Überaschung. Wie man mir am Frühstückstisch mitteilte sollte es zum Mittag hin aufklaren. Da ich es eh nicht so eilig hatte, ließ ich mir erstmal Zeit um dann pünktlich um 12:00h mit den ersten Sonnenstrahlen im Rücken Richtung Barrisdale loszuziehen.
Der Weg, leicht begehbar, verlief durchs Gleann an Dubh Lochain.
Vorbei am Inverie River machte ich eine Pause am Dubh-Lochain. Ein feiner See, knapp 1,5km lang. Bei mir, Ian und Malcom, von Barrisdale kommend. Wir untrerhielten uns fast eine Stunde lang und tranken dabei 3 Gläschen Glennmorangie

Malcom, Sven und Ian
Der anschließende Aufstieg zum Mam Barrisdale, gute 400hm, verlief absolut Problemlos.

Im Hintergrund der Dubh-Lochain
Der Anschließende Abstieg erwieß sich als noch einfacher und so konnte ich abermals nach gut 3 Stunden Gehzeit die Beine in der Barrisdale Bothy hochlegen. Die Barrisdale Bothy ist privat geführt. Doch für 3 Pfund die Nacht kann man beim besten willen nicht meckern. Wasser, Licht und zwei Klos! Ok, spätestens nach diesem abend würd ich mich da nicht mehr draufsetzen aber ok ;)
Den Abend verbrachten wir zu acht. Namen konnte ich mir leider nicht alle merken, auf jeden Fall hatten wir eine menge zu erzählen, eine menge Spaß und Vier (!) leere Flaschen Single Malt - alles klar
12.09.2010 Barrisdale - Kinloch Hourn - Fort William
Mit leicht schwerem Kopf begann der heute Tag. Die Nacht über hat es geregnet, wodurch der Tag auch heute wieder von Regen verschont blieb.
Der Weg nach Kinloch Hourn war ebenfalls sehr einfach zu gehen, gelegentlich ein bisschen boggy, und verleif malerisch an den Ufern des Loch hourns. Jedesmal, wenn die Sonne zwischen den Wolken hervorblitzte fühlte ich mich wie auf einer Mittelmeerinsel. Blaues Wasser, grüne Hänge, vereinzelte Baumgruppen und im hintergrund die schroffe Bergwelt Knoydarts.
Mein Vergleich ziehlt auf Sardinien ab ;)


So schön der Weg auch war, so schnell war das Ziel Kinloch Hourn auch schon erreicht. Im Teehaus gabs zur Stärkung ne Pepsi und dann die Überlegungen, wie es weiter gehen soll.
Ich entschloß mich, mir eine Mitfahrgelegenheit nach Fort William, bzw. überhaupt erstmal Richtung Zivilisation zu besorgen. Das Wetter war schön, somit hoffte ich, evtl den Ben Nevis morgen zu besteigen.
Auf dem Parkplatz standen vier Autos, eines gerade am abfahren. Schnell hin, gefragt und siehe da, ja man nehme mich mit. Im Auto unterhielten wir uns angeregt und ehe ich mich versah fuhren die beiden (Vater und Sohn, ca 60 und 40, wildcampen übers WE) mich direkt nach Fort William zur Ben Nevis Campsite, was für die beiden einen Umweg von gut 20 bis 30 Kilometer bedeutete. Genial, das erste mal in meinem Leben, dass ich per Anhalter irgendwo mitfahre und dann gleich so.
Innerlich hatte ich mich schon auf eine Nacht in Kinloch Hourn oder ans weiterlaufen Richtung Shiel Bridge eingestellt!
13.09.2010 Fort William
Ihr wisst was kommt, wenn ich den Ben Nevis besteigen will. Richtig - Regen. Viel Regen, oftmals in einem Winkel von 45° und das den ganzen Tag. Da lag ich nun im Zelt und langweilte mich zu tode... Ich bin dann nach Fort William rein um mir wenigstens ein wenig Unterhaltung zu holen. Das Trail Magazin und TGO wahren mein Mittel gegen die Langeweile. Ich Sehnte mich allmählich auch nach der Heimat und der richtigen Zivilisation...
Fazit
Dre Urlaub hier in Schottland war für mich eine sehr interessante neue Erfahrung. Das alleine laufen, gerade Tagsüber fand ich echt genial. Mann kann sich seine Strecke, die Etappenlängen, sein Tempo und seine Pausen einfach selbst einteilen ohne auf irgendwen Rücksicht zu nehmen. Allerdings sind die Abende, die mann komplett alleine verbringt sehr langweilig, wenn nicht gar ein wenig deprimierend. Ein fetter Schmöcker währe da bestimmt eine kleine Besserung, allerdings zu schwer, groß, unhandlich und auf die Dauer einer Reise bestimmt nicht unterhaltsam. Definitiv mit auf meinem nächsten Trip, egal ob solo oder zu zweit, ein ausdauernder MP3 Spieler
Da das Wetter größtenteils über perfekt war, machte das hier alles besonders viel Spaß! Der WHW in seiner gesamten Länge ist ein schöner, einfach zu gehender Weg, den man trotz oder gerade wegen seiner nähe zur Zivilisation, gerade auch Anfängern bestens empfehlen kann. Landschaftlich hat er einiges zu bieten. Der oft beschriebene Übergang von den Lowlands ind die Highlands ist sehr interessant zu beobachten.
Ich habe hier viele interessante Menschen und Geschichten kennengelernt. Egal ob meine Mitstreiter Stefan, Verena, Viktor und Simona oder die vielen Engländer, Schotten, Holländer oder von wo sonst her, es hat mit jedem einzelnen Spaß gemacht!!!!
Knoydart war da wirklich schon ein anderes Kaliber! Sollte es mich noch einmal auf die wilde Halbinsel verschlagen und das würde ich auch jedem anderen Knoydart Anfänger raten. Fangt in Shiel Bridge oder Kinloch Hourn an. Man wird einfach langsamer an die einsamkeit und die landschaftlichen Gegebenheiten bzw. Schwierigkeiten herangeführt. Es ist zwar einfacher von Fort William nach Glenfinnan, nur wird man dort gleich ins kalte Wasser geworfen und hat gleich zu Beginn die beiden härtesten Etappen.
Mich ht es wirklich erschrocken, wie sehr einen nasses Schuhwerk, ein wenig Schlamm und hunderte dieser scheiß Deer Keds demoralisieren können. Wie ich ja schon schrieb, hätte ich am Loch Arkaig oder A'Chuil die Gelegenheit gehabt, ich hätte sofort abgebrochen. Im Nachhinein bin ich natürlich froh es nicht getan zu haben, aber ich hatte echt keine Lust mehr. Die Bucht um die Sourlies Bothy hat es mir am meisten angetan, generell fand ich Knoydart ansprechender als den WHW.
Hat man am WHW in wirklich kurzen Abständen immer wieder Kontakt zu anderen Wanderern oder Einheimischen gehabt habe ich auf Knoydart (Inverie ausgenommen) gerade einmal 34 Menschen gesehen und ungefähr mit der hälfte gesprochen!!!
Zum Schluß muss natürlich die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Schotten gelobt bzw. besonders betont werden, wirklich großartig!
Schottland ich komme Wieder!!!!
Sven
Zitat von Rainer Duesmann
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Hinterher hab ich mich das auch gefragt

11.09.2010 Inverie - Barrisdale
Ausgeruht öffnete ich meine Augen und siehe da - Regen. Was für eine Überaschung. Wie man mir am Frühstückstisch mitteilte sollte es zum Mittag hin aufklaren. Da ich es eh nicht so eilig hatte, ließ ich mir erstmal Zeit um dann pünktlich um 12:00h mit den ersten Sonnenstrahlen im Rücken Richtung Barrisdale loszuziehen.
Der Weg, leicht begehbar, verlief durchs Gleann an Dubh Lochain.
Vorbei am Inverie River machte ich eine Pause am Dubh-Lochain. Ein feiner See, knapp 1,5km lang. Bei mir, Ian und Malcom, von Barrisdale kommend. Wir untrerhielten uns fast eine Stunde lang und tranken dabei 3 Gläschen Glennmorangie


Malcom, Sven und Ian
Der anschließende Aufstieg zum Mam Barrisdale, gute 400hm, verlief absolut Problemlos.

Im Hintergrund der Dubh-Lochain
Der Anschließende Abstieg erwieß sich als noch einfacher und so konnte ich abermals nach gut 3 Stunden Gehzeit die Beine in der Barrisdale Bothy hochlegen. Die Barrisdale Bothy ist privat geführt. Doch für 3 Pfund die Nacht kann man beim besten willen nicht meckern. Wasser, Licht und zwei Klos! Ok, spätestens nach diesem abend würd ich mich da nicht mehr draufsetzen aber ok ;)
Den Abend verbrachten wir zu acht. Namen konnte ich mir leider nicht alle merken, auf jeden Fall hatten wir eine menge zu erzählen, eine menge Spaß und Vier (!) leere Flaschen Single Malt - alles klar

12.09.2010 Barrisdale - Kinloch Hourn - Fort William
Mit leicht schwerem Kopf begann der heute Tag. Die Nacht über hat es geregnet, wodurch der Tag auch heute wieder von Regen verschont blieb.
Der Weg nach Kinloch Hourn war ebenfalls sehr einfach zu gehen, gelegentlich ein bisschen boggy, und verleif malerisch an den Ufern des Loch hourns. Jedesmal, wenn die Sonne zwischen den Wolken hervorblitzte fühlte ich mich wie auf einer Mittelmeerinsel. Blaues Wasser, grüne Hänge, vereinzelte Baumgruppen und im hintergrund die schroffe Bergwelt Knoydarts.
Mein Vergleich ziehlt auf Sardinien ab ;)


So schön der Weg auch war, so schnell war das Ziel Kinloch Hourn auch schon erreicht. Im Teehaus gabs zur Stärkung ne Pepsi und dann die Überlegungen, wie es weiter gehen soll.
Ich entschloß mich, mir eine Mitfahrgelegenheit nach Fort William, bzw. überhaupt erstmal Richtung Zivilisation zu besorgen. Das Wetter war schön, somit hoffte ich, evtl den Ben Nevis morgen zu besteigen.
Auf dem Parkplatz standen vier Autos, eines gerade am abfahren. Schnell hin, gefragt und siehe da, ja man nehme mich mit. Im Auto unterhielten wir uns angeregt und ehe ich mich versah fuhren die beiden (Vater und Sohn, ca 60 und 40, wildcampen übers WE) mich direkt nach Fort William zur Ben Nevis Campsite, was für die beiden einen Umweg von gut 20 bis 30 Kilometer bedeutete. Genial, das erste mal in meinem Leben, dass ich per Anhalter irgendwo mitfahre und dann gleich so.

Innerlich hatte ich mich schon auf eine Nacht in Kinloch Hourn oder ans weiterlaufen Richtung Shiel Bridge eingestellt!
13.09.2010 Fort William
Ihr wisst was kommt, wenn ich den Ben Nevis besteigen will. Richtig - Regen. Viel Regen, oftmals in einem Winkel von 45° und das den ganzen Tag. Da lag ich nun im Zelt und langweilte mich zu tode... Ich bin dann nach Fort William rein um mir wenigstens ein wenig Unterhaltung zu holen. Das Trail Magazin und TGO wahren mein Mittel gegen die Langeweile. Ich Sehnte mich allmählich auch nach der Heimat und der richtigen Zivilisation...
Fazit
Dre Urlaub hier in Schottland war für mich eine sehr interessante neue Erfahrung. Das alleine laufen, gerade Tagsüber fand ich echt genial. Mann kann sich seine Strecke, die Etappenlängen, sein Tempo und seine Pausen einfach selbst einteilen ohne auf irgendwen Rücksicht zu nehmen. Allerdings sind die Abende, die mann komplett alleine verbringt sehr langweilig, wenn nicht gar ein wenig deprimierend. Ein fetter Schmöcker währe da bestimmt eine kleine Besserung, allerdings zu schwer, groß, unhandlich und auf die Dauer einer Reise bestimmt nicht unterhaltsam. Definitiv mit auf meinem nächsten Trip, egal ob solo oder zu zweit, ein ausdauernder MP3 Spieler

Da das Wetter größtenteils über perfekt war, machte das hier alles besonders viel Spaß! Der WHW in seiner gesamten Länge ist ein schöner, einfach zu gehender Weg, den man trotz oder gerade wegen seiner nähe zur Zivilisation, gerade auch Anfängern bestens empfehlen kann. Landschaftlich hat er einiges zu bieten. Der oft beschriebene Übergang von den Lowlands ind die Highlands ist sehr interessant zu beobachten.
Ich habe hier viele interessante Menschen und Geschichten kennengelernt. Egal ob meine Mitstreiter Stefan, Verena, Viktor und Simona oder die vielen Engländer, Schotten, Holländer oder von wo sonst her, es hat mit jedem einzelnen Spaß gemacht!!!!
Knoydart war da wirklich schon ein anderes Kaliber! Sollte es mich noch einmal auf die wilde Halbinsel verschlagen und das würde ich auch jedem anderen Knoydart Anfänger raten. Fangt in Shiel Bridge oder Kinloch Hourn an. Man wird einfach langsamer an die einsamkeit und die landschaftlichen Gegebenheiten bzw. Schwierigkeiten herangeführt. Es ist zwar einfacher von Fort William nach Glenfinnan, nur wird man dort gleich ins kalte Wasser geworfen und hat gleich zu Beginn die beiden härtesten Etappen.
Mich ht es wirklich erschrocken, wie sehr einen nasses Schuhwerk, ein wenig Schlamm und hunderte dieser scheiß Deer Keds demoralisieren können. Wie ich ja schon schrieb, hätte ich am Loch Arkaig oder A'Chuil die Gelegenheit gehabt, ich hätte sofort abgebrochen. Im Nachhinein bin ich natürlich froh es nicht getan zu haben, aber ich hatte echt keine Lust mehr. Die Bucht um die Sourlies Bothy hat es mir am meisten angetan, generell fand ich Knoydart ansprechender als den WHW.
Hat man am WHW in wirklich kurzen Abständen immer wieder Kontakt zu anderen Wanderern oder Einheimischen gehabt habe ich auf Knoydart (Inverie ausgenommen) gerade einmal 34 Menschen gesehen und ungefähr mit der hälfte gesprochen!!!
Zum Schluß muss natürlich die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Schotten gelobt bzw. besonders betont werden, wirklich großartig!
Schottland ich komme Wieder!!!!

Sven
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