[SE] Try to come to Kvikkjokk - The Third (oder auch: Nordkalottleden 2025)

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  • Blubbi
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    • 17.01.2016
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    • Meine Reisen

    #61

    Tag 5 (Teil 1)

    Als ich um 5.30 Uhr aus meinem Quilt krabbele, *trommelwirbel*, knallt wie immer die Sonne auf mein Luxushotel. Diesmal habe ich zwischen 22.00 Uhr und 3.30 Uhr richtig gut geschlafen, aber dann war mir wie so oft kalt, alles fühlte sich feucht an und alles hat gefühlt an mir geklebt. Trotzdem bin ich dann aber irgendwann nochmal eingeschlafen bis jetzt gerade, und so bin ich nun den Umständen entsprechend gefühlt nicht allzu unfit.

    Ich halte die Hitze hier drinnen also mal wieder nicht mehr aus, packe alles zusammen, bringe alles komfortablerweise zu der Picknickbank und stelle auf dem Weg dorthin bereits leider fest, dass mein linker Knöchel ziemlich doll schmerzt (5/10). Trotzdem gönne ich meinem – Achtung Teekesselchen-Alarm - HEIß geliebten Zelt ein Fotoshooting an diesem durchaus für mich angenehmen Ort.

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    Friedlich steht die Hütte mitten im Laddejahka-Panorama

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    und auch die Hütte der Stugvärdin

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    scheint die Morgenruhe noch zu genießen.

    Das Einzige, was mich leicht beunruhigt, ist der sich direkt hinter der Picknickbank befindende steile Abhang, aber trotz eines derzeit leichten Windes vertraue ich mal darauf, dass meine Sachen nicht hinunterwehen werden.​

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    Kurz sehe ich nochmal die Mutter mit ihrer Tochter vor der Gemeinschaftshütte, aber es kommt zu keinem Gespräch mehr.
    Und so starte ich um 7.34 Uhr die heutige vor mir liegende Etappe. Ein genaues Ziel habe ich mal wieder nicht und so lautet mein derzeitiger Plan, die Hitze und meinen Körper entscheiden zu lassen, ob ich irgendwo vor Arasluokta oder vielleicht sogar im optimistischen bzw. eher unrealistischen Fall erst hinter Arasluokta nächtigen werde.

    Vorbei an der Hütte der so netten Stugvärdin schnecke ich mit meinen Knöchelschmerzen und einem ihr zuwinkenden Abschiedsgruß an ihr vorbei und erreiche bald die Brücke,

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    von welcher aus ich im Jahre 2016 die imposanten großen runden Löcher in den Felsen sehen konnte.


    Foto von 2016!!!

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    Foto von 2016!!!


    Diesmal ist der Wasserstand aber viel höher und von Löchern ist weit und breit nichts zu sehen. Obwohl das Wasser sehr reißend ist,

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    bringe ich die Überquerung gut hinter mich. Auf der anderen Seite erwartet mich und meinen Sonnenschirm eine wunderbare Aussicht hinab ins Tal

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    und so lasse ich die Brücke hinter mir.

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    Plötzlich erschreckt mich mitten an diesem friedlichen Morgen ein vor mir flüchtendes Schneehuhn

    Aber bevor der heutige Pflicht-Anstieg beginnt, frage ich mich noch, ob die Hütten dort drüben über dem erdigen Abhang noch viele Jahre stehen werden oder irgendwann versetzt werden müssen wegen Erdrutschgefahr?

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    Wie auch immer – nun gibt es keine Ausreden mehr für den bevorstehenden Anstieg.

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    Bereits nach ein paar Minuten bin ich in meiner langen Schlaf-Jogging-Hose und meinem langen Merino-Oberteil nassgeschwitzt und komme nur sehr langsam und humpelnd voran.
    Phasenweise gibt es absolut Null Wind, aber stattdessen viele Moskitos, welche mir nervigerweise teilweise im Gesicht herumfliegen
    Ein weiteres Schneehuhn flattert plötzlich vor mir hoch und erschreckt sich genauso wie ich. Anstatt aber seine ca. 9 herumirrenden Babys zu beschützen, rennt er selber egoistischerweise vor mir weg.
    Erste Schneefelder posieren bald für ein Fotoshooting

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    und wäre es nicht so unendlich heiß und fast immer windstill, würden mich die heute viel unterwegs seienden Moskitos vielleicht gar nicht nerven. Alles zusammen ist aber in Kombination mit absoluter Windstille sehr unschön.
    Die Sonne knallt ununterbrochen weiter auf meine lange schwarze Hose, aber immerhin ist wie immer die Landschaft herrlich.

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    Habe ich eigentlich schonmal erwähnt, dass mir heiß ist?
    Gefühlt bleibe ich alle 2 Minuten stehen,

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    trinke etwas, versuche den Knöchel zu entlasten, schwitze vor mich hin und/oder genieße die Aussicht, wenn ich nicht gerade von Moskitos angegriffen werde.

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    Auch hier sieht man deutlich, wieviel Schnee erst vor kurzem geschmolzen ist.
    Je höher ich schnecke, desto höher wird an manchen Stellen der Schnee.

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    Glücklicherweise werden die Knöchelschmerzen nach und nach weniger. Noch traue ich dem Braten aber nicht und bin vorsichtig. Aber je mehr ich schnecke, desto mutiger werde ich wieder, normal aufzutreten.
    Vorbei geht es nun an einem großen Rentierzaun, in dem aber weit und breit kein Rentier zu sehen ist, und vorbei an mehreren kleinen Hütten der Rentierzüchter.
    Wie so oft reiht sich eine kurze Pause an die nächste

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    und der Versuch, mal ein paar Pflanzen ein Fotoshooting zu gönnen,

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    scheitert eher kläglich

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    an der nicht guten Qualität des Fotoapparates

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    Der Anstieg zieht sich gefühlt unendlich in die Länge und nimmt und nimmt kein Ende.
    Irgendwann nähere ich mich schwitzschneckend einem von mir zu überquerenden Schneefeld,

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    welches bereits jetzt am frühen Morgen total aufgeweicht ist

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    und fleißig vor sich hinschmilzt.

    Inzwischen ist es trotz keiner langen Pausen meinerseits bereits 10.33 Uhr und ich erreiche dieses hübsche Steingebilde,

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    welches für mich aussieht wie ein sitzendes Kamel.

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    Genau hier hatte ich 2016 einen netten Trail-Magic-Moment, denn mehrere Wanderer-Parteien hatten sich damals hier unterhalten und Rentier-Wurst zum Probieren verteilt. Leider hatte ich aber kein Wort ihrer schwedischen Kommunikation verstanden und war dann recht schnell weitergeschneckt.

    Seit dem Beginn des Anstieges ist es immer noch fast durchgängig windstill und vor allem an sumpfigen Stellen

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    feiern heute die Moskitos große Partys.
    Ich will endlich oben sein, aber dieser Wunsch wird noch nicht erfüllt.
    So langsam brauche ich mal wieder Wassernachschub, aber es ist gar nicht so leicht, eine passende Stelle zu finden.

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    Der Schnee ist teilweise noch echt hoch und auf gar keinen Fall werde ich mehr von diesem weichen Schnee überqueren als notwendig.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCN0520.jpg Ansichten: 0 Größe: 746,1 KB ID: 3345387

    Und dann erreiche ich irgendwann eine mir sehr stark in Erinnerung gebliebene Stelle:

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    Den Wasserfall. Auch er führt heute viel mehr Wasser als im Jahre 2016.


    Foto von 2016!!!

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    Foto von 2016!!!
    Zuletzt geändert von Blubbi; 07.10.2025, 13:11.

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    • andrea2
      Fuchs
      • 23.09.2010
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      • Meine Reisen

      #62
      Oh, was für ein Schreck, ein Glück, dass du dein Smartphone wiedergefunden hast.

      Ich glaube ich wäre mit den Temperaturen auch nicht klar gekommen. Da wir ja in den letzten Jahren immer erst ab Mitte August starten, haben wir das Problem nicht wirklich, und die Nächte sind ja schon wieder länger und kühlen entsprechend ab, meistens wenigstens. Aber selbst Anfang September hatten wir dieses Jahr einen Tag, an dem es mir definitiv zu warm war, da kamen aber zur Temperatur, die sicher nicht weit über 20°C lag, noch unwegsames Gelände und eine ordentliche Steigung dazu. Ich hab richtig gemerkt wie mein Kopf immer heißer wurde. Eine Pause im Wind hat dann gut geholfen.

      Meine Schwester hat aber tatsächlich mal einen Sonnenstich bekommen, das muss zwei Jahre nach dem Brückenfoto gewesen sein, Anfang Juli und Knallwetter, aber noch lange keine 30 °C. Wir hatten nichts auf dem Kopf und überhaupt nicht an so etwas gedacht. Lappland und Sonnenstich, gibt's doch nicht. Ein Tag 🤮 im Zelt, zum Glück in den Birken mit etwas Schatten, und dann langsam weiter, dann gings wieder.
      Der Vorteil war, dass die Mücken noch moderat waren, und so konnten wir uns wenigstens morgens noch vors Zelt legen und etwas weiterschlafen, wenn die Sonne es schon wieder zu sehr aufheizte.

      Zitat von Blubbi Beitrag anzeigen
      Ein weiteres Auerhuhn flattert plötzlich vor mir hoch und erschreckt sich genauso wie ich. Anstatt aber seine ca. 9 herumirrenden Babys zu beschützen, rennt er selber egoistischerweise vor mir weg.
      Ich würde mal tippen, es handelt sich vielleicht um Schneehühner. Der Auerhahn ist eher ein Waldvogel, der fühlt sich im Fjäll nicht so wohl. Ganz ausschließen möchte ich es aber nicht. Die Eltern sind aber nicht egoistisch, wenn sie, meist ja nicht weit, wegfliegen. Sie versuchen vielmehr Feinde von den Küken wegzulocken. Darauf vertrauend, dass diese gut getarnt sind. Ist ja auch die einzige Möglichkeit, die sie haben.

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      • Blubbi
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        • 17.01.2016
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        • Meine Reisen

        #63
        Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
        Oh, was für ein Schreck, ein Glück, dass du dein Smartphone wiedergefunden hast.
        Ja, das war wirklich eine sehr unschöne Erfahrung und ich habe viel daraus gelernt


        Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
        Ich glaube ich wäre mit den Temperaturen auch nicht klar gekommen. Da wir ja in den letzten Jahren immer erst ab Mitte August starten, haben wir das Problem nicht wirklich, und die Nächte sind ja schon wieder länger und kühlen entsprechend ab, meistens wenigstens. Aber selbst Anfang September hatten wir dieses Jahr einen Tag, an dem es mir definitiv zu warm war, da kamen aber zur Temperatur, die sicher nicht weit über 20°C lag, noch unwegsames Gelände und eine ordentliche Steigung dazu. Ich hab richtig gemerkt wie mein Kopf immer heißer wurde. Eine Pause im Wind hat dann gut geholfen.
        Mir reichen auch eigentlich 20 Grad vollkommen aus, vor allem, wenn die Sonne knallt. 28 - 30 Grad ist da noch eine ganz andere Dimension für den Körper

        Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
        Meine Schwester hat aber tatsächlich mal einen Sonnenstich bekommen, das muss zwei Jahre nach dem Brückenfoto gewesen sein, Anfang Juli und Knallwetter, aber noch lange keine 30 °C. Wir hatten nichts auf dem Kopf und überhaupt nicht an so etwas gedacht. Lappland und Sonnenstich, gibt's doch nicht. Ein Tag 🤮 im Zelt, zum Glück in den Birken mit etwas Schatten, und dann langsam weiter, dann gings wieder.
        Der Vorteil war, dass die Mücken noch moderat waren, und so konnten wir uns wenigstens morgens noch vors Zelt legen und etwas weiterschlafen, wenn die Sonne es schon wieder zu sehr aufheizte.
        Ich hätte ohne meinen Sonnenschirm definitiv auch einen Sonnenstich bekommen. Das Teil hat mich echt gerettet denke ich.

        Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
        Ich würde mal tippen, es handelt sich vielleicht um Schneehühner. Der Auerhahn ist eher ein Waldvogel, der fühlt sich im Fjäll nicht so wohl. Ganz ausschließen möchte ich es aber nicht. Die Eltern sind aber nicht egoistisch, wenn sie, meist ja nicht weit, wegfliegen. Sie versuchen vielmehr Feinde von den Küken wegzulocken. Darauf vertrauend, dass diese gut getarnt sind. Ist ja auch die einzige Möglichkeit, die sie haben.
        Oh das ist durchaus möglich mit dem Schneehuhn. Ich kenne mich nicht gut aus mit Vögeln.
        Aber dieses Tier ist tatsächlich vor mir geflüchtet. Immer weiter vor mir auf dem Weg, anstatt mal zur Seite abzubiegen. Und die Babys waren alles andere als getarnt, da sie wild und aufgeregt durch die Gegend gehüpft sind
        Zuletzt geändert von Blubbi; 12.10.2025, 10:05.

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        • andrea2
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          • 23.09.2010
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          #64
          Zitat von Blubbi Beitrag anzeigen
          Aber dieses Tier ist tatsächlich vor mir geflüchtet. Immer weiter vor mir auf dem Weg, anstatt mal zur Seite abzubiegen. Und die Babys waren alles andere als getarnt, da sie wild und aufgeregt durch die Gegend gehüpft sind
          Genau, die Alten "flüchten" oft laufend oder mit ganz kurzen Flügen, statt weiter wegzufliegen. Sie wollen damit ein leichtes Opfer für Fressfeinde suggerieren, um von den Küken abzulenken. Das nennt sich Verleiten. Ganz ausgeprägt ist das z.B. bei den Regenpfeifern, die dann gerne auch mal einen "lahmen" Flügel über den Boden schleifen. Haben sie dich weit genug von den Küken weggelockt, können sie auf einmal wieder perfekt fliegen. Die Kleinen hätten sich natürlich besser ruhig irgendwo hingerichtet, dann kann man sie kaum sehen.

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          • Blubbi
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            • 17.01.2016
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            • Meine Reisen

            #65
            Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen

            Genau, die Alten "flüchten" oft laufend oder mit ganz kurzen Flügen, statt weiter wegzufliegen. Sie wollen damit ein leichtes Opfer für Fressfeinde suggerieren, um von den Küken abzulenken. Das nennt sich Verleiten. Ganz ausgeprägt ist das z.B. bei den Regenpfeifern, die dann gerne auch mal einen "lahmen" Flügel über den Boden schleifen. Haben sie dich weit genug von den Küken weggelockt, können sie auf einmal wieder perfekt fliegen. Die Kleinen hätten sich natürlich besser ruhig irgendwo hingerichtet, dann kann man sie kaum sehen.
            Sooo, alle Auerhühner wurden soeben aufgrund der neuen Infos von dir in Schneehühner umgetauft

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            • Blubbi
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              • 17.01.2016
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              #66

              Tag 5 (Teil 2)

              Damals hatte ich hier eine lange Pause gemacht, meine Füße im Bach gebadet und letztendlich hatte ich irgendwo hier an dem großen Stein mein damaliges Taschenmesser vergessen. Aus reinem Spaß suche ich ein bisschen herum, aber natürlich finde ich das damalige Taschenmesser nicht wieder. Vermutlich hat es entweder irgendwann irgendjemand mitgenommen, viel Wasser und/oder Schnee hat es weggeschwemmt oder ein Tier hat es an einen anderen Ort gebracht. Wie auch immer – an ein Bad ist diesmal nicht zu denken,

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              denn es liegt zu viel Schnee.


              Foto von 2016!!!

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              Foto von 2016!!!


              Während ich hier meine Pause genieße und mich an 2016 zurückerinnere, entdecke ich neben mir zwei aneinandergedockte Bremsen, welche gerade Nachwuchs zu zeugen scheinen.

              Nach dieser gemeinsamen Pause mit einigen Moskitos und den zwei Bremsen mache ich mich wieder startklar und erreiche schon sehr bald dieses Schild.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCN0529.jpg Ansichten: 0 Größe: 785,1 KB ID: 3345525

              Allerdings erreiche ich damit nicht nur den Hinweis, dass ich heute erst 5 km erschneckt habe, sondern auch eine kleine Furt, die ich gar nicht mehr in Erinnerung hatte.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCN0535.jpg Ansichten: 0 Größe: 899,2 KB ID: 3345526

              Und obwohl ich erst vor ca. 2 Minuten losgeschneckt bin, muss ich nun schon wieder den Rucksack abstellen und einen Schuhwechsel vornehmen, um trocken hinüber zu kommen

              An der Furt treffe ich auf ein junges Paar, welches hier gerade eine Pause macht. Die beiden hatten mich vorhin irgendwann überholt und hatten heute Nacht hinter Laddejahka am Aufstieg etwas abseits des Weges gezeltet.

              Nach dieser unkomplizierten Furt schnecke ich noch etwas weiter bergauf und um 11.58 Uhr ist es endlich vollbracht. Ich bin am höchsten Punkt dieses so ewig langen Anstieges angekommen und ein neuer wunderschöner Ausblick öffnet sich vor mir.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCN0542.jpg Ansichten: 0 Größe: 869,0 KB ID: 3345527

              Endlich weht zum ersten Mal seit dem Beginn des Anstieges ein richtiger leichter Wind und die Moskitos sind auch verschwunden.

              Ich schnecke also langsam hinab und sehe bei einer nächsten Pause erneut zwei aneinander gedockte Bremsen, diesmal aber auf meinem Arm

              Außer der Hitze, den phasenweise vielen Moskitos und der Windstille verlief der Anstieg trotz seiner Zähigkeit und Länge eigentlich für meinen Körper recht gut. Aber jetzt fangen wieder diverse Schmerzen an. Außerdem bin ich inzwischen müde und schlapp

              Beim Weiterschnecken gönne ich mir weiterhin immer wieder kleine Pausen und irgendwann

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              ist es erneut Zeit für einen Schuhwechsel.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCN0546.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,25 MB ID: 3345531

              Im weiteren Verlauf des Abstieges sehe und höre ich weiter unten im Tal einen möwenähnlichen Vogel.
              Noch später bin ich am tiefsten Punkt dieses Abstieges angelangt und bin nicht gerade positiv überrascht davon, diese für mich große Hängebrücke überqueren zu müssen

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCN0551.jpg Ansichten: 0 Größe: 728,1 KB ID: 3345532

              Eigentlich dachte ich, dass die drei Brücken nach Kutjaure die einzigen Problembrücken auf meiner Strecke wären. An diese hier konnte ich mich gar nicht mehr erinnern

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCN0554.jpg Ansichten: 0 Größe: 859,0 KB ID: 3345533

              Links von der Brücke zelten ein paar Fischer und da diese mich teilweise zu beobachten scheinen, verstaue ich meinen Sonnenschirm, schnecke los, hangele mich wie üblich von Geländerabschnitt zu Geländerabschnitt, gucke dabei starr nach vorne und habe es zum Glück recht schnell relativ problemlos überstanden

              Tatsächlich steigere ich mich anscheinend wieder im Brückenthema und so bin ich auf der anderen Seite

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCN0555.jpg Ansichten: 0 Größe: 963,2 KB ID: 3345534

              stolz auf mich, stelle meinen Rucksack ab

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              und gönne mir eine nächste Pause und zwar genau hier:

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCN0559.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,35 MB ID: 3345536

              Schatten

              Anscheind hat hier neulich jemand gezeltet oder es kamen schon viele andere Leute auf die Idee, hier ihre Pause zu verbringen, aber diese ca. 1 – 2 Quadratmeter sind der einzige Fleck Schatten hier in der Nähe. Und so entscheide ich mich schon wieder, an einer Brücke meinen Magen aufzufüllen, koche erneut mit meinem Gaskocher auf dem Betonpfosten der Brücke und stehe während der Wartezeiten wie genau wie neulich hinter Kutjaure im Schatten.
              Trotz der Blicke von gegenüber genieße ich den Schatten und die heutige Nudeltüte von Davert, verfeinert mit gemahlenen Mandeln, sehr. Aber ich bin so unendlich müde und schlapp inzwischen. Irgendwann geht’s aber trotzdem weiter für mich und so schnecke ich nun etwas bergauf und beginne damit, rechts herum um den Aras herumzuschnecken.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCN0562.jpg Ansichten: 0 Größe: 651,6 KB ID: 3345537

              Die Aussicht auf den See ist fantastisch, aber der Anstieg ist doch wieder zäh und obwohl ich ja zum Glück gar nicht bis zum Gipfel des Aras schnecken muss, will ich es für heute nur noch hinter mich bringen. Irgendwann bin ich endlich am höchsten Punkt des Padjelantaledens am Aras angekommen und um 16.24 Uhr entscheide ich mich, dass für heute genug geschneckt wurde. Ich bin immer noch total müde und schlapp, stelle ca. 2 km vor Arasluokta meinen Rucksack ab,

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCN0563.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,14 MB ID: 3345538

              baue in der Hitze mein Zelt auf, stehe danach inzwischen traditionell dumm herum, weil es zu heiß ist, um mich ins Zelt zu legen, und mache ein sehr ausgiebiges und langes Fotoshooting mit meinem Fotoapparat und meinem Smartphone.

              Schöner geht es nun wirklich nicht mehr

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCN0567.jpg Ansichten: 0 Größe: 833,7 KB ID: 3345539

              und außer der Hitze bin ich mal wieder glücklich.

              Aber was sehen meine überhitzten Schneckenaugen denn da von links kommend???

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCN0568.jpg Ansichten: 0 Größe: 715,7 KB ID: 3345540

              Ich erinnere mich ganz schwach, dass ich mal vor gefühlt ewig langer Zeit ein Wort namens „Wolken“ kannte und kann es nicht fassen. Ziehen die diesmal echt in meine Richtung???
              Ich traue dem Braten nicht und fahre erst einmal mit dem Fotoshooting fort.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCN0572 b.jpg Ansichten: 0 Größe: 624,2 KB ID: 3345541

              So wirklich nähern tun sich die Wolken aber nicht.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20250719_182504101_HDR b.jpg Ansichten: 0 Größe: 953,4 KB ID: 3345542

              Oder doch?

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20250719_182551637_HDR b.jpg Ansichten: 0 Größe: 1.009,4 KB ID: 3345543

              Moskitos gibt es hier am Zelt derzeit zum Glück fast keine.
              Plötzlich kommt aus Richtung Arasluokta ein etwas stotternder Typ vorbei. Wir kommen ein bisschen ins Gespräch und er glaubt, dass die Wolken kein Gewitter mit sich bringen, aber vielleicht Regen. Auf seinen Wunsch hin mache ich von ihm mit seinem Handy ein Foto mit der tollen Aussicht im Hintergrund. Er war wohl auf dem gleichen Boot von Ritsem aus wie ich, ist in Akkajaure ausgestiegen, dann durch den Sarek bis Staloluokta gelaufen und befindet sich nun bereits auf dem Rückweg. Ich kann mich aber leider nicht an ihn erinnern und nach einem netten Smalltalk zieht er bald weiter.

              Und dann ist es soweit. Um 19.43 Uhr sprinte ich ins Zelt, weil sich ein Stück Wolke vor die Sonne zu schieben scheint!!!

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCN0577 b.jpg Ansichten: 0 Größe: 742,3 KB ID: 3345544

              Und inzwischen sind die Wolken noch nicht mal mehr hell. Gibt es heute etwa wirklich noch Regen? Und ist die Hitzewelle gleich vorbei???

              Fragen über Fragen.

              Ich genieße den aufkommenden Schatten sehr, liege in meinem Zelt und will anfangen mit aufräumen...aber gerade, als der Schatten endlich wirklich da ist, verschwindet er auch schon wieder. Ich räume also nun doch im heißen Zelt herum, sortiere schwitzend meine Sachen und hoffe, dass gleich wieder einer neuer Schatten kommt.

              Spoiler: Umsonst gehofft.

              Leider steht zum ersten Mal auf dieser Tour mein Zelt nicht ganz perfekt gerade und obwohl ich auf der letzten Tour so glücklich war mit dem Nicht-mehr-Rutschen aufgrund der GG-Matte unter der Therm-a-Rest-Matte, rutsche ich heute doch ziemlich viel seitlich hinab. Ich rutsche zwar diesmal nicht auf den Matten an sich weg, aber stattdessen rutscht das ganze Zelt an sich, also der Zeltboden, so dass sich links im Zelt die Abspannbänder vom Innenzelt sehr spannen. Auch das Tyvek unter dem Zelt rutscht heute total.

              Tagesfazit:

              Geschneckt bin ich heute 11 km in 8 Stunden und 50 Minuten.

              Ein paar Leute kamen mir heute entgegen, aber es kam zu keinen nennenswerten Gesprächen während des Schneckens.

              Tages-Schmerz-Fazit: Linker Knöchel (morgens) (5/10, später aber oft 0/10) und nur noch manchmal 2/10; Hüfte (morgens) (2/10); Schultern beidseitig (6/10); Schwindel (ab dem beginnenden Abstieg) (1/10)

              Außer Deet und Heat it habe ich heute keine medizinischen Produkte benutzt.

              Gegessen habe ich wieder viele Snacks und die leckeren Nudeln an der Brücke.
              Getrunken habe ich heute insgesamt ca. 4 – 5 Liter.

              Das Wetter bestand bis zum Aufkommen der Wolken wie fast immer aus ca. 28 bis 32 Grad bei blauem Himmel.
              Insgesamt war es auch heute wieder durchgängig viel zu heiß.
              Leider musste ich aber trotz der Hitze das Merino-Oberteil während des Schneckens sogar über die Hände ziehen, weil auch die Hände inzwischen schon länger einen Sonnenbrand haben.

              Zweimal hatte ich heute eine Schneehuhn-Mama gesehen (danke andrea2 für den Hinweis ) mit ihren Babys, was zwar erschreckende, aber trotzdem schöne Situationen waren.

              Abends im Zelt habe ich jetzt leider leichte Bauchschmerzen (1/10). Abends trinke ich hier seit Beginn der Tour jeden Abend ein Magnesium-Getränk und diesmal hatte ich mir gerade sogar ein doppeltes Getränk davon gegönnt. Leider habe ich aber diesmal vergessen, dass man danach erst einmal mindestens 15 Minuten, besser 30 Minuten, nichts essen soll. Direkt im Anschluss habe ich diesmal aber zwei bifi-ähnliche Salamis in mich hineingeschoben. Vermutlich habe ich deshalb jetzt die leichten Bauchschmerzen...selbst schuld

              Später muss ich einen Klogang hinter mich bringen und es ist fast Durchfall

              Bis jetzt am Abend ist es im Zelt immer noch unendlich heiß und die Wolken, die vorhin näher kamen, sind zwar immer noch links von mir zu sehen, ziehen aber einfach nicht mehr vor die Sonne.

              Erst um 21.30 Uhr wird es endlich kühler und obwohl das Zelt heute etwas schief steht, schlafe ich um ca. 22 Uhr ein






              Zuletzt geändert von Blubbi; 07.10.2025, 15:48.

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              • Sausemann
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                • 11.10.2018
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                #67
                Zitat von Blubbi Beitrag anzeigen
                Tag 5 (Teil 1)
                .....
                Alles zusammen ist aber in Kombination mit absoluter Windstille sehr unschön.
                .....
                Inzwischen ist es trotz keiner langen Pausen meinerseits bereits 10.33 Uhr und ich erreiche dieses hübsche Steingebilde,

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht Name: DSCN0509.jpg Ansichten: 0 Größe: 936,7 KB ID: 3345383

                welches für mich aussieht wie ein sitzendes Kamel.

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht Name: DSCN0512.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,02 MB ID: 3345384
                Ich hätte die 3°C, Dauerregen und Sturm 2019 liebend gerne mit Hitze und Moskitos getauscht.
                Das Steingebilde war im Wanderführer als Higlight des Tages angekündigt. Das einzige was mich daran interessiert hat, war der klägliche Wind- und Regenschutz. Meine Laune war so mies und Pierre so gut gelaunt, ich hätte ihn beinahe zurück nach Laddajahkka gehauen.
                (Zum Glück nicht, denn später hat er mir mit seiner Gutgelauntheit den kompletten Tag gerettet)
                Zitat von Sausemann Beitrag anzeigen
                .


                Besser nicht ansprechen


                Unfassbar gutgelaunter Pierre


                Die Löcher in den Steinen kurz hinter den Hütten fand ich übrigens auch sehr sehr faszinierend.
                Einer der mehr Ahnung hatte als ich sagte mal:
                "Manchmal verspeist man den Bären, und manchmal wird man eben vom Bären verspeist."

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                • Blubbi
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                  #68
                  Zitat von Sausemann Beitrag anzeigen

                  ...Meine Laune war so mies und Pierre so gut gelaunt, ich hätte ihn beinahe zurück nach Laddajahkka gehauen.
                  (Zum Glück nicht, denn später hat er mir mit seiner Gutgelauntheit den kompletten Tag gerettet)
                  ​An diesen Tag in deinem Bericht kann ich mich noch sehr gut erinnern

                  Zitat von Sausemann Beitrag anzeigen
                  Die Löcher in den Steinen kurz hinter den Hütten fand ich übrigens auch sehr sehr faszinierend.
                  Ja die Natur hat schon oft interessante Überraschungen parat
                  Zuletzt geändert von Blubbi; 10.10.2025, 10:36.

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                  • carsten140771
                    Fuchs
                    • 18.07.2020
                    • 1009
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                    #69
                    Zitat von Blubbi Beitrag anzeigen
                    Zu den Zip-Lock-Beuteln:
                    Die nerven mich jedes Jahr wegen des schnellen Kaputtgehens am Verschluss.
                    Aber sind diese Clips nicht gefühlt riesig (ca. 5 cm lang) und ziemlich schwer (ca. 7 Gramm pro Stück)? Oder meint ihr etwas anderes als diese länglichen bunten großen Clips zum Zuklappen?
                    Danke für den tollen und oft lustig geschriebenen Bericht. Ich hoffe ich bin nächstes Jahr wieder in der Gegend.

                    Für die wichtigen Sachen vielleicht die hier:
                    NOAKS Bags
                    https://www.noaks.de/?srsltid=AfmBOo...gdCEGNp1_aK9Ep

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                    • Blubbi
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                      #70
                      Zitat von carsten140771 Beitrag anzeigen

                      Danke für den tollen und oft lustig geschriebenen Bericht. Ich hoffe ich bin nächstes Jahr wieder in der Gegend.
                      Hey Carsten,
                      immer wieder gerne
                      Schön, dass du wieder mit dabei bist
                      Und noch schöner wird es, wenn du dann nächstes Jahr auch wieder einen Bericht schreibst

                      Zitat von carsten140771 Beitrag anzeigen
                      Für die wichtigen Sachen vielleicht die hier:
                      NOAKS Bags
                      https://www.noaks.de/?srsltid=AfmBOo...gdCEGNp1_aK9Ep
                      Danke für den Tipp. Damit muss ich mich irgendwann nochmal intensiver befassen. Ich besitze tatsächlich eine kleine Hülle dieser Firma, aber die ist nicht groß genug für Powerbänke oder Ähnliches.

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                      • Blubbi
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                        #71

                        Tag 6 (Teil 1)

                        Als um 5 Uhr meine Augen aufklappen, erinnere ich mich sofort an die Wolken am gestrigen Abend. Das wird bestimmt heute ein super Tag ohne Hitze!!!
                        Aber warum ist mir denn nur bereits jetzt so warm?
                        Ein Blick heraus aus dem Zelt nimmt mir von jetzt auf gleich die kleine Hoffnung. Die Sonne knallt wieder wie gewohnt herab. Kein Ende der Hitzewelle in Sicht. Die Wolken gestern Abend scheinen sich wohl kurz verflogen zu haben. Kann ja mal passieren. Ich habe mich ja schließlich auch schon auf anderen Touren verlaufen bzw. verschneckt
                        Weder Regen noch Gewitter noch sonst irgendwelche Wetter-Veränderungen sind in Sicht.

                        Also raus aus den Federn.

                        Um 3 Uhr war ich heute mal wieder wach, weil mir kalt war, aber nachdem ich dann meine Mütze aufsetzte, schlief ich zum Glück wieder ein.
                        Jetzt sind zwar meine Bauchschmerzen von gestern Abend verschwunden, aber erneut habe ich wieder fast Durchfall. Statt Bauchschmerzen hatte ich aber nachts Halsschmerzen, welche bis jetzt leider noch nicht verschwunden sind. Werde ich nun doch noch krank wegen des fast in Vergessenheit geratenen Typens im Flugzeug hinter mir?

                        Zum Glück ist mein Zelt anscheinend heile geblieben trotz des ewigen Nach-rechts-Rutschens. Ich hatte echt Angst um die Verbindungsgummis des Innenzeltes. Und, obwohl mein Ziel schief stand, habe ich immerhin von 22 bis 3 Uhr wieder gut durchgeschlafen. Ein Hoch auf die Mattenkombination unter mir

                        Und da ich außer Halsschmerzen derzeit zum Glück keine weiteren Symptome habe, schwitzschnecke ich um 7.19 Uhr bei mal wieder blauem Himmel los.

                        Heute ist mein Tagesziel ganz klar Staloluokta. Dort werde ich auf jeden Fall morgen einen rest day verbringen und mich hoffentlich viel im Schatten entspannen. Und dann werde ich morgen weitersehen, wie es mit mir weitergeht. Falls ich tatsächlich doch noch richtig krank werde, kann ich dann in Staloluokta immerhin gut pausieren und meinem Körper Ruhe gönnen.

                        Kurz nach meinem Start schnecke ich an diesen Informationstafeln vorbei.

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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Ansichten: 387
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ID: 3346048

                        Nach einem leichten bergauf

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ID: 3346049

                        geht es schon sehr bald hinab,

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ID: 3346050

                        und zwar nach Arasluokta.
                        Eine hübsche Aussicht

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Größe: 850,8 KB
ID: 3346051

                        verschönert mir den recht steilen und mühseligen Abstieg.
                        Das Hinabschnecken erweist sich im weiteren Verlauf als total nervig. Immer wieder gibt es viele Büsche, die auf den Weg gewachsen sind, und der Abstieg zieht sich wie Kaugummi in die Länge. Es weht absolut kein Wind, überall sind Steine auf dem Pfad und es ist bereits jetzt unendlich heiß.
                        Endlich bei den Hütten ankommend herrscht tote Hose.

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ID: 3346052

                        Trail-Gerüchten zufolge ist hier immer noch die gleiche Hüttenfrau wie 2016 zuständig, aber weit und breit ist niemand zu sehen. Die Trail-Gerüchteküche hatte verbreitet, dass der Shop hier genau wie damals unverändert unattraktiv ist mit verstaubten und teilweise abgelaufenen Artikeln und dass die Dame mit der Technik des Bezahlens immer noch nicht vertraut ist. Manchmal hilft wohl ihre Enkelin aus, wenn jemand mit Karte bezahlen möchte, aber meistens herrscht hier wohl immer noch ein organisatorisches Chaos. Da ich aber extra so geplant hatte, dass ich hier nichts kaufen muss, macht es mir nichts aus. Ich gönne mir eine Pause, esse etwas und bei dem Versuch, Trinkwasser zu finden, erscheinen plötzlich vier Frauen aus der Schweiz. Sie haben hier übernachtet, machen eine Hüttentour und laufen entgegengesetzt wie ich. Wir tauschen uns etwas aus, sie erzählen mir, wie ich auf dem weiteren Weg an Wasser komme und irgendwann ziehen sowohl die vier Frauen als auch ich weiter.

                        Ein Ehepaar mittleren Alters kommt mir kurz nach meinem Start entgegen und wir tauschen uns lange über alles Mögliche aus (Moskitos, Hitze, Schuhe, umbrella usw.). Während wir uns noch austauschen, rennt plötzlich aus meiner Richtung kommend eine Trail-Runnerin auf uns zu. Sie wohnt irgendwo hier in der Nähe in einer Hütte und ist ziemlich schnell wieder verschwunden. Nach dem durchaus interessanten Austausch geht es für mich weiter.

                        Vor der Brücke

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Ansichten: 374
Größe: 1,05 MB
ID: 3346053

                        über den Arasjahka hatte ich mich 2016 kurz verlaufen, aber diesmal finde ich den richtigen Pfad sofort.
                        Auf der anderen Seite beginnt direkt der heutige Anstieg.
                        Schneckenschritt für Schneckenschritt bewege ich mich langsam in der morgendlichen Hitze hoch.
                        Irgendwann wird die Landschaft schön abwechslungsreich

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Ansichten: 380
Größe: 987,1 KB
ID: 3346054

                        und ständig erblickt man neue kleine Gewässer.

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Ansichten: 379
Größe: 1,03 MB
ID: 3346055

                        Auch Schneefelder rücken mir wieder als Fotomotiv vor die Linse

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: DSCN0633.jpg
Ansichten: 378
Größe: 988,1 KB
ID: 3346056

                        und so landet mal wieder ein Foto

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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Ansichten: 376
Größe: 1,07 MB
ID: 3346057

                        nach dem anderen

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Ansichten: 384
Größe: 1,14 MB
ID: 3346058

                        auf dem Fotoapparat.

                        Wie so oft ist mir unendlich heiß und der Anstieg zieht und zieht und zieht sich. Es ist so unfassbar anstrengend in dieser Hitze. Obwohl es gar nicht steil bergauf geht, sondern eher sanft und behutsam, bin ich von der Hitze insgesamt inzwischen einfach nur noch ausgelaugt. Vor jeder Kurve hoffe ich, den höchsten Punkt der heutigen Etappe zu erreichen.
                        So weit ist es aber leider noch nicht und so steht erst einmal eine Mini-Bachüberquerung an.

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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Ansichten: 378
Größe: 1,21 MB
ID: 3346059

                        Weiter geht`s durch das Fotoparadies

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Ansichten: 375
Größe: 952,0 KB
ID: 3346060

                        und

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Name: DSCN0647.jpg
Ansichten: 386
Größe: 1,08 MB
ID: 3346061

                        irgendwann beginnt der Abschnitt,

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Name: DSCN0648.jpg
Ansichten: 382
Größe: 1,12 MB
ID: 3346062

                        in welchem ich 2016 mit meinem damaligen riesigen und schweren Rucksack damit zu kämpfen hatte, große (damals nasse) Felsen wie diese hochzuklettern.

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Ansichten: 376
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ID: 3346063

                        9 Jahre später mit viel leichterem Rucksack und viel mehr Erfahrung machen mir diese abwechslungsreichen Felsen aber diesmal eigentlich richtig Spaß.

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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Ansichten: 381
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ID: 3346064

                        Ein Felsen nach dem anderen wird erschneckt und wäre es nicht so unfassbar heiß und ich insgesamt nicht so erschöpft, wäre es ein perfekter Abschnitt für mich. Ich versuche, den Abschnitt in meinen langen Anziehsachen diesmal trotz der so knallenden Sonne zu genießen und

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Ansichten: 385
Größe: 1,25 MB
ID: 3346065

                        und schnecke immer weiter nach oben.

                        Diese riesige Schneebrücke amüsiert mich sehr,

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Ansichten: 374
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ID: 3346066

                        aber weiterhin hoffe ich vor jeder Kurve, endlich oben zu sein.

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                        Mitten in meiner eigentlich guten Stimmung aufgrund der Abwechslung mit den Felsen schnecke ich aber plötzlich diesem Wasserfall

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ID: 3346068

                        entgegen. Ich vermute nichts Gutes und je näher ich heranschnecke,

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ID: 3346069

                        desto mulmiger wird mir.
                        Natürlich gibt es keine Brücke über dieses Schmelzwasser

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ID: 3346070

                        und die Vorstellung, über diese nassen rutschigen Felsen

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ID: 3346071

                        hinüberschnecken zu müssen, gefällt mir überhaupt nicht.

                        In meinem sofort beginnenden Kopfkino rutsche ich auf den Felsen aus und rutsche dann mitsamt meines Rucksackes den Wasserfall hinunter in den darunter liegenden aufgeweichten Schnee, welcher mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit zusammenbrechen würde, so dass ich auf den Felsen und dem Bach darunter landen würde.
                        Darauf habe ich nun wirklich keine Lust.
                        Mein Herz rutscht mir mal wieder vor Angst gefühlt in die Hose und mein Puls rast.

                        Trockene Felsen hochklettern: Ja gerne

                        Einen nicht sehr sanften Bach überqueren mit nassen rutschigen Felsen als Untergrund: Nein danke

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                        • oesine63
                          Erfahren
                          • 27.11.2013
                          • 449
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #72
                          Liebe Blubbi, ich kann deine Gedanken gut nachvollziehen, es wäre mir wohl genauso ergangen. Du schaffst das! *feuert an*.
                          Um wieviel weniger Wasser gibt es doch Ende August auf dieser Strecke, von Schnee ganz zu schweigen.

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                          • Blubbi
                            Dauerbesucher
                            • 17.01.2016
                            • 526
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #73
                            Zitat von oesine63 Beitrag anzeigen
                            Liebe Blubbi, ich kann deine Gedanken gut nachvollziehen, es wäre mir wohl genauso ergangen. Du schaffst das! *feuert an*.
                            Um wieviel weniger Wasser gibt es doch Ende August auf dieser Strecke, von Schnee ganz zu schweigen.
                            Hey oesine63,
                            danke für deine Anfeuerung
                            Ich kann leider aufgrund meines Berufes nie Ende August oder im September in Urlaub fahren/fliegen
                            Deshalb lieber im Juli als gar nicht

                            Kommentar


                            • Blubbi
                              Dauerbesucher
                              • 17.01.2016
                              • 526
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #74

                              Tag 6 (Teil 2)

                              Schuhwechsel, Sonnenschirm einpacken, Fotoapparat wasserfest verpacken...so möge das übliche Prozedere beginnen.

                              Der Versuch, meine Angst zu verdrängen, scheitert kläglich, und so lege ich irgendwann die Furtstelle fest, an der ich es wagen werde.

                              Vorsichtig starte ich mit Mini-Schritten einen ersten Versuch und bei jedem weiteren kleinen Schritt untersuche ich vor der nächsten kommenden Gewichtsverlagerung mehrmals, ob ich wegrutsche.

                              Tatsächlich komme ich glücklicherweise ohne irgendwelche Zwischenfälle drüben an

                              Auf der anderen Seite mache ich die Furt-Schuhwechsel-Prozedur wieder rückgängig und fange danach an, mich durch dieses Gestrüpp

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCN0667.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,10 MB ID: 3346435

                              zu quetschen. Mit der langen Hose erweist sich dies als ziemlich nervig und ein Pfad ist vor lauter Überwucherung nicht mehr zu erkennen.

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                              Ca. 10 Minuten später ist es vollbracht: Um 11.52 Uhr bin ich am höchsten Punkt der heutigen Etappe angekommen.

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCN0670.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,02 MB ID: 3346437

                              Endlich. Die spektakuläre Aussicht könnte wie so oft nicht schöner sein.

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCN0673.jpg Ansichten: 0 Größe: 733,9 KB ID: 3346438

                              Ich freue mich, dass es ab jetzt größtenteils nur noch bergab geht, und schnecke nach einer kurzen Pause weiter. Beim Herabschnecken nähern sich tatsächlich ein paar Wolken

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCN0675.jpg Ansichten: 0 Größe: 892,2 KB ID: 3346439

                              und so kann ich mein Glück gar nicht fassen, als sich tatsächlich eine Wolke vor die Sonne schiebt und ich nun kurzzeitig ab und an für ein paar Momente Schatten genießen darf

                              Mein Schattenglück wird noch getoppt von richtigem Wind. Seit dem beginnenden Abstieg weht zum ersten Mal auf dieser Tour während des Schneckens ein so starker Wind, dass ich sowohl den Sonnenschirm als auch den Sonnenhut abnehmen musste. Zum ersten Mal seit Tag 1 schnecke ich nun also ungewohnterweise ohne Sonnenschirm und ohne Sonnenhut weiter und fühle mich richtig leer auf dem Kopf.

                              Weitere kleine Bachüberquerungen stellen mal wieder eine gelungene Abwechslung dar

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCN0678.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,46 MB ID: 3346440

                              und die hier angelegte „Brücke“

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCN0679.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,42 MB ID: 3346441

                              ist leider überspült.

                              Als nächstes schnecke ich an weiteren wunderschönen Gewässern vorbei

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCN0684.jpg Ansichten: 0 Größe: 770,3 KB ID: 3346442

                              und überquere bei teilweise easy Going weitere Felsen.

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCN0688.jpg Ansichten: 0 Größe: 951,0 KB ID: 3346443

                              Die frische windige Luft gefällt mir sehr und ein Gewässer

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCN0689.jpg Ansichten: 0 Größe: 892,6 KB ID: 3346444

                              nach dem anderen landet auf meinem Fotoapparat.

                              Ein bisschen hoch und runter geht es dann doch noch,

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCN0691.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,18 MB ID: 3346445

                              aber das ist mir gerade schnurzepiepsegal aufgrund des kurzzeitigen Schattenwindglückes.

                              Schnee liegt hier nur noch sehr wenig

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCN0693.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,10 MB ID: 3346446

                              und so komme ich für meine Schneckenverhältnisse teilweise gut voran.

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                              Einfach nur herrlich diese Landschaft.

                              Eine Frau mittleren Alters mit einem sehr kleinen Rucksack kommt mir entgegen. Sie macht eine Hüttentour, ist möglichst leicht unterwegs, hat ein Baseweight von nur 4,5 Kilo und wir tauschen uns zusammen mit einigen Moskitos hauptsächlich über ultraleichte Ausrüstung aus.

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCN0696.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,26 MB ID: 3346448

                              Auch die Aussicht auf den Virihaure

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCN0699.jpg Ansichten: 0 Größe: 755,4 KB ID: 3346449

                              versüßt mir immer wieder diesen Easy-Going-Etappenabschnitt. Aber so langsam wird der Abstieg doch sehr zäh und ich möchte endlich ankommen. Seit dem Trail-Talk mit der Frau vorhin ist mir schwindelig und manchmal torkele ich vor Schwindel gefühlt vor mich hin.

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCN0702.jpg Ansichten: 0 Größe: 873,9 KB ID: 3346450

                              Irgendwann erreiche ich erste Birkenabschnitte,

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCN0707.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,57 MB ID: 3346451

                              der Wind verschwindet und die geliebten Wolken haben sich wieder verzogen.
                              Stattdessen genießen während der Birkenabschnitte nun viele Moskitos mit mir zusammen den wunderbaren Anblick.

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                              So langsam ist der Abstieg für mich wie schon erwähnt nur noch zäh.

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCN0710.jpg Ansichten: 0 Größe: 970,4 KB ID: 3346453

                              Obwohl ich weiß, dass es bei diesen Info-Tafeln

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCN0711.jpg Ansichten: 0 Größe: 910,3 KB ID: 3346454

                              nicht mehr allzu weit sein kann, wird der Kaugummi-Abschnitt immer zäher. Die Hitze und die Moskitos nerven einfach nur noch unendlich und ich will nur noch mein Zelt aufgebaut haben, die Sachen einräumen und dann Schatten und Entspannung in oder an der großen Haupthütte genießen.

                              Irgendwann erreiche ich überraschenderweise dieses Schild,

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                              welches mich sehr glücklich macht. Ich schnecke also über die Wiese, obwohl es nicht so aussieht, dass hier schon viele Leute hergegangen sind,

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                              und im angrenzenden Birkenwald kommt mir eine Frau ohne Rucksack entgegen, welche nett grüßt. Später stellt sich heraus, dass es eine der zwei Hüttenfrauen von der Haupthütte war.

                              Nach der Durchquerung des Forests bin ich unten angekommen,

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                              laufe am See entlang und tatsächlich erreiche ich bald ein kleines Haus, vor welchem nochmal ein kleines Hinweisschild steht. Auf und an dem Haus an sich gibt es aber keine Hinweise darauf, dass es hier etwas zu kaufen gibt, und so schnecke ich einfach mal um das Haus herum, in der Hoffnung, dass sich irgendjemand zeigt. Tatsächlich winkt mir plötzlich ein Mann von innen zu, welcher extrem stark humpelt und leider so gut wie gar nicht mehr laufen kann. Er spricht etwas Englisch und erklärt mir, dass sich der Shop etwas weiter weg befindet und er auf seinem Schneemobil dorthin fährt. Ich solle ihm einfach folgen. Ca. 30 Meter weiter steigt er wieder von seinem Mobil ab. Jede Bewegung scheint eine Qual für ihn zu sein. Der Mann humpelt mit mir zum kleinen Häuschen, öffnet die Shop-Tür und drinnen erwartet mich zwar ein ziemliches Durcheinander, aber letztendlich fast alles, was ich brauche. Während meiner Shopping-Tour erzählt er mir, dass er vor ca. 10 Jahren auf der anderen Seite des Sees einen schlimmen Unfall mit seinem Schneemobil hatte und sich dabei den Rücken brach. Im Shop-Chaos ergattere ich für 430 SEK eine Fanta, eine Dose Köttbullar, ein gefriergetrocknetes Trekkinggericht (Spaghetti Carbonara), eine kleine Chipstüte, eine kleine Tüte mit getrockneneten Ananasstücken, meine absolute Lieblingssüßigkeit des hohen Nordens (Kex), eine Keksrolle und einen Kakaostick und bin völlig zufrieden und sehr sehr sehr dankbar, dass der Mann sich so viel Mühe gibt für uns Wanderer. Ich verabschiede mich vorerst und teile ihm mit, dass ich morgen nochmal wiederkommen werde für einen weiteren Einkauf.

                              Nach diesem Shopping-Erlebnis schnecke ich weiter und erreiche sehr bald die Helikopter-Station. Das dort arbeitende Ehepaar ist supernett, spricht sehr gut Englisch und informiert mich unverbindlich darüber, wie es hier allgemein mit den Helikopterflügen abläuft, wie weit im Voraus man sie buchen muss, wie man zahlen kann usw… Komplett informiert schnecke ich danach weiter Richtung Haupthütte.

                              Um 16.03 Uhr ist es endlich soweit.

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                              Konfuzius sagte mal: „Es ist nicht wichtig, wie langsam du gehst, sofern du nicht stehen bleibst.“ Und genau so ist es. Ich habe es hierher geschafft, kann mir jetzt Ruhe und Entspannung gönnen und eine innere Party feiern

                              Da die Rezeption derzeit geschlossen hat und erst wieder am frühen Abend öffnet, entspanne ich im Aufenthaltsraum und schnecke ca. eine Stunde später über die Brücke Richtung Zeltplätze. Wie in 2016 würde ich gerne im vorderen Bereich einen Zeltplatz ergattern (und nicht ganz hinten auf der Zeltwiese, da es für mich von der Zeltwiese aus ziemlich weit bis zur Haupthütte ist). Ich inspiziere also im vorderen Bereich die wenigen noch freien Plätze, aber leider sind alle schief außer ein Exemplar. Dieser muss es also werden. Allerdings sind hier so viele Steine im Boden, dass ich mich für das danebenliegende niedrige Gestrüpp entscheide. Ich baue also mein Zelt auf, will meinen Rucksack holen zum Einräumen und muss mich fast übergeben. Ich würge und würge und würge, weil ich das Ekligste neben dem großen Stein, an dem mein Rucksack lehnt, sehe, was ich jemals direkt auf einem Zeltplatz auf einer meiner Touren gesehen habe

                              Ab sofort dürfen von euch Tipps eingereicht werden, was dies ist.

                              Mitten auf dem Zeltplatz. Die Person hat es nicht im Gras versteckt, hat keinen Stein darübergelegt, um es zu vertuschen, hat es nicht etwas weiter entfernt von einem Zeltplatz versteckt oder, was der Normalfall sein sollte, hat es nicht mitgenommen, um es an einem geeigneten Ort zu entsorgen.

                              Ich schaffe es gar nicht mehr, mit würgen aufzuhören. Gut, dass mein Zelt neben dem Zeltplatz steht. Aber da liegen bleiben kann das eklige Ding trotzdem nicht. Es muss weg. Falls es windig wird, würde es mit Sicherheit nicht dort liegen bleiben und zu groß ist die Gefahr, dass es dann in meine Zeltrichtung fliegen könnte. Ich könnte echt durchdrehen vor Ekel und verspüre Hass auf solche Menschen. Wie kann man nur derart egoistisch sein und dem nächsten Wanderer so sehr die Freude an einem eigentlich so schönen Ort kaputt machen?!?!?!

                              Mit mehreren Klopapier-Stücken als Handschutz bringe ich es weiter weg, verstecke es notgedrungen in einem Gebüsch und lege Steine drauf. Immer noch würge ich vor mich hin

                              Um mich abzulenken, schnecke ich zurück zur Haupthütte, bezahle zwei Übernachtungen und entspanne im allgemeinen Aufenthaltsraum. Obwohl es auch hier drin sehr heiß ist, ist es angenehmer, als draußen in der Sonne vor mich hinzubrutzeln.

                              Mehrere Trail-Talks ergeben sich und alle haben immer ein gemeinsames Hauptthema: Die Hitze. Nahezu jeder, mit dem ich heute (Spoiler: und morgen) rede, ist völlig erschöpft. Ihre Körper, und auch meiner, sind mit ihren Kräften am Ende. Die Hitze hat uns alle ausgelaugt. Fast jeder hier hat bereits seine ursprünglich zuhause erstellten Pläne geändert. Manche Wanderer legen hier nun mehrere Pausentage ein, lassen sich mit dem Hubschrauber nach Kvikkjokk oder Ritsem fliegen oder ändern sonst irgendwie ihre Pläne.

                              Und auch ich kann nicht mehr. Es waren bis hierhin 6 tolle Tage. Alles hat im Nachhinein gesehen gut geklappt, ich bin im Zeitplan, habe keine Verletzungen, habe unendlich viele Fotos mit dem tollen Wetter und der atemberaubenden Landschaft geschossen und viele für mich nervenaufreibende Momente erlebt. Genau so soll es sein. Kleine Abenteuer, die als Summe ein für mich großes Abenteuer ergeben. Aber die Hitze hat auch mich ausgelaugt.

                              Und so hänge ich den ganzen Abend in oder vor der Hütte herum, quatsche mit vielen Wanderern und frage mich immer und immer wieder: Wie soll es mit mir weitergehen in den nächsten Tagen?

                              Die Hitzewelle hat nämlich laut der beiden Hüttenwärtinnen immer noch kein Ende. Und der viele Schnee bei Pieskehaure ist natürlich auch noch nicht geschmolzen in der kurzen Zeit und die Wasserstände in den Bächen und Flüssen haben sich natürlich auch noch nicht verringert.

                              Abends koche ich mir von zuhause mitgebrachte Dinkel-Instant-Nudeln und erwärme mir dazu die Dose Köttbullar aus dem Shop. Zusammen vermischt schmeckt es mega lecker und ich genieße es sehr

                              Während des Abendessens tausche ich mich mit einer schwedischen Frau aus, welche ähnliche Pläne hatte wie ich. Auch sie wollte weiter nach Staddajakka und dann weiter über Pieskehaure nach Kvikkjokk laufen. Aber auch sie ist komplett erschöpft, möchte jetzt vier Tage hier bleiben und dann den normalen Padejalantaleden nach Kvikkjokk laufen. Auf ihren Schultern ist ein superkrasser Sonnenbrand entstanden und die Haut pellt sich schon überall. In vier Tagen könnte laut der Hüttenwärtinnen die Hitzewelle zum Ende kommen und Schnee liegt auf dem Padjelantaleden so gut wie keiner mehr.

                              Außerdem unterhalte ich mich mit einem jungen Mann aus Würzburg, welcher sechs Tage lang im Sarek unterwegs war, milchiges Wasser trinken musste und von Sturmvögeln angegriffen wurde.

                              Auch ein Austausch mit einem deutschen Ehepaar und später mit einem Schweizer Pärchen findet noch statt und bildet zusammen mit den ganzen anderen Gesprächen einen netten Abschluss des Tages.

                              Tagesfazit:

                              Geschneckt bin ich heute 14 Km in 8 Stunden und 44 Minuten mit vielen kurzen Pausen dazwischen.

                              Der Anstieg hinter Arasluokta war extrem anstrengend und zäh für mich, aber während des Abstieges nach Staloluokta gab es dafür als Entschädigung einige Abschnitte mit easy Going.

                              Meine Erkenntnis des Tages ist heute, dass ich trotz der guten Lösung mit der GG-Matte unter der Therm-A-Rest-Matte noch pingeliger werden muss bei der Zeltplatzwahl. Wenn es irgendwie möglich ist, muss ich ab jetzt wirklich solange suchen, bis ich einen geraden Platz finde. Die Spannung an den Gummibändern im Innenzelt hat mir echt Angst gemacht und da das Zelt natürlich nicht kaputt gehen soll, muss ich mich in diesem Thema noch verbessern. Das Tyvek unter dem Zelt ist einfach zuviel gerutscht und hat dadurch das Innenzelt immer wieder verschoben.

                              Schmerzfazit: Linker Knöchel (zum Glück nur manchmal und insgesamt besser als gestern Morgen) (3/10); Knie (teilweise bei den Abstiegen) (2/10); Hüfte (nur morgens) (1/10); unterer Rücken (1/10); Schultern (beidseitig wegen des Rucksackgewichtes) (4/10) (aber auch besser als gestern); Schwindel (ab der zweiten Hälfte des Abstieges) (3/10)

                              Das Wetter war unverändert 28 bis 32 Grad und nur nachmittags erschienen ein paar Wolken, aber danach nicht mehr.

                              Gegessen habe ich wieder viele Snacks und das Abendessen. Getrunken habe ich heute ca. 3 - 4 Liter.

                              Außer Deet und Heat It habe ich wieder keine Medizinprodukte benutzt und auf der gesamten Tour habe ich bis jetzt noch keine einzige Ibuprofen-Tablette in mir verschwinden lassen

                              Als positiver Aspekt des Tages bleiben heute die Trail-Talks mit verschiedenen Leuten hervorzuheben. Schlecht war ganz klar der Schwindel mit Taumeln/Torkeln beim Abstieg und natürlich das Fast-Kotzen am Zeltplatz.

                              Insgesamt war es in den langen Anziehsachen auch heute wieder viel zu heiß. Ich bin wie fast alle hier einfach nur ausgelaugt und brauche Pause.

                              Um 20.30 Uhr schnecke ich zurück zu meinem Zelt, rödele dort noch herum und richte alles für die anstehende Nacht ein.

                              Jetzt am Abend habe ich wieder Halsschmerzen, aber tagsüber waren diese zum Glück verschwunden.

                              Ich freue mich sehr auf morgen. Entspannen, kein Zeltaufbau oder Zeltabbau, kein langes Schnecken in der Hitze, hoffentlich ein weiteres Shopping-Erlebnis, hoffentlich weitere nette Gespräche und vor allem: Schatten.

                              Um 22 Uhr versuche ich zu schlafen und um ca. 22.30 Uhr gelingt mir dieses Vorhaben und ich entschwinde ins Land der Schneckenträume
                              Zuletzt geändert von Blubbi; 13.10.2025, 10:59.

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                                Tag 7

                                Meine diesjährige treue Begleiterin namens Sonne weckt mich um 5.32 Uhr.

                                Erneut hatte ich von ca. 22 Uhr bis ca. 3 Uhr nachts gut durchgeschlafen, bin dann wegen Kälte wach geworden, habe mir meine Mütze übergezogen und bin dann nochmal eingeschlafen.

                                Glücklich, weil ich nichts zusammenpacken muss und mir ein Entspannungstag bevorsteht, sammele ich Essen, Trinken und Wertgegenstände zusammen, krabbele aus meinem hier verbleibenden Luxushotel,

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCN0730 b.jpg Ansichten: 0 Größe: 991,2 KB ID: 3346653

                                schiebe ein kurzes morgendliches Fotoshooting ein,

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCN0732 b.jpg Ansichten: 0 Größe: 999,5 KB ID: 3346654

                                putze meine Zähne, schmiere mich mit Deet ein, putze meine Brille am See und schnecke danach hoch zur Haupthütte.

                                Dort treffe ich erneut auf den Typen aus dem Sarek und auf das Pärchen, welches ich gestern Abend kennengelernt hatte. Zusätzlich treffe ich diesmal auf eine dänische Familie mit einem 13-jährigen Jungen und einem 10-jährigen Mädchen.

                                Das Dauerthema unter allen Wanderern hier in und an der Hütte sind auch heute wieder nicht – wie sonst oft – die Moskitos, sondern die Hitze. Immer noch ist die Hitzewelle nicht am Ende angekommen und alle, wirklich alle Wanderer, die man hört und spricht, klagen darüber. Alle fühlen sich ausgelaugt, sind erschöpft, können nicht ihre vorgenommenen Distanzen einhalten und fühlen sich trotz viel Trinken mit ihren Körpern überfordert.

                                Auch jetzt spreche ich mit einigen Leuten, die ihre Tour vorzeitig abbrechen, ihre Pläne ändern, sich vom Hubschrauber abholen lassen, mehr Pausentage hier in Staloluokta machen wie ursprünglich geplant usw… Nahezu keiner hat außerdem mehr Sonnencreme und auch hier in Staloluokta gibt es leider keine zu kaufen.

                                Und auch für mich heißt es nun, neue Pläne zu schmieden bzw. mich zwischen einer der möglichen Optionen zu entscheiden.

                                Während ich erste Snacks in mich hineinschiebe, wäge ich Vor- und Nachteile ab.
                                Mögliche Varianten, die in meinem Kopf herumschwirren, sind:

                                1) Den ganz normalen Padejalantaleden bis Kvikkjokk laufen. Zwar wird es dann in den ersten Etappen nicht weniger heiß, aber dafür gibt es keine größeren Schneefelder zu erwarten. Dagegen spricht aber ganz klar, dass, obwohl der Weg 2016 toll war, ich ihn aber nunmal bereits erschneckt habe und ich eigentlich noch neue Etappen erforschen möchte.
                                2) Ich lasse mich mit dem Helikopter nach Kvikkjokk fliegen, laufe von dort den Kungsleden nach Saltoluokta und verbringe dann dort noch die letzten Tage. Praktisch wäre dies, weil ich von dort super praktisch mit dem Bus zurück nach Gällivare kommen würde. Dagegen spricht aber, dass ich auch diesen Weg bereits (andersherum) 2018 geschneckt bin und es keine Hitzeverbesserung geben würde.
                                3) Mit dem Helikopter nach Ritsem fliegen, von dort mit dem Bus nach Saltoluokta fahren und dort entweder Tagestouren machen oder Richtung Kvikkjokk laufen.
                                4) Nach Staddajakka schnecken, von dort noch etwas weiter (vielleicht sogar bis Pieskehaure?), dann wieder zurück nach Staloluokta und von hier aus den Hubschrauber nach Kvikkjokk oder Ritsem nehmen.
                                5) Nach Staddajakka schnecken, dort Tagesausflüge machen, wieder zurücklaufen, dann mit dem Helikopter nach Ritsem fliegen, mit dem Bus und Schiff nach Saltoluokta fahren und dann dort spontan sehen, wie ich die letzten Tage verbringe. Mögliche Tagesausflüge wären zum Beispiel das Sami Cafe oder der „Hausberg“. Ich könnte dafür oberhalb von Saltoluokta zelten statt unten bei den Hütten, um Geld zu sparen und mehr Ruhe (aber dafür keinen Schatten) zu haben.
                                6) Noch länger in Staloluokta bleiben und von hier aus Tagestouren machen.

                                Neuer Fakt ist aber auf jeden Fall, dass ich morgen noch einen weiteren Rest Day einlegen muss. Mein Körper ist zu erschöpft, um morgen schon wieder durch die Hitze zu schnecken. Mir ist selbst jetzt am Morgen hier im Schatten in kurzen Sachen schwindelig. Und so bezahle erst einmal eine dritte Übernachtung bei den Hüttenwärtinnen, entspanne, esse, trinke, genieße den Schatten und quatsche mit weiteren Leuten, die entweder hier ankommen, wieder aufbrechen oder wie ich Pausentage einlegen (müssen).

                                Und dann ist es vormittags soweit. Die Entscheidung ist gefallen.

                                Ich schnecke nochmal zurück zum Zelt, sortiere das Essen, welches noch übrig ist, erstelle eine Shopping-Liste für heute und schnecke wieder zurück zur Hütte, da es im Zelt wie gewohnt nicht auszuhalten ist. Mittags falle ich in ein körperliches Tief und bin unendlich müde.

                                Am späten Mittag schnecke ich los Richtung Shop. Mit meinem Sonnenschirm bewege ich mich ca. einen Kilometer am See entlang und treffe diesmal auf eine Frau. Sie geht mit mir hinüber zum Shop, während der Mann von gestern in seinem Haus bleibt. Für 500 SEK ergattere ich diesmal eine Dose Köttbullar, eine Tube mit Käse, zwei Tütchen mit getrockneten Ananasstücken, zwei Tütchen mit getrockneten Mangostückchen, zwei Kex, drei Keksrollen, zwei Kakaosticks, eine kleine Tüte Chips und einen Schokoriegel. Die kleine Tüte Chips hatte ich ja gestern Abend schon gegessen und war die leckerste Chipstüte meines Lebens.

                                Danach schnecke ich mit meinen Einkäufen vollkommen zufrieden wieder zurück und mache einen Zwischenstopp an der Helikopter-Station. Dort frage ich die Frau der Station, ob sie zufälligerweise Klopapier oder Sonnencreme im Verkauf hat, da der Shop dies nicht anbietet. Aber auch sie muss nach einer längeren Suche passen. Bei ihr gibt es stattdessen selbstgebackenes frisches Brot, frisch geräucherten Fisch, der hier sehr beliebt ist bei den Wanderern, ein paar Schokoriegel, die ich aber nicht brauche, Bier, Cola, Fanta, Kaffee und selbstgemachten Kuchen, welcher in einer Gefriertruhe kalt gehalten wird. Ich ergattere für 50 SEK ein selbstgebackenes Brot, welches heute Abend zusammen mit dem Inhalt der gekauften Käsetube in mir verschwinden wird Auf der Picknick-Bank unter dem Sonnenschirm sitzt bereits die Schwedin mit dem Sonnenbrand und so setze ich mich dazu und wir quatschen. Außerdem stößt eine sehr junge Frau aus Deutschland zu uns, welche den Padjelantaleden rückwärts läuft, Essen für 10 Tage dabei hat, hier bei einer Cola ihr Diary schreibt und heute noch weiter Richtung Arasluokta laufen will. Und so wird nach und nach die Hubschrauber-Station zum allgemeinen Kaffeklatsch-Meeting-Point. Alle zusammen tauschen wir uns

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_20250721_155105229_HDR.jpg Ansichten: 0 Größe: 784,4 KB ID: 3346655

                                lange über Dieses und Jenes aus. Plötzlich tuschelt mir die Frau von der Station ins Ohr, dass ich mal mitkommen soll. Schnell stellt sich heraus, dass sie mir unbedingt einen ihrer Kuchen schenken möchte. Ich solle mir aussuchen, ob es Kokosgeschmack oder Schokogeschmack werden soll. Und so sitze ich ein paar Sekunden später mit einem gekühlten Schokokuchen in der Hand erneut unter dem Sonnenschirm, genieße den Schatten, die netten Gespräche und überhaupt das ganze Unterfangen. Ich musste aber zuvor der Helikopter-Frau versprechen, dass ich der Schwedin mit dem Sonnenbrand, welche wohl schon sehr oft hier war in den letzten Jahren und sozusagen schon fast Stammkundin ist, nicht erzählen darf, dass der Kuchen ein Geschenk ist. Trail-Magic-Time Ich erfahre, dass einer der beiden Hunde, die dem Ehepaar gehören und hier auf dem Gelände herumlaufen, erst ganz frisch hier eingetroffen ist vor ein paar Tagen und noch dabei ist, sich überhaupt zurechtzufinden.

                                Erst nach über anderthalb netten Stunden hier an der Helikopter-Station schnecke ich durch die Hitze zurück zur Haupthütte, entspanne dort weiter, quatsche weiter mit verschiedenen Leuten und bin glücklich. Ich freue mich darauf, endlich eine Entscheidung getroffen zu haben und freue mich auf hoffentlich noch mehr neue kleine Abenteuer. Aber soweit ist es noch nicht, denn erstmal bleibe ich morgen noch einen weiteren Tag hier.

                                Am frühen Abend esse ich das unendlich leckere frische Brot mit Tubenkäse, die Schwedin isst einen geräucherten Fisch und auch die dänische Familie hat sich geräucherten Fisch an der Heli-Station besorgt. Völlig übertrieben esse ich die Hälfte des Inhalts der Tube auf und lege die restliche Hälfte in den allgemeinen Geschenke-Schrank, da ich morgen nochmal Köttbullar ich mich reinschieben werde.

                                Im weiteren Verlauf des Abends trifft ein deutsches Ehepaar ein. Irgendwie ergibt es sich, zu erwähnen, dass ich eine halbe Tube Käse in den Schrank gelegt hatte und sie freuen sich wahnsinnig und nehmen das Geschenk gerne an sich. Der Abend wird zu einem netten Austausch mit den beiden. Sie kommen aus der Nähe von Stuttgart und haben wegen der Hitze bereits einen Heli-Flug gebucht. Zu uns stoßen noch der Sarek-Typ und die Schwedin mit dem Sonnenbrand und so wird es mal wieder ein richtig angenehmer Abend.

                                Außer zeitweise wieder Schmerzen am linken Knöchel (3/10), dem Schwindel heute Morgen (2/10) und der Mittagsmüdigkeit ging es meinem Körper heute erstaunlich gut

                                Und bis jetzt bin ich immer noch nicht richtig krank geworden. Zwar ist abends meine Nase zu und morgens hatte ich wieder Halsschmerzen, aber mehr Symptome sind bis jetzt zum Glück nicht aufgetreten. Keine Gliederschmerzen, kein Husten, kein Fieber und keine allgemeine Schlappheit - Glück gehabt. Entweder habe ich mich nicht angesteckt oder mein Körper verträgt den Infekt diesmal (zumindest bis jetzt) richtig gut

                                Auch heute bestand das Wetter wieder durchgängig aus blauem Himmel mit viel Hitze. Und obwohl ich heute nur kurze Sachen anhatte, war mir wieder sehr oft viel zu heiß.

                                Getrunken habe ich heute ca. 4 Liter und gegessen habe ich viele Snacks, den Trail-Magic-Schoko-Cookie und das so leckere selbstgebackene Brot mit Tubenkäse.

                                Um ca. 20.30 Uhr schnecke ich nach einem schönen entspannten Tag zurück zum Zelt und schlafe um ca. 22 Uhr zufrieden ein
                                Zuletzt geändert von Blubbi; 13.10.2025, 10:57.

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                                  #76

                                  Tag 8

                                  Um 5.45 Uhr klappen meine Augen auf.

                                  Wegen der üblichen Kälteprobleme war ich nachts wieder einmal wach, bin dann aber nach dem Überziehen der Mütze wieder eingeschlafen und habe bis jetzt durchgeschlafen

                                  Obwohl ich insgesamt natürlich schon seit mehreren Tagen traurig darüber bin, dass ich aufgrund der Hitze und der Schneeverhältnisse und der hohen Wasserstände nicht meinen ursprünglichen Plan in die Tat umsetzen kann, bin ich so langsam trotzdem im Reinen mit mir und der neuen Planänderung. Die Hitzewelle ist nunmal nicht zu ändern und ich bin einfach nur froh, es trotz allem hierher geschafft zu haben. Und so akzeptiere ich seit gestern Nachmittag immer mehr, dass ich nun neue Pläne habe und daraus das absolut Beste für mich versuchen werde, rauszuholen, (hoffentlich ohne mich größeren Gefahren aussetzen zu müssen).

                                  Und so packe ich rundum zufrieden wieder meine Wertgegenstände und etwas Essen und Trinken zusammen und schnecke hoch zur Haupthütte.

                                  Gestern hatte ich mehrere Tipps von anderen Wanderern erhalten. Es soll hier wohl eine tolle Badegelegenheit geben. Neben der Sauna soll es einen See geben, an dem man laut ihnen supergut seine Wäsche waschen, duschen und baden kann. Bis jetzt dachte ich immer, dass man nur im Virihaure baden kann, was mir aber viel zu kalt ist. Laut der Tipps-Geber soll der See aber von der Sonne aufgewärmt sein.

                                  Und so schnecke ich am späten Morgen zu dem angepriesenen See an der Sauna und bin erstaunt. Ein wirklich toller Ort.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCN0740 b.jpg Ansichten: 0 Größe: 842,6 KB ID: 3346820

                                  Ich treffe auf das Schweizer Ehepaar, welches aber gerade fertig mit einem Bad ist und bald wieder in Richtung Haupthütte verschwindet.
                                  Und so suche ich mir eine ruhige Ecke am Ufer und ziehe alle Anziehsachen mehrmals im Wasser hin und her. Alles, außer das, was ich anhabe, ist nun hoffentlich wieder frischer und so schnecke ich zurück zum Zelt und hänge dort alles zum Trocknen auf.
                                  Danach schnecke ich zurück zur Hütte, entspanne etwas, und am späten Vormittag schlendere ich erneut zu dem See. Diesmal versuche ich tatsächlich, in meinen kurzen Anziehsachen ein Bad zu nehmen. Ich schaffe es nicht, nachzuvollziehen, wie das irgendjemand gut aushalten kann, dippe nur ganz kurz ein paar Körperteile ins Wasser und an ein richtiges Bad, geschweige denn schwimmen, ist für mich Frostbeule absolut nicht zu denken
                                  Der Sarek-Typ erzählte mir, dass, wenn man die Sachen anlässt am Körper, sie mit ein bisschen hin- und herbewegen im Wasser trotzdem frisch werden.
                                  Während ich „bade“, kommt eine der Hüttenfrauen zum Wasser und wäscht ihre Hände, weil sie laut eigener Aussage gerade die Klos geputzt hat.
                                  Immerhin sind meine kurzen Sachen und ich selbst nun aber etwas aufgefrischt und mit den klitschnassen Sachen an mir schnecke ich wieder zurück. Nach Anraten mehrerer Wanderer teste ich nämlich etwas Neues aus. Ich lasse die nassen Sachen an und angeblich würden diese in der Sonne nach 10 Minuten schon wieder trocken sein.
                                  Das Unterfangen stellt sich leider als ein Fiasko heraus. Mir ist total kalt in den nassen Sachen und selbst nach einer Stunde ist nicht im entferntesten davon zu sprechen, dass alles wieder trocken ist.
                                  Ich schnecke erneut zum Zelt, wechsele mein T-Shirt, aber auch das vorhin frisch „gewaschene“ T-Shirt ist immer noch nass.
                                  Also geht’s in den nassen Sachen wieder zurück zur Hütte.
                                  Erst nach zwei bis drei Stunden sind die Sachen an mir endlich wieder trocken.
                                  Fazit: Einmal und nie wieder

                                  Bereits mittags schiebe ich in immer noch feuchten Sachen die Dose Köttbullar mit den letzten Dinkel-Instant-Nudeln in mich hinein,

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCN0743.jpg Ansichten: 0 Größe: 555,0 KB ID: 3346821

                                  obwohl diese eigentlich für abends gedacht waren Absolutely delicious. Ich liebe diese Köttbullar-Dosen hier sehr.

                                  Den Aufenthaltsraum habe ich derzeit komplett für mich alleine

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCN0745.jpg Ansichten: 0 Größe: 678,6 KB ID: 3346822

                                  und so nutze ich die Gelegenheit, auch dem so hübsch gelegenen Raum, der Rezeption, dem Flur und der Küche mal ein kleines Foto-Shooting zu gönnen.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCN0748.jpg Ansichten: 0 Größe: 636,2 KB ID: 3346823

                                  Die hübsche Aussicht

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSCN0749.jpg Ansichten: 0 Größe: 647,6 KB ID: 3346824

                                  landet also auf meinem Smartphone und lustigerweise kommt kurz danach jemand herein und erwähnt beiläufig auf Englisch, dass der Blick aus dem Fenster aussieht wie ein tolles Gemälde

                                  Auch die Schwedin mit dem Sonnenbrand erscheint mal wieder und liest ein bisschen in einem schwedischen Micky-Maus-Heft, nachdem sie gestern ein hier herumliegendes schwedisches Kreuzworträtsel bearbeitet hatte. Auch der Sarek-Typ lässt sich mal wieder blicken und erzählt, dass vor ein paar Tagen im Sarek ein Gewitter war. Danach verabschiedet er sich von uns, denn er hat für heute einen Heli-Flug gebucht und möchte noch ein paar Tage in Saltoluokta verbringen. Die Schwedin erzählt, dass auch sie morgens ein Bad im See genommen hatte, auf dem Weg dorthin ausgerutscht war, auf dem Boden alles voller Blut war und sie das Blut von ihrem Körper danach im See abgewaschen hat.

                                  Nach diesem absolut gelungenen Mittagessen werde ich wieder richtig müde und versuche, mit dem Kopf auf dem Tisch ein bisschen sitzend zu schlafen. Ein paar Mal döse ich tatsächlich kurzzeitig ein. Plötzlich kommt das dänische Mädchen herein und fängt an, ein Tierbuch anzuschauen. Abends erfahre ich von ihren Eltern, dass sie sich schon seit gestern richtig schlecht fühlt, sich mehrmals übergeben hatte und die Familie deshalb ihre Tour abbrechen musste. Sie vermuten, dass dem Mädchen die Hitze zu viel war und ihr Körper insgesamt überlastet ist. Während der Junge mit seinen Eltern draußen etwas die Gegend erkundet, sitzt sie schlapp und nicht fit aussehend mit mir im Aufenthaltsraum.

                                  Nachmittags erreicht ein sehr erfahrener schätzungsweise 50 bis 60-jähriger Schwede die Hütte. Er macht schon seit seiner Kindheit Touren hier in der Gegend, kommt gerade aus Staddajakka und erzählt, dass bei Pieskehaure öfters mal Bäche unter den Schneefeldern herlaufen. Seine interessanten Berichte über tiefen Schnee, hohe Wasserstände usw. bestätigen mir mal wieder, dass es für mich richtig war, meine Pläne zu ändern, denn seine Erzählungen klingen für mich alleine als wirklich zu gefährlich.

                                  Als später die Rezeption öffnet, haben die Hüttenfrauen - wie absolut bis jetzt immer – Probleme mit ihrem Internet und können mal wieder die EC-Karten-Zahlung nicht starten, dürfen aber von niemandem Bargeld annehmen. Auch gestern telefonierte die Frau schon laut mit einer anderen Frau, die ihr wohl Tipps zu den Problemen gab, aber dennoch irrt die Frau mal wieder mit dem Laptop vor der Hütte hin und her, um besseren Empfang zu suchen.

                                  Um 17 Uhr gönne ich mir einen Kartoffeltopf von Travellunch, von dem ich aber ziemlich enttäuscht bin. Das Ganze ist einfach nur eine püreeartige Pampe. Das Gericht schmeckt zwar mittelmäßig ok, aber ich hatte mir irgendwie etwas anderes darunter vorgestellt.
                                  Nach dem Dinner quatsche ich nochmal mit der Schwedin mit dem Sonnenbrand und verabschiede mich dann irgendwann von ihr, denn ich werde morgen früh Staloluokta verlassen. Unsere Verabschiedung ist recht herzlich, denn wir haben tatsächlich in den letzten 48 Stunden immer wieder Zeit miteinander verbracht und mit einem „Very very nice to meet you!“ in meinen Ohren schnecke ich dann um ca. 19 Uhr zurück zu meinem Zelt.
                                  Das deutsche Ehepaar hingegen hatte ich nicht mehr wiedergesehen für eine Verabschiedung.

                                  Am Zelt angekommen ist es zwar noch superheiß beim Rödeln, aber im Liegen ist es später einigermaßen auszuhalten.

                                  Tages-Schmerz-Fazit:
                                  Heute tat mir durchgängig der linke Knöchel weh (3/10). Leider scheint er inzwischen etwas dick und angeschwollen zu sein. Außerdem habe ich Steißbeinschmerzen (2/10), welche gestern beim Abstieg hinunter nach Staloluokta richtig krass waren (6/10).

                                  Nach viel Ausruhen, Entspannung, viel essen und ca. 3 Liter trinken fühle ich mich nun bereit, morgen wieder mein Zelt zusammenzupacken und aufzubrechen

                                  Gespannt, wie es mir in den nächsten Tagen ergehen wird, klappen für heute um ca. 22.30 Uhr meine zufriedenen Augen zu

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                                  • Ljungdalen

                                    Alter Hase
                                    • 28.08.2017
                                    • 3496
                                    • Privat

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                                    #77
                                    Zitat von Blubbi Beitrag anzeigen
                                    Wegen der üblichen Kälteprobleme <...> aufgrund der Hitze <...>​
                                    Hehehe, "irgendwas is' immer" (sorry, could not resist)​

                                    Zitat von Blubbi Beitrag anzeigen
                                    Der Sarek-Typ erzählte mir, dass, wenn man die Sachen anlässt am Körper, sie mit ein bisschen hin- und herbewegen im Wasser trotzdem frisch werden.
                                    <...>
                                    Ich schnecke erneut zum Zelt, wechsele mein T-Shirt, aber auch das vorhin frisch „gewaschene“ T-Shirt ist immer noch nass.​
                                    Da hat er recht. Funktioniert mit Trocknen aber nur bei relativ schneller, längerer & konstanter Bewegung danach, in Kombination mit trockenem/windigen Wetter. Ich hatte auf meiner Tour am späten Vormittag eine Furt mit ruhigem Wasser, aber leider bis "Mitte Po" (Alep Sarvesjåhkå an einer offenbar suboptimalen Stelle, aber ich hatte keine Lust, eine andere zu suchen), durch die bin ich ohne Aus-/Umziehen durch, das war schön erfrischend - und bis Ankunft abends am Ziel fast wieder trocken

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                                    • Blubbi
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                                      • 17.01.2016
                                      • 526
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                                      #78
                                      Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen

                                      Hehehe, "irgendwas is' immer" (sorry, could not resist)​
                                      Zumindest fast immer

                                      Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen
                                      Da hat er recht. Funktioniert mit Trocknen aber nur bei relativ schneller, längerer & konstanter Bewegung danach, in Kombination mit trockenem/windigen Wetter. Ich hatte auf meiner Tour am späten Vormittag eine Furt mit ruhigem Wasser, aber leider bis "Mitte Po" (Alep Sarvesjåhkå an einer offenbar suboptimalen Stelle, aber ich hatte keine Lust, eine andere zu suchen), durch die bin ich ohne Aus-/Umziehen durch, das war schön erfrischend - und bis Ankunft abends am Ziel fast wieder trocken
                                      Trocken war die Luft eigentlich immer auf meiner diesjährigen Tour. An schwüle feuchte Luft kann ich mich überhaupt nicht erinnern, nicht ein einziges Mal. Es war aber sehr oft windstill. Trotzdem hatte ich gedacht bzw. gehofft, dass bei der Hitze die Sachen am Zelt in der Sonne und an mir selbst schnell trocknen. Aber falsch gedacht

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                                      • Blubbi
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                                        • 17.01.2016
                                        • 526
                                        • Privat

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                                        #79

                                        Tag 9

                                        Als um 4.52 Uhr nach einer nur mittelmäßigen Nacht meine müden Augen aufklappen, freue ich mich direkt auf den heutigen Tag. Ich bin gespannt, was mir dieser neue Tag bringen wird und fange an, alles zusammenzupacken. In der Nacht war ich zweimal wach und abends hatte es gefühlt ewig gedauert, bis ich eingeschlafen bin. Aber jetzt bin ich bereit für neue Erfahrungen und stelle leider sehr schnell fest, dass mir seit dem Herauskrabbeln aus dem Quilt etwas schwindelig ist.

                                        Trotzdem schnecke ich nach dem traditionellen Einpack-Manöver los zur Brücke, lasse meinen Rucksack kurz hier stehen, schnecke noch einmal hoch zur Haupthütte, fülle Wasser auf, bringe letzten Müll weg und schnecke zurück zum Rucksack. Und dann geht es los. Langsam starte ich um 6.39 Uhr die heutige Etappe und laufe auf den Holzbohlen einen sanften Aufstieg hoch. Nach und nach lasse ich den Virihaure hinter mir und obwohl der Blick zurück sehr hübsch ist,

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ID: 3347124

                                        bin ich jetzt im Moment froh, Staloluokta hinter mich zu lassen. Obwohl Staloluokta insgesamt ein so angenehmer Ort ist, ich 2 1/2 tolle Tage dort verbracht hatte und ich mich dort an sich sehr wohl gefühlt habe, fand ich die Schote mit dem ekligen Ding am Zeltplatz so abstoßend, dass ich mich nun auf hoffentlich weniger frequentierte Zeltmöglichkeiten freue.

                                        Und so schnecke ich weiter aufwärts und erreiche irgendwann das Schild,

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ID: 3347125

                                        an dem sich der Padjelantaleden vom Nordkalottleden trennt. Und da meine Entscheidung ja bereits vorgestern getroffen wurde und seitdem von mir nicht mehr umgeändert wurde, biege ich nun ab Richtung *trommelwirbel* Staddajakka. Ich freue mich wahnsinnig darauf, nochmal neue Landschaften und neue Orte kennenzulernen. Der erfahrene und mega kompetente Schwede hatte mir gestern noch erzählt, dass es auf dem Weg nach Staddajakka keine zu überquerenden Schneefelder gibt. Zum Thema Bachüberquerungen erzählte er mir, dass es „Three in a row“ gibt, „but nothing difficult“. Ob eine Furt schwierig ist oder nicht, ist vermutlich auch häufig eine subjektive Angelegenheit, aber obwohl er so unendlich erfahren ist und für ihn Vieles leichter ist als für mich, vertraue ich ihm. Mein inneres Gefühl sagte und sagt mir, dass, wenn er sagt, dass mir auf dieser Etappe nichts Schwieriges bevorsteht, das stimmen wird.

                                        Weiter geht es für mich ab jetzt also wieder auf dem Nordkalottleden

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ID: 3347126

                                        und mal wieder ist es so, dass es bereits jetzt am frühen Morgen viel zu heiß ist. Außerdem bin ich ziemlich schlapp und obwohl der Pfad derzeit eigentlich angenehm zu erschnecken ist, ist mir leider immer noch schwindelig.

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ID: 3347127

                                        Ab und an erblicke ich blaue Libellen, aber leider sind sie zu flink für ein Erinnerungsfoto. Immer, wenn ich versuche, sie auf ein Foto zu bekommen, heben sie vom Boden ab und fliegen weiter.
                                        Aufgrund der Hitze ist es mir aber auch mal wieder zu anstrengend, viele Versuche zu starten und für Pflanzen oder andere Details reicht meine Kraft nicht aus.

                                        Auf dem platt getretenen Pfad auf einer Wiese knicke ich plötzlich grundlos um, aber zum Glück ist nichts passiert. Keine neuen Schmerzen

                                        Kurze Pausen gehören natürlich auch weiterhin zur Schneckentradition,

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ID: 3347128

                                        aber ganz so einsam, wie ich es mir hier auf dem Nordkalottleden erhofft hatte, bin ich dann doch nicht unterwegs. Zum ersten Mal auf dieser Tour begleiten mich so viele Moskitos, dass ich es nicht mehr aushalte und so kommt zum ersten Mal auf dieser Tour mein Moskitonetz zum Einsatz.

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ID: 3347129

                                        Mit dem Moskitonetz auf dem Kopf ist die Hitze beim Wandern noch unerträglicher, als sie eh schon ist.
                                        Bei leichtem Auf und Ab schleppe ich mich Schritt für Schritt voran

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ID: 3347130

                                        und irgendwann erreiche ich die Brücke

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ID: 3347131

                                        über den Viejejahka. Die Überquerung der Brücke gelingt mir trotz reißendem Wasser

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ID: 3347132

                                        problemlos und der Blick ins Tal hinter der Brücke ist wunderschön.

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ID: 3347133

                                        Zwei Frauen kommen mir entgegen und wir tauschen uns über beide Richtungen aus. Mit einem „Nice to meet you!“ gehen aber bald alle wieder ihre eigenen Wege.

                                        Beim Heranschnecken an dieses viele Wasser

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ID: 3347134

                                        ahne ich kurz darauf nichts Gutes. Ist dies die erste Furt der „Three in a row“?

                                        Glücklicherweise stellt sich meine aufgekommene Sorge diesmal als absolut unbegründet heraus, denn ich erreiche hiermit einen der für mich schönsten Orte dieser Tour.

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ID: 3347135

                                        Ich weiß selber nicht genau, warum dieser Ort vom ersten Anblick an so faszinierend für mich ist, aber fest steht, dass es gerade Liebe auf den ersten Blick ist
                                        Für mich strahlt der Ort eine unglaubliche Magie und Faszination und zugleich innere Ruhe auf mich aus, wie ich es bisher nur sehr selten erlebt habe. Natürlich hat dieser magical Place ein Foto-Shooting verdient

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ID: 3347136

                                        und voller innerer Zufriedenheit schwitzschnecke ich danach weiter Richtung Staddajakka.

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ID: 3347137

                                        Wie vom erfahrenen Schweden angekündigt lässt sich diese Etappe trotz Auf und Ab super gehen

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ID: 3347138

                                        und der Anblick der immer näher rückenden schneebedeckten Berge in der Ferne ist fantastisch.
                                        Trotzdem fühle ich mich aber immer noch leider sehr schlapp.

                                        Eine grüßende 5er-Gruppe kommt mir entgegen und ein Mann überholt mich, welchen ich später nochmal sehen werde. Er möchte heute aber noch weiter als Staddajakka laufen.

                                        Seit dem Wasserfall schnecke ich nun schon zwei lange Stunden durch die Hitze.

                                        Vorbei geht es als Nächstes an einem Rentierzaun ohne Rentiere und kurz danach erreiche die erste der drei angekündigten Furten.

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ID: 3347139

                                        Nach einem Schuhwechsel klappt diese sehr gut

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ID: 3347140

                                        und da es ja drei Furten hintereinander sein sollen, bin ich aber nach der zweiten gelungenen Furt zu faul, wieder in meine Trailrunner zu wechseln und schnecke in meinen crocs-ähnlichen Schuhen weiter und durchquere problemlos die kommende letzte dritte Furt.

                                        Obwohl die Schwedin mit dem Sonnenbrand sich zuerst an keine Furten auf dieser Etappe erinnern konnte, obwohl sie auch schon mehrmals hier war, hatte der kompetente Schwede perfekt recht und mein inneres Gefühl hat mich nicht getäuscht.

                                        Endlich verschwinden meine Schlappheit und der Schwindel nun nach und nach und ich komme gefühlt etwas besser voran. Auch die vielen nervigen Moskitos sind endlich verschwunden

                                        Etwas entfernt sehe ich nochmal den Typen, der mich heute morgen überholt hatte, aber bald verschwindet er für immer aus meiner Sicht.

                                        Für mich ist diese Landschaft absolut atemberaubend

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ID: 3347141

                                        und die wunderbare Ruhe hier stören nur ein paar laute Seemöwen. Über mir kreist Eine von ihnen mit lauten Schreien und verfolgt mich, obwohl ich mich beeile, ihr Revier zu verlassen. Sobald ich das eine Revier hinter mir habe, betrete ich gefühlt das nächste Revier. Ein bisschen angsteinflößend wirken die Vögel auf mich schon, nachdem der Sarek-Typ in Staloluokta erzählte, wie er angegriffen wurde, aber ich versuche das beste daraus zu machen und beeile mich, um den Vögeln zu zeigen, dass ich kein Interesse an ihren Babys habe.

                                        Relativ plötzlich beginnen jetzt Schmerzen an beiden Schultern und es zieht richtig doll nach oben

                                        Seit den drei Furten war die Etappe aber sehr kurzweilig für mich und schon bald erblicken meine Augen in der Ferne kleine dunkle Punkte:

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ID: 3347142

                                        Tatsächlich stellen die Punkte keine Fata Morgana oder optische Täuschung dar, sondern tatsächlich rücken die Hütten immer näher in mein Blickfeld.

                                        Und dann ist es um 12.55 Uhr vollbracht.

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ID: 3347143

                                        Die Schnecke befindet sich in Staddajakka

                                        Nach einer landschaftlich tollen Etappe bin ich absolut glücklich. Diese offene Landschaft hier ist genau mein Ding. Viel Platz, hoffentlich etwas Wind und fantastische Aussichten bieten mir den perfekten Ort für die *schon wieder trommelwirbel* kommenden drei Übernachtungen.

                                        Die Schwedin mit dem Sonnenbrand erzählte mir nämlich in Staloluokta, dass die Hüttenfrau hier sehr nett sein soll und sich for sure freuen wird, dass ich hier übernachten möchte. Sie ist wohl hier oft alleine und freut sich immer wahnsinnig über jeden Gast. Derzeit ist sie aber nicht in Sicht und so schnecke ich erstmal zu ihrer Hütte. An ihrer Tür befindet sich ein Brief von ihr, dass sie derzeit eine day Tour nach Sarjasjaure macht. Und so bringe ich nach einer kurzen Rast auf der Picknickbank vor ihrer Hütte meine Sachen in den Schatten einer der beiden Hütten für die Gäste. Und da die Welt ja bekanntermaßen klein ist, treffe ich dort auf ein deutsche Ehepaar, welches ich in Staloluokta kennengelernt hatte. Peinlicherweise kann ich sie zuerst nicht zuordnen und fange auf Englisch an zu sprechen. Zu viele Leute habe ich in den letzten Tagen kennengelernt, um sofort zu wissen, wer sie nochmal sind. Aber schnell ist die Peinlichkeit weggeschoben und nach einer kurzen Erklärung ihrerseits ist alles wieder klar für mich. Sie kommen aus der Nähe von Kiel, wir hatten uns an meinem ersten Abend in Staloluokta ausgetauscht und sie übernachten hier seit bereits zwei Tagen in der kleineren der zwei Hütten. Morgen wollen sie zurück nach Staloluokta laufen und dann weiter auf dem Padjelantaleden nach Änonjalme. Danach wollen sie noch zwei Tage in Saltoluokta verbringen und es ist theoretisch nicht ausgeschlossen, dass wir uns dort evtl. nochmal wiedersehen könnten vor meiner Abreise. Der Mann interessiert sich im weiteren Gesprächsverlauf sehr für mein Zelt und wir tauschen uns immer mehr aus über unsere bisherigen Touren. Unter anderem erzähle ich ein bisschen über Bornholm und den WHW, da die beiden auch in Erwägung ziehen, dort mal zu wandern.

                                        Falls ihr das hier lest: Meldet euch mal hier

                                        Nach diesem netten Gespräch baue ich abseits der Hütten auf einer großen freien Fläche mein Zelt auf und bin glücklich mit der Wahl des Platzes.

                                        Später schlürfe ich zurück zu den Hütten und zusammen mit dem Mann des Ehepaares gibt es eine ausführliche Zelt-Besichtigung. Er hatte gestern eine Tagestour gemacht in Richtung Pieskehaure und vorgestern waren die beiden genau wie heute die Hüttenfrau bei Sarjasjaure.

                                        Nachmittags kommt die Hüttenfrau zurück von ihrem Ausflug. Sie heißt Lena, ist exakt so nett wie angekündigt und freut sich tatsächlich sehr darüber, dass ich hier für drei Nächte mit Anwesenheit glänzen werde. Sie öffnet ihren Shop bzw. ihr Regal im Eingangsbereich ihrer Übernachtungshütte für mich und ich ergattere für 345 SEK drei Salamis, eine kleine Dose Pringles, zwei Kakaosticks, ein Trekking Meal und einmal Chicken-Nudeln.

                                        Danach bezahle ich die drei Nächte bei ihr in einer anderen Hütte, da die Bezahlung der Übernachtungen nur per Karte erlaubt ist und das Bezahlen von Einkäufen aber nur in bar möglich ist.

                                        Lena erzählt mir, dass es hier zwar keinen allgemeinen Aufenthaltsraum gibt, ich aber, wann immer ich will, in der größeren der zwei Gasthütten sitzen darf. Auch kochen darf ich darin, wann immer ich will, und den Tisch mit den Stühlen darf ich auch jederzeit nutzen.

                                        Das Angebot nutze ich später und entspanne etwas im Schatten in der Hütte. Praktischerweise gibt es hier drin keine Moskitos, aber auch hier drin ist es viel zu heiß und die Luft ist ziemlich schlecht und so schlürfe ich irgendwann wieder ins Freie in den Schatten der Hütte. Dort koche ich mir Spaghetti Carbonara aus Staloluokta verfeinert mit mitgebrachten gemahlenen Mandeln und genieße es sehr, hier zu sein.

                                        Heute war außer der Hitze und meiner anfänglichen Schlappheit wieder ein absolut gelungener Tag ohne größere Zwischenfälle.

                                        Geschneckt bin ich heute mit vielen kurzen Pausen 12 Kilometer in 6 Stunden und 16 Minuten.

                                        Der Nordkalottleden zeigte sich als fast durchgängig wellig, war aber nie wirklich anstrengend.

                                        Schmerzfazit:

                                        Mein Knöchel tat heute erst nachmittags/abends manchmal leicht weh (1/10). Während der 12 km hierher habe ich kein einziges mal Schmerzen am Knöchel verspürt :-) Morgens hatte ich rechts an der Hüfte ganz leichte Schmerzen (1/10) und manchmal heute am unteren Rücken ganz leichte Schmerzen (1/10). Die Schultern haben kurz vor Staddajakka plötzlich sehr angefangen zu ziehen (5/10) und morgens und vormittags war mir schwindelig (3/10).

                                        Das Wetter ist unverändert und mir war fast durchgängig wieder viel zu heiß.

                                        Gegessen habe ich wieder viele Snacks und vorhin die Trekking-Tüte aus Staloluokta.
                                        Getrunken habe ich heute ca. 3 – 4 Liter.

                                        Positiv hervorzuheben sind heute der magical Place mit den Wasserfällen, das Kennenlernen von der so supernetten Stugvärdin Lena und das supernette Wiedersehen mit dem deutschen Ehepaar. Außerdem war heute sehr schön, dass ich schon so früh hier angekommen bin, ich seitdem viel entspannen konnte und ich es heute unerklärlicherweise bereits ab 18 Uhr im heißen Zelt ausgehalten habe

                                        Und bevor sich dieser tolle Tag für mich dem Ende zu neigt,

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ID: 3347144

                                        landen noch schnell

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                                        ein paar Erinnerungsfotos auf meinem Fotoapparat.

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                                        Da meine Nase mal wieder zu geht, muss ich erneut Nasenspray nehmen und auch heute Abend habe/hatte ich manchmal wieder ganz leichte Halsschmerzen (1/10).

                                        Abschließend bleibt jetzt nur nochmal zu erwähnen, dass ich inzwischen absolut im Reinen bin mit mir selbst. Ich bin einfach nur froh, dass ich vorgestern in Staloluokta anscheinend die richtige Entscheidung getroffen hatte. Es ist ein so wahnsinnig toller Ort hier, genau so, wie ich es liebe. Mein Gefühl hatte mir schon bei meiner Ankunft hier in Staddajakka mitgeteilt, dass ich hier genau richtig bin und im weiteren Verlauf des heutigen Nachmittages und Abends hat sich dies absolut bestätigt.

                                        Um ca. 21.45 Uhr klappen glücklich meine Augen zu



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                                        • Sausemann
                                          Erfahren
                                          • 11.10.2018
                                          • 446
                                          • Privat

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                                          #80
                                          Zitat von Blubbi Beitrag anzeigen


                                          Ab sofort dürfen von euch Tipps eingereicht werden, was dies ist.


                                          Ich vermute die Person hätte besser diesen Faden gelesen ?

                                          https://www.outdoorseiten.net/vb5/forum/outdooraktivitäten/k-l-eine-spuren-outdoor-umweltverträglich/46576-sorry-aber-sche-ssen-outdoor#post46576

                                          Solche vollkommen egoistischen Arschgeigen gibt es leider überall.
                                          An einem solchen Ort, an dem man fast nur Gleichgesinnte trifft ist das natürlich besonders übel.
                                          Einer der mehr Ahnung hatte als ich sagte mal:
                                          "Manchmal verspeist man den Bären, und manchmal wird man eben vom Bären verspeist."

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