[NO][SE] Von Kilpisjärvi nach Riksgränsen. Mein ganz persönlicher Gränsleden.

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  • Mortias
    Fuchs
    • 10.06.2004
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    • Privat

    • Meine Reisen

    #21
    Zitat von Goldi Beitrag anzeigen

    Hi Mortias, danke erstmal für den tollen Bericht und die schönen Fotos. Und natürlich die ehrlichen Selfies. Sehr schön. Da kann man aus ganzem Herzen mitfühlen.
    Vielen Dank. Das lese ich natürlich gerne. 😎

    Zitat von Goldi Beitrag anzeigen
    Eine Frage zum Zitat oben: Hattest du einen Kompass dabei? Wenn nein, denkst du, er hätte dir genützt? Ich bin immer hin und her gerissen zwischen Handy-Navigation und Old-School-Karte&Kompass.
    Einen Kompass hatte ich zwar dabei, hab den aber nur rausgeholt, wenn ich mich bewusst orientieren wollte. In dem beschriebenen Fall dachte ich ja erst, dass ich in die richtige Richtung lief, weswegen er bequem im Rucksack lag. 😉

    Generell muss ich sagen, hat mir die Handy-Navigation in einigen Fällen schon extrem geholfen, da sie nunmal unschlagbar bei der Positionsbestimmung ist. Allerdings habe ich festgestellt, dass irgendwann am 10ten oder 11ten Tag bei meiner Fjällkarten App die Karten aus dem Offlinespeicher verschwunden waren. Sprich, danach war Handy-Navigation nicht mehr möglich. Klar, ich hätte auch versuchen können Online zu gehen (Netz wäre bestimmt vorhanden gewesen) aber das wollte ich aus Prinzip nicht, da ich unterwegs gerne offline bleibe.

    Was noch die Navigation nur mit Karte und Kompass angeht, da finde ich ist der Spaß-Faktor auch nicht zu verachten. Mir macht es jedenfalls enorm viel Freude, wenn ich mich beim Blick über die Landschaft erstmal zurechtfinden muss, aber mir dann Schritt-für-Schritt wirklich ein Gefühl für die Umgebung verschaffe. Das hat dann einen weitaus nachhaltigeren Lerneffekt, als wenn ich nur einmal kurz aufs Handy schaue. 😎

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    • Ljungdalen

      Alter Hase
      • 28.08.2017
      • 3266
      • Privat

      • Meine Reisen

      #22
      Zitat von Mortias Beitrag anzeigen
      Außerdem würde ich dann den Ribasvarri verpassen, was ziemlich schade wäre. Aber dann fiel mir auf, dass es ja in Laimoluokta eine Brücke über den Ribasjohka gab. Das versprach mir die sicherste und vernünftigste Option zu sein. Ich frag mich nur, wieso ich das nicht schon gleich bei der Routenplanung ins Auge gefasst hatte. Ich hätte dabei bequem dem Wanderweg ins Tal folgen können ohne diese nervige Plackerei durch den Wald zu haben und hätte mir gleichzeitig keinerlei Gedanken machen müssen über den Fluss zu kommen.
      Hm, hast du auch überlegt, noch oberhalb der Waldgrenze nach Nordwesten abzubiegen und im Bereich der Grenze zu Norwegen wieder "kahles Gelände" zu erreichen, irgendwo nördlich des Ihtánjávri? Spricht etwas gegen so eine Unternehmung?

      Oder, weil du unbedingt zum Ribasvárri wolltest? (Hm, die Berge im Hinterland sehen doch auch nicht schlecht aus...)
      Zuletzt geändert von Ljungdalen; 08.05.2025, 13:26.

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      • Mortias
        Fuchs
        • 10.06.2004
        • 1261
        • Privat

        • Meine Reisen

        #23
        Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen

        Hm, hast du auch überlegt, noch oberhalb der Waldgrenze nach Nordwesten abzubiegen und im Bereich der Grenze zu Norwegen wieder "kahles Gelände" zu erreichen, irgendwo nördlich des Ihtánjávri? Spricht etwas gegen so eine Unternehmung?

        Oder, weil du unbedingt zum Ribasvárri wolltest? (Hm, die Berge im Hinterland sehen doch auch nicht schlecht aus...)
        Tatsächlich hatte ich die Variante noch oberhalb der Waldgrenze nach Nordwesten abzubiegen nie ernsthaft in Erwägung gezogen, weil ich eben gerne den Abstecher über den Ribasvárri machen wollte. Von der Lage her habe ich mir eine tolle Aussicht von dort oben versprochen, die ich mir auf keinen Fall entgehen lassen wollte. Naja, zumindest war es so in der Theorie. In der Praxis sah es ein leider klein wenig anders aus. Ich denke daher, ich sollte mal einfach mal weiterschreiben, damit klar wird was ich meine. 😉

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        • Mortias
          Fuchs
          • 10.06.2004
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          • Privat

          • Meine Reisen

          #24
          Tag 11 (15.08.)

          Tja, da war sie nun die böse Überraschung. Eine tiefhängende Wolkendecke und Dauerregen wollten mir gehörig den Spaß verderben. Vom Ribasvarri war nun nichts mehr zu sehen. Uff, das hat mir jetzt schon ganz schön die Motivation genommen. Bei dem Wetter wollte ich eigentlich ungerne los. Das würde sonst nur ein lästiges Rumstochern im Nebel werden. Also beschloss ich erstmal abzuwarten und auf Besserung zu hoffen. Zeit genug hatte ich ja.


          Blick Richtung Ribasvarri. Zu sehen waren aber nur die Wolken.

          Gegen halb eins lichtete sich der Himmel dann etwas und ich brach endlich auf. Das wurde aber auch Zeit. Jetzt ging es erstmal wieder einen Trampelpfad hinauf, bis ich dann nach Westen Richtung Ribasnjunni abbog. Ich passierte die Baumgrenze und merkte bereits, dass es hier wieder deutlich windiger und ungemütlicher wurde. Zudem begann es auch leicht zu regnen. Na toll. Aber dafür ging der Aufstieg immerhin leichter als gedacht. Vermutlich, weil ich so gut ausgeruht war und jetzt auch echt Bewegungsdrang hatte.


          Gut zu folgender Pfad


          Ribasvarri voraus


          Blick zurück


          Verspätete Mittagspause. Es regnete leicht, aber immerhin war ich in dem Ausläufer des Waldes vorm Schlimmsten geschützt.

          Als ich mich dann dem Höhenrücken des Ribasvarri näherte, tauchte ich wieder in die Wolkendecke ein. Ganz vermeiden ließ sich das leider nicht. Und nun hieß es bei nicht vorhandener Sicht mich langsam vorzutasten. Das war gar nicht so unkritisch, da die Steine teilweise durchaus rutschig waren und es an einigen Stellen auch etwas abschüssig war. Zudem wurde der Regen zunehmen stärker und ich ärgerte mich erneut über meine undichte Regenjacke. Sprich, es herrschen ziemliche beschissene Bedingungen.


          Kurz vorm Eintauchen in die Wolkendecke


          Die Sicht wurde zunehmende trüber.


          Und dann lief ich durch die Nebelsuppe. Ein sehr unangenehmer Abschnitt.


          Keine Sicht, Regen, Wind und schwieriges Gelände. Kein Wunder, dass meine Stimmung ziemlich am Tiefpunkt angelangt war

          Ich passierte den kleinen See wo ich eigentlich gestern campen wollte und stellte mir nur vor, wie ungemütlich es wohl heute Morgen hier gewesen wäre. Ich fand es ja jetzt schon extrem ätzend. Der Wind, der Regen, die schlechte Sicht. Nein danke, Spaß wollte da nicht aufkommen. Einfach nur stumpf laufen und es hinter mich bringen war jetzt das Motto.


          Kleiner namenloser See unterhalb des Gipfels. Hier hatte ich ursprünglich vorgehabt gestern Abend mein Zelt aufzustellen (wenn ich denn über den Ribasjohka gekommen wäre).


          Gipfel des Ribasvarri. Bei besseren Wetter hätte ich bestimmt eine fantastische Aussicht von hier gehabt.

          Nachdem ich aber den Höhenzug überwunden hatte und mich an den Abstieg machte, hörte der Regen auf und die Sicht fing ganz vorsichtig an etwas besser zu werden. Ich erspähte sogar, wie einige Sonnenstrahlen sich auf der Wasseroberfläche des Torneträsk spiegelten und fand diesen Moment schon irgendwie etwas magisch. Bei gutem Wetter wäre der Ausblick gewisse um Weiten besser gewesen. Aber auch so gefiel es mir durchaus. Zumal es jetzt einfach nur entspannt runter ging und es dabei auch noch trocken blieb.


          Blick zum Torneträsk


          Ein Hauch von Sonne schälte sich durch die Wolkendecke.


          Weiter unten ging es nun durch eine schicke Heidenlandschaft

          Unten am Muotkkajakjavri sah ich sogar drei Zelte am Ufer stehen. Interessant, dass ich nicht der Einzige war, der in dieser Gegend unterwegs ist. Aber irgendwie ärgerte es mich etwas, da Zelte genau an der Stelle standen, die ich sonst gerne in Beschlag genommen hätte. Natürlich hätte ich mein Zelt auch in direkter Nähe aufstellen können, aber darauf hatte ich keine Lust. Von daher beschloss ich noch ein bisschen weiter zum nächsten kleinen namenlosen See auf der Varddut Hochebene zu laufen. Ich war eh noch nicht in Stimmung bereits Feierabend zu machen, schließlich bin ich ja erst so spät aufgebrochen.


          Muotkkajakjavri


          Die besagten Zelte. War schon eine schöne Stelle, die sie sich ausgesucht hatten.


          In diese Richtung ging’s nun weiter.

          Die Uferlandschaft des Muotkkajakjavri erwies sich dann als deutlich sumpfiger und matschiger als anfangs gedacht. Der überaus angenehme Nebeneffekt davon aber war, dass es hier Moltebeeren in Hülle und Fülle gab. Diesen Vitaminschub habe ich natürlich überaus dankbar aufgenommen. Und jetzt kam auch noch kurzzeitig mal Sonne heraus. So konnte ich diesen Abschnitt nochmal richtig schön genießen. Nach dem Ärger auf dem Ribasvarri war das auch nur verdient.


          Sumpfiger Hang. Aber dafür mit reichlich Moltebeeren bestück.


          Das habe ich mir natürlich gerne schmecken lassen. 😋


          Blick zurück auf den Muotkkajakjavri

          Ich überwand noch die letzten Höhenmeter zum See und sah dann, als ich grad nach einem Zeltplatz suchte, wie vier Angler am anderen Ufer standen und sich zum Aufbruch bereit machten. Das waren also die Bewohner der Zelte, die ich am Muotkkajakjavri gesehen habe. Einen kurzen Handgruß gab es, und dann verschwanden sie auch schon. Auf ein Gespräch mit mir hatten sie scheinbar keine Lust. Naja, sowas sollte ich auch nicht von einer Gruppe Schweden erwarten. Erfahrungsgemäß sind die einer Kommunikation gegenüber immer etwas verschlossener. Jedenfalls war ich jetzt auch nicht ganz unglücklich darüber den See jetzt komplett für mich allein zu haben.


          Mein Ziel für heute. Jetzt schien sogar kurzzeitig mal die Sonne.

          Gute Zeltmöglichkeiten waren hier ausreichend vorhanden, so dass ich nun erleichtert Feierabend machen konnte. Es war sogar möglich meine feuchten Regensachen etwas in der Sonne zu trocken. Aber richtig gemütlich war es trotzdem nicht. Dafür war der Wind einfach zu stark. Aber trotzdem war ich über diesen Platz heilfroh. Der Ausblick hinunter auf den Muotkkajakjavri war durchaus ansehnlich und ich war einfach froh darüber trotz des verkorksten Vormittags immerhin ein bisschen Strecke geschafft zu haben. Mein Vorsprung gegenüber der Planung war allerdings auf ein paar wenige Kilometer zusammengeschrumpft. Wurde also Zeit morgen wieder ein bisschen produktiver zu werden.


          Die Sonne tat echt gut um meine feuchten Klamotten ein bisschen trocknen zu können.


          Aber zum Essen habe ich dennoch den Windschutz des Zeltes genutzt.


          Muotkkajakjavri. Mit entsprechender Zoomstufe ist sogar das Anglercamp zu erkennen.


          Kurz vor halb 10. Nach echter Wetterbesserung sah es leider nicht aus.
          Zuletzt geändert von Mortias; Gestern, 18:26.

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