[FI] In 42 Tagen durch Nordfinnland

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    [FI] In 42 Tagen durch Nordfinnland

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    [FI] In 42 Tagen durch Nordfinnland
    Eigentlich wollte Ich keinen Bericht schreiben, die Fotos die Ich gemacht hatte bestenfalls mittelmäßig, eintönige Landschaft, die Erinnerung schon etwas verblasst und der Eindruck das es eigentlich nicht viel zu erzählen gibt. Aber als Ich gestern Abend hier so saß und mir die Fotos mal wieder anschaute, ja, da kam doch die ein oder andere Erinnerung wieder zurück, wie schön und eindrücklich diese Wanderung gewesen ist. Da es hier eher weniger aktuelle Berichte aus dieser Gegend gibt entschloss Ich mich spontan doch nochmal zu versuchen diese Reise aus meiner Erinnerung heraus aufzuschreiben.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: IMG_3711 2.jpg
Ansichten: 1019
Größe: 503,1 KB
ID: 3302343

    Was und wohin
    Ich wollte es wieder erleben, den Norden, nachdem mich meine Wanderung im letzten Herbst von Finnland nach Norwegen dermaßen in seinen Bann gezogen, begeistert, ja glücklich gemacht hat. Ich hatte so ungefähr sieben Wochen Zeit-nur wohin? Pläne machen ist ja nicht so mein Ding, große Lust auf "Abenteuer",zumindest was An- und Abreise sowie Logistik betrifft, hatte Ich eher weniger. Ich wollte auf jeden Fall wieder ohne Zeit- und sonstige Planung unterwegs sein-aber natürlich mit Zelt, welches mir diese "Planlosigkeit", Spontanität und Flexibilität erst ermöglicht. Einfach der "Nase" nach, dem Bauchgefühl folgen, Freiheit erleben, Einsamkeit, möglichst wenig Menschen, unkanalisiertes, freies "Sein". Ja, das trifft es glaub Ich ganz gut.

    Route
    Aber irgendwie, so ganz ohne irgend eine Idee einfach hinfliegen? So kam es das Ich mir dann doch eine Woche vorher mein Handy schnappte, die App MapOut öffnete und mit dem Finger zu zeichnen begann... letztendlich kam eine grobe Idee dabei heraus. Ich wollte vom Norden Finnlands nach Süden wandern. Das sah auf der Karte ziemlich einsam aus, kaum markierte Wege, kaum Siedlungen, wenig Möglichkeiten zum einkaufen von Lebensmitteln. Sehr schön. Auf Google Maps fand Ich einige wenige Supermärkte, mehr brauche Ich normalerweise nicht. So entstand folgende Route:

    Von Utsjoki durch die Paistunturi Wilderness Area bis nach Karigasniemi, dort im Supermarkt einkaufen, dann die Muotkatunturi Wilderness Area durchqueren um in Inari nochmals einzukaufen und dann je nachdem wieviel Zeit Ich noch hätte einen kleinen Teil des Lemmenjoki National Park und (oder) die Hammastunturi Wilderness Area etwas erkunden um dann entweder bis nach Kittilä oder nach Ivalo zu wandern um von dort zurück zu fliegen. Genaueres unbekannt. Die Route würde sich schon irgendwie finden.

    Letztendlich sah die Route die Ich gewandert bin schließlich so aus:

    von Utsjoki nach Karigasniemi (Paistunturi)
    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_7823.png Ansichten: 0 Größe: 1,14 MB ID: 3301027 ©OpenStreetMapContributors

    von Karigasniemi nach Inari (Muotkatunturi)
    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_7824.png Ansichten: 4 Größe: 1,80 MB ID: 3301028 ©OpenStreetMapContributors

    von Inari nach Ivalo (Hammastunturi)
    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_7825.png Ansichten: 121 Größe: 1,17 MB ID: 3301052 ©OpenStreetMapContributors

    Was würde mich erwarten? Ich wusste es nicht-und wollte es auch gar nicht so genau wissen. Das einzigste was Ich noch tat war mir auf https://classic.nationalparks.fi/ die entsprechenden Seiten der Gebiete anzusehen die auf meiner Route liegen würden, mich mit den Regeln und Verhaltensweisen vertraut zu machen z.B. Restriktionen im Kevo Natur Reservat, die Hütten sowie Bushaltestellen in meiner App zu markieren die Ich im Notfall erreichen könnte.

    Ich war 42 Tage unterwegs, vom 28. August bis zum 08. Oktober 2024, schlief 40 Nächte im Zelt, verbrachte eine Nacht in einer Hütte und wanderte ca. 530 km, einen großen Teil, vielleicht 90%, weglos. Temperaturen von über 20 Grad Ende August bis -11 Grad und leichter Schneefall Anfang November.

    Apps und Technik:
    Ich benutze immer die App Mapout (OSM Kartenmaterial, offline nutzbar):
    https://apps.apple.com/de/app/mapout/id477094081
    Damit habe Ich den Track täglich nachgezeichnet und die Zeltplätze markiert. Deshalb etwas ungenau und soll nur der groben Darstellung meiner Route dienen.

    Ich wollte dieses mal eigentlich ohne Papierkarten unterwegs sein, also brauchte Ich eine App mit Topokarten. Nach einigem ausprobieren installierte Ich schließlich die App Topo Maps Finland:
    https://apps.apple.com/us/app/topo-m...nd/id727466441
    Die Karte für Finnland ist kostenlos enthalten, man kann sich die Gebiete selber auswählen und für die offline Benutzung speichern. Die Kartendarstellung ist super schnell, Ich war sehr zufrieden.

    Zu Hause am Rechner hat sich für mich folgende Onlinekarte für Finnland bewährt:
    https://kartta.paikkatietoikkuna.fi/?lang=en#

    Für Busverbindungen und Tickets nutzte Ich die offizielle App von Matkahuolto, Reitit ja Liput:
    https://apps.apple.com/fi/app/reitit...t/id1496304929

    Fotos:
    iPhone 13, die Qualität deshalb eher mittelmäßig, teils etwas nachbearbeitet, "grüne Punkte" entfernt. Mir gefallen sie trotzdem und vermitteln glaub Ich ganz gut einen Eindruck der Gegend, so wie Ich sie auf dieser Wanderung erlebt habe.

    Ausrüstung:
    Da sind vielleicht diese drei Sachen interessant.

    Solarpanel
    Zusätzlich zu vier Power-Banks nahm Ich zum ersten mal ein Solarpanel (Sunnybag Leaf Pro) mit in den Norden, das hat auch je nach Wetter und Wolken gut, also besser als Ich erwartet hatte, funktioniert, im Verlauf der Tour allerdings immer weniger da die Tage merklich kürzer wurden, die Sonne immer tiefer stand und Ich je südlicher Ich kam immer öfter in waldreichen Gebieten unterwegs war. Ging dann leider kaputt, aber hat bis dahin trotzdem meine Unabhängigkeit von externen Stromquellen deutlich verlängert. Ich werde also auch in Zukunft im Norden zu dieser Jahreszeit wieder eins mitnehmen.

    Schuhe
    Wie letztes Jahr war Ich mit Alfa Boots Beaver Perform II unterwegs. Die giebt es nicht mehr, das hier sind anscheinend die Nachfolger:
    https://www.alfaoutdoor.com/products...form-gtx-black
    Diese Stiefel, in denen Ich mittlerweile weit über 3000 km in Skandinavien zurückgelegt habe, haben meine Art des gehens, trotz des recht hohen Gewichts, so zum unbeschwerten und positiven erleben verändert wie kein anderer Ausrüstungsgegenstand den Ich in den letzten Jahren angeschafft habe. In Kombination mit Gamaschen für mich die beste Kombination um finnische Schlammlöcher und Sümpfe zu "meistern" sowie Flüsse trockenen Fußes zu durchqueren.

    Zelt:
    Auch auf dieser Tour nahm Ich wieder mein Durston Gear X-Mid 1P solid Inner mit. Ich habe mittlerweile mehr als 280 Nächte in dem Zelt verbracht und bin im großen und ganzen sehr zufrieden. Da der Boden aus sehr dünnem Material besteht nahm Ich dieses mal ein Stück Plane als Groundsheet mit. Diese "Friemelei" mag Ich eigentlich gar nicht, aber es hat sich in der ein und anderen Situation als hilfreich erwiesen. Nehme Ich in Zukunft wohl immer mit, egal wohin die Reise geht.​
    Zuletzt geändert von Dotti; 28.12.2024, 19:17.

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    #2
    Inhaltsverzeichnis

    Tag 02 bis Tag 12 Paistunturi
    Tag 12 bis Tag 24 Muotkatunturi
    Tag 24 bis Tag 40 Hammastunturi

    Tag 01: https://is.gd/vIpxTP
    Tag 02: https://is.gd/IRF1TN
    Tag 03: https://is.gd/u8Cli4
    Tag 04: https://is.gd/aX52vy
    Tag 05: https://is.gd/NdP3cT
    Tag 06:https://is.gd/AHvmEp
    Tag 07: https://is.gd/GDPY8l
    Tag 08: https://is.gd/KiLLHf
    Tag 09: https://is.gd/8qNaeM
    Tag 10: https://is.gd/RUN0Al
    Tag 11: https://is.gd/xYFY9U
    Tag 12: https://is.gd/p6bhE0
    Tag 13: https://is.gd/dDxv8b
    Tag 14: https://is.gd/mNkEC6
    Tag 15: https://is.gd/RlMqXo
    Tag 16: https://is.gd/iASvVB
    Tag 17: https://is.gd/K11jRY
    Tag 18: https://is.gd/zFpicL
    Tag 19: https://is.gd/5V9ur3
    Tag 20: https://is.gd/fi2spV
    Tag 21: https://is.gd/gMEzHT
    Tag 22: https://is.gd/wxSs80
    Tag 23: https://is.gd/MblA9A
    Tag 24: https://is.gd/1Y89UW
    Tag 25: https://is.gd/Xvuv0e
    Tag 26: https://is.gd/JamLMU
    Tag 27: https://is.gd/SRMdV7
    Tag 28: https://is.gd/NDlk6a
    Tag 29: https://is.gd/BwaN37
    Tag 30: https://is.gd/e0CGM0
    Tag 31: https://is.gd/PrD9Py
    Tag 32: https://is.gd/4WZCEi
    Tag 33: https://is.gd/4Uc8Gb
    Tag 34: https://is.gd/YzPKPa
    Tag 35: https://is.gd/tvGSvd
    Tag 36: https://is.gd/kwLTjh
    Tag 37: https://is.gd/HcCIrR
    Tag 38: https://is.gd/fpvHmV
    Tag 39: https://is.gd/lKmfsw
    Tag 40: https://is.gd/2iYh7n
    Tag 41: https://is.gd/6UXrX5
    Tag 42:​ https://is.gd/gdWqNc
    Zuletzt geändert von Dotti; 02.04.2025, 13:03.

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      #3
      Yay, eine lange Tour!
      War dieses Jahr auch erst 22 und dann 47 Tage lang unterwegs. Mag ich, wenn sich Leute trauen, lange rauszugehen
      Wandern auf Ísland?
      ICE-SAR: Ekki týnast!

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        #4
        Tag 01 // 28 August 2024 // 400 m // Hm unbekannt

        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_7826.png Ansichten: 0 Größe: 1,14 MB ID: 3301056
        ©OpenStreetMapContributors

        Am Morgen des 28. August flog Ich nach Helsinki. Ich hätte auch einen späteren Flug nehmen können so das Ich nicht so lange auf meinen Anschlussflug hätte warten müssen aber die Vorfreude war einfach zu groß. Zuhause hätte Ich vermutlich nur unruhig rumgesessen und auf die Uhr geschaut. Mein Rucksack kam dieses mal auch an, Ich war erleichtert. Dann verplemperte Ich am Flughafen meine Zeit, lag vor dem Terminal in der Sonne und nahm schon mal die erste Nase "Norden". Wunderbar. Außerdem trank Ich einen Kaffee, der große Becher kostet in dem 24 Stunden geöffneten Supermarkt nur unglaubliche 1,50€. An einem internationalen FLUGHAFEN. Frisch gebrüht aus dem Automaten. Schmeckt Großartig.

        Am späten Abend dann der Weiterflug nach Ivalo. Und der war überraschenderweise voll. Auch viele Junge Menschen und Teenager die offensichtlich teils alleine unterwegs waren. Ist für die vermutlich eher so wie bei uns Bus fahren. Und die Finnen... Ich habe vor vielen Jahrzehnten mal in einem Seminar über interkulturelle Kompetenz die Unterschiede, natürlich pauschalisiert und überspitzt, zwischen Italienern und Finnen erklärt bekommen. Auf diesem Flug aber genau das Gegenteil festgestellt: Derart lebhafte, gesprächige, neugierige und, ja witzige Menschen erlebt, Ich war echt verblüfft. Und das lag glaub Ich nicht nur am Alkohol der dort in erheblichen Mengen getrunken wurde... oder waren es doch Italiener im "Finnenpelz" ?

        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_1945.jpg Ansichten: 0 Größe: 413,8 KB ID: 3301054

        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_1947.jpg Ansichten: 0 Größe: 377,9 KB ID: 3301055

        Der Flug verflog also "wie im Flug" und gegen Mitternacht landete das Flugzeug in Ivalo. Ich schnappte mir meinen Rucksack, verließ das Flughafengebäude, ging an dem Bus der nach Saariselkä fährt vorbei, den selben Weg den Ich letztes Jahr auch schon gegangen bin, damals allerdings nur mit meiner Plastiktüte, ohne Rucksack, und "leicht" bekleidet. Ein Auto hält neben mir, ob Ich mitgenommen werden möchte. Ich bedanke mich sehr, habe aber andere Pläne. Ich setzte die Stirnlampe auf und folgte dem Winterweg eine Anhöhe hinauf. Ich erinnerte mich an eine kleine ebene Fläche die Ich letztes Jahr schon als möglichen Übernachtungsplatz überlegt hatte und stellte dort mein Zelt auf.

        Zeltplatz 1, wenige Meter vom Flughafen entfernt
        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_1948.jpg Ansichten: 0 Größe: 586,2 KB ID: 3301057

        Der Himmel fast wolkenlos, es ist angenehm kühl, die frische Luft tut mir richtig gut. Und die Stille. Ja, Ich bin da. Im Norden. In Finnland. Dort, wo Ich frei atmen kann. Wo sich mein Herz öffnet. Der leicht muffige Geruch des Zeltes, das Geräusch des Reissverschlusses beim öffnen, das knarzen der Luftmatratze. Fühlt sich wie mein Zuhause an. Und ist es ja irgendwie auch. Mit diesen Gedanken, Empfindungen und einer diffusen Vorfreude auf die nächsten Wochen schlafe Ich nach dem langen Tag überglücklich ein.​
        Zuletzt geändert von Dotti; 22.12.2024, 19:19.

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          #5
          Tag 02 // 29 August 2024 // 8 km // Hm rauf 70 // Hm runter 38

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_7827.png Ansichten: 0 Größe: 1,32 MB ID: 3301063
          ©OpenStreetMapContributors

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_1953.jpg Ansichten: 0 Größe: 855,5 KB ID: 3301066

          Der Wecker bimmelt, die Sonne blinzelt mir durch den offenen Zelteingang ins Gesicht, der Geruch des Nordens wabert durch´s Zelt. Fast wolkenloser, blauer Himmel, kühle klare Luft die Ich einatme, Dunst steigt langsam auf. Es ist eine unwirkliche, fast märchenhafte Stimmung. Äußerlich, sowie Innerlich. Zwei Personen mit Huskys gehen in einiger Entfernung vorbei.

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: IMG_1952.jpg
Ansichten: 1358
Größe: 741,0 KB
ID: 3301065

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_1954.jpg Ansichten: 0 Größe: 936,4 KB ID: 3301067

          Es ist noch früh am Morgen, Ich packe also mein Zeug und mache mich zu Fuß auf den Weg nach Ivalo, ca. 8 km, erst am Zaun des Flughafens entlang, der Blick nach Westen auf eine unendliche, dicht mit Bäumen bewachsene Landschaft, die Hammastunturi.

          erst mal am Zaun des Flughafens entlang
          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_1959.jpg Ansichten: 0 Größe: 695,8 KB ID: 3301070

          Dann folge Ich der Straße. Beim Ivalo River Camping wo Ich mich letztes Jahr zwangsweise "rucksacklos" für mehrere Nächte einquartiert hatte kaufte Ich mir einen Kaffee für 2,80€ und setzte mich am Ufer des Ivalojoki auf die Holztreppe. Vor einem Jahr mit Bierdose(n), heute mit Kaffeebecher.

          Ivalo River Camping
          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_1960.jpg Ansichten: 0 Größe: 617,9 KB ID: 3301071

          Bi... ääähhh Kaffee trinken am Ivalojoki
          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_1965.jpg Ansichten: 0 Größe: 572,0 KB ID: 3301069

          Im Supermarkt kaufte Ich ein paar Lebensmittel, einige Gaskartuschen, Grillanzünder sowie eine Dose "Sandels". Da Ich dieses mal einen Gaskocher sowie den Spirituskocher dabei hatte versuchte Ich mit dem Übersetzer auf meinem Handy herauszufinden welche der "Flüssigkeiten" im Regal am ehesten als Brennspiritus verwendet werden könnten. Sinol passt, irgendwo steht auch was von "100" drauf, scheint das richtige zu sein. Kaufe Ich aber erstmal nicht.

          Blick nach Norden, links der Busbahnhof Ivalo Las
          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_1983.jpg Ansichten: 0 Größe: 716,2 KB ID: 3301072

          Dann gehe Ich am Busbahnhof, der letztes Jahr noch Ivalo MH, jetzt Ivalo Las heißt, vorbei zum Outdoorladen. Mich hat in den letzten Stunden doch die Frage beschäftigt ob es wirklich eine gute Idee ist sich ohne Papierkarte in dieser einsamen und mir völlig unbekannten Gegend ausschließlich aufs Handy zu verlassen. Auch weil mir nicht klar war ob das Solarpanel hier genug Strom liefern würde. So kaufte Ich drei Papierkarten (Paistunturi, Muotkatunturi und Lemmenjoki). Es gibt dort übrigens auch gebrauchte Karten zum ausleihen, kosten 3€ pro Woche. Hätte für mich aber keinen Sinn gehabt aufgrund der Länge der Tour, außerdem wusste ich nicht ob Ich nach Ivalo zurückkehren würde.

          Mit mehreren Plastiktüten behängt verkrümelte Ich mich hinter dem Busbahnhof in eine ruhige Ecke, verstaute meine ganzen Einkäufe im Rucksack, trank die Dose Bier und steckte meine Nase in die verschiedenen Karten um schon mal einen Überblick zu bekommen.

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_1984.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,22 MB ID: 3301073

          Mittags ging es dann los, der Minibus von J-Bus kam pünktlich, es wurden wieder viele Kisten vom K-Supermarkt verladen, Bündel von Zeitungen und ähnlichem, genau wie letztes Jahr. Ich kaufte eine Fahrkarte bis nach Utsjoki, 32,20€. Außer mir stieg noch ein Finne mit großem Rucksack sowie zwei weitere Personen ein.

          Die Fahrt verlief genauso wie Ich sie in Erinnerung hatte, in Inari wurde wieder einiges ausgeladen, zugeladen, ein weiterer Finne mit großem Rucksack stieg zu, dann ging es weiter nach Norden. Es wurde immer einsamer, der Verkehr nahm ab, von Inari bis Utsjoki zählte Ich fünf Autos die entgegenkamen.

          In Gedanken versunken schaute Ich aus dem Fenster, dann aufs Handy. Ich wollte Mieraslompolo nicht verpassen wo Ich letztes Jahr ausgestiegen bin um meine Wanderung zu beginnen. Und Miraslompolo kam in Sicht, zog vorbei, und verschwand hinter uns. Ohne den "blauen Punkt" hätte Ich es nicht wahrgenommen. Hier ist "Nichts". Auch hier wurde mir wieder bewusst in was für einer einsamen Gegend Ich letztes Jahr unterwegs war und die nächsten Wochen unterwegs sein würde, diesmal auf der anderen Straßenseite.

          Tag 02 // 29 August 2024 // 12 km // Hm rauf 419 // Hm runter 116

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_7821.png Ansichten: 0 Größe: 1,08 MB ID: 3301064
          ©OpenStreetMapContributors​

          Utsjoki, im Hintergrund die Brücke die über die Tana nach Norwegen führt
          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_1986.jpg Ansichten: 0 Größe: 645,6 KB ID: 3301074

          Wir erreichten Utsjoki, ganz im Norden Finnlands, kurz vor der Grenze zu Norwegen. An der Haltestelle Uulan-Säästö stieg Ich aus. Im "Post- Bau- Supermarkt" kaufte Ich noch mehr Lebensmittel, Rucksack bis Anschlag voll, nächste Einkaufsmöglichkeit wäre erst wieder in Karigasniemi. Dann schnürte Ich meine Stiefel, legte Gamaschen an, Stock in die Hand und ging los. Ins Ungewisse und Unbekannte. Es war bereits später Nachmittag, die Bewölkung hatte zugenommen und die Sonne die ab und zu durch die Wolken "lugte" stand schon ziemlich tief.

          der Supermarkt "Uula Savings Ky" in Utsjoki
          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_1985.jpg Ansichten: 0 Größe: 544,0 KB ID: 3301075

          Erst irrte Ich etwas herum, dann fand Ich den Wegweiser des Pfades dem Ich erst mal nach Westen Richtung Kuoppilasjärvi folgen wollte. Hier am Parkplatz sah Ich die letzten Menschen für die nächsten 10 Tage.

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_1987.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,22 MB ID: 3301076

          Durch dichten Birkenwald stieg Ich hinauf, der schwere Rucksack kaum zu spüren, die Freude trägt mich. Ich durchstieg ein Rentiergitter und eh Ich mich's versah fand Ich mich im offenen, unendlich weit scheinenden Fjell wieder. Ich blieb stehen, schaute zurück Richtung Utsjoki, sah den Grenzfluss zwischen Finnland und Norwegen, die Tana, die im Norden, westlich von Varanger ins Meer fließt. Ich freute mich sehr, es war ein schöner Anknüpfungspunkt an meine letzte Wanderung im Herbst letzten Jahres.

          Blick zurück nach Nordost, man kann die Tana sowie die Brücke sehen
          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_1988.jpg Ansichten: 0 Größe: 956,7 KB ID: 3301077

          Dann hakte Ich letztes Jahr ab und machte mich auf, im hier und jetzt. Es hatte merklich abgekühlt, Ich hatte Windjacke, Mütze und zeitweise sogar Handschuhe an. Der Wind blies mir kräftig ins Gesicht, alle anderen Gedanken die der Mensch manchmal so hat hinfort. Schritt für Schritt, Ich fühlte mich frei, gedankenlos glücklich, vor mir eine weite, wellige Landschaft mit wenigen Birken, der Pfad leitete mich Richtung Unendlichkeit. Ich kam an einigen Seen vorbei, dann erreichte Ich die Weggabelung und entschied mich spontan erstmal weiter dem Pfad Richtung Westen, also dem See Kuoppilasjärvi, zu folgen.

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_1989.jpg Ansichten: 0 Größe: 926,2 KB ID: 3301079

          nochmal der Blick zurück Richtung Utsjoki
          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_1993.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,01 MB ID: 3301080

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_1994.jpg Ansichten: 0 Größe: 775,8 KB ID: 3301078

          hier teilt sich der Pfad, links geht es nach Süden zum Mantojärvi, aber Ich will erst mal "West"
          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_1995.jpg Ansichten: 0 Größe: 832,3 KB ID: 3301081

          Immer mal wieder sah Ich einige Rentiere umherziehen, wunderbare Eindrücke habe Ich an diese ersten Stunden. Als es anfing langsam zu dämmern und etwas Sprühregen einsetzte entschloß Ich mich diesen ersten Wandertag zu beenden.

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_1996.jpg Ansichten: 0 Größe: 895,1 KB ID: 3301085

          schon am ersten Tag Rentiere! Für mich immer wieder ein tolles Erlebnis!
          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2007.jpg Ansichten: 0 Größe: 712,3 KB ID: 3301082

          eine Landschaft, so weitläufig, unbegrenzte Freiheit bis hinter den Horizont
          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2008.jpg Ansichten: 0 Größe: 851,9 KB ID: 3301086

          kleine Pause
          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2011.jpg Ansichten: 0 Größe: 807,7 KB ID: 3301083

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2014.jpg Ansichten: 0 Größe: 787,2 KB ID: 3301084

          Nordwestlich des Roavvoaivi am See 364 fand Ich einen schönen ebenen Platz fürs Zelt, es war bereits 21 Uhr. Ich schleppte noch ein paar schwere Steine den Hang hoch und legte sie auf die Heringe. Dann machte Ich es mir im Zelt gemütlich, kochte mein Essen und beendete den Tag mit schönen Gedanken an die letzten Stunden.​

          Zeltplatz 2
          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2015.jpg Ansichten: 0 Größe: 608,5 KB ID: 3301087

          am See 364
          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2016.jpg Ansichten: 0 Größe: 571,5 KB ID: 3301088

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2018.jpg Ansichten: 0 Größe: 582,5 KB ID: 3301089
          Zuletzt geändert von Dotti; 22.12.2024, 20:42.

          Kommentar


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            #6
            Zitat von Moltebaer Beitrag anzeigen
            Yay, eine lange Tour!
            War dieses Jahr auch erst 22 und dann 47 Tage lang unterwegs. Mag ich, wenn sich Leute trauen, lange rauszugehen
            Wow! Du machst ja auch so lange Touren, echt Klasse! Ich brauche immer etwas Zeit um "anzukommen" um dann tief in die Gegend einzutauchen und den anderen Teil des Lebens, also den Alltag, hinter mir zu lassen.

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            • Moltebaer
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              • 21.06.2006
              • 13731
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              Naja, ich war nicht die gesamte Zeit draußen und im Zelt unterwegs, aber immer schon mal weit weg von Zuhause.
              Für 2025 werden aber eher viel kleine Dinger anstehen, vermute ich. Viele lange WEs oder mal ne Woche in den Alpen und in der Umgebung.
              Wandern auf Ísland?
              ICE-SAR: Ekki týnast!

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              • blauloke

                Lebt im Forum
                • 22.08.2008
                • 9103
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                Ich freue mich auf die weiteren Tage deines Berichts.
                Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.

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                • Fjellfex
                  Fuchs
                  • 02.09.2016
                  • 1624
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  Klasse, dass du dich doch zum Berichtschreiben aufgerafft hast! Eine hübsche Einstimmung für mich das alles: die Gegenden sind noch auf meiner to-do-Liste. Freue mich auf die Fortsetzung.

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                  • Dotti
                    Erfahren
                    • 05.04.2023
                    • 430
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    Tag 03 // 30 August 2024 // 11 km // Hm rauf 321 // Hm runter 312

                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_7829.png Ansichten: 0 Größe: 1,03 MB ID: 3301838
                    ©OpenStreetMapContributors

                    In der Nacht hat es immer mal wieder kurze aber kräftige Regenschauer gegeben so das Ich aufgewacht bin. Gut das Ich gestern noch Steine auf die Heringe gelegt hatte, der Wind zerrt ganz ordentlich am Zelt. Morgens als Ich aufwache ist wieder alles trocken, Dank dem böigen Wind der immer noch aus Süden bläst und das Zelt zusammendrückt. Da das Zelt zwei Ausgängen hat kann Ich trotzdem bei offenem Eingang Kaffee trinken, rausschauen und Pläne überlegen.

                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2019.jpg Ansichten: 0 Größe: 563,2 KB ID: 3301839

                    Graue Wolken bedecken den Himmel und verbreiten eine trübe, etwas triste Stimmung. Aber Ich bin hier, froh und wohlgemut und freue mich auf den Tag. Bei Wind baue Ich das Zelt ab, muss etwas aufpassen das nix wegfliegt, mit jedem Tag wird es aber einfacher, die Routine kommt schnell zurück. Ich folge dem ausgetretenen Pfad erst mal für 1,5 km weiter um den Ruavvoaivi herum, aber als er hinunter zum See Kuoppilasjärvi abfällt bleibe Ich erst mal wieder stehen, mache ein Selfie, unschwer zu erkennen: Es ist nach wie vor windig.

                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2020.jpg Ansichten: 0 Größe: 682,6 KB ID: 3301841

                    der Bart zeigt´s an: es ist windig
                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2031.jpg Ansichten: 0 Größe: 472,3 KB ID: 3301840

                    Mit jedem weiteren Schritt, dem schweren Rucksack den Ich auf den Schultern trage, wird mir immer klarer das Ich ja ab sofort jede Freiheit habe, Essen für vermutlich drei Wochen, also Planung unnötig. Ich kann ja machen was Ich will. Naja, fast. Und Ich spüre, das Ich jetzt den Pfad verlassen möchte. Wohin? Die Entscheidung fällt mir schwer, unendliche Weite, unendliche Freiheit und Möglichkeiten breiten sich vor mir aus, in alle Himmelsrichtungen. Schließlich entscheide Ich mich nach Norden zu gehen. Ich möchte gerne viele Ecken der Gegend kennenlernen, so das "Gradlinigkeit" für mich keine Rolle spielt. Es ist ein angenehmes, leichtes gehen auf Flechten, Ich muss nicht bei jedem Schritt nach unten schauen wo Ich hintrete und kann die Landschaft mit jedem Schritt erfassen und genießen. Immer wieder bleibe Ich stehen und staune.

                    der Pfad führt hinunter zum Kuoppilasjoki
                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2034.jpg Ansichten: 0 Größe: 806,6 KB ID: 3301843

                    im Süden der Kuoppilasjärvi gut zu erkennen
                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2038.jpg Ansichten: 0 Größe: 720,2 KB ID: 3301842

                    der "Minicanyon", auf der anderen Seite der See Loktajávri
                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2041.jpg Ansichten: 0 Größe: 811,2 KB ID: 3301844

                    Über mehrere kleinere Geländeerhebungen geht es also nach Norden, parallel zum Kuoppilasjoki der in einem "Minicanyion" Nord-Süd verläuft. Als das Gelände anfängt immer mehr abzufallen orientiere Ich mich nach Westen, hinunter zum Fluss. Das Wetter hat sich etwas aufgelockert, zwischendurch sehe Ich sogar ein Stückchen blauen Himmel, die Wolken erzeugen Schatten auf den Hügeln, sowas gefällt mir immer sehr.

                    Je tiefer Ich dem Fluss komme desto mehr nimmt der Bewuchs von Gräsern und Büschen zu, sogar einige Birken giebt es hier, eine schöne Abwechslung. Zu meinem erstaunen wird es jetzt etwas steiler, Ich muss etwas rumprobieren bis Ich einen Weg hinunter finde.

                    hier geht es hinunter zum Fluss
                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2047.jpg Ansichten: 0 Größe: 939,9 KB ID: 3301848

                    Blick nach Süden
                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2048.jpg Ansichten: 0 Größe: 859,1 KB ID: 3301845

                    Der Fluß führt wenig Wasser, aber zum trinken und um meine Wasserflasche aufzufüllen reicht es. Ich hatte auch im weiteren Verlauf meiner Wanderung immer wieder den Eindruck das die Bäche und Seen wenig Wasser hatten. Auch die Feucht- und Sumpfgebiete schienen mir sehr trocken und waren für mich gut zu bewerkstelligen.

                    hier ist das Ufer ziemlich steil
                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2050.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,03 MB ID: 3301847

                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2052.jpg Ansichten: 0 Größe: 850,6 KB ID: 3301846

                    Ich steige nach Westen aus dem Canyon heraus, mittlerweile ist es teils wunderbar sonnig, so das Ich eine Pause mache, mich im Windschatten von einigen Felsen ins Gras lege und in den Himmel schaue. Ich muss wohl beim "nixtun" eingedämmert sein, Regentropfen wecken mich sanft. Also Pause vorbei, Ich gehe weiter.

                    die Quadspur, Blick nach Norden Richtung Birkejohka
                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2056.jpg Ansichten: 0 Größe: 721,0 KB ID: 3301849

                    Bald kommt die Quadspur in Sicht die von der Birkejohka nach Süden Richtung Loktajávri führt. Erst überlege Ich dieser zu folgen, aber Ich habe ja vor erstmal weiter nach Westen zu gehen, Richtung norwegische Grenze. Dabei bleibt´s. Vor mir "türmt" sich der Loktoaivi auf, na den werde Ich gleich mal besteigen. Je höher Ich komme desto windiger wird es, tut aber richtig gut. Ich denke an Deutschland, an die Temperaturen dort jetzt Ende August. Nein, so ist es mir lieber.

                    Oben von dem flachen Plateau habe Ich wieder eine tolle Aussicht, für mich ist es einfach wunderbar in so einer weiten, unverbauten und durch fast nichts unterbrochenen Landschaft unterwegs zu sein. Mir tut das richtig gut. Ich habe den Eindruck wenn Ich jetzt weitergehe verpasse Ich alles-oder auch nichts. Möchte den Moment, der auf den Bildern so unscheinbar und "einfach", nichtssagend aussieht, für immer festhalten.

                    Blick vom Plateau des Loktoaivi nach Südwesten zum Goaskinjávri wo ein paar Hütten stehen
                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2058.jpg Ansichten: 0 Größe: 814,2 KB ID: 3301851

                    im Süden der Loktajävri
                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2059.jpg Ansichten: 0 Größe: 716,9 KB ID: 3301850

                    Ich gehe weiter nach Nordwest, hier ist es eher steinig, das Gelände fällt sanft ab in ein Feuchtgebiet, Palsasuo. Das sieht von oben auch ziemlich nass aus, ist es auch, aber Ich kann es gut durchqueren, aber ohne Stiefel würde man hier vermutlich nasse Füsse bekommen.

                    im Westen die Birkejohka mit dem Sumpfgebiet, links im Bild das Birkeráhppat
                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2061.jpg Ansichten: 0 Größe: 923,3 KB ID: 3301853

                    die Birkejohka, von links kommt das "Abflüsschen" des Goaskinjávri angeflossen
                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2064.jpg Ansichten: 0 Größe: 839,2 KB ID: 3301852

                    das Sumpfgebiet kann Ich, Dank meiner "Stiefel-Gamaschen-Kombination", gedankenlos durchqueren
                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2066.jpg Ansichten: 0 Größe: 999,5 KB ID: 3301854

                    Ich komme ins Birkeráhppat, zwischen zwei Hügeln hindurch, nördlich des Sees 386 vorbei. Nach wie vor ist es ein leichtes gehen auf Mosen und flechten, teils auf felsigem Untergrund. Im Westen ist deutlich der Birkoaivi zu erkennen.

                    noch mal die Birkejohka im Westen
                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2068.jpg Ansichten: 0 Größe: 813,9 KB ID: 3301855

                    ganz im Hintergrund, die Berge, befinden sich schon in Norwegen, ca. 12 km Luftlinie
                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2072.jpg Ansichten: 0 Größe: 702,8 KB ID: 3301856

                    Als Ich an einem von mehreren kleinen Seen vorbeikomme und sich dort eine halbwegs windgeschützte, grade Fläche fürs Zelt findet zöger Ich nicht lange, werde sofort tätig und stelle das Zelt auf. Gute Entscheidung, denn alsbald fängt es wieder ordentlich an zu regnen. Im trockenen, gemütlich im Schlafsack eingemummelt trinke Ich erstmal Kaffee und freue mich über den schönen Tag und das Ich mit dem Wetter so viel Glück gehabt hatte.

                    Zeltplatz 3
                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2073.jpg Ansichten: 0 Größe: 629,7 KB ID: 3301858

                    Kaffee trinken bei einsetzendem Regen
                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2076.jpg Ansichten: 0 Größe: 756,0 KB ID: 3301857

                    und wieder zunehmender Bewölkung
                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2077.jpg Ansichten: 0 Größe: 705,0 KB ID: 3301859

                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2078.jpg Ansichten: 6 Größe: 547,3 KB ID: 3301862
                    Zuletzt geändert von Dotti; 25.12.2024, 17:35.

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                    • Dotti
                      Erfahren
                      • 05.04.2023
                      • 430
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      Tag 04 // 31 August 2024 // 16 km // Hm rauf 515 // Hm runter 491

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_7830.png Ansichten: 0 Größe: 1,05 MB ID: 3301905
                      ©OpenStreetMapContributors

                      Der vierte Tag meiner Wanderung fängt an wie der dritte aufgehört hat: grauer Himmel, Wolken, Kaffee. Heute werde Ich den Westen der Paistunturi erreichen, also (fast) die Grenze zu Norwegen. Schon Gestern, als die Berge in Sicht kamen verspürte Ich den Drang alle nicht vorhandenen Pläne sowie die Papierkarten sinnbildlich "in den Müll" zu schmeißen, die Tana zu durchschwimmen und mich Richtung norwegische Berge aufzumachen... so groß die Sehnsucht.

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2079.jpg Ansichten: 0 Größe: 646,1 KB ID: 3301906

                      Aber heute Morgen möchte Ich erst mal auf den Birkoaivi steigen. Es ist felsig, teils Gras, immer mal wieder auch etwas Geröll. Bald stehe Ich oben auf dem flachen Plateau, Ich finde sogar ein kleines Steinmännchen. Hier hätte Ich auch gut zelten können. Sogar Wasser hätte Ich in einem kleinen Gewässer gehabt. Es weht etwas Wind, die Aussicht ins "Nichts" mal wieder ergreifend. Im Südwesten eine weite, vermutlich sumpfige Ebene, im Norden der Rohttoaivi. Ja, da möchte Ich hin. Also erst mal wieder nach Norden. Der Abstieg ins Tal der Birkejohka ziemlich steinig, mein Kurs eher "zick-zack". Wie schon gesagt, Gradlinigkeit ist nicht so mein Ding.

                      Blick nach Norden beim Aufstieg
                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2092.jpg Ansichten: 0 Größe: 942,8 KB ID: 3301908

                      Birkoaivi, Blick Richtung Südwest
                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2108.jpg Ansichten: 0 Größe: 649,6 KB ID: 3301907

                      Blick nach Norden, die Birkejohka, dahinter der Rohttoaivi
                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2114.jpg Ansichten: 0 Größe: 715,0 KB ID: 3301909

                      Ich erreiche die Birkejohka, die ist an manchen Stellen etwas breiter und bildet kleine Seen. An manchen Stellen aber kaum mehr als ein Rinnsal, also Querung problemlos. Auf der anderen Seite dann doch eher Arbeit als vergnügliches, entspanntes gehen. Erst kniehohes Gesträuch das an meinen Hosenbeinen zerrte, dann wurde es erst feucht-sumpfig, dann schlammig. Hätte man auch umgehen können, aber Ich hab ja Spass an so was. Dank entsprechendem Schuhwerk. Schließlich stand Ich oben, auch hier das gleiche Bild, Unendlichkeit in allen Himmelsrichtungen, nur im Nordwesten zeigten sich die Berge Norwegens sowie etwas blauer Himmel.

                      die Birkejohka, Blick nach Westen
                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2117.jpg Ansichten: 0 Größe: 817,1 KB ID: 3301911

                      der Rohttoaivi, erst etwas "anstrengend" zu gehen
                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2140.jpg Ansichten: 0 Größe: 751,4 KB ID: 3301912

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2141.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,28 MB ID: 3301914

                      Blick zurück nach Süden, die Birkejohka, dahinter der Birkoaivi
                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2144.jpg Ansichten: 0 Größe: 673,6 KB ID: 3301910

                      Blick nach Norwegen
                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2146.jpg Ansichten: 0 Größe: 815,2 KB ID: 3301913

                      Weiter im Westen der nächste "Berg", der Várddoaivi, also erstmal einfaches gehen in die Ebene, dort traf Ich auf eine größere Herde Rentiere die mich anscheinend nicht gewittert hat so das Ich sie aus der Nähe erleben konnte. Eindrucksvoll. Südlich des Birkejävri geht es hinauf, der Aufstieg ziemlich steil und felsig so wie auf der Karte ersichtlich. Wenn Ich denn vorher mal reingeguckt hätte. Langsam arbeite Ich mich erst etwas nördlich haltend hinauf, hier ist es auch nicht ganz so windig. Es kommt der See Várddoaijávri in Sicht, die Berge erstrahlen im Sonnenlicht. Im Norden scheint das Wetter etwas besser zu sein.

                      im Westen der Várddoaivi
                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2149.jpg Ansichten: 0 Größe: 778,9 KB ID: 3301917

                      Blick zurück, links der Rohttoaivi, rechts dahinter der Birkoaivi, der See Birkejävri
                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2152.jpg Ansichten: 0 Größe: 677,1 KB ID: 3301918

                      der See Várddoaijávri, dahinter die Berge auf norwegischer Seite
                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2155.jpg Ansichten: 0 Größe: 682,7 KB ID: 3301916

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2165.jpg Ansichten: 0 Größe: 493,4 KB ID: 3301915

                      Oben auf dem Várddoaivi finde Ich ein riesenhaftes Steinmänchen vor sowie ein Rentiergeweih was sich als Deko ganz gut macht. Die Aussicht ist auch von hier großartig. Immer wieder schaue Ich sehnsüchtig auf die Berge, unerreichbar für mich. Trotzdem mache Ich mich auf weiter Richtung Westen, würde gerne den Grenzfluss, die Tana, noch mal sehen.

                      Várddoaivi
                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2172.jpg Ansichten: 0 Größe: 736,5 KB ID: 3301919

                      bissi Deko um noch mehr nordisches "Flair" zu erzeugen
                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2173.jpg Ansichten: 0 Größe: 848,3 KB ID: 3301921

                      Blick nach Osten
                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2176.jpg Ansichten: 0 Größe: 720,9 KB ID: 3301920

                      Nach Westen fällt das Gelände flach ab, das gehen einfach, noch. Die beiden Seen 373 und 378 kommen in Sicht, und ab hier wird das Gelände unangenehm. Da Ich nicht weiter in diese buschige, waldige Zone reinsteigen wollte entschied Ich mich von hier grob Richtung Süden zu gehen, vielleicht könnte Ich ja doch noch einen Blick auf die Tana erhaschen.

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2186.jpg Ansichten: 0 Größe: 801,3 KB ID: 3301924

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2188.jpg Ansichten: 0 Größe: 786,1 KB ID: 3301923

                      Es wurde zunehmend sumpfiger, Ich kreuzte eine steinige Piste und stieg auf eine felsige Anhöhe hinauf, hier war das gehen wieder leicht. Oben angekommen, ein weiteres kleines Steinmännchen und siehe da, der Fluss in Sicht. Was für ein schöner An- und Ausblick. Ich richtete meinen Rucksack Richtung Sonne aus damit das Solarpanel gut angestrahlt wurde und setzte mich in den Windschatten für eine Pause.

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2193.jpg Ansichten: 0 Größe: 896,2 KB ID: 3301926

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2197.jpg Ansichten: 0 Größe: 770,3 KB ID: 3301927

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2199.jpg Ansichten: 0 Größe: 896,5 KB ID: 3301928

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2202.jpg Ansichten: 0 Größe: 998,7 KB ID: 3301925

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2206.jpg Ansichten: 0 Größe: 741,4 KB ID: 3301922

                      Ich schaute mal wieder auf die Karte und stellte schnell fest das ich mich mittlerweile in einem Gebiet mit erheblichen Feucht- und Sumpfgebieten befand. So beschloß Ich diese nach Osten zu verlassen um wieder in etwas leichter zu bewanderndes Gelände zu kommen. Leichter gesagt als getan. War das vorhin für ein paar Meter "etwas" Arbeit so wurde es jetzt richtig Arbeit. Wieder viel Gesträuch, nasser, matschiger Boden. Jeder Stiefel wog gefühlt 7 Kg. Dann buckelige kleine Hügel die mir fast bis zur Hüfte gingen zwischen denen Ich mich durchschlängelte. Zwischenzeitlich folgte Ich einer Quadspur, aber das ist eben doch nicht immer eine Erleichterung-schon gar nicht für Fußgänger. Also doch lieber weglos weiter, an einer Hütte vorbei und langsam wurde es besser zum gehen, Ich erreichte wieder festen Boden.

                      sieht schön aus, ist aber anstrengend zu gehen
                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2217.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,06 MB ID: 3301929

                      Quadspur-nicht zu empfehlen
                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2218.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,08 MB ID: 3301931

                      auch etwas anstrengend zu gehen. Schön war es trotzdem
                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2222.jpg Ansichten: 0 Größe: 777,4 KB ID: 3301930

                      auch hier mit "etwas" Arbeit verbunden
                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2223.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,05 MB ID: 3301932

                      Mein Ausflug Richtung Grenze war doch ziemlich anstrengend gewesen, Ich war echt erledigt. Ich ging noch ein paar Meter, aber als Ich einen kleinen Bach und eine ebene Fläche fürs Zelt fand nutze Ich diese Möglichkeit und schlug westlich des Birkejävri mein Zelt auf.​

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2226.jpg Ansichten: 0 Größe: 798,7 KB ID: 3301934

                      Zeltplatz 4 westlich des Birkejävri
                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2228.jpg Ansichten: 6 Größe: 662,3 KB ID: 3301940
                      Zuletzt geändert von Dotti; 25.12.2024, 20:07.

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                      • Dotti
                        Erfahren
                        • 05.04.2023
                        • 430
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                        #12
                        Zitat von blauloke Beitrag anzeigen
                        Ich freue mich auf die weiteren Tage deines Berichts.
                        das freut mich, Ich werde sehen das Ich öfter mal einen Tag zustande bekomme und sich der Bericht hoffentlich nicht so ewig in die Länge zieht.

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                        • Dotti
                          Erfahren
                          • 05.04.2023
                          • 430
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                          #13
                          Zitat von Fjellfex Beitrag anzeigen
                          Klasse, dass du dich doch zum Berichtschreiben aufgerafft hast!
                          Ja das trifft es ganz gut. Innerlich denke Ich während Ich mich hier in den letzten Stunden mit dem Editor rumgeschlagen habe allerdings eher an "aufgehalst habe" 😎

                          Zitat von Fjellfex Beitrag anzeigen
                          Eine hübsche Einstimmung für mich das alles: die Gegenden sind noch auf meiner to-do-Liste. Freue mich auf die Fortsetzung.
                          Das freut mich! Du tüfftelst vermutlich schon an deiner nächsten Tour zwischen Schneeschmelze und Frühling?

                          In den letzten Wochen meiner Tour wenn Ich dann aus der Hammastunturi berichte wirst Du auch einiges wiedererkennen, teils auch aus der "Paddel-Perspektive".

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                          • hc-waldmann
                            Dauerbesucher
                            • 19.07.2004
                            • 553
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                            #14
                            Zitat von Dotti Beitrag anzeigen

                            In den letzten Wochen meiner Tour wenn Ich dann aus der Hammastunturi berichte wirst Du auch einiges wiedererkennen, teils auch aus der "Paddel-Perspektive".
                            oh ja, bitte bitte hammastunturi. da laufe ich jetzt seit 10 jahren drumherum und trau mich nicht richtig rein von wegen weglosem mega-sumpf. wäre therapeutisch wertvoll, dotti. kiitos.
                            fortis ac vehemens, tunc pulcherrime patiens, apta temporibus (Seneca / de vita beata III, 3)

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                            • Dotti
                              Erfahren
                              • 05.04.2023
                              • 430
                              • Privat

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                              #15
                              Tag 05 // 01 September 2024 // 15 km // Hm rauf 215 // Hm runter 285

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_7834.png Ansichten: 0 Größe: 1,21 MB ID: 3302289
                              ©OpenStreetMapContributors

                              Auch heute morgen ist es wolkig, der Himmel grau, trotzdem schafft es die Sonne mich "wach zu küssen", direkt auf meine Nasenspitze durch den nach Osten geöffneten Zelteingang. An diesen Moment denke Ich den ganzen Tag immer mal wieder, denn es war heute unwirtlich und windig. Im Osten sah es so aus als ob dort einige Schauer runtergekommen sind, aber hier, im Westen der Paistunturi, ist alles trocken geblieben, inklusive mir.

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2233.jpg Ansichten: 0 Größe: 573,9 KB ID: 3302290

                              Der Tag verlief ruhig und ereignislos, auf den Bildern wirkt er weniger interessant und schön als Ich ihn in Erinnerung habe. Auch die vielen Fotos die Ich gemacht habe zeugen davon das mich diese eintönige, unspektakuläre Landschaft fasziniert und dazu angeregt hat sie in Bildern festzuhalten. Reizlosigkeit, befreiende Weite, ja, das trifft heute wirklich zu. Das gehen fast den ganzen Tag einfach, die Orientierung mit Karte allerdings für mich oft eine Herausforderung, manchmal war mir nicht so ganz klar wo Ich mich genau befinde. In dieser eher flachen, welligen Gegend sind Geländeerhebungen, Bäche, Seen aber auch Fahrspuren oft nicht wirklich zu erkennen, so nutzte Ich heute öfter mal Handy und Karte in Kombination. Aber da es mir wie so oft nicht ganz so wichtig ist wie genau mein Weg verläuft und ja eh nichts geplant ist nehme Ich es gelassen.

                              Blick nach Südwest, links im Bild die Jamen Kami
                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2238.jpg Ansichten: 0 Größe: 559,8 KB ID: 3302292

                              Ich verließ den Zeltplatz und stieg auf den Bádošoaivi, Ich wollte der Hügelkette nach Süden folgen. Im Osten befindet sich ein Feuchtgebiet, am Rand steht eine Hütte, die Jamen Kami, gut zu erkennen. Die Quadspur die dort hinführt und auf der Karte eingezeichnet ist weniger, Ich sehe sie erst als Ich schon fast draufstehe.

                              die Quadspur, im Hintergrund die Berge in Norwegen kaum zu erkennen
                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2242.jpg Ansichten: 0 Größe: 773,9 KB ID: 3302294

                              Bei leichtem auf und ab geht es weiter, Ich erreiche den nächsten "Berg" den Juohkkoaivi, mit seinen immerhin 567m einer der höheren. Hier steht ein Steinmännchen, Ich setze mich auf einen Stein und werfe mal einen Blick in die Karte, dann in die Weite. Die Berge auf norwegischer Seite sind nur zu erahnen, es hat etwas zugezogen. Trotzdem schafft es die Sonne immer mal wieder einige Lichtstrahlen durch die Wolkendecke zu schicken.

                              auf dem Juohkkoaivi
                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2247.jpg Ansichten: 0 Größe: 717,7 KB ID: 3302293

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2252.jpg Ansichten: 0 Größe: 309,9 KB ID: 3302291

                              Da meine Wasservorräte fast aufgebraucht sind überlege Ich wo Ich Wasser finden könnte, denn das Ich zufällig irgendwo auf Wasservorkommen stoße ist eher unwahrscheinlich. Die Gegend macht auf mich einen sehr trocken Eindruck, die Bäche die Ich bisher gesehen habe führten wenig Wasser. Auf der Karte ist im Südwesten ein See eingezeichnet, der Suohpajávri. Mein nächstes Ziel auf meiner ziellosen Wanderung. Der See von hier erst mal nicht zu sehen, aber die beiden Funkmasten die auf dem Ailegas fast an der Grenze zu Norwegen stehen bieten mir eine gute Orientierung.

                              der Rodjanoaivi, links dahinter kaum zu erkennen die beiden Funkmasten auf dem Ailegas
                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2265.jpg Ansichten: 0 Größe: 839,7 KB ID: 3302296

                              Ich mache mich auf in die Ebene und wieder hinauf auf den Rodjanoaivi, südwestlich sollte sich der See befinden. Und das tut er auch. Das gehen nach wie vor leicht, mit Freude tue Ich jeden Schritt. Ich gehe hinunter Richtung Suohpajávri, der Uferbereich allerdings ziemlich nass und matschig, Ich mach´s mir leicht und bediene mich an der Raśjohka.

                              auf dem Rodjanoaivi, der See Suohpajávri
                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2267.jpg Ansichten: 0 Größe: 500,8 KB ID: 3302295

                              das Seeufer
                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2285.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,03 MB ID: 3302297

                              Gut getrunken und voll getankt geht es weiter, hinauf auf den Rušjohoalgi. Mehrere Rentiere genießen anscheinend so wie Ich die Einsamkeit und traben gemächlich vor mir her. Genau mein Tempo. Nach Süden hin senkt sich die Hügelkette nun ab, ins Tal der Nuvvosjohka, in dem Fall schon aus der Entfernung gut zu erkennen. Kurz darauf erreiche Ich die Piste die von Westen kreuzt, vor mir ein in der Karte eingezeichnetes Sumpfgebiet.

                              Blick zurück, der See Suohpajávri, rechts davon der Rodjanoaivi
                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2287.jpg Ansichten: 0 Größe: 786,7 KB ID: 3302298

                              in der Bioldmitte der Rodjanoaivi
                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2293.jpg Ansichten: 0 Größe: 797,3 KB ID: 3302303

                              der Ailegas mit den beiden Funkmasten
                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2294.jpg Ansichten: 0 Größe: 705,6 KB ID: 3302299

                              Blick vom Rušjohoalgi nach Norden
                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2299.jpg Ansichten: 0 Größe: 745,0 KB ID: 3302300

                              im Süden die Ebene mit der Nuvvosjohka
                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2304.jpg Ansichten: 10 Größe: 780,9 KB ID: 3302302

                              die Piste die von der Straße 970 hier hoch führt, Blick nach Osten
                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2307.jpg Ansichten: 0 Größe: 758,3 KB ID: 3302301

                              Warum einfach wenns auch matschig und nass geht? Also zielstrebig gradeaus durch. Ich erreiche das Ufer der Nuvvosjohka, hier wäre es schön zu bleiben, es giebt sogar eine Feuerstelle, dafür kein Holz. Ich bin aber noch bei Kräften und möchte noch etwas weitergehen.

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2308.jpg Ansichten: 0 Größe: 1.017,8 KB ID: 3302306

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2309.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,34 MB ID: 3302307

                              die Nuvvosjohka
                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2314.jpg Ansichten: 0 Größe: 804,2 KB ID: 3302305

                              Ich durchquere den Bach und steige das nun wieder ansteigende Gelände hinauf, kreuze nochmal eine Fahrspur und orientiere mich etwas nach Westen. Bestand mein bisheriger Weg fast ausnahmslos aus zeltplatzgeeignetem Terrain war es hier nicht mehr der Fall. Durch mit Steinen durchsetztem Gelände ging Ich oberhalb des Baches durch lichten Birkenwald, sehr schön, aber hier würde Ich nicht zelten können.

                              Blick zurück nach Norden, die Nuvvosjohka
                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2315.jpg Ansichten: 0 Größe: 811,7 KB ID: 3302308

                              Blick nach Westen
                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2318.jpg Ansichten: 0 Größe: 853,3 KB ID: 3302309

                              das Flüsschen Bajit Divgàja
                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2320.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,01 MB ID: 3302310

                              Steil fällt das etwas unwegsame Gelände nach Westen hin ab so das Ich mich nun wieder nach Süden wendete. Und dort, mitten im Sumpfgebiet das Ich durchwate, taucht ganz unerwartet zu meiner linken, nur wenige Meter neben dem Flüsschen Bajit Divgàja, eine kleine Erhebung wie aus dem Nichts auf, es findet sich dort sogar eine kleine ebene Fläche wo mein Zelt grade so hinpasst. Mein Zeltplatz 5.

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2325.jpg Ansichten: 0 Größe: 697,3 KB ID: 3302312

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2327.jpg Ansichten: 0 Größe: 658,9 KB ID: 3302311

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2328.jpg Ansichten: 9 Größe: 771,0 KB ID: 3302313

                              Ich erlebe einen schönen Abend, sogar die Sonne zeigt sich nochmal, doch weder lädt sie meine Powerbank über mein Solarpanel, noch wärmt sie mich, dafür mein Herz. So sorge Ich anderweitig für Wärme. Da es hier viele Steine gibt und hier viel Totholz rumliegt baue Ich mir eine Feuerstelle. Das tut richtig gut. Noch lange, es ist mittlerweile dunkel geworden, sitze Ich am Feuer. Außer dem knistern der Flammen ist nichts zu hören. In Dankbarkeit genieße Ich diese Stunden, dieses reduzierte "Sein", dieses Glück solche Momente erleben zu dürfen, diese Ruhe, die Einsamkeit.​

                              Zeltplatz 5
                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2331.jpg Ansichten: 0 Größe: 643,4 KB ID: 3302316

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2336.jpg Ansichten: 0 Größe: 818,5 KB ID: 3302315
                              Zuletzt geändert von Dotti; 28.12.2024, 20:00.

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                              • Fjellfex
                                Fuchs
                                • 02.09.2016
                                • 1624
                                • Privat

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                                #16
                                Zitat von hc-waldmann Beitrag anzeigen
                                oh ja, bitte bitte hammastunturi. da laufe ich jetzt seit 10 jahren drumherum und trau mich nicht richtig rein von wegen weglosem mega-sumpf.
                                Steht Hammastunturi echt im Ruf mega-sumpfig zu sein?? Ich war ja unmittelbar nach der Schneeschmelze dort (Bäche und Seen hatten teils noch "Frühjahrshochwasser"), aber feuchtes Gelände war so gut wie kein Thema. (Siehe mein Tourenbericht)

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                                • Dotti
                                  Erfahren
                                  • 05.04.2023
                                  • 430
                                  • Privat

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                                  #17
                                  Zitat von hc-waldmann Beitrag anzeigen

                                  oh ja, bitte bitte hammastunturi. da laufe ich jetzt seit 10 jahren drumherum und trau mich nicht richtig rein von wegen weglosem mega-sumpf. wäre therapeutisch wertvoll, dotti. kiitos.
                                  Ich werde gerne berichten, dauert aber noch eine ganze Weile bis Ich in meinem Bericht dort ankomme. Ich habe die Hammastunturi auch nicht als besonders sumpfig in Erinnerung, zumindest nördlich des Ivalojoki. Der Reisebericht von Fjellfex beschreibt die Gegend sehr gut und auch so wie Ich sie erlebt habe.

                                  Also, erst lesen:
                                  https://www.outdoorseiten.net/vb5/fo...en#post3135130

                                  dann trauen. Wer wie Du unzählige Male den Norden Finnlands (Kaldoaivi und Konsorten) bewandert hat ist das glaub Ich zumindest "sumpf- und matschtechnisch" keine Herausforderung-aber nicht minder schön!

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                                  • Goldi
                                    Erfahren
                                    • 11.09.2022
                                    • 249
                                    • Privat

                                    • Meine Reisen

                                    #18
                                    Krass lange Tour mal wieder. Ich lese gerne mit, auch wenn es mich selbst eher nicht so in die Gegend zieht.

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                                    • Dotti
                                      Erfahren
                                      • 05.04.2023
                                      • 430
                                      • Privat

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                                      #19
                                      Tag 06 // 02 September 2024 // 14 km // Hm rauf 424 // Hm runter 367

                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_9765.png Ansichten: 0 Größe: 1.016,8 KB ID: 3307520
                                      ©OpenStreetMapContributors

                                      Am sechsten Tag, dem 02. September 2024 ist es morgens noch grau und bewölkt, aber im weiteren Tagesverlauf wird das Wetter immer besser und am Abend darf Ich einen wunderbaren Sonnenuntergang und den Übergang in die Nacht erleben.

                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2342.jpg Ansichten: 0 Größe: 652,1 KB ID: 3307522

                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2343.jpg Ansichten: 0 Größe: 576,7 KB ID: 3307521

                                      Kaffee trinken, Zeugs einpacken, Stiefel schnüren, Gamaschen, bald bin Ich startklar. In welche Richtung geht es denn heute? Erst mal raus aus dem Sumpf, also runter von meiner kleinen "Insel" die mir so ein guter Ort für die Nacht gewesen ist. Ich "wate" nach Osten, durch Gestrüpp und Sumpf und erreiche bald festen Boden. Ein bisschen weiter nach Westen möchte Ich aber noch gehen, also in einem Bogen über den Marasčopma, dann nördlich der Quadspur über eine weite Ebene zum Gállovárri. Von dort noch etwas weiter auf den Biergočohkka den Ich schon gut sehen kann.

                                      durch Sumpf erstmal nach Osten, die Anhöhe Marasčopma
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                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2347.jpg Ansichten: 0 Größe: 869,0 KB ID: 3307526

                                      Blick nach Westen. Rechts der Gállovárri, links dahinter der Biergočohkka
                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2349.jpg Ansichten: 0 Größe: 789,7 KB ID: 3307525

                                      Biergočohkka. Pause. Zeit haben.
                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2355.jpg Ansichten: 0 Größe: 738,3 KB ID: 3307524

                                      Ich setzte den Rucksack ab, mich hin, und mache Pause. Nicht weil Ich schon so ermattet bin sondern um die Landschaft besser zu erleben. Wie lange sitze Ich hier? Keine Ahnung-Zeit spielt keine Rolle. Wie weit Ich heute komme auch nicht. Oder anders: das Ziel ist hier und jetzt. Es dauert immer einige Tage bis Ich alles ablege was im Alltag anscheinend wichtig ist. Ich merke z.B. das Ich immer seltener auf die Uhr schaue und sie nach einigen Tagen vom Handgelenk abnehme und im Rucksack verstaue. Die Uhrzeit auf meinem Handy lässt sich nicht verbergen, also was tun? Ich fand eine Lösung. Schwarze Schrift auf schwarzem Grund. Zeitlos glücklich, leben vom Sonnenaufgang bis zum Anbruch der Dunkelheit.

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                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2362.jpg Ansichten: 0 Größe: 1.008,7 KB ID: 3307529

                                      Im Süden senkt sich das hügelige Gelände hinab ins Tal, der Baumbestand, also Birken, nehmen immer mehr zu, die Njiljohka ist kaum zu sehen. Ich werde mal sehen wie weit Ich komme. Ich überquere die Quadspur, gehe noch etwas weiter aber es wird mir bald zu steil und unwegsam so das Ich davon absehe zum Fluss hinunterzusteigen. Etwas oberhalb ist es besser zu gehen. Ich bin ab jetzt wieder Richtung Osten unterwegs.

                                      Rássája. Kleines Flüßchen-große Blaubeeren.
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                                      Kurz vor der Rássája wird es wieder etwas feucht, anscheinend perfekte Bedingungen für Blaubeeren. So groß und saftig aussehend habe Ich sie auf dieser Tour nicht wieder gefunden. Geschmacklich allerdings eher schon etwas "herbstlich", sauer wäre untertrieben. Ich esse trotzdem voller Freude ganze Büsche leer und pflücke noch eine kleine Plastiktüte voll, für später, oder Morgen. Noch Wasser in meine Flasche füllen, dann geht es weiter. Ich habe das gute Gefühl das der heutige Tag nur aus Pausen, unterbrochen von kurzen "Geh-Einlagen" besteht. Also erfolgt bald die nächste Pause. Kaffee trinken. Ich muss innerlich schmunzeln, denke an Harri Pulli, einen finnischen Youtuber. Der sitzt auch ganz oft rum, schaut in die Landschaft und isst irgend was.

                                      das Tal der Njiljohka
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                                      Pause. Kaffeetrinken. Staunen. Mal wieder.
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                                      Das Wetter wird immer besser, die Bewölkung lockert auf, sogar ein Stückchen blauer Himmel ist zu sehen. Ausgeruht, voller Kraft und Energie geht es über das flache Plateau des Rássečohkka, durch ein Sumpfgebiet zum Gōsskarčielgi, wieder etwas hinab.

                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2367.jpg Ansichten: 0 Größe: 1.018,6 KB ID: 3307537

                                      so sieht und fühlt sich Freiheit an. Für mich.
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                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2382.jpg Ansichten: 0 Größe: 391,9 KB ID: 3307531

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                                      im Westen die Anhöhe Bissočuollanvárri
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                                      Der Bach der aus dem nördlich gelegenen Sumpf herabfließt ist nicht sonderlich breit aber anscheinend tief, also Tiefe unbekannt. Ich gehe etwas unschlüssig hin und her, finde dann aber eine schmale Stelle wo Ich gut rüberkomme. Da Ich demnächst gerne mein Zelt für die Nacht hinstellen würde fülle Ich nochmals meine beiden Wasserflaschen, also 3 Liter, und besteige die Anhöhe Bissočuollanvárri. Etwas verschwitzt komme Ich oben an, mittlerweile scheint die Sonne. Wie schön. Also weitere Pause.

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                                      und täglich grüß... ääähhh Pause. Bissočuollanvárri.
                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2398.jpg Ansichten: 0 Größe: 913,5 KB ID: 3307539

                                      Im Osten breitet sich ein weiteres, etwas größeres Sumpfgebiet aus, dort ist zelten wohl eher nicht möglich. Trotzdem mache Ich mich auf, quere eine weitere Quadspur und es geht hinein ins "feucht-strauchige" Vergnügen. Langsam komme Ich voran und bahne mir Schritt für Schritt meinen Weg. So fühlt sich Freiheit an. Für mich, ein kleines, wildes Abenteuer.

                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2401.jpg Ansichten: 0 Größe: 862,7 KB ID: 3307540

                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2413.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,01 MB ID: 3307541

                                      Nördlich befindet sich auf der Karte die Anhöhe Nuvvos-Aitevárri, die ist gut zu erkennen. Dort werde Ich sicher einen schönen Platz für die Nacht finden. Also steuer Ich sie direkt "auf Sicht" an. Durch lichten Birkenbestand geht es bei Sonnenschein hinauf auf das flache Plateau, ja, das sieht gut aus, genau so habe Ich es mir gewünscht. Hier bleibe Ich.

                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2417.jpg Ansichten: 0 Größe: 924,5 KB ID: 3307543

                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2420.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,07 MB ID: 3307544

                                      Zeltplatz 06 auf dem Nuvvos-Aitevárri
                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2421.jpg Ansichten: 0 Größe: 674,0 KB ID: 3307542

                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2432.jpg Ansichten: 0 Größe: 694,8 KB ID: 3307548

                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2435.jpg Ansichten: 0 Größe: 708,7 KB ID: 3307546

                                      Die Sonne steht mittlerweile schon recht tief und taucht alles in ein wunderbar gelb-rötliches Abendlicht, die Schatten der Bäume und Sträucher werden immer länger. Eine zauberhafte Atmosphäre. Es ist windstill, kein Mensch weit und breit, keine Geräusche. Es ist nichts zu hören. Nichts. Noch lange gehe Ich hin und her, staune über die weite unendliche Landschaft die sich in alle Himmelsrichtungen ausbreitet, sitze vor dem Zelt, esse etwas und genieße den Ausklang dieses ereignislosen Tages. Gut so.​

                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2440.jpg Ansichten: 0 Größe: 816,7 KB ID: 3307547

                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2443.jpg Ansichten: 0 Größe: 246,7 KB ID: 3307545
                                      Zuletzt geändert von Dotti; 24.01.2025, 15:52.

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                                      • Dotti
                                        Erfahren
                                        • 05.04.2023
                                        • 430
                                        • Privat

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                                        #20
                                        Tag 07 // 03 September 2024 // 16 km // Hm rauf 155 // Hm runter 256

                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_9766.png Ansichten: 0 Größe: 1,23 MB ID: 3307612
                                        ©OpenStreetMapContributors

                                        Der siebte Tag, der 03. September 2024, bricht für mich Nachts um Zwei an. Erfüllt von dem schönen Tag bin Ich nach Sonnenuntergang gestern Abend gleich eingeschlafen. Zum Glück. So bin Ich, zwar nicht ganz ausgeschlafen, nachts wach geworden und durfte die ersten Nordlichter dieser Wanderung erleben. Ich stehe vor dem Zelt und staune. Sie haben eine wie Ich finde eher ungewöhnliche grün-violette Färbung und und breiten sich in hohen Streifen über mir aus.

                                        Dann verziehe Ich mich wieder ins Zelt, lasse den Eingang offen und schlafe mit Blick in den Himmel wieder ein.

                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2478.jpg Ansichten: 0 Größe: 242,0 KB ID: 3307613

                                        Der eigentliche Tag beginnt mit einem "kitzeln" im Gesicht-Sonne! Das macht einfach unheimlich Glücklich. Nachdenklich nippe Ich an meinem Kaffee, freue mich über die Eindrücke der letzten Stunden, und staune wie sich das ein oder andere immer wieder ergibt und sich gut anfühlt. Und es auch ist.

                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2479.jpg Ansichten: 0 Größe: 351,3 KB ID: 3307614

                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2482.jpg Ansichten: 0 Größe: 715,9 KB ID: 3307615

                                        Ich möchte meinen "Zick-Zack-Kurs" durch die Paistunturi Wildnis weiter so fortsetzen, also erstmal weiter gen Osten. Etwas südlich befindet sich das Kevo Naturreservat, da gibt es einige Einschränkungen und Regeln zu beachten. So was mag Ich ja weniger, so werde Ich in den nächsten Tagen an der Grenze des Reservats wieder Richtung Westen gehen. Aber den Kuivi, einen der höheren Berge der an der Grenze des Reservats liegt, den würde Ich gerne erklimmen. Habe Ich mir so vorgenommen. So ist zumindest der grobe Plan der weiteren Wanderung.

                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2484.jpg Ansichten: 0 Größe: 792,9 KB ID: 3307616

                                        Heute aber geht es also wieder nach Osten. Ich verlasse das Plateau um am Bach an Wasser zu kommen, das gelingt eher mittelmäßig. Er hat kein Wasser. Hier beginnt ein größeres Sumpfgebiet das sich nach Osten bis zur Liŋkinjohka ausdehnt. Eigentlich wollte Ich südlich drum herum über das Skierrevađđa gehen, aber während Ich so unterwegs war immer mehr nach Norden abdriftete und mich alsbald "mittendrin" wiederfand.

                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2487.jpg Ansichten: 0 Größe: 937,7 KB ID: 3307618

                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2495.jpg Ansichten: 0 Größe: 862,5 KB ID: 3307617

                                        Und hier ist Vorsicht geboten. Hatte Ich es in den vergangenen Jahren immer mal wieder mit Moorlöchern und und diversen Sümpfen zu tun so war das hier ein anderes Kaliber. Zum testen steckte Ich einmal meinen Stock in eines dieser Löcher, der verschwand fast ohne Widerstand komplett. Wenn man da reingerät ist man in Schwierigkeiten, Ich würde sogar sagen das hier Lebensgefahr besteht. Ich war also sehr vorsichtig, ging einige Umwege und bahnte mir meinen Weg. Die Eindrücke von diesem fast unberührt wirkenden Sumpfgebiet waren überwältigend. Mir hat es sehr viel Freude gemacht, es war zwar anstrengend und hat mich ganz ordentlich gefordert, aber es fühlte sich gut an. Nach Wildnis. Nach Freiheit. Nach Leben.

                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2499.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,04 MB ID: 3307621

                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2500.jpg Ansichten: 0 Größe: 769,6 KB ID: 3307619

                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2501.jpg Ansichten: 0 Größe: 868,0 KB ID: 3307620

                                        einer der Bäche. Durchquerung für mich nicht möglich.
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                                        Ich erreichte die Liŋkinjohka. Das Wetter hat sich etwas verschlechtert, es ist grau, bewölkt und immer mal wieder setzt Sprühregen ein. Trotzdem freue Ich mich denn hier komme Ich gut an Wasser, also Pause, wenn auch nur kurz, Kaffee trinken, auf die Karte schauen.

                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2509.jpg Ansichten: 0 Größe: 762,2 KB ID: 3307623

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                                        Im Osten befindet sich eine Anhöhe, Liŋkinvárri, dort steige Ich hoch um mir mal einen Überblick über das Gelände zu verschaffen und dann zu sehen wohin Ich weitergehe. Trotz des Schmuddelwetters ist die Sicht ganz gut. Im Norden befindet sich das Erttetvárri, das kann Ich gut erkennen. Dort will Ich hin.

                                        auf dem Liŋkinvárri
                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2516.jpg Ansichten: 0 Größe: 710,2 KB ID: 3307625

                                        im Norden das Erttetvárri
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                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2528.jpg Ansichten: 0 Größe: 943,2 KB ID: 3307627

                                        Erst geht es wieder hinunter in eine flache, durchfurchte Ebene, dann wieder hinauf. Etwas westlich des "Hauptgipfels" erreiche Ich das flache Plateau. Und bin begeistert. Ich habe einen wunderbaren Blick auf die Gegend die Ich die letzten Tage kennengelernt habe, mein Zeltplatz 02 nur ca. 7 Kilometer entfernt. Ich kann von den schönen Eindrücken gar nicht genug kriegen. Da hier oben ein kräftiger Wind weht stelle Ich mein Zelt auf um hier etwas Zeit zu verbringen. Eine gute Entscheidung.

                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2531.jpg Ansichten: 0 Größe: 813,9 KB ID: 3307631

                                        im Osten der "Hauptgipfel" des Erttetvárri
                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2534.jpg Ansichten: 0 Größe: 727,1 KB ID: 3307630

                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2530.jpg Ansichten: 0 Größe: 551,0 KB ID: 3307629

                                        Hier würde Ich gerne bleiben, aber es ist glaub Ich erst Mittag, so packe Ich schweren Herzens mein Zelt ein und stürme auf den Gipfel. Und hier ist es richtig windig, Ich kann mich kaum auf den Beinen halten. Also gleich wieder runter bis Ich etwas im Windschatten bin.

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                                        auf dem Erttetvárri
                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2540.jpg Ansichten: 0 Größe: 797,2 KB ID: 3307632

                                        Ich überlege. Abends hätte Ich schon gerne Wasser in der Nähe, aber die Bäche und Gewässer hier in der Ebene scheinen ausgetrocknet zu sein, hier werde Ich wohl kein Wasser finden. Aber Im Osten fließt die Erttetvárjohka, ein etwas größerer Fluss laut Karte. Langsam steige Ich weiter hinunter, nun bin Ich wieder dem Wind ausgesetzt der mich ordentlich durchschüttelt.

                                        Blick zurück zum Erttetvárri
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                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2545.jpg Ansichten: 0 Größe: 786,1 KB ID: 3307635

                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2547.jpg Ansichten: 0 Größe: 994,9 KB ID: 3307636

                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2548.jpg Ansichten: 0 Größe: 954,5 KB ID: 3307637

                                        Das Gelände ist etwas unübersichtlich, die Richtung aber klar. Immer mal wieder schaue Ich auf den Kompass um nicht die Richtung zu verlieren. Das klappt hier auch trotz einigem hin und her ganz gut. Je weiter Ich mich dem Fluss näher desto mehr ändert sich der Untergrund, es wird zunehmend sandiger, teils erinnert es mich an Dünen. Kurz darauf kommt die Erttetvárjohka in Sicht-und sie führt Wasser. Ich bin erleichtert.

                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2551.jpg Ansichten: 0 Größe: 809,2 KB ID: 3307638

                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2552.jpg Ansichten: 0 Größe: 820,1 KB ID: 3307639

                                        Ich finde einen guten, ebenen Platz direkt am Fluss wo Ich mein Zelt hinstelle, der siebte Zeltplatz meiner Wanderung. Hier habe Ich auch die Möglichkeit einiges, inklusive mir, zu waschen. Außerdem gibt es heute Kartoffelbrei mit Röstzwiebeln. Den gibt es bei mir aber nur wenn Ich viel Wasser habe. Und das hatte Ich. Im weiteren Verlauf des Abends auch von oben. Und zwar ordentlich. Beim trommeln des Regens aufs Zelt schlafe Ich vollgefuttert, müde und glücklich ein.​

                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2554.jpg Ansichten: 0 Größe: 769,7 KB ID: 3307640
                                        Zuletzt geändert von Dotti; 25.01.2025, 09:25.

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