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[FI] In 42 Tagen durch Nordfinnland
Eigentlich wollte Ich keinen Bericht schreiben, die Fotos die Ich gemacht hatte bestenfalls mittelmäßig, eintönige Landschaft, die Erinnerung schon etwas verblasst und der Eindruck das es eigentlich nicht viel zu erzählen gibt. Aber als Ich gestern Abend hier so saß und mir die Fotos mal wieder anschaute, ja, da kam doch die ein oder andere Erinnerung wieder zurück, wie schön und eindrücklich diese Wanderung gewesen ist. Da es hier eher weniger aktuelle Berichte aus dieser Gegend gibt entschloss Ich mich spontan doch nochmal zu versuchen diese Reise aus meiner Erinnerung heraus aufzuschreiben.

Was und wohin
Ich wollte es wieder erleben, den Norden, nachdem mich meine Wanderung im letzten Herbst von Finnland nach Norwegen dermaßen in seinen Bann gezogen, begeistert, ja glücklich gemacht hat. Ich hatte so ungefähr sieben Wochen Zeit-nur wohin? Pläne machen ist ja nicht so mein Ding, große Lust auf "Abenteuer",zumindest was An- und Abreise sowie Logistik betrifft, hatte Ich eher weniger. Ich wollte auf jeden Fall wieder ohne Zeit- und sonstige Planung unterwegs sein-aber natürlich mit Zelt, welches mir diese "Planlosigkeit", Spontanität und Flexibilität erst ermöglicht. Einfach der "Nase" nach, dem Bauchgefühl folgen, Freiheit erleben, Einsamkeit, möglichst wenig Menschen, unkanalisiertes, freies "Sein". Ja, das trifft es glaub Ich ganz gut.
Route
Aber irgendwie, so ganz ohne irgend eine Idee einfach hinfliegen? So kam es das Ich mir dann doch eine Woche vorher mein Handy schnappte, die App MapOut öffnete und mit dem Finger zu zeichnen begann... letztendlich kam eine grobe Idee dabei heraus. Ich wollte vom Norden Finnlands nach Süden wandern. Das sah auf der Karte ziemlich einsam aus, kaum markierte Wege, kaum Siedlungen, wenig Möglichkeiten zum einkaufen von Lebensmitteln. Sehr schön. Auf Google Maps fand Ich einige wenige Supermärkte, mehr brauche Ich normalerweise nicht. So entstand folgende Route:
Von Utsjoki durch die Paistunturi Wilderness Area bis nach Karigasniemi, dort im Supermarkt einkaufen, dann die Muotkatunturi Wilderness Area durchqueren um in Inari nochmals einzukaufen und dann je nachdem wieviel Zeit Ich noch hätte einen kleinen Teil des Lemmenjoki National Park und (oder) die Hammastunturi Wilderness Area etwas erkunden um dann entweder bis nach Kittilä oder nach Ivalo zu wandern um von dort zurück zu fliegen. Genaueres unbekannt. Die Route würde sich schon irgendwie finden.
Letztendlich sah die Route die Ich gewandert bin schließlich so aus:
von Utsjoki nach Karigasniemi (Paistunturi)
©OpenStreetMapContributors
von Karigasniemi nach Inari (Muotkatunturi)
©OpenStreetMapContributors
von Inari nach Ivalo (Hammastunturi)
©OpenStreetMapContributors
Was würde mich erwarten? Ich wusste es nicht-und wollte es auch gar nicht so genau wissen. Das einzigste was Ich noch tat war mir auf https://classic.nationalparks.fi/ die entsprechenden Seiten der Gebiete anzusehen die auf meiner Route liegen würden, mich mit den Regeln und Verhaltensweisen vertraut zu machen z.B. Restriktionen im Kevo Natur Reservat, die Hütten sowie Bushaltestellen in meiner App zu markieren die Ich im Notfall erreichen könnte.
Ich war 42 Tage unterwegs, vom 28. August bis zum 08. Oktober 2024, schlief 40 Nächte im Zelt, verbrachte eine Nacht in einer Hütte und wanderte ca. 530 km, einen großen Teil, vielleicht 90%, weglos. Temperaturen von über 20 Grad Ende August bis -11 Grad und leichter Schneefall Anfang November.
Apps und Technik:
Ich benutze immer die App Mapout (OSM Kartenmaterial, offline nutzbar):
https://apps.apple.com/de/app/mapout/id477094081
Damit habe Ich den Track täglich nachgezeichnet und die Zeltplätze markiert. Deshalb etwas ungenau und soll nur der groben Darstellung meiner Route dienen.
Ich wollte dieses mal eigentlich ohne Papierkarten unterwegs sein, also brauchte Ich eine App mit Topokarten. Nach einigem ausprobieren installierte Ich schließlich die App Topo Maps Finland:
https://apps.apple.com/us/app/topo-m...nd/id727466441
Die Karte für Finnland ist kostenlos enthalten, man kann sich die Gebiete selber auswählen und für die offline Benutzung speichern. Die Kartendarstellung ist super schnell, Ich war sehr zufrieden.
Zu Hause am Rechner hat sich für mich folgende Onlinekarte für Finnland bewährt:
https://kartta.paikkatietoikkuna.fi/?lang=en#
Für Busverbindungen und Tickets nutzte Ich die offizielle App von Matkahuolto, Reitit ja Liput:
https://apps.apple.com/fi/app/reitit...t/id1496304929
Fotos:
iPhone 13, die Qualität deshalb eher mittelmäßig, teils etwas nachbearbeitet, "grüne Punkte" entfernt. Mir gefallen sie trotzdem und vermitteln glaub Ich ganz gut einen Eindruck der Gegend, so wie Ich sie auf dieser Wanderung erlebt habe.
Ausrüstung:
Da sind vielleicht diese drei Sachen interessant.
Solarpanel
Zusätzlich zu vier Power-Banks nahm Ich zum ersten mal ein Solarpanel (Sunnybag Leaf Pro) mit in den Norden, das hat auch je nach Wetter und Wolken gut, also besser als Ich erwartet hatte, funktioniert, im Verlauf der Tour allerdings immer weniger da die Tage merklich kürzer wurden, die Sonne immer tiefer stand und Ich je südlicher Ich kam immer öfter in waldreichen Gebieten unterwegs war. Ging dann leider kaputt, aber hat bis dahin trotzdem meine Unabhängigkeit von externen Stromquellen deutlich verlängert. Ich werde also auch in Zukunft im Norden zu dieser Jahreszeit wieder eins mitnehmen.
Schuhe
Wie letztes Jahr war Ich mit Alfa Boots Beaver Perform II unterwegs. Die giebt es nicht mehr, das hier sind anscheinend die Nachfolger:
https://www.alfaoutdoor.com/products...form-gtx-black
Diese Stiefel, in denen Ich mittlerweile weit über 3000 km in Skandinavien zurückgelegt habe, haben meine Art des gehens, trotz des recht hohen Gewichts, so zum unbeschwerten und positiven erleben verändert wie kein anderer Ausrüstungsgegenstand den Ich in den letzten Jahren angeschafft habe. In Kombination mit Gamaschen für mich die beste Kombination um finnische Schlammlöcher und Sümpfe zu "meistern" sowie Flüsse trockenen Fußes zu durchqueren.
Zelt:
Auch auf dieser Tour nahm Ich wieder mein Durston Gear X-Mid 1P solid Inner mit. Ich habe mittlerweile mehr als 280 Nächte in dem Zelt verbracht und bin im großen und ganzen sehr zufrieden. Da der Boden aus sehr dünnem Material besteht nahm Ich dieses mal ein Stück Plane als Groundsheet mit. Diese "Friemelei" mag Ich eigentlich gar nicht, aber es hat sich in der ein und anderen Situation als hilfreich erwiesen. Nehme Ich in Zukunft wohl immer mit, egal wohin die Reise geht.
Eigentlich wollte Ich keinen Bericht schreiben, die Fotos die Ich gemacht hatte bestenfalls mittelmäßig, eintönige Landschaft, die Erinnerung schon etwas verblasst und der Eindruck das es eigentlich nicht viel zu erzählen gibt. Aber als Ich gestern Abend hier so saß und mir die Fotos mal wieder anschaute, ja, da kam doch die ein oder andere Erinnerung wieder zurück, wie schön und eindrücklich diese Wanderung gewesen ist. Da es hier eher weniger aktuelle Berichte aus dieser Gegend gibt entschloss Ich mich spontan doch nochmal zu versuchen diese Reise aus meiner Erinnerung heraus aufzuschreiben.
Was und wohin
Ich wollte es wieder erleben, den Norden, nachdem mich meine Wanderung im letzten Herbst von Finnland nach Norwegen dermaßen in seinen Bann gezogen, begeistert, ja glücklich gemacht hat. Ich hatte so ungefähr sieben Wochen Zeit-nur wohin? Pläne machen ist ja nicht so mein Ding, große Lust auf "Abenteuer",zumindest was An- und Abreise sowie Logistik betrifft, hatte Ich eher weniger. Ich wollte auf jeden Fall wieder ohne Zeit- und sonstige Planung unterwegs sein-aber natürlich mit Zelt, welches mir diese "Planlosigkeit", Spontanität und Flexibilität erst ermöglicht. Einfach der "Nase" nach, dem Bauchgefühl folgen, Freiheit erleben, Einsamkeit, möglichst wenig Menschen, unkanalisiertes, freies "Sein". Ja, das trifft es glaub Ich ganz gut.
Route
Aber irgendwie, so ganz ohne irgend eine Idee einfach hinfliegen? So kam es das Ich mir dann doch eine Woche vorher mein Handy schnappte, die App MapOut öffnete und mit dem Finger zu zeichnen begann... letztendlich kam eine grobe Idee dabei heraus. Ich wollte vom Norden Finnlands nach Süden wandern. Das sah auf der Karte ziemlich einsam aus, kaum markierte Wege, kaum Siedlungen, wenig Möglichkeiten zum einkaufen von Lebensmitteln. Sehr schön. Auf Google Maps fand Ich einige wenige Supermärkte, mehr brauche Ich normalerweise nicht. So entstand folgende Route:
Von Utsjoki durch die Paistunturi Wilderness Area bis nach Karigasniemi, dort im Supermarkt einkaufen, dann die Muotkatunturi Wilderness Area durchqueren um in Inari nochmals einzukaufen und dann je nachdem wieviel Zeit Ich noch hätte einen kleinen Teil des Lemmenjoki National Park und (oder) die Hammastunturi Wilderness Area etwas erkunden um dann entweder bis nach Kittilä oder nach Ivalo zu wandern um von dort zurück zu fliegen. Genaueres unbekannt. Die Route würde sich schon irgendwie finden.
Letztendlich sah die Route die Ich gewandert bin schließlich so aus:
von Utsjoki nach Karigasniemi (Paistunturi)
von Karigasniemi nach Inari (Muotkatunturi)
von Inari nach Ivalo (Hammastunturi)
Was würde mich erwarten? Ich wusste es nicht-und wollte es auch gar nicht so genau wissen. Das einzigste was Ich noch tat war mir auf https://classic.nationalparks.fi/ die entsprechenden Seiten der Gebiete anzusehen die auf meiner Route liegen würden, mich mit den Regeln und Verhaltensweisen vertraut zu machen z.B. Restriktionen im Kevo Natur Reservat, die Hütten sowie Bushaltestellen in meiner App zu markieren die Ich im Notfall erreichen könnte.
Ich war 42 Tage unterwegs, vom 28. August bis zum 08. Oktober 2024, schlief 40 Nächte im Zelt, verbrachte eine Nacht in einer Hütte und wanderte ca. 530 km, einen großen Teil, vielleicht 90%, weglos. Temperaturen von über 20 Grad Ende August bis -11 Grad und leichter Schneefall Anfang November.
Apps und Technik:
Ich benutze immer die App Mapout (OSM Kartenmaterial, offline nutzbar):
https://apps.apple.com/de/app/mapout/id477094081
Damit habe Ich den Track täglich nachgezeichnet und die Zeltplätze markiert. Deshalb etwas ungenau und soll nur der groben Darstellung meiner Route dienen.
Ich wollte dieses mal eigentlich ohne Papierkarten unterwegs sein, also brauchte Ich eine App mit Topokarten. Nach einigem ausprobieren installierte Ich schließlich die App Topo Maps Finland:
https://apps.apple.com/us/app/topo-m...nd/id727466441
Die Karte für Finnland ist kostenlos enthalten, man kann sich die Gebiete selber auswählen und für die offline Benutzung speichern. Die Kartendarstellung ist super schnell, Ich war sehr zufrieden.
Zu Hause am Rechner hat sich für mich folgende Onlinekarte für Finnland bewährt:
https://kartta.paikkatietoikkuna.fi/?lang=en#
Für Busverbindungen und Tickets nutzte Ich die offizielle App von Matkahuolto, Reitit ja Liput:
https://apps.apple.com/fi/app/reitit...t/id1496304929
Fotos:
iPhone 13, die Qualität deshalb eher mittelmäßig, teils etwas nachbearbeitet, "grüne Punkte" entfernt. Mir gefallen sie trotzdem und vermitteln glaub Ich ganz gut einen Eindruck der Gegend, so wie Ich sie auf dieser Wanderung erlebt habe.
Ausrüstung:
Da sind vielleicht diese drei Sachen interessant.
Solarpanel
Zusätzlich zu vier Power-Banks nahm Ich zum ersten mal ein Solarpanel (Sunnybag Leaf Pro) mit in den Norden, das hat auch je nach Wetter und Wolken gut, also besser als Ich erwartet hatte, funktioniert, im Verlauf der Tour allerdings immer weniger da die Tage merklich kürzer wurden, die Sonne immer tiefer stand und Ich je südlicher Ich kam immer öfter in waldreichen Gebieten unterwegs war. Ging dann leider kaputt, aber hat bis dahin trotzdem meine Unabhängigkeit von externen Stromquellen deutlich verlängert. Ich werde also auch in Zukunft im Norden zu dieser Jahreszeit wieder eins mitnehmen.
Schuhe
Wie letztes Jahr war Ich mit Alfa Boots Beaver Perform II unterwegs. Die giebt es nicht mehr, das hier sind anscheinend die Nachfolger:
https://www.alfaoutdoor.com/products...form-gtx-black
Diese Stiefel, in denen Ich mittlerweile weit über 3000 km in Skandinavien zurückgelegt habe, haben meine Art des gehens, trotz des recht hohen Gewichts, so zum unbeschwerten und positiven erleben verändert wie kein anderer Ausrüstungsgegenstand den Ich in den letzten Jahren angeschafft habe. In Kombination mit Gamaschen für mich die beste Kombination um finnische Schlammlöcher und Sümpfe zu "meistern" sowie Flüsse trockenen Fußes zu durchqueren.
Zelt:
Auch auf dieser Tour nahm Ich wieder mein Durston Gear X-Mid 1P solid Inner mit. Ich habe mittlerweile mehr als 280 Nächte in dem Zelt verbracht und bin im großen und ganzen sehr zufrieden. Da der Boden aus sehr dünnem Material besteht nahm Ich dieses mal ein Stück Plane als Groundsheet mit. Diese "Friemelei" mag Ich eigentlich gar nicht, aber es hat sich in der ein und anderen Situation als hilfreich erwiesen. Nehme Ich in Zukunft wohl immer mit, egal wohin die Reise geht.
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