Tag 08 // 04 September 2024 // 9 km // Hm rauf 216 // Hm runter 208

©OpenStreetMapContributors
Seit einer Woche bin Ich nun unterwegs, habe vieles hinter mir gelassen, nicht nur einige Kilometer. Die "Reizbombardierung" der man im Alltag mehr oder weniger freiwillig permanent ausgesetzt ist hat abgenommen. Tendenz geht gegen Null. Die Reizlosigkeit hat zugenommen-im positiven Sinne. Man ist wieder empfindsamer für vermeintliche Kleinigkeiten-so geht es zumindest mir. So etwas braucht Zeit. Auch deswegen mache Ich wann immer möglich gerne längere, einsame Wanderungen.
Es ist den ganzen Tag bewölkt, grau, gegen Nachmittag lockert es aber etwas auf, teils ist ein Stückchen blauer Himmel zu sehen. Die Temperaturen etwas kühler, für mich ist es sehr angenehm.

Ich trinke Kaffee und genehmige mir erstmal einige "Digestives". Nachts war etwas Wind so das das Zelt trocken ist, das einpacken geht mittlerweile wieder sehr flott. Ich durchquere die Erttetvárjohka, steige eine Anhöhe hinauf. Es gibt viele verzweigte Pfade, sie sehen fast aus wie von Menschen gemacht, sind aber Tierpfade. Gestern dachte Ich noch Ich würde der Erttetvárjohka nach Süden folgen, ging aber spontan erst mal weiter nach Osten. Dort sehe Ich schon den Bergrücken Mielkečohkka, bis dorthin möchte Ich noch gehen um mich dann nach Süden Richtung Grenze Kevo Reservat zu orientieren. So der Plan, stand jetzt. Alles weitere würde sich finden. Die genaue Route entwickelt sich während dem "unterwegs sein", also so wie fast immer bei mir.
Blick zurück auf die Erttetvárjohka

der mittlere "Berg" der Erttetvárri


Über teils sandiges, dünartiges Gelände erreiche Ich den Fluss Sirddávži, erst muss Ich ins Bachbett runtersteigen, dann erstmal was trinken, und wieder raussteigen. Ich halte mich an die Tierpfade, die sind auch für Menschen oft eine gute Wahl.

"der" oder "die" Sirddávži

Über Flechten bewachsenen, teils feuchten Untergrund, geht es, nach dem passieren eines weiteren Baches, hinauf auf den Mielkečohkka. Hier traf Ich wieder auf eine größere Herde Rentiere. So lange Ich mich bewege bleiben sie einfach stehen, kamen aber oft auch näher so als ob sie gucken möchten was da für "Einer" kommt. Erst wenn Ich stehen blieb, dann liefen sie davon. Dieses Verhalten habe Ich auf dieser Wanderung immer wieder so erlebt.
der Herbst zeigt sich so langsam in seiner rötlichen Farbenpracht

auf dem Mielkečohkka

Trotz des eher mittelmäßigen Wetters habe Ich hier oben eine gute Sicht nach Osten. Es sind nur ca. 5 Kilometer Luftlinie bis zur Straße, dahinter breiten sich die Weiten der Kaldoaivi aus. Im Süden sehe Ich das Tal der Čársejohka. Den auf der Karte eingezeichneten Punkt Putous werde Ich mal ansteuern. Er ist gut zu erkennen, dort münden mehrere Flüsse in die Čársejohka, unter anderen die Erttetvárjohka an der Ich gezeltet hatte.
das Tal der Čársejohka, der Punkt Putous wo mehrere Flüsse einmünden

Blick nach Nordwest

Das Gelände sehr steinig und immer mehr steil abfallend, große Furchen machen das fortkommen etwas beschwerlich und unübersichtlich so das Ich in ein Bachbett hinuntersteige und auf Tierpfaden problemlos die Čársejohka erreiche. Fotolose Pause. Kaffee trinken. Ich überlege. Die Čársejohka entspringt ungefähr dort wo Ich hin will, etwas nördlich des Kuivi und fließt parallel zur Grenze des Kevo Districts. Das sieht gut aus, Ich könnte einfach dem Flussufer folgen, ca. 20 Kilometer.



Die Čársejohka ist etwas breiter, aber scheint gut zu durchqueren zu sein. So mache Ich mich auf, erstmal auf der einen Uferseite. Als es dort nicht weiter geht wechsel Ich die Seite. So ging es einige Zeit, Ich durchquerte die Čársejohka mehrmals problemlos.
hier geht es nicht weiter, also "Seitenwechsel"

der Zufluss der Erttetvárjohka am Punkt Putous, Blick nach Norden


Nach einiger Zeit wurde es mir aber doch etwas zu langweilig, Ich fühlte mich eingeengt, wollte gerne etwas mehr von der Landschaft sehen. So verließ Ich den Fluss wieder und stieg hinauf auf das Plateau des Širráčohkka. Ja, hier fühlte Ich mich wieder etwas freier und genoß den weiten Blick in die Ferne. Im Süden befindet sich eine kleine Anhöhe, dort ist die Grenze zum Kevo Naturreservat, markiert mir Holzpfählen sowie einem "moderneren" Zeichen.
Blick nach Süden Richtung Kevo Naturreservat


Blick Südwest, der Duarrovárri, rechts davon die Čársejohka

Von hier würde Ich also mehr oder weniger der Grenze des Reservats Richtung Südwest folgen. Zu meiner Rechten die Čársejohka die im waldreichen Gebiet kaum noch zu erkennen ist, zu meiner Linken die Holzpfähle die immer mal wieder in größerer Entfernung auftauchten. Als grobe Orientierung diente mir zunächst der Duarrovárri.


Das gehen einfach, die Gedanken frei, eine weite, wellige, etwas hügelige Landschaft, im Norden Richtung Fluss immer waldiger, im Süden, Richtung Kevo eher baumloses Fjell. Ich erreichte ein Sumpfgebiet, vermutlich das Duarrojeággi. Da Ich hier wohl kaum einen geeigneten Zeltplatz finden würde stieg Ich etwas hinauf und fand nach einigem rumsuchen einen Platz fürs Zelt, nicht besonders eben und komplett dem Wind ausgesetzt der mittlerweile kräftig blies.

Ich war also noch einige Zeit damit beschäftigt das Zelt entsprechend zu sichern, suchte große Steine um sie auf die Heringe zu legen und machte mich auf die Suche nach Wasser. Trotz der schönen Sicht nach Norden, auf das Gebiet das Ich die letzten Tage bewandert hatte, beendete Ich den Tag im Zelt bei geschlossenen Eingängen. Der Wind zu stark und zu kühl. Im Schlafsack aber schön warm.
©OpenStreetMapContributors
Seit einer Woche bin Ich nun unterwegs, habe vieles hinter mir gelassen, nicht nur einige Kilometer. Die "Reizbombardierung" der man im Alltag mehr oder weniger freiwillig permanent ausgesetzt ist hat abgenommen. Tendenz geht gegen Null. Die Reizlosigkeit hat zugenommen-im positiven Sinne. Man ist wieder empfindsamer für vermeintliche Kleinigkeiten-so geht es zumindest mir. So etwas braucht Zeit. Auch deswegen mache Ich wann immer möglich gerne längere, einsame Wanderungen.
Es ist den ganzen Tag bewölkt, grau, gegen Nachmittag lockert es aber etwas auf, teils ist ein Stückchen blauer Himmel zu sehen. Die Temperaturen etwas kühler, für mich ist es sehr angenehm.
Ich trinke Kaffee und genehmige mir erstmal einige "Digestives". Nachts war etwas Wind so das das Zelt trocken ist, das einpacken geht mittlerweile wieder sehr flott. Ich durchquere die Erttetvárjohka, steige eine Anhöhe hinauf. Es gibt viele verzweigte Pfade, sie sehen fast aus wie von Menschen gemacht, sind aber Tierpfade. Gestern dachte Ich noch Ich würde der Erttetvárjohka nach Süden folgen, ging aber spontan erst mal weiter nach Osten. Dort sehe Ich schon den Bergrücken Mielkečohkka, bis dorthin möchte Ich noch gehen um mich dann nach Süden Richtung Grenze Kevo Reservat zu orientieren. So der Plan, stand jetzt. Alles weitere würde sich finden. Die genaue Route entwickelt sich während dem "unterwegs sein", also so wie fast immer bei mir.
Blick zurück auf die Erttetvárjohka
der mittlere "Berg" der Erttetvárri
Über teils sandiges, dünartiges Gelände erreiche Ich den Fluss Sirddávži, erst muss Ich ins Bachbett runtersteigen, dann erstmal was trinken, und wieder raussteigen. Ich halte mich an die Tierpfade, die sind auch für Menschen oft eine gute Wahl.
"der" oder "die" Sirddávži
Über Flechten bewachsenen, teils feuchten Untergrund, geht es, nach dem passieren eines weiteren Baches, hinauf auf den Mielkečohkka. Hier traf Ich wieder auf eine größere Herde Rentiere. So lange Ich mich bewege bleiben sie einfach stehen, kamen aber oft auch näher so als ob sie gucken möchten was da für "Einer" kommt. Erst wenn Ich stehen blieb, dann liefen sie davon. Dieses Verhalten habe Ich auf dieser Wanderung immer wieder so erlebt.
der Herbst zeigt sich so langsam in seiner rötlichen Farbenpracht
auf dem Mielkečohkka
Trotz des eher mittelmäßigen Wetters habe Ich hier oben eine gute Sicht nach Osten. Es sind nur ca. 5 Kilometer Luftlinie bis zur Straße, dahinter breiten sich die Weiten der Kaldoaivi aus. Im Süden sehe Ich das Tal der Čársejohka. Den auf der Karte eingezeichneten Punkt Putous werde Ich mal ansteuern. Er ist gut zu erkennen, dort münden mehrere Flüsse in die Čársejohka, unter anderen die Erttetvárjohka an der Ich gezeltet hatte.
das Tal der Čársejohka, der Punkt Putous wo mehrere Flüsse einmünden
Blick nach Nordwest
Das Gelände sehr steinig und immer mehr steil abfallend, große Furchen machen das fortkommen etwas beschwerlich und unübersichtlich so das Ich in ein Bachbett hinuntersteige und auf Tierpfaden problemlos die Čársejohka erreiche. Fotolose Pause. Kaffee trinken. Ich überlege. Die Čársejohka entspringt ungefähr dort wo Ich hin will, etwas nördlich des Kuivi und fließt parallel zur Grenze des Kevo Districts. Das sieht gut aus, Ich könnte einfach dem Flussufer folgen, ca. 20 Kilometer.
Die Čársejohka ist etwas breiter, aber scheint gut zu durchqueren zu sein. So mache Ich mich auf, erstmal auf der einen Uferseite. Als es dort nicht weiter geht wechsel Ich die Seite. So ging es einige Zeit, Ich durchquerte die Čársejohka mehrmals problemlos.
hier geht es nicht weiter, also "Seitenwechsel"
der Zufluss der Erttetvárjohka am Punkt Putous, Blick nach Norden
Nach einiger Zeit wurde es mir aber doch etwas zu langweilig, Ich fühlte mich eingeengt, wollte gerne etwas mehr von der Landschaft sehen. So verließ Ich den Fluss wieder und stieg hinauf auf das Plateau des Širráčohkka. Ja, hier fühlte Ich mich wieder etwas freier und genoß den weiten Blick in die Ferne. Im Süden befindet sich eine kleine Anhöhe, dort ist die Grenze zum Kevo Naturreservat, markiert mir Holzpfählen sowie einem "moderneren" Zeichen.
Blick nach Süden Richtung Kevo Naturreservat
Blick Südwest, der Duarrovárri, rechts davon die Čársejohka
Von hier würde Ich also mehr oder weniger der Grenze des Reservats Richtung Südwest folgen. Zu meiner Rechten die Čársejohka die im waldreichen Gebiet kaum noch zu erkennen ist, zu meiner Linken die Holzpfähle die immer mal wieder in größerer Entfernung auftauchten. Als grobe Orientierung diente mir zunächst der Duarrovárri.
Das gehen einfach, die Gedanken frei, eine weite, wellige, etwas hügelige Landschaft, im Norden Richtung Fluss immer waldiger, im Süden, Richtung Kevo eher baumloses Fjell. Ich erreichte ein Sumpfgebiet, vermutlich das Duarrojeággi. Da Ich hier wohl kaum einen geeigneten Zeltplatz finden würde stieg Ich etwas hinauf und fand nach einigem rumsuchen einen Platz fürs Zelt, nicht besonders eben und komplett dem Wind ausgesetzt der mittlerweile kräftig blies.
Ich war also noch einige Zeit damit beschäftigt das Zelt entsprechend zu sichern, suchte große Steine um sie auf die Heringe zu legen und machte mich auf die Suche nach Wasser. Trotz der schönen Sicht nach Norden, auf das Gebiet das Ich die letzten Tage bewandert hatte, beendete Ich den Tag im Zelt bei geschlossenen Eingängen. Der Wind zu stark und zu kühl. Im Schlafsack aber schön warm.
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