[FI] In 42 Tagen durch Nordfinnland

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  • Dotti
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    • 05.04.2023
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    • Privat

    • Meine Reisen

    #21
    Tag 08 // 04 September 2024 // 9 km // Hm rauf 216 // Hm runter 208

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    Seit einer Woche bin Ich nun unterwegs, habe vieles hinter mir gelassen, nicht nur einige Kilometer. Die "Reizbombardierung" der man im Alltag mehr oder weniger freiwillig permanent ausgesetzt ist hat abgenommen. Tendenz geht gegen Null. Die Reizlosigkeit hat zugenommen-im positiven Sinne. Man ist wieder empfindsamer für vermeintliche Kleinigkeiten-so geht es zumindest mir. So etwas braucht Zeit. Auch deswegen mache Ich wann immer möglich gerne längere, einsame Wanderungen.

    Es ist den ganzen Tag bewölkt, grau, gegen Nachmittag lockert es aber etwas auf, teils ist ein Stückchen blauer Himmel zu sehen. Die Temperaturen etwas kühler, für mich ist es sehr angenehm.

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    Ich trinke Kaffee und genehmige mir erstmal einige "Digestives". Nachts war etwas Wind so das das Zelt trocken ist, das einpacken geht mittlerweile wieder sehr flott. Ich durchquere die Erttetvárjohka, steige eine Anhöhe hinauf. Es gibt viele verzweigte Pfade, sie sehen fast aus wie von Menschen gemacht, sind aber Tierpfade. Gestern dachte Ich noch Ich würde der Erttetvárjohka nach Süden folgen, ging aber spontan erst mal weiter nach Osten. Dort sehe Ich schon den Bergrücken Mielkečohkka, bis dorthin möchte Ich noch gehen um mich dann nach Süden Richtung Grenze Kevo Reservat zu orientieren. So der Plan, stand jetzt. Alles weitere würde sich finden. Die genaue Route entwickelt sich während dem "unterwegs sein", also so wie fast immer bei mir.

    Blick zurück auf die Erttetvárjohka
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    der mittlere "Berg" der Erttetvárri
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    Über teils sandiges, dünartiges Gelände erreiche Ich den Fluss Sirddávži, erst muss Ich ins Bachbett runtersteigen, dann erstmal was trinken, und wieder raussteigen. Ich halte mich an die Tierpfade, die sind auch für Menschen oft eine gute Wahl.

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    "der" oder "die" Sirddávži
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    Über Flechten bewachsenen, teils feuchten Untergrund, geht es, nach dem passieren eines weiteren Baches, hinauf auf den Mielkečohkka. Hier traf Ich wieder auf eine größere Herde Rentiere. So lange Ich mich bewege bleiben sie einfach stehen, kamen aber oft auch näher so als ob sie gucken möchten was da für "Einer" kommt. Erst wenn Ich stehen blieb, dann liefen sie davon. Dieses Verhalten habe Ich auf dieser Wanderung immer wieder so erlebt.

    der Herbst zeigt sich so langsam in seiner rötlichen Farbenpracht
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    auf dem Mielkečohkka
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    Trotz des eher mittelmäßigen Wetters habe Ich hier oben eine gute Sicht nach Osten. Es sind nur ca. 5 Kilometer Luftlinie bis zur Straße, dahinter breiten sich die Weiten der Kaldoaivi aus. Im Süden sehe Ich das Tal der Čársejohka. Den auf der Karte eingezeichneten Punkt Putous werde Ich mal ansteuern. Er ist gut zu erkennen, dort münden mehrere Flüsse in die Čársejohka, unter anderen die Erttetvárjohka an der Ich gezeltet hatte.

    das Tal der Čársejohka, der Punkt Putous wo mehrere Flüsse einmünden
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    Blick nach Nordwest
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    Das Gelände sehr steinig und immer mehr steil abfallend, große Furchen machen das fortkommen etwas beschwerlich und unübersichtlich so das Ich in ein Bachbett hinuntersteige und auf Tierpfaden problemlos die Čársejohka erreiche. Fotolose Pause. Kaffee trinken. Ich überlege. Die Čársejohka entspringt ungefähr dort wo Ich hin will, etwas nördlich des Kuivi und fließt parallel zur Grenze des Kevo Districts. Das sieht gut aus, Ich könnte einfach dem Flussufer folgen, ca. 20 Kilometer.

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    Die Čársejohka ist etwas breiter, aber scheint gut zu durchqueren zu sein. So mache Ich mich auf, erstmal auf der einen Uferseite. Als es dort nicht weiter geht wechsel Ich die Seite. So ging es einige Zeit, Ich durchquerte die Čársejohka mehrmals problemlos.

    hier geht es nicht weiter, also "Seitenwechsel"
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    der Zufluss der Erttetvárjohka am Punkt Putous, Blick nach Norden
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    Nach einiger Zeit wurde es mir aber doch etwas zu langweilig, Ich fühlte mich eingeengt, wollte gerne etwas mehr von der Landschaft sehen. So verließ Ich den Fluss wieder und stieg hinauf auf das Plateau des Širráčohkka. Ja, hier fühlte Ich mich wieder etwas freier und genoß den weiten Blick in die Ferne. Im Süden befindet sich eine kleine Anhöhe, dort ist die Grenze zum Kevo Naturreservat, markiert mir Holzpfählen sowie einem "moderneren" Zeichen.

    Blick nach Süden Richtung Kevo Naturreservat
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    Blick Südwest, der Duarrovárri, rechts davon die Čársejohka
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    Von hier würde Ich also mehr oder weniger der Grenze des Reservats Richtung Südwest folgen. Zu meiner Rechten die Čársejohka die im waldreichen Gebiet kaum noch zu erkennen ist, zu meiner Linken die Holzpfähle die immer mal wieder in größerer Entfernung auftauchten. Als grobe Orientierung diente mir zunächst der Duarrovárri.

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    Das gehen einfach, die Gedanken frei, eine weite, wellige, etwas hügelige Landschaft, im Norden Richtung Fluss immer waldiger, im Süden, Richtung Kevo eher baumloses Fjell. Ich erreichte ein Sumpfgebiet, vermutlich das Duarrojeággi. Da Ich hier wohl kaum einen geeigneten Zeltplatz finden würde stieg Ich etwas hinauf und fand nach einigem rumsuchen einen Platz fürs Zelt, nicht besonders eben und komplett dem Wind ausgesetzt der mittlerweile kräftig blies.

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    Ich war also noch einige Zeit damit beschäftigt das Zelt entsprechend zu sichern, suchte große Steine um sie auf die Heringe zu legen und machte mich auf die Suche nach Wasser. Trotz der schönen Sicht nach Norden, auf das Gebiet das Ich die letzten Tage bewandert hatte, beendete Ich den Tag im Zelt bei geschlossenen Eingängen. Der Wind zu stark und zu kühl. Im Schlafsack aber schön warm.
    Zuletzt geändert von Dotti; 08.02.2025, 09:02.

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    • Dotti
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      • 05.04.2023
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      • Meine Reisen

      #22
      Tag 09 // 05 September 2024 // 16 km // Hm rauf 256 // Hm runter 129

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_9841.png Ansichten: 0 Größe: 1,22 MB ID: 3308095
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      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2665.jpg Ansichten: 0 Größe: 458,4 KB ID: 3308097

      Nach dem etwas trüben Tag gestern scheint heute die Sonne, dem neunten Tag meiner Wanderung. Von Morgens bis Abends. Ich möchte kaum aufstehen, öffne beide Zelteingänge und lasse mir die Sonne ins Gesicht scheinen, atme die kühle Luft und kann den Blick nach Norden erleben. Obwohl es auf den ersten Blick so weit, so nichts sagend wie ein "Einheitsbrei" aussieht, zeigen sich immer mehr Details, Kleinigkeiten, je länger Ich hinschaue. Dafür braucht es Zeit. Die Ich habe. Und mir nehme.

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      Zeltplatz 08 am Morgen
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      Nördlich des steinigen Juovvaskáidi geht es durch ein herbstlich anmutendes Feuchtgebiet aus Birken, Sträuchern, vielfältigen Gräsern und Moosen und kurze Zeit später kommt der See 301.9. in Sicht. Hier weht ein ordentlicher Wind. Wolken ziehen auf. Im Westen eine endlose Weite, in diese Richtung gehe Ich weiter.

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      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2678.jpg Ansichten: 0 Größe: 823,3 KB ID: 3308100

      hier feucht und nass, etwas oberhalb sehr steinig
      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2679.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,20 MB ID: 3308103

      der See 301.9
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      Erstmal zur Čársejohka, die ist hier etwas schmaler als im unteren Verlauf und etwas tiefer. Erst versuche Ich mich auf dieser Seite dem Flussufer zu folgen, es ist zwar schön aber doch etwas beschwerlich, Ich komme kaum voran. Von einer kleinen Anhöhe habe Ich einen guten Überblick über den weiteren Flussverlauf. Ich quere auf die andere Seite. Dort fand Ich einen Tierpfad der dem Ufer folgt, sich dann aber auflöst.

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      Blick Flussabwärts Richtung Nordost
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      Blick Flussaufwärts, auf der anderen Seite über die Ebene komme Ich gut voran
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      endlose Weite-endlose Freiheit
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      Dann versuchte Ich es etwas weiter entfernt des Flusses, das ging ganz gut, aber dann kam mir die Liŋkinjohka in die Quere die hier in die Čársejohka mündet. Ohne lange nach einer geeigneten Stelle rumzusuchen durchquerte Ich sie problemlos. Wasser bis knapp übers Knie, geringe Fließgeschwindigkeit. Nach wie vor bin Ich mit meiner "Stiefel-Gamaschen-Regenhose-Kombination" sehr zufrieden die meine Möglichkeiten so positiv erweitert hat und mir ein leichtes, unbeschwertes fortkommen ermöglicht ohne mich all zu sehr mit Äußerlichkeiten beschäftigen zu müssen. Einfach rein oder durch, kein wechseln von Schuhen, trockene, warme Füsse. Meistens.

      die Liŋkinjohka-kein Hinderniss für mich
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      Ich verließ das Ufer und durchquerte ein größeres Sumpfgebiet. Bei Sonne, Wind und Wolken. Erst sehr einfach durch Birkenbestand, fast so als ob Ich in einer Obstbaumplantage unterwegs bin. Dann immer mal wieder durch Matsche, an Schlammlöchern die einiges an Tiefe vermuten lassen vorbei, teils gut zu gehen, also einsinken nur 10 bis 20 cm, Schlamm spritzt, Wasser spritzt, Gesträuch zerrt an meinen Hosenbeinen. Ich bin glücklich dabei und habe hier richtig Freude, komme gut voran. Manchmal sind Teile der Sümpfe so mit einer eng verwobenen und festen aber federnden Grasschicht bedeckt das es sich anfühlt als ob man auf einem Trampolin unterwegs ist. Ich probier`s mal aus-was für ein Spass! Van Halen denke Ich mir dazu.

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      im Westen das Báišduottar, es dient mir gut als Anlaufpunkt
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      hier besser nicht reinsteigen
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      Immer mal wieder erreiche Ich kleine Flächen mit festem Boden, dort kann Ich mich hinsetzten und ausruhen. Immer im Blick das Báišduottar. Etwas nördlicher als Ich eigentlich wollte erreiche Ich die Anhöhe Iŋggá-Áitevárri, das Wetter ist richtig schön sonnig und fast schon warm aber durch den Wind für mich angenehm. Im Westen die Njiljohka die wie die Čársejohka hier ihr Quellgebiet hat. Das sieht richtig trocken aus, es ist von hier kaum zu erkennen ob dort überhaupt Wasser fließt. Das wollte Ich mir mal näher ansehen. Im Süden das Duottar-Áitevárri, dazwischen allerdings Sumpf, und der war auch "richtiger" Sumpf, Ich war etwas beschäftigt mir dort einen Weg zu suchen ohne zu versinken. Hätte man sicher auch westlich umgehen können.

      Duottar-Áitevárri im Süden
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      Ausläufer des Palsasuo Sumpfes
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      Blick zurück nach Norden
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      im Nordosten die Njiljohka zu erkennen
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Name: IMG_2734.jpg
Ansichten: 603
Größe: 981,2 KB
ID: 3308116

      Von hier habe Ich einen guten Überblick, die Sonne taucht die Berge in ein wunderbar herbstlich-goldenes Licht. Der Kuivi für mich nicht zu sehen, er versteckt sich im Süden hinter dem Guovdoaivi. Den suche Ich morgen. Erstmal aber einen Zeltplatz für die Nacht. Eigentlich überall möglich, aber irgendwie noch nicht so wie Ich es mir vorstelle.

      das Báišduottar, zum greifen nah
      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2742.jpg Ansichten: 0 Größe: 891,4 KB ID: 3308115

      An einem kleinen Wasserlauf setze Ich den Rucksack ab um meine Flaschen mit Wasser zu füllen und plötzlich macht es knacks... mein Handy, welches sich an das Solarpanel angeschlossen in der Seitentasche meiner Hose befand liegt auf dem Boden. Es wurde aus der Hosentasche gerissen, der Stecker abgebrochen. Glücklicherweise ist nichts im Handy steckengeblieben. Was für ein Schreck. Ohne Handy wäre Ich doch etwas eingeschränkt in meinen Möglichkeiten. Ich habe zwar noch ein zweites dabei, aber nur als Backup und für Notfälle. Da mache Ich keine Kompromisse. Das Kabel zerstört, somit kann Ich eine Powerbank zum laden nicht mehr verwenden, aber zwei weitere mit einer Kapazität von 26.000 die einen USB-C Ausgang haben würden mir noch mit einem anderen Kabel als Stromzufuhr dienen. Hier hat sich Redundanz trotz des Mehrgewichts für mich ausgezahlt.

      Friedrich Nietzsche kommt mir, mal wieder, in den Sinn: Irgendwas von wegen das der Mensch Erfahrungen, meist tragischer Natur, immer erst macht nachdem er sie gebraucht hätte. Nun ja, Ich muss fast ein bisschen über mich selber lachen. Kind-heisse Herdplatte und so... aber was soll's, wieder was gelernt, besser spät als noch später.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2751.jpg Ansichten: 0 Größe: 791,4 KB ID: 3308120

      eine wunderbare Lichtstimmung aus Licht und Schatten
      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2752.jpg Ansichten: 0 Größe: 565,7 KB ID: 3308119

      Im Süden liegt das Guovdoaivi, Ich steige etwas hinauf, es wird immer steiniger und felsiger, aber als Ich einen flachen halbwegs windgeschützten Platz auf einer flachen Ebene finde beende Ich die "Besteigung" innerlich und die Sache ist klar, hier wird mein Zelt hingestellt. Ein schöner Platz, viele Steine zum sichern in der "Nachbarschaft", Ich habe Wasser, die Abendsonne tut gut.

      Zeltplatz 09
      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2754.jpg Ansichten: 0 Größe: 747,0 KB ID: 3308122

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      Ich kletter noch ein bisschen hinauf, mache ein paar Fotos und verkrümel mich dann glücklich ins Zelt und genieße den Verlauf des Abends der so endet wie er begonnen hat. Mit zwei geöffneten Zelteingängen.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2762.jpg Ansichten: 0 Größe: 566,3 KB ID: 3308123
      Zuletzt geändert von Dotti; 28.01.2025, 17:10.

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      • Dotti
        Erfahren
        • 05.04.2023
        • 430
        • Privat

        • Meine Reisen

        #23
        Tag 10 // 06 September 2024 // 22 km // Hm rauf 482 // Hm runter 602

        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_9842.png Ansichten: 0 Größe: 1,24 MB ID: 3308226
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        Auch heute, am Morgen des zehnten Tages meiner Wanderung, dem 06. September 2024, scheint wieder die Sonne und trotz einiger Bewölkung die im Tagesverlauf aufzieht ist es wettertechnisch ein sehr schöner Tag. Und nicht nur deswegen.

        Genau geplant habe Ich die Tour ja nicht und entscheide eigentlich immer mehr oder weniger spontan, oft auch mehrmals täglich, wo Ich hingehe, Essen habe Ich ja mehr als genug. Eine Planung oder Berechnung erfolgt bei mir fast nie, irgendwie passt es meistens, also eigentlich immer. Ist es Naiv? Ja! Aber Ich komme mit dieser Ungewissheit, der Freiheit die sich mir dadurch bietet ziemlich gut zurecht.

        Heute möchte ich auf den Kuivi steigen, der Berg der sich im Grenzgebiet zum Kevo Natur Reservat befindet. Eigentlich hatte Ich vor dann weiter außerhalb des Reservats weglos Richtung Südwest zum Akujärvi zu gehen um mich dann nach Karigasniemi durchzuschlagen. Dort sollte meine Durchquerung der Paistunturi enden. Im Supermarkt wollte Ich dann einkaufen um unbeschwert und ohne Zeit- und sonstigen Druck die Motkatunturi so zu erkunden wie es sich eben ergiebt. Aber wie es so ist bei mir... Pläne sind Pläne, oft mit einer eher geringen Halbwertszeit.

        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2763.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,03 MB ID: 3308227

        Es ist wie so oft, trotzdem irgendwie immer besonders und einzigartig. Zelteingang aufmachen, Sonne ins Zelt lassen, im Schlafsack halb liegend Kaffee trinken und den Tag auf sich zukommen lassen. Mein Zeugs ist schnell gepackt-ohne schnell sein zu wollen. Dann mache Ich mich auf den Weg.

        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2765.jpg Ansichten: 0 Größe: 839,0 KB ID: 3308229

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        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2768.jpg Ansichten: 0 Größe: 837,7 KB ID: 3308230

        Westlich geht es um den Guovdoaivi herum, den Kuivi kann Ich aus Westen kommend kaum ausmachen, aber mein Handy zeigt mir die Richtung an. Es ist ein leichtes, angenehmes gehen, immer weiter ansteigend, teils steinig, teils etwas sumpfig, Ich bin ja in Finnland. Dann geht es hinauf, über kleine Geröllhalden und nach einigem hin und her stehe Ich kurze Zeit später oben, auf dem flachen Plateau des Kuivi. Die Sicht ist gut, Ich habe einen wunderbaren Blick in alle Himmelsrichtungen. Da es etwas windig und kühl ist, verziehe Ich mich zwischen mehrere Felsen um in Ruhe einen Blick auf die Papierkarte zu werfen und die Landschaft zu genießen.

        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2778.jpg Ansichten: 0 Größe: 837,3 KB ID: 3308231

        auf dem Kuivi
        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2782.jpg Ansichten: 0 Größe: 658,9 KB ID: 3308232

        ja, es war etwas windig, Windrichtung dürfte klar sein. Windsack unnötig
        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2786.jpg Ansichten: 0 Größe: 669,0 KB ID: 3308233

        der Trail Richtung Kuivi AT unten an der Gamajohka
        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2788.jpg Ansichten: 0 Größe: 863,6 KB ID: 3308234

        Den Kevo Canyon kann Ich von hier nicht sehen, aber das Tal in dem die Gamajohka fließt. Ein Trail führt direkt hinunter, dort unten am Fluss steht auch eine Hütte, die Kuivi Autiotupa. Von dort könnte Ich weiter auf dem Trail Richtung Straße, also Karigasniemi gehen. So wenig Ich Vorgegebenes, kanalisiertes mag, so attraktiv und einfach erschien mir die Option einfach mal einem Weg zu folgen ohne auf die Karte schauen und sich um die Orientierung kümmern zu müssen.

        Blick zurück Richtung Kuivi
        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2792.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,03 MB ID: 3308236

        die Hütten in Sicht
        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2794.jpg Ansichten: 0 Größe: 933,4 KB ID: 3308235

        Ich verließ den Kuivi also auf dem Trail, aber schon nach wenigen Metern merkte Ich das es mir keine rechte Freude machte, ausgetretene, steinige Pfade sind manchmal anstrengender zu gehen als weglos über "Stock und Stein". Kurz bevor Ich die Hütten erreichte traf Ich einen Menschen, einen Finnen, mit einem, natürlich, riesigen Rucksack, der Richtung Kuivi unterwegs war. Dem ersten Menschen seit Ich Utsjoki verlassen hatte. Er sprach mich an, der Austausch kurz und pragmatisch. Das mag Ich so an den Finnen.

        die Kuivi AT
        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2798.jpg Ansichten: 0 Größe: 779,6 KB ID: 3308237

        Gamajohka, Blick nach Westen
        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2800.jpg Ansichten: 0 Größe: 900,0 KB ID: 3308238

        An der Hütte stieg Rauch aus dem Schornstein, Ich ging weiter, ein (netter) Mensch reichte mir. An der Gamajohka, die sehr wenig Wasser führte, füllte Ich meine Wasserflasche und ging weiter, erst auf Holzbohlen über einen trockenen Sumpf, dann auf einer Quadspur. Das Wetter gut, die Landschaft eher mittelmäßig, meine Laune schlecht. Irgendwie ärgerte Ich mich doch das Ich nicht vom Kuivi weglos an der Grenze des Reservats Richtung Südwest zum Akujärvi gegangen bin. Jetzt musste Ich dem Trail folgen, zumindest bis Ich die Grenze des Reservats erreicht hatte. Wege verlassen verboten.

        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2802.jpg Ansichten: 0 Größe: 871,4 KB ID: 3308240

        Quadspur ins "Nichts"
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        Čeavrresjohka
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        Wenig später öffnete sich die Landschaft, eine unendlich scheinende, weite Ebene die sich nach Norden und Süden ausbreitete, vor mir nichts als die Fahrspur. Das gefiel mir schon bedeutend besser. Zwei weitere Menschen und einen Hund später, ca. zwei Kilometer vor der Grenze des Reservats reichte es mir aber trotzdem und Ich verließ die Quadspur, verbotener Weise, nach Norden. Sofort stellte sich wieder dieses kaum zu beschreibende Gefühl der Freiheit, des reglementierten Unreglementierten ein. Eine frische Briese blies mir ins Gesicht, die Sonne auf die "Platte". Ein wunderbares, tiefes Gefühl der Zufriedenheit, des "Freisein".

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        die Holzpfähle, also Freiheit in Sicht
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        die Áhkojohka
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        Bald kamen die Holzpfähle in Sicht, Ich passierte also die Grenze des Kevo Districts. Parallel eines ausgetrockneten Bachbetts ging Ich erst nach Norden über das Čeavrresgielas, dann Richtung Nordwest. Nach dem passieren eines Baches und der Áhkojohka erreichte Ich einen namenlosen See und während Ich noch so dachte das es hier einfach zu schön ist um daran vorbei zu gehen sah Ich mich auch schon behend mein Zelt aufstellen, etwas östlich des Sees. Was für ein schöner Ort.

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        Wieviel Uhr es war? Keine Ahnung. Spielt für mich auch keine große Rolle. Die Sonne schien, also Solarpanel in Position bringen, Akkus laden, mich in der Sonne platzieren. Ich suchte ein paar Steine um das Zelt zu sichern, und als Ich noch mehr Steine fand war klar: Heute wird endlich mal wieder Feuer gemacht. Feuerstelle gebaut und Totholz gesammelt. Essen, Kaffee trinken, in der Sonne liegen und einfach sein-am besten glücklich. Das hat sich bei mir auch in den letzten Jahren immer mehr dahingehend verändert das Ich immer mehr den Moment erleben, ja genießen und erleben möchte. Langsamkeit. Anstatt ein bestimmtes Kilometerpensum runterzureissen. Vielleicht eine Sache des "Älterwerdens". Für mich fühlt es sich gut an.

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        Als die Abenddämmerung anbrach machte Ich Feuer. Als es dunkelte wurden langsam die Sterne sichtbar, der Mond war schon vor einigen Stunden aufgegangen und tauchte die Landschaft in ein silbriges Licht. Noch lange saß Ich draußen, lauschte dem knistern des Feuers, genoß die Wärme und die Gedanken die nur ein Feuer erzeugen kann.​

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        Zuletzt geändert von Dotti; 08.02.2025, 09:22.

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        • Dotti
          Erfahren
          • 05.04.2023
          • 430
          • Privat

          • Meine Reisen

          #24
          Tag 11 // 07 September 2024 // 15 km // Hm rauf 226 // Hm runter 308

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_9916.png Ansichten: 0 Größe: 1,16 MB ID: 3308331
          ©OpenStreetMapContributors

          Am Morgen des 11. Tages meiner Wanderung, dem 07. September 2024, habe Ich anscheinend zum Frühstück Kaffee getrunken und Chinanudeln mit Polar-Brot gegessen. Warum? Ich hab keine Ahnung, kann mich nicht mehr erinnern. Ist ja auch egal-schmecken mit jedenfalls sehr gut, zu jeder Tag- und Nachtzeit.

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          So viel kann Ich zu dem Tag gar nicht berichten, er verlief ereignislos, aber mit einer Menge ereignisreicher Eindrücke. Zum einen die Landschaft, diese offene, freie Landschaft die mich nach wie vor so ergreift und begeistert, zum anderen das Zusammenspiel der Elemente, der Sonne und Wolken, Licht und Schatten. Es sind immer wieder die Gegensätze, also im Großen und Ganzen, die mich diesen Tag so intensiv haben erleben lassen.

          der namenlose See an dem Ich gezeltet habe
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          der Akujärvi in Sicht, das reicht mir
          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2890.jpg Ansichten: 0 Größe: 826,3 KB ID: 3308333

          Blick nach Westen, der Sumpf Vanadanjeaggi
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          Bei sonnigem Wetter, in Begleitung einiger Rentiere die in einiger Entfernung neben mir hertraben, mache Ich mich auf den Weg, erstmal Richtung Akujärvi, aber eigentlich nur, weil der Mensch ja irgendwelche Ziele haben soll. Oder haben muss. Als dieser in Sicht kommt frage Ich mich allerdings warum Ich dort hingehen sollte, liegt eigentlich auch gar nicht so richtig in der Richtung die Ich einschlagen möchte. So lasse Ich den See rechts liegen, die Rentiere links stehen und gehe nach Süden, über das flache und leicht zu gehende Plateau des Davit Eartnavárri, dann etwas unterhalb östlich des Eartnavárri Richtung Akujoki den Ich schon zu meiner linken sehen kann. Gut für meine eher mittelmäßigen Orientierungsfähigkeiten.

          nach Süden über das Davit Eartnavárri
          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2896.jpg Ansichten: 0 Größe: 973,1 KB ID: 3308336

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2898.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,05 MB ID: 3308337

          zu meiner linken die Akujohka
          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2901.jpg Ansichten: 0 Größe: 977,7 KB ID: 3308338

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          an der Akujohka, einer der wenigen Flüsse auf meiner Wanderungen die etwas mehr Wasser führten
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          Dann wird es etwas unwegsam, dichtes Gesträuch und Baumbestand aber kurz darauf stehe Ich am Flussufer. Hier fliest ordentlich Wasser, so kann Ich mal wieder einiges waschen, bei leichtem Wind und Sonne ist es auch im Nu wieder trocken.

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          Die Durchquerung problemlos, dann die Böschung hinauf, dort finde Ich sogar eine Feuerstelle. Es gibt also noch mehr "Verrückte" die hier unterwegs sind. Dann folgt ein Sumpf- und Feuchtgebiet, hätte man auch westlich umgehen können, das wollte Ich aber nicht. Manchmal war normales gehen möglich, dann eher langsames stapfen, immer mal wieder muss Ich etwas "ackern", wechsel mehrmals die Richtung, mal geht es sich auf der Ebene besser, dann wieder durch Birkenwald. Auch hier sind es die Gegensätze und Vielseitig- und Verschiedenheit, mal etwas schwerer, mal leichter, die mich jeden Schritt genießen lassen. Der Körper und Geist haben sich an die tägliche Bewegung gewöhnt, mit jedem Tag werde ich stärker, Ich muss mich immer weniger anstrengen und dafür das hier und jetzt intensiv erfahren.

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          Stuorra Biesvárri
          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2921.jpg Ansichten: 0 Größe: 916,0 KB ID: 3308346

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2922.jpg Ansichten: 0 Größe: 959,8 KB ID: 3308347

          Dann steigt das Gelände immer mehr an, es wird etwas felsiger, Ich befinde mIch nördlich des Stuorra Biesvárri auf das Ich seit geraumer Zeit zugehe. Je höher Ich komme umso schöner werden die Eindrücke, dieses "Licht-Schatten-Spiel", Ich bin begeistert. Sonne, blauer Himmel, dunkle Wolken und diese unspektakuläre, durch nichts unterbrochene Unendlichkeit.

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2927.jpg Ansichten: 0 Größe: 887,0 KB ID: 3308351

          im Hintergrund schlecht zu erkennen der Funkmast auf dem Lanka-mein "Navigations-Anker"
          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2928.jpg Ansichten: 0 Größe: 633,9 KB ID: 3308350

          Im Süden kann Ich eine Bergkette erkennen, dort steht ein Funkmast auf dem Lanka in der Nähe von Karigasniemi, der ist eine gute Orientierung und wird mir auch Morgen immer mal wieder als Orientierung dienen. Weiter geht es Richtung des Flusses Biesjohka, zunächst aber passiere Ich eine Quadspur die laut meiner Karte eigentlich hier gar nicht sein sollte sondern etwas weiter westlich Endet. So was sorgt bei mir immer mal wieder für etwas Unsicherheit ob meine Position stimmt, aber laut Handy bin Ich genau dort wo Ich mich vermutete. Das Kartenmaterial ist eventuell auch etwas älter und nicht ganz aktuell.

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2930.jpg Ansichten: 0 Größe: 900,6 KB ID: 3308352

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2931.jpg Ansichten: 0 Größe: 678,5 KB ID: 3308353

          Je näher Ich der Biesjohka komme umso waldiger und feuchter wird es. Ich schlängel mich zwischen den Birken, stehend oder umgestürzt, durch teils nasses und sumpfiges Gebiet Richtung Fluss. In Deutschland würde man so etwas vermutlich als Bannwald bezeichnen. Sehr schön.

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2934.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,18 MB ID: 3308354

          Am anderen Ufer sind einige Rentiere gemächlich dabei es sich gutgehen zu lassen, fressen Flechten, stehen im Wasser, raufen, saufen und schnaufen. Ich verhalte mich ruhig und kann sie eine ganze Weile aus der Nähe beobachten und hören, sie haben mich nicht bemerkt.

          Zeltplatz 11 an der Biesjohka
          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2940.jpg Ansichten: 0 Größe: 958,8 KB ID: 3308356

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2948.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,25 MB ID: 3308358

          Eigentlich zelte Ich nicht so gerne in Tälern, Ich mag lieber den unverstellten Blick in die Ferne, in den Himmel. Das ist hier nicht gegeben. Trotzdem gefällt es mir hier und nach einigem auskundschaften finde Ich einen Platz im hohen Gras, dort kommt mein Zelt hin, direkt am Fluss. Gegen Abend scheint sogar nochmal die Sonne durch die Bäume dann wird es schnell ziemlich kühl, ja kalt. Auch heute mache Ich wieder ein Feuer, das brennt zwar nicht so gut weil es hier recht feucht ist, aber tut einfach gut, wärmt mich trotzdem innerlich ein bischen und sorgt für eine wohlige Atmosphäre.

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2950.jpg Ansichten: 0 Größe: 581,6 KB ID: 3308355

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          Zuletzt geändert von Dotti; 08.02.2025, 09:28.

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          • paddel
            Fuchs
            • 25.04.2007
            • 1874
            • Privat

            • Meine Reisen

            #25
            Sehr schön
            Froh schlägt das Herz im Reisekittel,
            vorausgesetzt man hat die Mittel.

            W.Busch

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            • Dotti
              Erfahren
              • 05.04.2023
              • 430
              • Privat

              • Meine Reisen

              #26
              Tag 12 // 08 September 2024 // 19 km // Hm rauf 607 // Hm runter 661

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_9917.png Ansichten: 0 Größe: 1,25 MB ID: 3308394
              ©OpenStreetMapContributors

              Der 08. September 2024 bricht an, der letzte Tag meiner Wanderung durch die Paistunturi Wilderness Area. Morgens ist es sehr kalt, Temperatur unbekannt. Es ist alles gefroren. Eisansatz auf dem Außenzelt, dem Innenzelt, teile des Schlafsacks mit einer Eisschicht bedeckt, der Reissverschluss lässt sich erst nach einigem "warmrubbeln" öffnen, der Zelteingang aufklappen statt aufrollen. Die besonderen Freuden des zeltens am Fluss, dazu noch im hohen Gras. Es sollte nicht das letzte mal auf dieser Tour sein das Ich mit solchen "Angelegenheiten" beschäftigt war. Wider erwarten scheint aber die Sonne direkt ins Zelt so das Ich erstmal genüßlich Kaffee trinke, an diesem besonderen Tag.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2955.jpg Ansichten: 0 Größe: 545,9 KB ID: 3308395

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2956.jpg Ansichten: 0 Größe: 834,8 KB ID: 3308396

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2957.jpg Ansichten: 0 Größe: 929,2 KB ID: 3308397

              Nachdem Ich mein ganzes nasses Zeugs eingepackt habe durchquere Ich die Biesjohka zum letzten mal, steige die Böschung hinauf und gehe langsam auf feuchtem, weichem Untergrund durch den Birkenwald. Eine wunderbare Stimmung, jeder Schritt ein Schritt ins Glück. Ich gehe langsam, sehe das ein oder andere was mich erfreut, auch ein großes Geweih. Vielleicht von einem Elch? Leicht ansteigend erreiche Ich die Baumgrenze, es geht hinauf auf den Áilegasroavvi. Im Wald war es schattig und kühl, jetzt aber im direkten Sonnenschein sofort richtig warm, Ich muss erstmal einiges ausziehen. Je höher Ich komme desto windiger wird es allerdings, also ein paar Meter später Rucksack wieder absetzen und wieder etwas anziehen.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2963.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,23 MB ID: 3308399

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2964.jpg Ansichten: 0 Größe: 553,1 KB ID: 3308398

              Áilegasroavvi
              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2968.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,03 MB ID: 3308400

              Blick zurück nach Norden Richtung Biesjohka
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              Oben mache Ich Pause, eher unfreiwillig, aber vernünftig. Die Sonne scheint, es weht ordentlich Wind, gute Bedingungen um meine nasse Ausrüstung zu trocknen. Zelt auspacken, Eisschicht abschütteln und aufbauen. Dauert keine 3 Minuten. Noch während Ich den letzten Hering in den Boden stecke ist es schon fast wieder trocken und wiegt vermutlich nur noch die Hälfte. Den Schlafsack binde Ich am Zelt fest damit er nicht wegfliegt. In der Zwischenzeit gehe Ich zum Steinmännchen, mache einige Fotos, genieße die Aussicht und überlege wie es weitergeht.

              auf dem Plateau des Áilegasroavvi, in Hintergrund der Funkmast
              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2977.jpg Ansichten: 0 Größe: 727,1 KB ID: 3308402

              Kurze Zeit später bin Ich wieder unterwegs, den Funkmast im Blick. In die Ebene, durch den Sumpf der sich rund um die Snoikanjohka befindet, um dann in einem Bogen westlich um den Skálonjuovčča herum weiter nach Süden zu gelangen.

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              Snoikanjohka
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              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2984.jpg Ansichten: 0 Größe: 808,7 KB ID: 3308408

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_2986.jpg Ansichten: 0 Größe: 925,8 KB ID: 3308404

              Ich folge einigen Rentieren die in die gleiche Richtung wie Ich unterwegs sind, dann fällt das Gelände immer weiter ab ins Tal. Ich erreiche wieder Birkenwald, hier ist es etwas mühsam voran zu kommen, nichtsdestotrotz aber schön. Kurze Zeit später stoße Ich auf die Fahrspur die vom Lánka nach Karigasniemi führt.

              Blick Südwest Richtung Karigasniemi
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              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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Ansichten: 469
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              Das sieht gut aus. Innerlich stellte Ich mich schon auf ein angenehmes und leichtes gehen für die nächsten Kilometer ein. Die nächsten Meter war's auch tatsächlich angenehm, Ich kam an einem Rastplatz mit einer Kota vorbei, na da mach Ich doch gleich mal Pause, setzt mich auf die Stufen, mache Kaffee, einige mittelmäßige Selfies und leere den Rucksack aus um mal zu sehen was Ich noch so an Lebensmitteln habe und was Ich einkaufen will. Ich mach mal besser eine Liste-Kekse dürfen auf keinen Fall fehlen.

              Pause an der Kota
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              Irgendwann ging Ich beschwingt weiter, noch optimistisch das Ich relativ schnell und unschwierig voran kommen würde. Aber wie Quadspuren eben so sind, mal so, mal so, jedenfalls für Menschen die zu Fuß unterwegs sind nicht immer die beste Wahl. Die Spur verlief sich immer mehr und endete in einem Sumpfgebiet. Es wurde für mich richtig unangenehm. Und anstrengend. Sehr nass, schlammig, matschig, Ich sank teils bis über den Stiefelschaft ein. Um den richtigen Weg zu finden schaute Ich immer mal wieder aufs Handy. Das war sicherlich das anstrengendste und nervigste Stück der bisherigen Tour. Irgendwann tauchte die Quadspur wieder auf, zwar immer nach Matsche, aber immerhin eine Spur der Ich folgen konnte.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3007.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,04 MB ID: 3308414

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3008.jpg Ansichten: 0 Größe: 963,9 KB ID: 3308416

              Je näher Ich dem Ort kam desto angenehmer und einfacher wurde es, Ich passierte ein Gitter, traf auf drei Menschen und erreichte einen Weg der mich direkt zur Straße führte. Außen am Supermarkt fand Ich eine Steckdose und stöpselte mein ganzes Elektrozeug an, kaufte in der Zwischenzeit einiges, unter anderem ein Ladekabel sowie mehr oder weniger nach "Gefühl" haufenweise Lebensmittel und packte alles in den Rucksack. Das war knapp. Aber passt. Gewicht unbekannt.

              der Supermarkt in Karigasniemi
              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3012.jpg Ansichten: 0 Größe: 656,2 KB ID: 3308413

              voll bis Oberkante-kann weitergehen
              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3014.jpg Ansichten: 0 Größe: 950,2 KB ID: 3308415

              Während Ich draußen auf dem Parkplatz in der Sonne sitze und warte bis meine Powerbank wieder voll geladen ist nehme Ich mir mal die Papierkarte der Muotkatunturi zur Hand um mal zu sehen wie Ich da am besten vorgehe. Es ist schon Nachmittag und weit möchte Ich heute nicht mehr gehen. Liegt vermutlich auch an den zwei Dosen Bier die Ich mir in der Zwischenzeit reinschüttete. Es gibt einen Pfad der von hier bis nach Inari führt, aber dem möchte Ich nicht folgen, bin lieber weglos unterwegs. Ein See, der Karigasjärvi, befindet sich ca. vier Kilometer Luftlinie entfernt, das klingt nach einem guten Einstieg in das Gebiet und verspricht so hoffte Ich wieder einen schönen Platz für die Nacht.

              rechts oder links? Dank Handy ist die Sache klar
              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3017.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,06 MB ID: 3308417

              es wird immer schöner
              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3018.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,24 MB ID: 3308418

              Geplant-getan. Ich schwang den Rucksack auf meine Schultern und marschierte los. Erst auf einer Asphaltstraße um dann auf einem Zufahrtsweg der sich immer mehr zu einer steinigen Quadspur entwickelte Richtung See abzubiegen. Vorbei an einem Gehöft fand Ich mal wieder nur mithilfe des Handys den richtigen Weg der sich hier mehrmals verzweigt. Rechts und links dichter Wald. Ich staunte wie anders es hier ist, südlich der Straße. Immer wieder schaute Ich aufs Handy ob Ich noch richtig bin, noch 500m, noch 240m... und von einem Schritt auf den nächsten tauchte er ziemlich unvermittelt vor mir auf. Ich war erleichtert, allerdings sah es auf den ersten und auch auf den zweiten Blick nicht so aus als ob Ich hier einen halbwegs trockenen und ebenen Zeltplatz finden würde.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3020.jpg Ansichten: 0 Größe: 783,8 KB ID: 3308422

              Ohne Rucksack kundschaftete Ich erstmal aus, am Südufer fand Ich kaum Möglichkeiten. Dann sah Ich eine vage erkennbare Spur eines Fahrzeugs im hohen Grass die am Nordufer entlang führte. Ich beschloß dieser mal zu folgen um zu sehen wo sie hinführt. Eine gute Entscheidung. Ich folgte dem sumpfigen Uferbereich und kurz darauf erreichte Ich eine trockene ebene Fläche, es gab zwei Feuerstellen, sogar Feuerholz hatte jemand gesägt und aufgestapelt. Wenig erstaunt aber glücklich das sich mal wieder alles so ungeplant schön gefügt hat baute Ich mein Zelt auf und setzte mich erstmal in die Sonne die noch am westlichen Seeende über die Bäume lugte.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3029.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,09 MB ID: 3308420

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3030.jpg Ansichten: 0 Größe: 675,8 KB ID: 3308419

              Als die Sonne unterging wurde es schnell kühler. Ich sammelte Holz, entzündete ein Feuer, schaute in die Flammen, auf den See, später in den klaren Sternenhimmel und lauschte der Ruhe. Es war bereits dunkel als Ich die Glut löschte und mich in mein Zelt verkrümelte. Den Zelteingang ließ Ich offen und während Ich schon langsam wegdämmerte färbte sich der Himmel immer mehr grünlich und beim aufziehen von Nordlichtern schlief Ich ein.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3037.jpg Ansichten: 0 Größe: 708,2 KB ID: 3308421
              Zuletzt geändert von Dotti; 30.01.2025, 18:52.

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              • Dotti
                Erfahren
                • 05.04.2023
                • 430
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                #27
                Zitat von paddel Beitrag anzeigen
                Sehr schön
                Es freut mich sehr das es Dir gefällt Paddel!

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                • Dotti
                  Erfahren
                  • 05.04.2023
                  • 430
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                  #28
                  Zitat von Goldi Beitrag anzeigen
                  Ich lese gerne mit, auch wenn es mich selbst eher nicht so in die Gegend zieht.
                  das freut mich sehr, Ich finde es auch auch oft interessant von Unternehmungen in Gebiete zu lesen die mich bisher nicht so sonderlich interessiert haben.

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                  • Ljungdalen

                    Alter Hase
                    • 28.08.2017
                    • 3254
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                    • Meine Reisen

                    #29
                    Zitat von Dotti Beitrag anzeigen
                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht Name: IMG_2786.jpg Ansichten: 0 Größe: 669,0 KB ID: 3308233
                    Stylish !

                    Sehr schöne Tour, fühle die Stimmung. Prima, wenn man 42 Tage Zeit hat! (Aber hey, keine 10 Jahre mehr bis zur Rente... dann ist das Gröna Bandet fällig. Oder Norge på langs. Wenn ich noch kann )

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                    • Dotti
                      Erfahren
                      • 05.04.2023
                      • 430
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                      #30
                      Tag 13 // 09 September 2024 // 12 km // Hm rauf 323 // Hm runter 232

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_9949.png Ansichten: 0 Größe: 1,15 MB ID: 3308492
                      ©OpenStreetMapContributors

                      Als Ich aufwache und aus dem Zelt schaue ist der Himmel bedeckt, es riecht nach Herbst, ein ruhiger, leise anbrechender Morgen. Ich mach mal wieder langsam, als alles gepackt ist mache Ich mich auf. Rechts oder Links um den See rum? Die Quadspur die mich gestern hierher geführt hat biegt offensichtlich nach Westen ab, nicht die Richtung in die Ich gehen möchte. Nach wie vor will Ich gerne so viel wie möglich von dem Gebiet sehen, die genaue Route findet sich wie so oft während Ich unterwegs bin und entscheide meist spontan, meinem "Bauchgefühl" folgend, immer wieder neu. Klappt soweit auch gut und Ich freue mich immer wieder auf mir Unbekanntes und Ungeplantes.

                      Das war allerdings nicht immer so. Ich kann mich noch an eine meiner ersten Mehrtagestouren mit Zelt in Deutschland erinnern, dem Schluchtensteig im Schwarzwald. Von vier geplanten Zeltübernachtungen verbrachte Ich die ersten drei Nächte in Pensionen, trank mir jeden Abend Mut an und sagte mir innerlich immer wieder: Aber morgen, ganz sicher morgen, da schlafe Ich wirklich im Zelt". Die vierte Nacht baute Ich dann tatsächlich mein Zelt, eher widerwillig und mit schlotternden Knien "auf" einem Waldweg auf. Spass hat es nicht gemacht, geschlafen habe Ich gefühlt gar nicht, voller Angst zuckte Ich immer wieder von ungewohnten Geräuschen auf. Das es jetzt so gekommen ist das Ich mit soviel Zuversicht, Wissen und mittlerweile einiger Erfahrung unterwegs sein kann, so viel Freude, Kraft und Energie aus meinen Wanderungen ziehe, ist zum großen Anteil dem ODS Forum zu verdanken. Ohne die vielen guten, lehrreichen und hilfreichen Beiträge, den vielen Berichten über geglückte und weniger geglückte Reisen, davon habe Ich sehr profitiert und hat mir vieles erleichtert und erst möglich gemacht.

                      herbstlicher Morgen am Karigasjärvi
                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3045.jpg Ansichten: 0 Größe: 695,6 KB ID: 3308493

                      Da Ich mich am Nordostufer des Karigasjärvi befinde entschließe Ich mich östlich des Sees nach Süden zu gehen, wate durch den nassen Sumpf bis Ich den Birkenwald erreiche. Auf Tierpfaden finde Ich oft einen guten Weg durch den etwas dichten Wald und schon bald darauf öffnet sich die Landschaft etwas, es gibt schöne Flächen die sich gut zum zelten geeignet hätten sowie zum grasen wie Ich bald anhand mehrerer Rentiere feststellte die sich hier ausgiebig betätigten und genüßlich auf irgendwelchen Gräsern rumkauten.

                      sumpfiges Ostufer des Karigasjärvi
                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3059.jpg Ansichten: 0 Größe: 983,1 KB ID: 3308496

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3060.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,34 MB ID: 3308495

                      kurz vor dem Karigasjoki
                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3065.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,01 MB ID: 3308494

                      Ich erreichte den Karigasjoki, der ist etwas breiter und etwas tiefer wie ein "Stocktest" ergab. Ich ging ein bisschen Fluss abwärts und fand dann eine gute Stelle zum durchqueren, das Wasser deutlich über Kniehöhe, geringe Fliesgeschwindigkeit, allerdings leichter "Wassereinbruch" in die Stiefel. Warum das? Die neuen Gamaschen die Ich das erste mal überhaupt im Einsatz hatte stellten sich schnell als nicht wirklich durchdacht und robust heraus. Mal wieder so ein Produkt das in der Marketingabteilung konzipiert und entwickelt wurde und anscheinend nur für einen Spaziergang im Stadtpark zweimal im Jahr vorgesehen ist. Es wird das Lebensgefühl eines Abenteuers statt eines funktionierenden Produkts verkauft. Wie so oft. Wenn 107% des verfügbaren Budgets in die Werbung fließen und anscheinend fürs eigentliche Produkt nix mehr übrig bleibt erstaunt es nicht das so ein Schrott dabei herauskommt. Ist so `ne Theorie von mir. Könnte natürlich auch sein das Ich das Produkt einfach nicht Bestimmungsgemäß benutze. Steve Jobs fällt mir dazu ein: "you are Holding in wrong"... aha.

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3067.jpg Ansichten: 0 Größe: 942,4 KB ID: 3308499

                      Nasse Füsse stören mich eigentlich nicht solange sie warm sind und Ich bin immer wieder erstaunt wie schnell die Stiefel beim gehen Innen trocknen so das Ich die Nässe nach wenigen Metern nicht mehr spüre. Einmal noch Socken auswringen, das wars. Funktioniert für mich so sehr gut.

                      Durch den Wald geht es ansteigend immer weiter nach Süden, weiterhin finde Ich immer mal wieder Tierspuren und muss aufpassen das Ich nicht versehentlich die Richtung verliere, den Kompass habe Ich griffbereit. Der Herbstwald tut so gut, bei milchigem Sonnenlicht, über moosbewachsenen, weichen Waldboden geht es sich wunderbar und lautlos, nur ab und an knacken ein paar Äste auf die Ich trete.

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3083.jpg Ansichten: 0 Größe: 984,4 KB ID: 3308497

                      Ich erreiche einen weiteren kleinen Bach, die Buoidatjohka, hier mache Ich Pause, trinke Kaffee und schaue mal wieder auf die Karte. Schon Gestern ist mir aufgefallen das irgend etwas nicht stimmt, und jetzt fällt mir auf das der Maßstab der Karte ein anderer ist (1:60 000) als die Karte die Ich für die Paistunturi (1:50 000) benutzt hatte. Naja, nicht so schlimm, nur bei der Einschätzung von Entfernungen ist es für mich doch nicht ganz unerheblich. Ich muss mich also umstellen.

                      der Pfad der die Muotkatunturi von Karigasniemi bis Inari durchquert
                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3085.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,20 MB ID: 3308498

                      Kurze Zeit später treffe Ich auf einen deutlicheren Pfad der hier kreuzt, das muss der Pfad von Karigasniemi nach Inari sein. Ist er auch, aber Ich gehe weiter nach Süden und bald verlasse Ich die Baumzone und erreiche offenes Gelände. Wie schön es hier ist. Ich habe einen unverstellten Blick, die bunten Herbstwälder leuchten im Sonnenlicht, im Norden schimmern die Hügel der Paistunturi, der Wind fährt mir durch den Bart. Wunderbar, was für schöne Eindrücke. Auch Rentiere, oft Einzeltiere die Ich heute sehe, scheint es hier zu gefallen, kommen immer näher um den seltsamen Typ näher zu "untersuchen", trollen sich aber dann davon.

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3087.jpg Ansichten: 0 Größe: 928,8 KB ID: 3308501

                      Blick zurück nach Norden Richtung Paistunturi
                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3089.jpg Ansichten: 0 Größe: 819,4 KB ID: 3308502

                      war es windig? Ooohhh jaaaaa
                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3094.jpg Ansichten: 0 Größe: 657,9 KB ID: 3308500

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3098.jpg Ansichten: 0 Größe: 766,0 KB ID: 3308503

                      Als Ich auf dem Káfevuoššančopma ankomme wird es immer windiger. Im Westen sehe Ich einige Seen, die gefallen mir irgendwie so das Ich ganz spontan in diese Richtung gehe, bald lässt der Wind nach. Es ist der See 348, sehr schön dort, Ich umrunde ihn, dann geht es weiter nach Süden, also wieder hinauf. Ich wollte wieder mehr Wind. Und den bekam Ich.

                      auf dem Káfevuoššančopma
                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3103.jpg Ansichten: 0 Größe: 902,9 KB ID: 3308506

                      der See 348
                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3111.jpg Ansichten: 0 Größe: 859,1 KB ID: 3308507

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3112.jpg Ansichten: 0 Größe: 892,3 KB ID: 3308504

                      Blick nach Westen Richtung Norwegen
                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3115.jpg Ansichten: 0 Größe: 716,0 KB ID: 3308505

                      Auf dem Plateau des Vuorgočearru "kämpfte" Ich mich Schritt für Schritt vorwärts, der Wind direkt auf die Nase. Sonnenbrille auf, Halstuch vor dem Mund, Kapuze, Handschuhe. Es war großartig und fühle sich wie ein erkämpfen von Freiheit, von Leben an. Meter für Meter. In der Ferne sah Ich einen See der auf der Karte nicht verzeichnet war, hier überlegte Ich ernsthaft zu zelten, fand aber keine Steine, bei dem Wind kommt das ohne aber nicht in Frage.

                      gegen den Wind. Auf dem flachen Plateau des Vuorgočearru
                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3117.jpg Ansichten: 0 Größe: 698,9 KB ID: 3308508

                      hier zelten? Gerne! Aber ohne Steine? Nein!
                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3120.jpg Ansichten: 0 Größe: 839,9 KB ID: 3308509

                      Ich erreichte wie geplant die Quadspur. Eigentlich hatte Ich überlegt dieser nach Osten zu folgen, aber meine Richtung gefiel mir irgendwie besser, also Plan hinfällig, so wie (fast) immer bei mir.

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3123.jpg Ansichten: 0 Größe: 875,5 KB ID: 3308510

                      Ich verlor etwas an Höhe und als sich der Blick nach Süden in eine weite Ebene öffnete wäre Ich am liebsten einfach in diese Richtung, ins herbstlich gelb gefärbte "Blaue", weitergegangen. Aber Ich will ja mehr sehen, also erstmal hinter einer Senke in Deckung gebracht und auf die Karte geschaut. Und was essen. Und rumkrümeln. Saugen unnötig. Mal überlegen. Nach Wind könnte Ich auch mal wieder Wasser gebrauchen. Im Osten kann Ich einige Seen erkennen, der größte ist der Vuorgočearjávri, den werde Ich mal versuchen zu erreichen.

                      nach Süden ins herbstliche "Blaue" hinein? Mein Herz sagt ja-mein Verstand Nein
                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3130.jpg Ansichten: 0 Größe: 821,6 KB ID: 3308512

                      rumkrümeln wie Ich will 😎
                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3129.jpg Ansichten: 0 Größe: 372,4 KB ID: 3308511

                      im Osten mehrere Seen, der linke ist der Vuorgočearjávri
                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3127.jpg Ansichten: 0 Größe: 798,3 KB ID: 3308513

                      Je tiefer Ich komme desto mehr nimmt der Wind ab, der Birkenbestand zu. Diese Mischung, dieser Wechsel zwischen offenen, flachen Plateaus mit Aussicht und wenig später wieder unter Birken zu sein, das gefällt mir hier bisher richtig gut.

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3132.jpg Ansichten: 0 Größe: 985,3 KB ID: 3308515

                      man soll ja immer irgendwie auf Augenhöhe und so... also hoch damit
                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3137.jpg Ansichten: 0 Größe: 877,9 KB ID: 3308516

                      am Südufer des Vuorgočearjávri
                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3138.jpg Ansichten: 0 Größe: 914,8 KB ID: 3308514

                      Nach unerheblichen Schwierigkeiten bei der Richtungsfindung, im weiteren Verlauf der Wanderung wird das noch öfter vorkommen, erreichte Ich schließlich den See am späten Nachmittag, das Ufer aber sehr strauchig, sumpfig und nass, mit vielen weichen Moosen in unterschiedlichen Farben, Konsistenzen und Festigkeiten. Sehr sehr schön, aber zum zelten nicht geeignet. Ich ging um den See herum und am Südende, etwas vom See entfernt fand Ich einen trockenen, ebenen Platz. Ich stellte meinen Rucksack ab, aber irgendwie war das noch nicht der Ort an dem Ich gerne bleiben wollte. Ich ging nochmal zum See und tatsächlich, fast direkt am Ufer fand Ich einen kleinen Platz wo mein Zelt grade so hinpassen würde. Sogar eine Feuerstelle mit improvisierten Sitzgelegeheiten war in der Nähe.

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3146.jpg Ansichten: 0 Größe: 694,7 KB ID: 3308517

                      Zeltplatz 13 am Vuorgočearjávri
                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3144.jpg Ansichten: 0 Größe: 951,1 KB ID: 3308520

                      So kam es doch noch dazu das Ich direkt am See das Zelt aufbaute. Mit Steinen die Ich mir von der Feuerstelle über Nacht "borgte" sicherte Ich das Zelt, der Boden war zwar trocken, aber zu weich als das die Heringe sicher im Boden steckten. Im sonnigen Abendlicht bei leichtem Wind verzog Ich mich kurz darauf in mein Zeit, verspeiste mit Wonne Würzenudeln, heute mal mit frischen Zwiebeln und Knoblauch und Brot, schaute gedankenverloren auf den See ohne weiteren Aktivitäten nachzugehen. Außer im hier und jetzt zu sein. Zufrieden. Dankbar. Glücklich.

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3147.jpg Ansichten: 0 Größe: 747,3 KB ID: 3308519

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3148.jpg Ansichten: 0 Größe: 816,4 KB ID: 3308518
                      Zuletzt geändert von Dotti; 08.02.2025, 09:45.

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                      • Dotti
                        Erfahren
                        • 05.04.2023
                        • 430
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #31
                        Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen
                        Stylish !
                        Super das Dir mein Outfit gefällt!! Und das ganze ohne Stylingcoach 😎. Das gelbe Tuch habe Ich übrigens vor einigen Jahren auf einer Wanderung über das Balkangebirge gefunden.

                        Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen
                        Sehr schöne Tour, fühle die Stimmung. Prima, wenn man 42 Tage Zeit hat!
                        ​Das freut mich ungemein! Ich versuche, auch durch das etwas persöhnlichere schreiben, die mittelmäßigen Fotos mit Leben zu füllen um die Stimmung besser für Menschen die den Bericht lesen erlebbar zu machen.

                        Die Zeit für solche langen Touren, die nehme Ich mir, wer weiß schon was morgen wird... es ist, bei mir zumindest, ein Kompromiss in mancherlei Hinsicht. Eine Verschiebung von Prioritäten. Und es sollte halt zur Lebenssituation passen.

                        Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen
                        (Aber hey, keine 10 Jahre mehr bis zur Rente... dann ist das Gröna Bandet fällig. Oder Norge på langs. Wenn ich noch kann )

                        Nur noch 10 Jahre! Toll! Ich finde es klasse wenn Menschen Ziele haben und sich auf Dinge in der (fernen) Zukunft freuen.

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                        • zilka

                          Erfahren
                          • 29.06.2017
                          • 418
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #32
                          Mir gefällt der Bericht auch sehr.
                          Fotos, Stimmung, Beschreibung, die mitempfundene Stille und der Wind,…
                          Schön zu lesen.
                          zilka

                          Hast Du die Elchschaufel mal angehoben? Oder kurz vielleicht sogar überlegt, sie mitzunehmen (vor dem Anheben)??

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                          • Dotti
                            Erfahren
                            • 05.04.2023
                            • 430
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #33
                            Zitat von zilka Beitrag anzeigen
                            Mir gefällt der Bericht auch sehr.
                            Fotos, Stimmung, Beschreibung, die mitempfundene Stille und der Wind,…
                            Schön zu lesen.
                            das freut mich sehr
                            Zitat von zilka Beitrag anzeigen
                            Hast Du die Elchschaufel mal angehoben? Oder kurz vielleicht sogar überlegt, sie mitzunehmen (vor dem Anheben)??
                            Nein, darüber habe Ich gar nicht nachgedacht. Ich bin aber auch jemand der keine Dinge mitnimmt, sammelt und aufhebt. Ich freue mich über das erleben und die Erinnerung die mir hoffentlich noch eine ganze Weile erhalten bleiben wird.

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                            • Dotti
                              Erfahren
                              • 05.04.2023
                              • 430
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #34
                              Tag 14 // 10 September 2024 // 17 km // Hm rauf 355 // Hm runter 358

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_9950.png Ansichten: 0 Größe: 1.023,5 KB ID: 3308691
                              ©OpenStreetMapContributors

                              Hier mal ein Link des entsprechenden Kartenausschnitts auf paikkatietoikkuna:
                              https://is.gd/XSXmwm

                              Seit zwei Wochen bin Ich mittlerweile unterwegs, viele Sonnenauf- und Untergänge, ungezählte Sterne, Nordlichter und viele andere schöne Momente durfte Ich erleben. Und heute folgt ein weiterer. Das Seeufer, die Birken in ihrem gelben Blättergewand, erstrahlen förmlich in einem goldgelben Licht. Erstaunlicherweise ist das Zelt trocken, vielleicht wegen dem leichten Wind der weht. Trotzdem bleibe Ich noch ein bisschen im Schlafsack, freue mich an der "Bettwärme" und trinke Kaffee mit Blick aus dem Zelt auf den See.

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3155.jpg Ansichten: 0 Größe: 788,9 KB ID: 3308693

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3152.jpg Ansichten: 0 Größe: 670,4 KB ID: 3308692

                              Ich packe alles ein dann geht es weiter, genaueres unbekannt, mal sehen wo es mich heute hinverschlägt. Ich verließ das Seeufer bei Sonne und leicht bewölktem Himmel nach Osten, an mehreren kleinen Seen vorbei wo sich einige Feuerstellen befinden, durch etwas matschiges Gebiet, teils Tierspuren folgend, durch Birkenwäldchen, bis Ich etwas festeren Grund unter den Stiefeln hatte. Das währte allerdings nicht lange.

                              Rückblick auf den Vuorgočearjávri an dem Ich gezeltet hatte
                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3158.jpg Ansichten: 0 Größe: 905,0 KB ID: 3308695

                              die Seen 343
                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3168.jpg Ansichten: 0 Größe: 928,4 KB ID: 3308696

                              Nördlich des Biejášroavvi gehe Ich unbeschwert über ein flaches Plateau und kurz darauf kommen die Seen 343 in Sicht. Ich folge dem Ufer etwas nach Süden und quere dann zwischen den Seen. Der Bach der die Seen verbindet ist für mich erstmal nicht passierbar, nicht mal das reinsteigen geschweige denn das rauskommen wäre möglich gewesen, so meine Einschätzung. Die Tiefe kaum zu erkennen. Auf dieser Tour waren es immer mal wieder die kleineren, unscheinbaren und harmlos wirkenden "Hindernisse" die mich etwas ausbremsten.

                              Aber ich fand eine Möglichkeit als sich der Bach Richtung See etwas auffächerte, trotzdem steckte Ich bei einigen Schritten bis Mitte Unterschenkel "etwas" fest. Mir gefällt so etwas. Die Landschaft nicht nur sehen sondern auch richtig erleben, auch wenn es manchmal anstrengend ist. Muss man so nicht machen, hätte man auch umgehen können. Im Osten wurde der Sumpf trockener, feste Grasamatten auf feuchtem Untergrund. Was bedeutet das? Ich konnte mal wieder Trampolin springen, juhuuuu! Zum doppelten Rittberger hat es allerdings nicht gereicht. Irgendwie Schade das man hier keine Videoschnipsel einbinden kann, das würde es noch besser erlebbar machen.

                              "kleines" Hindernis", für mich unpassierbar
                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3169.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,09 MB ID: 3308697

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3174.jpg Ansichten: 0 Größe: 592,6 KB ID: 3308694

                              Ich verließ die Seen an denen Ich so viel Spass gehabt hatte und stieg immer weiter hinauf, die Sträucher und Birken hinter mir lassend und erreichte das flache Plateau des Skoahppagašoaivi. Bei Sonne und zunehmendem Wind, hinter einigen Felsen Platz nehmend, duckte Ich mich in den Windschatten und betrachtete das Gebiet im Nordosten. Dort befinden sich mehrere kleine Seen, das Gebiet von Geländewellen zerfurcht, Schatten werfend. In der Ferne der Jeageloaivi, ein größerer See, in der bräunlich gefärbten, flachen Landschaft gut auszumachen. Da wollte Ich als nächstes hin.

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3180.jpg Ansichten: 0 Größe: 936,2 KB ID: 3308699

                              auf dem Skoahppagašoaivi trotz Wind ein Selfie mit zerzaustem Bart, das belebt meine Erinnerung
                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3183.jpg Ansichten: 0 Größe: 291,8 KB ID: 3308698

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3197.jpg Ansichten: 0 Größe: 739,7 KB ID: 3308701

                              im Nordosten die zerfurchte Ebene, der Jeageloaivi in der Entfernung zu erkennen
                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3198.jpg Ansichten: 0 Größe: 891,5 KB ID: 3308700

                              Erst leicht absteigend war das gehen zunächst leicht, dann wurde es allerdings etwas unübersichtlich, felsig, steinig. Die Punkte, also Seen und markante Geländeerhebungen die Ich mir zur Orientierung gemerkt hatte verschwanden nach und nach aus meinem Blickfeld. Trotz allem, immer mal wieder kam Ich an einem der Seen vorbei und erreichte schließlich den Wanderpfad der hier nach Süden verläuft.

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3200.jpg Ansichten: 0 Größe: 713,2 KB ID: 3308702

                              hier treffe Ich wieder auf den Pfad der von Karigasniemi kommt und nach Inari führt
                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3207.jpg Ansichten: 0 Größe: 834,6 KB ID: 3308703

                              Ich ging weiter, direkt auf das Duolba Jeageloaivi zu, dann nördlich drum herum. Hier war es wieder sehr windig, aber unheimlich schön. Dieses braune "Nichts" hat mich begeistert, diese Einöde, es sah fast ein bisschen wie Wüste aus, der ungestörte Blick in die menschenlee... Moment-Ich wurde aus meinen Tagträumen gerissen. Menschenleer? Im Osten sah Ich zwei schwarze Punkte sich bewegen, tatsächlich, zwei Wanderer mit großen Rucksäcken. Sie kamen aus Süden aus dem Tal der Rássejohka, wendeten sich dann nach Nordosten, Ich vermute Richtung Straße. Von dort dürfte der Zugang in die Muotkatunturi recht einfach sein.

                              windgeschützt schaue Ich auf den Jeageloaivi
                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3210.jpg Ansichten: 0 Größe: 936,3 KB ID: 3308705

                              Menschenleer? Weder auf den ersten noch auf den zweiten Blick sind die vielen Zelte zu erkennen
                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3214.jpg Ansichten: 0 Größe: 715,3 KB ID: 3308704

                              Ich hakte die beiden ab und widmete mich weiter der Illusion einer menschenlee... was seh´ Ich denn da schon wieder? Etwas Rotes? Tatsächlich, am Ufer des Jeageloaivi steht doch wirklich ein Zelt, das erste, was Ich auf dieser Tour zu Gesicht bekomme. Und es sollte nicht das einzigste sein. Während Ich südlich des Sees etwas oberhalb nach Osten wanderte, immer mal wieder stehen blieb und den Blick Richtung See schweifen ließ um so mehr Zelten wurde Ich gewahr. Ich zählte mehr als zwanzig plus irgendwas Zelte.

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3217.jpg Ansichten: 0 Größe: 765,0 KB ID: 3308706

                              Ich dachte über den Mensch nach, in seiner Gesamtheit, dem Drang, sich anderen anschließen zu wollen. Geführt zu werden. Vorschlägen, Angeboten und Inspirationen zu folgen. Kann man gut oder Schlecht finden. Es ist Psychologie-die Psychologie der Massen. Vieleicht hat irgend ein Influencer den See mal promotet oder er findet sich auf irgendwelchen Top-10-Listen von Orten die man hier unbedingt gesehen haben muss. Ich weiß es nicht. Es gibt hier so unendlich viele Möglichkeiten in einer wunderbaren Landschaft Zeit zu verbringen, sein Zelt aufzuschlagen. Trotzdem stapeln sich die Menschen an einem einzigen Ort. Aber möglicherweise liege Ich auch falsch. Vielleicht gehören die Menschen zusammen, machen gemeinsam einen Ausflug und freuen sich zusammen zu sein, zu Zelten, Feuer zu machen und eine gute Zeit miteinander zu verbringen. Ich habe meine Zweifel. Trotzdem ist es ist immer gut, und wichtig, nicht von sich auf andere zu schließen, seine eigene Meinung und Einschätzung zu hinterfragen. Perspektivwechsel und so...

                              im Norden die Oađátjohka
                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3219.jpg Ansichten: 0 Größe: 759,8 KB ID: 3308709

                              Ich ging weiter, der See, die Menschen mit ihren Zelten verblassten und verschwanden nach und nach aus meinem Blickfeld, Ich war wieder allein. Also brauchte Ich ein anderes Ziel für heute. Parallel der ausgetrockneten Oađátjohka ging Ich weiter nach Osten und baute kurze Zeit später mein Zelt auf um windgeschützt Pause zu machen. Nickerchen machen. Hier hätte Ich auch gut bleiben können, hatte aber kaum noch Wasser.

                              Blick zurück nach Norden, rechts die Oađátjohka die hier nach Süden dreht
                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3221.jpg Ansichten: 0 Größe: 930,7 KB ID: 3308707

                              Blick nach Süden, diesmal die Oađátjohka zu meiner linken
                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3222.jpg Ansichten: 0 Größe: 893,9 KB ID: 3308708

                              Also ging Ich weiter, der Tag war, trotz dem Wind, auch zu schön um ihn im Zelt zu verplempern. Um das Rássejohčohkka herum, Höhe haltend, ging Ich nun nach Süden, auch weiterhin die Oađátjohka zu meiner linken, die nun auch Richtung Süden fließt und in die Nirvejohka mündet. Es war nach wie vor sehr windig, mal mehr, mal weniger, aber sonnig. Mir ging es gut.

                              einer von mehreren trockenen Flussläufen die vom Rássejohoaivi zur Oađátjohka fließen (würden)
                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3223.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,01 MB ID: 3308711

                              Ich kreuzte mehrere Flussläufe die vermutlich während der Schneeschmelze Wasser führen, bisher waren aber alle trocken. Dann kam Ich an ein Rinnsal, genug Wasser für mich, anscheinend auch für andere vor mir, Ich fand eine Feuerstelle. Jetzt hatte Ich alles was Ich für einen schönen Abend und die Nacht brauchte. Beschwingt und frei von irgendwelchen Zwängen und Bedürfnissen wanderte Ich weiter.

                              Blick nach Süden
                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3224.jpg Ansichten: 0 Größe: 874,6 KB ID: 3308710

                              Blick nach Norden
                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3225.jpg Ansichten: 0 Größe: 854,4 KB ID: 3308712

                              Irgendwie erwartete Ich demnächst mal einen Blick auf die Nirvejohka zu haben, das zog sich aber etwas, meine Beine wurden immer schwerer, fühlten sich an wie aus Beton, meine Schritte wurden immer langsamer. So ein Tag fast immer im Wind kann kann ganz schön anstrengen. Bei auf und ab, bei Sonne, Wind,Gesträuch und Birken erreichte Ich schließlich das Nirvenjárga. Von hier hatte Ich auch den ersehnten Ausblick auf den Fluss, ermattet, aber glücklich es hierher geschafft zu haben.

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3226.jpg Ansichten: 0 Größe: 975,0 KB ID: 3308717

                              die Nirvejohka, Blick Südwest
                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3227.jpg Ansichten: 0 Größe: 866,8 KB ID: 3308713

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3228.jpg Ansichten: 0 Größe: 982,3 KB ID: 3308715

                              Blick nach Norden auf das Rássejohoaivi
                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3229.jpg Ansichten: 0 Größe: 937,7 KB ID: 3308716

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3230.jpg Ansichten: 0 Größe: 935,4 KB ID: 3308714

                              Ich suchte ein bisschen unschlüssig herum, ging mal hierhin, mal dorthin, überlegte ob Ich noch weiter irgendwohin gehen sollte und endete schließlich im Birkenwäldchen oberhalb der Rássejohka und Nirvejohka.

                              Zeltplatz 14
                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3231.jpg Ansichten: 0 Größe: 980,6 KB ID: 3308718

                              Nicht mein Lieblingsplatz, aber windgeschützt und eben. Bei Sonnenuntergang machte Ich mich nochmal auf die Gegend etwas zu erkunden und siehe da, hier im unteren Verlauf der Oađátjohka führte sie deutlich mehr Wasser, darüber freute Ich mich sehr. Sogar die Nirvejohka war wider erwartens leicht zu erreichen. Ich hatte also von allen Seiten mehr als genug Wasser um mich mal wieder ausgiebig selber zu waschen, zu Hause würde Ich es baden nennen, fühlt sich einfach besser an. Ich hatte hier eine gute, ruhige Nacht und schlief bald tief und fest ein.​

                              die Nirvejohka, Blick nach Osten
                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3236.jpg Ansichten: 0 Größe: 706,9 KB ID: 3308719

                              die Oađátjohka, Blick nach Norden
                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3237.jpg Ansichten: 0 Größe: 931,8 KB ID: 3308720
                              Zuletzt geändert von Dotti; 08.02.2025, 09:59.

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                              • Trapper
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                                • 25.06.2007
                                • 741
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                #35
                                . . Das hat sich bei mir auch in den letzten Jahren immer mehr dahingehend verändert das Ich immer mehr den Moment erleben, ja genießen und erleben möchte. Langsamkeit. Anstatt ein bestimmtes Kilometerpensum runterzureissen. Vielleicht eine Sache des "Älterwerdens". Für mich fühlt es sich gut an.​
                                ….das sehe ich ganz genauso! Schöne Tour…….

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                                • Dotti
                                  Erfahren
                                  • 05.04.2023
                                  • 430
                                  • Privat

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                                  #36
                                  Tag 15 // 11 September 2024 // 11 km // Hm rauf 324 // Hm runter 374

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_9951.png Ansichten: 0 Größe: 1,03 MB ID: 3308746
                                  ©OpenStreetMapContributors

                                  Heute morgen, dem 11. September 2024, keine Sonne. Sehr schön, da werde Ich mich in Zukunft umso mehr darüber freuen können wenn Ich mal wieder einen Sonnenaufgang erleben darf. Es wäre auch nicht gut wenn alles Schöne zur Normalität werden würde. Sowas führt immer mehr in eine Erwartungs- und Maximierungsspirale. Meiner Erfahrung nach.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3239.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,03 MB ID: 3308748

                                  Trotz des grauen und wolkenverhangenen Himmels der mir bis bis zum Tagesende erhalten bleiben wird ist und bleibt es trocken. So geht das zusammenpacken schnell von der Hand und Ich steige durch den Birkenwald hinunter zur Nirvejohka, meinem "Badezimmer". Ich stecke letztmalig meinen Kopf rein, das kalte Wasser tut richtig gut. Dann sammel Ich meine Wäsche ein die "aufgefädelt" auf meinem Trekkingstock die Nacht im Fluss verbracht hat. Wach, sauber, startklar geht es kurze Zeit später auch schon los, erstmal durchquere Ich den Fluss trockenen Fußes. Dafür braucht es keinen Plan. Nur wohin geht's weiter? Nun ja, im Westen sieht es toll aus, im Osten aber irgendwie auch, also geh Ich nach Süden. Muss man nicht verstehen. Meine Welt.

                                  Blick zurück nach Norden Richtung Nirvejohka
                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3240.jpg Ansichten: 0 Größe: 890,1 KB ID: 3308749

                                  auf dem Plateau Geatkebasenjárga, Blick nach Süden
                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3241.jpg Ansichten: 0 Größe: 924,2 KB ID: 3308750

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3242.jpg Ansichten: 0 Größe: 846,1 KB ID: 3308752

                                  Aufwärts verlasse Ich schnell die Baumzone, es wird etwas felsiger und Ich erreiche das Geatkebasenjárga, habe wieder freien Blick, freie Bahn, tut richtig gut. Das Wetter passt irgendwie zu der gelb-braun-grauen Landschaft, die heute etwas trostlos wirkt. Ich halte mit innerer Festigkeit, Gelassenheit und dem Vertrauen darauf das das Wetter mal so und mal so ist, dagegen.

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                                  Nach Norden, zwischen Gáškogielas und Ketkipase hindurch geht es erstmal immer weiter ansteigend hinauf, mal etwas mehr rechts, mal etwas mehr links, Ich suche mir den einfachsten Weg durch teils buckeliges, teils nass-matschiges, teils steiniges Gelände. Nachdem der Tag gestern ziemlich anstrengend war, Ich wie ein "Stein" geschlafen habe, fühle Ich mich heute wieder richtig ausgeruht und bei Kräften. Das gehen, das unterwegs sein, die körperliche Anstrengung strengen zwar an aber übertragen eine mir bis vor wenigen Jahren ungeahnte Kraft und Zufriedenheit, Innerlich wie Äußerlich auf mich, die mich immer stärker und gefestigter werden lassen. Hier, im Nirgendwo, aber auch im Alltag.

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                                  im Norden das Stuorraávži
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                                  Bald darauf fällt das Gelände wieder ab, erst flach, dann immer mehr Richtung Stuorraávži, dem Tal das hier ziemlich auffällig von West nach Ost verläuft. Zu meiner linken ein Flusslauf, eine Feuerstelle, Ich erreiche wieder Birkenwald. Es wird hier etwas steiler, unten im Tal kann Ich den See 313 erkennen. Auf der anderen Seite, im anscheinend steilen Aufstieg auf der Fahrspur zwei Personen die dort unterwegs sind. Es ist wieder ein Teil des mir schon mehrfach begegneten Pfades nach Inari.

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                                  Ich erreiche den Rentierzaun, komme an das Gitter, schiebe ein bisschen und sitze kurz darauf an der Feuerstelle, packe meinen Kocher aus, habe Lust auf Kaffee. Von der anderen Seite kommen mehrer Personen, sie gehen aber anscheinend nach Osten, Ich höre und sehe sie nicht mehr. Ich genieße die Ruhe, den Duft des Kaffees, den Kaffee.

                                  der Rentierzaun, der See 313
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                                  Durchstieg auf die andere Seite
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                                  Blick nach Westen Richtung See 313
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                                  Da es leicht anfängt zu tröpfeln packe Ich mein Zeugs zusammen, mache noch ein paar Fotos, wate durch den Fluss und steige nach Süden hinauf. Etwas später fällt mir auf das der Pfad auf der anderen Seite des Zaunes verläuft, ist mir aber egal.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3258.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,10 MB ID: 3308758

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3261.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,04 MB ID: 3308759

                                  Blick zurück nach Norden
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                                  Die Landschaft öffnet sich immer mehr, das gefällt mir. Auch hier kann Ich mich nicht so richtig entscheiden ob Ich nach Westen oder Osten die Quadspur verlassen soll. Ohne das Ich einen besonderen Grund nennen könnte wird es der Osten. Durch eine nass-feuchte, mit Schlammlöchern durchsetzte Ebene geht es weiter leicht aufwärts, zu meiner linken das tief eingeschnittene Tal Stuorraávži. Das gehen wird leichter, der Untergrund eher felsiger, mit Flechten bewachsen. Da sind natürlich Rentiere nicht fern. Ich bleibe erstmal stehen um sie eine Weile beobachten zu können und sie nicht zu stören.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3266.jpg Ansichten: 0 Größe: 752,3 KB ID: 3308762

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                                  Blick nach Nordwest, das Tal Stuorraávži
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                                  schön hier, gibt nur leider kein Wasser
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                                  Blick nach Osten Richtung Kielajoki
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                                  Ich erreiche das östliche Ende des Plateaus, das hier immer mehr abfällt Richtung Kielajoki. Da mein Wasservorrat für den Tag, eine 0,7L PET Flasche, schon wieder leer ist würde Ich gerne unten am Fluss, oder zumindest an einem Wasserlauf, zelten. Ich gehe also nicht weiter nach Osten, sondern nach Süden, Richtung Rátnojohka, Ich weiss gar nicht mehr genau warum, ist mir aber auch egal, Ich habe den Tag in guter Erinnerung. Einige Felsrippen und steinige Kanten versprerren mir immer mal wieder den Weg, Ich gehe permanent hin und her, der Abstieg geht langsam von statten.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3285.jpg Ansichten: 0 Größe: 943,8 KB ID: 3308767

                                  Ich erreiche flaches, grasiges Gelände, bis zum Ufer der Rátnojohka. Hier gefällt es mir auf Anhieb. Es gibt mehrere Plätze die sich zum zelten eignen, alle schön, so nehme Ich einfach den erstbesten, direkt am Fluss. Es ist trocken, Steine gibt es auch zur Genüge sowie Totholz. Das heute mal wieder Feuer gemacht wird steht für mich außer Frage. Erst kümmer Ich mich um alles Mögliche, meinen "Mini-Haushalt". Es ist fast wie zu Hause, nur etwas reduzierter. Erst baue Ich mein Zelt auf, dann nähe Ich meine Hose die im Schritt ausgerissen ist, dann schneide Ich Zwiebeln, bereite mein Essen zu, stecke meine Füsse in den Fluss, sammel Holz, schleppe Steine herbei, baue eine Feuerstelle, Ich habe also gut zu tun.

                                  die Rátnojohka, Blick nach Westen
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                                  Zeltplatz 15 am Ufer der Rátnojohka
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                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3292.jpg Ansichten: 0 Größe: 806,2 KB ID: 3308772

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3294.jpg Ansichten: 0 Größe: 927,6 KB ID: 3308769

                                  Es ist noch nicht dunkel als Ich das Feuer anzünde, mich dazu setzte und jetzt Zeit finde zur Ruhe zu kommen, den Tag Revue passieren zu lassen. Keine Ablenkung, der Blick in die Flammen des Feuers, das knistern, die Wärme, das leise rauschen des Baches, das anbrechen der Nacht. Innere Ruhe und Zufriedenheit und das Vertrauen alles richtig zu machen. Egal was kommt.​

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                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3298.jpg Ansichten: 0 Größe: 838,2 KB ID: 3308773
                                  Zuletzt geändert von Dotti; 01.02.2025, 18:37.

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                                  • Dotti
                                    Erfahren
                                    • 05.04.2023
                                    • 430
                                    • Privat

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                                    #37
                                    Tag 16 // 12 September 2024 // 11 km // Hm rauf 244 // Hm runter 225

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_9953.png Ansichten: 0 Größe: 1,01 MB ID: 3308921
                                    ©OpenStreetMapContributors

                                    Es war, mal wieder, ein irre schöner Tag in meiner leicht verblassten Erinnerung. Der Himmel am Morgen des 12. September 2024, dem 16. Tag meiner Wanderung durch Nordfinnland, stark bewölkt, trotzdem schafft es die Sonne kurzzeitig mir einige Sonnenstrahlen ins Zelt zu schicken.

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3301.jpg Ansichten: 0 Größe: 637,5 KB ID: 3308923

                                    Ich durchquere die Rátnojohka und merke dabei das irgendwas nicht passt. Die Gamaschen sitzen nicht richtig fest und schließen unten nicht mehr so stramm ab, die Grundvorraussetzung das sich kein Wasser zwischen Gamaschen und Stiefel nach oben drückt. Also setzte Ich mich erstmal um die Sache näher zu untersuchen. Schon zuhause ist mir aufgefallen das die Schnalle etwas zu tief angebracht ist und genau an der Kante zur Stiefelsohle statt seitlich sitzt. Das lässt sich leider auch nicht verändern. Eigentlich war mir klar das das früher oder später zu Problemen führen würde, trotzdem nahm Ich sie mit auf diese Tour statt sie zurückzugeben. Und jetzt zeigten sich erhebliche Verschleißerscheinungen. Dadurch das die Schnalle und der Stift permanenten Reibungen und Traktionen durch das Gelände ausgesetzt sind ist der Stift der Schnalle mit dem das Gummiband unter der Sohle festgezurrt wird so stark verbogen das er immer wieder rausrutscht und sich das Band komplett löste. Was tun? Erstmal gar nichts weiter außer das Gummiband wieder einfädeln, den Stift wieder etwas biegen so das es grade so wieder hält. Es würde nur eine Frage der Zeit sein bis er brechen würde, das war mir klar.

                                    das Bild stammt vom morgigen Tag, die Position der Schnalle direkt über der Kante der Stiefelsohle. Der hilflose Versuch den gebrochenen Stift durch eine Sicherheitsnadel zu ersetzen scheiterte erwartungsgemäß.
                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3472.jpg Ansichten: 0 Größe: 603,0 KB ID: 3308922

                                    Zunächst funktionierte es aber so, Ich setzte den Rucksack auf, schob die Gedanken erstmal bei Seite und stieg hinauf, auf das Oravaskaidi. Hier oben hatte Ich einen guten Überblick, auf den Kiellajoki im Osten, dorthin, zu dessen Ufer wollte Ich hinuntersteigen. Was mir immer mehr auffällt das der Baumbestand mehr zu einem Mischwald geworden ist, es finden sich zwischen den nach wie vor dominierenden Birken immer wieder andere Bäume, es sind anscheinend Kiefern und Fichten die durch ihre dunkelgrünes Nadelgewand das Landschaftsbild verändert haben. Das gefällt mir sehr.

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3303.jpg Ansichten: 0 Größe: 943,7 KB ID: 3308925

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3308.jpg Ansichten: 0 Größe: 842,2 KB ID: 3308928

                                    die Kiellajoki in Sicht
                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3309.jpg Ansichten: 0 Größe: 767,6 KB ID: 3308924

                                    Ich hatte mir vorgenommen einen kleinen See anzusteuern und eher zufällig als durch großartige navigatorische Fähigkeiten komme Ich tatsächlich daran vorbei, zumindest einem von ihnen. Er ist fast komplett ausgetrocknet, hat kaum Wasser. Auch in dieser Gegend ist es sehr trocken gewesen.

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3310.jpg Ansichten: 0 Größe: 861,2 KB ID: 3308926

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3314.jpg Ansichten: 0 Größe: 965,9 KB ID: 3308927

                                    Am Ufer angekommen schaue Ich erstmal Flussauf-, dann Flussabwärts, dann ans andere Ufer, dann auf die Karte. Und entscheide mich dann spontan für den Süden. Es ist angenehm und leicht zu gehen, immer mal wieder bin Ich versucht auf die anderen Flussseite zu wechseln, scheint auch überall möglich, aber Ich bleibe standhaft.

                                    Blick nach Süden, die Kiellajoki
                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3318.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,01 MB ID: 3308932

                                    Blick nach Norden
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                                    hier schon furten um nach Osten vorzustoßen?
                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3336.jpg Ansichten: 0 Größe: 483,0 KB ID: 3308929

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3341.jpg Ansichten: 0 Größe: 983,3 KB ID: 3308931

                                    Da immer mal wieder die Sonne zwischen den Wolken vorkommt und meine Ausrüstung von der Nacht an der Rátnojohka ziemlich nasss ist baue Ich bei der ersten Gelegenheit, und davon gibt es hier viele, das Zelt auf und breite Verschiedenes in der Sonne aus. Am Uferbereich gibt es mehrere Feuerstellen und Sitzgelegenheiten die so aussehen als ob sie erst kürzlich genutzt worden sind. Ich habe den Eindruck das hier in der Gegend deutlich mehr Menschen unterwegs sind als in der Paistunturi, vielleicht auch wegen der guten Erreichbarkeit.

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3350.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,12 MB ID: 3308935

                                    Als alles trocken ist folge Ich weiter dem Ufer nach Süden, überquere die Čeavrájohka die hier in den Kiellajoki mündet und und beschließe kurzerhand das jetzt der richtige Zeitpunkt ist den Fluss zu durchqueren um weiter nach Osten vorzustoßen. Das hat 34 Sekunden gedauert, aus Neugier hab Ich es gefilmt und die Zeit gestoppt. Wasser bis knapp unters Knie, leichter Wasserdruck. Mit funktionierenden Gamaschen hätte es noch mehr Spass gemacht, das eine Gummiband hat sich schon wieder gelöst. Füße aber trotzdem trocken.

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3355.jpg Ansichten: 0 Größe: 989,6 KB ID: 3308934

                                    die Čeavrájohka, Blick nach Osten zum Kiellajoki
                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3354.jpg Ansichten: 0 Größe: 842,1 KB ID: 3308933

                                    Durch dichter werdenden Wald steige etwas auf, den See 296 (Matolampi Divreláttu Tivreláddu) auf den Ich eigentlich zugehen wollte will aber nicht in Sicht kommen. Der Wald zu dicht, es finden sich kaum Möglichkeiten mich an der Landschaft zu orientieren. Als Ich eine kleine freie Fläche erreiche kann Ich ihn schließlich im Südwesten sehen, Ich bin nördlich daran vorbei gelaufen.

                                    der See 296
                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3365.jpg Ansichten: 0 Größe: 905,7 KB ID: 3308936

                                    Weiter im Osten des Sees schließt sich ein Sumpfgebiet an, darauf Steuer Ich als nächstes zu. Das gelingt auch gut und es ist schön wieder etwas mehr Raum um mich zu haben. Der Čáppoaivi erstrahlt im Sonnenlicht, mein nächstes Ziel.

                                    das Sumpfgebiet östlich des Sees 296
                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3366.jpg Ansichten: 0 Größe: 921,7 KB ID: 3308939

                                    Blick nach Westen Richtung See
                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3367.jpg Ansichten: 0 Größe: 737,2 KB ID: 3308938

                                    Čáppoaivi
                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3371.jpg Ansichten: 0 Größe: 846,3 KB ID: 3308940

                                    Teils durch lichten Baumbestand, teils über baumlose mit Flechten und Heidelbeergesträuch bewachsenen Flächen geht es hinauf, hier weht ein ordentlicher Wind, Wolken ziehen schnell vorbei und erzeugen schöne Schatten. Ich halte Ausschau ob Ich den Peltoaivi, einen der höheren Berge in dem Gebiet, irgendwie identifizieren kann. Er müsste sich ca. 7 Kilometer Luftlinie entfernt im Südosten befinden. Genau herausfinden kann Ich es nicht, zu viele Berge die Ich nicht einordnen kann.

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3375.jpg Ansichten: 0 Größe: 706,5 KB ID: 3308937

                                    Erstmal geht es wieder hinunter in ein Tal, südlich des Bielloláhppinčopma vorbei, an einem Bach entlang der mir als Orientierung dient. Bald darauf erreiche Ich die Ylempi Honkavuoma, einen etwas verzweigten Fluss der eher aus mehren aneinandergereihten kleinere Seen besteht und nach Norden fliest.

                                    die Ylempi Honkavuoma, mehr See als Fluss
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                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3386.jpg Ansichten: 0 Größe: 942,5 KB ID: 3308942

                                    Da es schon später Nachmittag ist und Ich hier einige schöne Plätze ausmache die mir gefallen gehe Ich nicht mehr weit. Ich folge dem Flussufer für einen halben Kilometer und finde bald den richtigen Ort wo Ich mein Zelt hinstelle. Hier ist es windstill, nur die Wolken die über mich hinwegziehen machen deutlich das es dort oben immer noch ziemlich windet.

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                                    Zeltplatz 16 an der Ylempi Honkavuoma
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                                    Während Ich noch dabei bin die Gegend etwas zu erkunden, Steine zu schleppen und Essen zu machen, verziehen sich die Wolken immer mehr, sogar die Sonne bricht durch und scheint auf mein Zelt.

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                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3405.jpg Ansichten: 0 Größe: 687,7 KB ID: 3308945

                                    Am anderen Ufer finden sich mehrere größere Grill- und Feuerstellen, improvisierte Bänke, aber kein Müll. Pfade die aussehen als würden sie nicht nur von Tieren sondern auch ab und an von Menschen benutzt führen entlang des Ufers nach Norden. Vieleicht Morgen auch mein Weg.

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                                    Auch auf "meiner" Seite finde Ich eine kleine Feuerstelle, die baue Ich noch etwas aus, trage Holz zusammen und bei Anbruch der Dunkelheit machte Ich Feuer. Die Flammen erzeugen nicht nur eine so wohlige Wärme sondern auch eine wohltuende Lichtstimmung.

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3428.jpg Ansichten: 0 Größe: 361,3 KB ID: 3308948

                                    Und als sollte das nicht alles schon genug "Schönes" sein zogen als es richtig dunkel wurde sogar Nordlichter über den Himmel, heute grünlich, manchmal fast unwirklich violett. Mit (vermutlich) offenem Mund staunend schaute Ich nach oben, fühlte mich wie ein kleines Kind, und verfolgte dieses Schauspiel über mehrere Stunden. So etwas habe Ich in dieser Intensität und Farbenvielfalt noch nie erlebt.​

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3435.jpg Ansichten: 0 Größe: 324,5 KB ID: 3308949
                                    Zuletzt geändert von Dotti; 08.02.2025, 10:13.

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                                    • Dotti
                                      Erfahren
                                      • 05.04.2023
                                      • 430
                                      • Privat

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                                      #38
                                      Tag 17 // 13 September 2024 // 19 km // Hm rauf 561 // Hm runter 411

                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_9954.png Ansichten: 0 Größe: 1,10 MB ID: 3309170
                                      ©OpenStreetMapContributors

                                      Am Morgen des 17. Tages, es ist der 13. September 2024, wache Ich, trotz der kurzen Nacht, früh auf-bei Morgendämmerung. So ist alles noch etwas unscharf, auch das "Kaffee-Foto". Ich bin in Gedanken, staune immer wieder, wie sich diese Wanderungen bisher ohne konkrete Planung so schön entwickelt hat.

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                                      Erst weglos, dann auf Pfaden die am Ufer entlang führen und sich immer mal wieder auflösen wander Ich Flussabwärts, nach Norden. Auf den Spuren von Tieren, auf den Spuren von Menschen, die auch nach kurzer Zeit etwas abseits auftauchen. Sie sind grade dabei ihre Zelte abzubauen, sind mit ihren Hunden unterwegs. Ich winke ihnen zu, sie winken mir zu, Ich gehe weiter. Hier ist es so wunderschön, immer wieder komme Ich an Feuerstellen vorbei, in den Sommermonaten wird hier vermutlich viel los sein.

                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3438.jpg Ansichten: 0 Größe: 765,8 KB ID: 3309173

                                      eine der vielen Feuerstellen
                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3440.jpg Ansichten: 0 Größe: 928,9 KB ID: 3309172

                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3442.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,04 MB ID: 3309175

                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3451.jpg Ansichten: 0 Größe: 856,5 KB ID: 3309174

                                      Weiter nach Norden möchte Ich nicht gehen. Ich schaue mal auf die Karte. Ich bin mittlerweile im Nordosten der Muotkatunturi angekommen so würde es sich anbieten demnächst die Kehrtwende einzuleiten und wieder nach Süden zu marschieren. Es ist heute nach wie vor windig, auch hier unten im Tal. So entscheide Ich mich statt nach Osten auf die Berge hochzusteigen, nördlich um das Hanhipää herum zu wandern um dann im Tal entlang der Alempi Honkavuoma wieder nach Süden zu gehen und, je nach Lust, noch verfügbaren Kräften und Laune auf den Peltoaivi zu steigen und dort oben erventuell zu zelten. So der grobe Plan.

                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3457.jpg Ansichten: 0 Größe: 883,6 KB ID: 3309177

                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3460.jpg Ansichten: 0 Größe: 918,5 KB ID: 3309178

                                      Ich verlasse also kurz darauf den vage erkennbaren Pfad nach Osten, durchquere einen Sumpf und steige durch herbstlich gelben Birkenwald hinauf auf die Anhöhe nordwestlich des Hanhipää, ein baumloses, felsiges Plateau und habe eine wunderbare Aussicht nach Norden. Die genieße Ich ausgiebig im Windschatten mehrerer Felsen, dann widme Ich mich mal wieder meinem "Problemfall", den Gamaschen. Der Stift der Schnalle gebrochen, Ich ersetzte ihn mit einer Sicherheitsnadel, sieht gut aus, wird aber nicht lange halten, das ist mir klar.

                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3465.jpg Ansichten: 0 Größe: 912,4 KB ID: 3309179

                                      Blick nach Norden
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                                      Eigentlich zieht es mich trotz des Windes der hier über das Plateau fegt hinauf auf die Bergkette, das Hanhipää, aber der Wind einfach zu stark. So gehe Ich drum herum, auf halber Höhe, dann immer weiter absteigend ins Tal Richtung Fluss, der Alempi Honkavuoma, so wie Ich es mir überlegt habe.

                                      Blick nach Südost Richtung Alempi Honkavuoma
                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3476.jpg Ansichten: 0 Größe: 911,7 KB ID: 3309180

                                      An einem namenlosen See mache Ich Pause, setzte mich ins Gesträuch und stelle fest das Ich mich unter Heidelbeeren befinde. Sitzend pflücke Ich links und rechts von mir die Büsche leer, Müsli in den Topf, die Beeren obendrauf und lasse es mir schmecken. Sauer macht lustig. Da Ich ja eh schon einiges ausgepackt habe trinke Ich auch gleich noch Kaffee und kann während dessen wieder einige Rentiere aus nächster Nähe beobachten.

                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3478.jpg Ansichten: 0 Größe: 836,5 KB ID: 3309182

                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3479.jpg Ansichten: 0 Größe: 848,9 KB ID: 3309181

                                      Dann kommt die Arbeit. Die Sicherheitsnadel hat ihren Dienst quittiert also muss eine andere Lösung her, etwas Draht wäre gut-habe Ich aber nicht. Aber mehrere stabile Nähnadeln. Eine davon wird zweckentfremdet und mit meinem Werkzeug, meinem Esslöffel aus Edelstahl, zurechtgebogen. Macht einen robusten Eindruck. Und nicht nur die Nadel-auch ein Stück von einem Geweih was Ich kurz darauf finde.

                                      es ist richtig schwer, Ich habe es mal hochgehoben
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                                      Ich komme dem Fluss immer näher, auch der Peltoaivi kommt langsam in mein Blickfeld. Durch angenehmen Sumpf quere Ich die Alempi Honkavuoma und folge einem gut zu gehenden Pfad am Ostufer des Sees 312 entlang. Auch hier befindet sich ein Rastplatz mit Feuerstelle. Da der Wind etwas nachgelassen hat und Ich den Eindruck habe das sich das Wetter tendenziell bessert und die Sicht gut ist nehme Ich den Peltoaivi in Angriff. Da es dort vermutlich kein Wasser geben wird fülle Ich meine beiden Wasserflaschen. Rucksackgewicht + 3.

                                      der Abfluss des Sees 312
                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3492.jpg Ansichten: 0 Größe: 829,8 KB ID: 3309183

                                      der Pfad am Ostufer
                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3498.jpg Ansichten: 0 Größe: 884,1 KB ID: 3309184

                                      Langsam, in kräftesparendem "Genießermodus", gehe Ich in langen Serpentinen den Hang hinauf. Dort stehen einige Rentiere rum so das Ich meine Richtung ändere, und gradlinig hochsteige zu einigen Felsen in der Annahme das es sich um den Gipfel handelt. Dem ist aber nicht so wie Ich nach einem Blick in die Karte feststelle. Dieser befindet sich ca. einen Kilometer südlich.

                                      Rückblick auf den See 312
                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3501.jpg Ansichten: 0 Größe: 890,9 KB ID: 3309189

                                      Rentiere, also Richtungswechsel
                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3503.jpg Ansichten: 0 Größe: 884,0 KB ID: 3309187

                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3505.jpg Ansichten: 0 Größe: 697,8 KB ID: 3309186

                                      nochmal der Blick nach Nordwesten Richtung See 312
                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3508.jpg Ansichten: 0 Größe: 862,1 KB ID: 3309188

                                      Über das überwiegend flache Plateau geht es also weiter und kurze Zeit später stehe Ich auf dem "echten" Gipfel. Von hier habe Ich, trotz des grauen, wolkenverhangenen Himmels, eine großartige Aussicht, wunderbare Eindrücke der Landschaft, Sonnendurchbrüche durch die Wolken erzeugen goldfarbene Lichtflecken auf der weiten Landschaft.

                                      im Nordosten der See 350
                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3512.jpg Ansichten: 0 Größe: 799,4 KB ID: 3309194

                                      in südwestlicher Richtung kann Ich den Kuárvikozzâ (590m) ausmachen
                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3513.jpg Ansichten: 0 Größe: 820,3 KB ID: 3309193

                                      Südwestlich die Gegend die Ich den in nächsten Tagen erkunden werde
                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3514.jpg Ansichten: 0 Größe: 821,2 KB ID: 3309195

                                      Ich erreiche den "Gipfel" des Peltoaivi
                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3529.jpg Ansichten: 0 Größe: 793,2 KB ID: 3309191

                                      im Süden der Peltojärvi
                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3527.jpg Ansichten: 0 Größe: 765,4 KB ID: 3309192

                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3526.jpg Ansichten: 0 Größe: 776,4 KB ID: 3309190

                                      Im Südosten ist ein Teil des Peltojärvi zu sehen, dem größten See hier in der Gegend. Im Süden der Kuárvikozzâ der sich mit seinen 590 Metern deutlich abhebt, das ist die Richtung in die Ich eigentlich gehen möchte. Es ist später Nachmittag, meine Kräfte haben etwas nachgelassen, weit möchte Ich heute nicht mehr gehen, aber zum zelten hier oben ist es mir zu windig. Um aus dem Wind zu kommen steige Ich nach Norden etwas runter, dort befindet sich der See 350, sogar mit Sandstrand, sieht von hier zumindest so aus.

                                      Zeltplatz 17
                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3533.jpg Ansichten: 0 Größe: 730,5 KB ID: 3309198

                                      Je mehr Ich an Höhe verlor desto schöner wurden die Eindrücke und Aussichten, die möglichen Zeltplätze nahmen immer mehr zu und da Ich ja gerne so weit wie möglich oben zelten möchte baute Ich mein Zelt auf einer kleinen, ebenen Fläche, oberhalb des Sees auf. Was für ein schöner Platz der mir Windschutz bot aber gleichzeitig eine so wunderbare Aussicht ermöglichte.

                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3538.jpg Ansichten: 0 Größe: 657,1 KB ID: 3309197

                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3548.jpg Ansichten: 0 Größe: 641,8 KB ID: 3309196
                                      Zuletzt geändert von Dotti; 08.02.2025, 10:24.

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                                      • Dotti
                                        Erfahren
                                        • 05.04.2023
                                        • 430
                                        • Privat

                                        • Meine Reisen

                                        #39
                                        Tag 18 // 14 September 2024 // 13 km // Hm rauf 476 // Hm runter 512

                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_9983.png Ansichten: 0 Größe: 1,08 MB ID: 3309332
                                        ©OpenStreetMapContributors

                                        Trotzdem die letzten sowie der heutige Tag eher bewölkt waren hat fast immer morgens und abends die Sonne geschienen, für mich die schönsten Zeiten der Tage. So auch heute, am 14. September 2024, dem 18. Tag meiner Wanderung. Ich freue mich immer wieder sehr darüber, sitze heute mal vor dem Zelt und lasse mir die Sonne ins Gesicht scheinen.

                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3552.jpg Ansichten: 0 Größe: 573,8 KB ID: 3309333

                                        Bei abnehmender Sonne durch zunehmende Bewölkung gehe Ich, obwohl Ich ja nach Süden möchte, erstmal nach Norden, hinunter zum See 350, Kurzurlaub am "Strand" machen. Es ist schon faszinierend und fühlt sich irgendwie surreal an, die sandige Düne passt irgendwie so gar nicht in diese Gegend. Umso mehr fasziniert es mich.

                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3561.jpg Ansichten: 0 Größe: 869,2 KB ID: 3309336

                                        mehr Kies als Sand
                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3564.jpg Ansichten: 0 Größe: 951,2 KB ID: 3309334

                                        Blick nach Norden zum Peltoaivi, irgendwo dort oben stand mein Zelt
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                                        Dann wende Ich mich gen Süden, endgültig. Laut Karte fällt das Gelände zum Peltojärvi recht steil zum Nordufer ab und das ist auch so. Etwas oberhalb, so das Ich noch gut und sicher vorankomme, mit einem schönen Blick auf den See mache Ich mich auf den Weg. Und wieder sticht mir etwas "Rotes" ins Auge und es ist, mal wieder, ein Zelt das dort unten steht. Und während auch Ich stehe und staune sehe Ich immer mehr Zelte, unzählige, die am Ufer, aber auch etwas abseits stehen. Auch hier frage Ich mich warum die Menschen sich dicht an dicht um einen einzigen Ort scharren. Meine Gedanken dazu habe Ich ja schon vor ein paar Tagen aufgeschrieben, innerlich bin Ich froh und erleichtert hier oben eine so gute Zeit gehabt zu haben.

                                        das rote Zelt ist gut zu erkennen-eins von sehr vielen
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                                        Blick nach Süden
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                                        Blick zurück Richtung Nordost
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                                        Der Peltojärvi ist ungefähr 6 Kilometer lang so das Ich einige Zeit beschäftigt bin und immer wieder durch die sich langsam ändernde Perspektive immer wieder schöne Aussichten und Eindrücke von hier oben habe.

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                                        auch andere "hatten" mal schöne Ausblicke. Ich vermute der Schädel eines Rentieres
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                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3604.jpg Ansichten: 0 Größe: 890,8 KB ID: 3309341

                                        es wird flacher, Ich gehe Richtung Ufer
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                                        Dann wird das Ufer flacher so das es mir möglich ist direkt am Ufer entlang zu gehen, meist auf kaum zu erkennenden Tierspuren die mir ein leichteres fortkommen ermöglichen. Als Ich auf mehrere Sträucher behangen mit dicken Heidelbeeren treffe mache Ich Pause, trinke Kaffee und esse einige wenige davon. Sauer. Sehr sauer.

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                                        Grober Plan für heute? Gibt es bisher nicht, und das bleibt auch so. Es wird sich schon irgendwie etwas ergeben. Erstmal gehe Ich weiter am Ufer entlang, komme zu meinem erstaunen an einer kleinen vor kurzem benutzten Feuerstelle vorbei und erreiche kurz drauf das Südende des Sees.

                                        am Südende des Peltojärvi
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                                        der Zufluss, Blick nach Osten Richtung See
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                                        Der Zufluss in den See, der ist ganz ordentlich breit, langsam fließend und vermutlich recht tief, da werde Ich kaum hinüber kommen. So folge Ich dem Fluss erstmal am sumpfigen Ufer. Wie Ich auf die andere Seite gekommen bin, daran kann Ich mich trotz einigem nachdenken nicht mehr erinnern aber irgendwie hat es ja anscheinend geklappt, mit trockenen Füßen. An nasse Füße hätte Ich mich erinnert.

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                                        Ein kleiner, namenloser Bach dem Ich folge, würde mich weiter Richtung Süden leiten, fast bis zum Kuárvikozzâ, da wollte Ich ja sowieso hin. Hier ist es wunderschön, nass, sumpfig, ruhig. Außer ein paar Rentieren und mir ist hier nichts los. Zufrieden und glücklich gehe Ich langsam durch schmatzendes, feuchtes Gras am Ufer entlang, der Bach wird immer schmaler, gluckert leise vor sich hin. Es wirkt so einsam, unberührt und wild und... ein Stein!

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                                        Ein großer, anscheinend schwerer Stein, sticht mir ins Auge-auf Augenhöhe, mehr als zwei Meter über dem Boden. In der Astgabel einer Birke in Position gebracht. Wie kommt der dahin? Und was soll er da? Ich überlege. Vieleicht handelt es sich um eine primitive Falle um kleinere Tiere zu erlegen? Ich weiß es nicht, schaue aber ab jetzt immer mal wieder nach oben-nicht das mir so etwas auf den Kopf fällt.

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                                        Nach zwei Kilometern verlasse Ich den Bach und steige etwas hinauf um mir mal einen besseren Überblick zu verschaffen und stoße unverhofft auf eine Feuerstelle. Es ist zwar erst Mittag, aber, kurzum, Ich mache ein Feuer an. Ist einfach schön für mich, tut gut. Und verschafft Zeit. Zum nichts tun. Zum nachdenken.

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                                        Nachdem Ich die Glut gelöscht habe gehe Ich weiter, muss mich durch diverse "Engstellen", also dichten Baumbestand, Felsen und Gesträuch durchquetschen und erreiche eine baumloses Plateau. Die Wolken haben sich verzogen, die Sonne scheint, Ich finde zwei kleine Seen und einen schönen Platz fürs Zelt. Feierabend. Von hier habe Ich einen wunderbaren Blick zurück zum Peltojärvi, im Süden zum greifen nah der Kuárvikozzâ. Den werde Ich mir morgen vornehmen.

                                        Blick nach Osten
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                                        Blick Richtung Südost, ca. 30 Kilometer Luftlinie entfernt befindet sich Inari
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                                        Blick zurück nach Nordost Richtung Peltojärvi
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                                        Nachdem Ich meine ganzen abendlichen Tätigkeiten erledigt habe mache Ich noch einen Spaziergang auf die Anhöhe westlich meines Zeltplatzes. Im Abendlicht kann Ich die mit Rinnen durchsetzte, zerfurchte Landschaft auf der anderen Seite erkennen, hier müsste Ich auch wieder auf den Wanderpfad treffen, erkennen kann Ich ihn nicht.

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                                        Zeltplatz 18 im Schatten des Kuárvikozzâ
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                                        Blick nach Osten, meine Zelt kaum zu erkennen in der Bildmitte
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                                        der Kuárvikozzâ im Süden
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                                        Auf dem Rückweg finde Ich einige Geweihe, sowie eine große Feder eines Vogels. Kurz entschlossenen sammle Ich alles ein was Ich tragen kann und am Zelt angekommen lasse Ich meiner Kreativität freien lauf. Ist es ein kleines "Denkmal"? Für mich schon. Damals, als Ich es direkt aus dem Zelt sehen konnte sowie in meiner Erinnerung.

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                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: IMG_3713.jpg Ansichten: 0 Größe: 661,1 KB ID: 3309361
                                        Zuletzt geändert von Dotti; 08.02.2025, 10:33.

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                                        • Dado
                                          Anfänger im Forum
                                          • 09.02.2024
                                          • 35
                                          • Privat

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                                          Hi Dotti,

                                          ich habe dein Bericht gelesen und freue mich auf die Fortsetzung ☺️

                                          Grüß, Dado

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