[SE] 2024 Meine Sarek-Premiere - Abgewettert wird nicht

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  • Ljungdalen

    Alter Hase
    • 28.08.2017
    • 3293
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    • Meine Reisen

    #41
    OK, dann passt es ja doch irgendwie...

    Kleine Anmerkung:
    Zitat von Goldi Beitrag anzeigen
    Luohttotjåhkkå ... Njoatsosjåhkkå
    (ersteres aus schon bei Naturum so)

    Es ist in beiden Fällen -jåhkå (kein t, ein k) - das heißt "Bach, kleinerer Fluss". -tjåhkkå (mit t, zwei k) in ein Berg(gipfel).

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    • Goldi
      Erfahren
      • 11.09.2022
      • 259
      • Privat

      • Meine Reisen

      #42

      Tag 4 (29.8.2024) Talwechsel: vom Ruohtesvágge ins Álggavágge


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Name: Screenshot 2024-10-16 194756 Track Tag 4.jpg
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Größe: 2,33 MB
ID: 3287772
      Kartendaten: © OpenStreetMap-Mitwirkende, SRTM | Kartendarstellung: © OpenTopoMap (CC-BY-SA

      Die Kurzfassung:
      Strecke: ca. 16 km, 560 hm
      Wetter: bewölkt, aber trocken, im Álgavágge kräftiger Westwind
      getroffene Personen: Sichtkontakt zu zwei Wanderern über einen Fluss hinweg und Smalltalk mit einem sehr professionell aussehenden Schweizer

      Hier mal wieder der morgendliche Blick auf das Außenthermometer.

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Name: 20240829_051831 Thermometer.jpg
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Größe: 2,24 MB
ID: 3287773

      Das wird der Kälterekord der Tour sein (also kein Frost und kein Schnee, um alle die zu enttäuschen, die damit gerechnet haben, einschließlich mir selbst). Der Morgen ist klar und trocken. Blauer Himmel! Ich kann es kaum glauben.

      Hier der Blick talabwärts:

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Name: 20240829_053932 Zelt talabwärts.jpg
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ID: 3287774

      Dann noch der Blick talaufwärts:

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Name: 20240829_053952 Zelt.jpg
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ID: 3287775

      Das müsste der Gisuris sein, der da im Hintergrund morgens um halb sechs schon in der Sonne liegt.

      Durch die trockene Luft und die Windstille fühlt es sich relativ mild an und ich wasche mich endlich mal ausführlich am nahen Bach.

      Dann erstmal einen Kaffee zum Aufwärmen. Normalerweise finde ich Instant-Kaffee im Plastikbecher ja furchtbar, aber hier schmeckt er nach - Achtung, Pathos-Alarm - Freiheit und Abenteuer.

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Name: 20240829_054426 Kaffee.jpg
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ID: 3287776

      Aber auch das schönste Frühstück ist irgendwann vorbei und dann heißt es zusammenpacken und aufbrechen.

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Name: 20240829_081533 zusammengepackt.jpg
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ID: 3287777

      Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich finde, es ist immer ein besonderer Moment, einen Zeltplatz zu verlassen und weiter zu ziehen, vor allem, wenn er einem gut gefallen hat. Voller Aufbruchsenergie und Tatendrang, aber auch melancholisch, weil man einen schönen Ort zurücklässt und ihn vielleicht nie wieder sehen wird. Nichts deutet mehr darauf hin, dass man hier eine Nacht verbracht hat außer einer trockenen Stelle und etwas plattgedrücktem Gras. Wenn man dann noch den ganzen Kram so zusammengepackt vor sich sieht, wird einem einmal mehr die eigene Unbehaustheit vor Augen geführt und man fühlt sich ein bisschen verloren.

      Aber jetzt heißt es: Weg mit der sentimentalen Gefühlsduselei und frischauf marschiert!

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Name: 20240829_093326 Weg.jpg
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ID: 3287778

      Wieder folge ich einem gut ausgetretenen Pfad nach Süden. Im Hintergrund sieht man schon das Ålkatj-Massiv, das hinter dem Ende des Ruohtesvágge liegt.

      Kaum losgegangen, da treffe ich auf einen Fluss, der vom Berghang ins Tal fließt und mir somit im Weg ist. (Anmerkung: Wenn ich jetzt auf die Karte schaue, war es wohl der Boajsájågåsj). Es gibt eine Menge vielversprechender Steine und so schaue ich nach einer Stelle, um ohne Schuhwechsel zu queren. Da sehe ich auf der gegenüberliegenden Seite zwei Wanderer, die offenbar das gleiche tun. Wir winken uns zu. Mir scheint es, als gäbe es eher flussaufwärts geeignete Trittsteine. Meine Gegenüber sehen das offenbar genau andersherum und so gehen wir in entgegengesetzter Richtung auseinander. Ich finde eine gute Stelle und komme so mit ein paar großen Schritten und etwas Balancieren auf die andere Seite. Als ich mich dann umschaue und den Beiden meine Trittsteine zeigen will, sehe ich, dass sie auch gerade am anderen Ufer angekommen sind. So sind wir wieder durch den Fluss getrennt und haben uns gewissermaßen umgangen, ohne ein Wort gewechselt zu haben. Schade eigentlich.

      Weil ich niemanden ungefragt fotografieren will, warte ich noch, bis sie außer Sicht sind und mache dann noch ein Bild vom Fluss mit den vielen Trittsteinen.

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Name: 20240829_094435 Fluss Trittsteine.jpg
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ID: 3287779

      Ich gehe weiter und orientiere mich eher nach oben, um den Kurvenradius am Talausgang nicht zu groß werden zu lassen.

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Name: 20240829_095056 nach Oben.jpg
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ID: 3287780

      Der Blick zurück zeigt nochmal die ganze Pracht des Ruohtesvágge mit den Gipfeln des Sarek-Massivs an der Ostseite:

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Name: 20240829_100747 Sarek-Massiv.jpg
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ID: 3287781

      Ein toller Anblick. So habe ich mir das vorgestellt

      Am späteren Vormittag bin ich am Talausgang angekommen und blicke auf Skárjá und das obere Ende des Rapadalen.

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Name: 20240829_110902 Skaria.jpg
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ID: 3287782

      Von links kommt der Smájlajjåhkå und daneben erkennt man die kleinen Hütten. Der Fluss verschwindet hinter einer Geländekante und vermutlich versteckt sich dahinter auch die Brücke. Ich nehme die Innenkurve um den Skárjátjåhkkå und bleibe auf der Höhe. Den Weg hinunter zu den Hütten spare ich mir.

      Immer wieder hat man schöne Blicke auf das seltsame Delta des oberen Ráhpajåhkå:

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Name: 20240829_113524 Rapajoko.jpg
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ID: 3287783

      Dann habe ich den Skárjátjåhkkå umrundet und laufe nach Westen. Jetzt heißt es, den Eingang ins Álggavágge finden. Das sollte bei der Sicht nicht sonderlich schwer sein.

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Name: 20240829_113009 Berg ohne Karte alls erstes.jpg
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ID: 3287784

      Lieber nochmal auf die Karte schauen.

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Name: 20240829_112615 Berg mit Karte als zweites.jpg
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ID: 3287785

      Ja, die Richtung stimmt. Der etwas unregelmäßig geformte Berg vor mir ist der Guohperskájdde. Vor dem muss ich links abbiegen.

      Ich gehe am Hang langsam abwärts, während mir der Talboden entgegenkommt. So nähere ich mich dem Taleingang des Álggavágge.

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Name: 20240829_121317 Taleingang.jpg
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ID: 3287786

      Der Wind aus Westen hat spürbar zugenommen (logisch, denn vorher war ich ja in einem vor Westwind geschützten Nord-Süd-Tal unterwegs) und es ziehen auch schon wieder dicke Wolken auf.

      Ich habe gerade meine Mittagspause beendet und gehe weiter, da kommt mir ein Wanderer entgegen. Ein Schweizer, wie sich herausstellt. Ich staune über seine Schultergurte, die vorne mit einem Flaschenhalter und den verschiedensten Taschen und Fächern behängt sind. Es wirkt sehr professionell. Dagegen komme ich mir mit meiner unspektakulären Ausstattung vor wie Sonntagsausflügler im vorderen Odenwald. Wir tauschen uns über das woher und wohin aus. Er ist ein paar Tage vor mir ebenfalls in Ritsem gestartet, ist in einem großen Bogen hierher gegangen und möchte ein Stück durch das Rapadalen und dann wie ich auch nach Kvikkjokk. Wir verabschieden uns und jeder zieht in seine Richtung weiter. Der Flaschenhalter kommt auf meine Wunschliste.

      Dann läuft ein stattliches Ren vor mir her, bleibt stehen und grast seelenruhig. Als ich es fast erreicht habe, schlendert es weiter, bleibt stehen und grast wieder. So geht das noch ein paar mal.

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Name: 20240829_124043 Rentier.jpg
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ID: 3287787

      Dann biegt es ab und läuft, ohne zu zögern und in vollendeter Anmut durch den Fluss. An genau dieser Stelle:

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Name: 20240829_130425 Fluss tief.jpg
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ID: 3287788

      Seine Beine tauchen schon ganz schön tief ein, aber es scheint ihm gar nichts auszumachen. Ich muss zwar auch auf die andere Seite, aber ich selbstvergewissere mich, dass ich kein Rentier bin und beschließe, noch ein Stückchen flussaufwärts zu gehen und eine seichtere Stelle zu suchen.

      Hier sieht es doch schon viel besser aus:

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Name: 20240829_131905 Fluss seicht.jpg
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ID: 3287789

      Ich furte ohne Probleme und steige dann die Stufe zum Eingang des Álggavágge hinauf. Oben empfängt mich ein Rentierzaun.

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Name: 20240829_135042 Zaun.jpg
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ID: 3287790

      Zum Glück wird er gerade erneuert und ist zum Teil flachgelegt, so dass ich einfach durchgehen kann.

      Im Álggavágge gehe ich zunächst sehr angenehm im teilweise trockenen Flussbett entlang.

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Name: 20240829_135523 Flussbett.jpg
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ID: 3287791

      Dann wird es leider gerölliger…

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Name: 20240829_142255 Geröll.jpg
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ID: 3287792

      … und nach einer Weile zum Glück wieder grasiger:

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Name: 20240829_144128 Grasig.jpg
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ID: 3287793

      Der Wind pfeift mir jetzt ganz ordentlich entgegen und ich schaue mich immer wieder nach geschützten Zeltplätzen um. Nach einer Weile finde ich einen netten Platz auf einer ebenen, festen Grasfläche, die in den Fluss vorspringt, aber hoch genug, um nicht überflutungsgefährdet zu sein. Das Gelände im Westen steigt etwas an und bietet einen ganz okayen Windschutz.

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Name: 20240829_153535 Zeltplatz.jpg
Ansichten: 765
Größe: 3,35 MB
ID: 3287794

      Ich baue mein Zelt auf dem ebenen Grasstück links vom Rucksack auf.

      Hier ist ein Bild von der anderen Seite. Eine echte Fluss-Idylle.

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Name: 20240829_160823 Camp 4.jpg
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Größe: 4,49 MB
ID: 3287795
      Camp 4 im Álggavágge

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      • Naturum
        Gerne im Forum
        • 01.10.2024
        • 83
        • Privat

        • Meine Reisen

        #43
        Aaaah, herrliche Panoramen und Bilder in deinem klasse Bericht, jetzt weiß ich, dass ich da irgendwann wieder hin muss, es gibt noch soooo viel zu entdecken 🤗

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        • Ljungdalen

          Alter Hase
          • 28.08.2017
          • 3293
          • Privat

          • Meine Reisen

          #44
          Zitat von Naturum Beitrag anzeigen
          Aaaah, herrliche Panoramen und Bilder in deinem klasse Bericht, jetzt weiß ich, dass ich da irgendwann wieder hin muss, es gibt noch soooo viel zu entdecken 🤗
          +1 (arrgh, man hat zu wenig Zeit... gibt ja auch noch so viele andere Regionen...)

          Viel mehr Wasser überall, als "bei mir" 2020! Das Álggavágge war damals ziemlich trocken. Aber ziemlich windig auch.

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          • Goldi
            Erfahren
            • 11.09.2022
            • 259
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            • Meine Reisen

            #45
            Danke für die Rückmeldung. Es freut mich total, dass euch der Bericht gefällt.

            Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen

            Viel mehr Wasser überall, als "bei mir" 2020! Das Álggavágge war damals ziemlich trocken. Aber ziemlich windig auch.
            Warte es ab, es wird noch nasser. Und buschiger. Ich muss nur die Zeit finden, das nächste Kapitel zu schreiben.

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            • Borgman
              Dauerbesucher
              • 22.05.2016
              • 784
              • Privat

              • Meine Reisen

              #46
              Mir gefällt dein Bericht auch sehr gut. Und da ich jetzt mehr Zeit zum Lesen habe, warte ich gespannt auf den nächsten Teil. (Meine Ausrüstung sieht auch nicht spektakulär aus - warum sollte sie?)

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              • Goldi
                Erfahren
                • 11.09.2022
                • 259
                • Privat

                • Meine Reisen

                #47
                Zitat von Borgman Beitrag anzeigen
                Mir gefällt dein Bericht auch sehr gut. Und da ich jetzt mehr Zeit zum Lesen habe, warte ich gespannt auf den nächsten Teil. (Meine Ausrüstung sieht auch nicht spektakulär aus - warum sollte sie?)
                Danke für dein Lob. Geht mir runter wie Öl, also Starköl natürlich, gut gekühlt

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                • Goldi
                  Erfahren
                  • 11.09.2022
                  • 259
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #48

                  Tag 5 (30.8.2024) Viel Buschland im Álggavágge


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Name: Screenshot Track Tag 5.jpg
Ansichten: 678
Größe: 2,18 MB
ID: 3288267
                  Kartendaten: © OpenStreetMap-Mitwirkende, SRTM | Kartendarstellung: © OpenTopoMap (CC-BY-SA

                  Die Kurzfassung:
                  Strecke: ca. 18 km, 190 hm
                  Wetter: die meiste Zeit Dauerregen, abends klart es kurz auf
                  getroffene Personen: ein schwedisches Paar

                  Der morgendliche Blick aus dem Zelt zeigt Wolken und eher regnerisches Wetter.

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Name: 20240830_055511 Blick aus dem Zelt.jpg
Ansichten: 652
Größe: 2,88 MB
ID: 3288268

                  Für heute sagt die Wettervorhersage viel Regen voraus. Sie wird Recht behalten. Die Tage danach sind allerdings genauso vorhergesagt, so dass ich denke: Wenn ich auf besseres Wetter warten will, muss ich mich hier quasi häuslich niederlassen. Also ist Abwettern erneut keine Option.

                  Noch ist es trocken und so packe ich nach dem Frühstück stressfrei zusammen und ziehe los. Zunächst muss ich den Álggajåhkå überqueren, da ich auf der Südseite gehen will um später südlich den Álggajávrre zu umrunden.

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Name: 20240830_074835 Alggajoko Furt.jpg
Ansichten: 662
Größe: 4,22 MB
ID: 3288269

                  Es liegen so viele Trittsteine im Wasser, dass es eine trockene Furt wird. Danach geht es am linken Flussufer das Tal hinunter.

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Name: 20240830_080427 Am Fluss entlang.jpg
Ansichten: 652
Größe: 3,76 MB
ID: 3288270

                  Es geht sich zunächst angenehm auf einer Mischung aus Wiesen und Felsen.

                  Ab und zu kommen Bäche vom Berghang herunter, die gequert werden müssen, so wie dieser hier:

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Name: 20240830_082002 Bergbach.jpg
Ansichten: 655
Größe: 3,85 MB
ID: 3288271

                  Mit etwas Suchen finde ich immer eine geeignete Stelle, um ohne Schuhwechsel hinüber zu kommen.

                  Die Wolken werden dunkler und, wie angekündigt, fängt es an zu regnen. Trotzdem gefällt mir das Tal sehr gut, wie es harmonisch nach beiden Seiten ansteigt und sich der Fluss in der Mitte entlangschlängelt.


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Name: 20240830_082614 einzelne Büsche.jpg
Ansichten: 649
Größe: 4,11 MB
ID: 3288272

                  Dann ist es vorbei mit der Harmonie, zumindest für mich. Denn es beginnt garstiges Buschland:

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Name: 20240830_091937 Buschland.jpg
Ansichten: 644
Größe: 4,14 MB
ID: 3288273

                  Also rein in das Gewirr. Wasser von oben, Wasser von den klatschnassen Zweigen und Wasser von unten, denn die Büsche stehen oft in sumpfigen Wasserläufen.

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Name: 20240830_094919 Selfie Kapuze.jpg
Ansichten: 652
Größe: 1,93 MB
ID: 3288274

                  Zum Glück gibt es Pfade durch die Büsche, auch wenn man sich auch auf denen durch eng stehende Zweige quetschen muss. Immerhin zeigen mir die Trittspuren auf den Zweigen: Ja, hier ist schon mal jemand durchgegangen. Also ist es prinzipiell möglich, durchzukommen.

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Name: 20240830_094900 Gewirr.jpg
Ansichten: 661
Größe: 4,90 MB
ID: 3288275

                  Nach einer gefühlten Ewigkeit sehe ich endlich den „Ausgang“ vor mir.

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Name: 20240830_095202 draußen.jpg
Ansichten: 654
Größe: 4,68 MB
ID: 3288276

                  In der Ferne ist zum ersten mal der türkis leuchtende Álggajávrre zu sehen.

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Name: 20240830_101535 Alggojaure in der Ferne.jpg
Ansichten: 653
Größe: 2,71 MB
ID: 3288277

                  Doch zunächst muss der Niejdariehpjågåsj überwunden werden:

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Name: 20240830_104101 schwierige Furt.jpg
Ansichten: 636
Größe: 3,38 MB
ID: 3288278

                  Wie heißt es bei Claes Grundsten lakonisch: „Nach größeren Regenfällen kann das schwierig sein.“ Ich furte genau an der Stelle, an der der Strom sich teilt. Der Fluss sieht gar nicht so groß aus und das Wasser geht nicht mal über die Knie, aber die Strömung ist echt stark und zieht ziemlich an meinen Beinen. Von allen Furten auf der Tour ist das eine von den schwierigeren. Ich stemme mich gegen den Wasserdruck, stütze mich auf meinen einen Stock (ich bin mittlerweile ein echter Ein-Stock-Profi geworden) und schaffe es heil auf die andere Seite. Als ich sehr glücklich aus dem Wasser steige, habe ich den irren Impuls, das auf einem Bild festzuhalten. (Heute ist irgendwie der Tag der Selfies…)

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Name: 20240830_105338 Selfie Kopf Furt.jpg
Ansichten: 629
Größe: 1,59 MB
ID: 3288279

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Name: 20240830_105301Selfie Furt.jpg
Ansichten: 639
Größe: 2,31 MB
ID: 3288280

                  Jetzt gibt es kein Hindernis mehr zwischen mir und dem Álggajávrre.

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Name: 20240830_115251 Alggajaure kein Hindernis mehr.jpg
Ansichten: 634
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ID: 3288281

                  Das Wasser sieht interessant aus, sehr milchig-türkis. Eben Gletscherwasser. Bei strahlendem Sonnenschein wäre es vermutlich noch intensiver, aber auch so ist es ein echter Hingucker.

                  Dann stehe ich am Ufer. Hier gibt es sogar einen Sandstrand, auch wenn heute kein Badewetter ist.

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Name: 20240830_120148 Sandstrand.jpg
Ansichten: 628
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ID: 3288282

                  Das Südufer ist dann wieder stark verbuscht, aber da es schmal ist, sind die zwei bis drei parallelen Pfade meistens gut zu sehen, die in unterschiedlichen Höhen am Hang verlaufen.

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Name: 20240830_121744 Südufer.jpg
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Größe: 2,68 MB
ID: 3288283

                  Ich schlage mich also wieder kilometerlang durch regennasse Büsche. Dann habe ich den See endlich der Länge nach passiert. Jetzt kommt eine seltsame Moränenlandschaft aus kleinen Hügeln, die wie künstlich angelegt wirken. So, als hätte sich jemand eine BMX-Strecke gebaut. Ich steige auf den höchsten „Feldherrenhügel“ und schaue mich erstmal um.

                  Der Blick zurück zeigt nochmal die schöne türkise Farbe des Wassers, als würde es von unten beleuchtet.

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Name: 20240830_133959 Feldherrenhügel Blick zurück.jpg
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Größe: 2,86 MB
ID: 3288284

                  Nach vorne erkenne ich die Mündung des Alep Sarvesjåhkå, der von Süden kommt und hier in den See fließt.

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Name: 20240830_133947 Feldherrenhügel.jpg
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Größe: 3,41 MB
ID: 3288285

                  Ich mache einen Schwenk nach Süden und folge in losem Abstand dem Alep Sarvesjåhkå. Vom Sarvesnjunnje, dem Berg, den ich in einer Linkskurve umrunde und von den anderen Bergen ist nichts zu sehen. Zu tief und dicht hängen die Regenwolken.

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Name: 20240830_140646 Hügelland.jpg
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ID: 3288286

                  Mein Plan ist, heute bis zu der Stelle zu laufen, an der man nach Osten hochsteigen und von oben ins Njoatsosvágge gelangen kann, durch den Hintereingang sozusagen. Dabei mache ich mir Gedanken, wie ich ohne Sicht auf die Berge diese Aufstiegsstelle finden kann. Wenn ich unbemerkt die Umrundung des Sarves-Massivs zu weit fortsetze, lande ich im Sarvesvágge und das wäre die vollkommen falsche Richtung. Wenn ich den Fluss entlang zu weit gehe, lande ich irgendwann auf dem Padjelantaleden und dann kann ich den auch gleich bis nach Kvikkjokk gehen.

                  Ich schaue auf die Karte und zähle die Flüsse, die auf meiner Seite in den Alep Sarvesjåhkå münden. Wenn die Berge mich schon im Stich lassen, müssen eben die Flüsse zur Navigation herhalten. Zuerst kommt ein kleiner Bach vom Sarvesnjunnje herunter, anschließend ein breiter Strom aus dem Sarvesvágge und als drittes der Tjågnårisjåhkå, bei genau dem ich morgen aufsteigen will. Er wird also mein Ziel für heute sein. Zufrieden mit meiner Navigationsstrategie stapfe ich durch das unübersichtliche Hügelland, den Alep Sarvesjåhkå immer im rechten Augenwinkel behaltend.


                  Dann kommt der kleine Bach. Wirklich sehr klein und wie aus dem Nirgendwo über der Wolkendecke.

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Name: 20240830_143529 Bach Wolke.jpg
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ID: 3288287

                  Nach einer Weile kommt von links der Fluss, der aus dem Sarvesvágge in den Alep Sarvesjåhkå mündet. Vielleicht ist es auch der östliche Sarvesjåhkå​, der dann zum westlichen wird. Die Benennug der Flüsse ist für mich immer etwas kryptisch. Auf jeden Fall kommt ein Fluss von links und einer von geradeaus. Auf der Karte sieht es eher wie eine Art Delta aus (auf OpenTopoMap interessanterweise nicht), aber in echt ist es ein normaler Fluss:

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Name: 20240830_145916 Fluss Sarvesvagge.jpg
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ID: 3288288

                  Hier treffe ich ein schwedisches Paar, das von der anderen Seite hier herüber gefurtet ist und sich gerade wieder in den Wandermodus bringt. Sie erzählen, wie sie die letzten Tage das Njoatsosvágge hinaufgewandert sind und wie mühsam sie sich im unteren Teil durch die Büsche kämpfen mussten. Ich denke: Nicht schon wieder Büsche! Sie wollen den Álggajávrre nördlich umrunden. Da ich ja die Südroute genommen hatte, kann ich ihnen keine Tipps geben.

                  Dann furte ich auch über den Fluss aus dem Sarvesvágge (wie immer er auch heißt). Angenehm zu durchqueren, flach und nicht zu schnell.

                  Weiter geht es durch das hügelige Land nach Süden. Schließlich kommt von links der dritte Zufluss und ich bin am heutigen Tagesziel.

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Name: 20240830_161027 Einstieg.jpg
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Größe: 3,98 MB
ID: 3288289

                  Morgen will ich hinüber und den Hang hinauf. Für heute langt es mir nach dem ganzen fiesen Buschland und dem Dauerregen. So bleibe ich hier und baue mein Zelt direkt neben dem Zusammenfluss der beiden Flüsse auf.

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Name: 20240830_165353 Zelt.jpg
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ID: 3288290
                  Camp 5 unterhalb vom Einstieg in das obere Njoatsosvágge.

                  Ironischerweise reißen die Wolken auf, kaum dass das Zelt steht, und so habe ich nochmal einen schönen Blick auf den Fluss, den ich hochgekommen bin und die eher flachen Hügel im Westen, die schon zum Padjelanta gehören. In der Sonne sieht doch alles gleich viel freundlicher aus.

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Name: 20240830_165228 Zelt Padjelanta.jpg
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ID: 3288291

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                  • Blahake

                    Vorstand
                    Fuchs
                    • 18.06.2014
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                    • Meine Reisen

                    #49
                    Das macht so einen Spaß, Dir zu folgen und innerlich mit Dir über das Gestrüpp und das Wetter zu fluchen! Bei diesem
                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl533614.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,93 MB ID: 3288316​ Bild dachte ich "Sarek at it's best", auch links hinten der trüb graue Himmel und die Begeisterung im Gesicht. Zum Glück kann der Sarek ja manchmal auch anders und ich bin schon gespannt, wie sich der obere Einstieg ins Njoatsosvagge bei Dir präsentiert, ich fand den damals wunderschön.
                    Zuletzt geändert von Blahake; 21.10.2024, 08:42.

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                    • andrea2
                      Dauerbesucher
                      • 23.09.2010
                      • 989
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #50
                      Wir sind an dem Tag erst nach dem Mittag los und hatten uns eigentlich schon auf abwettern eingestellt, als es dann länger trocken war, sind wir doch noch durchgestartet und fanden uns kurze Zeit später im Regen und ebenfalls in den Weiden wieder, gar nicht weit von dir am Miellädno. Abends haben wir an der berüchtigten Brücke gezeltet, hätten also fast zu dir rüber winken können. Eigentlich wollten wir weiter ins Álggavágge und dann durchs Niejdariehpvágge, haben das aufgrund der tiefhängenden Wolken dann gestrichen und folgen dir am nächsten Tag den Tåggŋårisjåhkå hoch.
                      Zuletzt geändert von andrea2; 21.10.2024, 18:28.

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                      • Wandernomade
                        Anfänger im Forum
                        • 16.07.2021
                        • 32
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #51
                        Hallo Goldi,
                        bin gerade dabei (es herrscht Regenwetter), Deinen sehr guten, authentisch geschriebenen Sarek-Bericht zu lesen. Herzlichen Glücksschrumpf. Deine Art zu Wandern ist genau meine Kragenweite und außerdem benützt Du dasselbe Kochgeschirr, welches ich mir vor 30 Jahren in Neuseeland zugelegt habe. Es hat mich auf al meinen Touren begleitet, es ist leicht und hat seine Zwecke immer erfüllt. Ich besitze es immer noch.
                        Warte auf die Fortsetzung.
                        Gruß Hans
                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Cook Set.jpg
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Größe: 358,3 KB
ID: 3288896

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                        • Goldi
                          Erfahren
                          • 11.09.2022
                          • 259
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #52
                          Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
                          ... Abends haben wir an der berüchtigten Brücke gezeltet, hätten also fast zu dir rüber winken können. Eigentlich wollten wir weiter ins Álggavágge und dann durchs Niejdariehpvágge, haben das aufgrund der tiefhängenden Wolken dann gestrichen und folgen dir am nächsten Tag den Tåggŋårisjåhkå hoch.
                          Oha! Da wären wir uns ja fast begegnet. Ihr hattet bestimmt tolles Wetter im Njoatsosvágge. So war es bei mir jedenfalls am übernächsten Tag, dem 1.9., da war ich im unteren Tal bei prächtigstem Sonnenschein. Aber jetzt kommt bei mir erstmal ein Kapitel mit düsteren Bildern. Ich habe den Tag gerade fertig geschrieben und lade ihn gleich hoch.

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                          • Goldi
                            Erfahren
                            • 11.09.2022
                            • 259
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #53
                            Hallo Wandernomade,

                            ja, der 0,5er Teekessel ist genial. Superleicht und der Brenner passt hinein, gepolstert mit allen Teebeuteln und Kaffeepackungen, damit nix klappert. Ich überlege immer mal wieder, ob ich mir einen Jetboil oder was ähnliches kaufe, aber ich kann keinen rechten Vorteil erkennen, außer dass ich etwas Gas spare, weil die weniger windanfällig sind. Das restliche Kochgeschirr bleibt bei mir in der Regel zuhause, weil ich doch nur Tütenfutter aufgieße.

                            Und danke für das Lob. Es freut mich, wenn dir der Bericht gefällt. Er kommt halt nur etwas verzögert, weil ich neben Job, Familie, Gassigehen, Sport und so weiter nur ab und zu Zeit fürs Schreiben und Bilder raussuchen finde. Sorry schon mal dafür.

                            Kommentar


                            • Goldi
                              Erfahren
                              • 11.09.2022
                              • 259
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #54


                              Tag 6 (31.8.2024) Wo bitte geht es zum Njoatsosvágge?


                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Track Tag 6.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,17 MB ID: 3289219
                              Kartendaten: © OpenStreetMap-Mitwirkende, SRTM | Kartendarstellung: © OpenTopoMap (CC-BY-SA

                              Die Kurzfassung:
                              Strecke: ca. 15 km, 270 hm
                              Wetter: geschlossene Wolkendecke, Nieselregen, kräftiger, kalter Wind aus Westen
                              getroffene Personen: einen deutschen „Dauercamper“

                              Leider hat das Wetter heute Morgen nicht da weiter gemacht, wo es gestern aufgehört hat. Es ist wieder alles grau in grau und feucht-ungemütlich.

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20240831_060644 kein Fotolicht.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,95 MB ID: 3289220

                              Da frühstücke ich doch lieber im Zelt. Mit Kartenstudium und der entsprechenden Morgenlektüre.

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20240831_071817 Frühstück.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,71 MB ID: 3289221

                              Die Route steht fest: Immer dem Tjågnårisjåhkå aufwärts folgen, zwischen den beiden Bergen hindurch und schon bin ich im Njoatsosvágge. Soweit der Plan.

                              Während ich zusammenpacke, setzt ein leichter Niesel ein. Ich folge dem Bach mit den vielen Kringeln auf den „a“s bergauf.

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20240831_084611 Fluss hinauf.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,52 MB ID: 3289222

                              Gleich unten quere ich ihn und folge ihm nun auf der rechten Seite:

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20240831_090318 Fluss entlang.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,08 MB ID: 3289223

                              Das Gelände ist eigentlich ganz interessant. Felsen, Gras, etwas hügelig, aber nicht anstrengend steil. Allerdings weht ein kühler Wind, die Luft ist feucht-kalt und es nieselregnet. Von den Bergen sehe ich auch nichts.

                              Dann komme ich an einen kleinen See.

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20240831_092012 kleiner See.jpg Ansichten: 0 Größe: 4,08 MB ID: 3289224

                              Ich versuche auf der Karte zuzuordnen, welcher See das ist. Leider gibt es einige davon. Ich steige bergauf und denke, die Richtung wird schon stimmen. Der Zulauf zum See, dem ich folge, ist irgendwann weg. Es war wohl doch nicht der Tjågnårisjåhkå. Dafür kommen noch ein paar kleinere Tümpel und Bäche. Dann laufe ich auf einen Rentierzaun zu.

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20240831_093701 Rentierzaun.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,76 MB ID: 3289225

                              Hier könnte ich drübersteigen:

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20240831_093918 Rentierzaun nah.jpg Ansichten: 0 Größe: 4,00 MB ID: 3289226

                              Aber ich zögere. Will ich eigentlich über den Zaun? Und warum ist hier überhaupt ein Rentierzaun? Auf der Karte ist auf dem Weg ins Njoatsosvágge keiner eingezeichnet. Nur weiter südlich. Dann wäre ich ja an den beiden Bergen vorbei und hätte den Taleingang verfehlt. Denk, denk, denk, zweifel, zweifel, zweifel. Ich schaue mich um. Wenn ich doch nur die Berge erkennen könnte. Doch sie liegen in der geschlossenen Wolkendecke.

                              Es hilft nichts: Ich muss cheaten und das GPS anschalten, zum ersten und einzigen mal auf dieser Tour. Da sehe ich es. Ich bin tatsächlich zu weit nach Süden gegangen. Warum habe ich nicht auf den Kompass geschaut. Dafür habe ich ihn doch dabei. Dann eben das Smartphone. Ich lasse mir die Richtung anzeigen, um wieder auf meine Route zu kommen und folge ihr. Ich mag es schon beim Autofahren nicht, vom Navi angeleitet zu werden und zu Fuß geht es mir nicht anders. Es ist einfach nicht stilvoll. Fehlt nur noch, dass das Telefon sagt: „Wenn möglich, bitte wenden.“

                              Mit GPS-Unterstützung komme ich wieder an den Tjågnårisjåhkå und sehe auch schon die Geländestufe, an der er aus dem unteren der beiden Seen abfließt.

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20240831_101229 Geländestufe.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,58 MB ID: 3289227

                              Also schnell wieder die Navigation ausschalten. Ich überquere den Fluss erneut, denn ich denke, an der linken Seite geht es ich besser auf die Stufe. Oben angekommen sehe ich den unteren der beiden Seen, aus denen sich der Fluss speist.

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20240831_103042 unterer See.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,30 MB ID: 3289228

                              Es ist heute einfach kein Licht für schöne Fotos. Also weiter an den beiden Seen entlang.

                              Hinter dem oberen See steigt das Gelände nochmal an und bildet die Wasserscheide.

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20240831_110142 Sattel.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,36 MB ID: 3289229

                              Schon bevor ich auf dem Sattel bin, sehe ich im Hintergrund die riesige schwarze Nordostwand des Vássjábákte durch die Wolken schimmern.

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20240831_111415 Wolken.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,40 MB ID: 3289230

                              Ein wirklich wuchtiger Anblick. Ich gehe weiter und kann dann in das obere Njoatsosvágge blicken. Vor mir liegt der Alep Njoatsosjávrre, der östliche der drei Seen.

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20240831_114329 oberes Tal.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,29 MB ID: 3289231

                              Ich gehe am Ostufer der Reihe nach die Seen ab. Von hinten schiebt mich ein kräftiger, aber auch kalter Wind. Zum Glück hat es aufgehört zu regnen.

                              Auf der anderen Seeseite sehe ich nur die Dreiteilung Wasser-Fels-Wolke:

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20240831_130755 Wasser Felsen Wolken.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,70 MB ID: 3289232

                              Ist zwar nicht die perfekte Aussicht, aber es hat auch was.

                              Hier fließt, glaube ich, der mittlere in den unteren See:

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20240831_131953 Überlauf.jpg Ansichten: 0 Größe: 4,31 MB ID: 3289233

                              Am Ufer des unteren Sees, des Lulep Njoatsosjávrre stoße ich unvermittelt auf einen Deutschen, der sein Zelt windgeschützt direkt hinter einer Geländestufe aufgebaut hat. Wir lamentieren ein wenig gemeinsam über den kalten Wind und die Wolken. Er hat hier für mehrere Tage Quartier bezogen, um die Gipfel in der Umgebung zu besteigen. Allerdings war es wohl heute in den Wolken kein Vergnügen, daher will er morgen weiter das Tal hinauf und dann hinunter in den Padjelanta.

                              Ich ziehe weiter am Seeufer entlang, geschoben vom strammen Wind. Der Blick zurück zeigt zumindest die untere Hälfte der Berge und lässt erahnen, wie das Panorama wohl bei klarem Himmel aussehen würde.

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20240831_141502 Blick zurück.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,36 MB ID: 3289234

                              Nach vorne zeigt sich langsam das Ende des Sees.

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20240831_141511 Ende des Sees.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,01 MB ID: 3289235

                              Ich halte mich links, während der See auf der anderen Talseite spektakulär abfließt. (Warum habe ich davon eigentlich keine Bilder gemacht? Ich glaube, ich war von dem regennassen Wind zu genervt und hatte nur noch Augen für einen guten und windgeschützten Zeltplatz.)

                              Der Blick von der Kante in das untere Njoatsosvágge ist jedenfalls nicht angetan, meine Stimmung aufzuhellen.

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20240831_145420 unteres Vagge.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,22 MB ID: 3289236

                              Die Wolken ziehen um mich herum vorbei, bringen immer wieder Regenschauer und hüllen alles in trübe Schleier.

                              Meine Stimmung hellt sich allerdings deutlich auf und Erleichterung macht sich breit, als ich an einem Grashügel eine einigermaßen windgeschützte Stelle finde. Ich muss allerdings wieder alle Register ziehen, um das Zelt in den Windböen aufzubauen. Dann ziehe ich Gemütlichkeitssachen an, koche mir einen Tee und verkrieche mich in den Schlafsack. Der Wind rüttelt ordentlich am Außenzelt, aber daran habe ich mich langsam gewöhnt.

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20240831_153441 Camp 6.jpg Ansichten: 0 Größe: 4,75 MB ID: 3289237
                              Camp 6 an der Stufe zum unteren Njoatsosvágge
                              Zuletzt geändert von Goldi; 25.10.2024, 21:30. Grund: Rechtschreibung

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                              • zilka

                                Erfahren
                                • 29.06.2017
                                • 420
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                #55
                                „Dann ziehe ich mir die Gemütlichkeitssachen an“ - was für ein schöner Ausdruck .
                                Beschreibt so treffend den Abend und das Abendgefühl einer Tour. Ich lese weiterhin mit Spannung mit.
                                zilka

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                                • Goldi
                                  Erfahren
                                  • 11.09.2022
                                  • 259
                                  • Privat

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                                  #56
                                  Zitat von Blahake Beitrag anzeigen
                                  ... ich bin schon gespannt, wie sich der obere Einstieg ins Njoatsosvagge bei Dir präsentiert, ich fand den damals wunderschön.
                                  Blahake , wie du oben siehst, war er etwas "verwolkt". Aber der nächste Tag wird schön, versprochen. (Nicht, dass keiner mehr den Bericht weiterliest, weil die Bilder so depri sind.)

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                                  • Naturum
                                    Gerne im Forum
                                    • 01.10.2024
                                    • 83
                                    • Privat

                                    • Meine Reisen

                                    #57
                                    Ach, ich hätte dir gerne etwas von unserer Septembersonne gegönnt. Das Njoatsosvágge mit seinen Seen hätte bestimmt in einem noch tolleren Licht gefunkelt. Dann bin ich doch mal auf den nächsten, diesmal schönen Tag gespannt, den du ankündigst 💥

                                    Kommentar


                                    • andrea2
                                      Dauerbesucher
                                      • 23.09.2010
                                      • 989
                                      • Privat

                                      • Meine Reisen

                                      #58
                                      Zitat von Goldi Beitrag anzeigen
                                      Ich folge dem Bach mit den vielen Kringeln auf den „a“s bergauf.
                                      Lustig bei ins heißt das å auch nur a-Kringel 😉

                                      Zitat von Goldi Beitrag anzeigen
                                      Oha! Da wären wir uns ja fast begegnet. Ihr hattet bestimmt tolles Wetter im Njoatsosvágge. So war es bei mir jedenfalls am übernächsten Tag, dem 1.9., da war ich im unteren Tal bei prächtigstem Sonnenschein. Aber jetzt kommt bei mir erstmal ein Kapitel mit düsteren Bildern. Ich habe den Tag gerade fertig geschrieben und lade ihn gleich hoch.
                                      Wir haben an dem keinen See gezeltet, an dem du vorbei weiter zum Rentierzaun gegangen bist. Abends konnten wir einmal kurz die Wand des Bulkas erahnen, sonst war alles in den Wolken, genau wie am nächsten Morgen. Wir haderten noch, denn bei schönem Wetter wären wir auf den Vássjákákte gestiegen. Selbst einen kurzen Abstecher bis zum Pass haben wir gestrichen, da die Wolken tiefer hingen und man nichts gesehen hätte. Wir sind dann weiter Richtung Tarraluopal. Als dann die Wolken aufrissen, war es leider zu spät, wir hatten aber trotzdem einen schöne Tag. 😀

                                      Trotz der vielen grauen Wolken ist der Bericht sehr schön und vor allem authentisch. So war das Wetter nunmal. Gerade deshalb bemühe ich mich, auch dann immer noch Fotos zu machen, wenn es meist auch weniger sind. Nach dem Urlaub überwiegen doch wieder die Schönwetterfotos und ich frage mich ob das Wetter wirklich so grau war wie in Erinnerung. Aber schönes Wetter kann ja jeder. 😉

                                      Zitat von zilka Beitrag anzeigen
                                      „Dann ziehe ich mir die Gemütlichkeitssachen an“ - was für ein schöner Ausdruck .
                                      Beschreibt so treffend den Abend und das Abendgefühl einer Tour. Ich lese weiterhin mit Spannung mit.
                                      zilka
                                      Dem kann ich nur zustimmen. Und geben wir es doch zu, eigentlich schinden wir und doch nur den ganzen Tag, damit es dann abends im Zelt so richtig gemütlich ist. Sonst wüssten wir es doch gar nicht zu schätzen. 😀

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                                      • Goldi
                                        Erfahren
                                        • 11.09.2022
                                        • 259
                                        • Privat

                                        • Meine Reisen

                                        #59


                                        Tag 7 (1.9.2024) Viel Sonne und ein 1A Outdoor-Badezimmer


                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Screenshot Track Tag 7.jpg
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Größe: 2,04 MB
ID: 3289787
                                        Kartendaten: © OpenStreetMap-Mitwirkende, SRTM | Kartendarstellung: © OpenTopoMap (CC-BY-SA

                                        Die Kurzfassung:
                                        Strecke: ca. 10 km, 240 hm, aber doppelt so viele bergab
                                        Wetter: Sonne, Sonne, Sonne
                                        getroffene Personen: ein schwedischer „Senior“-Wanderer

                                        Heute Morgen zeigt sich blauer Himmel zwischen den Wolken und es ist trocken. Der Wind ist auch viel zahmer als gestern. Ich steige auf meine Windschutzkante und schaue talaufwärts:

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Name: 20240901_074030 Blick talaufwärts.jpg
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Größe: 2,81 MB
ID: 3289788

                                        Sehr schön! Auch der Blick vom Zelt aus nach Süden zeigt, dass das untere Njoatsosvágge schon von der Morgensonne durchflutet wird. Die Luft selbst leuchtet förmlich.

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Name: 20240901_074044 Blick talabwärts.jpg
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Größe: 2,74 MB
ID: 3289789

                                        Noch schöner! Denn da will ich ja heute hin. Ich packe also zusammen breche auf. Nach wenigen Minuten stehe ich an der Kante und schaue ins untere Tal.

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Name: 20240901_075909 von der Stufe.jpg
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Größe: 3,06 MB
ID: 3289790

                                        Obwohl es im Schatten noch recht frisch ist, wärmt mich allein schon der Anblick. Von links schiebt sich der Rücken der Anhöhe 805 ins Bild und verstellt den Blick auf das weitere Tal. Macht nichts. Was ich sehe, langt allemal, um meinen inneren Glücksspeicher aufzuladen.

                                        Weiter geht es am linken Hang entlang. Es gibt mehrere parallele Pfade zur Auswahl und es geht sich wirklich angenehm. Ich komme in die Sonne und genieße die tolle Landschaft.

                                        Hier der Blick zurück auf den Ausgang des oberen Tals mit dem herabfließenden Njoatsosjåhkå:

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Name: 20240901_081523 Ausgang.jpg
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Größe: 3,94 MB
ID: 3289791

                                        Ich versuche, die Höhe zu halten, um später nicht wieder zu viel aufsteigen zu müssen. Nach einiger Zeit verflacht der Hang. Es kommt eine interessante Landschaft aus Wiesen, Büschen und einzelnen Felsen.

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Name: 20240901_083715 einzelner Felsen.jpg
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Größe: 3,68 MB
ID: 3289792

                                        Immer wieder schaue ich zurück auf den Talausgang:

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Name: 20240901_085336 Wolken am Talausgang.jpg
Ansichten: 345
Größe: 3,85 MB
ID: 3289793

                                        Es quellen immer noch Wolken aus dem oberen Tal. Dort scheint es also weiterhin ungemütlich zu sein.

                                        Dann stehe ich auf der Anhöhe 805. Vor mir breitet sich das ganze Tal aus. Ein epischer Anblick.

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Name: 20240901_085431 von 805.jpg
Ansichten: 344
Größe: 3,12 MB
ID: 3289794

                                        Dieses Foto nehme ich übrigens derzeit als Hintergrundbild meines Rechners. Es hat immer noch viel Sarek-Energie, die jedesmal auf mich überspringt, wenn ich es anschaue.

                                        Von der Höhe 805 steige ich geradeaus ab in Richtung Talverlauf. Ich will Grundstens Empfehlung folgen und den Luohttojåhkå in der Nähe der Einmündung in den Njoatsosjåhkå furten. So treffe ich nacheinander auf mehrere Arme, die ich einzeln überquere.

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Name: 20240901_093228 erste Furt.jpg
Ansichten: 348
Größe: 4,69 MB
ID: 3289795

                                        Hier ist die erste. Ich rüste gerade um in den Furt-Modus. Die Überquerung ist nicht schwierig, aber ein Schuhwechsel ist unvermeidlich. Von der anderen Flussseite werde ich interessiert beobachtet.

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Name: 20240901_092507 interessiert beobachtet.jpg
Ansichten: 345
Größe: 3,22 MB
ID: 3289796

                                        Auf der anderen Seite gehe ich erstmal mit hochgekrempelter Hose und in Crocs weiter, falls der nächste Flussarm gleich kommen sollte. Tut er aber nicht. Stattdessen muss ich durch kratziges Heidekraut gehen. Also doch wieder in den Wandermodus umstellen. Nach ein paar hundert Meter stehe ich dann vor dem nächsten Flussarm und wechsle erneut die Schuhe. So geht das insgesamt dreimal.

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Name: 20240901_102043 letzter Arm.jpg
Ansichten: 347
Größe: 4,61 MB
ID: 3289797

                                        Hier der letzte Arm. Wie man sieht, angenehm flach und langsam. Warum es übrigens drei sind, kann ich auf der Karte nicht nachvollziehen. Ist mir aber auch egal. Hauptsache, die Richtung stimmt.

                                        Im Windschatten eines Felsens mache ich erstmal Vormittagspause.

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Name: 20240901_104758 Vormittagspause.jpg
Ansichten: 348
Größe: 4,84 MB
ID: 3289798

                                        Für frisches Obst ist auch gesorgt:

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Name: 20240901_090316 Heidelbeeren.jpg
Ansichten: 341
Größe: 2,07 MB
ID: 3289799

                                        Ich gehe durch den weiten, flachen Talgrund. Mehrere Wege durchziehen die flache Vegetation.

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Name: 20240901_110916 zwei Wege.jpg
Ansichten: 344
Größe: 4,39 MB
ID: 3289800

                                        Der Deutsche gestern hatte mich vor den dichten Büschen im unteren Tal gewarnt. Ich solle unbedingt den einen Weg finden und nicht wieder verlieren. Sonst wäre es die Hölle. Das schwedische Paar am Tag davor hatten ähnlich geklungen. Auch wenn hier von dichtem Buschland noch nichts zu sehen ist, versuche ich, dem Hauptweg zu folgen und wäge immer ab, welcher stärker begangen aussieht.

                                        Noch einmal geht der Blick zurück.

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Name: 20240901_110930 immer noch Wolken.jpg
Ansichten: 337
Größe: 3,42 MB
ID: 3289801

                                        Immer noch hängen Wolken in den Bergen.

                                        Die ganze Zeit geht mir schon die noch kommende Furt des Bálgatjåhkå durch den Sinn, von der Grundsten schreibt, sie könne „bisweilen schwierig“ sein. Dort wird genau eine Stelle beschrieben, an der man „oft hinüber gelangen“ könne. Hä? An den anderen nicht? Und warum nur „oft“? Mit diesen Gedanken gehe ich so durch das Tal und treffe dann auf den Fluss. Die beschriebene Stelle (kleiner Hügel, Schotterband, 100m weiter…) ist nicht auszumachen. Egal, denn der Bálgatjåhkå ist zwar etwas größer als die Arme des Luohttojåhkå, aber auch nicht viel schwieriger zu queren.

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Name: 20240901_112648 letzte Furt.jpg
Ansichten: 339
Größe: 3,29 MB
ID: 3289802

                                        Hier bin ich schon auf der anderen Seite und wechsle wieder die Schuhe. (Das Dumme am Solo-Trekking ist, dass einen niemand beim Furten fotografieren kann.)

                                        Kurz hinter der Furt treffe ich einen Schweden, der Mittagspause macht und gerade seinen Kocher in Stellung gebracht hat. (Es ist mir immer unbegreiflich, warum manche Wanderer mittags etwas Warmes essen, es sei denn eine Brühe zum Aufwärmen. Erstens der Aufwand und zweitens nimmt man sich dadurch doch die ganze Vorfreude auf das Abendessen.) Ich hatte ihn schon vorher ein paar mal aus der Ferne gesehen, dann aber aus den Augen verloren. Er ist schon ein älteres Semester, wirkt aber kernig und verströmt eine souveräne Gelassenheit. Er hat sich mit dem Helikopter zu „einer Station vor Stáloluokta“ bringen lassen (ich wusste gar nicht, dass es da Zwischenhalts gibt), und läuft jetzt zurück nach Kvikkjokk. Wir quatschen noch ein bisschen, dann wünsche ich ihm guten Appetit und ziehe weiter.

                                        Ich bin auf einem gut sichtbaren Weg, hoffentlich DER Weg durch das Buschland. Erstmal führt er zwischen einem Birkenwald und dem Fluss entlang.

                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 20240901_115507 am Fluss.jpg
Ansichten: 336
Größe: 2,83 MB
ID: 3289803

                                        Dann geht es durch den Wald, immer wieder durch morastige Wiesen unterbrochen.

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Name: 20240901_122147 Morast.jpg
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ID: 3289804

                                        Hier ist es gar nicht so leicht, dem Weg zu folgen. Meistens ist es die matschigste Stelle, die sich als Spur durch das Gras zieht.

                                        Dann wird es wild:

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Name: 20240901_120751 Wild.jpg
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ID: 3289805

                                        Aber in der schönen Sonne und bei gut sichtbarem Weg ist es kein Problem, sich durchzuboxen.

                                        Dann bin ich durch. Auf einer Wiese geht es bergauf. Ich nutze die freie Aussicht für einen Blick zurück.

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Name: 20240901_122506 Durch.jpg
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ID: 3289806

                                        Wie man sieht, wollen die Wolken das obere Njoatsosvágge einfach nicht freigeben. Ich beschließe, hinter diesem Felsen Mittagspause zu machen (ohne kochen).

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Name: 20240901_134328 Pausefelsen.jpg
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ID: 3289807

                                        Der Wind ist mittlerweile so schwach, dass ich den Felsen als Windschutz eigentlich nicht bräuchte, aber als Rückenlehne ist er hochwillkommen. Sogar mit Polster durch ein paar Pflanzen, die es geschafft haben, dort zu wachsen.

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Name: 20240901_131507 kaltes Essen.jpg
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ID: 3289808

                                        Es gibt, wie gesagt, kaltes Mittagessen. Reicht mir vollkommen aus.

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Name: 20240901_132313 zufrieden.jpg
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ID: 3289809

                                        So sehen zufriedene Sarekwanderer aus.

                                        Dann folge ich dem Pfad die linke Flanke des Tals hinauf. Es geht am Hang ein wenig hin und her über Heideflächen und durch ein lichtes Birkenwäldchen und dann stehe ich unvermittelt vor dem Ruopsokjåhkå,

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Name: 20240901_141746 Ruopsok.jpg
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ID: 3289810

                                        Er kommt aus einem Canyon, verbreitert sich hier und bildet ein Becken. Nach beiden Seiten wird der Ort durch ansteigendes Gelände geschützt und ist absolut windstill. Die Luft ist sommerlich warm. Obwohl es erst kurz nach 14:00 Uhr ist, steht für mich fest: Das ist mein Zeltplatz für heute Nacht und der perfekte Ort zum Abhängen und das-schöne-Wetter-Genießen.

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Name: 20240901_154126 Camp 7.jpg
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ID: 3289811
                                        Camp 7 am Ruopsokjåhkå

                                        Ich gehe es erstmal wissenschaftlich an und messe die maßgeblichen Temperaturen: Luft (im Schatten) 17,4°C, Wasser 6,7°C.

                                        Hier ist das Badezimmer:

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Name: 20240901_152541 Badezimmer.jpg
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ID: 3289812

                                        Zuerst ist großer Waschtag. Die Sachen sind in der Sonne ruckzuck trocken, sogar die Socken, und die brauchen immer am längsten.

                                        Anschließend ist Badetag. Das Wasser in der Mitte des natürlichen Beckens geht mir noch nicht mal bis zur Hüfte, aber wenn man sich etwas klein macht, kann man ganz untertauchen.

                                        Dann sitze ich in der Sonne und mache … nichts!

                                        So verbummele ich den Nachmittag. Schön. Richtig schön.

                                        Nachts gibt es am Himmel noch ein ziemliches Spektakel. (Und weil alle immer diese Bilder mit den beleuchteten Zelten haben, lege ich auch meine Stirnlampe ins Zelt und knipse im Nachtmodus drauf los.)

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Name: 20240902_004020 Polarlicht 1.jpg
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ID: 3289813

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Name: 20240902_004125 Polarlicht 2.jpg
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ID: 3289814

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Name: 20240902_010458 Polarlicht 3.jpg
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ID: 3289815

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Name: 20240902_004416 Polarlicht 4.jpg
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ID: 3289816

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                                        • andrea2
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                                          Zitat von Goldi Beitrag anzeigen
                                          ... Wie man sieht, wollen die Wolken das obere Njoatsosvágge einfach nicht freigeben...
                                          Das beruhigt mich ja nun etwas, bei deinen ersten sonnigen Bildern hab ich schon gedacht, wie kann es sein, bei uns ist es doch erst mittags schöner geworden und das quasi direkt nebenan.

                                          Herrlich die Bilder bei so schönem Wetter, da ist man gleich wieder mit Regen und Sturm versöhnt.

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