[SE] 2024 Meine Sarek-Premiere - Abgewettert wird nicht

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  • Mortias
    Fuchs
    • 10.06.2004
    • 1279
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    • Meine Reisen

    #61
    Zitat von Goldi Beitrag anzeigen
    Kurz hinter der Furt treffe ich einen Schweden, der Mittagspause macht und gerade seinen Kocher in Stellung gebracht hat. (Es ist mir immer unbegreiflich, warum manche Wanderer mittags etwas Warmes essen, es sei denn eine Brühe zum Aufwärmen. Erstens der Aufwand und zweitens nimmt man sich dadurch doch die ganze Vorfreude auf das Abendessen.)
    Das habe ich mich ehrlich gesagt auch schon oft gefragt. 😂 Schön, dass ich nicht der einzige bin, der das so sieht. Und freut mich, dass Du endlich mal richtig schönes Wetter hattest. So sieht die Gegend natürlich gleich um Längen freundlicher aus. 👍 Und wäre ja schade, wenn Deine Sarekpremiere nur daraus bestanden hätte Dich bei Wind und Regen durch die Berge zu kämpfen. 😉 Vor allem auch noch nach dem Malheur mit dem Stock. Von daher auch nochmal großen Respekt, dass Du die Tour trotz der wiedrigen Umstände bisher so konsequent durchgezogen hast. 💪

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    • Uwe66
      Anfänger im Forum
      • 10.09.2022
      • 19
      • Privat

      • Meine Reisen

      #62
      ​Hallo Goldi,

      ich verfolge weiter gespannt deinen Bericht. Wenn ich dein Bild vom Camp am Ruopsokjåhkå​ sehe, bin ich direkt auch wieder dort. Ist es nicht exakt der gleiche Platz?
      Grüße Uwe
      Angehängte Dateien

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      • Goldi
        Erfahren
        • 11.09.2022
        • 259
        • Privat

        • Meine Reisen

        #63
        Hallo Uwe66,

        ja, klar. Das isser. Genau der gleiche Platz. Er ist aber auch schön, oder? Nur die Fernsicht war etwas eingeschränkt. Die ist besser, wenn man an der anderen Seite über die Böschung steigt und sich da einen Zeltplatz sucht.

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        • Goldi
          Erfahren
          • 11.09.2022
          • 259
          • Privat

          • Meine Reisen

          #64

          Tag 8 (2.9.2024) Null-Sicht auf dem Sähkok

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 2024-11-03 213908 Track Tag 8.jpg
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Größe: 690,6 KB
ID: 3291578

          Kartendaten: © OpenStreetMap-Mitwirkende, SRTM | Kartendarstellung: © OpenTopoMap (CC-BY-SA

          Die Kurzfassung:
          Strecke: ca. 14 km, 820 hm
          Wetter: viel Regen, dichte Wolken, zwischendurch trocken
          getroffene Personen: ein Deutscher im Nebel

          Heute ist das Wetter leider wieder trüb. Viele dunkle Wolken treiben durch das Tal. Der Zeltabbau findet aber noch im Trockenen statt. Dann gibt es zum wach werden erstmal ein Fußbad, denn der Ruopsokjåhkå will durchquert werden. Unterhalb der Badestelle geht das ganz gut.

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 20240902_082842 Furt.jpg
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Größe: 1,10 MB
ID: 3291579
          Auf der anderen Seite treffe ich auf die Renvaktarstuga.

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 20240902_085621 Hütten.jpg
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ID: 3291580
          Das Gelände steigt sanft an. Mit mir rollen die Wolken den Hang hinauf.

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Name: 20240902_090709 rollende Wolken.jpg
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ID: 3291581
          Der Weg ist nicht zu verfehlen. Offenbar die Wintermarkierung zwischen den eben passierten Hütten und der Pårek-Ebene.

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Name: 20240902_091614 Wegmarkierungen.jpg
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Größe: 1,06 MB
ID: 3291582
          Ich werfe noch einen letzten Blick zurück ins Njoatsosvágge.

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Name: 20240902_093210 letzter Blick ins Tal.jpg
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ID: 3291583
          Die Wolken werden dichter und bald fängt es kräftig an zu regnen. Es wird ein echter Härtetest für die Regenklamotten. Ich stimme ein innerliches Loblied auf meine Arcteryx Jacke an. Dagegen war meine CMP 16,99-Hose in den Gestrüppeinsätzen hoffnungslos überfordert und hat mehrere Risse davon getragen. Durch die dringt jetzt unaufhaltsam das Wasser ein. Eine robuste GTX-Hose kommt auf die Liste.

          Je höher ich steige, umso mehr gerate ich in die Wolke. Der Vorteil: der Regen lässt nach. Der Nachteil: die Sicht auch.

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Name: 20240902_105526 in der Wolke.jpg
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ID: 3291584
          So geht es gut zwei Stunden, in denen ich praktisch blind den Wintermarkierungen folge. Der Fußpfad, der beim Aufstieg immer mal wieder sichtbar war, ist auf dem steinigen Untergrund nicht mehr zu erkennen. Die Steigung lässt nach, es geht auf einer Höhe weiter und irgendwann wieder bergab. Dann muss das wohl die Sähkok-Anhöhe gewesen sein, von der man so eine tolle Aussicht haben soll. Heute jedoch nicht.

          Später kommt mir im Nebel eine Gestalt entgegen. Ein Deutscher, der ins Njoatsosvágge will und noch eine größere Tour vor sich hat. Wir tauschen uns kurz über die Furt-Bedingungen aus, aber für eine längere Konversation ist es in dem nasskalten Nebel zu ungemütlich.

          Ich steige weiter ab und komme irgendwann unter die Wolkendecke. Schlagartig wird die Sicht klar. Der Tjievrajávrre ist zu sehen. Nur der Steilhang, der ihn wie ein Amphitheatar umgibt, steckt unsichtbar in den Wolken.

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Name: 20240902_120347 See unter Wolken.jpg
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ID: 3291585
          Die Wintermarkierung gehen schnurgerade weiter und da die Richtung stimmt, folge ich ihr.

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20240902_120626 Schnurgerade.jpg Ansichten: 110 Größe: 1.000,3 KB ID: 3291000

          Der Weg, den Grundsten beschreibt, verläuft etwas weiter in nordöstliche Richtung, während ich den Markierungen nach Südosten folge. Andererseits beschreibt er auch eine Querung des Sähkokjåhkå über eine Schneebrücke, vor der mich der Deutsche vorhin ausdrücklich gewarnt hat („nur für Lebensmüde“). Er sei etwas oberhalb klassisch gefurtet, wobei die Furtstelle wohl etwas schwer zu finden sei. Ich denke: Da ich sowieso den Grundsten-Weg verpasst habe, kann ich auch den Wintermarkierungen in die Pårek-Ebene folgen. Ich werde schon irgendwo über den Sähkokjåhkå kommen.

          [redaktioneller Einschub: Wenn jemand aktuelle Infos von dem ominösen Schneefeld hat und wie man da über den Fluss kommt, wäre ich daran interessiert. Nur so aus Neugier.]

          Allmählich kommt die Pårek-Ebene mit ihren unzähligen Seen in Sicht.

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20240902_124359 Blick auf Porek.jpg Ansichten: 108 Größe: 959,6 KB ID: 3291001

          Weiter geht es bergab über Wiesen, niedriges Heidekraut und ein paar kleine Bäche. Angenehm zu begehen. Von links kommt die Einkerbung des Canyons näher, in dem der Sähkokjåhkå fließt. Die Markierungen zielen genau auf das untere Ende des Canyons. Da komme ich schließlich an und treffe auf den Fluss.

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20240902_133534 Fluss.jpg Ansichten: 108 Größe: 1,13 MB ID: 3291002

          Sieht doch gar nicht sooo schwer zu furten aus. Also Schuhe aus, Hose hochgekrempelt und vorsichtig durchtasten. In der Mitte merke ich, dass das Wasser doch über die Knie geht und die Strömung ganz schön an den Beinen zieht. Langsam pult das Wasser die Hosenbeine wieder herunter, die ich vorher extra hoch gerafft hatte. Die Steine im Flussbett sind auch eher groß und die Lücken dazwischen entsprechend tief. Aber schließlich komme ich doch gut auf der anderen Seite an. Für irgendwas müssen die 1,90m Köpergröße ja gut sein.

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20240902_134805 nasse Hose.jpg Ansichten: 106 Größe: 860,0 KB ID: 3291003

          Man sieht, dass ich die Hosenbeine besser ausgezippt hätte. Egal, trocknet wieder. Es regnet ja gerade nicht.

          Flussaufwärts von meiner Furtstelle strömt der Sähkokjåhkå durch seinen Canyon. Da wäre es schon gar nicht gegangen.

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20240902_135955 Canyon.jpg Ansichten: 108 Größe: 1,07 MB ID: 3291004

          Unten noch der Blick auf den Canyon, nachdem ich aus dem Flusseinschnitt herausgestiegen bin.

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20240902_140426 Einschnitt.jpg Ansichten: 107 Größe: 888,6 KB ID: 3291005

          Jetzt muss ich nur noch den Einstieg in den angelegten Weg finden, der durch die Seen- und Sumpflandschaft der Pårek-Ebene führt. Er muss westlich von mir liegen. Das Gelände bietet allerdings keine große Orientierungshilfe. Es ist flach, wie es sich für eine Ebene gehört und mit kleinen Hügeln, Senken und Tümpeln durchsetzt.

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20240902_143335 Westen.jpg Ansichten: 106 Größe: 1,00 MB ID: 3291006

          Ich wähle den langgestreckten Gipfel des Gállakvárre in der Bildmitte als Orientierungspunkt. Damit kann ich auch die teils dichten Waldbereiche umschiffen oder in eine Senke abtauchen, ohne die Richtung zu verlieren.

          Dann treffe ich auf den Weg:

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20240902_150824 Weg.jpg Ansichten: 105 Größe: 1,11 MB ID: 3291007

          Er führt durch einen etwas morbiden Birkenwald.

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20240902_153403 Birkenwald.jpg Ansichten: 105 Größe: 1,17 MB ID: 3291008

          Dann kommt sogar ein Holzsteg. Ich bin endgültig in der Zivilisation angekommen.

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20240902_154106 Steg.jpg Ansichten: 106 Größe: 1,40 MB ID: 3291009

          Auch ein Plätzchen zum Zelten ist schnell gefunden.

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20240902_163529 Camp 8.jpg Ansichten: 106 Größe: 1,28 MB ID: 3291010
          Camp 8 am nördlichen Ende der Pårek-Ebene.

          Ich sitze auf einem Baumstamm, schreibe Tagebuch, esse ein Tütenessen und versuche, mich mit dem Gedanken anzufreunden, dass sich die Reise langsam aber sicher ihrem Ende nähert. Dann treibt mich der einsetzende Regen ins Zelt. Wie könnte es anders sein.
          Zuletzt geändert von Goldi; 07.11.2024, 21:33. Grund: Ein Teil der Bilder neu hochgeladen. Sie wurden nicht angezeigt.

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          • codenascher

            Lebt im Forum
            • 30.06.2009
            • 5162
            • Privat

            • Meine Reisen

            #65
            Bei deinem Regenhosenproblem solltest du mal Gamaschen in Betracht ziehen.

            Ansonsten, ich lese hier von Anfang an mit. Freue mich allmorgendlich über deine Fortsetzungen. Tolle Tour!
            ​​​​​

            Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

            meine Weltkarte

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            • andrea2
              Dauerbesucher
              • 23.09.2010
              • 989
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              • Meine Reisen

              #66
              Geht es nur mir so, ich sehe die ersten Bilder nicht? Ich denke mal, da sind welche? Das erste, dass ich sehen kann ist die Wintermarkierung. Und jetzt muss ich erst mal lesen.

              Edit: Meinem Mann ist es am gleichen Tag genauso gegangen beim Furten. Muss am 02.09. liegen. Zack war das Wasser auf einmal über knietief und die ganze aufgekrempelte Hose nass. Ich stand noch am Ufer und hab schnell abgezippt. Hab ja auch kürzere Beine. 😉

              Schau mal, hier hab ich Bilder von der Schneebrücke am 03.09.2020, bisschen runter scrollen.
              https://www.outdoorseiten.net/vb5/forum/tourenberichte/tourenberichte-nördliches-europa/3048702-se-endlich-luohttoláhko-–-sarek-im-herbst-2020?p=3049981#post3049981

              Zuletzt geändert von andrea2; 05.11.2024, 23:03.

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              • Goldi
                Erfahren
                • 11.09.2022
                • 259
                • Privat

                • Meine Reisen

                #67
                Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
                Geht es nur mir so, ich sehe die ersten Bilder nicht? Ich denke mal, da sind welche? Das erste, dass ich sehen kann ist die Wintermarkierung. Und jetzt muss ich erst mal lesen.
                Hm... seltsam. Auf dem Laptop sehe ich alle Bilder, aber wenn ich ODS auf dem Mobiltelefon aufrufe, fehlen auch bei mir die ersten Bilder. Sie kommen auch nicht mit etwas Warten.

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                • Goldi
                  Erfahren
                  • 11.09.2022
                  • 259
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #68
                  Zitat von codenascher Beitrag anzeigen
                  Bei deinem Regenhosenproblem solltest du mal Gamaschen in Betracht ziehen.
                  ​​​​​
                  Hallo codenascher, danke erstmal für das Lob. Und für den Tipp mit den Gamaschen. Die stehen natürlich auch auf meiner Liste. Ich will sie in Verbindung mit den Lundhags zum Furten probieren. Und natürlich für nasses niedriges Gestrüpp, Schnee usw.

                  Kannst du (oder sonst jemand) mir bitte mal bestätigen, ob jetzt alle Bilder zu sehen sind? Es fängt wie üblich mit der Karte an, dann kommt ein Flussbild.

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                  • oesine63
                    Erfahren
                    • 27.11.2013
                    • 441
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #69
                    Hi Goldi, die Bilder sind jetzt zu sehen.
                    Ich verfolge deinen schönen Bericht übrigens mit Spannung .

                    Kommentar


                    • Goldi
                      Erfahren
                      • 11.09.2022
                      • 259
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #70
                      Danke für das Bild mit der Schneebrücke von 2020. Da wäre ich auch nicht rüber. Schöner Bericht übrigens. Den hatte ich noch gar nicht gelesen. 2024 war die Brücke bestimmt noch etwas weiter abgemagert. Naja, ich habe sie ja großräumig umgangen.

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                      • Goldi
                        Erfahren
                        • 11.09.2022
                        • 259
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #71
                        Danke, oesine63, für die Rückmeldung. Leider sind es nicht die Super-Sonnenschein-Werbefotos. Aber so war es halt an dem Tag.😣

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                        • Tekumseh
                          Anfänger im Forum
                          • 05.10.2020
                          • 25
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #72
                          Zitat von Goldi Beitrag anzeigen
                          Kannst du (oder sonst jemand) mir bitte mal bestätigen, ob jetzt alle Bilder zu sehen sind? Es fängt wie üblich mit der Karte an, dann kommt ein Flussbild.
                          Jetzt sind alle Bilder zu sehen. War anfangs nicht möglich, aber nicht nur in deinem Bericht fehlten die ersten paar Bilder für eine Weile.

                          Danke für deinen Bericht, lese ihn sehr gerne

                          Kommentar


                          • Goldi
                            Erfahren
                            • 11.09.2022
                            • 259
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #73
                            Ich vermute, ich habe den Bericht genau zu der Zeit hochgeladen, als das Bilderkomprimieren aktiv geschaltet wurde. War ein schlechtes Timing.

                            Kommentar


                            • Mika Hautamaeki
                              Alter Hase
                              • 30.05.2007
                              • 4006
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #74
                              Ich war das letzte Mal 2012 an der Schneebrücke und sie sah (nur vom Foto) ähnlich aus wie bei Andrea gezeigt. Ich habe damals auch mit mir gehadert, aber da vor uns eine Herde Rentiere durch ist, hab ich mich getraut (Rentier ca in Europa im Mittel um die 100 kg, Mika+Gepäckk ca 100 kg)
                              das hat dann gut gepasst.
                              aber jedes Jahr ist anders, Schneereicher Winter und kühler Sommer ist halt besser als andersrum...
                              So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                              A. v. Humboldt.

                              Kommentar


                              • Goldi
                                Erfahren
                                • 11.09.2022
                                • 259
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                #75
                                Zitat von Mika Hautamaeki Beitrag anzeigen
                                Ich war das letzte Mal 2012 an der Schneebrücke und sie sah (nur vom Foto) ähnlich aus wie bei Andrea gezeigt. Ich habe damals auch mit mir gehadert, aber da vor uns eine Herde Rentiere durch ist, hab ich mich getraut (Rentier ca in Europa im Mittel um die 100 kg, Mika+Gepäckk ca 100 kg)
                                das hat dann gut gepasst.
                                aber jedes Jahr ist anders, Schneereicher Winter und kühler Sommer ist halt besser als andersrum...
                                Danke Mika, für deine Schilderung. Die Schneebrücke scheint ja ein echter Klassiker zu sein. Und ich habe sie verpasst! Wenn ich wieder mal in der Gegend bin, schaue ich sie mir auf jeden Fall an.

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                                • Goldi
                                  Erfahren
                                  • 11.09.2022
                                  • 259
                                  • Privat

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                                  #76


                                  Tag 9 (3.9.2024) Über die Pårek-Ebene – viele Stege und die letzte Furt


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Name: Track Tag 9.jpg
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Größe: 667,3 KB
ID: 3293857
                                  Kartendaten: © OpenStreetMap-Mitwirkende, SRTM | Kartendarstellung: © OpenTopoMap (CC-BY-SA

                                  Die Kurzfassung:
                                  Strecke: ca. 9 km, 140 hm
                                  Wetter: Regen morgens und nachmittags, zwischendurch trocken bewölkt
                                  getroffene Personen: erst ein Deutscher Senior, dann viel Verkehr auf dem Zubringer

                                  Leichter Regen auch heute Morgen. Als ich mich am Fluss wasche, begegnen mir zum ersten mal auf dieser Tour Mücken. Sie missdeuten meine freiliegende Haut offenbar als eine Einladung zum Frühstück, so dass ich mich beeile und schnell wieder was überziehe.
                                  Es folgen die zur Routine gewordenen Morgenrituale. Wasser kochen, Nescafe und Müsli aufgießen, die Karte studieren.

                                  Dann packe ich zusammen. Es bleibt wie üblich nur ein trockener Fleck, der sich langsam im Regen auflöst.

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Name: 20240903_075639 Zeltfleck trocken.jpg
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ID: 3293858

                                  Ich bin noch am zusammenräumen, da kommt ein älterer deutscher Wanderer den Weg entlang. Wir unterhalten uns und er kommt so richtig in Fahrt und erzählt von seinen langen Etappen und den Gipfeln, die er bei dieser und bei vorherigen Touren bestiegen hat. Dabei ist er fast siebzig. Unglaublich! Nachdem er mir dann noch gefühlt jedes seiner Ausrüstungsstücke mit allen Vorzügen und Besonderheiten erklärt und empfohlen hat, verabschieden wir uns und er zieht weiter.

                                  Ich lasse ihm noch ein wenig Vorsprung und mache mich dann auch auf den Weg. Es geht auf langen Stegen über ziemlich sumpfiges Gelände.

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Name: 20240903_083101 Steg.jpg
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ID: 3293859

                                  So sehr ich auch innerlich die Nase rümpfe über diesen Flachlandtouristensteg, so froh bin ich doch, mir nicht mühsam einen eigenen Weg durch den Sumpf suchen zu müssen.

                                  Dann kommt das erste Wegweiser-Schild. Alles klar, die Wildnis ist zu Ende.

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Name: 20240903_085418 Schild.jpg
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ID: 3293860

                                  Der Hinweis auf Axel Hambergs Hütte ist allerdings wirklich nützlich, denn sonst wäre ich vorbeigelaufen. So nehme ich den kurzen Abzweig und schaue mir die roten Blechhäuschen aus der Nähe an.

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Name: 20240903_091133 Hamberg.jpg
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ID: 3293861

                                  Es gibt eine gute Tafel mit Erklärungen zum Hintergrund.

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Name: 20240903_091712 Erklärtafel.jpg
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ID: 3293862

                                  Leider sind die oberen Schrauben schon aus den Holzpfosten herausgebrochen und das Schild hängt auf halb acht. Es wäre schade, wenn es ganz abfällt und verschwindet.

                                  Weiter geht es auf dem Weg nach Süden. Nach kurzer Zeit kommt die Furt über den Boarekjávrre. Ich wechsele zum letzten mal meine Schuhe und gehe durch das langsam fließende und nur etwas über knöcheltiefe Wasser.

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Name: 20240903_092820 Furt 1.jpg
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ID: 3293863

                                  Nach der kleinen Mittelinsel kommt die breitere Passage.

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Name: 20240903_093851 Furt 2.jpg
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ID: 3293864

                                  Die Holzdreiecke sind keine wirkliche Hilfe und ich laufe lieber geradewegs durch das kräuselig flache Wasser.

                                  Wieder kommen lange Stege.

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Name: 20240903_100719 nochmal Steg.jpg
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ID: 3293865

                                  Ab jetzt begegnen mir ab und zu kleinere oder größere Wandergruppen. Es ist eben die südliche Einflugschneise in den Sarek. Welch ein Kontrast zu den vorherigen Tagen. Da war es eine Sensation, ein oder zweimal am Tag jemanden zu treffen. Man hat sich ausgiebig unterhalten, sich Tipps gegeben und Infos ausgetauscht. Jetzt nickt man sich zu, grüßt und geht weiter.

                                  Ich blicke zurück nach Norden:

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ID: 3293866

                                  Das Pårte-Massiv hüllt sich konsequent in Wolken. Immerhin regnet es nicht mehr. Die Luft ist auch viel milder als in den Bergen.

                                  Das Gras- und Sumpfland geht in einen spätherbstlichen und etwas tristen Birkenwald über.

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Name: 20240903_115707 Waldweg 1.jpg
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ID: 3293867

                                  Aus dem wird ein schöner Mischwald. Der Weg schlängelt sich bergab an den knorrigen Bäumen vorbei.

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Name: 20240903_121946 Waldweg 2.jpg
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ID: 3293868

                                  Nach kurzer Zeit sehe ich den See Stuor Dáhtá durch die Bäume.

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Name: 20240903_124142 See durch Bäume.jpg
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ID: 3293869

                                  Es ist zwar erst 14:00 Uhr, aber wenn ich jetzt weitergehe, bin ich einen Tag zu früh in Kvikkjokk. Ich habe erst für morgen reserviert. Falls es voll sein sollte, müsste ich zelten. Davon hatte mir jedoch ein Wanderer abgeraten, dem ich begegnet war, denn das Gelände sei dort nicht gut dafür geeignet. Also suche ich mir am Seeufer einen Zeltplatz. Wie es bei viel begangenen Wegen so ist, muss man nur einem davon abgehenden Trampelpfad folgen und steht nach ein paar Metern auf einem Platz, an dem man ebene Flächen in Zeltgröße, Feuerstellen und Sitzsteine findet.

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Name: 20240904_064023 Camp 9.jpg
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ID: 3293870
                                  Camp 9 am Nordufer des Stuor Dáhtá

                                  Ich schalte den Flugmodus aus und habe tatsächlich Netz. Also gleich mal zuhause anrufen. Dann noch ein paar Bilder schicken. Die Kommunikation über den InReach war auf die Dauer halt doch etwas dünn.

                                  Danach versuche ich mich an einem Lagerfeuer. Trage dürre, trockene Zweige zusammen, puhle von herumliegenden Birkenästen die Rinde ab und versuche, sie als Anzünder zu verwenden. Sie brennt auch ganz gut, so ungefähr wie Papier. Aber die Zweige sind zu nass und fangen nicht richtig Feuer. Es qualmt und glimmt, aber die Flammen wollen einfach nicht greifen. Ich ärgere mich, dass ich nicht ein paar Stücke Grillanzünder mitgenommen habe. Damit geht das zuhause im Garten immer ruckzuck.

                                  Dann halt nicht, denke ich mir. Es ist eh nicht so gemütlich hier. Der Boden ist erdig-matschig, die Luft dumpf und feucht und Mücken kommen natürlich auch gleich angeflogen.

                                  Ich erkunde noch die nähere Umgebung, hole an einem Zufluss in den See Wasser und verziehe mich dann in mein gemütliches Zelt.

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                                  • Goldi
                                    Erfahren
                                    • 11.09.2022
                                    • 259
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                                    #77


                                    Tag 10 (4.9.2024) Schlussetappe nach Kvikkjokk und Abreise am Folgetag


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Name: Track Tag 10.jpg
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Größe: 676,3 KB
ID: 3293873
                                    Kartendaten: © OpenStreetMap-Mitwirkende, SRTM | Kartendarstellung: © OpenTopoMap (CC-BY-SA

                                    Die Kurzfassung:
                                    Strecke: ca. 10 km, 230 hm
                                    Wetter: trocken bewölkt
                                    getroffene Personen: Viele

                                    Meine letzte Zeltnacht liegt hinter mir. Ein letztes mal Zeltchaos, zerknüllte Anziehsachen, Herumwühlen in Packbeuteln, Suchen nach kleinen, aber wichtigen Dingen wie dem Feuerzeug und dem akrobatischen Hose anziehen im Liegen als Bodengymnastik am Morgen.

                                    Habe ich eigentlich schon erzählt, dass mich meine TAR Isomatte ärgert? Ich wache 2x pro Nacht auf und liege mit Schulter und Hüfte auf dem Boden. Ich muss mich auf Füße und Hände stützen (Plank sozusagen, siehe Bodengymnastik), um mein Gewicht von der Matte zu nehmen, so dass ich nachpusten kann. Durch die Entlastung merke ich erst, wieviel Luft fehlt. Unglaublich, wie schlabberig die Matte nach ein paar Stunden ist. Dabei habe ich sie mir erst letztes Jahr gekauft. Von Anfang an war sie morgens schon etwas platt, aber das hatte ich auf den Temperatureffekt geschoben. Außerdem, so dachte ich, muss man bei dem dünnen Material eben Abstriche bei der Durchlässigkeit machen. Dafür ist sie halt schön leicht.

                                    (Redaktioneller Einschub: Ich habe die Matte nach der Reise nach Fürth geschickt und aus Irland anstandslos eine neue erhalten. Leider wieder eine Neoair Ubelite. Wahrscheinlich ist sie in zwei Jahren wieder porös und verliert schleichend Luft. Ich vermute, dass TAR den Restbestand loswerden muss, denn dieses Modell ist nicht mehr im Programm. Warum wohl?)

                                    Ich krabbel aus dem Zelt. Es ist feucht-warm und windstill. Der Himmel ist bewölkt, aber trotzdem zeigt sich über dem Stuor Dáhtá eine Art Sonnenaufgang, der mich sofort versöhnlich stimmt.

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Name: 20240904_064139 Sonnenaufgang.jpg
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ID: 3293874

                                    Sieht irgendwie aus wie bei Bob Ross, oder? „… take the two-inch brush… ahhh… only very little color… hmmm… very gentle…”

                                    Aber dann ist die Sonne hinter den Wolken verschwunden und ich packe zusammen und baue das Zelt ab. Unter mir war wohl eine Mulde und so hat sich in im Groundsheet eine ordentliche Pfütze gebildet. Wenigstens weiß ich jetzt, dass mein Innenzelt noch vollständig wasserdicht ist.

                                    Dann geht es auf die letzte Etappe. Zunächst muss ich am Westufer des Sees entlang. Mit den herbstlich gefärbten Birken sieht das Ufer sehr schön aus.

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Name: 20240904_080539 Seeufer.jpg
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ID: 3293875

                                    Ich überquere den Zufluss, an dem ich gestern Wasser geholt hatte. Das geht auf großen Steinen, ohne nass zu werden.

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Name: 20240904_080720 Zufluss.jpg
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ID: 3293876

                                    Der Weg ist ausgetreten und gut sichtbar. Er führt am See vorbei und durch den Wald bergab. Meistens ist er ziemlich matschig und nur teilweise mit Stegen ausgestattet.

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Name: 20240904_083334 Bretter.jpg
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ID: 3293877

                                    Nach einer Weile treffe ich auf den Kungsleden. Unübersehbar. Schilder über Schilder.

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Name: 20240904_091736 Schilder.jpg
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ID: 3293878

                                    Und falls man gerade nicht weiß, wo man sich befindet, zeigt es einem der rote Zeigefinger unzweideutig.

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Name: 20240904_091941 Sie sind hier.jpg
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ID: 3293879

                                    Also folge ich dem Kungsleden nach Süden. Der Weg wird breiter, aber nicht weniger matschig:

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Name: 20240904_111826 breiter Matsch.jpg
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ID: 3293880

                                    Immer wieder treffe ich Wanderer. Ein kurzer Gruß im Vorbeigehen. Mit zwei jungen Deutschen unterhalte ich mich etwas länger, aber das bleibt die Ausnahme.

                                    Vom Weg führen kurze Trampelpfade zu den typischen plattgezelteten Stellen zwischen den Bäumen. Als ich Pause mache, muss ich die Erfahrung machen, dass die Mücken auch durch die dicken Wandersocken zwischen Hosenbeinen und Schuhen stechen können. Und natürlich durch das Kopftuch. Als ich mich später in Kvikkjokk im Spiegel anschaue, sieht meine Stirn aus, als hätte ich Beulenpest.

                                    Dann kommen auch noch Werbeschilder mit Firmen, die irgendetwas gesponsert haben.

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Name: 20240904_112246 Werbung.jpg
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ID: 3293881

                                    Zu guter Letzt wird der Fußweg zum Fahrweg. Jetzt kann es nicht mehr lange dauern.

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Name: 20240904_114542 Fahrweg.jpg
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ID: 3293882

                                    Und tatsächlich laufe ich kurz danach am Parkplatz vorbei und dann stehe ich am Eingang der Fjällstation.

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Name: 20240904_115309 Fjällstation.jpg
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ID: 3293883

                                    Am Ziel. Endlich. Wie immer am Ende einer mehrtägigen Wanderung mischen sich die Gefühle. Ich spüre Erleichterung und Freude, aber auch eine gewisse Wehmut.

                                    Es ist erst kurz vor 12:00 Uhr und am Haupthaus ist noch alles ruhig:

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Name: 20240904_115610 Haupthaus.jpg
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ID: 3293884

                                    Zwischen zwei Bäumen hängt eine Waage und natürlich wiege ich meinen Rucksack.

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Name: 20240904_115715 Waage.jpg
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Name: 20240904_115723 Waage groß.jpg
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ID: 3293886

                                    Wie man sieht, komme ich mit leergefutterten Vorräten nur noch auf 14kg. Ich finde, das ist ein ganz guter Wert.

                                    Ich stelle meinen Rucksack vor der Tür ab, ziehe mir die Schuhe aus und gehe erstmal in den Gastraum. So früh ist noch nicht viel los, aber die Hütte hat einen wirklich einladenden Wohnzimmercharme. Sehr gemütlich.

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Name: 20240904_125216 gemütlich.jpg
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ID: 3293887

                                    Dann kommt der große Moment. Frisches Essen! Eine Lachs-Bowl mit Rucola. Und… ein BIER!!! Unbeschreiblich.

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Name: 20240904_121833 Essen.jpg
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ID: 3293888

                                    Während ich esse, füllt sich der Raum allmählich. Viele Schweizer, einige Schweden und verschiedene andere Nationalitäten. Viele sind auf dem Kungsleden von Nord nach Süd unterwegs. Ein Waliser berichtet, wie er sich durch das schlechte Wetter gekämpft hat („I´m Welsh, I know what bad weather is!“). Er sagt, er sei auf dem Kebnekaise kompett in den Wolken gewesen. Ich erzähle, dass es mir letztes Jahr genauso ergangen war.

                                    Dann gehe ich aufs Zimmer im Nebengebäude. Die Fjällstation ist total ausgebucht, aber ich habe das Zweierzimmer für mich allein, denn der Gast, der das andere Bett gebucht hat, kommt nicht. Die Dusche im Keller ist nach dem Mittagessen das zweite Highlight des Tages.

                                    Den Rest des Tages verbringe ich in der gemütlichen Leseecke.

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Name: 20240904_172347 Lesesaal.jpg
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ID: 3293889

                                    Während das Handy auflädt, schreibe ich Tagebuch und blättere durch die schwedischen Jahrbücher und naturkundlichen Abhandlungen, die in den Regalen stehen. Ich verstehe zwar kein Wort, aber Spaß macht es trotzdem.

                                    Abends esse ich dann das Gericht mit Elch- und Rentierschinken. Das Rentierfleisch schmeckt so würzig-tranig, wie ich es in Erinnerung habe. Elch ist für mich neu und der eigentliche Grund, weshalb ich das Menü gewählt habe. Es schmeckt nicht besonders aufregend, eher etwas fad. Insgesamt ist mir das Essen zu viel und zu mächtig. Ich wünsche mir heimlich mein Tütenessen zurück, aber die Zelttage sind natürlich vorbei.

                                    Die Rückreise am nächsten Tag ist schnell erzählt. Der Bus fährt um 5:25 Uhr los und an der Bushaltestelle versammelt sich zu dieser gottlos frühen Zeit ein ganzer Pulk von Rucksacklern, die wie ich die Heimreise antreten.

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Name: 20240905_051754 Bus.jpg
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ID: 3293890

                                    Mit dem Bus geht es nach Jokkmokk, dann mit einem anderen Bus nach Boden, von dort mit dem Zug nach Umeå und dort endlich in den Nachtzug nach Stockholm, von wo am nächsten Tag der Flug nach Frankfurt geht.

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Name: 20240905_192717 Zug.jpg
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ID: 3293891

                                    Während ich in Arlanda auf den Abflug warte, lese ich auf dem Smartphone, was sich bei ODS so tut. Aha, Sturm am 27. August… kann ich bestätigen. Viel Regen in den letzten Wochen… auch das.

                                    Ich blättere in meinem Tagebuch. Mache noch ein paar Notizen zur Ausrüstung. Vergebe Schulnoten für die Travellunch-Essen. Schaue mir mehrmals begeistert das Zelt-Aufbau-Video bei Hilleberg an. Dann scrolle ich bei Google Maps in Skandinavien herum und schaue, wo ich nächstes Jahr hinfahren könnte. Diesmal näher ans Meer. Vielleicht Norwegen. Vielleicht eine Insel.

                                    ENDE

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                                    • codenascher

                                      Lebt im Forum
                                      • 30.06.2009
                                      • 5162
                                      • Privat

                                      • Meine Reisen

                                      #78
                                      Wirklich ein toller Bericht, vielen Dank dafür!!



                                      Leider habe ich es bis heute nicht geschafft in den Sarek zu fahren. Stand auch irgendwie nie zur Debatte (Schottland ist es halt immer wieder geworden). Wenn meine Mädels größer sind, hoffe ich aber den Sarek nachzuholen.

                                      Bin im Wald, kann sein das ich mich verspäte

                                      meine Weltkarte

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                                      • leop93
                                        Anfänger im Forum
                                        • 10.01.2019
                                        • 30
                                        • Privat

                                        • Meine Reisen

                                        #79
                                        Vielen Dank für den tollen Bericht und die schönen Fotos!
                                        Du hast ja sowas von Recht mit Bob Ross, ich habe herzhaft gelacht und ihn vor meinem inneren Auge vor der Staffelei gesehen

                                        Bin sehr gespannt, wo es dich im nächsten Jahr (mit Soulo?) hinverschlägt

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                                        • Blahake

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                                          • 1937
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                                          #80
                                          Och schade, schon vorbei!

                                          Nee, das war ein seehr schöner Bericht sehr anschaulich und ehrlich und authentisch geschrieben, da ist man richtig dabei! Hab' lieben Dank dafür!
                                          Ich freue mich schon auf den nächsten Bericht aus Norwegen, vom Meer und einer Insel! Da hast Du dann bestimmt auch besseres Wetter! 🍀🍀🍀

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