[FI] Käsivarsi: von Pättikkä nach Kilpisjärvi

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  • Fjellfex
    Fuchs
    • 02.09.2016
    • 1723
    • Privat

    • Meine Reisen

    #21
    Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen

    Nein, ich meine, dass sie vielleicht vom Taxiunternehmen eine Gebühr nehmen, wenn über sie eine Fahrt gebucht wird.
    Ach so. Gut möglich, dass durch den vom Fahrgast zu zahlenden Aufschlag die Matkahuolto-Gebühren noch nicht ganz abgedeckt sind. Würde auch erklären, warum Kilpistaxi es vorzieht, wenn direkt bei ihnen gebucht wird.
    Über meine Reservierung via Kilpistaxi war ich aus einem weiteren Grund froh: einen guten Monat vor der Tour wurde ich von Finnair umgebucht: die Hinreise sollte schon einen Tag früher stattfinden. Zum Glück ging sich das bei mir aus (ich war sogar froh darüber: da hätte ich einen Tourentag mehr). Ich könnte mir vorstellen, dass dann eine Umbuchung meines Transfers ab Kittilä bei Matkahuolto *bürokratisch* geworden wäre. Bei Kilpistaxi genügte eine E-mail "Kann ich einen Tag früher fahren?", und Johanna antwortete "we can fix that".
    Zuletzt geändert von Fjellfex; 21.06.2024, 14:36.

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    • Dotti
      Erfahren
      • 05.04.2023
      • 486
      • Privat

      • Meine Reisen

      #22
      beim lesen des Berichts und dem betrachten der Bilder schreit jeder Teil, jede Faser meines "Ichs": Fahr wieder in den Norden. Die Sehnsucht ist riesig, Ich kann es kaum erwarten auch wieder irgendwo dort unterwegs zu sein, aber das verschiebe Ich auf den Herbst. Egal wie beeindruckend die Landschaft ist, Insekten, Mücken und ähnliches machen bei mir alles "Schöne" zunichte. Da geht es mir wohl ähnlich wie Dir. So freue Ich mich auf die Fortsetzung dieses Berichts aus einer Gegend die mir irre gut gefällt, auch der kurze Film auf Youtube giebt die Stimmung, auch durch die Musikwahl, ganz eindrücklich wieder! Vielen Dank Fjellfex
      https://www.instagram.com/dotti_im_zelt/

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      • Fjellfex
        Fuchs
        • 02.09.2016
        • 1723
        • Privat

        • Meine Reisen

        #23
        Zitat von Dotti Beitrag anzeigen
        Egal wie beeindruckend die Landschaft ist, Insekten, Mücken und ähnliches machen bei mir alles "Schöne" zunichte.
        Da geht es mir wie dir. Vor dem Rückflug musste ich vor dem noch verschlossenen Airport in Kittilä warten. Selbst auf der großen Asphaltfläche summten Mücken umher. Ich schüttete mich mit Mückenmittel zu, was vorübergehend half. Andere zogen trotz Sonne und Wärme ihre Kapuzen über den Kopf. Ne, das brauche ich nicht... lieber auf Ende August warten...

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        • Dotti
          Erfahren
          • 05.04.2023
          • 486
          • Privat

          • Meine Reisen

          #24
          ach Du Schreck... vielen Dank für den kurzen "Mückenreport". Ich habe immer noch innerlich den Drang Ende Juni nach Tromsö zu fliegen... Aber Ich werde mich zusammenreissen und geduldig warten. Und in der Zwischenzeit Deinem Bericht weiter "Mückensicher" folgen...
          https://www.instagram.com/dotti_im_zelt/

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          • Fjellfex
            Fuchs
            • 02.09.2016
            • 1723
            • Privat

            • Meine Reisen

            #25
            Zitat von Dotti Beitrag anzeigen
            ach Du Schreck... Ich werde mich zusammenreissen und geduldig warten.
            Also ich will hier nicht die große Mückenpanik unter denen entfachen, die bald nach Lappland reisen wollen.
            Könnte ja auch ein Resultat lokaler Sonderfaktoren gewesen sein.
            Manche sind in der Wahl ihrer Urlaubstermine ja nicht ganz frei... aber die Mitnahme von reichlich Mückenmittel im Juli/ Anfang August in Lappland ist bestimmt kein Fehler.
            Aber wenn es sich einrichten lässt, dass man bis Mitte August zumindest warten kann, dann ist das unter Mücken-Aspekten bestimmt entspannter. (Und in der Zwischenzeit macht man halt andere nette Sachen.)

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            • Borgman
              Dauerbesucher
              • 22.05.2016
              • 795
              • Privat

              • Meine Reisen

              #26

              Tag 2, meine Variante über Aatsakursu und Mársoaivi zum Marsujärvi



              Bestes Wetter und ein bestens gelaunter Fjellfex am Morgen.



              Bei seiner Lieblingsbeschäftigung: Filmen (oder Fotografieren). Das musste sein. Ich gehe ja gerne erst mal eine Stunde durch um in den Takt zu kommen, schieße vielleicht ein Foto im Vorübergehen ohne groß stehen zu bleiben. Für die kurze gemeinsame Strecke war das vollkommen in Ordnung, aber die eine oder andere Bemerkung konnte ich mir dann doch nicht verkneifen. Gut, dachte ich, dass er wenigstens keine Drohne im Gepäck hat.



              Vor der alten Hütte trennten wir uns. Ich folgte weiter der Quadspur nach Nordosten, immer sanft ansteigend durch den Birkenwald.









              Ab hier ging es für zwei Wanderstunden mit schöner Aussicht oberhalb des Tals nach Norden. Die Quadspur verlor sich irgendwann.





              Die ziemlich gerade „Abbruchkante“ direkt an der Waldgrenze und das Labyrinth aus länglichen Hügeln, kleinen Seen und Furchen sahen auf der Karte und auf den Luftbildern so aus, als hätten die Gletscher hier eine besonders interessante Moränenlandschaft hinterlassen. Wollte ich mir unbedingt angucken.



              Anfangs sandig und bewaldet ...



              weiter oben viel Geröll: Aatsakursu. Dieses Tal musste ich später von rechts nach links queren. Aber ich wollte vorher noch ein Stück weiter nach Norden.





              Hier ging es runter.



              Noch ein bisschen weiter über Geröll und Strauchheide zwischen den Seen, dann war es Zeit für die Mittagspause. Wenn ich den Fjellfex heute noch am Abfluss des Marsujärvi treffen wollte, dann musste ich jetzt nach Osten schwenken.



              Blick zurück auf meine Strecke vom Vormittag. Das Gelände rund um den Mársoaivi-Berg/Hügel war dann so angenehm zu gehen, dass ich nach den gut 7 Nachmittagskilometern noch fast so frisch war wie zur Pause. Der erste Regenschauer tat das Seinige zur Erfrischung.



              Marsujärvi. Der See war als bisher einziger noch fast komplett zugefroren. Von hier sah man schon des Fjellfexens oranges Zelt leuchten. Den Abfluss konnte ich ohne Schuhwechsel über Trittsteine queren.



              Mit Ropi im Hintergrund



              Hier sieht man, dass das Gelände nicht optimal zum Zelten geeignet ist. Erst nach einer ganzen Weile des Suchens konnte ich mich für eine Stelle entscheiden.



              Marsujärvi

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              • Torres
                Freak

                Liebt das Forum
                • 16.08.2008
                • 32315
                • Privat

                • Meine Reisen

                #27
                Sehr amüsant bisher, auch ich lese gerne mit . Allein das orangene Zelt mit strahlendem Gesicht davor macht ansteckend gute Laune. Bin gespannt, wie es weiter geht!
                Die Landschaft ist natürlich auch schön und macht Lust auf Urlaub.


                (Das mit der Provision funktioniert i.A. so, dass der Weiterverkäufer zwischen 10 und 30 Prozent Rabatt bekommt, also nur 27 Euro oder weniger zahlt, je nach Vereinbarung. Das summiert sich. Andererseits ist ein zusätzlicher Vertriebskanal wichtig. Der Kunde bekommt da meist nichts von mit).
                Oha.
                (Norddeutsche Panikattacke)

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                • Mortias
                  Fuchs
                  • 10.06.2004
                  • 1279
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #28
                  Interessant, wird das jetzt eine Art Kombi-Bericht von Euch beiden? Sprich jeder schreibt seine Tourvarianten hier rein und postet Bilder dabei auch Bilder wo jeweils der andere bzw. sein Zelt zu sehen ist? 😉 Oder kommt da auch noch ein separater Bericht von Dir Borgmann?

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                  • Blahake

                    Vorstand
                    Fuchs
                    • 18.06.2014
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                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #29
                    Ich lese natürlich auch schon begeistert mit!

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                    • Ljungdalen

                      Alter Hase
                      • 28.08.2017
                      • 3376
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #30
                      Zitat von Blahake Beitrag anzeigen
                      Ich lese natürlich auch schon begeistert mit!
                      +1​, um das nochmal zu sagen. Auch das Berichteschreiben...

                      OT:
                      Zitat von Fjellfex Beitrag anzeigen
                      Also ich will hier nicht die große Mückenpanik unter denen entfachen, die bald nach Lappland reisen wollen.
                      Könnte ja auch ein Resultat lokaler Sonderfaktoren gewesen sein.
                      Genau. In Deutschland ist es auch nicht besser, zB bei mir im Garten

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Mücken2024.jpg Ansichten: 0 Größe: 140,1 KB ID: 3265475
                      (*So* gab es das noch nie. Ist das der Klimawandel? Oder doch lokal-temporärer Sonderfaktor?)

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                      • Fjellfex
                        Fuchs
                        • 02.09.2016
                        • 1723
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #31
                        Zitat von Borgman Beitrag anzeigen
                        Fjellfex... bei seiner Lieblingsbeschäftigung: Filmen (oder Fotografieren). Das musste sein. Gut, dachte ich, dass er wenigstens keine Drohne im Gepäck hat.
                        Hey, super Idee mit der Drohne! Nächstes mal wird´s dann wohl leider noch länger dauern...
                        (Kleiner Scherz; in meinem ohnehin schon zu schweren Rucksack wäre kein Platz mehr; und offenbar wird das Filmchen auch ohne Drohnenaufnahmen goutiert.)

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                        • Fjellfex
                          Fuchs
                          • 02.09.2016
                          • 1723
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                          • Meine Reisen

                          #32
                          Zitat von Torres Beitrag anzeigen
                          . Allein das orangene Zelt mit strahlendem Gesicht davor macht ansteckend gute Laune..
                          Tolle Tour, gute Gesellschaft... wer da mit einem z´wideren G´schau umanand hatschen würde, dem wäre echt nicht mehr zu helfen.
                          (Und über deine norddeutsche Panikattacke musste ich natürlich auch schmunzeln.)

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                          • Fjellfex
                            Fuchs
                            • 02.09.2016
                            • 1723
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #33
                            Zitat von Mortias Beitrag anzeigen
                            Interessant, wird das jetzt eine Art Kombi-Bericht von Euch beiden?
                            Ich mach hier einfach nur mein Ding. Bin selber gespannt, wie Borgman das im weiteren Verlauf handhabt.

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                            • Fjellfex
                              Fuchs
                              • 02.09.2016
                              • 1723
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                              #34
                              Zitat von Blahake Beitrag anzeigen
                              Ich lese natürlich auch schon begeistert mit!
                              Danke. Und ich habe natürlich begeistert registriert, dass es bei dir wieder besser geht... so dass man dann auch mit Blick auf Tourenberichte Nordeuropa die schönsten Hoffnungen hegen darf.

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                                Fuchs
                                • 02.09.2016
                                • 1723
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                                #35
                                TAG 3

                                Nachts hatte es mal kurz richtig geschüttet bei starkem Wind, der Morgen war dann recht freundlich, wenngleich frisch und windig.
                                Liebenswürdigerweise brachte mir Borgman in der Früh einen Pott warmes Wasser für meinen Morgenkaffee vorbei. So eine braune Brühe hebt den Tagesbeginn gleich auf ein anderes Level.
                                Selbige schlürfend bewunderte ich die Flugkünste von Möwen und wunderte mich gleichzeitig, dass sie sich so weit vom Meer entfernt aufhielten. (Bis zum nächsten Fjord waren es rund 90km.)
                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC07528.jpg Ansichten: 0 Größe: 249,1 KB ID: 3265512
                                (Ich finde die Möwe hat diesen Montag-Morgen-Blick "Ich freu mich auf´s Büro".)
                                Der heutige Tag sollte erholsam werden; vereinbarter Etappenstart um 11, ich wollte lediglich die Ropi-Hütte erreichen; das waren kaum 9km: vom Lager Richtung Nordwest am See entlang, und dann den Berg Korvivaara überschreitend zur Hütte.
                                Borgman wollte mich bis zum Fuß des Berges begleiten und ab da seiner Inspiration folgen. Das einzige, was für ihn in Stein gemeißelt war: er brauchte einen Lagerplatz der gegen die Mitternachtssonne abgeschirmt war um in seinem Zelt nicht gebraten zu werden.
                                Der Abmarsch erfolgte (wie immer bei uns) pünktlich, und natürlich wurde von Borgman wieder die Vorhut übernommen. Ein bewährter Trick von mir, um ihn ein bisschen einzubremsen, war: "Oh, bleib bitte mal kurz stehen; ich brauch dich als Staffage für mein Bild; das sieht gerade so nett aus" ... was es auch wirklich tat:
                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC07532.jpg Ansichten: 0 Größe: 758,4 KB ID: 3265513
                                Mit dem Bild lässt sich auch dokumentieren, dass es anfangs etwas steinig war, aber es wurde bald besser.
                                Wir kamen an einem Boot vorbei und wunderten uns, dass es so weit vom Wasser entfernt lag:
                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC07534.jpg Ansichten: 0 Größe: 883,2 KB ID: 3265514
                                Relativ schnell war der Fuß des Berges erreicht und wir verabschiedeten und verabredeten uns für den Nachmittag des Folgetages auf der Kaskasjoki autiotupa.
                                Ich machte dann erst mal Fotostop; war ja auch gar zu nett hier, insbesondere der Blick nach Südwesten:
                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC07549.jpg Ansichten: 0 Größe: 857,1 KB ID: 3265515
                                Blick zurück zum Schnee- und Eisbedeckten Marsujärvi:
                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC07547.jpg Ansichten: 0 Größe: 590,9 KB ID: 3265516
                                Blick nach Osten zur Finnmarksvidda:
                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC07550.jpg Ansichten: 0 Größe: 521,7 KB ID: 3265517
                                Wenn wir uns trennen geht Borgman immer ab wie ein aus der Startbox gelassenes Rennpferd; ich konnte ihn gerade noch mit dem Tele erwischen:
                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC07539.jpg Ansichten: 0 Größe: 733,6 KB ID: 3265518
                                Die Überschreitung des Korvivaara war aussichtsreiches Lustwandelgelände:
                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC07552.jpg Ansichten: 0 Größe: 745,9 KB ID: 3265519
                                Und bald war dann auch die Hütte sichtbar:
                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC07555.jpg Ansichten: 0 Größe: 551,6 KB ID: 3265520
                                Anfangs war der Wald noch leicht zu gehen,
                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC07557.jpg Ansichten: 0 Größe: 991,8 KB ID: 3265521
                                aber vor Schluss kam dann das übelste Gelände der ganzen Tour:
                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC07558.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,36 MB ID: 3265522
                                Relativ dichter Wald mit einigen querliegenden Bäumen, dazwischen Strauchwerk, der Boden buckelig und sehr oft auch nass. Das hat mit gleich so den Zahn gezogen, dass ich obwohl nur noch 500m von der Hütte entfernt eine Rast einlegen musste.
                                Ropi die Hütte und Ropi der Berg:
                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC07566.jpg Ansichten: 0 Größe: 584,3 KB ID: 3265523
                                Innenansichten:
                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC07567.jpg Ansichten: 0 Größe: 495,7 KB ID: 3265524
                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC07569.jpg Ansichten: 0 Größe: 402,3 KB ID: 3265525
                                Bei der Gelegenheit möchte ich ein Loblied auf den finnischen Staat anstimmen: in diesen Hütten darf man umsonst bis zu 2 Nächte bleiben - was für eine tolle Infrastruktur: festes Dach überm Kopf, Ofen und Brennholz, Liegeflächen für Isomatte und Schlafsack - mehr braucht es eigentlich ja nicht.
                                Nachdem ich direkt beim Start bei Pättikkä 2 harmlose Mücken sah, gab es hier das erste mal wieder Flugverkehr, allerdings bloß Hummeln und kleine Fliegen und gar nicht lästig.
                                Genüsslich vertrödelte ich den Rest des Tages.
                                Zuletzt geändert von Fjellfex; 20.06.2024, 10:50.

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                                • Borgman
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                                  • 22.05.2016
                                  • 795
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                                  #36
                                  Tag 3, Ropi statt Hütte

                                  Auch eine der schönen Seiten, wenn man mit Fjellfex auf Tour ist: man kann sich auf Zeitabsprachen absolut verlassen. Als ich ihm am Morgen in einer Regenpause heißes Kaffeewasser brachte, einigten wir uns auf Abmarsch 11:00 Uhr. Ab da sollte es auf jeden Fall trocken sein. Bis dahin konnte jeder noch auf seine Weise herumgammeln. Obwohl ich schon hervorragend geschlafen hatte. Besonders zu Zeiten der Mitternachtssonne schätze ich nichts mehr als gemütlichen Regen in der Ruhephase (Nacht kann man sie ja nicht wirklich nennen).



                                  Knallblauer Himmel zum Aufbruch. Für den Fjellfex stand das Tagesziel fest – die Hütte – aber ich war noch vollkommen offen, was der Tag bringen würde. Nur eines stand fest: bei dem sonnigen Wetter brauchte ich am Abend Schatten. Erst mal zum Ropi, dann würde ich weiter sehen.



                                  Trotz einiger Steine und Weidensträucher war das Gelände weiterhin angenehm zu gehen.



                                  Nachdem wir uns am Fuß des Korvivaara getrennt hatten, hielt ich einfach immer genau auf den Ropi zu.





                                  Blick nach Westen zum Akkisjärvi. Die Ropi-Hütte liegt ziemlich genau dazwischen. Könnte man sie sehen, wäre sie am rechten Bildrand.



                                  Bis zum Hang einfachstes Wandergelände. Ich beschloss, dass ich am letzten Bach Pause machen und dann da hoch gehen würde. Das Wetter war einfach zu gut um den Gipfel auszulassen.





                                  Das Zelt brauchte ich als Sonnenschutz. Keine Option war, hier die „Nacht“ zu verbringen, aber ich hoffte, nah am Südhang eine Stelle zu finden, wo ich den Schatten des Ropi nutzen konnte. Deshalb packte ich nach der Pause zusammen und legte den Rucksack am Geröllrand gut sichtbar auf einen Felsbrocken.



                                  Auf 880m Höhe stand mal eine Hütte, die sogar einen aufwändig gemauerten Kamin hatte.



                                  Blick nach WNW Richtung Saarikoski



                                  Ropi-Gipfel (945m)



                                  Blick nach N zum Biggosvárri



                                  Blick zum Marsujärvi, in diese Richtung ging es zurück zum Rucksack. Das Geröll ist jedenfalls nicht von der unangenehmsten Sorte, und an bewachsenen Stellen gibt es an der Südseite sogar eine Art Pfad. Der Abstecher hat sich gelohnt.

                                  Wie erwartet musste ich recht lange nach einer Zeltstelle suchen. Grasflecken gab es genug zwischen den Steinen, aber alle waren zu abschüssig und/oder zu uneben. Am Ende landete ich genau da, wo ich den Rucksack abgestellt hatte, puhlte ein paar kleinere Steine aus dem Boden und gab mich mit der leichten Schräglage zufrieden. Immer noch besser als Mitternachtssonne … ich weiß wirklich nicht was die Leute daran finden.



                                  Das Zelt stand um halb Sechs, bis ich vom Waschen am Bach wieder kam war es halb Sieben, Kaffee, Abendessen, ein bisschen Lesen … und als ich mich bettfertig machte, hüllte mich schon wohlig der Schatten des Ropi ein. Perfekt. Schon jetzt war ich sehr glücklich mit der Tour. Landschaft, Wetter, die flexible Routengestaltung mit dem Fjellfex, die jedem von uns beiden Individualisten (um nicht Eigenbrötler zu sagen) seine Freiheiten ließ – besser konnte es doch gar nicht laufen.

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                                  • Borgman
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                                    • 22.05.2016
                                    • 795
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                                    #37
                                    Zitat von Mortias Beitrag anzeigen
                                    Interessant, wird das jetzt eine Art Kombi-Bericht von Euch beiden? Sprich jeder schreibt seine Tourvarianten hier rein und postet Bilder dabei auch Bilder wo jeweils der andere bzw. sein Zelt zu sehen ist? 😉 Oder kommt da auch noch ein separater Bericht von Dir Borgmann?
                                    Nö, dazu hätte ich in den kommenden Monaten gar keine Zeit. Ich bin hier sehr zufrieden als Beifahrer, lasse den Fjellfex die Hauptarbeit machen und beschreibe nur mehr oder weniger knapp meine alternative Route. Dann bleiben auch alle Infos zum südlichen und mittleren Käsivarsi-Gebiet kompakt in einem Bericht.

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                                    • Fjellfex
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                                      • 02.09.2016
                                      • 1723
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                                      #38
                                      Zitat von Borgman Beitrag anzeigen
                                      Immer noch besser als Mitternachtssonne … ich weiß wirklich nicht was die Leute daran finden.
                                      Das ist wirklich eines der ungelösten Rätsel der Menschheit. Ich habe die Hütten auf dieser Tour ja hauptsächlich aus futtertechnischen Gründen aufgesucht... aber die Nacht auf Ropi war vergleichsweise kühl und dunkel... im Zelt hätte es einen an diesem Tag ordentlich gegrillt.
                                      Und ich möchte mir gar nicht ausmalen, wieviel herrliche Polarlichter wir auf der Tour verpasst haben weil die Mitternachtssonne alles versaut hat...

                                      Aber das nur am Rande. Kommen wir zu

                                      TAG 4

                                      Es versprach ein herrlicher Tag zu werden und ich war schon um 5:15 unterwegs. Weshalb genau weiß ich nicht mehr. War es, weil ich den Tag zuvor so faul war und inzwischen gut ausgerastet, oder war es weil in der Früh das Licht besonders schön ist?
                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC07575.jpg Ansichten: 0 Größe: 805,0 KB ID: 3265777
                                      Jedenfalls folgte ich den Spuren von der Hütte Richtung Nord, für etwa 1,5 km...
                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC07576.jpg Ansichten: 0 Größe: 942,6 KB ID: 3265778
                                      bis ich auf die von Westen daher kommende ATV-Spur traf,
                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC07582.jpg Ansichten: 0 Größe: 940,9 KB ID: 3265779
                                      der ich dann für gut 100 Höhenmeter Richtung Osten folgte. Eigentlich wollte ich nach Nord, aber mit dem Schlenker habe ich die Feuchtgebiete im Talgrund umgangen.
                                      Weiter ging es auf der Westseite des Ropi. Hübsche Blicke zurück:
                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC07586.jpg Ansichten: 0 Größe: 921,0 KB ID: 3265780
                                      Goldregenpfeifer:
                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC07590.jpg Ansichten: 0 Größe: 690,3 KB ID: 3265781
                                      Der nicht ganz so spektakuläre Blick voraus:
                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC07593.jpg Ansichten: 0 Größe: 726,2 KB ID: 3265782
                                      Den ganzen Tag hatte ich super angenehmes Gelände; auf einem Weg hätte das kaum gemütlicher sein können.
                                      Hier schaue ich schon vom Norden aus auf den Ropi zurück:
                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC07596.jpg Ansichten: 0 Größe: 890,4 KB ID: 3265783
                                      Blick voraus: ich steuerte die Scharte nördlich vom (jetzt nicht verschreiben...) Bizejohgieravarit an. (Und da es an dem Tag so wunderbar lief, habe ich die Anhöhe dann auch noch mit kleinem Extraweg erstiegen.)
                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC07597.jpg Ansichten: 0 Größe: 861,0 KB ID: 3265784
                                      Ich musste den Pitsijoki queren. Blick nach Osten, wo der Bach durch eine kleine Schlucht fließt:
                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC07598.jpg Ansichten: 0 Größe: 705,6 KB ID: 3265785
                                      Ich querte den Bach problemlos auf etwa 720m. Schwierig war eher eine gute Stelle zu finden die Schneekante zu überwinden.

                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC07604.jpg Ansichten: 0 Größe: 719,3 KB ID: 3265786

                                      Zuletzt geändert von Fjellfex; 21.06.2024, 12:57.

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                                      • Fjellfex
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                                        • 02.09.2016
                                        • 1723
                                        • Privat

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                                        #39
                                        Diesen Vogel traf man recht häufig auf der Tour:
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Name: DSC07599.jpg
Ansichten: 364
Größe: 864,2 KB
ID: 3265792
                                        (Wohl eine Raubmövenart.)
                                        Das Gipfelchen war wirklich kein großer Umweg: 400m Luftlinie und 40 Höhenmeter. Blick nach Nordosten zur markanten Landmarke des Čaibma (*die Pyramide*) :
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Name: DSC07606.jpg
Ansichten: 335
Größe: 633,8 KB
ID: 3265793
                                        nach Süden zum Ropi:
                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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Ansichten: 350
Größe: 731,3 KB
ID: 3265794
                                        nach Norden über den See 775 hinweg:
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Größe: 743,3 KB
ID: 3265795
                                        und nach Nordost zu meiner Route ins Tal des Kaskasjoki hinab:
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Name: DSC07610.jpg
Ansichten: 337
Größe: 913,5 KB
ID: 3265796
                                        Meinen Rucksack hatte ich für den Gipfelgang am Sattel deponiert; dort zurückgekehrt gab es erst mal ein Päuschen:
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Ansichten: 345
Größe: 727,9 KB
ID: 3265797
                                        Hach ist das herrlich hier!
                                        Ich muss mich bei Finnland entschuldigen. Obwohl ich seit Jahrzehnten in den Norden fahre, war das Land bis vor kurzem nie so recht auf meinem Schirm. Meine bisherige Tour hier spielte sich in einer Gegend mit Bergen unter der 1000m-Marke ab. Früher war so etwas für mich lächerlich und indiskutabel. Man will höhere Berge und spektakulärere Landschaften...
                                        Aber mit der Tour bisher war ich schon superglücklich: da war schon alles dabei, was das *Wildnisherz* begehrt.
                                        Und in diesem Hochgefühl schlenderte ich ins Tal hinab.
                                        Blick zurück von der Baumgrenze zu *meinem Gipfel*:
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ID: 3265798
                                        Jetzt wurde ich skeptisch: weglos unterhalb der Baumgrenze kann es SEHR unangenehm werden... aber meine Befürchtungen waren unbegründet, da es im Tal zahllose Tierpfade gab die mich bequem in Richtung Hütte führten.
                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3265799
                                        An einem feuchten Bachufer gab es die erste Blume der Tour:
                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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Ansichten: 341
Größe: 582,1 KB
ID: 3265800
                                        Kaskasjoki erreicht:
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ID: 3265802
                                        Bisher war mein Plan *nach dem Schnee/ vor den Mücken* wunderbar aufgegangen. Weiter oben war mit Blick auf Mücken schon von *lokalen Sonderfaktoren* die Rede... und selbige schlugen etwa 200m vor der Hütte dann voll zu:
                                        auf einmal war ich von richtigen WOLKEN von Mücken umgeben! Von 0 auf 100 in 5 Sekunden! Ja bist du deppert!!
                                        Das letzte Stück zur Hütte bin ich voll durchgeballert. Borgman war schon vor mir dort. Er informierte mich, dass die Hütte bewohnt war: der Mäusekot war von ihm schon herausgekehrt worden. Interessanterweise ließen einen die Mücken in Ruhe, wenn man sich direkt an der Hüttenwand aufhielt.
                                        Hier habe ich mal in den Himmel fotografiert. Mücken eindeutig erkennbar:
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ID: 3265801
                                        Obwohl wie gesagt man direkt an der Hütte halbwegs Frieden hatte, hielt ich mich lieber die meiste Zeit drinnen auf.
                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                        Trotz Mäusealarm. Manchmal konnte man sie sogar quieken hören. Ich sicherte meinen Proviant entsprechend und war mit Blick auf Nahrungsaufnahme hygienisch etwas vorsichtiger.
                                        Man gebe Borgman Skandinavien+Zigarillo+Kaffee, und das Ergebnis sieht so aus:
                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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Ansichten: 342
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ID: 3265804
                                        (Bei mir klappt das sogar ohne Zigarillo. )
                                        Der Mäusegefahr furchtlos ins Auge blickend verbrachte ich die Nacht in der Hütte, während es Borgman vorzog trotz nicht ganz gegebenem Mitternachtssonnenschutz im Zelt zu schlafen.
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ID: 3265805

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                                        • Folivorus
                                          Erfahren
                                          • 02.09.2013
                                          • 116
                                          • Privat

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                                          #40
                                          Zitat von Fjellfex Beitrag anzeigen
                                          Diesen Vogel traf man recht häufig auf der Tour:
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ID: 3265792
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                                          Da liegst Du (bis auf die Schreibweise ) richtig: Es gibt von den Schmarotzerraubmöwen eine dunkle und eine helle Morphe (= Form), (->https://de.wikipedia.org/wiki/Schmarotzerraubm%C3%B6we) dass Dein Foto ein Exemplar der hellen Form zeigt kann ich nicht ganz ausschliessen. Wahrscheinlicher ist aber wegen des scharfen Kontrastes am Kopf und der im Foto nur angedeutet erkennbaren laaaangen Schwanzfedern, dass Du da Falkenraubmöwen gesehen und fotografiert hast (-> https://de.wikipedia.org/wiki/Falkenraubm%C3%B6we). Die Schwanzfedern und die Körperform unterschieden sich schon deutlich, das solltest Du also anhand der Bilder in Wikipedia entscheiden können.

                                          Schick.

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