Tag 20: 15 km // 334 Hm rauf // 570 Hm runter
©OpenStreetMapContributors
Der 20. Tag, der 11. September 2023. In meiner Erinnerung, und auch beim betrachten der Fotos, einer der schönsten Tage auf meiner Wanderung. Einen speziellen Grund dafür gibt es anscheinend nicht. Weder bin Ich durch rauschende Flüsse gefurtet, noch irgendwelche "3000" bestiegen. Aber es gab Sumpfgebiete! Was für ein Spass. Nach wie vor. Trotzdem mein Weg heute, zumindest auf der Karte, eher "zivilisationsnah" verlief, erlebte und verspürte Ich Einsamkeit, Abgeschiedenheit, Herbststimmung, und sonniges Herbstwetter. Abends fand Ich sogar nach etwas Holz so das Ich mal wieder ein Feuer machen konnte. Ein schöner, rundum schöner und erfüllender Tag.
Morgens geht es schon los-also mit dem sonnigen Wetter. Das tut, trotzdem Ich den grauen und nassen Tag gestern als sehr schön in Erinnerung habe, richtig gut. Auch meiner Ausrüstung. Im "Nu" ist alles trocken und Ich mach mich entsprechend auf die trockenen "Socken".
Ich suche mir meinen Weg, soweit möglich "steinefrei", zwischen den vielen Seen hindurch auf einem etwas "ungradlinigen" Kurs weiter nach Norden. Am Ostufer des Dagenvannet entlang.
Dann erreiche Ich die Dagenelva. Die rauscht auch ganz ordentlich. Und auch hier, das auskundschaften hätte Ich mir sparen können. Einfach durch. So einfach kann es sein. Trotzdem aufpassen. Von Routine kann keine Rede sein und es ist immer wieder ein bischen spannend. Mit solchen "Hindernissen" hat man ja im Alltag in einer deutschen Großstadt eher weniger zu tun. Dafür mit anderen Hindernissen.
Südlich des Firkantvannet treffe Ich auf die Markierung des Schneemobil Tracks. Ich gehe westlich an dem See weiter, dann noch weiter, dann in einem Bogen wieder etwas zurück. Immer den Weg des geringsten "Widerstands" nehmend. "Seniorengerechte" Operation.
Südlich am Botnvannet vorbei erreiche Ich schließlich den Hanshaugen. Von dort habe Ich einen großartigen Blick über den Fjord und meine weitere Route. Hier vertrödel Ich einige Zeit. Gut "investierte" Zeit. In Eindrücke und Empfindungen die in meiner Erinnerung erhalten bleiben werden. So hoffe Ich.
Ich schau auch gleich mal auf die Karte was Ich jetzt unternehmen könnte. Die Kongsfjordelva die sich von Süden kommend in den Austerbotn ergiest scheint ein richtig "dickes Ding" zu sein. Unfurtbar. Ich freunde mich schon mit dem Gedanken an mich wieder südlich zu orientieren aber da, beim reinzoomen in die Karte... was sehe Ich da? Ein schwarzer Strich! Über den Fluß. Ist ja Super. Und gar nicht weit entfent. Fröhlich und gutgelaunt steige Ich erst mal runter Richtung der Straße. Da das Gelände nach Osten doch recht steil abfällt muss Ich etwas zurückgehen und finde dann eine gute Möglichkeit in Form eines trockenen Bachbetts. Unten angekommen folge Ich der Straße für einen halben Kilometer. Verkehr: keiner. Menschen gesehen: keinen.
Ein Pfad zweigt von der Straße nach rechts und führt mich direkt zur Hängebrücke so das meiner weiteren Wanderung nichts mehr im Weg steht. Was für eine schöne, unerwartete Wendung und Entwicklung meiner "planlosen" Wanderung. Ich bin begeistert. Hätte Ich gar nicht gedacht das sich das so schön ergibt. Dem Leben Raum lassen. Nicht alles genau planen. Nicht alles "durchoptimieren" und "durchmaximieren". Sich Zeit lassen. Keine Erwartung haben. Offen sein für alles was kommt. So wie es sich fügt und ergibt ist es gut. Für mich.
Die Landschaft ist östlich der Kongsfjordelva ganz anders. Es ist alles grün, der Boden mit Gesträuch und Flechten bewachsen, es gibt ein paar Birken am Flußufer und es sieht erheblich nach Sumpf aus. Juhu! Das Wetter ist sonnig-herbstlich, die Wolken lassen die Sonne durch, es ist angenehm warm, kein Wind, keine Mücken. Das heißt erst mal Pause. Kaffee trinken, Kekse mampfen, Nickerchen machen. Ohne Zelt. So fühlt sich Glück an. Mal wieder. Immer wieder.
Ich folge einem Pfad am Ufer des Flußes, sehe ein paar Rentiere in einiger Entfernung. Dann verzweigt sich der Pfad immer mehr und löst sich auf. Ich folge weiter dem Verlauf der Kongsfjordelva, und es wird ab hier erst matschig, dann richtig schön sumpfig. Endlich. In allen nur erdenkbaren Variationen, Konsistenzen und Facetten. Ich hab große Freude mich hier zu betätigen. Ich muss mich aber eigentlich gar nicht so recht damit beschäftigen sondern kann das einfach genießen und an der Landschaft erfreuen.
Pfad entlang der Kongsfjordelva. Noch "unsumpfig". Aber bischen "Matsche"
südlich der Kongsfjordelva ist alles schön sumpfig
Bevor sich die Kongsfjordelva wieder nach Norden windet steige Ich nach Südosten das Huldabekken hinauf und bald stehe Ich oben auf dem Seterdalsfjellet. Ein grandioser Blick eröffnet sich mir. Richtung Norden der Vesterbotn, der Austerbotn, in der Ferne ist Kongsfjord erahnbar.
An der Mündung der Kongsfjordelva gibt es sogar noch eine Brücke
Der Austerboten
Hier oben weht auch wieder ein recht ordentlicher Wind, Ich steige nach Osten wieder runter zum Ufer des Austerbotn. Hier ist es fast windstill. Ich überlege ob es möglich ist direkt am Ufer noch weiter nach Norden zu gehen und kundschafte ein bischen aus. Ohne Rucksack. Dabei finde Ich eine ebene Stelle direkt am Ufer. Mein Zeltplatz 20.
Ich stelle mein Zelt dorthin, setze mich ans Ufer, trinke noch einen Kaffe und denke über alles mögliche nach. Ich hatte irgendwie schon die letzten Tage irgendwie die Sehnsucht mal wieder ein Feuer zu machen, heute Abend war es soweit. Ich saß also weiterhin am Ufer, bereitete mein Essen in der Glut, schaute in die Flammen. Und aufs Wasser. Innere Wärme, Dankbarkeit und Zufriedenheit breiteten sich in mir aus.
©OpenStreetMapContributors
Der 20. Tag, der 11. September 2023. In meiner Erinnerung, und auch beim betrachten der Fotos, einer der schönsten Tage auf meiner Wanderung. Einen speziellen Grund dafür gibt es anscheinend nicht. Weder bin Ich durch rauschende Flüsse gefurtet, noch irgendwelche "3000" bestiegen. Aber es gab Sumpfgebiete! Was für ein Spass. Nach wie vor. Trotzdem mein Weg heute, zumindest auf der Karte, eher "zivilisationsnah" verlief, erlebte und verspürte Ich Einsamkeit, Abgeschiedenheit, Herbststimmung, und sonniges Herbstwetter. Abends fand Ich sogar nach etwas Holz so das Ich mal wieder ein Feuer machen konnte. Ein schöner, rundum schöner und erfüllender Tag.
Morgens geht es schon los-also mit dem sonnigen Wetter. Das tut, trotzdem Ich den grauen und nassen Tag gestern als sehr schön in Erinnerung habe, richtig gut. Auch meiner Ausrüstung. Im "Nu" ist alles trocken und Ich mach mich entsprechend auf die trockenen "Socken".
Ich suche mir meinen Weg, soweit möglich "steinefrei", zwischen den vielen Seen hindurch auf einem etwas "ungradlinigen" Kurs weiter nach Norden. Am Ostufer des Dagenvannet entlang.
Dann erreiche Ich die Dagenelva. Die rauscht auch ganz ordentlich. Und auch hier, das auskundschaften hätte Ich mir sparen können. Einfach durch. So einfach kann es sein. Trotzdem aufpassen. Von Routine kann keine Rede sein und es ist immer wieder ein bischen spannend. Mit solchen "Hindernissen" hat man ja im Alltag in einer deutschen Großstadt eher weniger zu tun. Dafür mit anderen Hindernissen.
Südlich des Firkantvannet treffe Ich auf die Markierung des Schneemobil Tracks. Ich gehe westlich an dem See weiter, dann noch weiter, dann in einem Bogen wieder etwas zurück. Immer den Weg des geringsten "Widerstands" nehmend. "Seniorengerechte" Operation.
Südlich am Botnvannet vorbei erreiche Ich schließlich den Hanshaugen. Von dort habe Ich einen großartigen Blick über den Fjord und meine weitere Route. Hier vertrödel Ich einige Zeit. Gut "investierte" Zeit. In Eindrücke und Empfindungen die in meiner Erinnerung erhalten bleiben werden. So hoffe Ich.
Ich schau auch gleich mal auf die Karte was Ich jetzt unternehmen könnte. Die Kongsfjordelva die sich von Süden kommend in den Austerbotn ergiest scheint ein richtig "dickes Ding" zu sein. Unfurtbar. Ich freunde mich schon mit dem Gedanken an mich wieder südlich zu orientieren aber da, beim reinzoomen in die Karte... was sehe Ich da? Ein schwarzer Strich! Über den Fluß. Ist ja Super. Und gar nicht weit entfent. Fröhlich und gutgelaunt steige Ich erst mal runter Richtung der Straße. Da das Gelände nach Osten doch recht steil abfällt muss Ich etwas zurückgehen und finde dann eine gute Möglichkeit in Form eines trockenen Bachbetts. Unten angekommen folge Ich der Straße für einen halben Kilometer. Verkehr: keiner. Menschen gesehen: keinen.
Ein Pfad zweigt von der Straße nach rechts und führt mich direkt zur Hängebrücke so das meiner weiteren Wanderung nichts mehr im Weg steht. Was für eine schöne, unerwartete Wendung und Entwicklung meiner "planlosen" Wanderung. Ich bin begeistert. Hätte Ich gar nicht gedacht das sich das so schön ergibt. Dem Leben Raum lassen. Nicht alles genau planen. Nicht alles "durchoptimieren" und "durchmaximieren". Sich Zeit lassen. Keine Erwartung haben. Offen sein für alles was kommt. So wie es sich fügt und ergibt ist es gut. Für mich.
Die Landschaft ist östlich der Kongsfjordelva ganz anders. Es ist alles grün, der Boden mit Gesträuch und Flechten bewachsen, es gibt ein paar Birken am Flußufer und es sieht erheblich nach Sumpf aus. Juhu! Das Wetter ist sonnig-herbstlich, die Wolken lassen die Sonne durch, es ist angenehm warm, kein Wind, keine Mücken. Das heißt erst mal Pause. Kaffee trinken, Kekse mampfen, Nickerchen machen. Ohne Zelt. So fühlt sich Glück an. Mal wieder. Immer wieder.
Ich folge einem Pfad am Ufer des Flußes, sehe ein paar Rentiere in einiger Entfernung. Dann verzweigt sich der Pfad immer mehr und löst sich auf. Ich folge weiter dem Verlauf der Kongsfjordelva, und es wird ab hier erst matschig, dann richtig schön sumpfig. Endlich. In allen nur erdenkbaren Variationen, Konsistenzen und Facetten. Ich hab große Freude mich hier zu betätigen. Ich muss mich aber eigentlich gar nicht so recht damit beschäftigen sondern kann das einfach genießen und an der Landschaft erfreuen.
Pfad entlang der Kongsfjordelva. Noch "unsumpfig". Aber bischen "Matsche"
südlich der Kongsfjordelva ist alles schön sumpfig
Bevor sich die Kongsfjordelva wieder nach Norden windet steige Ich nach Südosten das Huldabekken hinauf und bald stehe Ich oben auf dem Seterdalsfjellet. Ein grandioser Blick eröffnet sich mir. Richtung Norden der Vesterbotn, der Austerbotn, in der Ferne ist Kongsfjord erahnbar.
An der Mündung der Kongsfjordelva gibt es sogar noch eine Brücke
Der Austerboten
Hier oben weht auch wieder ein recht ordentlicher Wind, Ich steige nach Osten wieder runter zum Ufer des Austerbotn. Hier ist es fast windstill. Ich überlege ob es möglich ist direkt am Ufer noch weiter nach Norden zu gehen und kundschafte ein bischen aus. Ohne Rucksack. Dabei finde Ich eine ebene Stelle direkt am Ufer. Mein Zeltplatz 20.
Ich stelle mein Zelt dorthin, setze mich ans Ufer, trinke noch einen Kaffe und denke über alles mögliche nach. Ich hatte irgendwie schon die letzten Tage irgendwie die Sehnsucht mal wieder ein Feuer zu machen, heute Abend war es soweit. Ich saß also weiterhin am Ufer, bereitete mein Essen in der Glut, schaute in die Flammen. Und aufs Wasser. Innere Wärme, Dankbarkeit und Zufriedenheit breiteten sich in mir aus.
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