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… und auf unbekannten Pfaden ins Krankenhaus
1. bis 16. August 2023
Prolog
Harte Verhandlungen waren das, bis sich Krümel in das Unvermeidliche gefügt hat: Diesmal kein Whisky!
Schließlich musste konsequent Gewicht gespart werden. Seit letztem Jahr ist mein rechter Innenmeniskus unwiderruflich kaputt, mein heißgeliebter Laufsport ist Geschichte und ob Wandern mit schwerem Rucksack noch funktioniert ist unsicher. Paradoxerweise lade ich mir genau deshalb noch Zusatzgewicht auf: Ein Packraft soll mir die eine oder andere knieschonende Etappe ermöglichen. Also muss umso mehr Gewicht bei anderen Dingen gespart werden.
Wieder einmal erweist sich das Forum als ausgesprochen hilfreich und so stoppele ich durch Eure Tipps einige gewichtssparende Maßnahmen zusammen. Als da, nicht ausschließlich, wären: Eine leichtere Zeltunterlage à la Fjellfex, mit Beratung von Moltebaer ein leichteres Kochersystem. Rückbesinnung auf meine zwar etwas unbequemere aber leichtere Neo-Air und Einsparungen bei diversem Kleinkram zum Beispiel bei meiner bisher völlig überdimensionierten Powerbank. Insgesamt komme ich damit inklusive Paddelausrüstung auf etwa 26 kg runter, das hat sich gelohnt!

Nun muss noch eine geeignete Route her. Schnell komme ich auf einen Einstieg in Ritsem und den Gränsleden, weil es in der Gegend viel Wasser hat. Zudem bin ich planungsfaul, da kommt es mir gelegen, dass ich mich da schon ein bisschen auskenne, was Anreise etc. betrifft. Dann fällt mir bald auf, dass es von dort gar nicht weit zu Bernies Panoramaroute ist. Vor der habe ich ja letztes Jahr wegen schlechter Wetterprognose gekniffen. Jetzt könnte ich sie einfach von der anderen Seite angehen! Super – das mach' ich! Der Plan ist dann recht schnell gestrickt: Ich will auf dem Gränsleden bis zum Sievgokjávrre. Darüber paddeln, das kurze Stück zum Ubmasjaure zu Fuß und dann wieder paddeln. Dahinter querfeldein zum Sårgåjávrre, den mit dem Packraft queren und dann zu Fuß bis zum Langvatnet. Dann auf dem Langvatnet zur Panoramaroute paddeln und als Tagesausflug den Biertnatjåhkkå besteigen. Danach in südlicher Richtung am Tjielumjávrre vorbei zum Nordkalottleden. Den dann zurück nach Ritsem, vielleicht auch mit paddeln auf dem Valldajåhkå - oder südlich des Rautåive und durch das Vuossevágge zurück. Das als ersten Teil. Im zweiten Teil möchte ich von Ritsem nördlich bis zum Autajaure, den paddeln und dann im Tal nördlich des Kallaktjåkkå je nach Bedingungen paddelnd oder zu Fuß zum Teusajaure. Von dort durch das Livamvággi zum Kaitumjaure und mich dann weiter bis Nikkaluokta durchschlagen. Soweit die hochtrabende Planung. Was daraus geworden ist 🤷, werde ich auf den folgenden Seiten beschreiben.
ANREISE Dienstag, 1. August
Am 1. August geht mein Flug nach Gällivare. Zum Glück mit langer Umsteigezeit in Arlanda, wo ich dann trotz Verspätung noch ausreichend Zeit habe, meinen Rucksack vom Band zu holen und wieder einzuchecken. Der Weiterflug geht in einer kleinen Maschine von Marathon-Airlines mit griechischer Besatzung und nur wenigen Fluggästen.
Beim Anflug auf Gällivare habe ich einen schönen Blick auf den Dundret im Abendlicht.
Dundret im Abendlicht
Eigentlich hatte ich auf eine Busverbindung in die Stadt gehofft. Aber die gibt es nicht. Vor dem Flughafen stehen nur private PKWs und Taxen. Trotzdem frage ich mal bei den Menschen, die da gerade in der Raucherecke rumstehen. Die vermitteln mir freundlicherweise eine Mitfahrgelegenheit in einem Taxi. Der Taxifahrer setzt erst seine beiden Fahrgäste, zwei Lokführer der Erzeisenbahn, am Hotel ab und bringt mich dann noch direkt zum Campingplatz. In Anbetracht der späten Stunde, und weil ich morgen den frühen Bus nehmen möchte, leiste ich mir ein Zimmerchen, statt das Zelt auf- und abzubauen. Die Vorfreude steigt, morgen geht es ins Fjäll!

Krümel freut sich auch schon drauf.
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