[IS] Von der Ringstrasse nach Nyidalur

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  • Lhor
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    • 01.10.2020
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    • Meine Reisen

    #21
    Zitat von fimbulwinter Beitrag anzeigen
    Da habt ihr einen wunderschönen Zeltplatz mitten in dieser unfassbar weiten Sandebene gefunden. Zusammen mit dem Abendlicht hat das bestimmt für einige Strapazen zuvor entschädigt. Großartige Fotos!😍
    Vielen Dank! Es freut uns sehr, dass die Fotos einem Experten wie dir gefallen😉

    Zitat von fimbulwinter Beitrag anzeigen
    Eine sichere Trinkwasserquelle bester Qualität! Und noch dazu einer der interessantesten Orte in dieser Wüste. Den kleinen Umweg zu dieser Oase hättet ihr euch gönnen sollen. Wie dort aus dem Nichts ein mittelgroßer Fluss unter dem Flugsand entspringt ist beeindruckend.

    Da muss ich dir recht geben. Im Gegenteil zur Karte, kann man auf Satellitenbilder sehen, dass der Umweg nicht so gross gewesen wäre😥

    Zitat von fimbulwinter Beitrag anzeigen
    Etwa die von der NASA? 😁

    Es waren Amerikaner, darum gut möglich...😅

    Ja es ist schade, dass immer weniger Wanderer, dafür vorallem mehr Autofahrer unterwegs sind. Heute muss alles einfach nur noch bequem sein. Das hat die Tourismusbranche auch erkannt und macht sich das mit entsprechenden Angeboten zu nutze.

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    • Lhor
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      • 01.10.2020
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      #22
      09. Urdarhals

      Bei bestem Wetter starten wir in die heutige Etappe. Unser minimal Ziel ist der Urdarhals. Dafür sind nur etwas mehr als dreihundert Höhenmeter zu überwinden. Doch zuvor müssen wir die weite Schwemmebene hinter uns bringen.
      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1280).jpg Ansichten: 0 Größe: 2,52 MB ID: 3219796 Dyngjufjöll
      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1282).jpg Ansichten: 0 Größe: 4,14 MB ID: 3219797 Für die sechzehn Kilometer, die uns bis zum Anstieg erwarten, rechnen wir mit einer Gehzeit von rund vier Stunden. Der Ranger empfahl uns, das Schwemmgebiet nicht in direkter Linie zu überqueren, sondern uns lieber an ihrem Rand entlang zu bewegen. Es ist bereits halb zehn. Ob und ab wann diese Ebene heute tatsächlich noch vom Schmelzwasser des Vatnajökull überflutet wird, ist schwer zu sagen. Auf jeden Fall schlagen wir ein hohes Tempo ein, denn wir wählen den direkten Weg.
      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1287_).jpg Ansichten: 0 Größe: 3,23 MB ID: 3219798 Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1290).jpg Ansichten: 0 Größe: 3,86 MB ID: 3219799 Flach auslaufender Dyngjujökull

      ​Mit dem flach auslaufenden Dyngjujökull vor Augen schreiten wir voran. Wir nähern uns einer Hügelkette die mit Gigöldur benannt ist. Dahinter taucht der Kistufell auf, an dessen Seite der Gaesavatnleid vorbeiführt. In südöstlicher Richtung haben wir freien Blick auf den Kverkfjöll
      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1306).jpg Ansichten: 0 Größe: 4,06 MB ID: 3219800 Kistufell
      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1311).jpg Ansichten: 0 Größe: 3,62 MB ID: 3219801 Kverkfjöll
      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1313).jpg Ansichten: 0 Größe: 3,57 MB ID: 3219802 Die Piste macht einen Knick und führt uns direkt ins Schwemmgebiet hinein. Obwohl es aussieht, als wäre die letzte Überflutung noch nicht lange her, ist der Untergrund fest und problemlos begehbar. Das Sonnenlicht wird auf der teilweise noch feuchten Oberfläche reflektiert.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1320).jpg Ansichten: 0 Größe: 2,73 MB ID: 3219803 Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1322).jpg Ansichten: 0 Größe: 3,44 MB ID: 3219804 Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1331).jpg Ansichten: 0 Größe: 2,94 MB ID: 3219805 Langsam aber stetig kommen wir dem Gletscher näher. Dank der Markierungspfosten bleiben wir Kurs und passieren auf unserem Weg mehrere Schutthaufen und eine Zone mit verstreuten Findlingen.
      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1336).jpg Ansichten: 0 Größe: 3,48 MB ID: 3219806 Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1344).jpg Ansichten: 0 Größe: 2,92 MB ID: 3219807 Riesige Schutthaufen
      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1347_).jpg Ansichten: 0 Größe: 861,7 KB ID: 3219908 Blick zurück. Zone mit Findlingen
      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1349).jpg Ansichten: 0 Größe: 3,28 MB ID: 3219809 Bald geschafft

      ​Es ist viertel nach zwölf, als wir beobachten können wie sich an der Gletscherstirn die ersten Schmelzwasserflüsse bilden. Allerdings ist der Aufstieg zum Pass auch schon in Sichtweite, darum machen wir uns keinen Stress.
      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1356_).jpg Ansichten: 0 Größe: 2,17 MB ID: 3219810 Schmelzwasserfluss

      ​Wir erkennen, dass das Schmelzwasser aus einer breiten Schlucht in der Endmoräne herausfliesst. Und was von weitem aussah wie ein weiterer Schutthaufen, erweist sich als eine grosse, von Asche bedeckte Eismasse, die vom eigentlichen Gletscher getrennt wurde. Wie ein grosser Eisberg in einem Meer aus grauem Sand.
      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1358).jpg Ansichten: 0 Größe: 3,50 MB ID: 3219811 Breite Schlucht in Endmoräne
      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1364_).jpg Ansichten: 0 Größe: 2,09 MB ID: 3219812 Eisberg auf grauem Sand

      ​Wir bringen das letzte Stück der Schwemmebene hinter uns und beginnen mit dem Anstieg zum Urdarhals. Die Piste führt zu Beginn in gerader Linie steil hinauf, bevor es flacher wird und sich der Streckenverlauf der unmittelbaren Landschaft anpasst.
      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1367).jpg Ansichten: 0 Größe: 3,38 MB ID: 3219813 Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1375).jpg Ansichten: 0 Größe: 2,72 MB ID: 3219814 Steiler Anstieg
      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1379).jpg Ansichten: 0 Größe: 3,37 MB ID: 3219815 Das Wetter könnte heute nicht besser sein. Als wir langsam an Höhe gewinnen, drehen wir uns immer öfters um, damit wir die Aussicht geniessen können.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1381).jpg Ansichten: 0 Größe: 3,55 MB ID: 3219816 In östlicher Richtung, in einer Entfernung von etwa 70 km, taucht der schneebedeckte Snaefell auf. Ich zoome hinein. Ein klein wenig ähnelt er einem Himalaya-Achttausender, so deutlich wie er über seine Umgebung hinausragt.
      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1382).jpg Ansichten: 0 Größe: 2,69 MB ID: 3219817 In 70 km Entfernung der Snaefell
      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1384).jpg Ansichten: 0 Größe: 3,54 MB ID: 3219818 Kurz vor der Passhöhe

      ​Auf der Passhöhe legen wir endlich eine etwas längere Pause ein, essen ein paar Riegel und lassen das Panorama auf uns einwirken. Von hier oben bekommen wir nun einen besseren Eindruck von diesem Schmelzwasserfluss, der direkt aus dem Dyngjujökull fliesst. Faszinierend.
      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1386).jpg Ansichten: 0 Größe: 3,73 MB ID: 3219819 Schmelzwasserfluss
      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1395).jpg Ansichten: 0 Größe: 2,54 MB ID: 3219820 Dyngjujökull und Kverkfjöll
      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1396).jpg Ansichten: 0 Größe: 2,28 MB ID: 3219821 Schwemmebene mit Snaefell im Hintergrund

      ​Der flache, mit Asche und Sand bedeckte Dyngjujökull mit seinen vielen Ablationskegeln und dahinter das Kverkfjöll-Massiv stehen als Sinnbild für eine Gegend von roher Schönheit. Grün hat bekanntermassen eine beruhigende Wirkung auf Menschen. Ebenso die Farbe Grau, die ebenfalls harmonisierend und ausgleichend wirkt.

      Lange bleiben wir so stehen und geniessen den angenehmen Wind, der hier oben weht. Bei diesem Anblick, beginnt man unwillkürlich in Gedanken die etlichen Grautöne zu zählen. Ja, es sind locker um die fünfzig. Und so nennen wir diesen Ort: 50 shades of gray.

      Wir setzen unseren Weg fort, gewinnen weiterhin leicht an Höhe und sehen ein letztes Mal den blau schimmernden Schmelzwasserfluss der sich aus dem Gletscher schlängelt.
      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1399).jpg Ansichten: 0 Größe: 5,12 MB ID: 3219822 Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1413).jpg Ansichten: 0 Größe: 4,09 MB ID: 3219823 Schmelzwasserfluss; Bildmitte

      ​Bald ist auch der letzte Hügel überwunden und wir können aus einiger Distanz bereits den riesigen Krater des Urdarhals erahnen. Der Urdarhals ist ein Schildvulkan aus Basalt. Sein Krater ist 1100 m lang, 800 m breit und 100 m tief.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1419).jpg Ansichten: 0 Größe: 3,93 MB ID: 3219824 Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1422).jpg Ansichten: 0 Größe: 4,55 MB ID: 3219825 Vorsichtig nähern wir uns dem Rand des steil abfallenden Kraters. Es ist kaum zu glauben, dass wir im Internet kein einziges Foto dieses imposanten Kraters finden konnten. Hinter dem gegenüberliegenden Abbruch sieht man den Trölladyngja, ebenfalls einen beeindruckenden Schildvulkan. Gemäss der ursprünglich geplanten Route hätten wir diesen von Askja kommend überschreiten sollen.
      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1428).jpg Ansichten: 0 Größe: 3,88 MB ID: 3219826 Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1431_s).jpg Ansichten: 0 Größe: 3,64 MB ID: 3219827 Urdarhals Krater mit Trölladyngja im Hintergrund
      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1435_s).jpg Ansichten: 0 Größe: 4,39 MB ID: 3219828 Da der Boden am Kraterrand nicht besonders fest erscheint, entfernen wir uns bald wieder und machen im Schutz eines Felsens eine weitere Pause.
      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1436_smooth).jpg Ansichten: 0 Größe: 3,53 MB ID: 3219829 Pause

      ​Weil wir gestern viel Strecke gemacht haben, wollen wir es heute nicht übertreiben und beschliessen hier in der Nähe zu campieren.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1439).jpg Ansichten: 0 Größe: 4,01 MB ID: 3219830 Aufgrund der klaren Sichtverhältnissen und der gestrigen Nordlichter, wollen wir ein Logenplätzchen mit Nordausrichtung finden. Etwas abseits der Piste finden wir einen Platz, der diese Anforderung voll und ganz erfüllt.
      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1443).jpg Ansichten: 0 Größe: 4,39 MB ID: 3219831 Logenplätzchen

      ​Es ist noch ziemlich früh, die Sonne spendet wohlige wärme und wir freuen uns auf einen entspannten Nachmittag.
      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1451_).jpg Ansichten: 0 Größe: 1,99 MB ID: 3219832 Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1441_s).jpg Ansichten: 0 Größe: 4,03 MB ID: 3219833 Freie Sicht nach Norden und zum zum Trölladyngja
      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1453).jpg Ansichten: 0 Größe: 3,30 MB ID: 3219834 Entspannen im Zelt

      ​Wir verbringen einen friedlichen Abend und geniessen die Einsamkeit dieses Ortes. Die Sonne geht langsam, in einem flachen Winkel, hinter den dem Kistufell vorgelagerten Hügel unter.
      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1462_s).jpg Ansichten: 0 Größe: 3,88 MB ID: 3219835 Kistufell in der Abendsonne
      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1468).jpg Ansichten: 0 Größe: 1,77 MB ID: 3219836 Um elf Uhr ist es dann soweit. Mit dem Zelt perfekt ausgerichtet, können wir auf unseren Matten liegend, dem Spektakel der Nordlichter zusehen. Allerdings bleiben wir nicht lange liegen. Was wir gestern sehen konnten, war nur eine kleiner Vorgeschmack auf das, was uns heute Abend geboten wird.

      Die Aktivität muss sehr hoch sein. Obwohl es noch nicht mal ganz dunkel ist, leuchten die Lichter in einer Intensität, die wir nicht für möglich hielten. Wie die Finger einer Hand bewegen sich mehrere Strahlen hin und her, als würden sie uns begrüssen wollen. Dann beginnt einer der Strahlen immer weiter den Himmel hoch zu steigen. Um ihm folgen zu können, müssen wir den Kopf immer weiter in den Nacken legen, bis es nicht mehr geht und wir uns umdrehen müssen. Wir rätseln gespannt, ob er es schafft, den Boden am südlichen Horizont zu berühren. “Touch down!“ rufen wir gleichzeitig.

      Ich zücke sicherheitshalber nochmals mein Handy und versuche dieses unglaubliche Spektakel bildlich festzuhalten, aber es ist zwecklos. Auch mit der Kamera meines Bruders schaffen wir es nicht. Schade. Allerdings bedeutet das auch, dass wir diese einmaligen Eindrücke ganz stressfrei aufsaugen können und sie uns darum noch besser in Erinnerung bleiben werden.
      Zuletzt geändert von Lhor; 01.10.2023, 18:48.

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      • Lhor
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        #23
        10. Gaesavötn

        Heute steht uns wieder eine etwas längere Etappe bevor. Es dürften etwas mehr als 20 km sein und wir gehen davon aus, dass wir sechs bis sieben Stunden unterwegs sein werden. Zunächst müssen wir ein weitläufiges Plateau überqueren, bevor der Weg langsam an Höhe verliert und hinab zu den Gaesavötn führt.
        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1474).jpg Ansichten: 0 Größe: 3,31 MB ID: 3219846 Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1478).jpg Ansichten: 0 Größe: 3,65 MB ID: 3219847 Gleich zu Beginn steigen wir in eine flache Ebene hinunter, die der Mondoberfläche ähnelt. Irgendwo weiter vorne, sollten wir auf die von links kommende Piste stossen.
        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1480).jpg Ansichten: 0 Größe: 3,75 MB ID: 3219848 Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1489).jpg Ansichten: 0 Größe: 3,44 MB ID: 3219849 Unterwegs in Richtung Kistufellhütte

        ​Bald stossen wir auf die Piste. Wo es Sinn macht, werden wir abkürzen, ansonsten bleiben wir heute grösstenteils auf ihr. Leider hat sich das Wetter ein bisschen verschlechtert, doch die Sicht ist nach wie vor ziemlich gut.
        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1492).jpg Ansichten: 0 Größe: 2,78 MB ID: 3219850 Piste von Urdarhals kommend
        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1496).jpg Ansichten: 0 Größe: 2,10 MB ID: 3219851 Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1497).jpg Ansichten: 0 Größe: 1,83 MB ID: 3219852 Kistufell

        ​Die kleine Schutzhütte des Kistufells sehen wir nur im letzten Moment, da sie etwas abgelegen und einige hundert Meter von der Piste entfernt ist. Wir lassen sie links liegen und setzen ohne Pause unseren Weg fort. Die Piste schlängelt sich durch unwegsames Gelände hindurch.
        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1504).jpg Ansichten: 0 Größe: 3,70 MB ID: 3219853 Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1505).jpg Ansichten: 0 Größe: 2,87 MB ID: 3219854 Trölladyngja

        ​Aus der Ferne sehen wir eine Gestalt näherkommen. Es handelt sich um einen Radfahrer und wird, abgesehen von einigen anderen Fahrzeugen, unsere einzige Begegnung auf dieser Wanderung bleiben.
        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1506).jpg Ansichten: 0 Größe: 3,11 MB ID: 3219855 Radfahrer

        ​Chris kommt aus Deutschland und erzählt uns, dass er schon mehrmals in dieser Gegend unterwegs war und immer wieder gerne hierher zurückkommt. Nirgendwo sonst könne er besser abschalten und den Alltag für eine Weile hinter sich lassen.

        Übrigens, ich schaue auf meine Uhr um das Datum abzulesen und stelle amüsiert fest, dass Gestern mein Geburtstag war, und wir dies offensichtlich komplett vergessen haben. Wir erklären Chris, dass es nicht das erste Mal sei, dass wir auf einer unserer Wanderungen meinen Geburtstag vergessen würden.

        Nach einer gemeinsamen Verpflegungspause verabschieden wir uns und machen uns wieder auf den Weg. Die Piste beschreibt einen kurzen Bogen nach Norden, bevor sie sich wieder dem Vatnajökull nähert. Dabei passieren wir eine kleine, ausgetrocknete Schwemmebene.
        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1517).jpg Ansichten: 0 Größe: 2,84 MB ID: 3219856 Kleine Schwemmebene
        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1525).jpg Ansichten: 0 Größe: 2,94 MB ID: 3219857 Gletscherstirn

        ​Nach einem kurzen Aufstieg nähern wir uns einer Kraterreihe. Die drei Krater heben sich mit ihrer dunklen Farbe deutlich vom Boden ab. Wieder einmal fühlen wir uns in eine fremde Welt versetzt.
        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1537).jpg Ansichten: 0 Größe: 3,57 MB ID: 3219858 Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1539_).jpg Ansichten: 0 Größe: 1,12 MB ID: 3219859 Kraterreihe
        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1541_).jpg Ansichten: 0 Größe: 1,08 MB ID: 3219860 Blick zurück

        ​Wir erreichen eine weitere Anhöhe, blicken zurück und geniessen den Ausblick auf eine wahrlich urtümliche Landschaft mit unzähligen kleinen Kratern und dem Trölladyngja im Hintergrund.
        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1543_s).jpg Ansichten: 0 Größe: 5,13 MB ID: 3219861 Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1545-).jpg Ansichten: 0 Größe: 2,10 MB ID: 3219862 Wir drehen uns um und stehen nun wenige Meter von der Gletscherstirn des Vatnajökulls entfernt. Kurze Zeit später überqueren wir erneut eine kleine Schwemmebene und müssen diesmal einen kleinen Schmelzwasserbach furten. Dieses Wasser fliesst nicht etwa direkt in tiefer gelegene Ebenen, sondern versickert schon bald im Sand, um irgendwann aus einer weit entfernten Quelle wieder an die Oberfläche zu gelangen.
        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1549_).jpg Ansichten: 0 Größe: 1,28 MB ID: 3219863 Schwarzweisses Farbfoto
        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1552).jpg Ansichten: 0 Größe: 3,74 MB ID: 3219864 Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1553).jpg Ansichten: 0 Größe: 3,44 MB ID: 3219865 Knapp fünf Stunden nach unserem Aufbruch, erreichen wir das Ende des Plateaus, von wo aus wir wieder in tiefere Gebiete vordringen werden.
        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1555).jpg Ansichten: 0 Größe: 3,34 MB ID: 3219866 Das Ende des Plateaus in Sichtweite
        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1562).jpg Ansichten: 0 Größe: 3,29 MB ID: 3219867 Ein letzter Anstieg
        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1564_).jpg Ansichten: 0 Größe: 977,9 KB ID: 3219868 Wir bleiben einen Augenblick stehen, denn vor uns breitet sich das südliche Ende des Odadahrauns aus. Ein toller Ausblick, auch wenn die Weitsicht nicht die beste ist.
        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1568).jpg Ansichten: 0 Größe: 4,00 MB ID: 3219869 Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1569).jpg Ansichten: 0 Größe: 3,80 MB ID: 3219870 Südlicher Odadahraun im Hintergrund

        ​Bei einer Lavaformation, die aussieht wie ein kleiner Drachen, setzen wir uns hin und legen mal wieder eine längere Pause ein. Bis zu den Gaesavötn sind es noch etwa sechs Kilometer.
        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1571_).jpg Ansichten: 0 Größe: 835,2 KB ID: 3219871 Babydrachen
        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1572).jpg Ansichten: 0 Größe: 2,79 MB ID: 3219872 Die Müdigkeit macht sich immer mehr bemerkbar. Die Piste nähert sich ein letztes Mal dem Gletscher, ehe sie einen weiten Bogen macht, hinter dem wir hoffen, endlich die beiden Graenavötn sichten zu können.
        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1574).jpg Ansichten: 0 Größe: 1,97 MB ID: 3219873 Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1576).jpg Ansichten: 0 Größe: 3,25 MB ID: 3219874 Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1577).jpg Ansichten: 0 Größe: 2,74 MB ID: 3219875 Graenavötn mit Tungnafell im Hintergrund

        ​Schliesslich erscheint einer der Graenavötn und wir haben bereits das Gefühl, am Ende dieser Etappe angelangt zu sein. Doch wie so oft in solchen Situationen, zieht sich dieses letzte Stück nochmals in die Länge und erfordert die Mobilisierung unserer letzten Kraftreserven.
        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1582_).jpg Ansichten: 0 Größe: 1,32 MB ID: 3219876 Die letzten Kilometer. Hütte etwas links von Bildmitte

        ​Endlich erblicken wir die Hütte. Diesmal fehlt wirklich nicht mehr viel und kurze Zeit später ist unser Tagesziel erreicht.

        An diesem Quellbach finden wir das erste Trinkwasser seit drei Tagen.
        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1583).jpg Ansichten: 0 Größe: 4,47 MB ID: 3219877 Quellbach
        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1585).jpg Ansichten: 0 Größe: 3,49 MB ID: 3219878 Gaesavötn mit Bardarbunga im Hintergrund

        ​Die Idee, gemütlich am Ufer des Sees zu campieren wird schnell verworfen, weil der Wind zu stark ist. Stattdessen bauen wir das Zelt windgeschützt auf der Veranda der Hütte auf.
        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1586).jpg Ansichten: 0 Größe: 2,76 MB ID: 3219879 Was die Routenwahl für morgen betrifft, sind wir noch unentschlossen. Es gibt die sichere Variante über die Brücke oder die Route durch die Flusslandschaft, wo es vier Flüsse zu furten gibt. Wir verschieben die Entscheidung lieber auf morgen, wenn wir ausgeruht sein werden.

        Der Spaziergang nach dem Abendessen fällt leider sehr kurz aus. Sobald wir aus dem Windschatten der Hütte treten, trifft uns der kalte Wind mit voller Wucht. Im Handumdrehen beginnen wir zu frieren und und müssen zurück ins Zelt flüchten.
        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1594).jpg Ansichten: 0 Größe: 2,23 MB ID: 3219880 Ein kalter Abend an den Gaesavötn.

        Zuletzt geändert von Lhor; 01.10.2023, 17:23.

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        • fimbulwinter
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          • 15.03.2005
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          • Meine Reisen

          #24
          Erstaunlich, dass Wanderungen in Island aktuell kaum noch ein Thema bei Reiseberichten sind. Passt ganz gut mit meinen Beobachtungen vor Ort zusammen. Außer auf den bekannten Strecken ist scheinbar immer weniger los. Um so schöner dass du dir die Zeit nimmst hier etwas zu schreiben.

          Es ist kaum zu glauben, dass wir im Internet kein einziges Foto dieses imposanten Kraters finden konnten.
          Einspruch! Es gibt diverse Luftbilder und auch normale Fotos wenn ihr den Namen in Suchmaschinen eingebt. Habe selber über die Jahre eine - bisher relativ gut versteckte - Seite mit allen benannten Orten dieser Wüste angelegt. Da gibt es auch Fotos vom Urðarháls.

          Auf euren Fotos ist es nicht ganz ersichtlich, aber gab es auf der Westseite des Kraters noch ein Schneefeld? Habe damals bei meiner Tour dort Schnee eingepackt und später bei der Kistufell Hütte in der Sonne schmelzen lassen.

          Hinter dem gegenüberliegenden Abbruch sieht man den Trölladyngja, ebenfalls einen beeindruckenden Schildvulkan. Gemäss der ursprünglich geplanten Route hätten wir diesen von Askja kommend überschreiten sollen.
          Bei mir brauchte es mehr als fünf Anläufe um da hoch zu kommen. Entweder das Wetter passte nicht oder die Zeit war zu knapp. Auch wenn es einfach aussieht, die weglosen Lavafelder sind anstrengend. Dieses Jahr hat es endlich geklappt, und es lohnt sich durchaus. Fühlte mich noch nie so abgeschieden von der restlichen Welt wie dort oben.

          Hoffentlich geht es hier dann auch bald weiter...


          Ódáðahraun

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          • Prachttaucher
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            • 21.01.2008
            • 11905
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            • Meine Reisen

            #25
            Sehr eindrucksvoll, hat mir die lange Zugfahrt verkürzt. Schon sehr anders mit dem Wasser wie anderswo im Norden, wo man meist regelmäßig seinen Becher füllen kann.

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            • Dieter

              Dauerbesucher
              • 26.05.2002
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              • Meine Reisen

              #26
              Beim Lesen dieses Berichtes kommen bei mir augenblicklich die Bilder und Erinnerungen an meine eigene Wanderung auf der Gæsavatnaleið-Route lebhaft vor Augen. Das war 1994 - also vor fast 30 Jahren

              Den Reisebericht http://www.isafold.de/gaesa94/tag_08.htm zu dieser Tour habe ich 2001 auf meiner Webseite eingestellt.

              Die Natur, die Schwierigkeiten und das Erlebnis sind immer noch das selbe - auch die Einsamkeit! Der Autoverkehr hat auf dieser Strecke wohl nicht in dem Maße zugenommen wie anderswo in Island. Auch mir begegnete damals ein einsamer Radler. Was sich geändert hat ist die Navigation und die Informationsmöglichkeiten. GPS gab´s für Privatmenschen noch nicht und ebensowenig das Internet. Zum Stand der Kartograpie in diesem Gebiet hatte ich folgendes vermerkt:

              "Zur Zeit der Planung der Tour, im Frühjahr 1994, stand mir nur eine Photokopie einer alten Ausgabe der 1:250.000er Aðalkort Blað 8 Miðausturland zur Verfügung. Diese alte Ausgabe basiert auf den in den 1930er Jahren aufgenommenen Atlasblättern. Die Pistenverläufe entsprachen etwa dem Stand der 70er Jahre. Im Falle der Gæsavatnaleið südlich der Askja ist die Piste aber verlegt worden. Auch die 1992 herausgegebene 1:500.000er Ferðakort zeigt nicht den korrekten Pistenverlauf von Gæsavatnaleið sýðri und nýðri!

              Erst die Neuausgabe von 1997 der 1:250.000er Aðalkort Blað 8 Miðausturland zeigt den korrekten Verlauf. Ich fand also erst Jahre nach meiner Tour eine Karte die auch in der topographischen Darstellung exakt genug war um meine Geländebeobachtungen richtig zuordnen zu können und herauszufinden welchen Weg ich genau genommen hatte."


              Für mich ist es also megaspannend bei dieser Gelegenheit wieder in diese Gegend einzutauchen. Vielen Dank dafür!

              PS
              Es ist kaum zu glauben, dass wir im Internet kein einziges Foto dieses imposanten Kraters finden konnten.
              Tatsächlich habe ich 1994 ein Bild (Dia) des Kraters gemacht, aber es nicht einscannen lassen und so ist es nicht in Web gekommen.​

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              • Lhor
                Erfahren
                • 01.10.2020
                • 109
                • Privat

                • Meine Reisen

                #27
                11. Valafell

                Zuletzt geändert von Lhor; 29.10.2023, 18:00.

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                • Lhor
                  Erfahren
                  • 01.10.2020
                  • 109
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #28
                  11. Valafell

                  Gut ausgeruht starten wir in den heutigen Tag. Bis wir jedoch Wasser aufgefüllt haben und loslaufen wollen, ist es schon halb zehn. Da das Wetter verspricht gut zu werden und die Sonne immer mehr durchdrückt, entscheiden wir uns durch die Flusslandschaft zu wandern.

                  Der Weg über die Brücke ist schätzungsweise doppelt so lang und würde bedeuten, dass wir viele Kilometer in wahrscheinlich nicht so aufregendem Gelände zurücklegen müssten. Diese Option fühlt sich einfach nicht richtig an. Allerdings bringt die traditionelle Route durch die Flüsse einige Fragezeichen mit sich. Das Wenige, was wir über die Flussquerungen wissen, stammt aus älteren Berichten. Aktuelle Informationen konnten wir im Vorfeld leider keine finden.

                  Soweit wir wissen, kommt das grösste Hindernis vom zweiten Fluss, dem wir begegnen werden, dem Rjupnabrekkukvisl. Dieser Gletscherfluss kann durchaus in einem Masse anschwellen, dass eine Überquerung heikel werden kann. Am folgenden Fluss kann man, je nachdem wo man ihn quert, auf weichen Untergrund oder sogar auf Treibsand stossen. Am letzten Fluss, dem Skjalfandafljot, ist es in der Vergangenheit sogar schon zu Unfällen gekommen.

                  Ich kann mich noch vage an einen Wanderbericht erinnern, bei dem es dem Autor gelang, diesen Fluss ziemlich weit oben, in der Nähe des Tindafells, wo er noch in mehrere kleine Arme unterteilt ist, relativ leicht zu furten. Unser Freund Jens hingegen berichtete mir, dass er vor einigen Jahren den Skjalfandafljot an einer etwa hüfttiefen, aber relativ langsam fliessenden Stelle ohne grössere Probleme überqueren konnte.
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Name: Nyadalur (1596).jpg
Ansichten: 213
Größe: 3,68 MB
ID: 3225365 Quellbach nahe Hütte
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Name: Nyadalur (1602).jpg
Ansichten: 203
Größe: 5,09 MB
ID: 3225366 Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Nyadalur (1603).jpg
Ansichten: 203
Größe: 5,70 MB
ID: 3225367 Wir freuen uns auf reinstes isländisches Quellwasser

                  Wir machen noch ein paar Fotos und beginnen, der Piste zu folgen. Schon einen Kilometer später erreichen wir die Abzweigung. Der Weg durch die Flusslandschaft ist mit einer Kette versperrt und eine Infotafel warnt davor, diese Strecke mit Motorfahrzeugen zu befahren. Wer dieses Verbot missachtet und erwischt wird, muss anscheinend mit ernsthaften Konsequenzen rechnen.

                  Wir kramen das Handy hervor und machen uns mittels GPS ein Bild der Situation. Anders als auf der Karte, ist auf unserer App eine Piste eingezeichnet. Diese schlängelt sich auf einer Strecke von acht Kilometern in ebenem Gelände, bis zur “offiziellen“ Furt des Skjalfandafljots.

                  Es ist Punkt zehn. Das heisst, dass wir ohne Verzögerungen um die Mittagszeit dort eintreffen könnten. Unseres Erachtens darf es, aufgrund des anwachsenden Wasserpegel während des Tagesverlaufs, auf keinen Fall später werden.
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Name: Nyadalur (1605_s).jpg
Ansichten: 201
Größe: 3,28 MB
ID: 3225368 Gaesavötn mit Bardarbunga
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Name: Nyadalur (1606).jpg
Ansichten: 199
Größe: 3,09 MB
ID: 3225369 Nördlicher Gaesavötn
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Name: Nyadalur (1607).jpg
Ansichten: 194
Größe: 3,32 MB
ID: 3225370 Nach der Abzweigung
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Name: Nyadalur (1608_).jpg
Ansichten: 189
Größe: 2,01 MB
ID: 3225371 Bardarbunga

                  Die Bodenbeschaffenheit auf den folgenden Kilometern scheint wie gemacht dafür, ein hohes Tempo vorzulegen. Nach zwanzig Minuten kommt schon der erste Fluss, der Hraunkvisl, in Sicht. Die Piste führt leicht absteigend zur Flussrinne hinunter. Dieser friedlich dahinfliessende Wasserlauf stellt wahrlich kein Problem dar. Das Wasser in der Hauptrinne ist knapp knietief.
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Name: Nyadalur (1613_).jpg
Ansichten: 189
Größe: 1,36 MB
ID: 3225372 Hraunkvisl

                  Nach einer weiteren halben Stunde erreichen wir den Rjupnabrekkukvisl. Das rauschen des Wassers ist schon von weitem zu hören. Als wir am Ufer stehen, wird uns jedoch schnell klar, dass die Bedingungen für eine Furt heute sehr günstig sind.

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Name: Nyadalur (1614_s).jpg
Ansichten: 192
Größe: 3,55 MB
ID: 3225373 Richtung Rjupnabrekkukvisl. Tungnafell im Hintergrund
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Name: Nyadalur (1617_).jpg
Ansichten: 190
Größe: 1,10 MB
ID: 3225375 Ohne nach einer besseren Stelle suchen zu müssen, beginnen wir sogleich mit der Überquerung. In der Hauptrinne erzeugt die Strömung durchaus etwas Druck und es werden auch ein paar Steine mitgerissen, doch nach drei, vier Schritten im knapp über knietiefem Wasser beginnt der Grund schon wieder anzusteigen. Zufrieden steigen wir aus dem Wasser und denken an den langen Umweg der uns erwartet hätte, wenn wir die Route über die Brücke genommen hätten.
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Name: Nyadalur (1619).jpg
Ansichten: 196
Größe: 3,28 MB
ID: 3225376 Rjupnabrekkukvisl
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Name: Nyadalur (1618).jpg
Ansichten: 194
Größe: 3,77 MB
ID: 3225377 flussaufwärts

                  Wir gönnen uns nur eine kurze Riegelpause und machen noch ein Foto des Flusscanyons, ehe wir uns auf den Weiterweg machen. Als wir die Flussböschung hochsteigen, entdecken wir einen umgeknickten Wegweiser mit dem Namen dieses Flusses. Diese robuste Stange kann nur mit schwerem Werkzeug bearbeitet worden sein. Ein klares Zeichen dafür, dass das Befahren dieser Piste mit Motorwagen der Vergangenheit angehört.
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                  • Lhor
                    Erfahren
                    • 01.10.2020
                    • 109
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #29
                    Die Piste führt nun wieder über eine offene Ebene. Der von links herabwehende Gletscherwind überrascht uns mit seiner beeindruckenden Intensität. So was haben wir noch selten erlebt.
                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1622).jpg Ansichten: 87 Größe: 3,58 MB ID: 3225381 Gletscherabwind aus südlicher Richtung; Bardarbunga

                    Um halb zwölf erblicken wir die Schwemmebene des Fellskvisls, an dessen Zusammenfluss das nächste Hindernis auf uns wartet. An der Stelle, wo die Piste auf das Flussufer trifft, ist der Wasserlauf keine zehn Meter breit. Wir beginnen sogleich mit der Durchquerung. Ungefähr in der Mitte des Flusses beginnen unsere Füsse plötzlich in Treibsand zu versinken. Instinktiv reihen wir ein paar lange Schritte aneinander und springen am anderen Ufer buchstäblich aus dem Wasser. Wir erholen uns kurz von diesem Schreck, wischen uns das Spritzwasser vom Gesicht und eilen weiter.
                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1626).jpg Ansichten: 86 Größe: 3,60 MB ID: 3225382 Schwemmebene und Fellskvisl

                    Während wir uns fast im Laufschritt dem letzten Fluss nähern, halte ich meine Uhr stets vor Augen. Um exakt fünf vor zwölf erreichen wir pünktlich den Skjalfandafljot. Das ist sie nun, die berüchtigte Furt.
                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1628).jpg Ansichten: 87 Größe: 3,51 MB ID: 3225383 Beeilung...
                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1630).jpg Ansichten: 84 Größe: 3,55 MB ID: 3225384 Wir bleiben am Ufer kurz stehen und beobachten, wie eine beachtliche Wassermenge an uns vorbeifliesst. Das ist jetzt vielleicht nicht eine Stelle mit langsamer Strömung, aber wir wollen es trotzdem mal hier versuchen.
                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1631).jpg Ansichten: 86 Größe: 3,51 MB ID: 3225385 Skjalfandafljot

                    Ich bitte meinen Bruder, der bereits im Wasser steht, noch einen Moment zu warten, damit ich Handy und Kamera wasserdicht in meinen Rucksack packen kann. Dann beginnen wir gemeinsam, stromaufwärts mit der Flussquerung. Obwohl uns das Wasser schon nach wenigen Schritten bis über die Knie reicht, sind die ersten zehn Meter noch problemlos. Mit dem Erreichen der Hauptströmung, wird es ernst.

                    Wir bleiben mitten im Fluss stehen und sprechen uns ab. Mein Bruder soll sich vorsichtig vortasten und ich folge zwei Schritte hinter ihm. Sollte die Strömung zu stark werden, will ich versuchen mich von hinten an ihn zu klammern, damit wir gemeinsam gegen den Wasserdruck ankämpfen können.

                    Während wir uns langsam vorwärts bewegen und immer tiefer eintauchen, erinnern wir uns gegenseitig daran, nie zu lange auf die Wasseroberfläche zu schauen, sondern unseren Blick immer wieder auf das gegenüberliegende Ufer zu richten. Das Wasser reicht uns mittlerweile fast bis zur Hüfte.

                    Um die Wanderstöcke an der richtigen Stelle platzieren zu können, müssen wir sie schwungvoll ins Wasser stossen. Manchmal braucht es mehr als ein Versuch, denn beim Eintauchen werden sie gleich von der starken Strömung mitgerissen. Sobald wir sicher sind, dass sie uns die nötige Stabilität gewähren, ziehen wir mit den Füssen nach. Beim Aufsetzen auf den Grund müssen wir warten, bis das losgetretene Gestein unter den Schuhsohlen weggerollt ist und unsere Füsse festen Halt finden. Es ist ziemlich grenzwertig und es erfordert erheblichen Kraftaufwand, doch bald erkennen wir, dass es klappen wird. Vorsichtig und konzentriert, bewältigen wir das restliche Stück und erreichen wohlbehalten das andere Flussufer.

                    Mit ein paar Freudenrufe gratulieren wir uns zur gelungenen Furt. Wir laufen ein Stück flussabwärts und entdecken an der Böschung eine moosige Matte, auf der wir eine entspannte Mittagspause einlegen können. Die angestaute Anspannung der letzten zwei Stunden ist schnell verflogen und wir geniessen die wärmenden Sonnenstrahlen, während unsere Hosen und Wanderschuhe im Wind ein bisschen trocknen können.
                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Nyadalur (1636_).jpg
Ansichten: 100
Größe: 772,8 KB
ID: 3226110
                    Mittagspause

                    Weil wir dank der Flussvariante viel Zeit gewonnen haben, sollten wir unser Tagesziel in den nächsten zwei Stunden erreichen können. Dadurch haben wir mehr Zeit für die Suche nach einem exklusiven Zeltplatz und freuen uns darauf.

                    Als wir langsam ans Aufbrechen denken, fällt mir ein, dass ich auf dieser Wanderung noch kein einziges Mal mit kurzer Hose gewandert bin. Das möchte ich jetzt nachholen und zippe mir vor dem Anziehen noch schnell die Hosenbeine ab.

                    Beim Verlassen der Flussrinne werden wir von starkem Wind überrascht und müssen gleich wieder anhalten, um unsere Jacken anzuziehen. Es kann sich nun nicht mehr um Gletscherabwinde handeln. Der Wind kommt jetzt von Westen her und uns fällt sofort auf, wie linear er über uns hinwegfegt. Es sind kaum Turbulenzen zu spüren. Wir fühlen uns wie in einem Windkanal versetzt.
                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1642).jpg Ansichten: 88 Größe: 4,39 MB ID: 3225387 Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1644).jpg Ansichten: 83 Größe: 2,59 MB ID: 3225388 Da sogar das Atmen beeinträchtigt wird, sind wir gezwungen, den Kragen wie einen Mundschutz bis zur Nase hochzuziehen.

                    Nach zwei Kilometern treffen wir wieder auf die von Norden kommende Piste. Derweil fühlt es sich an, als würden meine Unterschenkel sandgestrahlt. Vorerst geniesse ich dieses Peeling noch.
                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1646).jpg Ansichten: 81 Größe: 2,22 MB ID: 3225389 Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1645_).jpg Ansichten: 82 Größe: 2,00 MB ID: 3225390 Mit den Ausläufern des Tindafells vor Augen, nähern wir uns nochmals dem Skjalfandafljot. Von einer erhöhten Stelle aus, erkennen wir, dass es wahrscheinlich auch einfachere Stellen für eine Überquerung gegeben hätte.
                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1649).jpg Ansichten: 85 Größe: 3,65 MB ID: 3225391 Tindafell
                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1653).jpg Ansichten: 85 Größe: 3,81 MB ID: 3225392 Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1654).jpg Ansichten: 80 Größe: 4,03 MB ID: 3225393 Skjalfandafljot
                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1658).jpg Ansichten: 80 Größe: 4,29 MB ID: 3225394
                    Zuletzt geändert von Lhor; 02.11.2023, 20:35.

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                    • Lhor
                      Erfahren
                      • 01.10.2020
                      • 109
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #30
                      Wir setzten unseren Weg fort und müssen bald ein weiterer kleiner Bach queren. Von weitem können wir auch schon unser Tagesziel, den Valafell, sehen.
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Name: Nyadalur (1660_).jpg
Ansichten: 187
Größe: 1,97 MB
ID: 3225401 Kleiner Bach; Valafell im Hintergrund
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Name: Nyadalur (1663).jpg
Ansichten: 182
Größe: 3,05 MB
ID: 3225402 Dem Bardarbunga vorgelagerte Bergkette; die Balkafell Gruppe
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Name: Nyadalur (1669_).jpg
Ansichten: 180
Größe: 1,62 MB
ID: 3225403 Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Nyadalur (1666).jpg
Ansichten: 182
Größe: 3,58 MB
ID: 3225404 Es ist halb drei, als wir von einem Hügel aus, unseren ersten Blick auf die Hniflars, diese seltsamen Lavaformationen am Fusse des Valafells, werfen können. Soweit wir von hier aus abschätzen können, lässt sich in ihrer Nähe sicher einen guten Platz für unser Camp finden.
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Name: Nyadalur (1670_).jpg
Ansichten: 179
Größe: 1,84 MB
ID: 3225405 Hniflars

                      Als wir eine halbe Stunde später nur noch wenige hundert Meter vor ihnen stehen, hat sich der Wind zu einem Sturm entwickelt und wir müssen feststellen, dass die Suche nach einem geschützten Zeltplatz problematisch werden könnte. Wir verwerfen die Idee, nahe der Hniflars zu campieren, da es den Anschein macht, als würde die Intensität des Windes mit jeden Meter, den wir uns dem Vonarskard nähern, zunehmen. Wir beginnen uns Sorgen zu machen, denn wenn wir keinen ausreichenden Windschutz finden, haben wir wir keine Chance, das Zelt aufzubauen.
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Name: Nyadalur (1673).jpg
Ansichten: 184
Größe: 4,08 MB
ID: 3225406 Valafell
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Name: Nyadalur (1676).jpg
Ansichten: 181
Größe: 3,18 MB
ID: 3225407 Nicht mehr weit vom Vonarskard entfernt
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Name: Nyadalur (1683).jpg
Ansichten: 175
Größe: 3,59 MB
ID: 3225408 Und der Wind wird immer stärker

                      Wir sehen uns lange um. Rechts vom Valafell, in Richtung Stakfell, können wir hoch oben am Hang eine kleine Schlucht erkennen. Wir müssen unbedingt irgend eine Vertiefung finden oder etwas, das nicht die stromlinienförmige Beschaffenheit dieses Gebiets aufweist, in der die Wirkung des Windes ein wenig abgeschwächt wird. Unsere Entscheidung fällt auf das Flussbett.
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Name: Nyadalur (1685_).jpg
Ansichten: 178
Größe: 1,65 MB
ID: 3225409 Tindafell
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Name: Nyadalur (1686).jpg
Ansichten: 185
Größe: 3,33 MB
ID: 3225410 Auf der Suche nach einer windgeschützten Stelle
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Name: Nyadalur (1687_).jpg
Ansichten: 180
Größe: 5,47 MB
ID: 3225411 Schlussendlich finden wir einen ausreichend geschützten Platz hinter einer Böschung. Wir müssen nur ein paar Steine aus dem Weg räumen und mit den Füssen den sandigen Untergrund planieren. Nach etwa zehn Minuten steht unsere kleine Plattform. Nun müssen wir nur noch genügend grosse Steine herbeischaffen, die wir über die tief vergrabenen Heringe platzieren können.
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Name: Nyadalur (1690).jpg
Ansichten: 182
Größe: 3,09 MB
ID: 3225412 Trotz grosser Vorsicht lässt sich nicht verhindern, dass sich der Sand bald im gesamten Zelt verteilt. Schnell ist erkannt, dass es sich nicht lohnt, zu sehr dagegen anzukämpfen und wir finden uns damit ab.
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Name: Nyadalur (1692).jpg
Ansichten: 177
Größe: 2,67 MB
ID: 3225413 Sand ist überall

                      Ansonsten sind wir ganz zufrieden mit unserem Platz und es sieht auch so aus, als müssten wir uns keine Sorgen machen, dass unsere dünnen Heringe unter den Steinen ausreissen könnten.
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Name: Nyadalur (1693).jpg
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ID: 3225414 Trotz des Sturms verbringen wir einen ruhigen Nachmittag. Beim Abendessen besprechen wir unsere Pläne für morgen. Falls sich die Windrichtung nicht ändert, könnten wir am Eingang des Raudà-Tals, auf der anderen Seite des Valafells, einen geschützten Platz für eine weitere Übernachtung finden. Um dorthin zu gelangen, würden wir nicht länger als drei Stunden brauchen. So hätten wir genügend Zeit, die Gegend zu erkunden und warum nicht, auch auf die Suche nach der heissen Quelle des Laugakula zu gehen.
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Name: Nyadalur (1700).jpg
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ID: 3225415 Zeltplatz
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Name: Nyadalur (1702).jpg
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ID: 3225416 Valafell im Abendlicht

                      Als wir fürs Zähneputzen ein letztes Mal vor das Zelt treten, hat sich über dem Vatnajökull so etwas wie eine Dunstkappe gebildet. Der Anblick lässt uns gleich noch kälter werden und als wir zurück ins Zelt eilen, müssen wir aufpassen, vor lauter Schlottern nicht das Gleichgewicht zu verlieren.
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Name: Nyadalur (1705).jpg
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ID: 3225417 Vatnajökull

                      Wir legen uns hin und lauschen eine Weile den Windböen. Das leise Geräusch des feinen Sandes, der sich bei jedem Windstoss über unsere Sachen in der Apsiede ausbreitet, ist ebenfalls gut hörbar. Und so fallen wir bald in den Schlaf.

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                      • Lhor
                        Erfahren
                        • 01.10.2020
                        • 109
                        • Privat

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                        #31
                        12. Nyidalur

                        Es ist kurz vor sieben, als ich im Halbschlaf registriere, wie sich mein Bruder zum Pinkeln aus dem Zelt begibt. Da ich keine Lust verspüre aufzustehen, verkrieche ich mich tiefer in den Schlafsack und hoffe noch ein bisschen Schlaf zu finden.

                        Augenblicke später, nehme ich lautes Getöse wahr und spüre wie die Zeltwand auf meine Beine drückt. Unfähig das soeben Geschehene einzuordnen, bleibe ich noch einen Moment lang liegen. Dann höre ich meinen Bruder mit besorgter Stimme nach mir rufen.

                        Mist, was ist passiert? Mit hastigen Bewegungen krieche ich aus dem Schlafsack und als ich aus dem Zelt blicke, sehe ich wie mein Bruder in geduckter Haltung eine Zeltstange festhält. “Schnell, wir müssen von hier abhauen!“

                        Ich ziehe schnell ein Shirt über und helfe meinem Bruder die losgerissenen Leinen zu verankern. Der Wind hat von West auf Südwest gedreht. Wir sind nun dem Sturm voll ausgesetzt. Zurück im Zelt, stellen wir fest, dass eine Zeltstange ziemlich verkrümmt wurde. Ich bin von der Idee, sofort das Zelt abzubauen und ohne wenigsten einen Kaffee zu trinken gleich aufzubrechen nicht sehr begeistert, aber uns bleibt keine andere Wahl. Wir haben sowieso vor, heute nur eine kurze Strecke zu gehen.

                        Das Camp ist in Rekordzeit abgebaut. Ohne die gewohnte Reihenfolge einzuhalten, stopfen wir die verstaubte Ausrüstung in die Rucksäcke und sind um zwanzig nach sieben startbereit.
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Name: Nyadalur (1708).jpg
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ID: 3225420 Blick nach Südosten in Richtung Balkafell
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Name: Nyadalur (1709_).jpg
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ID: 3225421 Und nach Norden Richtung Tungnaafell

                        Bevor wir aufbrechen, machen wir noch ein paar Fotos von diesen beeindruckenden Wolken. In südlicher Richtung werden sie vom Wind gnadenlos abgetragen und sehen am Rand wie eine dünne Klinge aus. Richtung Norden scheint es, als würden sie zu einer Walze zusammengerollt und zurückgedrängt.

                        Wir beginnen mit dem kurzen Anstieg der zur Gjosta hinaufführt. Am Ende dieses kleinen Plateaus wartet der Gjostuklif, eine kleine Klippe die den Blick auf den legendären Vonarskard, die Wasserscheide Islands, freigibt.
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Name: Nyadalur (1712_).jpg
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ID: 3225422 Als wir zurückblicken, sehen wir eine sturmumtoste Ebene mit imposanten Staubfahnen und diese eigenartige Wolkendecke.
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Name: Nyadalur (1716).jpg
Ansichten: 178
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ID: 3225423 Wir stossen auf die Piste und erreichen bald das Plateau. Als wir den Valafell hinter uns lassen und eine kurze ungeschützte Stelle passieren, trifft uns der Wind in voller Stärke. Ich mache nochmals ein paar Fotos von den Wolken.
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Name: Nyadalur (1717_).jpg
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ID: 3225424 Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Nyadalur (1718).jpg
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ID: 3225425 Auf dem Plateau
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Name: Nyadalur (1719).jpg
Ansichten: 172
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ID: 3225426 Valafell mit Wolke

                        Zehn Minuten später erreichen wir den Gjostuklif und können die nächste spektakuläre Aussicht geniessen. Vor uns breitet sich der legendäre Vonarskard aus. Die Wasserscheide Islands. Im Schutz eines Felsens trinken wir ein paar Schlucke und essen einen Riegel.
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ID: 3225427 Vonarskard
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Name: Nyadalur (1722).jpg
Ansichten: 174
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ID: 3225428 Leider ist die Sicht nicht die klarste, dafür verleiht der Sturm dieser Gegend einen noch dramatischeren Charakter.
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Name: Nyadalur (1723_).jpg
Ansichten: 176
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ID: 3225429 Stürmischer Vonarskard

                        Hier oben lässt es sich bei dem Wetter nicht gut pausieren und so machen wir uns bald wieder auf den Weiterweg.
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Name: Nyadalur (1724).jpg
Ansichten: 177
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ID: 3225430 Für den Abstieg in die Ebene folgen wir einem schlecht erkennbaren Pfad, der einen Hang mit teilweise lockerem Geröll runter führt. Weiter unten treffen wir vereinzelt auf Markierungspfosten.
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Name: Nyadalur (1729).jpg
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ID: 3225431 Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3225432 Leichter Abstieg zur Ebene

                        Rechts sehen wir den Eingang zum Rauda-Tal. Der Tungnafell bleibt in Wolken verhüllt.
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Name: Nyadalur (1732).jpg
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ID: 3225433 Eingang Rauda-Tal in Bildmitte

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                        • Lhor
                          Erfahren
                          • 01.10.2020
                          • 109
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #32
                          Am Fusse des Gjostuklifs entdecken wir einige schöne, mit Gras bewachsene Stellen. Etwas weiter weg, machen wir einen grösseren Stein aus, hinter dem wir eine längere Pause einlegen möchten. Der Wind gönnt sich hier offenbar auch eine Auszeit und ermöglicht uns so, das Frühstück zu geniessen.Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Nyadalur (1739).jpg
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ID: 3225444Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3225443
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Name: Nyadalur (1740).jpg
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ID: 3225445 Frühstückspause

                          Kurz nachdem wir wieder aufgebrochen sind, fällt das Wort “Home-Run“. Wir wissen beide was das bedeuten soll. Bei diesem stürmischen Wetter verzichten wir auf eine weitere Nacht im -oder nahe- des Rauda-Tals. Auch ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass morgen der Regen einsetzt und die Überquerung des Passes erschwert.
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Name: Nyadalur (1746).jpg
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ID: 3225446 Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3225447 Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3225448 Blick zum Vatnajökull

                          Wir nähern uns einer Erhöhung, hinter der wir die Schwemmebene des Raudas vermuten.
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ID: 3225449 Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Nyadalur (1754).jpg
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ID: 3225450 Schwemmebene des Rauda
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Name: Nyadalur (1758).jpg
Ansichten: 167
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ID: 3225451 Der Untergrund auf dieser Ebene ist fest und gut begehbar. Das einzige für was man sich Sorgen machen muss, sind nasse Stiefel.
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Name: Nyadalur (1761).jpg
Ansichten: 171
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ID: 3225452 Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Nyadalur (1764).jpg
Ansichten: 171
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ID: 3225453 Rauda

                          Der Rauda ist leicht zu furten. In der Hauptrinne taucht man nur kurz bis zu den Knie ein. Bald darauf erreichen wir das Ende der Ebene und es geht auf einem Mix von Sand und Kiesel weiter.
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ID: 3225454 Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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Ansichten: 167
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ID: 3225455 Wir überwinden einige Hügel an dessen Seite schneebedeckte Rinnen entlang führen.
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Name: Nyadalur (1772_s).jpg
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ID: 3225456

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                          • Lhor
                            Erfahren
                            • 01.10.2020
                            • 109
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #33
                            Auf einem der Hügel drehen wir uns um und blicken ein letztes Mal fasziniert auf Valafell und Gjostukliv zurück. Der Blick auf die zurückgelegte Strecke wird durch den aufgewirbelten Sand getrübt.
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Name: Nyadalur (1773).jpg
Ansichten: 169
Größe: 2,72 MB
ID: 3225464 Valafell linke Bildmitte

                            Wir setzten unseren Weg fort und bringen ein paar weitere Hügel und Rinnen hinter uns. In einer der Rinnen sinken wir teilweise bis fast zum Schaft im feuchten Sand ein.
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Name: Nyadalur (1774).jpg
Ansichten: 161
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ID: 3225465 Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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Ansichten: 163
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ID: 3225466 Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Nyadalur (1779).jpg
Ansichten: 161
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ID: 3225467 Blick Richtung Laugakula. Dahinter Tungnafell in Wolken
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Name: Nyadalur (1786).jpg
Ansichten: 165
Größe: 3,31 MB
ID: 3225468 Wir nähern uns dem Ende der Hügelreihe und haben bald darauf freien Blick auf das Snapadalur. Die Berge dahinter sind in Wolken verhüllt, doch die dunkle Silhouette des Deilir ist gut erkennbar.
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Name: Nyadalur (1787).jpg
Ansichten: 163
Größe: 3,28 MB
ID: 3225469 Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Nyadalur (1792).jpg
Ansichten: 165
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ID: 3225470 Abstieg in Richtung Snapadalur. Deilir im Hintergrund

                            Nach einem weiteren Bach, tauchen wir in die nächste faszinierende Landschaft hinein.
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Name: Nyadalur (1794)_s.jpg
Ansichten: 164
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ID: 3225471 Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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Ansichten: 167
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ID: 3225472 Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Nyadalur (1797_).jpg
Ansichten: 164
Größe: 1,20 MB
ID: 3225473 Während wir uns in der Ebene dem Snapadalur nähern und auf die Bergekette des Skrauti vor uns blicken, lässt der Wind plötzlich nach. Die Sicht wird klarer und man kann zumindest ein bisschen von den farbenfrohen Bergflanken erahnen, die das Snapadalur auszeichnen.
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Name: Nyadalur (1799_FS).jpg
Ansichten: 163
Größe: 2,60 MB
ID: 3225474 Skrauti in Bildmitte

                            Die plötzliche Ruhe kommt etwas unerwartet. Wegen den flach einfallenden Sonnenstrahlen könnte man meinen, dass wir uns bereits in den Nachmittagsstunden befinden, doch es ist erst halb zwölf. Wir erreichen das Ende der Ebene und beginnen nun unseren Aufstieg Richtung Eggja, Sein markanter Gipfel bietet einen guten Anhaltspunkt. Der Weg führt nur wenig unterhalb des Gipfels über einen Pass ins nächste Tal, dem Jökuldalur.
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Name: Nyadalur (1802).jpg
Ansichten: 166
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ID: 3225475 Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Nyadalur (1806_fs).jpg
Ansichten: 161
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ID: 3225476 Snapadalur
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Name: Nyadalur (1810).jpg
Ansichten: 162
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ID: 3225477 Beginn des Aufstiegs. Eggja linke Bildmitte

                            Wir queren eine schöne Schlucht mit Bach. Der Blick zurück kann sich sehen lassen. Das grüne Moos sorgt für den Kontrast, während der Vatnajökull hinter Wolken und Staubfahnen verschwindet.
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Name: Nyadalur (1812).jpg
Ansichten: 167
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ID: 3225478 Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Nyadalur (1814_).jpg
Ansichten: 163
Größe: 4,90 MB
ID: 3225479 Blick zurück

                            Nach einer Pause setzen wir unseren Aufstieg fort. Wenig später nähern wir uns einer weiteren Schlucht, steigen aber diesmal in gerader Linie Richtung Eggja hoch. Dabei überwinden wir verschiedenfarbige Hügel und wundern uns zwischendurch, wie weich der Boden ist. Als würde er nachgeben. Etwas, was sich in dieser Höhe und an einem Hang, wo wenig oberhalb weisse Rauchschwaden emporsteigen und unweit von uns erste Sulfataren zu sehen sind, äusserst seltsam anfühlt. Beim Erreichen von festerem Grund sind wir ehrlich gesagt ziemlich erleichtert.
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Name: Nyadalur (1816).jpg
Ansichten: 163
Größe: 3,53 MB
ID: 3225480 Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Nyadalur (1818_ak).jpg
Ansichten: 162
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ID: 3225481 Schlucht
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Name: Nyadalur (1819_s).jpg
Ansichten: 160
Größe: 3,86 MB
ID: 3225482 Richtung Süden mit Delir
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Name: Nyadalur (1821_s).jpg
Ansichten: 167
Größe: 5,17 MB
ID: 3225483 Beim Aufstieg
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Name: Nyadalur (1823).jpg
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ID: 3225484 Solfataren

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                            • Lhor
                              Erfahren
                              • 01.10.2020
                              • 109
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                              • Meine Reisen

                              #34
                              Dann nähern wir uns einer Bachrinne, in dessen Vertiefungen überall ein bisschen Dampf entweicht. Dann blicken wir auf einen riesigen Solfatar, un den der Bach fliesst. Bei Kontakt nimmt das Wasser eine weissliche Farbe an. Auch von Oberhalb, fliesst milchiges Wasser über die farbige Oberfläche dieses Felsens und lässt ein faszinierendes Bild entstehen.
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Name: Nyadalur (1824).jpg
Ansichten: 160
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ID: 3225497 Blick zurück
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Name: Nyadalur (1825).jpg
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ID: 3225498 Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Nyadalur (1826).jpg
Ansichten: 160
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ID: 3225499 Solfatar im Bach
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Name: Nyadalur (1827).jpg
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ID: 3225500 Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Nyadalur (1828_ak).jpg
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ID: 3225501 Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Nyadalur (1830_ak).jpg
Ansichten: 163
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ID: 3225502 Nach der Bachquerung wird der Hang steiler und wir ahnen langsam, dass wir uns verstiegen haben. Da der Gipfel des Eggja nicht mehr weit weg ist, beginnen wir nach links zu traversieren und stossen bald auf eine weitere Schlucht. Hier gibt es kein sicheres durchkommen mehr, das Gelände ist zu brüchig. Wir beschliessen abzusteigen und den richtigen Weg zu suchen. Die verlorenen Höhenmeter schmerzen dieses Mal kein bisschen, denn der Rückenwind machte den Aufstieg erstaunlich leicht.
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Name: Nyadalur (1836_ak).jpg
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ID: 3225503 Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Nyadalur (1838).jpg
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ID: 3225504 Es wird steiler

                              Während des Abstiegs denken wir noch, dass es zwar schade ist, von diesen stürmischen Bedingungen so gehetzt zu werden, aber andererseits, beim Anblick dieser riesigen Staubfahnen unten im Tal, finden wir auch, dass die wetterbedingten Szenen heute, perfekt zur wilden Natur dieses Ortes passen. Jedenfalls haben wir das Gefühl, voll auf unsere Kosten zu kommen.
                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Nyadalur (1840_ak).jpg
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ID: 3225505 Vonarskard

                              Nachdem wir ein gutes Stück abgestiegen sind, entdecken wir weiter unten einen Markierungspfosten und erkennen bald darauf die richtige Aufstiegsroute.
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Name: Nyadalur (1841).jpg
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ID: 3225506 Wir stossen auf einen Pfad und beginnen erneut mit dem Aufstieg. Auch diesmal werden wir vom Wind regelrecht hochgetragen, so dass wir mühelos an Höhe gewinnen.
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Name: Nyadalur (1842).jpg
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ID: 3225507 Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Nyadalur (1845).jpg
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ID: 3225508

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                              • Moltebaer
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                                • 21.06.2006
                                • 12329
                                • Privat

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                                #35
                                Seid Ihr etwa am Hotpot vorbeigelaufen?
                                Wandern auf Ísland?
                                ICE-SAR: Ekki týnast!

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                                • Lhor
                                  Erfahren
                                  • 01.10.2020
                                  • 109
                                  • Privat

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                                  #36
                                  Zitat von Moltebaer Beitrag anzeigen
                                  Seid Ihr etwa am Hotpot vorbeigelaufen?
                                  Leider nicht. Den hätten wir aber sehr gerne besuchen wollen

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                                  • Moltebaer
                                    Freak

                                    Liebt das Forum
                                    • 21.06.2006
                                    • 12329
                                    • Privat

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                                    #37
                                    Also seid Ihr am Hotpot vorbeigelaufen anstatt ihn zu besuchen
                                    Schade, ist aber auch eine wirklich heiße Nummer.
                                    Wandern auf Ísland?
                                    ICE-SAR: Ekki týnast!

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                                    • Lhor
                                      Erfahren
                                      • 01.10.2020
                                      • 109
                                      • Privat

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                                      #38
                                      Einem Bach folgend, steigen wir das Tal hoch, an dessen Ende sich der Pass ins Jökuldalur befindet.
                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1846).jpg Ansichten: 0 Größe: 3,93 MB ID: 3225525 Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1847_s).jpg Ansichten: 0 Größe: 5,30 MB ID: 3225526 Gegen ein Uhr finden wir Schutz in einer Abflussrinne und machen eine etwas längere Mittagspause. Es tut gut, für eine Weile aus dem Wind zu sein. Das Windgetöse und das Flattern der Kapuze hat uns in den letzten Stunden beinahe taub gemacht.Hier können wir uns endlich wieder normal unterhalten.

                                      Abgesehen davon, ist es nicht so, dass wir während des Wanderns sehr oft miteinander plaudern. Meistens geniessen wir die Natur für uns alleine. So können wir manchmal in unseren Gedanken abschweifen, andere Male eher meditativ unterwegs sein. Sowieso verstehen wir uns als perfekt eingespieltes Team, meistens ohne ein Wort sagen zu müssen.

                                      Unser Glück ist uns sehr wohl bewusst, denn wir können gleichzeitig so tun, als wären wir alleine unterwegs, und trotzdem all unsere Erlebnisse miteinander teilen.
                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1849).jpg Ansichten: 0 Größe: 2,60 MB ID: 3225527 Mittagspause
                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1850).jpg Ansichten: 0 Größe: 3,35 MB ID: 3225528 gefolgt von Nickerchen​. Im Windschutz

                                      Nach einem kurzen Nickerchen, brechen wir wieder in Richtung Pass auf. Es fehlt nicht mehr viel. Erst über einfache Stufen, dann über kleinere Schneefelder, erreichen wir eine halbe Stunde später den Pass und können einen ersten Blick ins Jöfuldalur werfen.
                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1850_s).jpg Ansichten: 0 Größe: 4,89 MB ID: 3225529 Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1851).jpg Ansichten: 0 Größe: 4,59 MB ID: 3225530 In diesem Tal gibt es auch ein paar schöne Zeltplätze
                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1852).jpg Ansichten: 0 Größe: 4,13 MB ID: 3225531 Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1853).jpg Ansichten: 0 Größe: 3,83 MB ID: 3225532 Gipfel des Eggja, es fehlt nicht mehr viel
                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1854).jpg Ansichten: 0 Größe: 3,40 MB ID: 3225533 Weiter über Stufen
                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1855).jpg Ansichten: 0 Größe: 3,08 MB ID: 3225534 Blick zurück
                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1857).jpg Ansichten: 0 Größe: 3,48 MB ID: 3225535 Oben am Pass

                                      Der Weg führt nicht etwa ins Tal hinunter, sondern verläuft über eine Reihe von Bergrücken auf der linken Talseite und endet nach einem kontinuierlichen Abstieg in der Sprengisandur-Ebene. Von weitem können wir nun die Route über die Bergrücken studieren. Das wird sicherlich spassig, denn wir werden dem Wind komplett ausgesetzt sein. Aber das wussten wir auch vorher.
                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1858_fs).jpg Ansichten: 0 Größe: 2,86 MB ID: 3225536 Route über die Bergrücken

                                      Vor uns liegt ein Schneefeld. Mein Bruder geht voraus, während ich noch ein paar Fotos schiesse. Dann folge ich ihm.
                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1859).jpg Ansichten: 0 Größe: 2,47 MB ID: 3225537 Schnell muss ich feststellen, dass das abgenutzte Profil meiner Schuhe auf diesem harten Schnee nur wenig Halt gibt. Wo mein Bruder problemlos durchspaziert, muss ich schon sehr gut aufpassen, nicht abzurutschen. Rechts fällt der Schneehang etwa fünfzig Meter ab.

                                      Wenn ich den Halt verliere, werde ich wohl die ganze Strecke runter schlittern. Unten müsste ich zudem aufpassen, nicht gegen die Felsen zu stossen, die am Ende des Schneefeldes warten. Ich schau mich kurz nach Alternativen um. Etwas weiter oben über Felsen, das würde gehen.

                                      Zum Glück sind wir hier vollkommen windgeschützt, somit beschliesse ich, vorsichtig weiterzugehen. Bevor mein Bruder aus dem Blickfeld verschwindet, rufe ich ihm zu, dass ich etwas länger brauchen werde. Ich nehme mir die Stöcke zu Hilfe, indem ich sie in etwas flacherem Winkel in den Schnee ramme. Ein bisschen wie auf einer Trittleiter, platziere ich die Füsse gleich neben der Stange. Mit dem Rucksack auf den Schultern wird dies zum Balanceakt, aber ich komme gut voran. Dann sehe ich auch schon wieder mein Bruder, der am Ende des Schneefeldes wartet. Er warnt mich vor der vereisten Stelle im letzten Stück. Als ich vor ihr stehe und fragend zu ihm hinüber blicke, antwortet er, er sei gesprungen.

                                      Ich schaue nochmals hangabwärts. Es geht nicht mehr weit runter, aber es reicht, um sich unter Umständen noch weh zu tun. Na da muss ich jetzt durch. Eine kleine Akrobatikeinlage traue ich mir noch zu.

                                      Ich ramme den Stock für das Sprungbein fest in das Eis und bereite mich mental vor. Ich lasse mir Zeit und gehe im Kopf die Bewegungsabfolge durch. Dann atme ich tief ein, hole mit dem hinteren Bein Schwung und stosse mich sanft ab.

                                      Ich schaffe es, irgendwie mit beiden Füssen zu landen und die Spitze des Stocks gleich wieder unterhalb der Sohle in den harten Schnee zu stossen. Ich kann gerade noch das Gleichgewicht halten, komme aber leicht ins rutschen. Mit einem weiteren Sprung, erreiche ich das Ende des Schneefeldes und kann mich, mit Hilfe der Stöcke, gerade noch auf den Füssen halten. Mein Bruder streckt mir den Arm entgegen und hilft mir zurück auf den Pfad. Erleichtert klopfen wir ein paar Sprüche und setzen unseren Weg fort.
                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1860).jpg Ansichten: 0 Größe: 2,23 MB ID: 3225538 Hier wurde es brenzlig
                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1861).jpg Ansichten: 0 Größe: 2,83 MB ID: 3225539 Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1863).jpg Ansichten: 0 Größe: 3,63 MB ID: 3225540 Jökuldalur

                                      Bevor wir die Bergrücken erreichen, warten ein paar weitere Schneefelder, die aber diesmal kein Problem darstellen.
                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1866).jpg Ansichten: 0 Größe: 2,45 MB ID: 3225541 Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1868).jpg Ansichten: 0 Größe: 2,99 MB ID: 3225542 Blick in das obere Jökuldalur
                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1870_).jpg Ansichten: 0 Größe: 1,76 MB ID: 3225543 Und auf die andere Seite

                                      Leider ist von unserem Standpunkt nichts vom Tungnafellsjökull zu sehen. Kurze Zeit später erreichen wir das Ende der Hangtraverse, wo es langsam in den Bergrücken übergeht. Von hier aus trifft uns der Wind erneut mit voller Wucht.

                                      Wir beginnen die Hänge hinaufzusteigen und müssen uns derweil entschieden in den Wind lehnen. Erwartungsgemäss erreicht ab hier die Wirkung des Sturms nochmals eine ganz andere Dimension. Die oberen Rucksackriemen peitschen mir einige Male so fest ins Gesicht, dass ich gleich wieder den Rucksack zu Boden lassen muss, um Abhilfe zu schaffen.
                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1871).jpg Ansichten: 0 Größe: 3,57 MB ID: 3225544 In regelmässigen Abständen treffen uns heftige Böen, die uns regelrecht von der Bahn werfen und uns zwingen, unseren Marsch einen Augenblick zu unterbrechen. Wir erreichen den höchsten Punkt des ersten Bergrückens und behalten einen gehörigen Respektabstand zum Abgrund auf unserer rechten Seite. Könnte ich mich ihm nähern, würden bestimmt ein Paar schöne Fotos dabei rauskommen. Am Tungnafell können wir am oberen Ende einer Schlucht namens Kaldagil, eine kleine Gletscherzunge sehen.
                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1872).jpg Ansichten: 0 Größe: 3,14 MB ID: 3225545 Als wir unseren Blick wieder auf den Routenverlauf richten, erkennen wir, dass auf einer Strecke von etwa fünf Kilometer, etwa sechs weitere solche Hügel zu überwinden sind.

                                      Im Bewusstsein, dass die nächsten eineinhalb Stunden ein Kampf gegen die Elemente sein wird, machen wir uns, nicht ohne ein wenig besorgt zu sein, auf den Weiterweg. Jedes mal, wenn wir uns einer Kuppe oder dem Abgrund nähern, wächst die Angst, durch eine Böe das Gleichgewicht zu verlieren und mitgerissen zu werden.
                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1874).jpg Ansichten: 0 Größe: 3,16 MB ID: 3225546 Kampf gegen die Elemente

                                      Einmal geschieht es sogar, dass ich während eines Aufstiegs, dank kräftiger Unterstützung des Windes, meinen Lauf sogar abbremsen und dabei die Fersen fest in den Boden stapfen muss. Diese Szene zaubert mir ein erstauntes Lächeln ins Gesicht. “Woahh, wirklich übertriebene Windböen hier“.
                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1877).jpg Ansichten: 0 Größe: 3,43 MB ID: 3225547 Dem Wind ausgesetzt
                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1878).jpg Ansichten: 0 Größe: 2,96 MB ID: 3225548 Kaldagil
                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1879).jpg Ansichten: 0 Größe: 3,09 MB ID: 3225549 Jökuldalur

                                      Mittlerweile können wir das Ende des Jökuldalurs einsehen. Damit wäre die Nyidalur Hütte theoretisch in Sichtweite.

                                      Als mir während eines Abstiegs ein kleiner Ausrutscher passiert und ich auf den Boden zu sitzen komme, ist der Wind plötzlich wie verschwunden. Ein kleiner Fels lässt hier eine windgeschützte Stelle entstehen, gerade gross genug für zwei Leute. Ich versuche sofort mich mit lauten Rufen bei meinem Bruder bemerkbar zu machen. Obwohl er nur wenige Meter vor mir geht, kann er mich nicht hören. Zum Glück aber dreht er sich selber um und sieht mich winken.

                                      Wir freuen uns, einen Moment lang aus dem Wind zu kommen und legen eine kurze Pause ein. Mittlerweile sind wir siebeneinhalb Stunden unterwegs und schätzen, dass wir noch mindestens eineinhalb Stunden vor uns haben. Aber das schlimmste dürfte hinter uns liegen.

                                      Bevor wir aufbrechen, gönnen wir uns eine Zigarette und beobachten eine beeindruckende Wolkenformation über dem Tungnafell, die ansatzweise an eine Windhose erinnert.
                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1881_-).jpg Ansichten: 0 Größe: 2,81 MB ID: 3225550 Eindrückliche Wolkenformation über dem Tungnafell

                                      Von hier aus geht es nur noch bergab. Bald ist auch die grüne Ebene von Nyidalur zu sehen. Wir verlassen den Bergrücken und steigen nach links in flaches Gelände ab. Wir haben es fast geschafft. Die letzten drei Kilometer wollen wir schnell hinter uns bringen. Trotz einsetzender Müdigkeit stapfen wir in hohem Tempo auf sandigem Untergrund Richtung Nyidalur.
                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1882).jpg Ansichten: 0 Größe: 2,99 MB ID: 3225551 Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Nyadalur (1883_).jpg Ansichten: 0 Größe: 2,03 MB ID: 3225552 Nyidalur

                                      Eine Stunde später erreichen wir endlich unser Ziel. Wir freuen uns auf eine warme Dusche und als wir erfahren, dass die Hütte noch völlig leer steht, buchen wir spontan eine Übernachtung in ihr. Nach der Dusche richten wir uns in der gemütlichen Hütte ein und geniessen all die Bequemlichkeiten die sie bietet. Jetzt müssen wir nur noch kurz warten, bis die Hüttenwirtin wieder auftaucht, damit wir uns mit Bierdosen und Chips eindecken können.

                                      Da wir Nyidalur einen Tag zu früh erreicht haben, können wir morgen sogar lange ausschlafen und einen entspannten Ruhetag einlegen. Mehr können wir wirklich nicht verlangen.
                                      Zuletzt geändert von Lhor; 30.10.2023, 08:54.

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                                      • Dieter

                                        Dauerbesucher
                                        • 26.05.2002
                                        • 533
                                        • Privat

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                                        #39
                                        Da habt ihr in der Vonarskarð aber eine schöne Lehrstunde in Föhnmeteorologie gehabt - alles wie im Lehrbuch! In diesem Zusammenhang passt auch der Ortsname sehr gut:
                                        Gjóstuklif - gjóstur = schneidender Wind, klif = Klippe

                                        Ach ja, ich war zwei mal im Snappadalur und hab den Hot-Pot auch nicht gefunden - zumindest nichts worin ich hätte baden können.​

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                                        • Highbeat
                                          Erfahren
                                          • 04.10.2020
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                                          #40
                                          Hallo Lhor,
                                          herzlichen Dank für den schönen Bericht und ein Glück, dass der Schuh gehalten hat.
                                          Für mich persönlich wäre bei der Tour zuviel (tagelange) Weite - das ist einfach Geschmackssache. Bei den Schlechtwetter-Bildern musste ich schon schmunzeln. Ein Glück, dass dein Bruder eine helle Hose anhatte
                                          Die Bilder am Ende von Tag 8 finde ich fantastisch. Mit Bergen, Schnee und den Lavaformationen, da geht mir das Herz auf. Die sind kalenderreif
                                          Vielen Dank auf jeden Fall fürs Teilen und liebe Grüße
                                          Highbeat

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