[NO/SE] Mit dem Packraft: Vom Rago und durch den Sarek nach Saltoluokta

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  • evernorth
    Fuchs
    • 22.08.2010
    • 1968
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    • Meine Reisen

    [NO/SE] Mit dem Packraft: Vom Rago und durch den Sarek nach Saltoluokta

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    Reisezeit: 25.08. - 11.09. 2022

    Eine meiner Lieblings - Gegenden in Norwegen ist der Rago NP. Genau zweimal hat mich mein Weg schon dorthin geführt, zuletzt in 2011, mit einer kompletten Umrundung.
    Ein guter Startpunkt also.

    Tja, und von dort in die Berge und hinunter zum Virihaure. Weiter über die Halbinsel (zwischen Vastenjaure und Virihaure) bis zur schmalen Wasserstrasse bei Javvregasska. Um da hinüber zu kommen (sind ja nur wenige hundert Meter) muss aber das Packraft mit.
    Hmm….lohnt sich das? Wie sieht es mit weiteren Wegstrecken auf dem Wasser aus und wo soll es überhaupt hingehen?
    Och, Saltoluokta wäre als Zielort wieder ganz nett (allein schon wegen der Sauna mit Panorama - Fenster). Dann kann ich vorher noch ein wenig durch den östlichen Sarek streifen, den ich bisher noch gar nicht kennengelernt habe.
    Und weiteres Paddeln? Ich schaue auf die Karte und entdecke den langgezogenen Álájávrre. Der bietet sich regelrecht an und will förmlich mit dem Boot befahren werden. Gleich darauf (und zugleich mit dem Eintauchen in den Sarek NP) folgt der Álggajávvre, wo ich auf dem Wasser bestimmt schneller und entspannter vorwärts komme, als wenn ich mich am westlichen Uferrand durch den Busch kämpfen muss.
    Das sieht doch schon nach einem ganz vernünftigen Plan aus:

    Rago - Virihaure - Javvregasska - (weglos am Allak vorbei und hinüber zum) Padjelantaleden - Staloluokta - Álájávrre - Nuortap Rissávárre - Álggajávvre - Álggavágge - Skárja - Pielastugan - Bierikjávrre - Ausgang Guhkesvágge - Nienndo - Renvaktarstuga - Slugga - Bietsávrre (Pietsaure) - Ráseluokta - Saltoluokta.

    Etwas Sorgen bereitet mir noch die weglose Passage am Allak vorbei zum Padjelantaleden, von der ich nur rudimentäre Informationen habe und ich eigentlich nicht weiss, was mich auf diesen Kilometern erwarten wird.
    Hätte ich in der Vorbereitung schon gewusst, was mich am Virihaure erwarten würde, dann….tja,
    dann…..





    Álájávrre
    My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

  • Fjellfex
    Fuchs
    • 02.09.2016
    • 1705
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    Zitat von evernorth Beitrag anzeigen
    Hätte ich in der Vorbereitung schon gewusst, was mich am Virihaure erwarten würde, dann….tja,
    dann…..
    Mei Liaba.... ein kleiner Sadist bist du schon! Erst müssen wir so lange auf den Bericht warten, und dann noch solche cliffhanger!
    Aber selbstverständlich will ich jetzt nicht meckern, sondern freue mich dass es losgeht. Der Plan ist natürlich (wie bei dir zu erwarten) ausgezeichnet ... was mag da wohl schiefgelaufen sein?

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    • Nita
      Fuchs
      • 11.07.2008
      • 1751
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      Sehr schöne Gegend, von der ich auch seit dem ersten Besuch (2009) schwärme und total gern davon gelesen hätte. Schade allerdings, dass auch Dein Bericht wohl klein gestückelt kommt - für diejenige, die nicht jeden Tag im Forum sind und es nicht permanent verfolgen wollen, eher nichts. Leider hat sich diese Art und Weise hier unbemerkt etabliert.
      Reiseberichte

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      • vobo

        Vorstand
        Dauerbesucher
        • 01.04.2014
        • 867
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        Zitat von evernorth Beitrag anzeigen
        Eine meiner Lieblings - Gegenden in Norwegen ist der Rago NP. Genau zweimal hat mich mein Weg schon dorthin geführt, zuletzt in 2011, mit einer kompletten Umrundung.
        Ein guter Startpunkt also.
        Schade, dass Deine Berichte hier im Forum erst 2012 anfangen ... Umso mehr gespannt bin ich jetzt auf neue Bilder von Javrregásska und späteren guten und schwierigen Erlebnissen. Und kaum verlässt Anne den Rago betrittst Du ihn, das passt doch auch ganz wunderbar.

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        • Fjaellraev
          Freak
          Liebt das Forum
          • 21.12.2003
          • 13981
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          Zitat von evernorth Beitrag anzeigen
          Und weiteres Paddeln?
          ...Gleich darauf (und zugleich mit dem Eintauchen in den Sarek NP) folgt der Álggajávvre, wo ich auf dem Wasser bestimmt schneller und entspannter vorwärts komme, als wenn ich mich am westlichen Uferrand durch den Busch kämpfen muss.
          Das sieht doch schon nach einem ganz vernünftigen Plan aus:
          Eigentlich nicht.
          https://www.naturvardsverket.se/glob...fs-2013-10.pdf
          Auf Englisch (inoffiziell)
          §4.8
          Es gibt kein schlechtes Wetter,
          nur unpassende Kleidung.

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          • Echnathon
            Fuchs
            • 20.02.2012
            • 1316
            • Privat

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            #6
            Wurde entsprechend auch hier berichtet: Neue Vorschriften für schwedische Nationalparks

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            • evernorth
              Fuchs
              • 22.08.2010
              • 1968
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              • Meine Reisen

              #7
              Schon klar, dass der Álggajávvre​ komplett im NP liegt. Es wäre ja auch zu schön gewesen, wenn ich den in ganzer Länge hätte paddeln können. Einen schwachen „Versuch“ habe ich dennoch gewagt, aber das Gewässer bereits nach sehr kurzer Zeit wieder verlassen. Die Auflösung folgt im Bericht. 😉
              My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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              • evernorth
                Fuchs
                • 22.08.2010
                • 1968
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                • Meine Reisen

                #8
                Zitat von Fjellfex Beitrag anzeigen
                Mei Liaba.... ein kleiner Sadist bist du schon! Erst müssen wir so lange auf den Bericht warten, und dann noch solche cliffhanger!
                Aber selbstverständlich will ich jetzt nicht meckern, sondern freue mich dass es losgeht. Der Plan ist natürlich (wie bei dir zu erwarten) ausgezeichnet ... was mag da wohl schiefgelaufen sein?
                Moin Dietmar,

                hin und wieder darf es schon ein cliffhanger sein - du kennst mich doch. 😙
                Schön, dass du solange durchgehalten hast. 😅
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                • evernorth
                  Fuchs
                  • 22.08.2010
                  • 1968
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  Zitat von vobo Beitrag anzeigen

                  Schade, dass Deine Berichte hier im Forum erst 2012 anfangen ... Umso mehr gespannt bin ich jetzt auf neue Bilder von Javrregásska und späteren guten und schwierigen Erlebnissen. Und kaum verlässt Anne den Rago betrittst Du ihn, das passt doch auch ganz wunderbar.
                  Schön, dass du dabei bist. Ja, Anne verlässt bereits in ihrem Bericht den Rago und ich trete ein.
                  Wie heißt es doch so schön: Wanderer trittst du in den Rago ein, tritt nicht daneben, tritt mitten rein. 😂🤣
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                  • evernorth
                    Fuchs
                    • 22.08.2010
                    • 1968
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                    • Meine Reisen

                    #10
                    Zitat von Nita Beitrag anzeigen
                    Sehr schöne Gegend, von der ich auch seit dem ersten Besuch (2009) schwärme und total gern davon gelesen hätte. Schade allerdings, dass auch Dein Bericht wohl klein gestückelt kommt - für diejenige, die nicht jeden Tag im Forum sind und es nicht permanent verfolgen wollen, eher nichts. Leider hat sich diese Art und Weise hier unbemerkt etabliert.
                    Moin Nita,

                    immerhin weist du ja nun, dass er begonnen hat. 😉
                    So eine „Stückelung“ hat sich für mich total bewährt, denn nicht jeder hat so viel Zeit und Ausdauer, einen ganzen Reisebericht in einem Stück zu lesen.
                    Schau doch einfach noch mal vorbei, wenn er in Gänze fertiggeschrieben ist.
                    Ich würde mich freuen.
                    Liebe Grüße und „true north“ an dich, Tom
                    My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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                    • andrea2
                      Dauerbesucher
                      • 23.09.2010
                      • 994
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                      • Meine Reisen

                      #11
                      Hallo Tom,

                      Wie cool, wir waren exakt zur gleichen Zeit unterwegs, vom 25.08. bis 11.09. Und unsere Touren überschneiden sich. Mal sehen ob wir uns wieder so nah gekommen sind wie im letzten Jahr.

                      Ich bin sehr gespannt auf deinen Bericht.

                      Andrea

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                      • evernorth
                        Fuchs
                        • 22.08.2010
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                        #12
                        Hallo Andrea,

                        oh, das klingt spannend. Da bin ich auch neugierig und schön, dass du dabei bist. 👍
                        My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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                        • Blahake

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                          Fuchs
                          • 18.06.2014
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                          #13
                          Hallo Tom,
                          vielleicht sollten wir uns demnächst mal im Vorfeld absprechen, mit unseren Reiseplänen. Jetzt bin ich megagespannt auf Deinen Bericht und habe bestimmt einen Heidenspaß, den Rago aus Deinem Blickwinkel zu sehen. Und auch auf der folgenen Route sollte ich ja das eine oder andere wiedererkennen, wenn auch aus der Landperspektive. Freu' mich schon!

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                          • evernorth
                            Fuchs
                            • 22.08.2010
                            • 1968
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            Etwas Gear - Talk vorweg….

                            Spätestens seit meiner letzten Reise nach Island habe ich ein Problem(?) mit meinem Rucksack von Hyperlite Mountain Gear, der sich mit 25+ Kg für mich einfach nicht mehr bequem tragen lässt.
                            Ich hielt also Ausschau nach einem neuen Rucksack und das, obwohl ich am Ende meiner Island - Reise schon fast wieder Frieden mit dem HMG geschlossen hatte. Natürlich war er dann schon leichter, doch ich hatte mich wohl in erster Linie wieder an ihn „gewöhnt“.
                            Ich wägte ein paar Modelle gegeneinander ab und konnte auch meist direkt „Hand anlegen“.
                            Am Ende sagte mir aber keiner wirklich zu. Lediglich ein Rucksack von Gregory (Baltoro 75 L) überzeugte mich bei 25 - 27 Kg Tragegewicht, doch Gregory verzichtet auf die zweite Seitentasche und da Paddel nun mal zwei Paddelblätter (für zwei Seitentaschen) haben, kam auch dieser Rucksack leider nicht in Frage.
                            So hatte ich mich schließlich damit abgefunden, doch wieder den HMG mitzunehmen.
                            Trotzdem ließ mich das Thema nicht in Ruhe, als ich schließlich die zündende Idee hatte, beide Paddelblätter (+ Trekkingstöcke für den Transport) in die einzige Seitentasche zu stecken und die beiden übergebliebenen Paddelstangen leicht schräg in die Trinkflaschen - Halterung (auf der anderen Seite) zu stecken und weiter oben unter den Seiten - Riemen zu schieben. Ich werde das irgendwann mal mit einem Foto dokumentieren.
                            Wenige Tage vor meiner Abreise nach Norwegen fiel mir dann ein recht gutes Angebot für etwas über 200 € ins Auge und ich habe umgehend bestellt. Fast hätte es noch mit einer Lieferung „auf den letzten Drücker“ geklappt, doch da war ich schon auf dem Weg. Kein Problem - ich war ja schon auf den HMG eingestellt.

                            Neugierig geworden von Borgman neuen Schlaf - Systems, begann ich, mich mit den Besonderheiten eines Quilts zu beschäftigen.
                            Da ich mit Packraft und Flug - Drohne zusammen etwa 3,5 Kg Extragewicht mit mir rumschleppen musste, hatte ich begonnen, an allen Ecken und Enden wieder Gewicht einzusparen. Das war zunächst der Hauptgrund, mich mit der Quilt - Thematik zu beschäftigen, denn hier konnte ich schon einmal ca. 350g einsparen. Ein Anfang, nicht mehr, aber immerhin. Am Ende sollten es etwas über 2 Kg geworden sein.
                            Ich entschied mich für einen Enlightened Equipment Revelation 20F / -6 °. Meine Erfahrungen damit hier in meinem Reisebericht.

                            Mit dem Dan Durston X-MID 2 Solid kam auch wieder ein neues Zelt mit. Das Zelt war lange Zeit nicht lieferbar, obwohl die Nachfrage immens ist. Mit etwas Glück konnte ich eins vorbestellen. Etwa 3 Wochen vor der Abreise wurde es noch rechtzeitig geliefert.
                            Warum eine 2 P. Version?
                            Nun, ich hatte diesmal Lust auf viel Platz im Inner und da das Mehrgewicht „nur“ 230g beträgt, hatte ich mich gleich für die 2 P. Version entschieden. Meine Eindrücke zu dem Zelt finden sich ebenfalls in diesem Bericht.

                            Nun soll es aber endlich losgehen!


                            25.08.22

                            Nach einem unkomplizierten Flug erreiche ich gegen 19 Uhr (mit Gepäck!) Bodø.
                            Mein erster Weg führt mich wieder mit dem Bus in die City Nord, wo ich im Intersport Brennspiritus und eine kleine Gaskartusche kaufe.
                            Langsam habe ich auch über die Buslinien den Überblick und fahre bis fast vor die Tür des
                            gebuchten Hostels am Bahnhof.
                            Ich checke ein in einem 4 - Bett Zimmer, das ich aber für mich alleine habe.
                            Jetzt habe ich Hunger, doch aus dem Essen im Bahnhof - Restaurant wird nichts, denn es ist Donnerstag und das Restaurant hat nur am Wochenende geöffnet.
                            Ein warmer Hauch von Sommer liegt über der Stadt und ich mache mich auf den Weg zum nächsten Rema, um mir noch etwas zu essen zu kaufen.
                            So mild und warm habe ich es in Bodø noch nie erlebt. Die Luft ist einfach herrlich und doch wächst in mir die Gewissheit, dass dies wohl die letzten, warmen Sommertage des Jahres sein könnten.
                            Das Studium des Wetterberichtes wird mir später recht geben.
                            Der Abend ist kurz und schon bald lege ich mich schlafen.
                            Der Bus zum Rago geht bereits kurz nach 7 Uhr.


                            26.08.22


                            Wanderer tritts du in den Rago ein, tritt nicht daneben,
                            tritt mitten rein.


                            Mit nur wenigen Fahrgästen sitze ich pünktlich im Bus der Linie 100 in Richtung Narvik. Anfangs ist es noch etwas neblig, doch bereits nach einer halben Stunde kommt zunehmend die Sonne durch und es wird immer schöner. Es könnte sich um ein letztes Aufflackern des Sommers handeln, denn laut YR.NO soll das Wetter gegen Abend umschlagen und viel Regen im Anmarsch sein. Bis spätestens 20 Uhr sollte ich also mein Camp errichtet haben. ⛺️
                            Die Zeit im Bus vergeht jedenfalls wie im Fluge und bereits kurz vor 9 Uhr stoppt der Busfahrer an der Abzweigung nach Lakshol. Schnell habe ich meinen Rucksack in den Tour - Modus versetzt und so breche ich bereits kurz nach 9 Uhr auf.
                            Den kurzen Tunnel durchquere ich mit einem gemischten Gefühl und prompt donnert ein riesiger Service - Laster für die Fäkalentsorgung Richtung Øyra Camping von hinten durch die Tunnelröhre, und ich drücke mich fast bis an die Felswand. „Shit happened“, denke ich noch, während ich dem Koloss hinterher schaue.
                            Ich passiere den Campingplatz, wo noch alles „wie ausgestorben“ wirkt.







                            Gegen 10:30 Uhr erreiche ich den Abzweig von der Straße in den Rago. Eine gute Gelegenheit, noch etwas zu essen, bevor es los geht. Gleichzeitig entdecke ich nur wenige Schritte weiter ein Trockenklo. Das kommt gerade wie gerufen. 😉
                            Leichten Schrittes muss ich erst einmal ein paar Höhenmeter machen. Dabei fällt mir der gute Wege - Ausbau au, den es so vor 11 Jahren noch nicht gab. Einige Passagen sind mit Holzbohlen ausgelegt, etwas, das ich sonst nur (überwiegend) aus Schweden kenne. An einigen Stellen stehen sogar Sitzbänke zum Pausieren.







                            Der Rago ist mit seinen 170 qkm ein recht kleiner Nationalpark, der recht bequem in etwa zwei Tagen umrundet werden kann.
                            Mit anderen Worten: Kaum bist du drin, bist du auch schon wieder raus.
                            Darauf hoffe ich auch, denn auf der heutigen Etappe zum Litlverivassforsen begegnen mir zahlreiche Menschen, die meist nur eine Tages - Tour bis zum Wasserfall machen und dann wieder zurück gehen.
                            Ich befinde mich inzwischen im sehr schönen Teil hoch über der Nordfjordelva, die in herrlichen Schleifen durch das tief gelegene Tal „mäandert“.




                            Nordfjordelva













                            Eine steile Stufe wird mit einer Holztreppe „entschärft“


                            Es ist bereits früher Nachmittag, als sich der Litlverivatnet vor meinem Blickfeld aufbaut. Einfach herrlich! Hier habe ich einmal bei einem vorherigen Besuch in irgendeiner der zahlreichen grünen Nischen kampiert.
                            Nach einem kurzen, weiteren Abstieg „erscheint“ dann einer der Tour - Höhepunkte vor meinen Augen: Der Litlverivassforsen - vielleicht einer der schönsten Wasserfälle in Nordnorwegen.




                            Litlverivatnet











                            Litlverivassforsen






                            Hinter der kurzen Brücke, die direkt über den Seeausfluss verläuft und an der Abbruchkante des Wasserfalls entlang führt, mache ich eine Essenpause. Die fällt aber nur kurz aus, da es inzwischen Nachmittag geworden ist und ich möglichst bald einen Platz zum zelten finden möchte.
                            Die folgende Suche danach gestaltet sich jedoch als äußerst schwierig.
                            Einmal entdecke ich einen schönen, ebenen Platz direkt an einem See. Als ich näher komme, steht dort schon ein Zelt, dass durch Buschwerk verdeckt war. Mist!
                            Wegen meines recht ausladenden Zeltes brauche ich auch eine gewisse Aufstellfläche, und die ist hier leider meist nicht gegeben.
                            Da fällt mir nur eine Fläche ein, auf der ich schon vor 11 Jahren kampiert habe und die sich nicht weit von der Storskogvasshytta befindet.
                            Der Weg bis dahin zieht sich lang und länger und führt zuweilen regelrecht halsbrecherisch in die Tiefe. Ich nehme gleich den „neuen“ Weg an der dortigen Abzweigung. Was allerdings daran „neu“, oder vielleicht im Sinne von „einfacher“ sein soll, erschließt sich mir nicht. Ich fluche jedenfalls oft und wenig druckreif, da hier alles sumpfig und morastig ist und ich oft bis über den Knöchel im Morast versinke.
                            Zuletzt wird es ein Rennen gegen die Zeit, denn der Himmel beginnt sich bedrohlich zuzuziehen, die Tageshelligkeit weicht mehr und mehr und es wird immer dunkler.
                            Noch ist es trocken, doch wann kommt endlich die Hütte in Sicht?
                            Gegen 20 Uhr kann ich zwar noch nicht die Hütte sehen, aber sie liegt, noch versteckt vor meinen Augen, nur wenige hundert Meter entfernt.
                            Das ich nicht bis dorthin gehe, liegt daran, dass mir nach 11 Jahren hier eine Stelle doch irgendwie bekannt vorkommt und richtig, ich finde auf Anhieb meine damalige Zeltstelle wieder!
                            Schnell ist das Zelt aufgebaut und rasch eingeräumt. Dann mache ich noch einen kurzen Abstecher über die nahe Brücke, von der ich aber leider kein Foto mehr mache. Eigentlich bin ich für meinen ersten Tour - Tag viel zu viel und zu lange gewandert und gehe ein wenig „wie in Trance“ und eiere wie auf Wolken daher. In diesem Zustand begegnet mir ein anderer Wanderer auf der anderen Seite der Brücke. Es ist ein Schwede und er träumt schon seit langer Zeit davon, die Berge Norwegens zu sehen. Hauptsächlich deswegen ist er hier und natürlich ganz begeistert. Ich könne gerne zu ihm in die nahe Hütte kommen; er ist ganz alleine und es ist Platz genug. Ich bedanke mich, aber ich möchte unbedingt in meinem neuen Zelt die erste Nacht im Rago verbringen. Wir verabschieden uns und ich beginne, mich zu sputen. Ich will mich unbedingt bei den noch milden Temperaturen im nahen See waschen.
                            Zurück von meinem Zelt nehme ich im Anschluss im See, bei schon beginnendem Regen, mein Bad.
                            Schön, dass es nicht gleich losplattert, sondern nur einzelne Tropfen fallen. Fast trocken erreiche ich wieder mein Zelt. Während ich todmüde mein Abendessen zubereite, fängt es an, kräftig zu regnen. Es regnet die ganze Nacht und ohne Pause.




                            Camp 1 an der Storskogvasshytta
                            My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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                            • jeha
                              Erfahren
                              • 04.08.2005
                              • 385

                              • Meine Reisen

                              #15
                              Super, es geht endlich richtig los. Ick freu mir!

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                              • Fjaellraev
                                Freak
                                Liebt das Forum
                                • 21.12.2003
                                • 13981
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                #16
                                Zitat von evernorth Beitrag anzeigen
                                Da ich mit Packraft und Flug - Drohne zusammen etwa 3,5 Kg Extragewicht mit mir rumschleppen musste, hatte ich begonnen, an allen Ecken und Enden wieder Gewicht einzusparen.
                                Da hätte ich sicher mal beim Drohnengewicht angefangen zu sparen...
                                https://laponia.nu/en/nationalparks-...ture-reserves/
                                Without permission from the County Administrative Board, it is absolutely forbidden to fly drones within the entire Laponia World Heritage Site.​
                                Aber klar, es gibt bis zur schwedischen Grenze sicher ein paar schöne Gelegenheiten sie einzusetzen.
                                Es gibt kein schlechtes Wetter,
                                nur unpassende Kleidung.

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                                • Freedom33333
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                                  • 09.09.2017
                                  • 900
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                                  #17
                                  Das sind doch schonmal phänomenale Bilder, da muss ich auch unbedingt mal hin.

                                  Das wievielte Zelt ist es eigentlich? ;)

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                                  • evernorth
                                    Fuchs
                                    • 22.08.2010
                                    • 1968
                                    • Privat

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                                    #18
                                    Zitat von Freedom33333 Beitrag anzeigen
                                    Das sind doch schonmal phänomenale Bilder, da muss ich auch unbedingt mal hin.

                                    Das wievielte Zelt ist es eigentlich? ;)
                                    Danke, Albrecht.
                                    Ich glaube, ich hab den Überblick verloren. 😂
                                    My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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                                    • vobo

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                                      #19
                                      Zitat von evernorth Beitrag anzeigen
                                      Der Rago ist mit seinen 170 qkm ein recht kleiner Nationalpark, der recht bequem in etwa zwei Tagen umrundet werden kann.
                                      Damit meinst Du vermutlich die üblichen markierten Wege? Nicht den nördlichen Rago - da kenne ich noch keine Berichte die von Schweden kommend durchs Trolldalen oder über den Guovddelistjåhkkå gegangen wären, und damit ist eine "echte Umrundung" deutlich länger.

                                      Aber Respekt für Deine erste Tagesleistung, mit den Straßenkilometern war das eine echte lange Strecke.

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                                      • BohnenBub
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                                        • 15.09.2012
                                        • 296
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                                        #20
                                        Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                                        da kenne ich noch keine Berichte die von Schweden kommend durchs Trolldalen oder über den Guovddelistjåhkkå gegangen wären
                                        Bilde mir ein dass berniehh und ich damals im Zuge seiner 1.100km Lappland Tour vom Vastenjaure übers obere Trolldalen am Snotoppen vorbei in den Rago gekommen sind. Ich kann mich leider nicht mehr an die genaue Wegführung erinnern. Aber die Gegend fand ich unglaublich schön!

                                        Bin sehr gespannt auf den Bericht! evernorth
                                        Zuletzt geändert von BohnenBub; 16.01.2023, 18:56.

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