7.Tag
Von meinem Camp sind es noch 3 Kilometer Luftlinie bis zur Brücke über den Storån Fluss. Auf der Karte wird dieser Ort als Foskros bezeichnet.
Es geht weglos durch lichten Kiefernwald mit paar moorige Lichtungen. Man kommt gut durch und das Gelände ist nicht so schwierig.
Die Straßenbrücke ist auf meiner GPS-Karte mit eingzeichnet, ich kann also meine eingetippte Koordinate verschieben und erreiche die Brücke so punktgenau. Bei der Brücke sehe ich zwei Angler, die ersten Menschen seit der letzten Straßenüberquerung vor zwei Tagen. Gestern hatte ich ja niemanden getroffen.
Von meinem Startpunkt in Särna habe ich jetzt 78 Kilometer geschafft. Dies hier ist auch erstmal die letzte Straßen- oder Fahrwegüberquerung für die nächsten 8 Tage und 137 Kilometer. Die nun folgenden 7 bis 8 Tage führen also durch den unerschlossensten und auch landschaftlich schönsten Teil des ersten Abschnittes. Ich freue mich schon auf diese interessante Wildnis.
die letzte Straßenüberquerung für die nächsten 8 Tage
Um die Kahlschlagsfläche auf der anderen Flußseite zu meiden gehe ich direkt hinter der Brücke in den schmalen Birkenwaldstreifen und folge das Flussufer aufwärts.
der Storån-Fluss (530 m)
Das Gelände wird jedoch schnell sumpfiger und nach 500 Metern verlasse ich das Ufer und wander weglos auf meist nassem Untergrund durch Wald zu einem kleinen See, der auf der Karte als Lomtjärnen bezeichnet wird. Ab hier bin ich im Långfjällets Naturreservat, das ich für die nächsten zwei Tage durchquere.
Lomtjärnen
Weiter geht es weglos, nun auf trockenen Boden durch lichten Kiefernwald nach Nordwesten. Anderthalb Kilometer weiter stoße ich auf den in der Karte eingezeichneten markierten Sommerpfad nach Ulfsätern, der sich leider als Quadtrail entpuppt.
Nun, da bleibt mir wohl nichts anderes übrig als für die nächsten 7 Kilometer diesen blöden Quadtrail nach Ulfsätern zu folgen.
markierter Quadtrail, man kommt zwar sehr schnell vorwärts, aber solche Trails finde ich langweilig
hübscher See, der Name steht nicht mit auf der Karte
der Fluss kurz vor Ulfsätern
Ulfsätern besteht aus vier oder fünf Hütten auf einer großen Graslichtung, eine Sommersiedlung der Rentierzüchter. Eine Rentierherde läuft hier gerade vorbei, aber Menschen sehe ich keine, die Hütten sehen alle verschlossen und verlassen aus.
Ulfsätern (680 m)
Rentierherde
hinter Ulfsätern zum Glück kein Quadtrail mehr, sondern nur noch ein steiniger Pfad
Von Ulfsätern folge ich den Pfad zur nächsten Hüttensiedlung Foskdalen, knapp einen Kilometer weiter. Kurz vorher wird der Fluss auf einer Holzbrücke gequert und abseits des Pfades finde ich hier im megadichten und düsteren Fichtenwaldabschnitt traumhafte Campstellen direkt am Fluss. Die Kahlfjellfraktion wird mir da vermutlich nicht zustimmen, aber ich liebe solche Campstellen. Leider ist es noch zu früh zum campen.
Foskdalen
Die Hütten in Foskdalen sind ebenfalls verschlossen und verlassen. Kurz dahinter furte ich den Storbäcken und wander nun wieder weglos am Ufer entlang flussaufwärts durch einen schönen nordischen Mischwald aus Fichten, Kiefern und Birken, alles auf gestrüppigem Boden. Das Gelände steigt ganz sanft an und nach zwei bis drei Kilometern schlage ich mein Zelt im letzten Birkenwaldabschnitt vor dem offenem Fjell auf. Eine schöne Campstelle, fast so gut wie die die ich vorher im dichten Fichtenwald gefunden habe.
Storbäcken
schöner nordischer Mischwald
Camp 7 (745 m)
Kommentar