[SE] Von Årosjåkk über Mårma nach Abisko

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    [SE] Von Årosjåkk über Mårma nach Abisko

    Tourentyp
    Lat
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    Mitreisende
    Neue Wege zwischen Nikkaluokta und Abisko
    (oder „Nördlich des Polarkreises zu Zeiten von Corona“)
    Reisezeit: 28.08. - 06.09.2020

    Zu der Zeit, als in den Medien die ersten Berichte über eine neue Krankheit in China auftraten, begann ich mit der Planung meiner Herbsttour 2020 in Skandinavien. Einerseits hatte ich eine grobe Tour im Kopf und wollte wieder in das Gebiet zwischen Abisko und Nikkaluokta (ja, obwohl schon mehrfach angesteuert, gibt’s dort immer noch unbekannte Täler und neue Routen, die mich reizen), andererseits wäre auch wieder mal eine Tour mit meinen alten Wanderfreunden toll. Die Lösung: Das Eine mit dem Anderen kombinieren!

    Meine Freunde mögen es gern etwas komfortabler und bevorzugen eine reine Hüttentour. Was bietet sich da an, wenn ich in der Umgebung von Abisko unterwegs bin? Das Narvikfjäll.
    So entstand der Plan, wieder mit der SAS Kiruna anzufliegen und zuerst eine Woche eine Zelttour zwischen Nikkaluokta und Abisko zu verbringen, wobei ich natürlich den Kungsleden ausklammern und möglichst neue Wege bzw. weglos gehen wollte. Anschließend meine Freunde in Narvik zu treffen und mit ihnen die Route Katterat – Hunddalshytta – Cunojavrrehytta – Caihnavaggehytta – Lossistua – Hunddalshytta – Beisfjord zu laufen.
    Ich buchte meinen Flug von Hannover über Kopenhagen und Stockholm nach Kiruna für den 28. August, den Flug meiner Freunde Hamburg – Narvik für den 4. September, ebenso für den Tag ein Hotelzimmer für uns drei in Narvik, über Airbnb ein Zimmer in Narvik für den 10. September und den gemeinsamen Rückflug Narvik – Hamburg für den Nachmittag am 11. September.
    Dann kam Corona in Europa an.
    Die Lage bei Grenzschließungen, Risikogebieten, geänderten Flugplänen etc. war unübersichtlich und änderte sich permanent. Ich erspare dem geneigten Leser an dieser Stelle die ganzen Überlegungen, Umplanungen, in’s Auge gefassten neue Pläne und stelle nur das Endergebnis vor:
    Es wurde eine reine Solotour, mit Zelt, in Schweden, Abflug früh morgens am 28. August von Frankfurt über Stockholm nach Kiruna. Rückflug am 6. September von Kiruna über Stockholm nach Berlin.

    Die geplante Route:
    Mit dem Nachmittagsbus von Kiruna aus Richtung Nikkaluokta, aber Ausstieg und Beginn der Route bereits in Årosjåkk, von dort nördlich bis zum Leavášjohka, den Fluss westlich entlang, zur
    Mårmastugan, Einstieg in das Kåtotjåkka-Massiv, nördlich haltend den Aliseatnu queren, Aufstieg nördlich in das Tal des Šiellečohkka, über den Pass in’s Ballinvággi und Abstieg zum Kungsleden nach Abisko und mit dem Abendbus nach Kiruna (der Nachmittagszug war ausgebucht). Zeitmäßig sollte bei dieser Strecke eigentlich genügend Luft bleiben, um den ein oder anderen Ausflug ohne Rucksack machen zu können.

    Verpflegungstechnisch hatte ich mich das erste Mal mit dem Thema Dörren befasst und wollte meine gewohnte „Maggi-Fertiggericht-Tütennahrung“ mit selbst getrockneten Lebensmitteln ergänzen bzw. aufpeppen.
    Zuletzt geändert von pekra62; 25.05.2021, 14:27.

  • Blahake

    Vorstand
    Fuchs
    • 18.06.2014
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    #2
    Hallo Peter, ich bin dabei und gespannt, wie es weitergeht. Schließlich habe ich mit Marma noch eine Rechnung offen und das Ballinvaggi möchte ich auch mal gehen. Aber welchen von Deinen drei Threads abonniere ich denn jetzt?
    Lieben Gruß, Anne

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    • DerNeueHeiko
      Alter Hase
      • 07.03.2014
      • 3155
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      • Meine Reisen

      #3
      Mårma ist toll! (jedenfalls das, was ich davon im Nebel so gesehen habe...)

      Ich bin auch dabei, und bin dafür, dass es dieser Thread wird.

      MfG, Heiko

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      • pekra62
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        • 02.03.2012
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        #4
        Okay, der Start war kleiner Reinfall. Wegen Fehlermeldung beim Hochladen hab ich nicht bemerkt, dass er eingestellt wurde und nun hab ich ihn 4x drin
        Aber dann bleiben wir bei dem hier und ich muss mal gucken, wie ich die anderen wieder entferne.

        Hoffentlich krieg ich das mit dem Hochladen der Fotos besser hin

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        • lina
          Freak

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          Liebt das Forum
          • 12.07.2008
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          • Meine Reisen

          #5
          Wenn sowas passiert, dann einfach auf "Melden" klicken bei den Beiträgen, die zuviel sind (die Option findest Du rechts unterhalb jedes Beitragssfensters), dann werfen die Mods die wieder raus. Du brauchst hier jetzt aber nichts mehr machen, ich hab das eben erledigt. Freu mich auf die Fortsetzung des Reiseberichts :-)

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          • pekra62
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            • 02.03.2012
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            • Meine Reisen

            #6
            Danke

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            • pekra62
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              • 02.03.2012
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              #7
              Fr, 28.08.2020 - Der Start:
              … war holprig. Da mein Zug (Abfahrt um Mitternacht in Hannover) nach Frankfurt unterwegs über eine Stunde stehend auf einem Gleis verbrachte, hatte ich meinen Wecker entsprechend dieser Verspätung gestellt. Nicht ahnend, dass ein Großteil dieser Verspätung wieder aufgeholt werden würde. So öffnete ich irgendwann zufällig die Augen und las direkt vor dem Fenster „Frankfurt“! Wie ein geölter Blitz sprang ich auf, schnappte meine Sachen und stürzte aus dem Zug. Draußen Luftholen, Sachen ordnen und … wo ist meine Brille? Wieder Sprint in den Zug, ausrutschen, im Fallen noch wieder aufrappeln und weiter zum Abteil, im Dunklen die Brille ertastet, zurück zum Ausgang und beim Losfahren (Schaffner hielt mir die Tür offen) der Sprung auf den Bahnsteig. Das war doppelt knapp gewesen. Aber die restliche Anreise verlief dann wie gewohnt und ich landete 13:30 in Kiruna.
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              • pekra62
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                #8
                Mit dem Bus eben in’s Zentrum gefahren, Gas gekauft und Knäckebrot, Käse, Butter (was gar nicht so einfach war und schon wieder zu Hektik führte, da der mir bekannte ICA mitten im Zentrum nicht mehr existierte und ich erstmal einen Laden finden musste) und schon ging’s mit dem Nikkaluoktaexpressen wieder zurück zum Flughafen, um von dort dann Richtung Nikkaluokta zu fahren.
                Der Busfahrer war etwas erstaunt über meinen Aussteigewunsch. In Årosjåkk scheinen nicht viele Wanderer auszusteigen. An der Stelle, wo der markierte Weg beginnt, fuhr er dann auch stramm vorbei und ließ mich erst ein Stück weiter auf offener Straße raus, nachdem ich mich bemerkbar gemacht hatte.

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ID: 3048429

                Da stand ich nun, verstaute meine Einkäufe im prall gefüllten Rucksack und gleichzeitig erreichten Vorfreude und Aufregung ihren Höhepunkt. Bei herrlichem Wetter begann ich den sanften Aufstieg durch die Grünzone. Anfangs auf einem Pfad,

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                den ich aber bald verlor.

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ID: 3048432

                Die Strecke dürfte wenig begangen sein und so nahm ich an, dass es einfach keinen sichtbaren Pfad gibt. Obwohl hier auf der Karte ein markierter Weg zum Rautasjaure eingezeichnet ist.
                Und da war sie wieder – eine Erklärung für etwas, was nicht sein kann, weil es nicht sein darf. Und schon unterliegt man einem Trugschluss. Es gibt einen markierten Weg auf der Karte und natürlich gibt es dann auch einen sichtbaren Pfad in der Natur. Nur wenn man nicht aufpasst, verliert man ihn. Und muss sich durch dichtes und hohes, sehr dichtes und sehr hohes, Gebüsch und Gestrüpp, durchwachsen mit vielen ordentlichen Felsbrocken, kämpfen. Wie gesagt, es war gutes Wetter. Also sonnig und warm. Mit schwerem Rucksack. Leicht bergauf. Durch dichtes Gestrüpp. Folglich sehr schweißtreibend.
                Und wer sich dort mal durchkämpft und dabei eine Skagen-Armbanduhr findet, kann sich bei mir melden. Im Kampf durch das Gestrüpp hatte sich wohl der Verschluss geöffnet. Abends bemerkte ich jedenfalls, dass ich von nun an „zeitlos“ unterwegs war.
                Nach einiger Zeit wurde das Birken-, Weiden-, Ich-weiß-nicht-was-noch-alles-Gestrüpp lichter. Ich erreichte die Baumgrenze

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                und fand den Pfad wieder, auf dem die kurze Strecke doch einiges einfacher gewesen wäre. Wie blöd kann man (ich) sein? Noch ein Stückchen weiter, bis ich die letzten Bäume hinter mir gelassen habe und die Steigung fast in die Waagerechte übergeht, das soll’s für heute auch gewesen sein. Es war ein langer Tag nach einer kurzen Nacht. Neben einem Bach flux das Zelt aufgebaut

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                und schon fauchte der Kocher mit meinem ersten Abendessen,

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                welches unter blauem Himmel mit Sicht auf das Kebnekaise-Massiv eingenommen wurde.
                Nachdem die Sonne hinter diesem verschwunden war,

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                wurde es schnell frisch und ich verschwand im Schlafsack. Eine Neuerwerbung, auf die ich recht gespannt war, nachdem ich bei meiner letzten Tour hier oben in 2018 doch nachts etwas gefröstelt hatte.

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                • Fjellfex
                  Fuchs
                  • 02.09.2016
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                  • Meine Reisen

                  #9
                  Wie schön! Lappland-Lesefutter ist ja immer willkommen. Wenn es noch abseits der ausgetretensten Wege lang geht, wird es extra spannend. Und vielleicht hat ja der Uhrenverlust die "Naturverbundenheit" verstärkt...

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                  • andrea2
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                    • 23.09.2010
                    • 989
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                    • Meine Reisen

                    #10
                    Sehr schön, ich bin gespannt.
                    Das Leavášvággi hat uns sehr gut gefallen, auch wenn wir bescheidenes Wetter hatten. Ein sehr einsames Tal, das meiner Meinung nach völlig zu unrecht ein Schattendasein fristet. Aber wir wollen ja nicht meckern, sind wir doch genau wie du gerne abseits der großen Wege unterwegs.
                    Ich freue mich auf die Fortsetztung.

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                    • pekra62
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                      • 961
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                      #11
                      Hallo und herzlich willkommen meine lieben Mitleser/innen (in Neudeutsch: Mitlesenden )
                      Schön, dass so schnell einige zu meinem Bericht gefunden haben. Da ich ihn einigermaßen gut vorbereitet habe, bin ich guter Hoffnung, ihn zügig einzustellen.
                      Anscheinend war dieses Jahr das halbe Forum im und am Sarek unterwegs war. Da bin ich zwischen Nikkaluokta und Abisko ja fast ein Exot
                      Zuletzt geändert von pekra62; 24.05.2021, 13:56.

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                      • pekra62
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                        • 02.03.2012
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                        #12
                        Sa, 29.08.2020 - Leavášjohka

                        Der neue Schlafsack war eine Verbesserung. Bei dem anderen Modell hatte ich zu sehr auf’s Gewicht geschaut (oder hatte sich mein Temperatur-Empfinden auch etwas geändert?). Das hatte sich bei den nächtlichen Temperaturen hier oben gerächt. Das jetzige Modell war jedenfalls angebrachter.
                        Ein herrliches Gefühl, wieder hier im Fjäll unterwegs zu sein. Unabhängig, mit Zelt. Blauer Himmel, weiße Wolken, das schneebedeckte Kebnekaise-Massiv vor Augen.

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ID: 3048655

                        Aber auch die Aufregung kam wieder durch. Größere Teile der Tour waren nach Karte gewählt. Keine Wege. Was erwartet mich? Ich hatte schon die Erfahrung gemacht, dass (m)ein Blick auf die Karte sehr trügen kann, bzw. dass ich die Karte falsch interpretiere oder zu oberflächlich gucke. Oder ich angesichts der rauen Wirklichkeit demütig meine optimistischen (naiven) Pläne umschmeiße.
                        Nach dem Frühstück brauchte ich erstmal eine Weile, bis ich wieder alles verstaut hatte. Die Routine des Packens musste sich erst wieder neu einstellen.

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ID: 3048651

                        Erstmal war ich froh, dass das Wetter hielt. Ich konnte vor dem Zelt alles ausbreiten und in Ruhe nach und nach verstauen. Dann ging es endlich los, in nördlicher Richtung dem Pfad folgend.
                        Es wurde eine einfache Tagesetappe. In ebenem Gelände mit meist flachem Bewuchs bewegte ich mich in nordwestlicher Richtung auf einer mittlerweile sehr deutlichen Spur.

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ID: 3048653

                        Hier kamen mir drei Schweden entgegen, die einige Tage in der Gegend beim Fischen verbracht hatten und auf dem Rückweg waren. Meine erste und einzige Begegnung mit Menschen bis zur Mårmastugan.

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ID: 3048652
                        (Nein, das ist keiner dieser Schweden!)

                        Auf der Karte waren in meiner Richtung zwei Renvaktarstugas verzeichnet. Diese scheinen regelmäßig mit Quads angefahren zu werden.

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ID: 3048654

                        An der ersten Stuga machte ich eine ausgiebige Mittagspause. Es war ein ursprüngliches Model. Rund, mit aufrechten Holzstämmen und mit Grassoden abgedeckt.

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Name: 2020-09, Lappland, 065_verkleinert.jpg
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ID: 3048657

                        Schon sehr deutlich jenseits der eigentlichen Lebenserwartung. Schutz für Notfälle bietend, aber nicht gemütlich einladend.

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Name: 2020-09, Lappland, 067_verkleinert.jpg
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ID: 3048656

                        Weiter ging’s Richtung Leavášjohka, weitblickend in der Ebene, mit den westlich liegenden Bergen, in die ich morgen vorstoßen würde.

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Name: 2020-09, Lappland, 083_verkleinert.jpg
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ID: 3048659

                        Kurz vor der Furt, auf deren anderen Seite sich der Pfad Richtung Rautasjaure fortsetzte, war die zweite Stuga. Hier war die Ursprüngliche schon komplett verfallen und durch eine neue moderne Holzhütte ersetzt worden. In deren Nähe schlug ich das Zelt auf

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Name: 2020-09, Lappland, 089_verkleinert.jpg
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ID: 3048660

                        und nutze die letzten Sonnenstrahlen für eine ausgiebige Wäsche im Bach.

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Name: 2020-09, Lappland, 094_verkleinert.jpg
Ansichten: 1094
Größe: 2,14 MB
ID: 3048658

                        Nachdem die Sonne hinter den entfernten Bergen verschwunden war, wurde es schnell frisch. Aber das Wetter hielt, der Himmel hatte den ganzen Tag zwischen wolkig und sonnig gewechselt, aber kein Tropfen. Ich war zufrieden, so könnte es weitergehen.

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                        • fahrenheit
                          Gerne im Forum
                          • 12.04.2015
                          • 78
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          Also ich bin jetzt gespannt, wie es weiter geht.

                          Kommentar


                          • pekra62
                            Dauerbesucher
                            • 02.03.2012
                            • 961
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            So, 30.08.2020 - See 1066

                            Und so ging es weiter.

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Name: 2020-09, Lappland, 096_verkleinert.jpg
Ansichten: 1062
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ID: 3049138

                            Nach der morgendlichen Prozedur - Kaffee, Müsli mit Milchpulver, Kaffee – konnte ich wieder im trockenen alles abbauen und einpacken. Anschließend ging es das Stückchen weiter bis zur Furt über den Leavášjohka.

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Name: 2020-09, Lappland, 105_verkleinert.jpg
Ansichten: 1025
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ID: 3049143

                            Dort bog ich links ab, verließ also den Pfad und ging am südlichen Ufer des Flusses Richtung Mårma. Mit dem nur leicht welligen Gelände und meist nur niedrigem Bewuchs war es ein recht komfortables Gehen,
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Name: 2020-09, Lappland, 107_verkleinert.jpg
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ID: 3049142

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Name: 2020-09, Lappland, 113_verkleinert.jpg
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ID: 3049140
                            (meistens)

                            rechts der immer schmaler werdende Fluss

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Name: 2020-09, Lappland, 110_verkleinert.jpg
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ID: 3049139

                            und gerade vor Augen die Schneefelder der Berge, die das Tal immer enger werden ließen
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ID: 3049141

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ID: 3049144

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ID: 3049146

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Name: 2020-09, Lappland, 132_verkleinert.jpg
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ID: 3049147

                            und zu dessen Füßen der See 1066 liegt, an dem ich mein heutiges Nachtlager aufschlagen wollte.
                            Ich hatte wieder die Ruhe weggehabt und einige Pausen eingelegt. So war es recht spät geworden, bis ich den See erreichte. Die Vegetation ist auf dieser Höhe schon ziemlich spärlich und so gestaltete sich die Suche nach einem Zeltplatz nicht ganz einfach. Ich würde mal behaupten, die südliche und westliche Seite des Sees kann man sich für eine solche Suche sparen. Ich fand dann in einem Labyrinth aus winzigen Bachläufen am östlichen Ufer eine entsprechend große Stelle für mein Zelt.

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ID: 3049148

                            Womit ich gar nicht gerechnet hatte – selbst auf dieser Höhe leben noch Fische. Beim Wasserholen in dem nur wenige cm tiefen Bachlauf entdeckte ich direkt vor meinen Füßen eine kleine Forelle. Als ich sie mit dem Finger vorsichtig anstubste, „stolperte“ sie hektisch durch’s Wasser. Schwimmen konnte man das mangels Wassertiefe kaum nennen. Der See ist nur wenige Meter entfernt, aber ich glaub nicht, dass sie in diesem Labyrinth aus sehr flachen, teils trockenen Bachläufen den Weg finden konnte.
                            Blöderweise war nun schon die Sonne hinter dem nahegelegenen Berg verschwunden und im Schatten war es zu kalt, um sich wieder gründlich den Schweiß des Tages abzuwaschen.

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Name: 2020-09, Lappland, 158_verkleinert.jpg
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ID: 3049145

                            Warm verpackt konnte ich draußen noch kochen und essen, dabei das Panorama genießen, aber dann zügig ab in den molligen Schlafsack.

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                            • andrea2
                              Dauerbesucher
                              • 23.09.2010
                              • 989
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #15
                              So ein schöner Tag! Wenn ich an das Wetter denke, dass wir zur gleichen Zeit etwas weiter südlich hatten, dann hoffe ich, dass du noch zwei oder drei so schöne Tage haben wirst.
                              Wir hatten fast an der gleichen Stelle gezeltet, ein bisschen weiter weg vom See, haben auch ein bisschen suchen müssen.
                              Ich freu mich auf den nächsten Tag.

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                              • vobo

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                                Dauerbesucher
                                • 01.04.2014
                                • 855
                                • Privat

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                                #16
                                Ach schön, über das Leavasvággi wird echt selten berichtet. Und eine hannoversche Abreise könnte irgendwann auf ein hannoversches Treffen hinführen ?!

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                                • pekra62
                                  Dauerbesucher
                                  • 02.03.2012
                                  • 961
                                  • Privat

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                                  #17
                                  Ich lebe nordwestlich von Hannover, arbeite aber im Zentrum.
                                  Spricht also nichts gegen ein Feierabendbier ... wenn die Kneipen wieder offen sind

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                                  • pekra62
                                    Dauerbesucher
                                    • 02.03.2012
                                    • 961
                                    • Privat

                                    • Meine Reisen

                                    #18
                                    Mo, 31.08.2020 - Mårmastugan

                                    Tiefhängende Wolken und kräftiger Wind erwarteten mich beim ersten Blick aus dem Zelt. Auf dem Zelt ist Raureif. Eine naheliegende Pfütze zugefroren.

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Name: 2020-09, Lappland, 163_verkleinert.jpg
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ID: 3050112

                                    Wenig einladend. Aber weiterhin kein Niederschlag. Heute also ohne langes Rumgedaddel das Lager abgebaut und los, weiter in nordwestlicher Richtung. Die auf der Karte weit auseinanderliegenden Höhenlinien täuschen. Das stete auf und ab über kleine Hügel und Bodenwellen ist auf der Karte nicht erkennbar. So sind die 250 Höhenmeter bis zum Pass trotz moderater Steigung anstrengender als erwartet, aber trotzdem locker zu nehmen. Ein kleinerer See unterwegs ist zur Hälfte zugefroren.

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Name: 2020-09, Lappland, 177_verkleinert.jpg
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ID: 3050114

                                    Der Winter naht unverkennbar. Und mittlerweile gibt es auch praktisch kaum noch Vegetation, die Geröllfelder mehren sich. Die Schritte müssen sehr bedacht gesetzt werden.

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Name: 2020-09, Lappland, 173_verkleinert.jpg
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ID: 3050110

                                    Kurz vor dem Pass entdecke ich den nächsten Verlust. Auf Wasser muss ich die nächsten Pausen verzichten. Meine Trinkflasche hat sich verabschiedet, ist wohl beim Klettern und Springen über die Geröllblöcke aus der Außentasche des Rucksacks gefallen. Mist!
                                    Dann hat die Steigung ein Ende, der Pass ist erreicht. Vor mir liegt der große Gletscher, links der steile Anstieg zum Übergang Richtung Vistas, rechts geht das Tal abwärts zur Mårmastugan und weiter zum Aliseatnu.
                                    Der Anblick nach links lässt mich ehrfürchtig erschaudern. „Die schwarze Wand“ – so nenn‘ ich sie mal.

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Name: 2020-09, Lappland, 202_verkleinert.jpg
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ID: 3050115

                                    Und da bin ich vor Jahren mit meinem Freund Stefan in der Dämmerung bei Nieselregen und mit Eis überzogenem Felsen runtergekommen (ein Holländer hatte damals einige Meter neben uns eine Sturz-Rutsch-Partie glücklicherweise glimpflich überstanden). Bei Tageslicht aus dieser Perspektive sieht es dort wie eine Sackgasse aus, einfach eine schwarze Felswand, die den Weg versperrt und ich wundere mich nicht, dass ich schon mehrfach gelesen hatte, dass an dieser Stelle Wanderer versehentlich nach Osten abgebogen sind.
                                    Ich freue mich auf die Mårmastugan, biege rechts ab und schlendere über ein langes Altschneefeld den Hang hinab.

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Name: 2020-09, Lappland, 205_verkleinert.jpg
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ID: 3050113

                                    Eigentlich ist es noch früh am Tag und ich bin noch nicht lange unterwegs, aber ich bin ungeduldig, will an der Hütte ankommen. Das kurze Stückchen, nun wieder gesäumt von Steinmännchen und Spuren vieler Wanderer, zieht sich.

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Name: 2020-09, Lappland, 213_verkleinert.jpg
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ID: 3050111

                                    Dann erblicke ich sie endlich

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Name: 2020-09, Lappland, 216_verkleinert.jpg
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ID: 3050116

                                    und … bin etwas enttäuscht. Da sind Menschen. Nicht ganz überraschend, aber Anfang September auf dieser Route hatte ich auf eine leere Hütte gehofft. Es sind drei Schwedinnen, die noch früher als ich Feierabend gemacht haben. Also gucke ich mich in der Umgebung nach einem Zeltplatz um. Erstaunlicherweise, obwohl eigentlich felsiges Gelände, gibt es einige. Und einer sogar mit einer Windschutzmauer. Den nehme ich. Und erweitere die Mauer im Laufe des restlichen Tages noch etwas.

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Name: 2020-09, Lappland, 219_verkleinert.jpg
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ID: 3050121

                                    Es ist noch früh, aber ich will trotz der belegten Hütte heute nicht mehr weiter. Bin mir zu unschlüssig, wie der nächste Tag aussehen soll. Und so verbringe ich einen faulen Nachmittag mit Kaffee, Tee, Schoki, Fotosessions und einem kleinen Ausflug den Hang zum Vierročohkka hoch (bei dem ich mir aber auch die steilste Stelle aussuche und mir beim Blick nach unten etwas mulmig wird).

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Name: 2020-09, Lappland, 240_verkleinert.jpg
Ansichten: 937
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ID: 3050120

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Name: 2020-09, Lappland, 233_verkleinert.jpg
Ansichten: 958
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ID: 3050117

                                    Aber um den See unterhalb des Gipfels zu erreichen, bin ich dann doch wieder zu spät aufgebrochen. Hier möchte ich nicht von der Dunkelheit überrascht werden und so mache ich mich zeitig auf den steilen Rückweg.

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ID: 3050118

                                    Das Schild mit dem Hinweis, dass hier kein Müll abgeholt wird, wurde von einigen Wanderern ignoriert. Die Mülltonnen sind aber auch zu verlockend und so hat so mancher sein Gewicht hier reduziert. Sieht grauselig aus.

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Name: 2020-09, Lappland, 324_verkleinert.jpg
Ansichten: 940
Größe: 2,71 MB
ID: 3050119

                                    Und vermutlich mangels Feuerholz wurde der Boden der Holzhütte wohl verfeuert. In dieser hatte ich auf der damaligen Tour mit meinem Freund übernachtet, da die eigentliche Hütte belegt war und wir ohne Zelt unterwegs waren. Das wäre heute eine ungemütliche Nacht geworden.

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                                    • Blahake

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                                      • 18.06.2014
                                      • 1943
                                      • Privat

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                                      #19
                                      Oh, sieht das gut aus, da oben! Da frage ich mich fast, ob meine Kvikkjokk-Buchung für diesen Sommer nicht voreilig war. Ich muss unbedingt auch wieder in diese Ecke. Nicht zuletzt, um nachzuprüfen, ob Du die Windschutzmauer solide gebaut hast!
                                      Die Bilder von der vermüllten Hütte sind allerdings weniger erfreulich. Vor allem, wenn Du sie offenbar noch ganz anders erlebt hast. Irre ich mich, oder ist die Vermüllung in den nordischen Wandergebieten in den letzten Jahren schlimmer geworden? Oder sitze ich da nur einem "Früher-war-alles-besser"-Gefühl auf? Ich finde es jedenfalls immer wieder sehr frustrierend, wenn man gerade im absoluten Naturerlebnis schwelgt und dann auf einmal auf sowas trifft.

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                                      • pekra62
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                                        • 02.03.2012
                                        • 961
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                                        #20
                                        Mit dem Müll, das ist ein Raum, in dem auch Mülltonnen stehen. Wurden früher wohl mal abgeholt. Wie der vor einigen Jahren aussah, kann ich mich nicht erinnern. Auf der anderen Seite ist der Holzschuppen, in dem ich geschlafen hatte. Da wurde zwischenzeitlich der komplette Holzfußboden rausgerissen und vermutlich verfeuert.

                                        Insgesamt finde ich die Vermüllung noch nicht sooo schlimm. An den Hauptrouten fällt mir zwar schon immer mal wieder was auf, aber das hält sich noch in Grenzen. Naja, bei steigenden Wanderzahlen ...
                                        Hier bei Mårma ist's natürlich sehr unschön. Aber wenigstens liegt der Müll gesammelt im Schuppen und nicht verteilt in der Gegend

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