[NO] Hohe Routen im hohen Norden - Sjunkhatten, Svartisen und...

Einklappen

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • TilmannG
    Fuchs
    • 29.10.2013
    • 1334
    • Privat

    • Meine Reisen

    [NO] Hohe Routen im hohen Norden - Sjunkhatten, Svartisen und...

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    Im Sommer 2020 mit meiner Frau Susanne unterwegs.

    Vorweg: Dieser Bericht schließt an unsere Touren von 2019 an, siehe Nordland: Svartisen, Variationen am Grensleden und mehr…
    2020 war Alaska geplant, aber wir waren dann sehr froh, Ende Juli nach Norwegen einreisen zu dürfen. So konnten wir Planungen von 2019 nutzen und neue Ideen aus dem Vorjahr in Angriff nehmen.
    Die gesundheitlichen Voraussetzungen waren dieses Jahr anders herum: mein verletztes Knie fühlt sich zwar immer noch fremd an, aber nach endlosen Fahrradausflügen, vor allem während des Lockdown, war ich topfit. Susanne war nach der Verletzung während der letztjährigen langen Tour und der OP im Oktober noch unsicher, hatte aber ebenso brav trainiert. Daher wollten wir für sie die Rucksackgewichte reduzieren. Obwohl uns wegen der Grenzschließungen aktuelle Praxis in alpinem Gelände fehlte, sind es doch technisch anspruchsvolle Touren geworden.
    Die Anreise wie im Vorjahr mit PKW.

    Auf meiner website gibt es im blog eine Galerie mit höher aufgelösten Fotos vor grauem Hintergrund

    In diesem Bericht wird es drei Tour-Abschnitte geben:

    I. Svartisen von Westen: eine Grattour zum Eisfeld und oberhalb des Nordfjords zurück
    Route: googlemap
    (Kein GPS-Track! Alle Routen sind handgemalt, zwar mit Sorgfalt, aber nachträglich)

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 035_norge_08-2020_0231.jpg Ansichten: 0 Größe: 167,5 KB ID: 3013590

    II. Sjunkhatten:
    9 Tage im Herzen des NP, eine alpine Runde, unsere insgesamt schwerste Tour in beiden Jahren

    Route: googlemap

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 209_norge_08-2020_1126.jpg Ansichten: 0 Größe: 147,1 KB ID: 3013591

    IIIa. Oksskolten: eine Tagestour auf den höchsten Gipfel Nordlands

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 369_norge_08-2020_2051.jpg Ansichten: 0 Größe: 159,5 KB ID: 3013592

    IIIb. Svartisen: vier Tage Erkundungstour am Steintind und durchs Glomdalen
    Route: googlemap

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 417_norge_08-2020_2237.jpg Ansichten: 0 Größe: 193,2 KB ID: 3013593

    Wetterbedingt sind wir etwas früher zurück gefahren und haben noch in drei Tagen die 2000er der Rondane überschritten. Eine hohe Route auch das, aber nicht mehr wirklich im Norden. Ich möchte von diesem Teil daher in einem separaten Bericht erzählen, in dem ich auch frühere winterliche Ausflüge in die Rondane verarbeiten werde.
    Zuletzt geändert von TilmannG; 14.03.2021, 21:37.
    http://www.foto-tilmann-graner.de/

  • TilmannG
    Fuchs
    • 29.10.2013
    • 1334
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    I. Svartisen von Westen:
    eine Grattour zum Eisfeld und oberhalb des Nordfjords zurück


    Diese Tour ist inspiriert von Bernies epischem Lappland-Trek. Besonders sein Abstieg vom Eisfeld mit den traumhaften herbstlichen Fotos vom Nordfjord hatte es mir angetan (Siehe).
    2019 hatten wir eine Runde um das östliche Eisfeld gewählt, aber ich hatte schon nach einem weiteren Zustieg auf das westliche Eisfeld gesucht. Dabei fiel mir der lange Grat vom Bjørntind zum Fonndalsbreen auf. Wir hatten dann kein passendes Wetterfenster mehr, es war mir auch nicht gelungen, detaillierte Infos über den Grat zu bekommen. 2020 konnte ich auf norge i bilder dann endlich die 3D-Ansichten bedienen, trotzdem blieb erhebliche Unsicherheit über die Begehbarkeit einzelner Abschnitte. Daher (und für den Gletscher) hatten wir ein 60m Halbseil, ein kleines Rockset und
    einige Schlingen dabei.


    1. Tag (29. Juli)
    Zwei stramme Fahrtage liegen hinter uns, gestern sind wir in Nordland eingetroffen. Heute fahren wir außen an der Küste, nutzen zwei Fähren und haben dabei fantastische Blicke in die immer neu faszinierende Fjordlandschaft.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 003_norge_08-2020_0014sw.jpg Ansichten: 0 Größe: 118,9 KB ID: 3013602

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 005_norge_08-2020_0027sw.jpg Ansichten: 0 Größe: 109,7 KB ID: 3013603
    Melfjorden mit Blick in die Steintind-Gruppe, Schauplatz von Tour IIIb

    Mittags trudeln wir bei Tjong in eine Mini-Parkbucht ein, hier beginnt ein markierter Steig auf den Bjørntind. Nur ein Fahrrad steht hier, doch während wir packen, kommen weitere Autos hinzu. Nun haben wir realisiert, dass wir im Norden angekommen sind, hier startet man erst nachmittags auf Tour. Auf angenehmen Pfad wandern wir durch den Wald und folgen einem Hochtal nach Osten.


    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 006_norge_08-2020_0043.jpg Ansichten: 0 Größe: 177,7 KB ID: 3013604

    Im Geröll verlieren sich die Steigspuren und auch die Steinmänner werden spärlich. Wir queren einen Höhenrücken und erreichen eine Geländekehle zwischen den Gipfel von Bjørntinden und Kjølen. Schnell ist das Zelt aufgebaut, Wasser findet sich an einem Schneefeld ein Stück unter uns.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 010_norge_08-2020_0068-71.jpg Ansichten: 0 Größe: 182,7 KB ID: 3013605
    Über dem Zelt der Bjørntind

    Die letzte Wandergruppe ist schon abgestiegen, als wir abends noch auf den Bjørntind steigen. Die Aussicht auf das Meer ist unglaublich, die Tiefblicke auf die Siedlungen fast unwirklich. Doch immer wieder muss ich durchs Teleobjektiv auf den Steilaufschwung im Grat starren, die Schlüsselstelle für morgen.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 007_norge_08-2020_0088.jpg Ansichten: 0 Größe: 151,3 KB ID: 3013606

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 008_norge_08-2020_0054.jpg Ansichten: 0 Größe: 138,7 KB ID: 3013607



    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 014_norge_08-2020_0090.jpg Ansichten: 1 Größe: 99,8 KB ID: 3013630

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_13864.jpg Ansichten: 9 Größe: 91,2 KB ID: 3013611

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 012_norge_08-2020_0083.jpg Ansichten: 0 Größe: 157,5 KB ID: 3013612

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 011_norge_08-2020_0089.jpg Ansichten: 0 Größe: 153,5 KB ID: 3013613
    Der Kjølen in Bildmitte, das Zelt nur klein zu sehen. Dahinter setzt der lange Grat zum Svartisen an
    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 013_norge_08-2020route_0073.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,45 MB ID: 3013614
    Dieses Foto ist größer hinterlegt > klick auf Bild
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von TilmannG; 18.01.2021, 17:06.
    http://www.foto-tilmann-graner.de/

    Kommentar


    • opa
      Lebt im Forum
      • 21.07.2004
      • 6732
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      bis jetzt superschöne bilder! hört sich alles sehr spannend an!


      Kommentar


      • vobo

        Dauerbesucher
        • 01.04.2014
        • 719
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        Ach wunderbar, es geht los - ich freu mich und bin sooo gespannt. So wie ihr es erzählt habt (und was ich schon sehen durfte), wird es hochspannend und spektakulär.

        Kommentar


        • TilmannG
          Fuchs
          • 29.10.2013
          • 1334
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          2. Tag (30. Juli)
          Wir bleiben bei unseren Gebräuchen und stehen früh auf. Zeit werden wir brauchen…
          Der Gipfel des Kjølen ist schnell erreicht, aber der Abstieg über den Gratrücken zieht sich. Es wird nie wirklich schwer, trotzdem will der Weg um kleine Felsabsätze gefunden werden.

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 016_norge_08-2020_0105.jpg
Ansichten: 1962
Größe: 159,8 KB
ID: 3013689

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 017_norge_08-2020_0109.jpg
Ansichten: 1957
Größe: 150,9 KB
ID: 3013690
          Blick vom Kjølen auf den Holandsfjord...

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 018_norge_08-2020_0113.jpg
Ansichten: 1957
Größe: 152,1 KB
ID: 3013691
          ...und auf den weiteren Weg

          Nach dem Breidvikskardet folgt mit P 680 ein kleiner Zwischengipfel, im Abstieg bremst uns ein mühsames Bockfeld. Dann stehen wir vor dem felsigen Grataufschwung. Ich widerstehe der Verlockung in die Flanken auszuweichen und halte mich an die Schneide. Es ist einfache Blockkletterei, den schweren Trekkingrucksack (Susanne trägt nur ihre persönlichen Sachen und wenig Essen) muss ich nicht absetzten. Einen ersten Gratturm umgehen wir nördlich, den zweiten auf der Sonnseite, dann ist der Abschnitt, der mir am meisten Kopfzerbrechen bereitet hatte, locker bewältigt. Bis zum Gipfel 894 des Ressan bleibt das Gelände steil, aber auch hier kommen wir gut durch.

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 019_norge_08-2020_0131.jpg
Ansichten: 1928
Größe: 171,1 KB
ID: 3013692

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 021_norge_08-2020_0134.jpg
Ansichten: 1917
Größe: 178,8 KB
ID: 3013693
          Rückblick auf auf die Gendarme, hinten schon ganz klein der Bjørntind

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 022_norge_08-2020_0136.jpg
Ansichten: 1907
Größe: 174,0 KB
ID: 3013694
          und hinauf zum ersten Ressan-Gipfel

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 023_norge_08-2020_0142.jpg
Ansichten: 1917
Größe: 175,1 KB
ID: 3013695

          Nach einer Mittagspause ein kurzer Abstieg über grobe Blöcke, der uns bereits etwas in die Knochen geht. Dann wieder ein weiterer Aufstieg über Schotter und ein schönes Schneefeld zum Gipfel 968 des Ressan. Der folgende Abstieg über unangenehme Blöcke ist richtig steil und tut gut weh, aber im Gegenanstieg zum Flatfjellet können wir erneut ein angenehmes Firnfeld nutzen.

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 024_norge_08-2020_0148.jpg
Ansichten: 1910
Größe: 165,0 KB
ID: 3013696
          weiter zum zweiten Ressan

          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 025_norge_08-2020_0155-60.jpg
Ansichten: 1840
Größe: 675,6 KB
ID: 3013697
          und der Rückblick von dort, >klick für große Ansicht
          http://www.foto-tilmann-graner.de/

          Kommentar


          • TilmannG
            Fuchs
            • 29.10.2013
            • 1334
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            Hier oben auf dem Flatfjellet ändert sich nun das Gelände und es gibt freien Blick auf das Eisfeld. Wir stehen auf einer breiten, sandigen Fläche, überraschenderweise überzogen mit zahlreichen Rentierpfaden. Bald erkenne ich, dass mein projektierter Aufstieg auf den Gletscher nicht funktioniert. Das Eis ist zurückgegangen und hat eine Granitschwelle frei gelegt, über die wir kaum kommen werden. Aber es gibt eine gute Alternative weiter westlich. Und erstmal müssen wir sowieso runter zu den Rismålseen, unter uns bricht das Gelände steil ab. Wir suchen einen Abstieg, queren unter dem Gipfel des Bukktind weit nach Osten. Direkt weiter kommen wir hier nicht, in der nun steilen Flanke queren wir zurück zu einem Bächlein. Einen Abstieg finden wir auch dort nicht, die grüne Vegetation, die uns hierher gelockt hat, ist durchsetzt mit glattem Fels, über den Wasser rinnt. Aber einen traumhaften Zeltplatz gibt es hier! Ich wäre noch gern bis auf den Gletscher gekommen, das wäre kaum zu schaffen und diesen Platz kann man wirklich nicht auslassen.

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 027_norge_08-2020_0178.jpg Ansichten: 0 Größe: 169,2 KB ID: 3013726
            Rechts über dem See sollte es auf den Gletscher gehen

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 026_norge_08-2020route_0173.jpg Ansichten: 0 Größe: 176,0 KB ID: 3013722
            die alternative Route

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 038_norge_08-2020_0239.jpg Ansichten: 0 Größe: 171,6 KB ID: 3013723

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 032_norge_08-2020_0228.jpg Ansichten: 0 Größe: 174,9 KB ID: 3013724

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 036_norge_08-2020_0210.jpg Ansichten: 0 Größe: 166,5 KB ID: 3013725


            Auf dem Schneefeld unter uns nähert sich eine Rentierherde, plötzlich stocken sie, wir verhalten uns regungslos. Doch sie schauen nie hinauf, scheinen unter sich Konflikte zu haben. Immer wieder versuchen einzelne Tiere eine Richtung anzugeben, werden dann aber von anderen weg gestoßen. Ziellos wabert die Herde so herum und zieht sich schließlich zum Gletscher zurück. Dort wird sie von der Felsschwelle gestoppt, die auch meine Route blockiert.
            Inzwischen entdecken wir auch das Geheimnis um den merkwürdigen Schleierwasserfall der aus dem Fonndalsbreen strömt. Er ist offensichtlich angezapft, das Wasser wird in den See unter uns geleitet.

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 028_norge_08-2020_0243.jpg Ansichten: 0 Größe: 164,5 KB ID: 3013727

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 030_norge_08-2020_0248.jpg Ansichten: 0 Größe: 217,8 KB ID: 3013730

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 099_norge_08-2020_0602.jpg Ansichten: 0 Größe: 156,3 KB ID: 3013728
            (Im See beginnt ein langer Tunnel, der mit zahllosen Bohrungen das Gletscherwasser bis hinauf nach Glomfjord einsammelt. Auf der Weiterfahrt können wir einige dieser Bohrungen erkennen, sie müssen alle mal unter dem Eis angelegt worden sein.)

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 102_norge_08-2020_0609.jpg Ansichten: 0 Größe: 133,1 KB ID: 3013729

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 040_norge_08-2020_0250.jpg Ansichten: 0 Größe: 89,5 KB ID: 3013731

            Nachdem wir das Zelt aufgebaut und gegessen haben kommen die Rentiere zurück. 22 Tiere, eines mit Sender, jetzt sind sie zielstrebiger, genau in das saftige Grün unter uns, wo die Sonne gerade unter gegangen ist.

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 041_norge_08-2020_0254.jpg Ansichten: 0 Größe: 154,4 KB ID: 3013732

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 042_norge_08-2020_0264.jpg Ansichten: 0 Größe: 352,7 KB ID: 3013733
            >klick für größer

            Auch wir ziehen nochmal los. Den Abstieg lassen wir für morgen, aber auf den Bukktind müssen wir doch noch. Dort werden wir mit fantastischem Panorama belohnt.

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 043_norge_08-2020_0273.jpg Ansichten: 0 Größe: 121,4 KB ID: 3013734

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 045_norge_08-2020_0275.jpg Ansichten: 0 Größe: 163,6 KB ID: 3013735
            hinten der Helgelandsbukken

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: norge_08-2020_0277-87.jpg Ansichten: 0 Größe: 947,2 KB ID: 3013736
            >klick. Ein gestichtes 270° Panorama, das Original hat 45.000 px, hier kann nur 1/10 eingestellt werden

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 047_norge_08-2020_0289.jpg Ansichten: 0 Größe: 438,6 KB ID: 3013738

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 049_norge_08-2020_0300.jpg Ansichten: 0 Größe: 214,0 KB ID: 3013739

            Nachts bin ich um 1.30Uhr wach, es ist hell genug für ein Foto. Und als Susanne mal draußen ist, streicht gerade ein Rentier vorbei. Also werden auch wir morgen einen Abstieg finden.

            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 050_norge_08-2020_0305.jpg Ansichten: 0 Größe: 112,0 KB ID: 3013737

            Zuletzt geändert von TilmannG; 18.01.2021, 18:33.
            http://www.foto-tilmann-graner.de/

            Kommentar


            • palzbu
              Anfänger im Forum
              • 02.10.2020
              • 29
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              Danke fürs teilen! Der Link zur Sjunkhatten Karte funktioniert bei mir leider nicht - kannst du den nochmal prüfen? Plane für dieses Jahr auch eine Sjunkhatten Runde ...

              Kommentar


              • TilmannG
                Fuchs
                • 29.10.2013
                • 1334
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                Danke für den Hinweis, habe andere Karten-Links gesetzt. Ist mir aber rätselhaft, warum die nicht mehr gingen. Auf meiner website funktionieren sie.
                http://www.foto-tilmann-graner.de/

                Kommentar


                • palzbu
                  Anfänger im Forum
                  • 02.10.2020
                  • 29
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  Zitat von TilmannG Beitrag anzeigen
                  Danke für den Hinweis, habe andere Karten-Links gesetzt. Ist mir aber rätselhaft, warum die nicht mehr gingen. Auf meiner website funktionieren sie.
                  Jetzt funktioniern sie - danke dir!

                  Kommentar


                  • Pfiffie
                    Fuchs
                    • 10.10.2017
                    • 2024
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    Wow, eine echt beeindruckende Landschaft, mal ganz von euren Weg abgesehen. Man sieht sieht auch das Bernieh´s rote Pfeile schule machen
                    "Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss wie andere"

                    Kommentar


                    • Fjellfex
                      Fuchs
                      • 02.09.2016
                      • 1252
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      Tolle Tour, tolles Wetter, tolle Bilder!
                      Was meint jemand wie du, wenn er schreibt, der Grat hinter dem Kjølen ist "nie wirklich schwer"? T5?

                      Kommentar


                      • walnut
                        Fuchs
                        • 01.04.2014
                        • 1121
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        Bei dem Bild mit der alternativen Route, der Rücken links von eurer Route hat euch nicht angelächelt?

                        Kommentar


                        • TilmannG
                          Fuchs
                          • 29.10.2013
                          • 1334
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          Zitat von Fjellfex Beitrag anzeigen
                          Tolle Tour, tolles Wetter, tolle Bilder!
                          Was meint jemand wie du, wenn er schreibt, der Grat hinter dem Kjølen ist "nie wirklich schwer"? T5?
                          Ist vielleicht leichter, T4. Hände brauchten wir nur mal zum abstützen, die Exponiertheit ist noch moderat. Bin aber mit der T-Skala nicht super vertraut, in meiner Jugend gab es die noch nicht, und jetzt bin ich viele Jahre auf selbstgestrickten, weglosen Touren unterwegs, da fehlt der direkte Bezug. Du kannst dir den Rücken in diesem crop anschauen, ist groß hinterlegt: Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: norge_08-2020_0134a.jpg
Ansichten: 1747
Größe: 1,24 MB
ID: 3014017
                          Aus dem Sattel könnte man zum Breivikvatnet absteigen. Dort dann aber in Richtung E Traktorweg, nach S sehr sumpfig, der Aufstieg zum Rismålvat könnte dann aber gut möglich sein. Das hatte ich mir als Fluchtweg angeschaut.

                          Zitat von walnut Beitrag anzeigen
                          Bei dem Bild mit der alternativen Route, der Rücken links von eurer Route hat euch nicht angelächelt?
                          Angelächelt hat er! Beide Rücken haben aber steilen und glatten Fels, erscheint auf dem Routen-Foto eher verflacht. Im Firn bin ich gern und meist flott unterwegs...Auf diesem crop aus dem großen Panorama wir das deutlicher:
                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: norge_08-2020_0277-87a.jpg
Ansichten: 1765
Größe: 339,3 KB
ID: 3014018
                          Morgen gehts dann weiter...

                          Grüße von Tilmann
                          http://www.foto-tilmann-graner.de/

                          Kommentar


                          • Blahake

                            Fuchs
                            • 18.06.2014
                            • 1439
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            Un - ver - schämt schön!

                            Kommentar


                            • walnut
                              Fuchs
                              • 01.04.2014
                              • 1121
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #15
                              Da wirds wirklich deutlicher, und wenn der Firn gut trägt. Wie war das dort im Tagesverlauf, ging auch apäter noch, oder wurde es dann auch mal zu weich? Wirklich wunderschöne Landschaft sehr gut auf den Chip gebannt

                              Kommentar


                              • TilmannG
                                Fuchs
                                • 29.10.2013
                                • 1334
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                #16
                                In Norwegen hatten wir eigenlich fast immer gut gangbaren Sommerschnee. Ausnahme wohl der Sumpf auf dem östlichen Svartis im Sommer 2019 - nach drei Tagen mit über 30°C. Leicht angezogenen Firn früh morgens und eine tageszeitliche Erwärmung gibt es schon, angesichts des flachen Sonnestandes deutlich moderater als in den Alpen. Bei der Sjunkhatten-Runde, bei der wir sehr steile Schneefelder nutzen mussten, haben wir das versucht zu berücksichtigen.
                                http://www.foto-tilmann-graner.de/

                                Kommentar


                                • TilmannG
                                  Fuchs
                                  • 29.10.2013
                                  • 1334
                                  • Privat

                                  • Meine Reisen

                                  #17
                                  3.Tag (31.Juli)
                                  Wir starten früh, queren erneut unter dem Bukktind-Gipfel zu dessen Ost-Rücken. Heute steigen wir an diesem weiter bergab, bis er steil abbricht. Daher weichen wir wieder in die Süd-Flanke aus und finden zwischen Felsen über sehr steiles Gras eine Linie hinunter. Bis zum See müssen wir nicht, wir können über eher ruppiges Gelände fast direkt in den kleinen Sattel zwischen den beiden Rismålseen queren. Auf dem Schnee dort unzähliche Renntierspuren, die kleine grüne Oase, direkt unter unserem Zeltplateu, ist offensichtlich beliebt.
                                  Der Schnee hat angezogen, wir legen die Steigeisen an und kommen gut auf die erste Schwelle hinauf. In einem Blockfeld verlieren wir ein bisschen die Richtung, erreichen aber bald ein erstes Gletscherbecken. Es ist ein sehr flacher und offensichtlich bewegungsarmer Ausläufer des Eisfeldes, wir lassen das Seil erstmal im Rucksack (hierzu mehr im Fazit am Schluss dieser Runde).

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 051_norge_08-2020route_0315.jpg Ansichten: 0 Größe: 117,2 KB ID: 3014352
                                  Rückblick zum Bukktind


                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 052_norge_08-2020_0316.jpg Ansichten: 0 Größe: 73,4 KB ID: 3014353
                                  Heute ist fahles Licht, für mich hat dieses Schattenlose aber einen eigenen Reiz

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 053_norge_08-2020_0319.jpg Ansichten: 0 Größe: 84,5 KB ID: 3014354

                                  Ein steileres Firnfeld führt uns hinauf zu der Felsgruppe, die östlich des Istind aus dem Eis ragt. Zwischendurch quere ich hinüber zu einem Felsabbruch, dort erhoffe ich mir Wasser. Tatsächlich gibt es dort ein Rinnsal, gerade so komme ich dran und kann unsere Flaschen füllen.
                                  Oben angekommen gibt es erstmal Mittagspause mit Beratung. Natürlich hatten wir den Snøtind, den höchsten Gipfel am Svartisen, immer irgendwie in der Planung. Der liegt am anderen Ende des Eisfeldes, 2 x 11km flacher Gletscherhatsch haben ihre öde Seite...Wir wollen es dann trotzdem noch probieren, deponieren das Gepäck und seilen an. Richtig flott kommen wir nicht voran, es geht doch bergauf, und die wenigen Zentimeter, die wir nun einsinken, bremsen schon. Nach einer halben Stunde stellen wir fest, dass wir kaum über 2 km/h kommen...auf diesen Gipfel können wir also verzichten, und dass wir Grönland nicht der Länge nach durchqueren wollen und werden, dass haben wir vorher bereits gewusst.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 054_norge_08-2020_0323.jpg Ansichten: 0 Größe: 102,5 KB ID: 3014355
                                  Über Susanne der Istind

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 055_norge_08-2020_0324.jpg Ansichten: 0 Größe: 111,8 KB ID: 3014356

                                  Stat dessen schauen wir noch auf den Istind-Gipfel. Vom Eis kommend eine unbedeutende Erhebung, nach den anderen Seiten bricht er steil ab, eine markante Erscheinung, einst ein mächtiger Nunatak. Entsprechend grandios wäre die Aussicht...wenn nicht inzwischen immer mehr Nebel vom Fjord hochdrücken würden.
                                  Daher machen wir, dass wir weiter kommen, wieder runter vom Eisfeld.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 061_norge_08-2020_0345.jpg Ansichten: 0 Größe: 96,8 KB ID: 3014357
                                  Memaurvatnet

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 062_norge_08-2020_0347.jpg Ansichten: 0 Größe: 148,7 KB ID: 3014358

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 058_norge_08-2020_0333.jpg Ansichten: 0 Größe: 40,6 KB ID: 3014362
                                  Nunataker beim Snøtind, 10km entfernt. Davor eine große Spalte...


                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 057_norge_08-2020_0329.jpg Ansichten: 0 Größe: 111,4 KB ID: 3014360

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 056_norge_08-2020_0325.jpg Ansichten: 0 Größe: 81,1 KB ID: 3014359

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 059_norge_08-2020route_0342.jpg Ansichten: 0 Größe: 129,6 KB ID: 3014363
                                  Der Abstieg, unter dem rechten Pfeil kann man den See 869 nur erahnen

                                  Schon bald verschluckt uns der Nebel, zäh wie selten. Die Sichtweite schrumpft auf 20m, typisches whiteout, kaum zu erkennen ob es hinauf oder hinunter geht. Meterweise tasten wir uns vorran, den See 869m erkennen wir nur an einem Spalt im Schnee – der Bruchlinie zwischen seiner verschneiten Eisabdeckung und dem Hang. Immerhin gibt uns dieser Spalt für eine kurze Zeit Richtung, dann wird es wieder unübersichtlicher – und steiler. Wieder geht es nur meterweise voran. Wirklich Sorgen mache ich mir nicht, der Wetterbericht war eigentlich gut. Morgen am Fjord sollten wir schon etwas sehen, für heute ist es erstmal egal, wir könnten jederzeit zelten. Dazu bräuchten wir aber ein Plätzchen...inzwischen stehen wir in einer derben Blockhalde, weiter als 20m reicht der Blick selten, Navigation und Vorwärtskommen bleiben mühsam. Südlich unter P 904 queren wir ein richtig steiles Schneefeld, unter uns Nirwana, aber Susanne bewältigt das super. An den Kaffesteintjønna weiter unten erhoffe ich Zeltgelände, doch plötzlich stehen wir auf einem einladenden Grasband. Wasser gibt es nicht, aber einen kleinen Schneefleck. Das körnige Zeug schmilzt fast freiwillig, sobald es im Topf ist.
                                  Gegen 22 Uhr steigen die Nebel, wir können erkennen wo wir sind und finden nun auch Wasser.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 063_norge_08-2020_0358.jpg Ansichten: 0 Größe: 156,0 KB ID: 3014364
                                  Auch das blöde Blockfeld hinter uns kommt hervor, wir hätten es locker umlaufen können

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 064_norge_08-2020_0360.jpg Ansichten: 0 Größe: 173,8 KB ID: 3014365
                                  Zuletzt geändert von TilmannG; 21.01.2021, 00:41.
                                  http://www.foto-tilmann-graner.de/

                                  Kommentar


                                  • TilmannG
                                    Fuchs
                                    • 29.10.2013
                                    • 1334
                                    • Privat

                                    • Meine Reisen

                                    #18
                                    4.Tag (1.Aug)
                                    Schon um 5 Uhr bekommen wir Sonne – und Besuch. Es verspricht ein toller Tag zu werden.

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 065_norge_08-2020_0363.jpg Ansichten: 0 Größe: 133,6 KB ID: 3014414

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 066_norge_08-2020_0368.jpg Ansichten: 0 Größe: 146,2 KB ID: 3014415
                                    Hellarviktindan

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 067_norge_08-2020_0366.jpg Ansichten: 0 Größe: 87,6 KB ID: 3014416

                                    Nach dem Kaffee steigen wir erstmal auf den Kaffestein (P 904), genießen die Aussicht auf das Eisfeld und die vielen Berge.

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 068_norge_08-2020_0379.jpg Ansichten: 0 Größe: 166,1 KB ID: 3014417
                                    links der Istind

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 069_norge_08-2020_0382.jpg Ansichten: 0 Größe: 177,1 KB ID: 3014418

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 070_norge_08-2020_0386-89.jpg Ansichten: 0 Größe: 611,7 KB ID: 3014419
                                    >klick für groß

                                    Dann folgt die lange Wanderung oberhalb des Nordfjords, immer unterbrochen von zahlosen Tiefblicken. Der Fjord liegt still und völlig unberührt, es ist ein eigentümlicher Kontrast ziwschen seinen grünen Flanken und dem kargen Fjell. Hier oben liegt noch viel Schnee, die Seen sind meist zugefroren, es war ein harter Winter.
                                    Eine direkte Linie gibt es nicht, wir müssen immer mal wieder rauf oder kurz weg von der Kante. Aber angehmes Gelände, wir können genießen.

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 071_norge_08-2020_0403.jpg Ansichten: 0 Größe: 170,3 KB ID: 3014420

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 073_norge_08-2020_0421.jpg Ansichten: 0 Größe: 138,0 KB ID: 3014421
                                    der erste Blick zum Nordfjordbotnen, auch der Steintind ist sichtbar

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 072_norge_08-2020_0411.jpg Ansichten: 0 Größe: 202,6 KB ID: 3014422

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 078_norge_08-2020_0437.jpg Ansichten: 0 Größe: 158,8 KB ID: 3014423

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 077_norge_08-2020_0441.jpg Ansichten: 0 Größe: 130,9 KB ID: 3014424

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 076_norge_08-2020_0440.jpg Ansichten: 0 Größe: 163,7 KB ID: 3014425

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 080_norge_08-2020_0450.jpg Ansichten: 0 Größe: 140,7 KB ID: 3014426

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 081_norge_08-2020_0455.jpg Ansichten: 0 Größe: 151,7 KB ID: 3014427

                                    Den Gipfel 823 vom Rundfjellet könnte man auf der Fjordseite umlaufen, wir nehmen ihn mit und machen oben Mittagspause.

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 082_norge_08-2020_0472.jpg Ansichten: 0 Größe: 179,1 KB ID: 3014428

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 083_norge_08-2020_0471.jpg Ansichten: 0 Größe: 172,1 KB ID: 3014429

                                    Dann folgt ein steiler Abstieg, erst über Felsen, dann in weichem Sand. Nach dem Gegenanstieg auf das Straumdalsfjellet begegnen wir einem einsamen Wanderer, es ist die einzige Begegnung, vom ersten halben Tag abgesehen. Er macht einen Tagesausflug aus dem Østerdal, eine möglich Fluchtroute. Doch wir wollen hier oben weiter, zu schön sind die Blicke auf den Fjord. Bald finden wir einen frisch und gut markierten Pfad, der auf den Karten nicht verzeichnet ist. Es ist angenehm, mal ohne nachdenken einfach drauf los laufen zu können, aber bis wir auf dem Gipfel 703 vom Seiskallåfjellet eintrudeln, wird es dann doch 18 Uhr.

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 084_norge_08-2020_0486.jpg Ansichten: 0 Größe: 178,3 KB ID: 3014430

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 085_norge_08-2020_0481.jpg Ansichten: 0 Größe: 160,8 KB ID: 3014433
                                    erst nachmittags das erste Boot im Fjord

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 086_norge_08-2020route_0502.jpg Ansichten: 0 Größe: 180,8 KB ID: 3014431
                                    links oben Rundfjellet

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_14162.jpg Ansichten: 9 Größe: 148,6 KB ID: 3014432
                                    Nach einigem Suchen finden wir auf der grasigen Ebene westlich einen schönen Zeltplatz mit gutem Wasser.
                                    Um 22 Uhr ziehe ich allein nochmal los, zurück aufs Seiskallåfjellet, wo ich den wirklich letzten Sonnestrahl erwische.

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 088_norge_08-2020_0523.jpg Ansichten: 0 Größe: 136,9 KB ID: 3014434
                                    Kjerringviktindane

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 089_norge_08-2020_0529.jpg Ansichten: 0 Größe: 134,8 KB ID: 3014435
                                    unten Seiskallåfjellet, hinten Skaviktindane

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 090_norge_08-2020_0533.jpg Ansichten: 0 Größe: 148,2 KB ID: 3014436


                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 091_norge_08-2020_0536-39.jpg Ansichten: 0 Größe: 132,2 KB ID: 3014437
                                    Tjongsfjorden mit Blokktinden und Straumdalstinden


                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 092_norge_08-2020_0530.jpg Ansichten: 0 Größe: 81,9 KB ID: 3014438

                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 093_norge_08-2020_0518.jpg Ansichten: 0 Größe: 81,2 KB ID: 3014439
                                    Zuletzt geändert von TilmannG; 21.01.2021, 00:38.
                                    http://www.foto-tilmann-graner.de/

                                    Kommentar


                                    • TilmannG
                                      Fuchs
                                      • 29.10.2013
                                      • 1334
                                      • Privat

                                      • Meine Reisen

                                      #19
                                      5. Tag (2. Aug)
                                      Wir genießen unkompliziertes Wandern und tippeln weiter auf dem markierten Steig. Der führt nach Osten, weg vom Fjord, die Landschaft wir fjelliger, immer ein bisschen auf und ab. Die Gipfel des Blokktinden dominieren, aber es gibt auch oft Meerblick.

                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 094_norge_08-2020_0552.jpg Ansichten: 0 Größe: 192,9 KB ID: 3015221

                                      Am See 582 stand mal eine offene Kraftwerks-Hütte, Bernie hatte dort abgewettert. Aktuell ist sie demontiert, aber es gibt eine neue Toilette und das Fundament wurde belassen, könnte also ein Neubau werden. Von dort folgt der Pfad dem Tälchen und der Leitung nach S, um dann durch das Tømmernesfjellet zu mäandrieren. Ganz verstehen wir nicht wo er hin führt. Wir wollten eigentlich wieder zum Fjord zu Gipfel 646m, disponieren dann aber um: in der Bergkette weiter östlich scheint der Våtviktind (886m) besteigbar. Zeit haben wir und der Steig hat sich auch entschieden und führt in diese Richtung.

                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 095_norge_08-2020_0566.jpg Ansichten: 0 Größe: 165,0 KB ID: 3015222
                                      Tømmernesfjellet, der Våtviktind rechts erscheint hier sehr verflacht

                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 096_norge_08-2020_0568.jpg Ansichten: 0 Größe: 159,0 KB ID: 3015223
                                      Langvatnet und Blokktinden

                                      Dann geht es steil hinunter in die Senke südlich des Langvatnet und gemütlich wieder hinauf. Auf dem ersten Buckel machen wir Pause und Materialdepot und brechen dann auf Richtung Våtviktind. Nun wieder weg- und auch ein bisschen planlos: vor dem Berg liegen zwei Rücken, die ich auf der Karte schlicht übersehen hatte. Höhenmetermäßig ist es nicht viel, aber die Durchschlüpfe durch die Felsabbrüche sind nicht so ganz einfach zu finden.
                                      Der eigentliche Gipfelanstieg ist dann trotz einer gewissen Steilheit nicht schwierig und ziemlich direkt, um 13 Uhr sind wir oben. Das Panorama ist grandios, wie immer auf Bergen zwischen Meer und Gletscher. Aber das Licht ist leider trostlos geworden, die Schleierwolken haben sich im Laufe des Tages verdichtet.
                                      Nach dem erneuten Übersteigen der beiden Geländerücken sammeln wir unser Zeug wieder ein, weiter geht es gut markiert. Etwas unterhalb P525 wir der nächste Rücken gequert, dann geht es direkt und zunehmend steiler hinab zum Svartvatnet. Den kuriosen Dyrstein, eine weithin sichtbare Felsformation aus verwitterten Konglomerat, lassen wir leider links liegen. Später erfahren wir, dass er Spielwiese ist für kindliche Ausflüge und ein altes Tau hinauf hilft.
                                      Am Svarvatnet waschen wir uns noch und beginnen, uns an den Gedanken zu gewöhnen, dass dieser Trip bald zu Ende ist. Wir müssen ja noch zum Auto, das wären 23km auf der Straße mit einem langen Tunnel. Heute ist Sonntag, es gibt keinen Bus mehr und die letzte Fähre in Jektvik ist auch schon durch, also auch keinen Durchgangsverkehr mehr.
                                      Zunächst haben wir noch etwas morastigen Pfad zu bewältigen, bis wir in Forsdal die ersten Hütten erreichen. Vor der schönsten, einer historischen Kate, pusseln zwei ältere Männer an einem Auto herum. Wir fragen, ob sie heute noch wo hin fahren. Nö, aber sie würden uns schon zum Ziel bringen, doch erstmal sollten wir zum Kaffe herein kommen. Dann gibt es ein langes Gespräch und wir sind froh, so viel über diese Region zu erfahren. Die Mutter der beiden Brüder wurde in diesem Haus geboren, zu ihrem Liebsten in Småslåtan (das einzige Gehöft am Nordfjord, auf der anderen Seite des Berges, längst aufgelassen) ist sie zu Weihnachten gelaufen, im Dunkeln, bei Eis und Schnee. Die Brüder sind hier aufgewachsen, ohne Straßen und Strom. Mit dem Bau des Kystriksveien wurden sie dann, nach eigener Aussage, direkt vom Mittelalter in die Neuzeit versetzt. Als wir dann unseren Gratis Taxi-Lift bekommen (2x23km!) ist es schon Abend.

                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 097_norge_08-2020_0590.jpg Ansichten: 0 Größe: 197,7 KB ID: 3015224

                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 098_norge_08-2020_0593.jpg Ansichten: 0 Größe: 170,5 KB ID: 3015225
                                      Værangfjorden mit Blokktinden

                                      Fazit dieser Runde:
                                      Landschaftlich grandiose Tour mit eigentlich ziemlich logischer Linienführung. Bergsteigerische Anforderungen sind vorhanden, aber mit entsprechendem background ohne größere Risiken zu bewältigen. Auch der leichtere Rückweg oberhalb des Fjordes erfordert Geschick im Routenfinden und einigermaßen stabiles Wetter. Wir hätten es uns einfacher machen können: die Felsausrüstung war entbehrlich und auf der eigentlichen Route hatten wir das Seil nicht angelegt. An Steigeisen und Pickel kommt man nicht vorbei. Und wenn man auf dem Svartis unterwegs sein möchte, auch nicht am Seil und gut geübten Techniken zur Spaltenbergung: der auch in diesem Forum gepflegten Legende, flache Gletscher hätten keine Spalten, möchte ich hier entschieden entgegen treten. Gerade die großen Plateau-Gletscher Norwegens bestehen aus vielen einzelnen Strömen. (Wie viele Zungen fallen vom Jostedalsbren?). Diese unterschiedlichen Fließrichtungen reißen auch in topfebenen Zonen Spalten auf. Die sind nicht riesig, man kann keine Kathedralen darin versenken, aber einen unbedarften Wanderer verschlucken sie locker.

                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 376_norge_08-2020_2080.jpg Ansichten: 0 Größe: 112,6 KB ID: 3015226
                                      austre Okstindbreen

                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 059_norge_08-2019_0480.jpg Ansichten: 0 Größe: 64,1 KB ID: 3015227
                                      Anriss des Fingerbren am östlichen Svartis
                                      Zuletzt geändert von TilmannG; 24.01.2021, 09:31.
                                      http://www.foto-tilmann-graner.de/

                                      Kommentar


                                      • TilmannG
                                        Fuchs
                                        • 29.10.2013
                                        • 1334
                                        • Privat

                                        • Meine Reisen

                                        #20
                                        Zwischenspiel I: Helgelandkysten und Bodø

                                        Die Schwüle am Vortag und der Wetterbericht hatten es angekündigt, das Traumwetter ist erstmal vorbei. Immer knapp vor dem Nieselregen fahren wir nach Norden, besonders die Ausblicke auf die Gletscherzungen lassen uns oft anhalten.

                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 099_norge_08-2020_0602.jpg Ansichten: 0 Größe: 155,7 KB ID: 3015235
                                        Fonndalsbreen mit "unserem" Schleierwaserfall

                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 100_norge_08-2020_0604.jpg Ansichten: 0 Größe: 109,8 KB ID: 3015236
                                        Engabreen

                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 102_norge_08-2020_0609.jpg Ansichten: 0 Größe: 132,1 KB ID: 3015237


                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 103_norge_08-2020_0614.jpg Ansichten: 0 Größe: 128,3 KB ID: 3015238
                                        Glomfjord mit Glomsteet

                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 104_norge_08-2020_0621.jpg Ansichten: 0 Größe: 125,5 KB ID: 3015239
                                        Helgelandsbrua, Kjellingstraumen am Beiarfjorden

                                        In Bodø treffen wir einen Berufskollegen: Wir hatten vor 35 Jahren in Jugoslawien zusammen Orchester gespielt, auf einem internationalen workshop mit vielen Musikern auch aus dem Ostblock. Und natürlich mit allen inzwischen neuen Nationen, die damals noch nicht daran dachten, welche Gewalt in wenigen Jahren den Balkan überziehen würde. Letztes Jahr hatte ich dann in Bodø entdeckt, dass es dort ein Berufsorchester gibt und Knut dort spielt. In seiner Heimatstadt, was für einen Musiker eher ungewöhnlich ist. Und habe über das Managment Kontakt aufgenommen.
                                        Nun sind wir also bei ihm und seiner Frau untergebracht und dürfen nach der Sjunkhatten-Runde seine Hütte bei Kjerringøy nutzen. Er führt uns in den fantastischen Konzertsaal, den wir letzten Sommer schon von außen bewundert haben. Hier wird viel und auch sehr konsequent in Kultur investiert. Noch mehr berührt mich aber, wie schnell doch wieder eine Vertrautheit zwischen uns entsteht. Zuletzt waren wir uns als Studenten begegnet, inzwischen hatte jeder sein eigens Leben geführt. Unsere Sjunkhatten-Pläne sieht Knut kritisch, aber er wäre bereit, uns mit seinem Boot zu Hilfe zu kommen.

                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 106_norge_08-2020_0632.jpg Ansichten: 0 Größe: 158,5 KB ID: 3015240
                                        Bodø, Stormen Bibliothek

                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 105_norge_08-2020_0629.jpg Ansichten: 0 Größe: 112,3 KB ID: 3015241
                                        Bodø, Stormen Konserthus

                                        Zuletzt geändert von TilmannG; 24.01.2021, 09:37.
                                        http://www.foto-tilmann-graner.de/

                                        Kommentar

                                        Lädt...
                                        X