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Mitreisende | |
Land: Norwegen
Reisezeit: Juli/August 2012
Region/Kontinent: Nordeuropa

Wie fange ich bloß so einen Reisebericht an? Ich sitze jetzt wieder eine Woche zu Hause, schaue mir die Bilder an und kann es immer noch kaum fassen. Fünf Wochen in Norwegen mit unzähligen Eindrücken, unfassbaren Erlebnissen und tollen Begegnungen liegen hinter mir. So viele, dass ich sie erst langsam verarbeite und mich nur schwer wieder dem Alltag widmen kann. Es war einfach fantastisch, unglaublich schön. Aber der Reihe nach und von vorne.

Anfang des Jahres ging es wie immer um die Urlaubsplanung. Nach der Tour im September letzten Jahres, wollte ich gerne wieder für drei Wochen nach Norwegen. Die Absprache im Kollegenkreis klappt rasch, es wird für mich im August wieder für drei Wochen gen Norden gehen. Der Flug ist auch wieder schnell und günstig bei der Lufthansa gebucht.
Aber wohin soll es in diesem Jahr überhaupt gehen?
Mir kommt ein Thread von Ulrich (nordwärts hier bei ODS) in den Sinn: Breheimen, Reinheimen, Tafjordfjella. Das hört sich doch eigentlich ganz gut an. Ich könnte den Bus nach Øvre Ardal nehmen und mich von dort aus nach Norden bis zur Raumabahn durchschlagen. Klingt wie ein grober Plan, würde ich mal so sagen.
Der Alltag lässt nur wenig Zeit zur Vorbereitung, aber ich will es diesmal auch gelassen angehen und nicht zu viel Planen. Zwischendurch treffe ich mich mit Ulrich und wir reden kurz über die geplante Route und die Tour. Start- und Endpunkt stehen quasi fest, die Ausrüstung ist auch komplett, ich lasse es mal auf mich zukommen. Irgendwann ordere ich mir dann noch die entsprechenden Turkarten und überlege welche Bus- und Zugverbindungen ich buchen soll.

Per Zufall habe ich dann in diesem Sommer doch sehr viel mehr Zeit als gedacht. Ich berichte Ulrich davon, der mir von seiner geplanten Tour erzählt. Ulrich möchte auf dem Weg nach Norwegen drei kleinere Lücken (in Lübeck, Nordjütland und Ringebu) seiner Nordwärts Tur (von zu Hause aus in Etappen zum Nordkap) schließen um dann in Reinheimen eine Runde zu drehen. Hört sich verlockend an, Wildnis ohne Hütten und Wege, ganz nach meinem Geschmack.
Das Schöne an dieser Tour wäre, das diese genau in den zwei Wochen vor den von mir geplanten drei Wochen wäre. Ich überlege kurz, das wäre doch was. Und als Ulrich dann fragt, ich glaube mehr im Scherz, ob ich nicht mitkommen möchte, sage ich spontan zu. Wie geil ist das denn? Fünf Wochen Norwegen. Das kann ja was geben.
Zum Glück hab ich noch keinen Bus oder Zug gebucht. Ich muss nur kurz bei der Lufthansa den Hinflug absagen und mir einen Platz auf der Fähre von Hirtshals nach Larvik buchen. Sollte ich den Hinflug nicht antreten, streicht die Lufthansa automatisch den Rückflug, wie ich durch kurze Internetrecherche erfahre.
Die Fähre ist schnell gebucht, aber beim Preis bin ich doch etwas überrascht. 60€ nur für mich als Fußgänger sind doch happig wie ich finde, aber was muss das muss. Die Lufthansa ist da noch besser.
Simon: Was passiert, wenn ich den Hinflug nicht antrete?
Hotline: Dann wir der Rückflug automatisch auch gestrichen.
Simon: Kann ich den das irgendwie umbuchen auch wenn es ein Schnäppchentarif ist?
Hotline: Das geht bei der Strecke, kein Problem, kostet 5€ extra.
Simon: Okay, das hört sich gut an, werde darauf zurückkommen
Da ich noch nicht zu 100% sicher war, warte ich noch ein paar Tage um dann Nägel mit Köpfen zu machen. Wieder Lufthansa Hotline. Aber jetzt wollen die auf einmal 45€ für die Umbuchung haben. Ich will mich kurz aufregen, aber das ändert ja auch nichts. Ich akzeptiere grummelnd und bezahle jetzt halt mehr. Statt für 99€ hin und zurück fliege ich jetzt nur zurück für 145€. So ist das halt manchmal im Leben, will man sparen, gibt man hinterher halt mehr aus. Künstlerpech (allerdings, Stand heute, hat die Lufthansa bisher dafür nur 4€ abgebucht, etwas merkwürdig).
Dann geht es bald schon an das Einkaufen. Aber wie stelle ich das an bei geplanten fünf Wochen Tour und wenig Einkaufsmöglichkeiten in den Bergen? Da wir ja jetzt eh mit dem Auto hochfahren, beschließe ich einfach mehr einzukaufen und einen Teil im Auto zu belassen. Was ich dann tatsächlich mitnehmen werde, möchte ich dann vor Ort entscheiden. Und wenn was fehlt muss ich halt improvisieren, mit dem Bus zum nächsten Supermarkt fahren, wie auch immer. Ich werde langsam entspannter bei solchen Touren und lasse doch auch gerne mal alles etwas auf mich zukommen an Stelle alles bis ins kleinste Detail durchzuplanen.
Also stapelt sich alsbald dann ein riesiger Haufen Proviant bei mir zu Hause, so langsam kann es dann losgehen. Letzte kleinere Details werden ergänzt und die Vorfreude steigt sichtlich.

Donnerstag 27.07.12
Morgen soll es losgehen. Endlich. Die Schuhe sind geputzt, noch ein paar Kleinigkeiten besorgt. Ich suche mein Zeug zusammen, aber irgendwie ist es diesmal etwas komisch. Da wir ja mit dem Auto losfahren muss ich nicht darauf achten, alles im Rucksack zu verstauen. Ich packe lediglich alles auf einen großen Haufen und verteile es grob auf diverse Packsäcke, Taschen und Beutel. Mal schauen, was ich vergessen habe, irgendwas fehlt ja immer.

Letzte Nachrichten an Freunde werden verschickt und die letzten Dinge hoffentlich geklärt. Den Alltagsballast möchte ich nur zu gerne zu Hause hinter mir lassen, der wird mir hoffentlich nicht fehlen, den vergesse ich hoffentlich schnell. Der Tüchtigkeit ade sagen wie im Buch „Doppler“ von Erlend Loe. Hoffen wir es mal.
Reisezeit: Juli/August 2012
Region/Kontinent: Nordeuropa
Prolog:
Wie fange ich bloß so einen Reisebericht an? Ich sitze jetzt wieder eine Woche zu Hause, schaue mir die Bilder an und kann es immer noch kaum fassen. Fünf Wochen in Norwegen mit unzähligen Eindrücken, unfassbaren Erlebnissen und tollen Begegnungen liegen hinter mir. So viele, dass ich sie erst langsam verarbeite und mich nur schwer wieder dem Alltag widmen kann. Es war einfach fantastisch, unglaublich schön. Aber der Reihe nach und von vorne.
Anfang des Jahres ging es wie immer um die Urlaubsplanung. Nach der Tour im September letzten Jahres, wollte ich gerne wieder für drei Wochen nach Norwegen. Die Absprache im Kollegenkreis klappt rasch, es wird für mich im August wieder für drei Wochen gen Norden gehen. Der Flug ist auch wieder schnell und günstig bei der Lufthansa gebucht.
Aber wohin soll es in diesem Jahr überhaupt gehen?
Mir kommt ein Thread von Ulrich (nordwärts hier bei ODS) in den Sinn: Breheimen, Reinheimen, Tafjordfjella. Das hört sich doch eigentlich ganz gut an. Ich könnte den Bus nach Øvre Ardal nehmen und mich von dort aus nach Norden bis zur Raumabahn durchschlagen. Klingt wie ein grober Plan, würde ich mal so sagen.
Der Alltag lässt nur wenig Zeit zur Vorbereitung, aber ich will es diesmal auch gelassen angehen und nicht zu viel Planen. Zwischendurch treffe ich mich mit Ulrich und wir reden kurz über die geplante Route und die Tour. Start- und Endpunkt stehen quasi fest, die Ausrüstung ist auch komplett, ich lasse es mal auf mich zukommen. Irgendwann ordere ich mir dann noch die entsprechenden Turkarten und überlege welche Bus- und Zugverbindungen ich buchen soll.
Per Zufall habe ich dann in diesem Sommer doch sehr viel mehr Zeit als gedacht. Ich berichte Ulrich davon, der mir von seiner geplanten Tour erzählt. Ulrich möchte auf dem Weg nach Norwegen drei kleinere Lücken (in Lübeck, Nordjütland und Ringebu) seiner Nordwärts Tur (von zu Hause aus in Etappen zum Nordkap) schließen um dann in Reinheimen eine Runde zu drehen. Hört sich verlockend an, Wildnis ohne Hütten und Wege, ganz nach meinem Geschmack.
Das Schöne an dieser Tour wäre, das diese genau in den zwei Wochen vor den von mir geplanten drei Wochen wäre. Ich überlege kurz, das wäre doch was. Und als Ulrich dann fragt, ich glaube mehr im Scherz, ob ich nicht mitkommen möchte, sage ich spontan zu. Wie geil ist das denn? Fünf Wochen Norwegen. Das kann ja was geben.
Zum Glück hab ich noch keinen Bus oder Zug gebucht. Ich muss nur kurz bei der Lufthansa den Hinflug absagen und mir einen Platz auf der Fähre von Hirtshals nach Larvik buchen. Sollte ich den Hinflug nicht antreten, streicht die Lufthansa automatisch den Rückflug, wie ich durch kurze Internetrecherche erfahre.
Die Fähre ist schnell gebucht, aber beim Preis bin ich doch etwas überrascht. 60€ nur für mich als Fußgänger sind doch happig wie ich finde, aber was muss das muss. Die Lufthansa ist da noch besser.
Simon: Was passiert, wenn ich den Hinflug nicht antrete?
Hotline: Dann wir der Rückflug automatisch auch gestrichen.
Simon: Kann ich den das irgendwie umbuchen auch wenn es ein Schnäppchentarif ist?
Hotline: Das geht bei der Strecke, kein Problem, kostet 5€ extra.
Simon: Okay, das hört sich gut an, werde darauf zurückkommen
Da ich noch nicht zu 100% sicher war, warte ich noch ein paar Tage um dann Nägel mit Köpfen zu machen. Wieder Lufthansa Hotline. Aber jetzt wollen die auf einmal 45€ für die Umbuchung haben. Ich will mich kurz aufregen, aber das ändert ja auch nichts. Ich akzeptiere grummelnd und bezahle jetzt halt mehr. Statt für 99€ hin und zurück fliege ich jetzt nur zurück für 145€. So ist das halt manchmal im Leben, will man sparen, gibt man hinterher halt mehr aus. Künstlerpech (allerdings, Stand heute, hat die Lufthansa bisher dafür nur 4€ abgebucht, etwas merkwürdig).
Dann geht es bald schon an das Einkaufen. Aber wie stelle ich das an bei geplanten fünf Wochen Tour und wenig Einkaufsmöglichkeiten in den Bergen? Da wir ja jetzt eh mit dem Auto hochfahren, beschließe ich einfach mehr einzukaufen und einen Teil im Auto zu belassen. Was ich dann tatsächlich mitnehmen werde, möchte ich dann vor Ort entscheiden. Und wenn was fehlt muss ich halt improvisieren, mit dem Bus zum nächsten Supermarkt fahren, wie auch immer. Ich werde langsam entspannter bei solchen Touren und lasse doch auch gerne mal alles etwas auf mich zukommen an Stelle alles bis ins kleinste Detail durchzuplanen.
Also stapelt sich alsbald dann ein riesiger Haufen Proviant bei mir zu Hause, so langsam kann es dann losgehen. Letzte kleinere Details werden ergänzt und die Vorfreude steigt sichtlich.

Donnerstag 27.07.12
Morgen soll es losgehen. Endlich. Die Schuhe sind geputzt, noch ein paar Kleinigkeiten besorgt. Ich suche mein Zeug zusammen, aber irgendwie ist es diesmal etwas komisch. Da wir ja mit dem Auto losfahren muss ich nicht darauf achten, alles im Rucksack zu verstauen. Ich packe lediglich alles auf einen großen Haufen und verteile es grob auf diverse Packsäcke, Taschen und Beutel. Mal schauen, was ich vergessen habe, irgendwas fehlt ja immer.
Letzte Nachrichten an Freunde werden verschickt und die letzten Dinge hoffentlich geklärt. Den Alltagsballast möchte ich nur zu gerne zu Hause hinter mir lassen, der wird mir hoffentlich nicht fehlen, den vergesse ich hoffentlich schnell. Der Tüchtigkeit ade sagen wie im Buch „Doppler“ von Erlend Loe. Hoffen wir es mal.
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