[MRT] - Fehlschlag im Adrar

Einklappen

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Intihuitana
    Fuchs
    • 19.06.2014
    • 2042
    • Privat

    • Meine Reisen

    [MRT] - Fehlschlag im Adrar

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    Reisezeitraum: Februar - März 2020





    Ich habe lange damit gehadert ob ich auch einen Bericht über diese Reise hier ins Forum stellen soll, weil, dies sei schon mal vor weg genommen, nicht alles so geklappt hat wie es eigentlich angedacht war.
    Dennoch denke ich mitlerweile nach über einem halben Jahr, Distanz zu dieser Reise, dass sie es dennoch, oder auch gerade eben wegen ihres Verlaufes Wert war darüber berichtet zu werden.

    Der Plan:
    Nachdem mein Tourpartner Fabian und ich letztes Jahr unser Große Wanderung mit unserem Kamelführer Hadrami durch die mauretanische Sahara durchführten, hatten wir es wieder auf diese Region abgesehen.
    Letztes Jahr haben wir uns zum größten Teil durch die östlichsten Ausläufer des Adrar und die großen Ebenen dazwischen geschlagen. Die Landschaft war zum aller größten Teil von riesigen Weiten geprägt es fehlten aberetwas die dramatischen Canyons und Oueds, mit versteckten Wasserbecken, Wüstentieren und Felszeichnungen.
    Das Massiv des Adrar ist das ausgedehnteste Gebirgsmassiv der mauretanischen Sahara, wobei seine höchsten Gipfel nicht über 700 m. hinaus reichen. Die Landschaft ist geprägt von Tafelbergen mit senkrecht abfallenden Steilwänden im Nordteil und großen flachen Plateaus, durch welches sich die großen Trockentäler, die Oueds schlängeln. Die allermeisten dieser Oueds, vor allem im Südteil sind versandet und an seinen West und Ostflanken branden riesige Sandmeere an die Felsen des Adrar.
    Nachdem ich natürlich auch gespannt den Bericht von Robtreks Putoranaabenteuer verfolge, könnte man fast das Adrar, als das Putorana der Sahara bezeichnen.(Oder das Putorana, als das Adrar Sibiriens?)
    Wie alle Wüstengebirge ist auch das Adrar feuchter, als die großen Ebenen und Sandmeere, die es umgeben. An den Flanken regnet sich die wenige Feuchtigkeit häufiger ab als im Tiefland und die Felsen und Klüfte halten auch das Wasser besser als Sand.
    So finden sich im Adrar einige bewohnte Oasen, zumeist in den großen Oueds, wie dem Vallée blanche. Darüberhinaus gibt es noch eine Menge kleiner unbewohnter Gueltas, also Wasserbecken in engen Canyons, wo sich nie jemand hin verirrt.
    Das Adrar ist seit der Altsteinzeit immer wieder bewohnt worden und überall finden sich Spuren vergangener Epochen.
    All dies war für mich ausschlaggebend eine Tour in dieser extrem entlegenen Gegend zu planen.
    Anders als bei unserer Tour letztes Jahr, wollten wir keine Kamele nehmen.
    Kamele bieten zwar die Möglichkeit die gewaltigen Distanzen zwischen den Wasserstellen in den großen Ebenen zu überbrücken, aber das Gehen mit Kamelen hat auch einige entscheidende Nachteile.
    Erstens sind Kamele nun mal Lebewesen und keine Dinge und man muss seine Wanderung an die Möglichkeiten und den Rhytmus der Tiere anpassen. Auch wollten wir explizit unwegsames Terrain und steile felsige Canyons erkunden, wo auch gekraxelt werden muss. Dies sind keine Landschaften für Kamele.
    An Esel dachte ich zeitweise, die kommen mit felsigem Terrain besser zurecht, aber auch dort hat man die selben Probleme, wie mit Kamelen. Und ausserdem bezweifelte ich, dass die schwierigsten Passagen für irgendein Huftier ausser Ziegen zu machen waren.
    Auch Wanderwagen, wie ich sie auf Touren in Marokko nutzte, würden hier nicht in Frage kommen. Dort wo das Terrain nicht extrem felsig ist, ist es extrem sandig. Das sind beides schlechte Vorraussetzungen für diese Vehikel.
    Es blieb also nur noch die puristischste Variante. Zu Fuß mit dem Rucksack alles Wasser schleppen und sich von Wasserstelle zu Wasserstelle vorarbeiten.
    Ich musste die Tour also so legen, dass Wasserstellen nie länger als maximal 3-4 Tage voneinander entfernt waren. Im Adrar ist dies besser möglich als auf unserer Route vom letzten Jahr.
    Für die Planung nutzte ich wieder die alten französischen IGN-Karten, die ich auch im Jahr vorher nutzte. Leider sind die Karten nun schon etwas in die Jahre gekommen und Wasserstellen können versiegt sein und dafür neue Brunnen gebaut worden sein.
    Des weiteren versuchte ich alles an Literatur zu nutzen, was verfügbar war. Das meiste praktisch nutzbare kommt von der Allradler Fraktion. Allerdings muss man vorsichtig sein, denn die Informationen dort sind auf Autofahrer und nicht Wanderer abgestimmt. Wasserstellen sind nur höchst selten beschrieben, man muss schon oft zwischen den Zeilen lesen.
    Recht hilfreich waren wieder "Pistes de Mauritanie" von Jaques Gandini und das 2019 neu erschienene GPS-Offroad Tourenbuch Mauretanien von Pistenkuh.
    https://pistenkuh.de/shop/gps-offroa...h-mauretanien/
    Bei zweiterem waren vor allem die GPS-Tracks und POIs ziemlich hilfreich, musste aber dennoch auf die Bedürfnisse und Möglichkeiten eines Wüstenwanderers transkribiert werden.

    Tatsächlich konnte ich auch vor allem einige Gueltas auf Google Earth ausmachen, die zum Zeitpunkt der Aufnahme nachweislich Wasser führten. Zum Glück zeigen die neueren Aufnahmen bei Google Earth das Datum des Aufnahmetages an. Wichtig waren mir Aufnahmen aus November-April, denn in der Hauptregenzeit zwischen Juli bis September sind manche Becken zeitweise gefüllt. Auf arabisch heißen solche Becken Oglat. Dies hilft natürlich nicht weiter, wenn man in der Trockenzeit dort unterwegs ist. Zum Glück waren die meisten Aufnahmen aus der richtigen Jahreszeit.
    Zu guter Letzt habe ich den groben Plan auch meinem Bekannten Mbareck vorgestellt. Mbareck hat selbst ein Tourbüro und führt organisierte Wüstenreisen mit 4x4 und zu Fuß durch und kennte die Wüste sehr gut. Er konnte bei vielen Wasserstellen bestätigen, dass sie ganzjährig gefüllt sind, was eine große Erleichterung war, aber bei Teilen der Route konnte er auch nicht helfen, weil sie sehr abgelegen und jenseits aller Kamelrouten war.
    Es war dennoch gut, dass er eingeweiht war und auch als unser Notfallkontakt für das Inreach fungierte.
    Trotz aller Planung, blieb also immer noch etwas Ungewissheit und garantiert würden wir auch bei dieser Tour wieder improvisieren müssen.

    So weit so gut, dies war der Plan. Doch was sollte davon übrig bleiben?
    So machten wir uns Mitte Januar wieder einmal auf den Wag nach Marokko...
    Russian Roulette is not the same without a gun. - Lady Gaga

  • ronaldo
    Freak
    Moderator
    Liebt das Forum
    • 24.01.2011
    • 11879
    • Privat

    • Meine Reisen

    #2
    AW: [MRT] - Fehlschlag im Adrar

    Yeah, freu mich...

    Kommentar


    • Meer Berge
      Fuchs
      • 10.07.2008
      • 2381
      • Privat

      • Meine Reisen

      #3
      AW: [MRT] - Fehlschlag im Adrar

      Das verspricht spannend zu werden!
      Deine Wüstenabenteuer lese ich besonders gerne, weil Wüste so gar nicht mein Habitat ist ...

      Bin dabei!

      Kommentar


      • Enja
        Alter Hase
        • 18.08.2006
        • 4749
        • Privat

        • Meine Reisen

        #4
        AW: [MRT] - Fehlschlag im Adrar

        Jedenfalls schon mal ein schöner Plan. Eine meiner Lieblingslandschaften. Und ja. Als Allradler brauchst du keine Wasserstellen. Da nimmst du genug Wasser mit.

        Kommentar


        • berniehh
          Fuchs
          • 31.01.2011
          • 2402
          • Privat

          • Meine Reisen

          #5
          AW: [MRT] - Fehlschlag im Adrar

          klingt spannend
          www.trekking.magix.net

          Kommentar


          • danobaja
            Alter Hase
            • 27.02.2016
            • 3287
            • Privat

            • Meine Reisen

            #6
            AW: [MRT] - Fehlschlag im Adrar



            wüste, freu!!! bin schon sehr gespannt!
            danobaja
            __________________
            resist much, obey little!

            Kommentar


            • Freedom33333
              Dauerbesucher
              • 09.09.2017
              • 898
              • Privat

              • Meine Reisen

              #7
              AW: [MRT] - Fehlschlag im Adrar

              Bin dabei .

              Kommentar


              • Lisos
                Anfänger im Forum
                • 30.10.2018
                • 25
                • Privat

                • Meine Reisen

                #8
                AW: [MRT] - Fehlschlag im Adrar

                Abenteuer im Adrar!
                Was will man mehr!

                Kommentar


                • ChuckNorris
                  Erfahren
                  • 03.08.2018
                  • 177
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: [MRT] - Fehlschlag im Adrar

                  Bin gespannt.

                  Kommentar


                  • blauloke

                    Lebt im Forum
                    • 22.08.2008
                    • 8315
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    Warte auf die Fortsetzung
                    Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.

                    Kommentar


                    • Intihuitana
                      Fuchs
                      • 19.06.2014
                      • 2042
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #11
                      Die Anreise

                      Die Anreise würde zwar die selbe Route werden wie letztes Jahr aber dieses Jahr sollte doch einiges anders kommen.
                      Ich kam in Marrakech an und nach einem Tag Aufenthalt machte ich mich auf nach Südmarokko nach Foum Zguid. Dort traf ich mich mit Fabian, welcher schon ein paar Tage früher angereist war und wir besuchten unseren gemeinsamen Freund Mustapha in seinem Camp in der Wüste.
                      Es waren ein paar entspannte Tage inmitten der Dünen, bestehend aus nicht mehr als Tajine kochen, Ziegen ausnehmen, diese in der Tajine kochen, Feuer machen und durch die Dünen spazieren.
                      Eigentlich war dies eine schöne Einstimmung für die „ganz große Wüste“ weiter südlich in Mauretanien, aber irgendwie hatte ich noch aus Deutschland eine komische Erkältung mitgebracht, die sich sehr zäh zog. Die eiskalten Januarnächte in der Sahara machten es irgendwie nicht besser. Meinen Bronchen ging es nicht gut.


                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: DSC_0005_edited.jpg
Ansichten: 1606
Größe: 115,5 KB
ID: 3011878

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: DSC_0010_edited.jpg
Ansichten: 1558
Größe: 128,2 KB
ID: 3011880
                      Der Blick auf diese Dünen wird niemals langweilig

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: DSC_0025_edited.jpg
Ansichten: 1527
Größe: 220,9 KB
ID: 3011879
                      Holzholen für die ausgiebigen Lagerfeuer

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: DSC_0032_edited.jpg
Ansichten: 1543
Größe: 239,9 KB
ID: 3011881

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: DSC_0105_edited.jpg
Ansichten: 1537
Größe: 286,5 KB
ID: 3011882

                      Eigentlich war geplant direkt von hier über Agadir in die Westsahara und weiter über die Grenze nach Mauretanien rüber zu machen.
                      Aber meine Krankheit machte mir echt Sorgen und so beschlossen wir nahe bei Agadir in einem der Surferdörfer ein paar Tage unterzukommen mit der Hoffnung, dass mir die Meeresluft gut tun würde.
                      Und so war es dann auch tatsächlich. Die gute Meeresluft, Entspannung und die schöne Gesellschaft der hübschen Damen aus dem Hostel ließ es mir nach einigen Tagen bereits besser gehen.
                      Einen der Tage, auch um zu testen wie es mir denn geht, machten wir mit den Leuten aus dem Hostel einen Ausflug zu einem kleinen schönen Tal in der Nähe von Agadir, dem Paradise Valley.
                      Es lief alles gut bei mir und wir hatten eine schöne Zeit in der kleinen Oase.

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: DSC_0117_edited.jpg
Ansichten: 1554
Größe: 161,8 KB
ID: 3011883
                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: DSC_0118_edited.jpg
Ansichten: 1528
Größe: 310,5 KB
ID: 3011887
                      Atlantikküste bei Tamraght

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: DSC_0140_edited.jpg
Ansichten: 1511
Größe: 464,3 KB
ID: 3011888

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: DSC_0152_edited.jpg
Ansichten: 1520
Größe: 341,5 KB
ID: 3011886

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: DSC_0148_edited.jpg
Ansichten: 1524
Größe: 298,6 KB
ID: 3011885

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: DSC_0144_edited.jpg
Ansichten: 1566
Größe: 294,6 KB
ID: 3011884
                      Im Paradise Valley

                      Endlich konnten wir uns also wieder auf den Weg nach Mauretanien machen. Es folgte eine lange Busfahrt nach Dakhla, wo es ein kleines romantisches Intermezzo mit zwei marokkanischen Studentinnen gab, bevor die Reise dann wieder an die Granze und nach Nouadibhou führte.
                      Diejenigen die meinen Bericht vom letzten Jahr gelesen haben, werden sich vielleicht denken, was jetzt kommt.
                      Ja wir sind nocheinmal mit dem Eisenerzzug gefahren. Ich wurde schon mehrfach gefragt, warum ich mir das nochmal antue, aber es ist eigentlich gar nicht so ein Akt, vor allem wenn man es schon mal gemacht hat und die Abläufe kennt.
                      Vor allem ist es aber die kürzeste Strecke nach Atar. Anderseits müsste man mit Minibussen nach Nouakchott und dann nocheinmal mit einem anderen nach Atar. Bei dem Gedanken, wird der Zug doch direkt bequemer.
                      Nachdem wir letztes mal fast zwei Tage auf den Zug gewartet hatten, hatten wir keine großen Erwartungen hier schnell weg zu kommen, aber welch ein Glück, dieses mal kam der Zug nach nur drei oder vier Stunden wartens am Nachmittag.
                      Dies hatte den schönen Vorteil, dass wir zum ersten mal bei Tage mit dem Zug fahren konnten und ein paar schöne Fotos und Videos machen konnten.
                      Die Abläufe waren uns ja schon bekannt und wir ergatterten schnell unseren Privatwaggon.

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: fb63238eed.jpg
Ansichten: 1514
Größe: 233,8 KB
ID: 3011894
                      Der Wasserzug in Gegenrichtung

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: dabc88c46c.jpg
Ansichten: 1514
Größe: 354,6 KB
ID: 3011893
                      In einem anderen Land wäre es Kunst

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 20200201_174424 - Kopie.jpg
Ansichten: 1538
Größe: 123,9 KB
ID: 3011891
                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 6622a36ca0.jpg
Ansichten: 1542
Größe: 127,7 KB
ID: 3011889
                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 599d31424a.jpg
Ansichten: 1529
Größe: 99,1 KB
ID: 3011890
                      Luxusabteil

                      Wieder war das nächste Anlaufziel Atar, wo wir wieder im Bab Sahara unterkamen.
                      Und jetzt erwischte es plötzlich Fabian mit der Krankheit. Bei ihm war es Schüttelfrost, Fieber, extreme Müdigkeit und Schwäche.
                      Es hieß also wieder warten und auf seine Genesung hoffen. Ich habe in den Tagen unsere Route noch einmal besprochen mit den Leuten vom Bab Sahara, die uns noch vom letzten Jahr in Erinnerung hatten und auch mit Rat und Tat noch etwas die Route verfeinerten.
                      Was im Vergleich zu letztem Jahr auffiel, es war deutlich heißer. Schon jetzt Anfang Februar in der eigentlich kalten Jahreszeit, kletterte das Thermometer Tagsüber bereits auf 37-38 °C . Nachts sank die Temperatur auf knapp 20 °C .
                      Vier Tage waren wir nun schon hier und langsam wurde es mir langweilig, denn so viel gibt es in Atar nun auch wieder nicht zu erleben und ich hatte schon gefühlt jedem mehrmals die Hand geschüttelt.
                      Angefreundet hatte ich mich mit einem riesigen Senegalesen der am Kreisverkehr, dem eigentlichen Zentrum der Stadt, seinen kleinen Souvenirladen hatte und ein äusserst sprachbegabter Geselle ist.
                      Selbst etwas deutsch hatte er sich selbst beigebracht, nur durch die paar Touristen, die hier durchkommen.
                      Auch einen uralten, fast zahnlosen Mauren habe ich am Kreisverkehr immer wieder getroffen und mit ihm Orangen gegessen. Erstaunlich war, wie weltgewandt er war, obwohl er seine Region nie verlassen hatte.

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: DSC_0188_edited.jpg
Ansichten: 1504
Größe: 221,1 KB
ID: 3011895
                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: fe958ccd95.jpg
Ansichten: 1501
Größe: 271,0 KB
ID: 3011896
                      In Atar hat sich nix geändert

                      Der Talkessel

                      Endlich, nach fünf langen Tagen des wartens, ging es Fabian wieder so gut dass wir endlich aufbrechen konnten.
                      Unsere Route begann praktisch vor den Toren der Stadt. Von hier aus wollten wir den westlichen Adrar, von Oase zu Oase durchqueren.
                      Am Kreisverkehr nahmen wir ein Taxi in Richtung Süden, erstens um ein wenig langweiliger Asphaltpiste abzukürzen aber vor allem um ohne große Fragen an dem Polizeikontrollposten vorbeikommen zu können.
                      Zwei Weiße mit großen Rucksäcken zu Fuß, könnte zu viel aufmerksamkeit erregen, im Taxi waren es bloß zwei Touristen die irgendwo hin wollen. Kurz den obligatorischen „Fiche“ abgegeben und weiter ging es.
                      Ca. 12 km. vor den Toren der Stadt bat ich den Taxifahrer anzuhalten.
                      Von hier aus ging es jetzt entlang einem Oued in Richtung der großen Bergkette im Osten.
                      Hier wollten wir eines der Trockentäler nach oben folgen und einen Pass auf die andere Seite suchen.

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: DSC_0203_edited.jpg
Ansichten: 1499
Größe: 316,4 KB
ID: 3011898
                      Hier geht es los. Links sieht man schon unser Tal

                      Um Atar herum befinden sich die höchsten Gipfel des Adrar mit bis zu 700m. Es handelt sich um die typischen Tafelberge dieser Region mit verschiedenen Schichtstufen. Dazwischen liegen die vom Wasser ausgewaschenen Trockentäler, welches bei starken Regenfällen in Wasserfällen, die Schichtstufen herabstürzt.
                      Selbst unsere Bekannten aus Atar, welche zum Teil langjährige Erfahrung in Kamel und Allradtouren haben konnten uns nichts über diese Canyons sagen.
                      Kamele kommen dort unmöglich hoch und auch führen keine Eselspfade über diese Berge.
                      Es scheint also, dass es höchstens ein paar Ziegenpfade auf die andere Seite geben kann.
                      Ein so unbekanntes Gebiet so nah an Atar, scheint natürlich ausserordentlich interessant.
                      Die IGN Karten helfen hier nicht weiter. Viel zu ungenau und zu allem Überdruss liegt das Gebiet auch genau zwischen zwei Kartenblättern.
                      Ich habe in Marokko schon etliche dieser Tafelberge bestiegen. Irgendwo gibt es in der Regel immer eine Passage, die Frage war nur wo.
                      Durch das mitlerweile grlühend heiße Flussbett folgten wir einem der Arme bis an einen Talkessel.
                      Immer wieder sah man Spuren von periodisch fließendem Wasser, abgelagerter Sand mit dem typischen Rillenmuster, teilweise noch sehr frische junge Einjährige Pflanzen und noch vor kurzem feuchter Lehm.
                      Die Wahrscheinlichkeit war groß weiter oben ein Guelta zu finden.
                      Wir hatten jeweils eine Kapazität von ca. 12 l Wasser, welches wir mit uns führen konnten. Auf diesem Abschnitt schleppten wir nur die Hälfte. Da damit zu rechnen war, dass wir einige steile Anstiege zu bewältigen hatten, war es schlauer weniger zu schleppen, denn gerade bei steilen Anstiegen in großer Hitze relativiert sich der Vorteil, viel Wasser mit zu schleppen. Dann verschwitzt man eventuell mehr als man überhaupt wieder aufzunehmen vermag.
                      Es ist eine Kunst abzuwägen, wie viel Wasser man bei solchen Wüstenwanderungen pro Etappe mitschleppen kann.

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: DSC_0214_edited.jpg
Ansichten: 1486
Größe: 333,3 KB
ID: 3011909
                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: DSC_0222_edited.jpg
Ansichten: 1487
Größe: 338,0 KB
ID: 3011910
                      Im Oued

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: DSC_0213_edited.jpg
Ansichten: 1538
Größe: 133,3 KB
ID: 3011897
                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: DSC_0233_edited.jpg
Ansichten: 1486
Größe: 371,4 KB
ID: 3011899
                      Agame

                      Bei der Hitze und dem Terrain würden wir wohl ca. 3 l. Täglich verbrauchen müssen, was hart an der Schmerzgrenze und ein Gang auf dem Zahnfleisch ist. Aber so müssten wir bis Terjit kommen, wo es garantiert Wasser und Menschen gibt.
                      Gegen Ein Uhr erreichten wir den Talkessel von dem zwei Zuflüsse des Oueds in ausgetrockneten Wasserfällen hier zusammenliefen. Irgendwie fühlte ich mich schlapp und schwach.
                      Es war aber auch schon sehr heiß und wir mussten hier ohnehin Mittagspause halten.
                      Als es etwas kühler wurde erkundeten wir die ausgetrockneten Wasserfälle auf der Suche nach Wasser. Unter solchen Steilabfällen finden sich sehr oft Gueltas, die das ganze Jahr über Wasser führen.
                      Mit uns kam plötzlich eine Gruppe Ziegen, die wohl auch vom Taleingang hier zum Grasen und Wassertrinken kam.

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: DSC_0228_edited.jpg
Ansichten: 1486
Größe: 336,9 KB
ID: 3011911
                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: DSC_0234_edited.jpg
Ansichten: 1491
Größe: 372,5 KB
ID: 3011901
                      Beim ausgetrockneten Wasserfall

                      Allerdings war die Enttäuschung ziemlich groß. An dem riesigen ausgetrockneten und mit Travertin überzogenen Wasserfall gab es praktisch kein Wasser mehr. An der Wand gab es ein wenig Moos und Farne, davon tropfte eine geradezu lächerlich kleine Menge von einer Moosspitze herunter. So ca. 1 Tropfen alle 2 Sekunden. Damit würden wir unseren Durst nicht stillen können.

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: DSC_0245_edited.jpg
Ansichten: 1492
Größe: 262,7 KB
ID: 3011903
                      Das allerwinzigste Rinnsal und die Sperlinge freuen sich

                      Dennoch installierten wir hier eine Konstruktion um möglichst viel Wasser aus dem Moos aufzufangen. So würden wir über Nacht vielleicht wenigstens einen halben 5 l. Kanister füllen können. Besser als nix.
                      Auch den anderen Wasserfall suchten wir ab. Das schlimme ist daran immer der Spannungbogen. Man steigt immer höher über Geröll und überall erwartet man hinter jeder Ecke nun endlich die erhoffte Wasserstelle.
                      Aber auch hier ein leeres Becken, dessen steiniger Untergrund auch nicht nach Wasser graben ließ.
                      Es hieß also in den kühleren Abendstunden eine Passage für den nächsten Tag zu finden.
                      Ohne Rucksäcke bestiegen wir die Geröllhänge und liefen die Abbruchkanten der obersten Geländestufe entlang.
                      Irgendwo müsste es einen Felssturz geben oder die Abbruchkante war so verwittert, dass sich eine Passage bilden würde.
                      Mit dem Fernglas wurden auch die gegenüberliegenden Abbruchkanten abgesucht, aber nirgends konnten wir auch nur die geringste Passage erkennen. Die obere Abbruchkante zog sich wie ein perfekter undurchbrochener Ring um das gesamte Tal.

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: DSC_0252_edited.jpg
Ansichten: 1480
Größe: 280,5 KB
ID: 3011904
                      Auf dem Weg zur höchsten Steilstufe

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: DSC_0255_edited.jpg
Ansichten: 1480
Größe: 320,2 KB
ID: 3011906
                      Hier gibt es kein Durchkommen

                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: DSC_0257_edited.jpg
Ansichten: 1492
Größe: 228,9 KB
ID: 3011905
                      Mondaufgang

                      Eventuell würde eine Möglichkeit bestehen zu klettern, aber mit diesen schweren Rucksäcken, ohne Sicherheitsgerät und hier am Ende der Welt war das viel zu fahrlässig.
                      Es sah wirklich so aus als ob es aus diesem Tal keinen Aufstieg auf das Hochplateau mehr geben würde. Für heute würden wir hier nix mehr erreichen können.
                      Eventuell könnten wir morgen noch ein weiteres Seitental erkunden, aber das Wasser wurde immer knapper. Dann würden wir wieder in Richtung Straße gehen müssen um Wasser an einem Brunnen abzufüllen.
                      Irgendwie war die Stimmung nicht so toll und ich fühlte mich auch immer schlechter.
                      Naja jetzt gab es erst mal Feuer, Tee und Essen...
                      Angehängte Dateien
                      Russian Roulette is not the same without a gun. - Lady Gaga

                      Kommentar


                      • ChuckNorris
                        Erfahren
                        • 03.08.2018
                        • 177
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        Sauber, endlich gehts weiter. Spannend ist es schon mal.

                        Kommentar


                        • JulianD
                          Gerne im Forum
                          • 26.10.2017
                          • 83
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          Hattet ihr Corona?

                          Kommentar


                          • Intihuitana
                            Fuchs
                            • 19.06.2014
                            • 2042
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            Zitat von JulianD Beitrag anzeigen
                            Hattet ihr Corona?
                            Gute Frage, aber ich möchte das noch nicht vorweg nehmen, denn diese Frage wird noch eine gewisse Rolle spielen.
                            Russian Roulette is not the same without a gun. - Lady Gaga

                            Kommentar


                            • Intihuitana
                              Fuchs
                              • 19.06.2014
                              • 2042
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #15
                              Ich möchte mich entschuldigen, dass ich hier solange auf mich warten lasse, aber in den letzten Wochen hat mir wirklich jegliche Motivation gefehlt weiter zu schreiben. Immer wenn ich die Bilder betrachtet habe, kam eine derartige Wehmut auf, dass ich es sein lassen musste. Aber jetzt wird es in Kürze weiter gehen.
                              Russian Roulette is not the same without a gun. - Lady Gaga

                              Kommentar


                              • paddel
                                Fuchs
                                • 25.04.2007
                                • 1864
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                #16
                                Zitat von Intihuitana Beitrag anzeigen
                                Aber jetzt wird es in Kürze weiter gehen.
                                Das würde mich freuen. Wobei ich das mit der Wehmut sehr gut nachvollziehen kann.

                                Froh schlägt das Herz im Reisekittel,
                                vorausgesetzt man hat die Mittel.

                                W.Busch

                                Kommentar


                                • Intihuitana
                                  Fuchs
                                  • 19.06.2014
                                  • 2042
                                  • Privat

                                  • Meine Reisen

                                  #17
                                  Nach Monaten an Schreibblockade, hat mir eine Reise von der ich kürzlich zurück gekehrt bin, alles Lebensgeister geweckt und ich habe richtg Lust bekommen, das hier endlich fertig zu schreiben...

                                  Sackgasse

                                  Die Nacht war alles andere als kühl. Das dunkle mit Wüstenlack überzogene Wüstengestein, hat in diesem Mikroklima fast die gesamte Nacht abgestrahlt und so brauchte man kaum den dünnen Schlafsack.

                                  Mit der allerfrühesten Dämmerung standen wir auf. Das erste Ziel galt dem Wasserkanister, welchen wir über Nacht an dem Rinnsal auffüllen wollten.
                                  Es war wirklich nicht viel. Hat gerade mal gereicht um eine anderthalb Liter PET Flasche aufzufüllen. Wir konnten uns also nicht mehr all zu lange hier aufhalten und einen Weg über die Tafelberge suchen, denn uns ging das Wasser aus und auf der anderen Seite folgte ein langes Tal von dem ich nicht wusste ob es da Wasser geben würde und mindestens noch eine Tagesreise zur Oase Terjit wäre, dem nächsten Ort an dem es garantiert Wasser geben würde.
                                  Den selben Weg welchen wir gekommen waren, gingen wir nun also zurück, immer mit den Augen an den Abbruchkanten, wo sich eine Passage auftun würde, aber nichts dergleichen.
                                  Immer wieder versuchten wir uns einzureden, dass diese oder jene Stelle doch bestimmt machbar wäre mit ein wenig Kletterei, aber ein Blick durchs Fernglas ernüchterte dann schnell.


                                  Sonnenaufgang

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0260_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 401,2 KB ID: 3069507
                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: image_31194.jpg
Ansichten: 1052
Größe: 322,1 KB
ID: 3069506

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0236_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 550,3 KB ID: 3069508

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0263_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 740,0 KB ID: 3069509
                                  Hier gab es immerhin wieder Wasser


                                  Wir mussten wohl oder übel bis zur Ebene mit der Straße weitermarschieren und versuchen ein anderes Seitental abzuklappern. Es kam ein wenig zur Meinungsverschiedenheit. Fabian meinte wir sollen doch eine möglicherweise machbare Stelle einfach versuchen und regte sich über meine defensive Taktik auf. Vielleicht war ich auch zu zögerlich, aber was wenn wir den Aufstieg umsonst machen würden, über 45 ° steile Geröllhänge mit schweren Rucksäcken und der immer näher rückenden Gluthitze des Mittags?
                                  Der Wasserverbrauch in genau solchen Situationen kann bis ins unermessliche steigen. Solche Hänge heizen sich extrem auf und man befindet sich auch noch im Windschatten. Die Luft steht und man steigt bergan mit dem schweren Rucksack, das ist das Patentrezept für eine Hyperthermie.
                                  Einmal ist mir etwas ähnliches im Atlas passiert als ich einen Südhang im Windschatten aufstieg und der Hitzestau mich beinahe aus den Latschen warf.
                                  Vielleicht hätte ich auch anders entschieden wenn ich mich besser gefühlt hätte.
                                  Wir könnten jetzt also probieren weitere Täler zu erkunden aber ich vermutete, dass diese Falaise durchgehend war und wir beschlossen also eine kleine Abkürzung zu nehmen.
                                  Zurück an der Straße stellten wir uns zum hitchhiken auf und hofften dort auf einen Transport zu Oase Terjit.
                                  Diese ist mit Autos zu erreichen und einer der touristisch bekannteren Orte in Mauretanien.
                                  Gut, sollte nach diesem Intermezzo also unsere Wanderung von dort aus beginnen.

                                  Terjit, das Paradies

                                  Neben Chinguetti, Ouadane und dem Eisenerzzug ist die Oase Terjit, eine der wenigen überregional bekannten Sehenswürdigkeiten in Mauretanien.
                                  Die Oase wird gespeist von einer Thermalquelle, welche das ganze Jahr über aus einer Engstelle des Adrar sprudelt.
                                  Einige Auberges und Unterkünfte für Touristen, welche meistens im Zuge einer geführten Rundreise hier ankommen gibt es auch. Für einen Spottpreis übernachteten wir auch dort in den Betten die unter dem freien Himmel aufgestellt waren.
                                  Nun war es aber Zeit sich endlich mal diese Oase anzusehen. In der glühenden Mittagshitze marschierten wir schnell und ohne Gepäck die staubige Piste zu den Gärten entlang.
                                  Ich habe ja schon so einige Oasen entdeckt im Laufe meiner Wüstentouren, aber ja Terjit legt noch einen oben drauf.
                                  Das Tal verengt sich hier so sehr dass die Palmen einen kleinen Wald bilden, auf dessen Boden praktisch keine Sonne gelangt.
                                  Das große Becken lädt zu einem angenehmen Bad ein während, Libellen einen umschwirren und Wiedehopfe und die verschiedensten Vögel aus den Palmen und den wilden Feigen welche sich an die Felswände ranken angenehm Melodien zwitschern.
                                  Interessant ist es, wie kalt es einem wird, wenn man aus dem angenehm temperierten Becken eines Guelta steigt und je heißer es draussen ist, desto stärker ist der Effekt. Durch die extreme Trockenheit und die daraus bedingte Verdunstungskälte friert man regelrecht, bis das Wasser am Körper verdunstet ist. Es ist das selbe Prinzip mit dem die Nomaden ihre Wasserflaschen und Säcke kühl halten, indem man dicken Stoff, mit dem die Gefäße umwickelt sind, in Wasser tränkt und somit kühlt.
                                  Und es war durchaus etwas los hier. Eine kleine Gruppe französischer Bustouristen wurde gerade in die Oase geführt, auch ein paar Einheimische, offenbar Touristen aus Nouakchott und ein spanisches Hippiepärchen, welche sich mehrere Tage nahmen um den Zauber des Ortes zu erleben.
                                  Und in der Tat hätte man hier wirklich lange verweilen können.
                                  Diese Kombination aus den dichten, fast dschungelartigen Palmenhainen, den natürlichen hängenden Gärten und dem klaren überbordernden Leben in ihrer Nähe standen in einem so extremen Kontrast zum toten und kargen Land, welches nur wenige hundert Meter von hier begann, dass man es nur als Naturwunder bezeichnen kann.
                                  Ja es ist einer dieser inspirierenden Orte, wo man sich wünscht die Wortgewalt großer Poeten zu besitzen um den Zauber dieses Ortes, entsprechend zu würdigen.
                                  Allerdings, macht die besondere Präsenz dieses Ortes auch in gewisser Weise träge. Warum um alles in der Welt sollte man diesen paradiesischen Garten verlassen und sich freiwillig in das tote Land begeben ?
                                  Es kostete tatsächlich einiges an Überwindung, dass wir uns von hier entfernten und wieder in die Weiten der Wüste aufbrachen.

                                  Wieder in der frühesten Dämmerung packten wir unsere sieben Sachen und wanderten am nächsten Morgen ein letztes mal durch die Oase um zu dem dahinterliegenden Pass zu gelangen.

                                  Fast augenblicklich nach verlassen der Oase findet man sich wieder von Steinen, Sand und Akaziengestrüpp umgeben. Einen fließenden Übergang gibt es nicht.


                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0264_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 554,4 KB ID: 3069513
                                  Ankunft in Terjit

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0269_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 661,6 KB ID: 3069512
                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0265_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 432,0 KB ID: 3069510
                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0271_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 652,4 KB ID: 3069514
                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0295_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 440,9 KB ID: 3069515
                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0276_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 270,0 KB ID: 3069516
                                  Hängende Gärten
                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0282_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 479,0 KB ID: 3069517
                                  Die Quelle
                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0274_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 706,8 KB ID: 3069518
                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0289_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 630,6 KB ID: 3069525

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0277_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 587,5 KB ID: 3069519
                                  So muss sich der Garten Eden anfühlen

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0302_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 502,1 KB ID: 3069511
                                  Der hintere Talausgang

                                  Zurück in die Wüste


                                  Über das darauf folgende Hochplateau und einem der nach Westen etnwässernden Oueds wollten wir in das Vallé Blanche, das weiße Tal gelangen.
                                  Das Hochplateau war gesäumt von Sandpfannen und teilweise pitorresken Steinformationen.
                                  Auch traf man immer wieder auf Zeugen der Vergangenheit, wie Begräbnisstelen und dergleichen.
                                  Zumindest war das Gelände übersichtlich und man konnte beinahe in gerade Linie auf das Trockental zugehen, welches ich auf den Karten ausgemacht hatte.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0304_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 225,1 KB ID: 3069520
                                  Von Wind und Erosion geschliffen
                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0293_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 439,9 KB ID: 3069521
                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0306_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 358,8 KB ID: 3069522
                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0305_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 336,3 KB ID: 3069523
                                  Auf dem Hochplateau
                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0310_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 537,6 KB ID: 3069524
                                  Eine uralte Mauer, vermutlich zur Gazellenjagd

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0314_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 551,0 KB ID: 3069526
                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0316_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 477,3 KB ID: 3069527
                                  Das Gelände übersichtlich aber felsig

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0318_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 336,7 KB ID: 3069528
                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0320_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 384,3 KB ID: 3069530
                                  Pilzfelsen trifft man immer wieder vor
                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0321_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 386,8 KB ID: 3069529
                                  Zeugen der Vergangenheit. Gräberfeld

                                  Ein kleines angenehmes Geschenk der Wüste, war der Jujubenstrauch, welcher von den einheimischen Nbik genannt wird und sich im Trockental befand. Hier ist im Untergrund immer noch Wasser vorhanden und die Vegetation kann etwas üppiger ausfallen. Die am Strauch getrockneten Früchte schmecken wie eine Mischung aus Erbeer und Banane und sind durch die Reduzierung ausgesprochen süß. Hier konnten wir eine der wenigen Früchte der Wüste kosten und uns auch noch etwas Proviant mitnehmen.
                                  Das Tal verbreiterte sich weiterhin bis es zu einem ausgewachsenen Canyon wurde.


                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0323_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 289,7 KB ID: 3069531

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0325_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 447,5 KB ID: 3069537

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0328_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 515,9 KB ID: 3069538
                                  Aus dem kleinen Rinnsal wurde mit der Zeit ein immer gewaltiger Canyon

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0330_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 452,6 KB ID: 3069532
                                  Man sieht bereits die Sanddünen des Vallée Blanche

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0332_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 574,5 KB ID: 3069533
                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0333_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 501,4 KB ID: 3069534
                                  Kraxeln ist angesagt

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0335_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 588,7 KB ID: 3069536
                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0337_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 493,2 KB ID: 3069535
                                  Die kleine Oase

                                  Das Vorankommen wurde durch die riesigen Felsblöcke, über die man steigen musste, zwar erschwert, aber je tiefer und verwinkelter so ein Tal ist, desto höher ist die wahrscheinlichkeit auf eine natürliche Wasserquelle zu stoßen, welche sich tief im Felsgestein hält.
                                  Und so sollte es auch sein. Dattelpalmen zeigen schon von weitem an, dass Grundwasser hier deutlich näher an der Oberfläche vorkommt und so deutete ein kleiner Hain auf eine Wasserquelle hin. Allerdings war es etwas ernüchternd festzstellen, dass in diesem kleinen Guelta kaum noch Wasser war. Es war aber immerhin genug um mit Müh und Not unsere Trinkflaschen ausfzufüllen und somit unsere Reserven unangetastet zu lassen.
                                  Hier verbachten wir auch die Mittagspause, denn es war schon unglaublich heiß. Im nassen Sand des Gueltabodens unter dem Schatten der Palmen, konnte man es halbwegs aushalten und so dösten wir wir während der „toten Stunden“ so vor uns hin. Jede unnötige Bewegung bedeutete Anstrengung und Wasserverbrauch.
                                  Erst am späten Nachmittag wagten wir es wieder in den Backofen heraus zu steigen und die letzte Etappe des Tages n Angriff zu nehmen. Zwar brennt die Sonne so spät am Abend nicht mehr mehr so stark, aber das ganze Gestein und der Sand sind umso heißer, aufgeladen mit der Sonnenergie eines glühend heißen Tages.
                                  Ein leichter Windhauch brachte allerdings schon etwas Milderung und so erreichten wir das Vallée Blanche gegen Sonnenuntergang.
                                  Den auf den alten IGN Karten aus den 60er Jahren mit einer Auflösung von 1:100 000, eingetragenen Brunnen zu finden welcher sich im Tamarisken Gestrüpp des Talausganges befinden sollte, war ein Ding der Unmöglichkeit, wenn er denn überhaupt noch existieren sollte.
                                  Diese anstrengende Bergetappe hatte uns mehr Wasser gekostet als erwartet. Eventuell würden wir die Nacht durchlaufen müssen um zum Tifoujar Pass zu gelangen, wo es einen Brunnen und ein paar Hütten geben soll.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0345_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 201,2 KB ID: 3069539

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0340_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 391,6 KB ID: 3069541
                                  Hier sollte irgendwo ein Brunnen sein

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0344_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 245,6 KB ID: 3069542

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0342_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 351,0 KB ID: 3069543

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0355_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 138,2 KB ID: 3069540
                                  Die Nacht- Taghell

                                  Zum Glück ist das Vallée Blanche allerdings besiedelt und es gibt hier einige Oasen. Wo Menschen sind, wird es doch sicherlich auch Wasser geben. Und tatsächlich fanden wir hier einen einsamen Wanderer auf dem Weg von seinen Gärten zur Oase vor, welcher uns einen Brunnen zeigte.
                                  Welch ein Glück es doch jedesmal ist an einen Brunnen zu gelangen und die Wasserprobleme für eine Weile vergessen zu lassen.
                                  Wir konnten uns mit Wasser übergießen, duschen und trinken so viel wir wollten.
                                  Für diesen Abend hatten wir keine Sorgen mehr. Einen Brunnen zu finden und zu haben, das gleicht oftmals einem Fest.
                                  Heute war der Mond voll. Es war derart hell, dass man keine Lampe brauchte, alle Dinge warfen scharfe Schatten und man konnte selbst noch Farben sehen.
                                  Eine Nachtwanderung wäre jedenfalls durchaus im Bereich des möglichen gewesen, aber wir waren froh, dass es nicht so weit kommen musste und die Erschöpfung lag uns in den Knochen. Besonders ich fühlte mich sehr schwach.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0374_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 457,7 KB ID: 3069550
                                  Aufstieg zum Tifoujar

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0375_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 353,6 KB ID: 3069549

                                  Der Aufstieg zum Tifoujar Pass ist deshalb besonders kraftraubend weil man fast konsequent durch Weichsand und Fech Fech gehen muss. Hier verläuft eine der Hauptpisten des westlichen Adrar, welche auch für touristische Touren genutzt wird. Das häufige Fahren von Autos auf immer dem selben Weg zerstört die Integrität des Sandes und es entstehen diese berüchtigten Weichsandfelder.
                                  Ich blieb beim Aufstieg immer weiter hinter Fabian zurück, musste öfter Pausen machen als ich das von mir kenne.
                                  Woher diese Schwäche? Ich fühlte mich alles andere als gut.
                                  Am Pass hatte eine Gruppe von Touristen übernachtet. Etwas weiter oben befanden sich ein winziges Häuschen und einer der Einwohner, war natürlich überrascht von unserer Anwesenheit. Zwei europäische Wanderer mit Rucksack, das war hier alles andere als gewöhnlich und man machte sich auch oft rührend Sorgen um uns, (eventuell auch um unsere psychsiche Gesundheit?)
                                  Nachdem ich die Bedenken des freundlichen Mannes zerstreute, zeigte er uns den weiteren Weg in Richtung El Gleitat.
                                  Es folgte eine weitere Wanderung über ein Hochplateau, mal entlang der Piste, mal etwas abseits davon, da das laufen im Weichsand viel zu anstrengend ist.
                                  Unter normalen Umständen, hätten wir El Gleitat noch am selben Abend am Nachmittag oder Abend erreicht, aber ich schleppte mich eher durch die Landschaft, als dass ich wanderte.
                                  Es wurde zu einer Tortur. Jeder Meter musste sich erkämpft werden.
                                  Auf etwa 2/3 des Weges stießen wir auf eine Palmenoase im Berg. Viel weiter hätte ich es auch beim besten Willen nicht geschafft.
                                  Auch hier waren offene Wasserläufe und ein schöner dichter Palmengarten in einem Tal auf dem Adrarplateau zu finden.
                                  Leider konnte ich nicht all zu viel davon bewundern. Im angenehmeren Klima des Haines, legte ich mich nieder um mich etwas auszuruhen und schlief offenbar knapp 4 Stunden am Stück.
                                  Fabian machte währenddessen Essen auf dem Feuer, damit ich wieder zu Kräften komme.
                                  Da bemerkte ich zum ersten mal, dass ich praktisch keinen Geruchs und Geschmackssinn mehr hatte. Das Essen war bloß ein notweniges Übel. Ich konnte es nicht wirklich genießen.
                                  In den Abendstunden als es mir besser ging, nahm ich ein Bad im Guelta und erkundete ein wenig die Umgebung.
                                  An einem Felsüberhang fand ich ein paar kaum noch erkennbare Reste von Felszeichnungen.
                                  Orte wie diese müssen seit Jahrtausenden bewohnt und aufgesucht worden sein.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0386_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 510,9 KB ID: 3069544

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0388_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 307,8 KB ID: 3069547
                                  Moula-Moula (Oenanthe leucopyga)

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0381_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 406,5 KB ID: 3069548
                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0382_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 382,0 KB ID: 3069545
                                  Felsüberhänge. Genutzt schon seit undenkbaren Zeiten

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: DSC_0385_edited.jpg Ansichten: 0 Größe: 270,4 KB ID: 3069546
                                  Reste von Felszeichnungen, vermutlich berbero-libysch 1.Jtsd. v. Chr.
                                  Russian Roulette is not the same without a gun. - Lady Gaga

                                  Kommentar


                                  • TEK
                                    Dauerbesucher
                                    • 23.02.2011
                                    • 687
                                    • Privat

                                    • Meine Reisen

                                    #18
                                    Hallo Intihuitana,

                                    es freut mich sehr, dass Du weiterschreibst. Ich bin gespannt, wie es weiter geht.

                                    Kommentar


                                    • lina
                                      Freak

                                      Vorstand
                                      Liebt das Forum
                                      • 12.07.2008
                                      • 42852
                                      • Privat

                                      • Meine Reisen

                                      #19
                                      Zitat von TEK Beitrag anzeigen
                                      Hallo Intihuitana,

                                      es freut mich sehr, dass Du weiterschreibst. Ich bin gespannt, wie es weiter geht.
                                      [+1] :-)

                                      Kommentar


                                      • paddel
                                        Fuchs
                                        • 25.04.2007
                                        • 1864
                                        • Privat

                                        • Meine Reisen

                                        #20
                                        Zitat von lina Beitrag anzeigen

                                        [+1] :-)
                                        Dito 😀
                                        Froh schlägt das Herz im Reisekittel,
                                        vorausgesetzt man hat die Mittel.

                                        W.Busch

                                        Kommentar

                                        Lädt...
                                        X