Zitat von Bambus
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[RU] Rückkehr aufs Putorana-Plateau. Ein Wildnisabenteuer.
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Über den Hegochar-See zum Kochechumo
Ungefähr 20 km trennen uns noch vom Kochechumo-Fluss, wo wir endgültig in unsere Boote steigen und die letzten 650 km bis zur Siedlung Tura in Angriff nehmen werden. Vor uns liegt der Hegochar-See. Die Bootsfahrt über den See spart uns fast 10 km Trekking, in meinem Fall also 30 km Marsch mit den zwei Rucksäcken. Auf der Google-Karte unserer Tour befinden wir uns jetzt kurz vor der hellblauen Marke vom 19.08. Die gleiche Gegend auf der Militärkarte, die wir bei unserer Tour benutzen. Sie ist von 1986 und beruht auf Vermessungsdaten von 1973-75.
Was man hier sieht, ist nur ein kleiner Teil des des Sees. Die Militärkarte bringt bei diesem Maßstab (1:200.000) nicht zum Ausdruck, dass der Hegochar eigentlich aus zwei Seen besteht. Der bei weitem größere zweite See kommt erst später. Es gibt zwar Karten in besseren Maßstäben, beruht doch die Version 1:200.000 auf den Karten 1:100.000 und 1:50.000. Doch diese genaueren Karten aus den 1970er Jahren werden von Russland auch im Zeitalter hochauflösender Satellitenbilder nach wie vor als geheim eingestuft. Nur ganz wenige 1:100.000 Kartenblätter vom Putorana sind im Internet auffindbar. So sind wir auf den schlechteren Maßstab angewiesen. Zu den alten Militärkarten gibt es für diese abgelegenen Regionen bis heute einfach keine gute Alternative.
Hier scheint der See bereits zu enden.
Es geht einen kleinen Bach aufwärts. Wie sich herausstellt, ist es nur die Verbindung zwischen den beiden Seen.
An so einer klassischen Engstelle sind mit Sicherheit irgendwann Menschen vorbeigekommen. Ich suche die Hügel am Ufer ab und finde, umgestürzt auf dem Boden liegend, den "Gravimetrischen Punkt III. Klasse Nr. 6/12 von 1950".
Darunter steht: MAGP GUGK pri SM SSSR. Alles klar? Wer hier passen muss, dem fehlt es (herzlichen Glückwunsch dazu) offenbar an Erfahrung mit russischer Bürokratie bzw. deren sowjetischen Vorläufern. Also: Moskovskoe Aerogeodezicheskoe Predpriyatie Glavnovo Upravleniya Geodezii i Kartografii pri Sovete Ministrov SSSR. Wie unschwer zu erraten, heißt das ungefähr "Moskauer Aerogeodäsie-Betrieb der Hauptverwaltung Geodäsie und Kartografie unter dem Ministerrat der UdSSR".
Hier beginnt der Hauptteil des Sees, von dem aber wiederum nur ein kleines Stück zu sehen ist.
Gegen 9 Uhr abends, die Sonne ist vor einer Stunde untergegangen. Noch ist es hell genug, um die Ufer abzusuchen. Auch hier gibt es noch einige wenige alte Fuchsfallen.
Der Wind hat sich fast gelegt, auf dem See herrscht Stille. Ganz hinten rechts ist eine Landzunge auszumachen. Sie wird unser Lagerplatz.
Vor Mitternacht. Das immerwährende Licht des nächtlichen Horizonts im hohen Norden.
Wir sind uns einig, dass dies der schönste Zeltplatz unserer Tour ist. Hier stimmt einfach alles: klasse Panorama, idealer Untergrund, Feuerholz und Trinkwasser nebenan.
Die morgendliche Stille wird immer wieder durch einen Vogelruf unterbrochen. Hier im Forum gibt es bestimmt Leute, die sich damit auskennen. Was ist das für ein Vogel (20 Sek. Video)?
Von diesem wunderschönen Ort will man eigentlich nicht so schnell weg. Doch wir müssen weiter. Bis zum 30.8. bleiben nur noch 10 Tage. Inzwischen ist allen klar, dass wir das unmöglich schaffen können, sogar wenn wir Tag und Nacht fahren würden. Sergei und Lena werden ihren Flug also verpassen und nicht rechtzeitig zum Arbeits- bzw. Schulbeginn zuhause sein. Trotzdem soll es so schnell wie möglich Richtung Tura gehen.
Die nunmehr unvermeidliche Verspätung ist eine bittere Pille, vor allem für Lena. Immerhin ein Glück im Unglück, dass ich den Satellite communicator dabei habe. So können sie über Lenas Tochter die Tickets stornieren, ohne Geld zu verlieren. Außerdem werden die Bekannten informiert, die sie in Krasnojarsk am Flughafen abholen sollten; und zum Schulbeginn wird eine Ersatzlehrerin für Lena organisiert. Man stelle sich vor, die beiden wären alleine unterwegs gewesen und 10 Tage überfällig, ohne jemandem Bescheid sagen zu können. Mit dem Satellite communicator haben wir einer Reihe von Verwandten und Bekannten viele Sorgen erspart.
Wieder eine Falle, diesmal auf einer Insel im See.
Während der ganzen Überfahrt haben wir geangelt, Sergei entlang des Ufers und ich in der Mitte des Sees. Ergebnis gleich Null. Der unbekannte Hegochar-See ist, besonders für Sergei, dadurch noch rätselhafter geworden. Warum gibt es in ihm keine Fische?
Wir nähern uns dem östlichen Ende des Sees.
"Antistapel" - so heißt das auf russisch, wenn man die Boote aus dem Wasser holt, um sie abzubauen.
Wir lassen aber noch nicht die Luft aus den Booten. Zuerst gehe ich für zwei Stunden auf Erkundung Richtung Kochechumo. Laut Karte gibt es hier eine Kette von Seen, die durch einen Bach verbunden sind, der schließlich in den Kochechumo fließt. Falls dieser Bach größtenteils befahrbar ist, könnte man kürzere Portagen in Kauf nehmen und das Gepäck auf den Booten mitführen.
Unterwegs finde ich noch ein geodäsisches Zeichen.
Dieses stammt anscheinend aus 1959.
Das Ergebnis der Erkundung ist negativ. Das Befahren des Bachs lohnt nicht, es gibt zu viele Stellen, wo wir wahrscheinlich nicht durchkommen würden.
Fünf Minuten Sammeln ergibt eine Flasche fürs Abendessen.
Letzter Blick auf den Hegochar-See. Wir haben auf unserer Tour viele eindrucksvolle Landschaften gesehen. Das Plateau mit seinen weiten Horizonten war großartig. Aber der von zwei Tafelbergen eingerahmte, in grüne Taiga gebettete Hegochar mit seinen stillen Buchten, Landzungen und Inselchen war für mich bisher der schönste Anblick.
Und es bleibt weiter schön. Aufnahmen von unserem Lagerplatz an einem kleinen, namenlosen See zwischen Hegochar und Kochechumo.
Auf der Landzunge kann man unser Camp erkennen.
Der Weg vom Hegochar-See zum Kochechumo durch das weite Tal des Hegochar-Bachs bietet eine Mischung aus kleinen Seen, Sumpflandschaft, kahlen Hügeln und Tafelbergen am Horizont.
Wir stoßen auf ein paar alte Hütten der Ewenen, genannt Chum.
Diese Losung gefällt uns gar nicht. Sogleich werden die Erinnerungen an unsere Bärenbegegnungen wach und wir bleiben beim Marschieren für eine Zeit lang dichter beisammen.
Für unsere heutige Mittagspause, die letzte vor dem Kochechumo, habe ich eine kleine Überraschung vorbereitet. Die ganze Zeit habe ich die letzte unserer kaltgeräucherten Würste nicht angerührt, als Notreserve für irgendeinen überharten Marschtag. Damit ist jetzt nicht mehr zu rechnen und ich hole das gute Teil von ganz unten aus dem Rucksack hervor. Sergei und Lena sind einfach begeistert. Wie die Russen sagen: der beste aller Fische ist die Wurst!
Es ist wirklich ein sehr trockenes Jahr. Der Wasserspiegel in diesem flachen See ist schon stark abgesunken.
Von weitem sehe ich etwas, das ganz klar von Menschen gemacht wurde. Als ich näher komme, finde ich wieder ein altes Grab, mit einem Türmchen wie bei einer kleinen Kapelle.
Es wäre interessant, mehr über die Geschichte des Hegochar zu erfahren. Wieso diese Gräber? Waren es vielleicht Fallensteller oder Pelzhändler aus dem alten Ort Yessey am gleichnamigen See? Der liegt völlig isoliert 230 km Luftlinie von hier entfernt und ist über Land auch heute noch nur in den Wintermonaten erreichbar, wenn die Sümpfe und Flüsse gefroren sind. In Yessey wohnen hauptsächlich Jakuten und Ewenen. Diese sollen 1852 als erste im riesigen Gebiet Ewenkien den christlich-orthodoxen Glauben angenommen haben.
Im Autoatlas von Russland (ausgerechnet Auto...) ist eine gestrichelte Pfadspur von Yessey bis ans Ufer der Kureika eingezeichnet, die durch das Tal des Hegochar führt. Sie endet an den "Haritonov-Blockhütten", ungefähr an der Mündung des Hegochar in die Kureika gelegen. Diese Hütten sind im Bericht von 1988, dem einzigen über diese Gegend, kurz erwähnt. Sie waren schon damals total verfallen, es fanden sich kaum noch Überreste. Möglicherweise gab es also vor sehr langer Zeit eine Schlittenroute von Yessey über den Hegochar zur Kureika. Über den Grund kann man nur spekulieren. Die Pelztierjagd war hier offensichtlich lohnend. Vielleicht war Yessey über die Kureika im Winter sogar mit dem Jenissei verbunden. Aber bei der brutalen Kälte wäre das eine mörderische Route gewesen, wenn es sie denn je gab. Vielleicht erklärt das die Gräber.
Und da ist er! Am 21. August, gegen 9 Uhr abends, erreichen wir den Kochechumo.
Damit ist der Trekking-Teil unserer langen Tour beendet. Natürlich wird das heute am Lagerfeuer gefeiert. Sergei hatte auch noch etwas für überharte Marschtage aufgehoben, auf russisch nennt man das "NZ" (neprikosnovenny zapas, bzw. "unantastbare Reserve"). Man kann sich denken, was hier gemeint ist. (Keine Wurst.)
Jetzt liegen 650 km mit dem Boot nach Tura vor uns. Nach ungefähr 400 km könnten wir auf eine erste Blockhütte mit Menschen stoßen, aber sicher ist das nicht. Die Fahrt verspricht in jedem Fall interessant zu werden: der Kochechumo weist zwar nur mittelschwere Stromschnellen auf, aber davon gibt es sehr viele. Und bald muss auch die intensive Herbstfärbung der Taiga einsetzen. Bei gutem Wetter schaffen die goldgelben Lärchen vor dem Blau des Flusses wunderschöne Landschaftsbilder.
(Fortsetzung folgt demnächst)
Zuletzt geändert von Robtrek; 21.02.2021, 17:47.
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Zitat von ronaldo Beitrag anzeigen"... Und dann gibt es außer Bären schließlich auch noch andere Raubtiere..."
Ach komm jetzt! Das kannst doch nicht machen!!
raubtierbedingte Gefahrensituationen gibt's aber zum Glück keine mehr.
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Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
Bären kommen erst wieder am Ende der Tour vor, und zwar im Kochtopf! Sowie in ganz, ganz üblen Jägererzählungen. Aber die weitere Reise verläuft deshalb nicht ereignislos. Ich hab ja schon geschrieben, dass wir es nicht geschafft haben, zu dritt gemeinsam unser Ziel zu erreichen. Und dann gibt es außer Bären schließlich auch noch andere Raubtiere...sehr gut!
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"... Und dann gibt es außer Bären schließlich auch noch andere Raubtiere..."
Ach komm jetzt! Das kannst doch nicht machen!!
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Zitat von Mortias Beitrag anzeigen...kenne ich das auch, dieses Gefühl sich von möglichst abgelegenen Orten angezogen zu fühlen. Da geht es mir dann auch nicht unbedingt darum, dass die Landschaft möglichst spektakulär sein muss. Sondern das Spektakuläre ist ja gerade das Wissen um die Abgeschiedenheit und dass vor einem noch kaum Leute dort gewesen sind und man daher nicht weiß was einen erwarten wird.
Vom Hegochar-See hörte ich zum ersten Mal 2016, als ich unsere Reise für jenen Sommer vorbereitete. Ich wusste damals kaum etwas übers Putorana und musste mich erstmal durch viele alte Berichte aus der Sowjetzeit quälen, um eine Vorstellung zu bekommen, was man da überhaupt machen kann. Durchquälen ist das richtige Wort. Die alten Berichte folgten der damaligen Norm, wie man so etwas zu schreiben hatte. Da war dann neben der technischen Beschreibung der Stromschnellen oder Passübergänge z.B. auch der gesellschaftliche Nutzen zu berücksichtigen. Also stellt euch vor, eine 8-köpfige Trekking-Gruppe aus Moskau trifft irgendwo in der weiten Taiga auf eine paar Rentierzüchter und macht dann mit denen abends am Feuer eine aktuelle Stunde über die drängenden Fragen der Weltpolitik. Das ist dann auch Teil des Berichts und wird sozusagen als Pluspunkt verbucht, der rechtfertigt, warum die sowjetische Gesellschaft die 8 Trekker für einen Monat in die Taiga entlassen hat. Kein Scherz, das Beispiel ist nicht erfunden. Die erzwungene Verlogenheit manch eines dieser alten Berichte grenzt schon ans Komische. Um der Norm zu genügen, schrieb man halt irgendwas zusammen. Und das auf 80 Seiten, von denen dann maximal die Hälfte wirklich relevant für die Tourenplanung sind. Kurz gesagt, beim Durchkauen dieser alten Berichte fand ich nur einen einzigen, aus dem Jahr 1988, dessen Route über den Hegochar-See führte. Und darin dieses eine Foto:
Na und? Ein nicht besonders gutes oder aussagekräftiges Foto. Irgendwie wirkte es damals auf mich aber geheimnisvoll und verwunschen, und seitdem ließ mich die Idee nicht mehr los, den Hegochar zu sehen. Und als wir dann zu dritt wirklich an seinem Ufer standen, waren wir uns einig: das ist ein Juwel des Putorana. Einfach schön, auch die Landschaft drumherum. Der weite Weg hat sich gelohnt.
Zitat von Mortias Beitrag anzeigen...Cliffhanger.Ich hoffe aber dieses Mal ohne einen lebensgefährlichen Bärenangriff.
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Zitat von Robtrek Beitrag anzeigenVor mir liegt nun der unbekannte, nie besuchte Hegochar-See. Er ist im Verlauf der letzten fünf Wochen zu unserem großen Ziel geworden, der Pol der Unzugänglichkeit auf unserer Reise. Hinter dem See beginnt die Heimfahrt, die Rückreise in die Zivilisation.
Einen einzigen dürren Bericht hatte ich über diesen See gefunden, von einer Gruppe, die vor 30 Jahren unseren Weg von der Kureika zum Kochechumo gegangen war. Orte wie der Hegochar, weit abseits der bekannten Pfade gelegen, ziehen mich an. An ihnen herrscht oft eine besondere Atmosphäre, und auf der Reise dorthin baut sich eine Spannung auf. Was wird man vorfinden, nachdem man unter so großen Mühen bis hierher gelangt ist?
Zitat von Robtrek Beitrag anzeigenDer Hegochar wird unsere Erwartungen nicht enttäuschen.
(Fortsetzung folgt demnächst)Ich hoffe aber dieses Mal ohne einen lebensgefährlichen Bärenangriff.
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Danke für den schönen und spannenden Reisebericht! Ich freue mich schon auf die Fortsetzung...
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Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen
Interessante Dinger. Vor französisch repère wohl, was auch (u.a.) so eine Kennzeichnung oder Marke bezeichtet.
Danke auch für die Jahreszahl 1938. Ich hatte im Internet nur das Datum 1967 gefunden, aber diese Reper und die Holzüberreste drumherum sahen schon etwas älter aus.
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Zitat von Robtrek Beitrag anzeigenEs handelt sich um einen alten Vermessungspunkt. Sergei kennt sich ein bisschen damit aus, auf russisch heißt so etwas "Reper".
Muss von frühestens 1938 sein, denn da erhielt diese Behörde die Bezeichnung (Abkürzung) GUGK. War zuerst dem Ministerrat (der zuerst in der Zeit noch "Rat der Volkskommissare" hieß) direkt unterstellt, später zwischenzeitlich dem Innenministerium und dann dem Geologieministerium (so was gab's!), und ab 1967 bis zum Ende der Sowjetunion wieder dem Ministerrat. (Ich hatte auch mal mit - sowjetischer - Geologie & ein wenig Geodäsie zu tun...)
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Zitat von d94 Beitrag anzeigenwäre man in Summe eigentlich langsamer / wäre es in Summe eigentlich kraftraubender wenn man noch deutlich kleinere Gepäckportionen zusammenstellt und da mit Rucksackgewichten durchläuft bei denen man sich wirklich flüssig und ohne Gleichgewichtsprobleme etc. bewegen kann, halt um den Preis dass man noch öfter hin- und herläuft (und hin- und herpacken muss)?
Wenn es sich nicht um eine Stelle mit hohem Risiko handelt, sondern einfach nur ein besonders anstrengender und umständlicher Abschnitt ist, dann lohnt es sich normalerweise nicht, mit weniger Gepäck zu gehen und dafür öfter zu pendeln. Der Burelom ist wie ein Labyrinth aus umgestürzten Baumstämmen, da kann man ja kaum tief fallen. Verletzungsgefahr besteht natürlich trotzdem, aber nicht mit so hohem Risikio. Da möchte man lieber nur 3x durchklettern als 5x, deshalb geht man nach Möglichkeit mit nur 2 Rucksäcken.
Generell für die ganze Tour kann ich sagen: wenn nur irgendwie möglich, muss man sich auf 1 Rucksack beschränken. 2 RS mit 3x pendeln ist ermüdend, 3 RS mit 5x pendeln ist die Hölle. Man kommt kaum voran und das drückt auf die Stimmung. Bei unserer Tour 2016 haben wir jeder 3 RS dabeigehabt und 5x pendeln ausprobiert, ich kann davon nur abraten.
Ob es möglich ist, sich auf 1 RS zu beschränken, wenn das Ziel ist, 60 Tage autonom zu sein? Das absolute Minimum an Lebensmitteln wäre 24 kg, schon an der Grenze zur Fahrlässigkeit. 30 kg Lebensmittel wäre immer noch wenig, aber vertretbar. Wenn man also einen 45 kg RS schultern kann, bleiben 15-21 kg für die gesamte Ausrüstung inkl. Boot. Im Prinzip wahrscheinlich machbar, wenn man die hohen Kosten einer UL-Ausrüstung nicht scheut. Man muss ja trotzdem warm und trocken bleiben. Lena und Sergei hatten z.B. zur Gewichtsersparnis nur eine halbe Isomatte zu zweit dabei, auf der sie mit ihren Oberkörpern lagen. Die haben am Ende z.T. ganz schön gefroren, als es nachts wirklich kalt wurde.
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Ich bin bei einem Aspekt jetzt mal neugierig:
Wenn die Taktik ist, zwei 30 oder 35-Kilo-Rucksäcke abwechselnd zu tragen, und ich (früh im Bericht) Sätze lese wie
Burelom ist der Albtraum des Trekkers. Wer mit schwerem Gepäck mehr als einen Kilometer am Tag schafft, kann sich glücklich schätzen.
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Beginn des dritten Trekkingabschnitts – Sumpf ohne Ende – Spuren der Vergangenheit
Gegen Abend verlassen wir die Kureika und beginnen die fünfte große Etappe unserer Tour: Trekking-Boot-Trekking-Boot, jetzt ist also zum dritten Mal "Trekking" an der Reihe. Auf der Google-Karte unserer Tour befinden wir uns jetzt kurz vor der hellblauen Marke vom 15.08. Zeitlich ist damit ungefähr die Hälfte der Tour vorbei. Kilometermäßig aber haben wir noch nicht einmal ein Drittel geschafft.
Die gleiche Gegend auf der sowjetischen Militärkarte: man sieht die Kureika mit den beiden Zuflüssen Gongda (Гонгда) und Hegochar (Хэгочар). Unser Trekking führt nach Osten zum Hegochar-See und weiter zum Kochechumo (Кочечумо), der von Nord nach Süd fließt (1:200.000, 1 Quadrat = 4x4 km).
Gegen 22 Uhr finden wir einen ausgezeichneten Lagerplatz am hohen Ufer des Hegochar-Flusses. Die Nacht wird klar, es ist eisig kalt.
Ich war mit den unterschiedlichsten Leuten in der Wildnis unterwegs. Einen Satz habe ich dabei immer wieder gehört: "Feuer ist Leben." Das kommt wohl jedem automatisch in den Sinn, sobald die Nächte richtig kalt werden.
Bleiben wir also noch ein bisschen am warmen Feuer, bevor es zum Schlafen in die Gefriertruhe geht.
Am nächsten Morgen liegt kalter Nebel über dem Flusstal.
Doch bald brennt die Sonne den Nebel weg und ein wunderbarer warmer Tag beginnt.
Wir folgen dem Hegochar aufwärts. Auf der Karte war nicht zu sehen, ob man vielleicht die Boote beladen am Ufer entlang ziehen könnte. Das wäre vor allem für mich eine Erleichterung, denn ich muss ja mit meinen zwei Rucksäcken die dreifache Entfernung zurücklegen wie Sergei und Lena. Die Ufer eignen sich aber nicht zum Treideln, und im Fluss liegen auch zu viele Steine. Auf dem Foto sieht man Sergei und Lena, denen gleich ein Anstieg am Steilufer bis zu meiner Position bevorsteht.
So schön das Wetter ist, so schlecht ist der Untergrund. Sumpf und Dickicht wechseln sich ab. Ich gehe eine Zickzack-Route, aber nirgendwo stoße ich auf einen Rentierpfad. Anscheinend meiden die Tiere dieses sumpfige Tal, sie haben woanders einen besseren Weg gefunden.
Das Mittagessen von heute bleibt mir in Erinnerung, es fand buchstäblich in einem Sumpf statt. Manche werden das kennen: man balanciert über glitschige Grasknollen und läuft dabei ständig Gefahr, in tiefe Gräben mit schlammigem Wasser abzurutschen. Es ist kaum auszumachen, wo wirklich ein fester Grasknollen einigermaßen Halt bietet, und wo unter den wilden Grasbüscheln die Gräben lauern. Ist man erstmal in einen Graben gerutscht, stecken die Gummistiefel im Schlamm fest, man bekommt sie kaum mehr heraus. So stolpert und flucht man Meter für Meter voran, immer begleitet vom Summen der Mücken.
Wo es feucht und schattig ist, findet man immer wieder Johannisbeeren. Wir greifen mit beiden Händen zu, denn das heutige Trekking hat ordentlich an unseren Kräften gezehrt. Jede kleine süße Abwechslung hebt die Stimmung.
Auf diesem Bild kann man sehen, wie sich Lena in einer Mückenwolke fortbewegt. So geht das den ganzen Tag ohne Atempause.
Plötzlich stoßen wir wieder auf alte Spuren von Fallenstellern.
Doch hier ist noch mehr: dieses Quadrat mit der Stele wurde nicht von Jägern oder Fallenstellern errichtet, hier waren Topografen am Werk. Die Baumstümpfe drumherum sind alle in einer bestimmten Höhe abgeschlagen. Die Erbauer waren also im Winter hier - eigentlich logisch, denn auf Rentierschlitten kommt man viel leichter an diesen abgelegenen Ort, als mühselig im Sommer durch die Sümpfe.
In Zentrum des Quadrats befindet sich ein Metallteil. Es handelt sich um einen alten Vermessungspunkt. Sergei kennt sich ein bisschen damit aus, auf russisch heißt so etwas "Reper". Weiter oben in diesem Thread wurde ja schon kurz die Entdeckungsgeschichte des Putorana angesprochen. Diese Region war zu Beginn des 20. Jh. einer der letzten großen weißen Flecken auf der Weltkarte. Hier stehen wir nun an einem Ort, wo diese Wildnis vermessen und kartografiert wurde.
Vielleicht gibt es Forumsteilnehmer, die Vermessungstechnik oder Geodäsie gelernt haben, womöglich sogar in Russland. Was bedeutet die Aufschrift auf dem Vermessungspunkt? Rechts oben kann man wohl die kyrillischen Buchstaben GUGK entziffern. Das wäre die Abkürzung für "Hauptverwaltung Geodäsie und Kartografie". Links könnte das Wort "Nivelir" stehen. Das hätte sicher etwas mit einem Nivelliergerät zur Höhenbestimmung zu tun. Unten stehen evtl. die Ziffern 9474, das könnte einfach die Nummer des Vermessungspunkts sein. Soweit meine laienhafte Interpretation.
Was ein "Geodäsisches Zeichen" ist, weiß praktisch jeder russische Wildnistrekker, denn die trifft man häufiger in der Taiga. Es handelt sich dabei um Stelen mit kleinen Aluminiumschildern, v.a. aus den 1950er-1970er Jahren. Aber so einen Reper sieht man nicht alle Tage. Für mich war es überhaupt das erste Mal, während Sergei solche Vermessungspunkte früher schon mal auf Berggipfeln bemerkt hatte.
Der Vermessungspunkt liegt in einem Meer von Blaubeeren. Ich sammle gleich ein paar Flaschen voll. Heute abend gibt es dann Milchreis mit Beeren statt mit Rosinen.
Inmitten dieser endlosen Sümpfe finden wir wiederum einen sehr guten Lagerplatz mit trockenem Waldboden am Ufer des Hegochar.
Es geht weiter. Erneut treffen wir auf Spuren von Menschen. Auch hier wurden vor vielen Jahren im Winter Bäume gefällt.
Mittagspause: Pilzsuppe mit Mücken.
Gestern war ein anstrengender Tag, doch heute ist es noch schlimmer. Der weiche Untergrund aus Moos und Sumpf saugt die letzte Kraft aus unseren Beinen.
Erschöpfungspause. Viel weiter können wir nicht mehr gehen.
Kurz vor 21 Uhr ist es für heute geschafft. Feuer machen, hinlegen, ausruhen. Ach ja, und ich muss noch zwei Kilometer durch den Sumpf zurück, um den anderen Rucksack zu holen. Gegen Mitternacht bin ich wieder im Lager. Jetzt gibt es das lang ersehnte heiße Abendessen, am wärmenden Feuer in der kalten Nacht.
Zum Frühstück mache ich Bulgur mit Kräutern. Bulgur ist Klasse, das schmeckt nach Zentralasien, Plov, Chaikhana... eine andere Welt, unendlich weit von hier.
Ich furte den Hegochar. Das andere Ufer ist zwar steil und hügelig, aber, so scheint mir, insgesamt trockener und möglicherweise leichter zu begehen.
Und hier stoße ich wieder auf interessante Spuren aus der Vergangenheit. Das hier war wohl ein Schlitten, vor den man ein Rentier spannen konnte.
Noch ein Vermessungspunkt.
GUGK Nr. 4890
Es geht weiter den Hegochar aufwärts.
Bald muss auch der Hegochar-See kommen. Aber dies ist nur ein kleiner namenloser See auf dem Weg dahin.
Und dann, auf einem Hügel oberhalb des Sees: alte Gräber. Daneben liegt ein heruntergefallenes orthodoxes Holzkreuz. Wer liegt hier begraben? Wer hat sich die Mühe gemacht, aufwendig Bretter für eine letzte Ruhestätte zu zimmern? Dazu das christliche Symbol, stammen diese Gräber vielleicht noch aus der Zeit vor dem Kommunismus? Hat man kein Grab ausgehoben, weil der Boden gefroren war? Auch eine Abdeckung mit Steinen aus dem nahen Fluss hätte die Verstorbenen dem Zugriff wilder Tiere entzogen. Doch man entschied sich dafür, eine richtige Grabstelle zu bauen.
Man wird wohl nie erfahren, welche Geschichte sich an diesem Ort abgespielt hat.
Neben den Gräbern wurde dieser Baumstamm vor nicht allzu langer Zeit aus seiner Position gehoben. Ein Bär, der die Unterseite nach Raupen absuchen wollte?
Ich habe Lena und Sergei gebeten, immer ein Zeichen zu hinterlassen, wenn sie an meinem vorausgetragenen Rucksack vorbeikommen. So kann ich besser einschätzen, in welchem Bereich ich sie suchen müsste, wenn wir uns nochmal verlieren sollten. Es reicht ja, in der groben Richtung bis auf Rufweite heranzukommen, danach geht man den Stimmen nach. Anstelle eines simplen Holzpfeils macht Lena heute ein Stück Kleinkunst: "Ensemble von Blaubeeren am Pilz."
Wieder etwas Neues, für das wir keine Erklärung finden. Wozu diente dieser ca. 50 cm hohe, abgerundete Holzpflock mit dem Nagel? Er steht direkt am Seeufer. Später finde ich ein weiteres Exemplar.
Der Weg entlang des kleinen Sees bietet schöne Panoramen, aber in puncto Trekking gehört er zum Schlimmsten, was das an Hindernissen so reiche Hegochar-Tal für uns bereithält. Wir gehen über weiches, versumpftes Moos wie auf Schwämmen.
Der kleine See liegt endlich hinter uns. Das Hegochar-Tal wird flacher. Der Untergrund bleibt ziemlich sumpfig.
In der Ferne tauchen wieder Plateauberge auf, die für das Putorana so typisch sind.
Der zweite Nagelpflock. Da ich so etwas noch nie zuvor in der Taiga gesehen habe, vermute ich, dass es auch etwas mit Vermessungsarbeiten zu tun hat.
Gegen 20 Uhr suchen wir einen Lagerplatz. Die Nacht verspricht hier oben wiederum sehr kalt zu werden.
Zeit für ein "Nodia". Man legt zwei größere Stämme parallel zueinander. In die Mitte kommen dünnere Äste und Zunder. Obendrauf ein dritter großer Stamm. Diese Art von Feuer brennt stundenlang.
Lena bekommt den besten Platz: in der Mitte zwischen Kochfeuer und Nodia.
Immer wieder wird man dazu verleitet, den schweren Rucksack abzuwerfen und sich den Mund mit leckeren Beeren vollzustopfen.
Eine enorme Geweihhälfte, größer als mein 100 l - Rucksack.
Das muss ein riesiger Rentierbulle gewesen sein. Nicht weit davon liegen auch die Knochen eines kleinen Rentiers. Welche Tragödie hat sich hier abgespielt? Hat der Bulle das Jungtier gegen ein Wolfsrudel verteidigt und den Kampf verloren?
Wiederum eine Konstruktion über der Schneehöhe. Möglicherweise die Basis für eine Plattform, auf der man ein Zelt errichten konnte?
Und da ist er endlich: der Hegochar-See, das Ziel unserer Träume.
Das mühsame Vorankommen im Sumpf hatte in uns den Entschluss reifen lassen, auf dem Hegochar-See eine ungeplante zusätzliche Bootsetappe einzulegen. Es sind zwar nur 8 km, aber in schwierigem Gelände müssen die auch erstmal gelaufen werden. Da lohnt sich der Aufbau der Boote. Lena und Sergei sind zuerst damit fertig und fahren schon los.
Der Bootsaufbau und das Umpacken dauern ungefähr eine Stunde. Vor der Abfahrt wird alles noch einmal gründlich abgesucht. Bloß nichts vergessen, was man später noch braucht!
Vor mir liegt nun der unbekannte, nie besuchte Hegochar-See. Er ist im Verlauf der letzten fünf Wochen zu unserem großen Ziel geworden, der Pol der Unzugänglichkeit auf unserer Reise. Hinter dem See beginnt die Heimfahrt, die Rückreise in die Zivilisation.
Einen einzigen dürren Bericht hatte ich über diesen See gefunden, von einer Gruppe, die vor 30 Jahren unseren Weg von der Kureika zum Kochechumo gegangen war. Orte wie der Hegochar, weit abseits der bekannten Pfade gelegen, ziehen mich an. An ihnen herrscht oft eine besondere Atmosphäre, und auf der Reise dorthin baut sich eine Spannung auf. Was wird man vorfinden, nachdem man unter so großen Mühen bis hierher gelangt ist?
Der Hegochar wird unsere Erwartungen nicht enttäuschen.
(Fortsetzung folgt demnächst)
Zuletzt geändert von Robtrek; 30.01.2021, 14:26.
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Zitat von TilmannG Beitrag anzeigenHei Rob, hatte deinen Bericht bislang vor mir her geschobenUnd ich schiebe das Schreiben vor mir her. Aber heute geht es weiter. Ich will die Geschichte ja noch vor Beginn der nächsten Saison zu Ende bringen.
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Nun hab ich endlich Zeit gehabt weiter zu lesen. Und dann so ein spannender, geradezu nervenaufreibender Zwischen-Part... Ichbrauch nu erstmal nen Köm
Vielen Dank, ich bin gespannt wie es weiter geht.
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Hei Rob, hatte deinen Bericht bislang vor mir her geschoben, bin dafür aber jetzt am Stück bis hierher an den Hegochar mitgenommen worden. Grandios - danke!
Deine Ernährung bleibt mir rätselhaft, von Lenas brauch ich garn nicht reden. Als gerade im Alltag eher sportiver Mensch habe ich einen hohen Umsatz. Beim Trekking verändert sich das zwar bald, der Körper stellt sich schon um und knabbert an den eigenen Reserven. Aber nach zwei bis drei Wochen Mangelernährung wird dann doch alles zäh - die Etappen kürzer, Extra-Gipfel oder Abendausflüge werden eingestellt. Wir brauchen das jetzt nicht zu diskutieren, die Menschen sind unterschiedlich, schreib lieber weiter....
Grüßr von Tilmann
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Zitat von janphilip Beitrag anzeigenDas mit dem tot stellen bezieht sich laut den Rangern aus Alaska nur auf den Fall dass ein Braunbär Scheinangriff tatsächlich mal damit endet das "der Bär Kontakt herstellt", einen also umrennt. In dem Fall soll man so tun als hätten einen das umgebracht und sich flach auf den Bauch legen, die Hände im Nacken verschränkt.
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Zitat von bikevagabond Beitrag anzeigenMittlerweile bin ich der Überzeugung, dass man sich bestimmte instinktive Handlungen auch antrainieren kann. In meinem Fall waren es wohl die wiederholten Begegnungen mit aggressiven Hunden (auf Radtouren), die ich mit Drohgebärden stets erfolgreich auf Distanz halten konnte, anfangs als bewusste Reaktion, mit der Zeit auch intuitiv. Das funktionierte schließlich auch bei einem übermütigen Yakbullen in Kirgistan und zuletzt sogar bei Bärenbegegnungen in Tschukotka, wobei ich aber immer mit dem bepackten Rad eine massige Einheit bildete. Durch die wiederholten Erfahrungen hatte ich diese Reaktion verinnerlicht. Und da sie auch einen attackierenden Bären zurückgehalten hat, glaube ich, dass offensives Auftreten das letzte Mittel sein kann, einen angreifenden Bären zu verunsichern, damit er vielleicht doch noch ablässt von dem, was ihn angetrieben hat (falls es keine Chance gibt zu flüchten oder ein Abwehrmittel einzusetzen). Tot stellen wäre für mich keine Alternative.
Ruhig bleiben und ausweichen solange der Braunbär nicht offensiv auftritt, sollte er offensiv werden selber mit aller Aggression, die man im Stande ist aufzubringen, reagieren.
Das mit dem tot stellen bezieht sich laut den Rangern aus Alaska nur auf den Fall dass ein Braunbär Scheinangriff tatsächlich mal damit endet das "der Bär Kontakt herstellt", einen also umrennt. In dem Fall soll man so tun als hätten einen das umgebracht und sich flach auf den Bauch legen, die Hände im Nacken verschränkt.
Das man sich in dem Moment wahrscheinlich schon eingeschissen hat steht auf nem anderen Blatt Papier..
Zum Thema Boot hab ich mal ein Video gesehen, wo ein Braunbär zu drei Anglern im Boot schwimmt und das Boot einfach umdreht. Die drei landen im Wasser und sind verständlicher Weise nervlich völlig am Ende. Der Bär pickt sich aber nur in aller Ruhe die toten Fische aus dem Wasser und schwimmt dann zum Ufer zurück..
Ich glaube das gabs sogar auf Youtube aber ich finde es nicht wieder..
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