[RU] Rückkehr aufs Putorana-Plateau. Ein Wildnisabenteuer.

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  • ApoC
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    Jetzt bin ich endlich mal dazu gekommen diesen tollen Bericht zu lesen. Freue mich schon aufs Weiterlesen. Wie kommt denn eigendlich unser mitteleuropäischer, verweichlichter Magen mit eben nicht ganz so sauberen Essen, rohem Fisch usw. klar? Wird ja gehen aber ein paar Tage Gewöhnung braucht man schon, oder? Ich meine klar hat man da keinen Kontakt zu den üblichen Kotzbazillen wie Noroviren aber die anderen üblichen Verdächtigen wie Staphylococcus Aureus hat man ja trotzdem in ausreichender Zahl dabei.

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  • Robtrek
    antwortet
    Zitat von Bambus Beitrag anzeigen
    Jau, schön und gut , aber wie geht es mit den Stromschnellen flußabwärts weiter ?
    Wird nicht vergessen! Ich denke, es sind Fotos für 2 weitere Postings vorhanden, bis Tura endlich erreicht ist. Aber die Diskussionen zwischen den Episoden sind auch nicht umsonst, denn da wird schon einiges angesprochen, was Russland-Reisenden insgesamt nützlich sein könnte. Die wenigsten werden ja in die totale Wildnis gehen, viel mehr werden z.B. eine Transsib-Tour mit gelegentlichem Trekking zwischendurch machen, vermute ich jedenfalls.

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  • Robtrek
    antwortet
    Zitat von donjohannes Beitrag anzeigen
    ...es gibt eine gute graphische Seite für das Gulag-System: https://gulagmap.ru/ ... Die Zahlen sind allerdings nicht vollständig (weder bei Inhaftierten noch zu Tode gebrachten) - siehe oftmals den Verweis für Jahre "no data".
    Das ist eine Sache, die für potentielle Russland-Reisende übrigens keineswegs OT ist. Wer heute im Nordosten Sibiriens unterwegs ist, also z.B. in Yakutien oder im Gebiet Kolyma mit dem Hauptort Magadan, trifft entlang der Buschpisten auf Überreste dieser Lager: Wachtürme aus Holz, alte Baracken; man reißt sich die Schuhe am Stacheldraht auf, der unter dem Schnee liegt; auf den eisigen Pässen sieht man die dunklen Löcher von Mineneingängen. In der Nähe des Ortes Batagay in Yakutien, der Anspruch auf den Titel "Kältepol Sibiriens" erhebt, erzählte man mir, dass in den dortigen Zinn-Minen auch deutsche Kriegsgefangene arbeiteten. Wie Ljungdalen aber schon sagte, einzelne Soldaten aller möglichen Nationalitäten können durchaus in GULAG-Lagern gewesen sein, aber die eigentlichen Lager für Kriegsgefangene befanden sich weiter westlich.

    Bei Travellern populär ist die 2.000 km lange Route Yakutsk-Magadan, die inzwischen ganzjährig befahrbar ist und die ich jedem Rucksackreisenden als leicht zugänglichen Einblick in die riesige Bergtaiga Ostsibiriens empfehlen kann. Vor allem im Winter ist die Fahrt großartig, bei ewig blauem Himmel und ohne Mücken (aber Vorsicht, das ist hitchhiking bei minus 40 Grad...) Diese Straße heißt road of the bones, weil sie auch wegen der GULAGs gebaut wurde. Die Zahl der ermordeten und zu Tode gearbeiteten Häftlinge in den Lagern ist nicht genau bekannt, wie auch deine o.g. Website zeigt. Aber die Einheimischen sagen, dass unter jedem Meter dieser Straße ein Toter liegt. Man lernt dort Leute kennen, deren Vorfahren aus der Ukraine oder Westrussland stammen - Nachkommen von Häftlingen, die die Lager überlebten.

    Der Stalin-Terror, so mein Eindruck, wird im heutigen Russland zunehmend unter den Teppich gekehrt. Man trifft immer mal wieder Leute, die sagen: Demokratie brauchen wir nicht, Russland muss durch eine eiserne Faust mit der Knute zusammengehalten werden. Ich würde aufgrund meiner Begegnungen keineswegs sagen, dass das eine Mehrheit ist, aber so richtig selten kommt das auch nicht vor. Naja, solche Gespräche gehen dann oft in die Richtung "in Europa sind bald alle gay, und euer Führer hat vieles richtig gemacht". Also wer nach Russland reist und die Sprache spricht, sollte sich auch auf solche absurden Begegnungen gefasst machen, denn "die Russen" sind kommunikativ, gastfreundlich, und halten mit ihrer Meinung nicht zurück. Übrigens schätzen sie es nach meiner persönlichen Erfahrung, wenn man seine eigene Meinung auch offen vertritt und nicht aus falsch verstandener Höflichkeit "als Gast im Lande" zu allem schweigt und nickt, das wird ihnen schnell langweilig.

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  • Ljungdalen
    antwortet
    OT: OK, nur noch kurz, da das offenbar oft durcheinander gebracht wird:

    Zitat von donjohannes Beitrag anzeigen
    Die östlichsten Lager waren in der Tat im Magadan Oblast (Severo-Bostochny für Bergbau war in der Tat eines der größten der UdSSR), doch wie hier schon von anderen ausgeführt befanden sich zahlenmäßig mehr als die Hälfte der Lager im europäischen Teil und nicht in Sibieren.
    Das ist richtig, aber "Gulag" ist nicht dasselbe wie Kriegsgefangenenlager (u.a. für deutsche Kriegsgefangene). Letztere waren nicht in Gulag-Lagern. Beim Soweit-die-Füße-tragen-Helden handelt es sich um so einen.

    Wobei es durchaus auch Deutsche (inkl. deutscher Staatsangehöriger) im Gulag gab. Aber nicht typischerweise Kriegsgefangene: die wurden "aus Gründen" schön getrennt von "normalen" sowjetischen Gulag-Häftlingen gehalten.

    Auf Deutsch gibt es dazu übrigens noch diese detaillierte Übersicht.
    Zuletzt geändert von Ljungdalen; 20.03.2021, 13:48.

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  • donjohannes
    antwortet
    Ich will zwar eigentlich nicht weiter in das rabbit-hole der Strafgefangenenlager und romanhaften wie auch tatsächlichen Erlebnisberichte führen, aber wen es interssiert: es gibt eine gute graphische Seite für das Gulag-System: https://gulagmap.ru/
    Da immer nur die aktiven Gulags eines Jahres angezeigt werden empfiehlt es sich unten bei der Balkengraphik rechts "Whole period" anzuklicken. Dann sieht man alle Lager, kann diese klicken, sieht historische Aufnahmen und eine Erklärung was dort geschah. Die östlichsten Lager waren in der Tat im Magadan Oblast (Severo-Bostochny für Bergbau war in der Tat eines der größten der UdSSR), doch wie hier schon von anderen ausgeführt befanden sich zahlenmäßig mehr als die Hälfte der Lager im europäischen Teil und nicht in Sibieren.
    Die Zahlen sind allerdings nicht vollständig (weder bei Inhaftierten noch zu Tode gebrachten) - siehe oftmals den Verweis für Jahre "no data".

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  • Bambus
    antwortet
    Jau, schön und gut , aber wie geht es mit den Stromschnellen flußabwärts weiter ?

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  • Ljungdalen
    antwortet
    Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
    Wenn man mal in wirklich abgelegenen Gebieten auf westliche Touristen trifft, dann sind es fast immer Tschechen.
    Naja, Tschechen im Grunde so "westlich" wie DDR

    Apropos "Tschechen in Sibirien" - da gab es auf deutsch damals dies: Jan Kozák: Als Jäger in der Taiga. Tschechisches Original von 1972, erweiterte Version von 1970 erschienenen Reportagen, dürfte also in den 1960ern spielen. Hat mich als Jugendlicher beeindruckt.

    (Heute weiß man, dass dieser Kozák ansonsten ziemlich fragwürdig war... naja...)

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  • Robtrek
    antwortet
    Zitat von rumpelstil Beitrag anzeigen
    ...weil ich hier die ganze Zeit daheim hocke, hat es noch einen zusätzlich begeisternden Effekt.
    Danke auch dir, und wie schön, wenn man auf die Art wenigstens am Bildschirm ein bisschen reisen kann. Nach menschlichem Ermessen wird sich das ja später im Jahr auch alles wieder normalisieren.

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  • Robtrek
    antwortet
    Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen
    ...als Bürger der befreundeten DDR war man ja ansonsten nicht frei, einfach in der Sowjetunion herumzufahren (OK, in den 80ern ging das, irregulär, wenn auch mit gewissem Stressfaktor...
    Zu diesem Thema gibt's hier den Film Unerkannt durch Freundesland. Ab 8:15 geht es um zwei Jungs, die 1989 auf dem Fluss Aldan Rafting gemacht haben. Man bekommt in ihren Videoaufnahmen einen ganz guten Eindruck, wie das Trekking durch die Sümpfe auch auf unserer Putorana-Tour stellenweise aussah.
    Bürokratische Touristen-Hemmnisse sind leider auch im heutigen Russland noch reichlich vorhanden. Zum Glück liegen einige der grandiosesten Naturlandschaften der UdSSR jetzt in unabhängigen Staaten, wo man recht problemlos reisen kann, z.B. Tajikistan, Georgien, Kirgistan. Übrigens habe ich in Sibirien nie Reisende aus der ex-DDR getroffen. Wenn man mal in wirklich abgelegenen Gebieten auf westliche Touristen trifft, dann sind es fast immer Tschechen. Auch an einige Schweizer kann ich mich erinnern.

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  • Ljungdalen
    antwortet
    Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
    Vom Namen deines Instituts ("Geologische Erkundung") scheint mir, dass bei euch eine Karriere drin war, deren Sommer sich auf auf der Suche nach Bodenschätzen in wildester Taiga abspielten. Echte schwere Pionierarbeit, ein paar Mal habe ich solche Gruppen mit ihren kleinen Bohrtürmen getroffen. In den 1970er und 80er Jahren begann die große Zeit, als Trekker und Rafter die Wildnis Sibiriens erstmals auf die touristische Landkarte setzten. Deren Berichte dienen uns noch heute als Anhaltspunkte auf unseren Touren. Und diese Trekker/Rafter hatten ihrerseits manchmal als wichtigste Quelle zur Vorbereitung ein Gespräch mit Geologen. Die waren als einzige überhaupt schon in der betreffenden Gegend gewesen. Wenn die so einen Geologen zu fassen kriegten, stellten sie dann Fragen wie "Gibt es auf diesem Fluss Canyons? Gibt es in dieser Bergkette einen Pass, der sich zur Begehung anbietet?" Die Militärkarten waren ja geheim und die ersten Touristen bekamen oftmals nur die Möglichkeit, eine Topokarte als grobes Schema abzuzeichnen.
    Ja, das war alles so. Aber selbst Geologen hatten normalerweise nur die 1:500.000er-Karten (selbst die waren "nur für den Dienstgebrauch"), jede großmaßstäblichere musste einzeln aufwändig beantragt werden, und man bekam sie für ein sehr eingegrenztes Gebiet.

    Und ja, als Geologie-Student hatte man die Chance, gut herumzukommen. Selbst als Bürger der befreundeten DDR war man ja ansonsten nicht frei, einfach in der Sowjetunion herumzufahren (OK, in den 80ern ging das, irregulär, wenn auch mit gewissem Stressfaktor... kenne persönliche Beispiele von Leuten, die in Murmansk und am Yssyk-Kul festgehalten wurden... ohne ernste Konsequenzen zwar, aber doch unangenehm). Im Rahmen des Studiums war ich dann aber bei den Lehrpraktika in den unteren Semestern im Nordkaukasus (nahe Elbrus), auf der Krim und in Nordkarelien/Kola-Halbinsel, bei den sog. "Produktionspraktika" nach dem 6. & 8. Semester im Altai und in Ostarmenien... keine völlige Wildnis, aber immerhin. Da gab es übrigens auch freie Plätze in Ust-Nera an der Indigirka und auf der Halbinsel Tajmyr (noch nördlich des Putorana), aber es war im Vorfeld unklar, ob ich als Ausländer eine Genehmigung bekommen würde. Entschied mich dann dagegen, um dann nicht völlig ohne interessanten Praktikumsort dazustehen...

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  • rumpelstil
    antwortet
    Der Bericht ist grossartig, die zusätzlichen Infos faszinieren. Ich denke, weil ich hier die ganze Zeit daheim hocke, hat es noch einen zusätzlich begeisternden Effekt. Es ist einfach toll, dass du uns an deinen Eindrücken teilhaben lässt. Ich bin echt keine grosse Reiseberichtsleserin (ich habe auch noch nie ein Buch zu einer Reise gelesen), aber einige Berichte hier im Forum, dabei deiner ganz weit vorne, packen mich wirklich.
    Danke vor allem in dieser besonderen Zeit für Ablenkung, mitnehmen in eine ganz andere Gegend und dein Erleben!
    Danke auch allen, die ihr Wissen und ihre Kenntnisse beisteuern!

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  • Robtrek
    antwortet
    Zitat von Zz Beitrag anzeigen
    Ein großes Dankeschön für den sehr spannend zu lesenden Reisebericht mit vielen, aber auch nicht zu vielen, sehr schönen Bilder
    Danke, stellvertretend auch an alle anderen, für die netten Worte. Es ist tatsächlich so, dass man von so einer langen Reise an die 2000 Bilder mitbringt. Der Großteil davon ist als persönliche Erinnerung wichtig, aber völlig uninteressant für diejenigen, die nicht dabei waren. Da ist es manchmal schwer, eine vernünftige Auswahl zu treffen, die nicht langweilig wird.

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  • Robtrek
    antwortet
    Noch ein paar Infos zu der Region: wenn man dann bei Ayan die Küste verlässt und ins Landesinnere geht, stößt man irgendwann auf diese interessante Formation, den Kondjor-"Krater". Hier sollte man aber besser nicht zu den ESRI-Satbildern wechseln, sonst erlebt man eine Enttäuschung. Die ganze Gegend ist fest in der Hand einer Goldfirma aus Khabarovsk. 150 km westlich davon, in der Bergkette Ket-Kap, ist mal ein Solo-Trekker spurlos verschwunden. Und 200 km nordöstlich davon, in Kurun-Uryakh, haben die mitten in der Wildnis sogar eine 2,5 km Landebahn gebaut, die große Verkehrsflugzeuge aufnehmen kann. Wer aus der Karte rauszoomt, denkt erstmal, das ist ja totale Wildnis ohne jegliche Spuren von Menschen. Dem ist nicht so. Das Management der Goldgräber hat in Kurun-Uryakh keinen schlechten Komfort, es gibt z.B. eine Art "Officers Club" mit elektrisch betriebenen Massagestühlen.

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  • Robtrek
    antwortet
    Zitat von Bulli53 Beitrag anzeigen
    Der Schriftsteller Josef Martin Bauer hat die Geschichte des Offiziers Cornelius Rost c. Forell a für den Leib geschrieben. Ganz wahr ist die Story sicher nicht. Wer höheres Interesse sollte über Bauer und Rost Googeln.
    Interessant, den Roman selber habe ich nie gelesen, aber nach den Angaben im Internet wäre die fiktive Route des Cornelius Rost alias Clemens Forell vom äußersten Nordosten (Chukotka) über Magadan und dann nahe der Meeresküste nach Südwesten über den Ort Ayan gegangen. Der Weg von Chukotka bis Magadan wäre dabei sicher der schwierigste Teil gewesen. Ich habe mal im Winter die Strecke von Magadan zum Fluss Omolon gesehen, allerdings auf Eisstraßen per Lkw und Zelt mit Ofen. Trotzdem habe ich das als ziemlich hart in Erinnerung. Im Sommer haben sich ganz vereinzelt Touristen weiter entlang des Meeres bis nach Kamchatka durchgeschlagen, im Winter, glaube ich, auch ein paar Offroader. Aber die Gegend ist wirklich wild, wilder geht's kaum.

    Der weitere Weg von Magadan nach Südwesten in Richtung Ayan ist real machbar. Da gibt's eine Telegraphenleitung. Weiß nicht, ob die noch funktioniert, ist glaube ich unter Stalin wegen der GULAG-Lager im Magadan-Gebiet gebaut worden. Wenn man bei Kap Ayan in die Karte reinzoomt, sieht man den Strich der Leitung, auch auf den ESRI-Satellitenbildern ist die Schneise zu erkennen. Mein tragisch ums Leben gekommener Kamerad Oleg, den ich im Bericht erwähnt habe, hat sich einmal heimlich (als Goldschmuggler) von Magadan entlang dieser Route durchgeschlagen. Abenteuerliche Geschichte, er wurde verfolgt und musste sich z.T. in einem Fluss unter den unterspülten Ufern verstecken, bis der Suchtrupp mit seinen Hunden vorbei war. Das kommt dann der Geschichte von Clemens Forell schon ziemlich nahe. Ich war natürlich nicht dabei, aber habe absolut keinen Grund, die Erzählung dieses bescheidenen Manns (Oleg) in Zweifel zu ziehen.
    Zuletzt geändert von Robtrek; 19.03.2021, 16:32.

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  • Robtrek
    antwortet
    Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen
    OT: Es gab schon 1978 einen sowjetischen Film danach, lief in der DDR als "Goldsucher in der Arktis". ...
    Der Autor Oleg Kuwajew übrigens... legendärer Student am Moskauer Geologischen Erkundungsinstitut MGRI in den 1950ern... da habe ich 198x auch studiert - daher u.a. *mein* Russlandbezug...
    Interessant, als ex-Wessi kannte ich diesen Film nicht.

    Vom Namen deines Instituts ("Geologische Erkundung") scheint mir, dass bei euch eine Karriere drin war, deren Sommer sich auf auf der Suche nach Bodenschätzen in wildester Taiga abspielten. Echte schwere Pionierarbeit, ein paar Mal habe ich solche Gruppen mit ihren kleinen Bohrtürmen getroffen. In den 1970er und 80er Jahren begann die große Zeit, als Trekker und Rafter die Wildnis Sibiriens erstmals auf die touristische Landkarte setzten. Deren Berichte dienen uns noch heute als Anhaltspunkte auf unseren Touren. Und diese Trekker/Rafter hatten ihrerseits manchmal als wichtigste Quelle zur Vorbereitung ein Gespräch mit Geologen. Die waren als einzige überhaupt schon in der betreffenden Gegend gewesen. Wenn die so einen Geologen zu fassen kriegten, stellten sie dann Fragen wie "Gibt es auf diesem Fluss Canyons? Gibt es in dieser Bergkette einen Pass, der sich zur Begehung anbietet?" Die Militärkarten waren ja geheim und die ersten Touristen bekamen oftmals nur die Möglichkeit, eine Topokarte als grobes Schema abzuzeichnen.

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  • Zz
    antwortet
    Kurz zum Thema „So weit die Füße tragen“. Ich habe im Rahmen der Radiosendung „Die Lange Nacht“ im DLF und DLF Kultur vor fast 10 Jahren (Dezember 2011) das drei stündige Feature von Arthur Dittlmann gehört.
    https://www.deutschlandfunkkultur.de...icle_id=174345
    Bei dem Roman handelt es sich um keine authentische Geschichte die so passiert ist.
    Ob man das Feature von Arthur Dittlmann irgendwo nachhören kann ist mir unbekannt.

    Ein großes Dankeschön für den sehr spannend zu lesenden Reisebericht mit vielen, aber auch nicht zu vielen, sehr schönen Bildern und kurzen präzisen Textpassagen welche nicht ermüden. Ein sehr gesunder Mix der beim Lesen Freude macht. Toll.
    Ein sonniges Wochenende,
    Z
    Zuletzt geändert von Zz; 19.03.2021, 20:03. Grund: n

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  • Taffinaff
    antwortet
    OT:

    Zitat von Bulli53 Beitrag anzeigen
    Buchheim, dem Autor des „Bootes“, ein Buch über seine Flucht von der Atlantikküste nach D.
    In der Geschichte ist er allerdings mit dem Auto gefahren.

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  • Bulli53
    antwortet
    Der Schriftsteller Josef Martin Bauer hat die Geschichte des Offiziers Cornelius Rost c. Forell a für den Leib geschrieben. Ganz wahr ist die Story sicher nicht. Wer höheres Interesse sollte über Bauer und Rost Googeln. Wenn ich mich recht erinnere gibt es von Buchheim, dem Autor des „Bootes“, ein Buch über seine Flucht von der Atlantikküste nach D.
    Zuletzt geändert von Bulli53; 19.03.2021, 09:49.

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  • Ljungdalen
    antwortet
    OT:
    Zitat von sibirier Beitrag anzeigen
    Auf russisch heißt "Das Territorium". Ich schätze,der sollte auf deutsch übersetzt werden, vielleicht unter einem anderen Titel.
    Den Film gibt es, glaube ich, nicht auf Deutsch, aber den zugrunde liegenden, auf Russisch gleichnamigen Roman von Oleg Kuwajew: auf Deutsch "Goldsucher", erschien in den 1970ern in der DDR und später auch in der Bundesrepublik (als Rowohlt Taschenbuch 1980).

    Spielt eigentlich ganz im Nordosten Russlands, von Magadan über das Kolymagebiet bis Tschukotka... der dort "die Siedlung" genannte Ort ist die Kleinstadt Pewek.

    Es gab schon 1978 einen sowjetischen Film danach, lief in der DDR als "Goldsucher in der Arktis".

    Der Autor Oleg Kuwajew übrigens... legendärer Student am Moskauer Geologischen Erkundungsinstitut MGRI in den 1950ern... da habe ich 198x auch studiert - daher u.a. *mein* Russlandbezug...


    Zuletzt geändert von Ljungdalen; 18.03.2021, 22:53.

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  • Robtrek
    antwortet
    Zitat von sibirier Beitrag anzeigen
    Es gibt einen sehr landschaftlich schönen Spielfilm über Sibirien,der unmittelbar auf dem Plateau Putorana gedreht wurde. ... Auf russisch heißt "Das Territorium".
    Du hast recht, ein interessanter Film, die Putorana-Aufnahmen wurden u.a. am Canyon des Oran gedreht. Das ist in der Tat eine der aufregendsten und am schwersten zugänglichen Gegenden im Putorana. Der Oran-Canyon gilt als die schwierigste Flussfahrt auf dem Plateau. Die Schauspieler wurden natürlich alle per Heli ein- und ausgeflogen. Den Berichten nach haben sie sich in den Drehpausen immer sofort in ihre Zelte geflüchtet, um nicht ganz von den Mücken aufgefressen zu werden. 😁

    Einige bekannte Aufnahmen des Oran von anderen russischen Trekkern:

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Put Oran vdp.jpg
Ansichten: 1005
Größe: 2,06 MB
ID: 3030347

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Name: Put Oran vdp 1.jpg
Ansichten: 979
Größe: 441,9 KB
ID: 3030346

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Name: Put Oran vdp 2.jpg
Ansichten: 988
Größe: 352,8 KB
ID: 3030345

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Put Oran canyon.jpg
Ansichten: 1016
Größe: 286,4 KB
ID: 3030344
    Zuletzt geändert von Robtrek; 18.03.2021, 18:23.

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